Zehn Plagen und Ischtar: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''zehn biblischen Plagen''' oder '''Landplagen''' bezeichnen eine Reihe von [[Wikipedia:Katastrophe|Katastrophe]]n, die nach der [[Wikipedia:biblische Erzählung|biblischen Erzählung|]] etwa im [[Wikipedia:13. Jahrhundert v. Chr.|13. Jahrhundert v. Chr.]] das Land [[Wikipedia:Ägypten|Ägypten]] plagten. Historisch ist die Überlieferung der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] nicht belegt.
'''Ischtar''' (auch '''Ištar''') galt bei den [[Wikipedia:Assyrien|assyrischen]], [[Wikipedia:Babylon|babylonischen]] und [[Wikipedia:Chaldäer|chaldäischen]] Völkern als Himmelskönig, als Göttin der [[Liebe]] und der Fruchtbarkeit, aber auch des [[Wikipedia:Krieg|Krieg]]es. Vergleichbar der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechischen]] [[Aphrodite]] oder der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptischen]] [[Isis]] war auch ihr die [[Venus]] als [[Planet]] zugeordnet.  


Im [[Wikipedia:2. Buch Mose|2. Buch Mose]] des [[Wikipedia:Altes Testament|Alten Testaments|]] wird berichtet: Nachdem [[Wikipedia:Mose|Mose]] eine Begegnung mit seinem [[Wikipedia:Gott|Gott]] [[Wikipedia:JHWH|JHWH]] hatte, wurden er und [[Wikipedia:Aaron (biblische Person)|Aaron|]] von diesem nach [[Wikipedia:Ägypten|Ägypten]] zurückgesandt, um das Volk [[Wikipedia:Israel|Israel]] aus der [[Wikipedia:Sklaverei|Sklaverei]] zu führen. Der [[Wikipedia:Pharao|Pharao]] (vermutlich [[Wikipedia:Ramses II.|Ramses II.]], [[Wikipedia:Merenptah|Merenptah]] oder [[Wikipedia:Amenmesse|Amenmesse]]) wollte sie jedoch nicht ziehen lassen. Nach jeder Weigerung schickt JHWH eine weitere Plage. Danach zogen die [[Wikipedia:Israeliten|Israeliten]] durch das Schilfmeer, in dem hinter ihnen die sie verfolgenden ägyptischen Truppen samt dem Pharao ertranken.
Wenn sich der chaldäische Geistesschüler im Zuge der [[Einweihung]] in sein inneres [[Seelenleben]] versenkte, stand Ischtar als [[kleiner Hüter der Schwelle]] vor dem Eingang in die [[geistige Welt]]:


