Jacques de Molay und Paulo Coelho: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
 
imported>Joachim Stiller
(Die Seite wurde neu angelegt: „mini|Paulo Coelho (2013) '''Paulo Coelho de Souza''' [{{IPA|ˈpau̯lu kuˈɛʎu}}] (* 24. August 1947 in Ri…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:JacquesdeMolay.jpg|thumb|250px|Jacques de Molay (Ende 19. Jahrhundert; Bibliotheque Nationale de France)]]
[[Datei:Paulo Coelho 2013-10-01 001.jpg|mini|Paulo Coelho (2013)]]
[[Datei:Armoiries Jacques de Molay.svg|mini|250px|Wappen von Jacques de Molay]]
'''Paulo Coelho de Souza''' [{{IPA|ˈpau̯lu kuˈɛʎu}}] (* [[24. August]] [[1947]] in [[Rio de Janeiro]]) ist ein [[Brasilien|brasilianischer]] [[Schriftsteller]] und [[Bestseller]][[autor]]. Sein bekanntester Roman ''[[Der Alchimist]]'' wurde in 81 Sprachen übersetzt. Paulo Coelhos Bücher verkauften sich bisher über 225 Millionen Mal (Stand Juni 2018). Neben seinen literarischen Erfolgen ist Coelho durch seine Erlebnisse mit der Psychiatrie und der [[Militärdiktatur in Brasilien]] sowie durch seine [[Spiritualität|spirituelle]] Suche und Entwicklung bekannt. Er lebt mit seiner zweiten Ehefrau Christina Oiticica, mit der er seit 1981 verheiratet ist, in [[Genf]], [[Schweiz]].<ref>Juan Arias: ''Bekenntnisse eines Suchenden – Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho.'' Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, S. 18.</ref>
[[Datei:Ordination of Jacques de Molay in 1265 at the Beaune commandery by Marius Granet 1777 1849.jpg|mini|250px|Aufnahme von Jacques de Molay in den Templerorden in der [[Wikipedia:Komturei|Komturei]] [[Wikipedia:Beaune|Beaune]] 1265 (Gemälde von [[Wikipedia:François-Marius Granet|François-Marius Granet]], 1843)]]
[[Datei:Execution of Jaques Demolay.jpg|mini|250px|Die Hinrichtung Jacques de Molays (Ende 19. Jahrhundert)]]


== Leben ==
=== Kindheit und Jugend ===
Paulo Coelho wurde am 24. August 1947 in [[Rio de Janeiro]] in eine gutbürgerliche brasilianische Familie hineingeboren<ref name="whoiswho">{{Internetquelle |url=http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1417&RID=1 |titel=Paulo Coelho |werk=Who's Who |zugriff=2012-11-13}}</ref>, sein Vater Pedro ist [[Ingenieur]], seine Mutter Lígia (Lygia) Hausfrau.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.academia.org.br/academicos/paulo-coelho/biografia |titel=Biografia |hrsg=[[Academia Brasileira de Letras]] |zugriff=2016-01-18 |sprache=pt}}</ref> Er hat eine jüngere Schwester namens Sônia Maria.<ref>{{Literatur |Autor=Fernando G. de Morais |Titel=Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho |Verlag=Diogenes |Ort=Zürich |Datum=2010 |ISBN=978-3-257-06752-1 |Seiten=69}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.mittelbayerische.de/fotos/bilderstrecken/kultur/galerie/der-autor-paulo-coelho-wird-65/20858/der-autor-paulo-coelho-wird-65.html#1 |titel=Der Autor Paulo Coelho wird 65 |werk=Mittelbayrische |datum=2012-08-21 |zugriff=2012-11-13}}</ref> Paulo Coelhos Leben war von Beginn an religiös geprägt. Als siebenjähriger Junge besuchte er die [[Jesuiten]]schule Colégio Santo Inácio in Rio de Janeiro, in der er bei einem schulischen Lyrikwettbewerb einen Preis erhielt. Coelho studierte [[Rechtswissenschaft]]en<ref name="whoiswho" /> gegen den Wunsch seines Vaters, der ihn gerne in seinen Fußstapfen als Ingenieur gesehen hätte, unterbrach 1970 jedoch sein Studium, um als [[Hippie]] eine zweijährige Weltreise durch [[Südamerika]], [[Nordafrika]] und [[Europa]] zu unternehmen.<ref name="whoiswho" />


