Transhumanismus und Paulo Coelho: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Paulo Coelho de Souza''' [{{IPA|ˈpau̯lu kuˈɛʎu}}] (* [[24. August]] [[1947]] in [[Rio de Janeiro]]) ist ein [[Brasilien|brasilianischer]] [[Schriftsteller]] und [[Bestseller]][[autor]]. Sein bekanntester Roman ''[[Der Alchimist]]'' wurde in 81 Sprachen übersetzt. Paulo Coelhos Bücher verkauften sich bisher über 225 Millionen Mal (Stand Juni 2018). Neben seinen literarischen Erfolgen ist Coelho durch seine Erlebnisse mit der Psychiatrie und der [[Militärdiktatur in Brasilien]] sowie durch seine [[Spiritualität|spirituelle]] Suche und Entwicklung bekannt. Er lebt mit seiner zweiten Ehefrau Christina Oiticica, mit der er seit 1981 verheiratet ist, in [[Genf]], [[Schweiz]].<ref>Juan Arias: ''Bekenntnisse eines Suchenden – Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho.'' Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, S. 18.</ref>


Der '''Transhumanismus''' ({{EnS}} ''transhumanism''<ref>Der Begriff ging zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die engliche Übersetzung von [[Dante]]s «[[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]]» in die [[englische Sprache]] über (vgl. Krüger 2004, S. 109f.; Loh 2019, S. 32).</ref>; von [[lat.]] ''trans'' „über, jenseits hinaus“ und ''humanus'' „menschlich“), kurz '''H+''' oder '''h+''', der vorwiegend im [[angelsächsisch]]en Raum verbreitete ist, umfasst verschiedene [[heterogen]]e [[Philosophie|philosophisch]]-[[Weltanschauung|weltanschauliche]] Strömungen, denen gemeinsam ist, dass sie die [[physisch]]en und/oder [[mental]]en [[Fähigkeiten]] des [[Mensch]]en mittels modernster [[Technik]] verbessern und erweitern wollen ({{EnS|human enhancement}}<ref>{{cite web|url=https://ieet.org/index.php/tpwiki/human_enhancement|title=Ethical Issues of Human Enhancement|last=Buchanan|first=Allen|date=|website=Institute for Ethics and Emerging Technologies|archive-url=https://ieet.org/index.php/tpwiki/human_enhancement|archive-date=2009|dead-url=|access-date=}}</ref>). Er setzt das [[humanistisch]]e Ideal der [[Selbstbildung]] mit anderen, nämlich technischen Mitteln fort. Letztlich geht es um die technologische Transformation des Menschen zu einem posthumanen Wesen, gleichsam um die Entwicklung einer [[Menschheit 2.0]], die aus '''Transhumanen''' besteht.<ref>[[Raymond Kurzweil]], 2014</ref>. Der Transhumanismus wird daher auch vielfach als eine spezielle Form des [[Posthumanismus]] angesehen<ref>{{Literatur | Autor=Bert Gordijn, Ruth Chadwick | Titel=Medical Enhancement and Posthumanity | Online=[https://books.google.de/books?id=fdMlZol7W2YC&pg=PA95 online]}}</ref>. Prinzipiell unterscheiden sich Transhumanismus und Posthumanismus aber dadurch, dass ersterer den Menschen unbegrenzt verbessern, letzterer aber ganz überwinden will.
== Leben ==
=== Kindheit und Jugend ===
Paulo Coelho wurde am 24. August 1947 in [[Rio de Janeiro]] in eine gutbürgerliche brasilianische Familie hineingeboren<ref name="whoiswho">{{Internetquelle |url=http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1417&RID=1 |titel=Paulo Coelho |werk=Who's Who |zugriff=2012-11-13}}</ref>, sein Vater Pedro ist [[Ingenieur]], seine Mutter Lígia (Lygia) Hausfrau.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.academia.org.br/academicos/paulo-coelho/biografia |titel=Biografia |hrsg=[[Academia Brasileira de Letras]] |zugriff=2016-01-18 |sprache=pt}}</ref> Er hat eine jüngere Schwester namens Sônia Maria.<ref>{{Literatur |Autor=Fernando G. de Morais |Titel=Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho |Verlag=Diogenes |Ort=Zürich |Datum=2010 |ISBN=978-3-257-06752-1 |Seiten=69}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.mittelbayerische.de/fotos/bilderstrecken/kultur/galerie/der-autor-paulo-coelho-wird-65/20858/der-autor-paulo-coelho-wird-65.html#1 |titel=Der Autor Paulo Coelho wird 65 |werk=Mittelbayrische |datum=2012-08-21 |zugriff=2012-11-13}}</ref> Paulo Coelhos Leben war von Beginn an religiös geprägt. Als siebenjähriger Junge besuchte er die [[Jesuiten]]schule Colégio Santo Inácio in Rio de Janeiro, in der er bei einem schulischen Lyrikwettbewerb einen Preis erhielt. Coelho studierte [[Rechtswissenschaft]]en<ref name="whoiswho" /> gegen den Wunsch seines Vaters, der ihn gerne in seinen Fußstapfen als Ingenieur gesehen hätte, unterbrach 1970 jedoch sein Studium, um als [[Hippie]] eine zweijährige Weltreise durch [[Südamerika]], [[Nordafrika]] und [[Europa]] zu unternehmen.<ref name="whoiswho" />


== Grundgedanken ==
Coelhos anschließende Tätigkeit als Theater- und Drehbuchautor sowie sein [[Droge]]nkonsum in dieser Zeit wurden von seinen streng katholischen und konservativen Eltern scharf verurteilt. Sein rebellisches Aufbegehren gegen die Vorstellungen und Ziele seiner Eltern ließ diese glauben, ihr Sohn sei [[Geistesstörung|geistesgestört]]. Insgesamt drei Mal ließen sie ihn in die [[Psychiatrie|psychiatrische Anstalt]] „Casa de Saúde Dr. Eiras“ einweisen (1966, 1967 und 1968), wo er auch mit [[Elektrokonvulsionstherapie]] behandelt wurde. Die Erfahrung stationärer psychiatrischer Behandlung schilderte er später in seinem Roman ''[[Veronika beschließt zu sterben]]''.


Den Grundgedanken des Transhumanismus hat der britische [[Biologe]], [[Philosoph]] und [[Eugenik]]er [[Julian Huxley]] (1887-1975) bereits im gleichnamigen Kapitel seines [[1957]] erschienenen Buches ''New Bottles for New Wine'' formuliert:
=== 1970–1979 ===
Coelho war und ist politisch tätig. Gemeinsam mit dem Musiker [[Raul Seixas]] wurde Coelho 1973 Mitglied der [[Kapitalismuskritik|antikapitalistischen]] „Alternativen Gesellschaft“, die [[Freiheit]] und [[Selbstbestimmung]] propagierte und in der [[Magie|magische Rituale]] praktiziert wurden. Coelho engagierte sich in dieser Zeit für eine Comicserie, genannt „Kring-ha“, die ebenfalls für mehr Freiheit im vom [[Militär]] regierten brasilianischen Staat eintrat. Aufgrund der möglichen Gefahr einer [[Opposition (Politik)|Oppositionsbildung]] verhaftete das [[Geschichte Brasiliens#Militärdiktatur (1964–1985)|Militärregime]] die beiden Männer 1974.


{{Zitat|Die menschliche Spezies kann sich, wenn sie will, selbst transzendieren - nicht nur sporadisch, ein Individuum hier auf eine Weise, ein Individuum dort auf andere Weise, sondern in ihrer Gesamtheit, als Menschheit. Wir brauchen einen Namen für diesen neuen Glauben. Vielleicht dient der ''Transhumanismus'' dazu: Mensch, der Mensch bleibt, aber sich selbst überwindet, durch Verwirklichung neuer Möglichkeiten von seiner und für seine menschliche Natur.|Julian Huxley|''New Bottles for New Wine'' (1957), S. 17|ref=<ref name="Huxley 1957">„The human species can, if it wishes, transcend itself — not just sporadically, an individual here in one way, an individual there in another way, but in its entirety, as humanity. We need a name for this new belief. Perhaps ''transhumanism'' will serve: man remaining man, but transcending himself, by realizing new possibilities of and for his human nature.“ (Huxley 1957, p. 17 [https://archive.org/details/NewBottlesForNewWine/page/n19 archive.org])</ref>}}
Zwischen den Jahren 1974 und 1976 schrieb er unter anderem zusammen mit Raul Seixas [[Provokation|provokante]] Songtexte. Es entstanden insgesamt fünfundsechzig [[Rock (Musik)|Rocklieder]], die sich in Brasilien großer Beliebtheit erfreuten. Weitere Texte schrieb er für [[Rita Lee]], [[Elis Regina]] und für [[Maria Bethânia]]. Coelho interessierte sich stets für die unterschiedlichsten alternativen Lebensmodelle und Anschauungen, so unter anderem für die Ideen und [[Riten]] der [[Hare Krishna]] und der [[Wicca]].
1977 verließ er Brasilien und zog mit seiner ersten Frau für ein Jahr nach [[London]], wo er sich erfolglos als Schriftsteller versuchte. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien im Jahr darauf arbeitete er drei Monate als leitender Angestellter bei den Plattenfirmen [[Columbia Broadcasting System]] und [[PolyGram]]. Ebenfalls war er kurze Zeit für ein Musikmagazin und eine eigene [[Untergrundbewegung|Untergrundzeitschrift]] als Redakteur tätig. Abrupt beendete er nach drei Monaten seine beruflichen Ambitionen und trennte sich von seiner ersten Frau.