#[[Wikipedia:Wasser|Wasser]] wird für sieben Tage ungenießbar: ''Mose und Aaron taten, wie ihnen der Herr geboten hatte, und Mose hob den Stab und schlug ins Wasser, das im Nil war, vor dem Pharao und seinen Großen. Und alles Wasser im Strom wurde in Blut verwandelt.'' {{Bibel|2_Mos|7|20}}
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#[[Wikipedia:Frösche|Frösche]] wimmeln im Land: ''Und der Herr sprach zu Mose: Sage Aaron: strecke deine Hand aus mit deinem Stabe über die Ströme, Kanäle und Sümpfe und lass Frösche über Ägyptenland kommen. Und Aaron reckte seine Hand aus über die Wasser in Ägypten, und es kamen Frösche herauf, so dass Ägyptenland bedeckt wurde.'' {{Bibel|2_Mos|8|1}}
"Derjenige, der im alten Chaldäertume eingeweiht wurde, der machte
#[[Wikipedia:Stechmücken|Stechmücken]] plagen Mensch und Vieh: ''Sie taten so, und Aaron reckte seine Hand aus mit seinem Stabe und schlug in den Staub auf der Erde. Und es kamen Mücken und setzten sich an die Menschen und an das Vieh; aller Staub der Erde ward zu Mücken in ganz Ägyptenland.'' {{Bibel|2_Mos|8|13}}
zwei Erlebnisse durch, und man sorgte dafür, daß er diese zwei Erlebnisse
#[[Wikipedia:Stechfliegen|Stechfliegen]] (bei Luther: Ungeziefer) füllen alle Häuser: ''Und der Herr sprach zu Mose: Mach dich morgen früh auf und tritt vor den Pharao, wenn er hinaus ans Wasser geht, und sage zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene; wenn nicht, siehe, so will ich Stechfliegen kommen lassen über dich, deine Großen, dein Volk und dein Haus, dass die Häuser der Ägypter und das Land, auf dem sie wohnen, voller Stechfliegen werden sollen.'' {{Bibel|2_Mos|8|16}}
möglichst so machte, daß sie zusammenfielen, daß er also den Weg
#[[Wikipedia:Tierseuche|Viehpest|]] tötet alle Pferde, Kamele, Rinder, Schafe: ''Da sprach der Herr zu Mose: Geh hin zum Pharao und sage zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen! Wenn du dich weigerst und sie weiter aufhältst, siehe, so wird die Hand des Herrn kommen über dein Vieh auf dem Felde, über die Pferde, Esel, Kamele, Rinder und Schafe, mit sehr schwerer Pest.'' {{Bibel|2_Mos|9|1}}
betrat nach außen in die geistige Welt hinein und nach innen in die
#[[Wikipedia:Geschwür|Geschwür]]e (bei Luther: schwarze Blattern) befallen Mensch und Vieh: ''Und sie nahmen Ruß aus dem Ofen und traten vor den Pharao, und Mose warf den Ruß gen Himmel. Da brachen auf böse Blattern an den Menschen und am Vieh, so dass die Zauberer nicht vor Mose treten konnten wegen der bösen Blattern; denn es waren an den Zauberern ebenso böse Blattern wie an allen Ägyptern.'' {{Bibel|2_Mos|9|10}}
geistige Welt hinein, so daß er wenigstens ein Gefühl erhielt von einem
#[[Wikipedia:Hagel|Hagel]] tötet Mensch und Vieh, zerstört Ernte und Bäume: ''Da sprach der Herr zu Mose: Recke deine Hand aus gen Himmel, dass es hagelt über ganz Ägyptenland, über Menschen, über Vieh und über alles Gewächs auf dem Felde in Ägyptenland.'' {{Bibel|2_Mos|9|22}}
gemeinschaftlichen Weben und Leben des Geistigen draußen und drinnen.
#[[Wikipedia:Wanderheuschrecken|Heuschrecken|]] bedecken das Land und fressen alles Grün: ''Da sprach der Herr zu Mose: Recke deine Hand über Ägyptenland, dass Heuschrecken auf Ägyptenland kommen und alles auffressen, was im Lande wächst, alles, was der Hagel übriggelassen hat.'' {{Bibel|2_Mos|10|12}}
Und dann erlebte er auf dem Wege nach innen die Begegnung mit
#[[Wikipedia:Dunkelheit|Finsternis|]] dauert drei Tage: ''Da sprach der Herr zu Mose: Recke deine Hand gen Himmel, dass eine solche Finsternis werde in Ägyptenland, dass man sie greifen kann.'' {{Bibel|2_Mos|10|21}}
jenem geistigen Wesen, das man innerhalb des Chaldäertums Istar
#[[Wikipedia:Erstgeborener|Erstgeborene|]] von Mensch und Vieh sterben: ''Und Mose sprach: So spricht der Herr: Um Mitternacht will ich durch Ägyptenland gehen, und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll sterben, vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron sitzt, bis zum ersten Sohn der Magd, die hinter ihrer Mühle hockt, und alle Erstgeburt unter dem Vieh.'' {{Bibel|2_Mos|11|4}}
nannte und von dem man wußte, daß es zu den wohltätigen Mondgottheiten
gehörte. Istar stand da an der Schwelle, die sonst den Menschen
verschließt, was hinter dem Seelenleben an Geistigkeit steht. Und
auf der anderen Seite, wo man das Tor findet in die geistige Welt durch
den Teppich der äußeren Sinneswelt, da stand der andere Hüter:
Merodach oder Marduk. Merodach, er stand mit Istar da. Merodach,
den wir mit dem Hüter der Schwelle, mit dem Michael vergleichen
können, Merodach und Istar waren es, welche das Innere der Seele
hellsehend machten und den Menschen nach den beiden Seiten hin in
die geistige Welt einführten. Daher erlebte der Mensch durch diese
Begegnung das, was man symbolisch auch heute noch so empfindet: Es
wird dem Menschen der leuchtende Kelch gereicht, das heißt der
Mensch lernt den allerersten Gebrauch seiner Lotusblumen noch tastend
kennen." {{Lit|{{G|113|171}}}}
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== Siehe auch ==  
== Literatur ==
* [[Sieben Plagen der Endzeit]]
#Rudolf Steiner: ''Der Orient im Lichte des Okzidents'', [[GA 113]] (1982)


{{GA}}


[[Kategorie:Altes Testament]]
[[Kategorie:Mythologie]] [[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Einweihung]]

Version vom 11. Juni 2013, 13:37 Uhr

Ischtar (auch Ištar) galt bei den assyrischen, babylonischen und chaldäischen Völkern als Himmelskönig, als Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit, aber auch des Krieges. Vergleichbar der griechischen Aphrodite oder der ägyptischen Isis war auch ihr die Venus als Planet zugeordnet.

Wenn sich der chaldäische Geistesschüler im Zuge der Einweihung in sein inneres Seelenleben versenkte, stand Ischtar als kleiner Hüter der Schwelle vor dem Eingang in die geistige Welt:

"Derjenige, der im alten Chaldäertume eingeweiht wurde, der machte zwei Erlebnisse durch, und man sorgte dafür, daß er diese zwei Erlebnisse möglichst so machte, daß sie zusammenfielen, daß er also den Weg betrat nach außen in die geistige Welt hinein und nach innen in die geistige Welt hinein, so daß er wenigstens ein Gefühl erhielt von einem gemeinschaftlichen Weben und Leben des Geistigen draußen und drinnen. Und dann erlebte er auf dem Wege nach innen die Begegnung mit jenem geistigen Wesen, das man innerhalb des Chaldäertums Istar nannte und von dem man wußte, daß es zu den wohltätigen Mondgottheiten gehörte. Istar stand da an der Schwelle, die sonst den Menschen verschließt, was hinter dem Seelenleben an Geistigkeit steht. Und auf der anderen Seite, wo man das Tor findet in die geistige Welt durch den Teppich der äußeren Sinneswelt, da stand der andere Hüter: Merodach oder Marduk. Merodach, er stand mit Istar da. Merodach, den wir mit dem Hüter der Schwelle, mit dem Michael vergleichen können, Merodach und Istar waren es, welche das Innere der Seele hellsehend machten und den Menschen nach den beiden Seiten hin in die geistige Welt einführten. Daher erlebte der Mensch durch diese Begegnung das, was man symbolisch auch heute noch so empfindet: Es wird dem Menschen der leuchtende Kelch gereicht, das heißt der Mensch lernt den allerersten Gebrauch seiner Lotusblumen noch tastend kennen." (Lit.: GA 113, S. 171)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Der Orient im Lichte des Okzidents, GA 113 (1982)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.