'''Jacques de Molay''' (oder auch '''Jakobus von Molay''' oder '''Jakob Bernhard von Molay''') (* zwischen [[Wikipedia:1244|1244]] und [[Wikipedia:1250|1250]] in der Freigrafschaft [[Wikipedia:Burgund|Burgund]] (Franche-Comté); † [[Wikipedia:18. März|18. März]] [[Wikipedia:1314|1314]] in Paris) war der dreiundzwanzigste und letzte Großmeister des [[Templerorden]]s, des ''reinsten Ordens der Welt'', der auf abscheulichste Weise von [[Philipp IV. (Frankreich)|Philipp dem Schönen]] im Verein mit [[Wikipedia:Papst|Papst]] [[Wikipedia:Clemens V.|Clemens V.]] vernichtet wurde.  
Coelhos anschließende Tätigkeit als Theater- und Drehbuchautor sowie sein [[Droge]]nkonsum in dieser Zeit wurden von seinen streng katholischen und konservativen Eltern scharf verurteilt. Sein rebellisches Aufbegehren gegen die Vorstellungen und Ziele seiner Eltern ließ diese glauben, ihr Sohn sei [[Geistesstörung|geistesgestört]]. Insgesamt drei Mal ließen sie ihn in die [[Psychiatrie|psychiatrische Anstalt]] „Casa de Saúde Dr. Eiras“ einweisen (1966, 1967 und 1968), wo er auch mit [[Elektrokonvulsionstherapie]] behandelt wurde. Die Erfahrung stationärer psychiatrischer Behandlung schilderte er später in seinem Roman ''[[Veronika beschließt zu sterben]]''.


== Der letzte Großmeister des Templerordens ==
=== 1970–1979 ===
Coelho war und ist politisch tätig. Gemeinsam mit dem Musiker [[Raul Seixas]] wurde Coelho 1973 Mitglied der [[Kapitalismuskritik|antikapitalistischen]] „Alternativen Gesellschaft“, die [[Freiheit]] und [[Selbstbestimmung]] propagierte und in der [[Magie|magische Rituale]] praktiziert wurden. Coelho engagierte sich in dieser Zeit für eine Comicserie, genannt „Kring-ha“, die ebenfalls für mehr Freiheit im vom [[Militär]] regierten brasilianischen Staat eintrat. Aufgrund der möglichen Gefahr einer [[Opposition (Politik)|Oppositionsbildung]] verhaftete das [[Geschichte Brasiliens#Militärdiktatur (1964–1985)|Militärregime]] die beiden Männer 1974.


[[Wikipedia:1265|1265]] wurde Jacques de Molay in der [[Wikipedia:Komturei|Komturei]] [[Wikipedia:Beaune|Beaune]] in den Templerorden aufgenommen und [[Wikipedia:1292|1292]] nach dem Tod des Großmeisters [[Wikipedia:Thibaud Gaudin|Thibaud Gaudin]] zum neuen - und letzten - Großmeister des Ordens gewählt.
Zwischen den Jahren 1974 und 1976 schrieb er unter anderem zusammen mit Raul Seixas [[Provokation|provokante]] Songtexte. Es entstanden insgesamt fünfundsechzig [[Rock (Musik)|Rocklieder]], die sich in Brasilien großer Beliebtheit erfreuten. Weitere Texte schrieb er für [[Rita Lee]], [[Elis Regina]] und für [[Maria Bethânia]]. Coelho interessierte sich stets für die unterschiedlichsten alternativen Lebensmodelle und Anschauungen, so unter anderem für die Ideen und [[Riten]] der [[Hare Krishna]] und der [[Wicca]].
1977 verließ er Brasilien und zog mit seiner ersten Frau für ein Jahr nach [[London]], wo er sich erfolglos als Schriftsteller versuchte. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien im Jahr darauf arbeitete er drei Monate als leitender Angestellter bei den Plattenfirmen [[Columbia Broadcasting System]] und [[PolyGram]]. Ebenfalls war er kurze Zeit für ein Musikmagazin und eine eigene [[Untergrundbewegung|Untergrundzeitschrift]] als Redakteur tätig. Abrupt beendete er nach drei Monaten seine beruflichen Ambitionen und trennte sich von seiner ersten Frau.