Besonders interessant sind für die '''Transhumanisten''' [[wissenschaft]]liche, [[Technik|technische]] und [[medizin]]ische Fachbereiche wie etwa [[Biotechnologie]], insbesondere [[Gentechnik]], [[Nanotechnologie]] ([[Nanobot]]s), [[Computer]]- und [[Information]]stechnik, [[künstliche Intelligenz]] bis hin zu einer künftigen [[Superintelligenz]], [[w:Brain-Computer-Interface|Gehirn-Computer-Schnittstellen]], [[Robotik]], [[w:Prothetik|Prothetik]], [[Cyborg]]s, [[w:regenerative Medizin|regenerative Medizin]], [[Kryonik]] usw.
=== 1980–1989 ===
Auf einer Reise durch Europa besuchte Coelho mit seiner Freundin und späteren zweiten Frau, der Malerin Christina Oiticica, unter anderem das [[KZ Dachau|Konzentrationslager von Dachau]]. Er berichtete, dort eine Vision gehabt zu haben, bei der ihm ein Mann erschienen sei, der ihm zwei Monate später in einem Café in [[Amsterdam]] begegnete. Im Gespräch überzeugte ihn dieser, zum [[Katholische Kirche|katholischen Glauben]] zurückzufinden und sich auf den [[Pilger]]weg nach [[Santiago de Compostela]] zu begeben. Von 1980 bis 1985 lebte Coelho nach eigener Darstellung zurückgezogen in einem [[Spanien|spanischen]] alten Orden namens „Tradition“, um die [[Christliche Symbolik|christliche Symbolsprache]] zu studieren; ebenfalls nach seiner eigenen Darstellung handelte es sich dabei um einen Orden namens „R.A.M.“ mit katholischem Ursprung, der 1492 ohne Amtssitz gegründet worden sei. (Allerdings ist R.A.M. = „Regnus Agnus Mundi“ nur unter der Voraussetzung, dass „Regnus“ ein Eigenname ist, korrektes Latein, und hieße dann auf Deutsch „Regnus, das Lamm der Welt“.) Seine Begehung des [[Jakobsweg]]s 1986 –&nbsp;eine Erfahrung, die er als Wendepunkt seines Lebens versteht&nbsp;– sowie [[Exerzitien]] des R.A.M. verarbeitete Coelho im gleichnamigen Buch ''Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela'', das ein Jahr später erschien.


== Historischer Hintergrund ==
1988 folgte ein zweites Buch mit dem Titel ''[[Der Alchimist]]''.<ref name="whoiswho" /> Hier verarbeitete er die elf Jahre lang betriebenen alchimistischen Studien in Form eines symbolischen Textes, eines Gleichnisses. Von der Erstauflage wurden allerdings nur neunhundert Exemplare verkauft, woraufhin sich der Verlag von ihm trennte.


Die Urspünge des bedingungslosen [[Fortschritt]]soptimismus, der allen Transhumanisten verbindet, werden vor allem im [[Renaissance-Humanismus]] und in der Epoche der [[Aufklärung]] gesehen und der damit verbundenen [[Ethik|ethischen]] Verpflichtung, dass der [[Mensch]] bzw. die [[Menschheit]] ihre weitere [[Entwicklung]] ganz bewusst selbst in die Hand nehmen solle. Anders als im klassischen [[Humanismus]] soll dieses Ziel aber nicht mit den Mittel der [[Bildung]] und [[Erziehung]] oder gar durch eine [[geistige Schulung]] erzielt werden, sondern durch Ausschöpfung der jetzt schon oder zumindest sehr bald bereitstehenden technischen Möglichkeiten<ref name="Bostrom 2005">{{Literatur |Autor=Nick Bostrom |Titel=A history of transhumanist thought |Sammelwerk=Journal of Evolution and Technology |Band=14 |Nummer=1 |Verlag=Institute for Ethics and Emerging Technologies |Datum=2005-04 |Sprache=en |ISSN=1541-0099 |Online=[http://jetpress.org/volume14/bostrom.pdf pdf] |Abruf=2019-07-07}}</ref><ref>Daryl J. Wennemann: ''The Concept of the Posthuman: Chain of Being or Conceptual Saltus?'', in: ''Journal of Evolution & Technology'', Ausgabe 26, Heft 2, 2016, S. 16–30 [https://jetpress.org/v26.2/wennemann.htm online]</ref>. Den weiteren ideellen Hintergrund bildet die [[Darwin]]sche [[Evolutionstheorie]] und der [[Utilitarismus]] von [[John Stuart Mill]]<ref>vgl. Loh 2019, S. 31</ref>. Inwieweit auch der von [[Friedrich Nietzsche]]s angesprochene «[[Übermensch]]» eine Rolle spielt, was insbesondere [[Stefan Lorenz Sorgner]] hervorhebt, wird diskutiert.
Coelho verfolgte weiterhin hartnäckig sein Ziel, als Schriftsteller Erfolg zu haben. Als sich ein größerer Verlag, Editora Rocco, für sein Werk interessierte, erschien 1990 das Buch ''[[Brida]]''. Das Werk fand bei der [[Presse (Medien)|Presse]] große Aufmerksamkeit und verhalf dadurch auch den beiden anderen Büchern an die Spitze der Bestsellerlisten. ''Der Alchimist'' wurde ins [[Guinness-Buch der Rekorde]] aufgenommen, da es in Brasilien die Verkaufszahlen sprengte.


In den frühen [[w:1980er|1980er]]-Jahren wurde [[w:Kalifornien|Kalifornien]] mit seinem spezifischen geistigen und technologischen Potential und insbesondere die [[w:University of California, Los Angeles|University of California, Los Angeles]] und das [[Silicon Valley]] zum Zentrum des Transhumanismus.
=== 1990–1999 ===
Im Mai 1993 ging der amerikanische Verlag [[HarperCollins]] unter der Direktion von [[John Loudon]] mit einer Erstauflage von fünfzigtausend Exemplaren des ''Alchimisten'' an den Start. Dieser Durchbruch in den USA stand am Anfang seines weltweiten Erfolges. In [[Hollywood]] interessierten sich mehrere Produktionsfirmen gleichzeitig für die Rechte, die 1993 von [[Warner Brothers]] erworben wurden. In verschiedenen Ländern erreichte das Buch die Bestsellerlisten und wurde sogar u.&nbsp;a. in [[Frankreich]] zum meistverkauften Buch des Jahres.


== Extropianismus ==
1994 wurde in Brasilien das Buch ''Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte'' veröffentlicht, welches Coelhos internationalen Ruf festigte. In diesem Werk wendete er sich seiner femininen Seite zu.
Zwei Jahre später wurde er in [[Italien]] mit den angesehenen Preisen Super Grinzane Cavour und Flaiano International ausgezeichnet. Mit seinem nächsten Roman, ''[[Der fünfte Berg]]'', wechselte Coelho zum Verlag Editorial Objetiva. Im selben Jahr wurde er zum Sonderbeauftragten des [[UNESCO]]-Projektes für [[Interkultureller Dialog|interkulturellen Dialog]] („Convergences spirituelles et dialogues interculturels“) ernannt.


Gemeinsam mit [[Tom Bell]] (Pseudonym: [[T.O. Morrow]]) begründete der [[Zukunftsforscher]] [[Max More]] den [[Extropianismus]], den er selbst für die erste [[Philosophie|philosophisch]] durchdachte Richtung des Transhumanismus ansieht, und das nach dessen Prinzipien eingerichtete [[WikipediaEN:Extropy Institute|Extropy Institute]]<ref>Max More: ''The Philosophy of Transhumanism'', John Wiley & Sons, Inc. 2013 [http://media.johnwiley.com.au/product_data/excerpt/10/11183343/1118334310-109.pdf pdf]</ref>. Der Extropianismus baut auf den Prinzipien der [[Extropie]] ({{EnS|extropy}}) auf. Diese ist ein Maß für die Intelligenz, den Informationsgehalt, die verfügbare Energie, die Langlebigkeit, die Vitalität, die Vielfalt, die Komplexität und die Wachstumsfähigkeit eines Systems. Der Begriff ist nicht exakt definiert, sondern hat eine mehr [[Metapher|metaphorische]] Bedeutung, die bewusst als Gegensatz zur [[Entropie]] gewählt wurde, die den Menschen zum Tod und letztlich die Welt zum Zerfall führt<ref>Max More: ''Principles of Extropy'', 2013 [https://web.archive.org/web/20131015142449/http://extropy.org/principles.htm online]</ref>. Sie steht für eine auf die Technik gegründete unbegrenzte Entwicklungsfähigkeit des Menschen.
Ein Jahr später wurde sein ''Handbuch des Kriegers des Lichts'', eine Sammlung von gleichnishaften Geschichten und [[Maxime]]n, veröffentlicht. 1998 folgte der Roman ''[[Veronika beschließt zu sterben]]''. Coelho absolvierte eine erfolgreiche Tour zunächst durch [[Asien]], dann im Herbst eine zweite durch fast alle Länder [[Osteuropa]]s, die in [[Istanbul]] mit dem [[Orient-Express]] begann und ihn über die bulgarische Hauptstadt [[Sofia]] bis ins lettische [[Riga]] führte.


[[Max More]] charakterisiert den Transhumanismus wie folgt:
Mit dem [[prestige]]trächtigen Crystal Award des [[World Economic Forum]] in [[Davos]] wurde er 1999 ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde Coelho durch den damaligen französischen [[Ministerium für Kultur und Kommunikation|Kulturminister]] [[Philippe Douste-Blazy]] in die [[Ehrenlegion]] aufgenommen.


{{Zitat|Der Transhumanismus ist eine Klasse von Philosophien, die uns zu einem posthumanen Zustand führen wollen. Der Transhumanismus teilt viele Elemente des Humanismus, einschließlich der Achtung vor Vernunft und Wissenschaft, der Verpflichtung zum Fortschritt und der Wertschätzung der menschlichen (oder transhumanen) Existenz in diesem Leben und nicht in irgendeinem übernatürlichen "Nachleben". Der Transhumanismus unterscheidet sich vom Humanismus dadurch, dass er die radikalen Veränderungen in der Natur und den Möglichkeiten unseres Lebens erkennt und antizipiert, die sich aus verschiedenen Wissenschaften und Technologien wie Neurowissenschaften und Neuropharmakologie, Lebensverlängerung, Nanotechnologie, künstlicher Ultra-Intelligenz und Weltraum-Habitaten ergeben, kombiniert mit einer rationalen Philosophie und einem Wertesystem.|Max More|''Transhumanism - Toward a Futurist Philosophy'' (2005)|ref=<ref>„Transhumanism is a class of philosophies that seek to guide us towards a posthuman condition. Transhumanism shares many elements of humanism, including a respect for reason and science, a commitment to progress, and a valuing of human (or transhuman) existence in this life rather than in some supernatural "afterlife". Transhumanism differs from humanism in recognizing and anticipating the radical alterations in the nature and possibilities of our lives resulting from various sciences and technologies such as neuroscience and neuropharmacology, life extension, nanotechnology, artificial ultraintelligence, and space habitation, combined with a rational philosophy and value system.“<br />[[Max More]]: ''Transhumanism - Toward a Futurist Philosophy'' (2005) [https://web.archive.org/web/20110216221306/http://www.maxmore.com/transhum.htm web.archive.org], abgerufen am 7. Juli 2019</ref>}}
=== Ab 2000 ===
Im Mai 2000 besuchte Coelho auf Einladung des Internationalen Zentrums für den Dialog zwischen den Zivilisationen (International Centre for Dialog Among Civilizations) den [[Iran]]. Im September erschien sein fünfter Roman ''Der Dämon und Fräulein Prym''. Im selben Jahr wurde er zum Mitglied des Stiftungsrates der [[Schwab Foundation for Social Entrepreneurship]] gewählt.


== Risiken, Chancen und Notwendigkeiten aus geisteswissenschaftlicher Sicht ==
Coelho erhielt 2001 den [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]], den populärsten deutschen Medienpreis. Am 25. Juli 2002 folgte die für brasilianische Schriftsteller größte Auszeichnung: Er wurde zum Mitglied der altehrwürdigen [[Academia Brasileira de Letras]] mit Sitz in [[Rio de Janeiro]] gewählt, die sich unter anderem die Aufgabe gesetzt hat, die [[portugiesische Sprache]] zu pflegen. Mit einer Antrittsrede, in der er für [[Utopie]]n und einen starken Glauben plädierte, trat er am 28. Oktober 2002 sein Amt in der Akademie an. In Deutschland erhielt er im selben Jahr in [[Frankfurt am Main]] den Planetary Consciousness Award des Club of [[Budapest]] und in [[München]] den internationalen Buchpreis Corine für [[Belletristik]]. Anfang des Jahres war Coelho zum ersten Mal nach [[China]] gereist, wo er [[Schanghai]], [[Peking]] und [[Nanjing]] besuchte. Aus Anlass der internationalen Buchmesse von [[Bogotá]] reiste er dann zum ersten Mal nach [[Kolumbien]], anschließend nach [[Russland]], [[Mexiko]] und in die [[Skandinavien|skandinavischen Länder]], wo er u.&nbsp;a. [[Tanum (Gemeinde)|Tanum]], [[Oslo]], [[Helsinki]] und [[Stockholm]] besuchte.


Ein wesentliches Ziel des Transhumanismus ist die praktisch unbegrenzte Lebensverlängerung bis hin zur faktischen [[Unsterblichkeit]] der [[physisch]]en oder zumindest der [[mental]]en irdischen [[Persönlichkeit]]. Bis dieses Ziel realisierbar ist, soll der [[Körper]] angesichts des [[Tod]]es mittels der erstmals von [[Robert Ettinger]] propagierten [[Kryonik]] vor dem Zerfall bewahrt und später wiedererweckt und geheilt werden. Dies wäre eine auf die Spitze getriebene Erneuerung der [[Altes Ägypten|altägyptischen]] [[Mumifizierung]]. Die Folgen dieser Mumifizierung, den Fall in den [[Materialismus]], hat [[Rudolf Steiner]] deutlich beschrieben {{GZ||105|31f}}. Diese Wirkung würde heute nur noch stärker auftreten.
Im Juni 2005 äußerte der Autor aus Anlass der englischen Präsentation seines Romans ''[[Der Zahir]]'' seinen Unmut darüber, dass es den Produzenten von [[Warner Brothers]] immer noch nicht gelungen sei, den Roman ''Der Alchimist'' zu verfilmen, obwohl das Studio die Rechte bereits seit 1993 besaß. Weder wollte das Studio die Rechte zum vierfachen Preis des ursprünglichen Verkaufswertes, also eine Million [[USD|Dollar]], an Coelho zurückverkaufen, noch akzeptierte man dort den Drehbuchentwurf des Schauspielers und Regisseurs [[Laurence Fishburne]], den der Brasilianer ausdrücklich begrüßt hatte.<ref>Der Spiegel, 26/2005, S. 164.</ref>
[[Datei:Paulo Coelho nrkbeta.jpg|mini|Paulo Coelho (2008)]]
Einen Teil seines Vermögens spendete er in seine selbst gegründete Stiftung „Instituto Paulo Coelho“. Mit einem jährlichen Budget von vierhunderttausend Dollar hilft Coelho [[Favela]]s, hilfsbedürftigen Kindern sowie alten Menschen und unterstützt die Übersetzung brasilianischer Literatur in andere Sprachen. Außerdem spendete er an Kinderkrankenhäuser und andere Institutionen im Ausland beträchtliche Summen. Am 21. September 2007 wurde er von UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] zum Friedensbotschafter berufen. Mit seinem Institut, das Coelho zusammen mit seiner Frau gegründet hat, setzte sich der internationale Bestsellerautor seit Jahren für die unterprivilegierte Bevölkerungsschicht in Brasilien ein.


Das wirft aber, abgesehen von der technischen Machbarkeit, noch eine Reihe weiterer gravierender Probleme auf. Sollte dies nicht nur das Privileg einer kleinen Elite bleiben, müssten früher oder später neue [[Geburt]]en verhindert werden, um eine Überbevölkerung der [[Erde (Planet)|Erde]] zu vermeiden. Die [[Menschheit]] würde dadurch aller erfrischenden [[Kindheit]]skräfte beraubt. Überdies würde damit der Mensch von dem [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] abgeschnitten und in die [[Erdensphäre]] gebannt. Die [[Reinkarnation]] würde verhindert und die geistige Entwicklung der [[Menschheit]] käme zum Stillstand. Der Mensch müsste dann vollkommen den [[Ahriman|ahrimanischen Mächten]] verfallen.
== Social Media ==
Mit über 15 Millionen Followern auf Twitter<ref>[https://twitter.com/paulocoelho Paulo Coelho auf Twitter]</ref> und über 29 Millionen ''Gefällt-mir''-Angaben auf Facebook<ref>[https://www.facebook.com/paulocoelho Paulo Coelho auf Facebook]</ref> ist Coelho der Schriftsteller mit der größten Fangemeinde in den sozialen Netzwerken.<ref>Vgl. Statistiken auf socialbakers.com für [https://www.socialbakers.com/statistics/facebook/pages/total/celebrities/writer/ Schriftsteller auf Facebook] (Coelho belegt Platz 1 mit 29.512.147 Fans vor David Wolfe mit 12.464.931 Fans) und [https://www.socialbakers.com/statistics/twitter/profiles/celebrities/writer/ Schriftsteller auf Twitter] (Coelho belegt Platz 2 mit 15.643.138 Followern nach Raditya Dika mit 16.157.460), abgerufen am 20. Juni 2018</ref> Er ist außerdem u.&nbsp;a. auch vertreten auf Instagram, Pinterest und Tumblr.


Insgesamt nimmt sich der Transhumanismus wie ein [[ahriman]]isch verzerrtes Gegenbild zum klassischen [[Humanismus]] und insbesondere auch zur [[Anthroposophie]] aus. Dennoch hat [[Rudolf Steiner]] darauf hingewiesen, dass eine „Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem maschinellen Wesen“ nicht nur kommen wird, sondern im Sinn der [[Erdentwicklung]] auch kommen ''muss''. So wie sich der Mensch in den Anfängen der [[Kultur]] mit [[Luzifer]] verbinden ''musste'', so wird er sich künftig auch mit [[Ahriman]] verbinden müssen, um dessen Kräfte verwenden und zugleich überwinden zu können. Entscheidend wird aber sein, aus welcher [[Ethik|ethischen Haltung]] dies geschieht. Fruchtbar wird diese Entwicklung nur sein, wenn sich der Mensch - abseits jeder konfessionellen Bindung - unmittelbar durch sein [[Ich]] mit dem [[Christus]] verbindet.
== Paulo-Coelho-Stiftung ==
In Ergänzung zur Paulo-Coelho-Stiftung ({{ptS|Fundação Paulo Coelho e Christina Oiticica}}, {{enS|Foundation Paulo Coelho & Christina Oiticica}}), mit Sitz in Genf, hat der brasilianische Autor eine virtuelle Stiftungs-Plattform kreiert. Bis November 2014 lud Paulo Coelho rund 80.000 Dokumente – Manuskripte, Tagebücher, Fotos, Leserzuschriften, Zeitungsausschnitte – hoch.