Am [[Wikipedia:14. September|14. September]] [[Wikipedia:1307|1307]], dem symbolträchtigen Fest der [[Wikipedia:Kreuzerhöhung|Kreuzerhöhung]], ließ Philipp IV. die Haftbefehle für die Tempelritter ausfertigen und an alle zuständigen Stellen versenden mit der Auflage, die versiegelten Briefe genau zur gleichen Zeit am Freitag, den [[Wikipedia:13. Oktober|13. Oktober]] 1307 zu öffnen und laut den enthaltenen Befehlen zu verfahren. Auf einen Schlag konnten so die meisten Templer verhaftet werden, nur wenigen gelang die Flucht. Geständnisse wurden, wenn nötig, durch grausame [[Wikipedia:Folter|Folter]] erzwungen und umgehend der erste Verfahrensgang des [[Wikipedia:Templerprozess|Templerprozess]]es eingeleitet. Von den 138 im [[Wikipedia:Temple (Paris)|Temple von Paris]] festgenommenen Templern gestanden alle außer fünf die ihnen vorgeworfenen Vergehen. Ab [[Wikipedia:19. Oktober|19. Oktober]] 1307 wurde die [[Wikipedia:Inquisition|Inquisition]] hinzugezogen und am [[Wikipedia:24. Oktober|24. Oktober]] fand das erste Verhör de Molays durch den [[Wikipedia:Dominikaner|dominikanischen]] [[Wikipedia:Inquisitor|Inquisitor]] Guillaume Imbert statt.
=== 1980–1989 ===
Auf einer Reise durch Europa besuchte Coelho mit seiner Freundin und späteren zweiten Frau, der Malerin Christina Oiticica, unter anderem das [[KZ Dachau|Konzentrationslager von Dachau]]. Er berichtete, dort eine Vision gehabt zu haben, bei der ihm ein Mann erschienen sei, der ihm zwei Monate später in einem Café in [[Amsterdam]] begegnete. Im Gespräch überzeugte ihn dieser, zum [[Katholische Kirche|katholischen Glauben]] zurückzufinden und sich auf den [[Pilger]]weg nach [[Santiago de Compostela]] zu begeben. Von 1980 bis 1985 lebte Coelho nach eigener Darstellung zurückgezogen in einem [[Spanien|spanischen]] alten Orden namens „Tradition“, um die [[Christliche Symbolik|christliche Symbolsprache]] zu studieren; ebenfalls nach seiner eigenen Darstellung handelte es sich dabei um einen Orden namens „R.A.M.“ mit katholischem Ursprung, der 1492 ohne Amtssitz gegründet worden sei. (Allerdings ist R.A.M. = „Regnus Agnus Mundi“ nur unter der Voraussetzung, dass „Regnus“ ein Eigenname ist, korrektes Latein, und hieße dann auf Deutsch „Regnus, das Lamm der Welt“.) Seine Begehung des [[Jakobsweg]]s 1986 –&nbsp;eine Erfahrung, die er als Wendepunkt seines Lebens versteht&nbsp;– sowie [[Exerzitien]] des R.A.M. verarbeitete Coelho im gleichnamigen Buch ''Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela'', das ein Jahr später erschien.