{{GZ|An solchen Stellen ist der Wille dazu vorhanden, die Menschenkraft
== Anima Mundi ==
zusammenzuspannen mit Maschinenkraft. Diese Dinge dürfen nicht
Coelhos Anschauung der [[Weltseele|Weltenseele (Anima Mundi)]], die in allen Erscheinungen der Welt erfahren werden könne, wurde während seines fünfjährigen Aufenthaltes im oben genannten [[Spanien|spanischen]] Orden geprägt. Coelho glaubt fest an Zeichen, die ihm alltäglich widerfahren. Er deutet sie für sich persönlich als Hinweise und stimmt darauf sein weiteres Handeln ab. Ein Beispiel ist die weiße Feder, die er erst finden muss, bevor er ein neues Buch beginnen kann. Dieses Verständnis von [[Mystik|Zeichenmystik]] veranschaulicht der Autor in seiner gesamten Publikation.
so behandelt werden, als ob man sie bekämpfen müßte. Das ist eine
ganz falsche Anschauung. Diese Dinge werden nicht ausbleiben, sie
werden kommen. Es handelt sich nur darum, ob sie im weltgeschichtliehen
Verlaufe von solchen Menschen in Szene gesetzt werden, die
mit den großen Zielen des Erdenwerdens in selbstloser Weise vertraut
sind und zum Heil der Menschen diese Dinge formen, oder ob
sie in Szene gesetzt werden von jenen Menschengruppen, die nur
im egoistischen oder im gruppenegoistischen Sinne diese Dinge ausnützen.
Darum handelt es sich. Nicht auf das Was kommt es in diesem
Falle an, das Was kommt sicher; auf das Wie kommt es an, wie man
die Dinge in Angriff nimmt. Denn das Was liegt einfach im Sinne der
Erdenentwickelung. Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens
mit dem maschinellen Wesen, das wird für den Rest der Erdenentwickelung
ein großes, bedeutsames Problem sein.


Ich habe vollbedacht öfter jetzt darauf aufmerksam gemacht, auch
Coelhos weltweite Engagements für mehr [[Toleranz]] und Vielfalt, sein Einsatz für [[Bürgerschaftliches Engagement|zivilbürgerliches Engagement]] und die Gestaltung einer besseren Zukunft können als immanente und konsequente Fortführung dieser Betrachtungsweise der Weltenseele gedeutet werden.
in öffentlichen Vorträgen, daß das Bewußtsein des Menschen zusammenhängt
mit abbauenden Kräften. Zweimal habe ich es in öffentlichen
Vorträgen in Basel gesagt: In unser Nervensystem hinein ersterben
wir. - Diese Kräfte, diese ersterbenden Kräfte, sie werden
immer mächtiger und mächtiger werden. Und es wird die Verbindung
hergestellt werden zwischen den im Menschen ersterbenden Kräften,
die verwandt sind mit elektrischen, magnetischen Kräften und den
äußeren Maschinenkräften. Der Mensch wird gewissermaßen seine
Intentionen, seine Gedanken hineinleiten können in die Maschinenkräfte.
Noch unentdeckte Kräfte in der Menschennatur werden entdeckt
werden, solche Kräfte, welche auf die äußeren elektrischen und
magnetischen Kräfte wirken.


Das ist das eine Problem: das Zusammenführen des Menschen mit
== Werke ==
dem Mechanismus, das immer mehr und mehr um sich greifen muß in
{| class="wikitable"
der Zukunft.|178|218f}}
|+
!Erscheinungsjahr
(Original)
!Erscheinungsjahr
(der deutschen Ausgabe)
!Originaltitel
(portugiesisch)
!Deutscher Titel
!Verlag
(der deutschen Ausgabe)
!ISBN
(der deutschen Ausgabe)
|-
|1984
| --
|O Manifesto de Krig-há
| --
| --
| --
|-
|1984
| --
|Teatro da Educação
| --
| --
| --
|-
|1982
| --
|Arquivos do Inferno
| --
|Eigenverlag
| --
|-
|1986
| --
|O Manual Prático do Vampirismo
| --
| --
| --
|-
| rowspan="3" |1987
|1991
| rowspan="3" |O Diário de um Mago
|Die heiligen Geheimnisse eines Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg
|[[Verlag Peter Erd]], München
|ISBN 3-8138-0228-0
|-
|1995
|Das Schwert des Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg
|[[Verlag Peter Erd]], München
|ISBN 3-8138-0365-1
|-
|1999
|Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-23115-6
|-
| rowspan="2" |1988
|1991
| rowspan="2" |O Alquimista. Editora Rocca
|Der Schatz der Pyramiden
|[[Verlag Peter Erd]], München
|ISBN 3-8138-0208-6
|-
|1996
|[[Der Alchimist]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06126-9
|-
|1990
|2008
|Brida
|Brida
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-24026-9
|-
|1991
| --
|O Dom Supremo
| --
| --
| --
|-
|1992
|2011
|As Valkírias
|Schutzengel
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06767-5
|-
|1994
|1997
|Na margem do Rio Piedra eu sentei e chorei
|Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06148-X
|-
| rowspan="2" |1994
|1998
| rowspan="2" |Maktub (Kolumnen)
|Der Wanderer: Geschichten und Gedanken
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-70132-2
|-
|2004
|Unterwegs / Der Wanderer. Gesammelte Geschichten
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-05700-8
|-
|1996
|1998
|O Monte Cinco
|[[Der Fünfte Berg]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06164-1
|-
|1997
| --
|Letras do amor de um profeta
| --
| --
| --
|-
|1997
|2001
|Manual do guerreiro da luz
|Handbuch des Kriegers des Lichts
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06277-X
|-
|1998
| --
|Palavras essenciais
| --
| --
| --
|-
|1998
|2000
|Veronika decide morrer
|[[Veronika beschließt zu sterben]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06235-4
|-
|2000
|2001
|O Demônio e a Srta Prym
|Der Dämon und Fräulein Prym
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06282-6
|-
|2003
|2003
|Onze minutos. Editora Rocco
|[[Elf Minuten]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06373-3
|-
|2005
|2005
|O Zahir
|[[Der Zahir]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06464-0
|-
|2006
|2006
|Ser Como o Rio que Flui. Relatos (1998–2005)
|Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998–2005
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06542-6
|-
|2006
|2007
|A bruxa de Portobello
|Die Hexe von Portobello
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06600-5
|-
|2008
|2009
|Vencedor está só
|Der Sieger bleibt allein
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06719-4
|-
|2010
|2012
|O Aleph. Edition Sextante
|Aleph
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06810-8
|-
|2012
|2013
|Manuscrito Encontrado em Accra
|Die Schriften von Accra
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06848-1.<ref>''Windmaschine der Seligkeit'' in ''[[Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung]]'' vom 13. Januar 2013, Seite 40.</ref>
|-
|2013
|2014
|Adultério
|Untreue
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06908-2
|-
|2016
|2016
|A Espiã
|Die Spionin
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06977-8
|-
|2017
|2017
|O Caminho Do Arco
|Der Weg des Bogens
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06948-8
|-
|2018
|2018
|Hippie
|Hippie
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-07049-1
|}


Heilsam wird diese Entwicklung nur sein können, wenn der Mensch als Gegengewicht zur dieser Verbindung mit der technischen [[Unter-Natur]], eine entsprechende [[Schulungsweg|geistig-moralische Entwicklung]] anstrebt, wie es Rudolf Steiner im 184. [[Anthroposophische Leitsätze|anthroposophischen Leitsatz]] knapp beschrieben hat. Nur so kann er gegen die mit der [[Technik]] verbundenen [[Ahriman|ahrimanischen Wesen]] bestehen:
== Über die Werke ==
Die Bücher Coelhos tragen [[Autobiografie|autobiografische Züge]]; die beschriebenen Landschaften und Länder hat er auf seinen Reisen selbst besucht. Coelho schreibt meist in einfacher, schmuckloser Sprache. Er verarbeitet ursprüngliche Symbole, metaphysische Elemente und christliche Mystik in märchenhaften [[Gleichnis]]sen, [[Parabel (Sprache)|Parabeln]] und [[Fabel]]n. Dabei arbeitet er auch immer biblische und spirituelle Elemente in den Kontext ein. Seine Themen sind unter anderem immer wieder die [[Liebe]] zu einem anderen Menschen im Kontrast zu der Liebe zu sich selbst, die Suche nach dem [[Sinn des Lebens]] sowie die spirituelle [[Selbstfindung]], die er vor allem an dem Motto „Verwirkliche Deinen Traum“ fest macht.


{{GZ|Das erfordert, daß der Mensch erlebend eine Geist-Erkenntnis finde, in der er sich eben so hoch in die Über-Natur
== Rezeption ==
erhebt, wie er mit der unternatürlichen technischen
=== Erfolg und Verkaufszahlen ===
Betätigung unter die Natur hinuntersinkt. Er schafft dadurch
Internationale Bekanntheit erlangte Paulo Coelho mit seinem Roman ''[[Der Alchimist]]'', der bisher in über 81 Sprachen erschienen ist und sich rund 85 Millionen Mal verkaufte. Seitdem gehört Coelho zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren weltweit: Seine Bücher wurden in über 81 Sprachen übersetzt, erschienen in über 170 Ländern und verkauften sich bislang über 225 Millionen Mal.
in seinem Innern die Kraft, nicht unterzusinken.|26|259}}
 
=== Kritik ===
Von der Literaturkritik und Feuilletons wird Coelhos Werk tendenziell negativ besprochen oder gar „leidenschaftlich gehasst“,<ref>[https://www.fr.de/panorama/paulo-coelho-ich-bereit-sterben-11315746.html ''Paulo Coelho: „Ich war bereit zu sterben“.''] In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 19. Oktober 2011.</ref> oftmals auch mit dem Vorwurf, Coelho gebe sich als literarisch-esoterischer Guru.<ref>Alan Riding: [http://www.nytimes.com/2005/08/30/books/30coel.html?pagewanted=all&_r=0 ''Paulo Coelho: Writing in a global language''] In: ''[[The New York Times]].'' 30. August 2005.</ref> So schreibt etwa [[Andreas Bernard (Autor)|Andreas Bernard]] in der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]: „Coelhos poetisches Verfahren ist bekannt und von der Literaturkritik so häufig mit Häme bedacht worden, dass er vor ein paar Monaten sogar einen ganzen Roman veröffentlicht hat, um sich zu rechtfertigen“, und erklärt sich den riesigen Erfolg Coelhos damit, dass er „die Komplexitäten des modernen Lebens auf so einfache wie stabile Wahrheiten reduziert“.<ref>Andreas Bernard: [http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/415/Paolo-Coelho ''Das Prinzip Paulo Coelho''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung Magazin]]'' Heft 36/2005.</ref> Der Kritiker [[Denis Scheck]] bezeichnete den Autoren als „Schwachsinnsschwurbler“, „unangefochtenen König des Esoterikschunds“<ref>[[Allgemeine Zeitung (Mainz)]] (nur für Abonnenten abrufbar): [http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/kultur/literatur/ard-buecherguru-denis-scheck-ueber-verrisse-schwierige-buecher-und-jrr-tolkien_13143940.htm ''ARD-Bücherguru Denis Scheck über Verrisse, schwierige Bücher und J.R.R. Tolkien'']</ref>, „ganz billigen Esoterik-Dealer“<ref>[[Druckfrisch]]</ref> und zuletzt als „einen aus dem protoliterarischen Urschleim gekrochenen Einzeller der Erbauungsliteratur“<ref>Die [[Florian Schroeder]] Satireshow, [https://www.youtube.com/watch?v=upBqRZjCnmY Sendung vom 17.12.19, zu Gast: Denis Scheck]</ref>. In der Wochenzeitung [[Die Zeit]] heißt es in der Rezension zu ''Der Zahir'': „Nach dem Abschluss peinigender Lektüre-Stunden bin ich um zwei Gewissheiten reicher: Millionen von Lesern können irren und: Mein erster Coelho wird mein letzter gewesen sein.“<ref>[[Klaus Nüchtern]]: [http://www.zeit.de/2005/33/L-KiK ''Wenn Leser irren.''] In: ''[[Die Zeit]].'' 11. August 2005.</ref>
 
Der Unterschied in der Rezeption von Kritik und Lesern wird auch in vielen anderen Rezensionen thematisiert: Während in der Kritik sein Werk oft „als klischeehaft und trivial“ bewertet wird, kann sich Coelho eben einer riesigen Leserschaft rühmen.<ref>[http://www.perlentaucher.de/buch/paulo-coelho/elf-minuten.html Presseschau zu ''Elf Minuten''] im [[Perlentaucher]] (2003).</ref>
 
[[Daniel Kehlmann]] lässt in seinem Roman [[Ruhm (Roman)|Ruhm]] einen brasilianischen Bestsellerautor auftreten, der klar als [[Parodie]] auf Coelho<ref>{{Internetquelle |hrsg=[[Goethe-Institut]] |autor=Sabine Tenta |url=http://www.goethe.de/kue/lit/aug/de4111478.htm |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100510082531/http://www.goethe.de/kue/lit/aug/de4111478.htm |archiv-datum=2010-05-10 |datum=2009-01 |titel=Daniel Kehlmanns „Ruhm“ |zugriff=2017-01-08}}</ref> und Kritik an dessen Werk zu verstehen ist. Dieser Erfolgsschriftsteller esoterischer Lebenshilfebücher beginnt an seinem naiv-spirituellen Optimismus zu zweifeln („Das einzige, was uns hilft, sind wohlige Lügen“<ref>Daniel Kehlmann: ''Ruhm.'' Hamburg, 2009. S. 129.</ref>) und denkt darüber nach, sich das Leben zu nehmen.
 
=== Sonstiges ===
''Der Zahir'' wurde auf der 18. Internationalen Buchmesse von Teheran im [[Iran]] ohne Angabe von Gründen konfisziert.
 
1999 stellte Coelho einige seiner Bücher auf seiner Webseite gratis zum Download zur Verfügung, seit 2005 tut er dies auf der von ihm betriebenen Webseite „Pirate Coelho“.<ref>{{Webarchiv | url=http://paulocoelhoblog.com/2007/06/04/paulo-coelho-books/ | wayback=20120127053319 | text=paulocoelhoblog.com}} Pirate Coelho – Coelhos Blog + Downloadlinks für seine Bücher (Stand: 4. Juni 2007)</ref> Da so seine Werke einen größeren Bekanntheitsgrad erreichten, stiegen auch die offiziellen Verkaufszahlen in den Buchläden, und die Verlage duldeten die Downloadmöglichkeit. Coelho erklärte, dass es klüger wäre, „die Vorteile der neuen Technologie zu nutzen, um gute Literatur zu unterstützen und zu verbreiten.“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/warum-erfolgreiche-schriftsteller-von-den-elektronischen-medien-profitieren-verbote-sind-selten-eine-loesung,10810590,10689138.html |titel=Verbote sind selten eine Lösung, Warum erfolgreiche Schriftsteller von den elektronischen Medien profitieren |autor=Paulo Coelho |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2009-12-30 |zugriff=2015-06-16}}</ref>
 
Im September 2006 erhielt ''Der Alchimist'' in Wien das ''Platin-Buch'', einen Preis in Anlehnung an die Aktion ''Die Platin-Schallplatte'' vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels für 50.000 oder mehr (in diesem Fall: über 200.000) verkaufte Exemplare.
 
== Filme ==
* 2014: ''The Pilgrim – Paulo Coelho´s Best Story.'' Regie: Daniel Augusto.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.imdb.com/title/tt3006814/ |titel=Não Pare na Pista: A Melhor História de Paulo Coelho (2014) |werk=IMDb |zugriff=2015-10-22}}</ref>
* 2011: Breaking the Taboo, Mitwirkung, keine Buchverfilmung
* 2011: ''Paulo Coelho – Mein Leben.'' Regie: Dorothee Binding und Benedict Mirow.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.imdb.com/title/tt1890502/ |titel=Paulo Coelho - Mein Leben (2011) |werk=IMDb |zugriff=2012-11-13}}</ref>
* 2009: ''Veronika beschließt zu sterben.'' Regie: Emily Young.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.imdb.com/title/tt1068678/ |titel=Veronika beschließt zu sterben (2009) |werk=IMDb |zugriff=2012-11-13}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Transhumanismus}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Paulo Coelho}}
* {{WikipediaDE|Paulo Coelho}}


== Literatur ==
== Literatur ==
 
* Juan Arias: ''Las confesiones del peregrino.'' Editorial Planeta, Barcelona 1999.
* [[Julian Huxley]]: ''New Bottles for New Wine'', Chatto & Windus, London 1957, [https://archive.org/details/NewBottlesForNewWine archive.org]
** Deutsche Ausgabe: ''Bekenntnisse eines Suchenden. Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho.'' Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, ISBN 3-257-23294-2.
* Janina Loh: ''Trans- und Posthumanismus (Zur Einführung)'', 2. Auflage, Junius Hamburg 2019, ISBN 978-3885068082, eBook {{ASIN|B07N1MTJ2C}}
* Fernando G. de Morais: ''Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho.'' Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1.
* [[WikipediaEN:Ed Regis (author)|Ed Regis]]: ''Great Mambo Chicken And The Transhuman Condition: Science Slightly Over The Edge'', Perseus Books 1990, ISBN 0-201-09258-1
* [[Marvin Minsky]]: ''The Society of Mind: Mentopolis'', Klett-Cotta 1994, ISBN 978-3608931174
* [[Raymond Kurzweil]]: ''KI - Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz'', Carl Hanser Verlag 1993, ISBN 978-3446173750
* [[Hans Moravec]]: ''Mind Children: The Future of Robot and Human Intelligence'', Harvard University Press 1998, ISBN 978-0674576162
* Hans Moravec: ''Computer übernehmen die Macht. Vom Siegeszug der künstlichen Intelligenz'', Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 978-3455085754
* Christian Weisgerber: ''Cyborgs, Katastrophen und Visionen. Europas Transhumanisten schauen in die Zukunft.'' Telepolis, 10. Juli 2001 [https://www.heise.de/tp/features/Cyborgs-Katastrophen-und-Visionen-3441983.html online]
*{{Literatur |Autor=[[w:Francis Fukuyama|Francis Fukuyama]] |Titel=Our Posthuman Future |Auflage=1 |Verlag=Picador |Ort=New York |Datum=2003 |ISBN=0-312-42171-0}}
*{{cite journal |last=Fukuyama |first=Francis |title=The world's most dangerous ideas: transhumanism |date=2004 |url=http://www.au.dk/fukuyama/boger/essay/ |accessdate=2019-07-11 |journal=Fukuyama på Aarhus Universitet}}
*{{Internetquelle |autor=Ronald Bailey |url=http://reason.com/archives/2004/08/25/transhumanism-the-most-dangero |titel=Transhumanism: The Most Dangerous Idea? |werk=reason.com |datum=2004-08-25 |zugriff=2019-07-11 |sprache=en}}
* [[w:John Brockman|John Brockman]]: ''Die neuen Humanisten. Wissenschaft an der Grenze.'' Ullstein Hc, Oktober 2004, ISBN 3-550-07597-9
* Robert A. Freitas Jr., Ralph C. Merkle: ''Kinematic Self-Replicating Machines'', Landes Bioscience, Georgetown, TX, 2004, ISBN 978-1570596902  [http://www.MolecularAssembler.com/KSRM.htm online] [https://epdf.pub/download/kinematic-self-replicating-machines.html pdf]
* [[w:Oliver Krüger|Oliver Krüger]]: ''Virtualität und Unsterblichkeit. Die Visionen des Posthumanismus'', Rombach Druck- und Verlagshaus, Freiburg im Breisgau 2004, ISBN 978-3793094050
* Oliver Krüger: ''Die Vervollkommnung des Menschen. Tod und Unsterblichkeit im Posthumanismus und Transhumanismus'', in: ''Eurozine'', 2007, [http://www.eurozine.com/articles/2007-08-16-krugerde.html online].
* Christopher Coenen, Stefan Gammel, Reinhard Heil, Andreas Woyke : ''Die Debatte über „Human Enhancement“; historische, philosophische und ethische Aspekte der technologischen Verbesserung des Menschen'', transcript Verlag 2010, ISBN 978-3-8376-1290-5
* Raymond Kurzweil: ''[[Menschheit 2.0]]: Die Singularität naht'', Lola Books 2014, ISBN 978-3944203089, eBook {{ASIN|B0112F25QI}}
* [[Stefan Lorenz Sorgner]]: ''Menschenwürde nach Nietzsche: Die Geschichte eines Begriffs'', Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2010, ISBN 978-3534209316
* Stefan Lorenz Sorgner: ''Transhumanismus - "die gefährlichste Idee der Welt"!?'', Herder Verlag 2016, ISBN 978-3451349423
* Stefan Lorenz Sorgner: ''Übermensch: Plädoyer für einen Nietzscheanischen Transhumanismus'', Schwabe Verlag 2019, ISBN 978-3796539152
* [[Nick Bostrom]]: ''A History of Transhumanist Thought'', in: ''Journal of Evolution & Technology'', Heft 1.14, 2005, pp. 1-25 [https://jetpress.org/volume14/bostrom.pdf pdf]
* Nick Bostrom: ''Superintelligenz: Szenarien einer kommenden Revolution'', Suhrkamp Verlag 2016, ISBN 978-3518586846, eBook {{ASIN|B00OTQKXJE}}
* Nick Bostrom: ''Die Zukunft der Menschheit: Aufsätze'', Suhrkamp Verlag 2018, ISBN 978-3518298459, eBook {{ASIN|B0773J16BQ}}
* Klaus Mainzer: ''Künstliche Intelligenz – Wann übernehmen die Maschinen?'' Springer Verlag 2016, ISBN 978-3662484524, eBook {{ASIN|B01CYJHR1Y}}
* [[Julian Nida-Rümelin]], Nathalie Weidenfeld: ''Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz'', Piper 2018, ISBN 978-3492058377, eBook {{ASIN|B07GZPD34T}}
* Toby Walsh: ''It's alive: Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändern wird'', Edition Körber 2018, ISBN 978-3896842664, eBook {{ASIN|B07GWHS12N}}
* Thomas Ramge,  Dinara Galieva (Illustrator): ''Mensch und Maschine: Wie künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern'', Reclam Verlag 2018, ISBN 978-3150194997, eBook {{ASIN|B077TT4283}}
* Dierk Spreen, Bernd Flessner, Herbert M. Hurka, Johannes Rüster: ''Kritik des Transhumanismus: Über eine Ideologie der Optimierungsgesellschaft'', transcript Verlag 2018, ISBN 978-3837642872
* Mieke Mosmuller: ''Singularität - Dialoge über künstliche Intelligenz und Spiritualität'', Occident Verlag 2019, ISBN 978-3946699101
* [[w:Oliver Krüger|Oliver Krüger]]: ''Virtualität und Unsterblichkeit. Gott, Evolution und die Singularität im Post- und Transhumanismus.'', 2. überarb. u. ergänzte Auflage, Freiburg: Rombach 2019, ISBN 978-3-7930-9939-0
* [[Hans Bonneval]]: Revolution im Denken: Rudolf Steiner. Warum Computer nicht denken können, BoD, Norderstedt 2017
* Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
* Paul Emberson: ''Von Gondishapur bis Silicon Valley'' Band I, Etheric Dimensions Press, Schweiz und Schottland 2012 - [http://ipwebdev.com/hermit/counter-silicon.html kritische Betrachtung: ''A well intended very flawed Book'']
* Paul Emberson: ''From Gondishapur to Silicon Valley'', Volume II, Etheric Dimensions Press, Switzerland and Scottland 2014 (deutsche Übersetzung in Vorbereitung)
* [[Rudolf Steiner]], Andreas Neider (Hrsg.): ''Der elektronische Doppelgänger und die Entwicklung der Computertechnik'', Futurum Verlag 2013, ISBN 978-3856363642; Kindle Edition 2015, ASIN B0195VK6WG
* [[Rudolf Steiner]]: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998), ISBN 3-7274-0260-1 {{Schriften|026}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
 
{{Commonscat}}
* [https://www.informatik.tuwien.ac.at/dighum/manifesto Vienna Manifesto on Digital Humanism] [https://www.informatik.tuwien.ac.at/dighum/wp-content/uploads/2019/05/manifesto.pdf pdf] - abgerufen am 24. Juli 2019
* {{DNB-Portal|115703101}}
* {{Perlentaucher|paulo-coelho}}
* [http://www.paulocoelho.com/ Offizielle Webseite von Paulo Coelho]
* [http://www.warriorofthelight.com/ Coelhos Onlinemagazin und -newsletter ''Warrior of the Light'']
* [http://www.orbit9.de/wissen/zitat_danke_mr_president.php Danke, Mr. President – Ein Brief an George W. Bush]
* [http://www.theologie-und-literatur.de/fileadmin/user_upload/Theologie_und_Literatur/Mystik_des_Individualismus.pdf Martin Lätzel: ''Die „Mystik“ des Individualismus''. In: Theologie und Literatur 2006]
* [http://www.tagesspiegel.de/kultur/Paulo-Coelho-Buchmesse;art15911,2637833 „Das Internet fördert die Kreativität“ Interview Tagesspiegel] (vom 16. Oktober 2008)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Weltanschauung]] [[Kategorie:Ethik]] [[Kategorie:Technik]]
{{Normdaten|TYP=p|GND=115703101|LCCN=n/86/99875|NDL=00512573|VIAF=52700}}
[[Kategorie:Transhumanismus|!]]
 
{{SORTIERUNG:Coelho, Paulo}}
[[Kategorie:Schriftsteller (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Schriftsteller (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Schriftsteller (Brasilianer)]]
[[Kategorie:Brasilianer]]
[[Kategorie:Geboren 1947]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 28. Januar 2020, 02:30 Uhr

Paulo Coelho (2013)

Paulo Coelho de Souza [ˈpau̯lu kuˈɛʎu] (* 24. August 1947 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Schriftsteller und Bestsellerautor. Sein bekanntester Roman Der Alchimist wurde in 81 Sprachen übersetzt. Paulo Coelhos Bücher verkauften sich bisher über 225 Millionen Mal (Stand Juni 2018). Neben seinen literarischen Erfolgen ist Coelho durch seine Erlebnisse mit der Psychiatrie und der Militärdiktatur in Brasilien sowie durch seine spirituelle Suche und Entwicklung bekannt. Er lebt mit seiner zweiten Ehefrau Christina Oiticica, mit der er seit 1981 verheiratet ist, in Genf, Schweiz.[1]

Leben

Kindheit und Jugend

Paulo Coelho wurde am 24. August 1947 in Rio de Janeiro in eine gutbürgerliche brasilianische Familie hineingeboren[2], sein Vater Pedro ist Ingenieur, seine Mutter Lígia (Lygia) Hausfrau.[3] Er hat eine jüngere Schwester namens Sônia Maria.[4][5] Paulo Coelhos Leben war von Beginn an religiös geprägt. Als siebenjähriger Junge besuchte er die Jesuitenschule Colégio Santo Inácio in Rio de Janeiro, in der er bei einem schulischen Lyrikwettbewerb einen Preis erhielt. Coelho studierte Rechtswissenschaften[2] gegen den Wunsch seines Vaters, der ihn gerne in seinen Fußstapfen als Ingenieur gesehen hätte, unterbrach 1970 jedoch sein Studium, um als Hippie eine zweijährige Weltreise durch Südamerika, Nordafrika und Europa zu unternehmen.[2]

Coelhos anschließende Tätigkeit als Theater- und Drehbuchautor sowie sein Drogenkonsum in dieser Zeit wurden von seinen streng katholischen und konservativen Eltern scharf verurteilt. Sein rebellisches Aufbegehren gegen die Vorstellungen und Ziele seiner Eltern ließ diese glauben, ihr Sohn sei geistesgestört. Insgesamt drei Mal ließen sie ihn in die psychiatrische Anstalt „Casa de Saúde Dr. Eiras“ einweisen (1966, 1967 und 1968), wo er auch mit Elektrokonvulsionstherapie behandelt wurde. Die Erfahrung stationärer psychiatrischer Behandlung schilderte er später in seinem Roman Veronika beschließt zu sterben.

1970–1979

Coelho war und ist politisch tätig. Gemeinsam mit dem Musiker Raul Seixas wurde Coelho 1973 Mitglied der antikapitalistischen „Alternativen Gesellschaft“, die Freiheit und Selbstbestimmung propagierte und in der magische Rituale praktiziert wurden. Coelho engagierte sich in dieser Zeit für eine Comicserie, genannt „Kring-ha“, die ebenfalls für mehr Freiheit im vom Militär regierten brasilianischen Staat eintrat. Aufgrund der möglichen Gefahr einer Oppositionsbildung verhaftete das Militärregime die beiden Männer 1974.

Zwischen den Jahren 1974 und 1976 schrieb er unter anderem zusammen mit Raul Seixas provokante Songtexte. Es entstanden insgesamt fünfundsechzig Rocklieder, die sich in Brasilien großer Beliebtheit erfreuten. Weitere Texte schrieb er für Rita Lee, Elis Regina und für Maria Bethânia. Coelho interessierte sich stets für die unterschiedlichsten alternativen Lebensmodelle und Anschauungen, so unter anderem für die Ideen und Riten der Hare Krishna und der Wicca. 1977 verließ er Brasilien und zog mit seiner ersten Frau für ein Jahr nach London, wo er sich erfolglos als Schriftsteller versuchte. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien im Jahr darauf arbeitete er drei Monate als leitender Angestellter bei den Plattenfirmen Columbia Broadcasting System und PolyGram. Ebenfalls war er kurze Zeit für ein Musikmagazin und eine eigene Untergrundzeitschrift als Redakteur tätig. Abrupt beendete er nach drei Monaten seine beruflichen Ambitionen und trennte sich von seiner ersten Frau.

1980–1989

Auf einer Reise durch Europa besuchte Coelho mit seiner Freundin und späteren zweiten Frau, der Malerin Christina Oiticica, unter anderem das Konzentrationslager von Dachau. Er berichtete, dort eine Vision gehabt zu haben, bei der ihm ein Mann erschienen sei, der ihm zwei Monate später in einem Café in Amsterdam begegnete. Im Gespräch überzeugte ihn dieser, zum katholischen Glauben zurückzufinden und sich auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu begeben. Von 1980 bis 1985 lebte Coelho nach eigener Darstellung zurückgezogen in einem spanischen alten Orden namens „Tradition“, um die christliche Symbolsprache zu studieren; ebenfalls nach seiner eigenen Darstellung handelte es sich dabei um einen Orden namens „R.A.M.“ mit katholischem Ursprung, der 1492 ohne Amtssitz gegründet worden sei. (Allerdings ist R.A.M. = „Regnus Agnus Mundi“ nur unter der Voraussetzung, dass „Regnus“ ein Eigenname ist, korrektes Latein, und hieße dann auf Deutsch „Regnus, das Lamm der Welt“.) Seine Begehung des Jakobswegs 1986 – eine Erfahrung, die er als Wendepunkt seines Lebens versteht – sowie Exerzitien des R.A.M. verarbeitete Coelho im gleichnamigen Buch Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela, das ein Jahr später erschien.

1988 folgte ein zweites Buch mit dem Titel Der Alchimist.[2] Hier verarbeitete er die elf Jahre lang betriebenen alchimistischen Studien in Form eines symbolischen Textes, eines Gleichnisses. Von der Erstauflage wurden allerdings nur neunhundert Exemplare verkauft, woraufhin sich der Verlag von ihm trennte.

Coelho verfolgte weiterhin hartnäckig sein Ziel, als Schriftsteller Erfolg zu haben. Als sich ein größerer Verlag, Editora Rocco, für sein Werk interessierte, erschien 1990 das Buch Brida. Das Werk fand bei der Presse große Aufmerksamkeit und verhalf dadurch auch den beiden anderen Büchern an die Spitze der Bestsellerlisten. Der Alchimist wurde ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen, da es in Brasilien die Verkaufszahlen sprengte.

1990–1999

Im Mai 1993 ging der amerikanische Verlag HarperCollins unter der Direktion von John Loudon mit einer Erstauflage von fünfzigtausend Exemplaren des Alchimisten an den Start. Dieser Durchbruch in den USA stand am Anfang seines weltweiten Erfolges. In Hollywood interessierten sich mehrere Produktionsfirmen gleichzeitig für die Rechte, die 1993 von Warner Brothers erworben wurden. In verschiedenen Ländern erreichte das Buch die Bestsellerlisten und wurde sogar u. a. in Frankreich zum meistverkauften Buch des Jahres.

1994 wurde in Brasilien das Buch Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte veröffentlicht, welches Coelhos internationalen Ruf festigte. In diesem Werk wendete er sich seiner femininen Seite zu. Zwei Jahre später wurde er in Italien mit den angesehenen Preisen Super Grinzane Cavour und Flaiano International ausgezeichnet. Mit seinem nächsten Roman, Der fünfte Berg, wechselte Coelho zum Verlag Editorial Objetiva. Im selben Jahr wurde er zum Sonderbeauftragten des UNESCO-Projektes für interkulturellen Dialog („Convergences spirituelles et dialogues interculturels“) ernannt.

Ein Jahr später wurde sein Handbuch des Kriegers des Lichts, eine Sammlung von gleichnishaften Geschichten und Maximen, veröffentlicht. 1998 folgte der Roman Veronika beschließt zu sterben. Coelho absolvierte eine erfolgreiche Tour zunächst durch Asien, dann im Herbst eine zweite durch fast alle Länder Osteuropas, die in Istanbul mit dem Orient-Express begann und ihn über die bulgarische Hauptstadt Sofia bis ins lettische Riga führte.

Mit dem prestigeträchtigen Crystal Award des World Economic Forum in Davos wurde er 1999 ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde Coelho durch den damaligen französischen Kulturminister Philippe Douste-Blazy in die Ehrenlegion aufgenommen.

Ab 2000

Im Mai 2000 besuchte Coelho auf Einladung des Internationalen Zentrums für den Dialog zwischen den Zivilisationen (International Centre for Dialog Among Civilizations) den Iran. Im September erschien sein fünfter Roman Der Dämon und Fräulein Prym. Im selben Jahr wurde er zum Mitglied des Stiftungsrates der Schwab Foundation for Social Entrepreneurship gewählt.

Coelho erhielt 2001 den Bambi, den populärsten deutschen Medienpreis. Am 25. Juli 2002 folgte die für brasilianische Schriftsteller größte Auszeichnung: Er wurde zum Mitglied der altehrwürdigen Academia Brasileira de Letras mit Sitz in Rio de Janeiro gewählt, die sich unter anderem die Aufgabe gesetzt hat, die portugiesische Sprache zu pflegen. Mit einer Antrittsrede, in der er für Utopien und einen starken Glauben plädierte, trat er am 28. Oktober 2002 sein Amt in der Akademie an. In Deutschland erhielt er im selben Jahr in Frankfurt am Main den Planetary Consciousness Award des Club of Budapest und in München den internationalen Buchpreis Corine für Belletristik. Anfang des Jahres war Coelho zum ersten Mal nach China gereist, wo er Schanghai, Peking und Nanjing besuchte. Aus Anlass der internationalen Buchmesse von Bogotá reiste er dann zum ersten Mal nach Kolumbien, anschließend nach Russland, Mexiko und in die skandinavischen Länder, wo er u. a. Tanum, Oslo, Helsinki und Stockholm besuchte.

Im Juni 2005 äußerte der Autor aus Anlass der englischen Präsentation seines Romans Der Zahir seinen Unmut darüber, dass es den Produzenten von Warner Brothers immer noch nicht gelungen sei, den Roman Der Alchimist zu verfilmen, obwohl das Studio die Rechte bereits seit 1993 besaß. Weder wollte das Studio die Rechte zum vierfachen Preis des ursprünglichen Verkaufswertes, also eine Million Dollar, an Coelho zurückverkaufen, noch akzeptierte man dort den Drehbuchentwurf des Schauspielers und Regisseurs Laurence Fishburne, den der Brasilianer ausdrücklich begrüßt hatte.[6]

Paulo Coelho (2008)

Einen Teil seines Vermögens spendete er in seine selbst gegründete Stiftung „Instituto Paulo Coelho“. Mit einem jährlichen Budget von vierhunderttausend Dollar hilft Coelho Favelas, hilfsbedürftigen Kindern sowie alten Menschen und unterstützt die Übersetzung brasilianischer Literatur in andere Sprachen. Außerdem spendete er an Kinderkrankenhäuser und andere Institutionen im Ausland beträchtliche Summen. Am 21. September 2007 wurde er von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Friedensbotschafter berufen. Mit seinem Institut, das Coelho zusammen mit seiner Frau gegründet hat, setzte sich der internationale Bestsellerautor seit Jahren für die unterprivilegierte Bevölkerungsschicht in Brasilien ein.

Social Media

Mit über 15 Millionen Followern auf Twitter[7] und über 29 Millionen Gefällt-mir-Angaben auf Facebook[8] ist Coelho der Schriftsteller mit der größten Fangemeinde in den sozialen Netzwerken.[9] Er ist außerdem u. a. auch vertreten auf Instagram, Pinterest und Tumblr.

Paulo-Coelho-Stiftung

In Ergänzung zur Paulo-Coelho-Stiftung (Vorlage:PtS, eng. Foundation Paulo Coelho & Christina Oiticica), mit Sitz in Genf, hat der brasilianische Autor eine virtuelle Stiftungs-Plattform kreiert. Bis November 2014 lud Paulo Coelho rund 80.000 Dokumente – Manuskripte, Tagebücher, Fotos, Leserzuschriften, Zeitungsausschnitte – hoch.

Anima Mundi

Coelhos Anschauung der Weltenseele (Anima Mundi), die in allen Erscheinungen der Welt erfahren werden könne, wurde während seines fünfjährigen Aufenthaltes im oben genannten spanischen Orden geprägt. Coelho glaubt fest an Zeichen, die ihm alltäglich widerfahren. Er deutet sie für sich persönlich als Hinweise und stimmt darauf sein weiteres Handeln ab. Ein Beispiel ist die weiße Feder, die er erst finden muss, bevor er ein neues Buch beginnen kann. Dieses Verständnis von Zeichenmystik veranschaulicht der Autor in seiner gesamten Publikation.

Coelhos weltweite Engagements für mehr Toleranz und Vielfalt, sein Einsatz für zivilbürgerliches Engagement und die Gestaltung einer besseren Zukunft können als immanente und konsequente Fortführung dieser Betrachtungsweise der Weltenseele gedeutet werden.

Werke

Erscheinungsjahr

(Original)

Erscheinungsjahr

(der deutschen Ausgabe)

Originaltitel

(portugiesisch)

Deutscher Titel Verlag

(der deutschen Ausgabe)

ISBN

(der deutschen Ausgabe)

1984 -- O Manifesto de Krig-há -- -- --
1984 -- Teatro da Educação -- -- --
1982 -- Arquivos do Inferno -- Eigenverlag --
1986 -- O Manual Prático do Vampirismo -- -- --
1987 1991 O Diário de um Mago Die heiligen Geheimnisse eines Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg Verlag Peter Erd, München ISBN 3-8138-0228-0
1995 Das Schwert des Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg Verlag Peter Erd, München ISBN 3-8138-0365-1
1999 Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela Diogenes, Zürich ISBN 3-257-23115-6
1988 1991 O Alquimista. Editora Rocca Der Schatz der Pyramiden Verlag Peter Erd, München ISBN 3-8138-0208-6
1996 Der Alchimist Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06126-9
1990 2008 Brida Brida Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-24026-9
1991 -- O Dom Supremo -- -- --
1992 2011 As Valkírias Schutzengel Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06767-5
1994 1997 Na margem do Rio Piedra eu sentei e chorei Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06148-X
1994 1998 Maktub (Kolumnen) Der Wanderer: Geschichten und Gedanken Diogenes, Zürich ISBN 3-257-70132-2
2004 Unterwegs / Der Wanderer. Gesammelte Geschichten Diogenes, Zürich ISBN 3-257-05700-8
1996 1998 O Monte Cinco Der Fünfte Berg Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06164-1
1997 -- Letras do amor de um profeta -- -- --
1997 2001 Manual do guerreiro da luz Handbuch des Kriegers des Lichts Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06277-X
1998 -- Palavras essenciais -- -- --
1998 2000 Veronika decide morrer Veronika beschließt zu sterben Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06235-4
2000 2001 O Demônio e a Srta Prym Der Dämon und Fräulein Prym Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06282-6
2003 2003 Onze minutos. Editora Rocco Elf Minuten Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06373-3
2005 2005 O Zahir Der Zahir Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06464-0
2006 2006 Ser Como o Rio que Flui. Relatos (1998–2005) Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998–2005 Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06542-6
2006 2007 A bruxa de Portobello Die Hexe von Portobello Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06600-5
2008 2009 Vencedor está só Der Sieger bleibt allein Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06719-4
2010 2012 O Aleph. Edition Sextante Aleph Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06810-8
2012 2013 Manuscrito Encontrado em Accra Die Schriften von Accra Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06848-1.[10]
2013 2014 Adultério Untreue Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06908-2
2016 2016 A Espiã Die Spionin Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06977-8
2017 2017 O Caminho Do Arco Der Weg des Bogens Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06948-8
2018 2018 Hippie Hippie Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-07049-1

Über die Werke

Die Bücher Coelhos tragen autobiografische Züge; die beschriebenen Landschaften und Länder hat er auf seinen Reisen selbst besucht. Coelho schreibt meist in einfacher, schmuckloser Sprache. Er verarbeitet ursprüngliche Symbole, metaphysische Elemente und christliche Mystik in märchenhaften Gleichnissen, Parabeln und Fabeln. Dabei arbeitet er auch immer biblische und spirituelle Elemente in den Kontext ein. Seine Themen sind unter anderem immer wieder die Liebe zu einem anderen Menschen im Kontrast zu der Liebe zu sich selbst, die Suche nach dem Sinn des Lebens sowie die spirituelle Selbstfindung, die er vor allem an dem Motto „Verwirkliche Deinen Traum“ fest macht.

Rezeption

Erfolg und Verkaufszahlen

Internationale Bekanntheit erlangte Paulo Coelho mit seinem Roman Der Alchimist, der bisher in über 81 Sprachen erschienen ist und sich rund 85 Millionen Mal verkaufte. Seitdem gehört Coelho zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren weltweit: Seine Bücher wurden in über 81 Sprachen übersetzt, erschienen in über 170 Ländern und verkauften sich bislang über 225 Millionen Mal.

Kritik

Von der Literaturkritik und Feuilletons wird Coelhos Werk tendenziell negativ besprochen oder gar „leidenschaftlich gehasst“,[11] oftmals auch mit dem Vorwurf, Coelho gebe sich als literarisch-esoterischer Guru.[12] So schreibt etwa Andreas Bernard in der Süddeutschen Zeitung: „Coelhos poetisches Verfahren ist bekannt und von der Literaturkritik so häufig mit Häme bedacht worden, dass er vor ein paar Monaten sogar einen ganzen Roman veröffentlicht hat, um sich zu rechtfertigen“, und erklärt sich den riesigen Erfolg Coelhos damit, dass er „die Komplexitäten des modernen Lebens auf so einfache wie stabile Wahrheiten reduziert“.[13] Der Kritiker Denis Scheck bezeichnete den Autoren als „Schwachsinnsschwurbler“, „unangefochtenen König des Esoterikschunds“[14], „ganz billigen Esoterik-Dealer“[15] und zuletzt als „einen aus dem protoliterarischen Urschleim gekrochenen Einzeller der Erbauungsliteratur“[16]. In der Wochenzeitung Die Zeit heißt es in der Rezension zu Der Zahir: „Nach dem Abschluss peinigender Lektüre-Stunden bin ich um zwei Gewissheiten reicher: Millionen von Lesern können irren und: Mein erster Coelho wird mein letzter gewesen sein.“[17]

Der Unterschied in der Rezeption von Kritik und Lesern wird auch in vielen anderen Rezensionen thematisiert: Während in der Kritik sein Werk oft „als klischeehaft und trivial“ bewertet wird, kann sich Coelho eben einer riesigen Leserschaft rühmen.[18]

Daniel Kehlmann lässt in seinem Roman Ruhm einen brasilianischen Bestsellerautor auftreten, der klar als Parodie auf Coelho[19] und Kritik an dessen Werk zu verstehen ist. Dieser Erfolgsschriftsteller esoterischer Lebenshilfebücher beginnt an seinem naiv-spirituellen Optimismus zu zweifeln („Das einzige, was uns hilft, sind wohlige Lügen“[20]) und denkt darüber nach, sich das Leben zu nehmen.

Sonstiges

Der Zahir wurde auf der 18. Internationalen Buchmesse von Teheran im Iran ohne Angabe von Gründen konfisziert.

1999 stellte Coelho einige seiner Bücher auf seiner Webseite gratis zum Download zur Verfügung, seit 2005 tut er dies auf der von ihm betriebenen Webseite „Pirate Coelho“.[21] Da so seine Werke einen größeren Bekanntheitsgrad erreichten, stiegen auch die offiziellen Verkaufszahlen in den Buchläden, und die Verlage duldeten die Downloadmöglichkeit. Coelho erklärte, dass es klüger wäre, „die Vorteile der neuen Technologie zu nutzen, um gute Literatur zu unterstützen und zu verbreiten.“[22]

Im September 2006 erhielt Der Alchimist in Wien das Platin-Buch, einen Preis in Anlehnung an die Aktion Die Platin-Schallplatte vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels für 50.000 oder mehr (in diesem Fall: über 200.000) verkaufte Exemplare.

Filme

  • 2014: The Pilgrim – Paulo Coelho´s Best Story. Regie: Daniel Augusto.[23]
  • 2011: Breaking the Taboo, Mitwirkung, keine Buchverfilmung
  • 2011: Paulo Coelho – Mein Leben. Regie: Dorothee Binding und Benedict Mirow.[24]
  • 2009: Veronika beschließt zu sterben. Regie: Emily Young.[25]

Siehe auch

Literatur

  • Juan Arias: Las confesiones del peregrino. Editorial Planeta, Barcelona 1999.
    • Deutsche Ausgabe: Bekenntnisse eines Suchenden. Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho. Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, ISBN 3-257-23294-2.
  • Fernando G. de Morais: Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho. Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1.

Weblinks

Commons: Paulo Coelho - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Juan Arias: Bekenntnisse eines Suchenden – Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho. Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, S. 18.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Paulo Coelho. In: Who's Who. Abgerufen am 13. November 2012.
  3. Biografia. Academia Brasileira de Letras, abgerufen am 18. Januar 2016 (português).
  4.  Fernando G. de Morais: Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho. Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1, S. 69.
  5. Der Autor Paulo Coelho wird 65. In: Mittelbayrische. 21. August 2012, abgerufen am 13. November 2012.
  6. Der Spiegel, 26/2005, S. 164.
  7. Paulo Coelho auf Twitter
  8. Paulo Coelho auf Facebook
  9. Vgl. Statistiken auf socialbakers.com für Schriftsteller auf Facebook (Coelho belegt Platz 1 mit 29.512.147 Fans vor David Wolfe mit 12.464.931 Fans) und Schriftsteller auf Twitter (Coelho belegt Platz 2 mit 15.643.138 Followern nach Raditya Dika mit 16.157.460), abgerufen am 20. Juni 2018
  10. Windmaschine der Seligkeit in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 13. Januar 2013, Seite 40.
  11. Paulo Coelho: „Ich war bereit zu sterben“. In: Frankfurter Rundschau. 19. Oktober 2011.
  12. Alan Riding: Paulo Coelho: Writing in a global language In: The New York Times. 30. August 2005.
  13. Andreas Bernard: Das Prinzip Paulo Coelho In: Süddeutsche Zeitung Magazin Heft 36/2005.
  14. Allgemeine Zeitung (Mainz) (nur für Abonnenten abrufbar): ARD-Bücherguru Denis Scheck über Verrisse, schwierige Bücher und J.R.R. Tolkien
  15. Druckfrisch
  16. Die Florian Schroeder Satireshow, Sendung vom 17.12.19, zu Gast: Denis Scheck
  17. Klaus Nüchtern: Wenn Leser irren. In: Die Zeit. 11. August 2005.
  18. Presseschau zu Elf Minuten im Perlentaucher (2003).
  19. Sabine Tenta: Daniel Kehlmanns „Ruhm“. Goethe-Institut, Januar 2009, archiviert vom Original am 10. Mai 2010; abgerufen am 8. Januar 2017.
  20. Daniel Kehlmann: Ruhm. Hamburg, 2009. S. 129.
  21. paulocoelhoblog.com (Memento vom 27. Januar 2012 im Internet Archive) Pirate Coelho – Coelhos Blog + Downloadlinks für seine Bücher (Stand: 4. Juni 2007)
  22. Paulo Coelho: Verbote sind selten eine Lösung, Warum erfolgreiche Schriftsteller von den elektronischen Medien profitieren. In: Berliner Zeitung. 30. Dezember 2009, abgerufen am 16. Juni 2015.
  23. Não Pare na Pista: A Melhor História de Paulo Coelho (2014). In: IMDb. Abgerufen am 22. Oktober 2015.
  24. Paulo Coelho - Mein Leben (2011). In: IMDb. Abgerufen am 13. November 2012.
  25. Veronika beschließt zu sterben (2009). In: IMDb. Abgerufen am 13. November 2012.


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