Mit seinen engsten Gefolgsleuten wurde Jacques de Molay in der [[Wikipedia:Burg Chinon|Burg Chinon]] eingekerkert und im August [[Wikipedia:1308|1308]] neuerlich von [[Wikipedia:Kardinal|Kardinälen]] des Papstes befragt. Das lange verschollene und erst [[Wikipedia:2001|2001]] im [[Wikipedia:Vatikanisches Geheimarchiv|Vatikanischen Geheimarchiv]] zufällig wiedergefunde und mit [[Wikipedia:17. August|17. August]] 1308 datierte sogenannte ''[[Chinon-Dokument]]'' belegt, dass der Papst daraufhin die Buße der Tempelritter akzeptierte, sie von jeder Schuld freisprach und ihnen die [[Wikipedia:Absolution|Absolution]] erteilte<ref>Das ''Chinon-Dokument'' ist die Abschrift einer Befragung des Großmeisters und anderer Würdenträger der Templer durch die Gesandten des Papstes. Das Pergament, das ''"versehentlich"'' falsch archiviert worden war, wurde erst 2001 zufällig von der italienischen Wissenschaftlerin Barbara Frale wiedergefunden und von Historikern eingehend geprüft. Am [[Wikipedia:25. Oktober|25. Oktober]] [[Wikipedia:2007|2007]] wurde das Dokument zusammen mit einer Reproduktion der Prozessakten in dem Buch "Processus contra Templarios" in einer Auflage von 799 Stück veröffentlicht. Das 800. Exemplar wurde Papst [[Wikipedia:Benedikt XVI.|Benedikt XVI.]] feierlich überreicht.</ref>. Dennoch gab der Papst schließlich dem Druck des französischen Königs nach. Auf dem Generalkonzil von Vienne wurde mit der [[Wikipedia:Päpstliche Bulle|päpstlichen Bulle]] ''Vox in excelso'' am [[Wikipedia:22. März|22. März]] [[Wikipedia:1312|1312]] der Templerorden aufgehoben, um dem goldgierigen und damals finanziell klammen französischen Regenten die enormen Reichtümer des Ordens zuzuschanzen.
1988 folgte ein zweites Buch mit dem Titel ''[[Der Alchimist]]''.<ref name="whoiswho" /> Hier verarbeitete er die elf Jahre lang betriebenen alchimistischen Studien in Form eines symbolischen Textes, eines Gleichnisses. Von der Erstauflage wurden allerdings nur neunhundert Exemplare verkauft, woraufhin sich der Verlag von ihm trennte.


Im Dezember 1312 wurde das weitere Verfahren gegen den Großmeister und seine Getreuen einer Kardinalskommision übertragen. Am [[Wikipedia:18.März|18.März]] [[Wikipedia:1314|1314]] wurde das Urteil, das auf lebenslänglichen Kerker lautete, verkündet. Jacques de Molay und sein letzter noch lebender Gefolgsmann [[Geoffroy de Charnay]] wiederriefen daraufhin öffentlich all ihre früher gemachten Geständnisse und beharrten auf der Unschuld ihres Ordens. Noch am Abend desselben Tages wurden sie auf Befehl Philipps IV. auf der Westspitze der [[Wikipedia:Île de la Cité|Île de la Cité]] nahe der [[Wikipedia:Pont Neuf|Pont Neuf]] öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Coelho verfolgte weiterhin hartnäckig sein Ziel, als Schriftsteller Erfolg zu haben. Als sich ein größerer Verlag, Editora Rocco, für sein Werk interessierte, erschien 1990 das Buch ''[[Brida]]''. Das Werk fand bei der [[Presse (Medien)|Presse]] große Aufmerksamkeit und verhalf dadurch auch den beiden anderen Büchern an die Spitze der Bestsellerlisten. ''Der Alchimist'' wurde ins [[Guinness-Buch der Rekorde]] aufgenommen, da es in Brasilien die Verkaufszahlen sprengte.


{{GZ|Man machte nun Gerichtsprozeduren, in denen, ganz unter dem
=== 1990–1999 ===
Einflüsse Philipps IV. des Schönen, die Folter in ausgiebigstem Maße
Im Mai 1993 ging der amerikanische Verlag [[HarperCollins]] unter der Direktion von [[John Loudon]] mit einer Erstauflage von fünfzigtausend Exemplaren des ''Alchimisten'' an den Start. Dieser Durchbruch in den USA stand am Anfang seines weltweiten Erfolges. In [[Hollywood]] interessierten sich mehrere Produktionsfirmen gleichzeitig für die Rechte, die 1993 von [[Warner Brothers]] erworben wurden. In verschiedenen Ländern erreichte das Buch die Bestsellerlisten und wurde sogar u.&nbsp;a. in [[Frankreich]] zum meistverkauften Buch des Jahres.
angewendet wurde. Alle nur auftreibbaren Tempelritter wurden den
schlimmsten Folterungen unterworfen. So wurde hier die Folter angewendet
zu ähnlichen Überwindungen des Lebens, wie Sie sie ja in
ihrer Bedeutung kennengelernt haben. Möglichst viele Leute zu foltern,
das gehörte mit in die Intentionen Philipps des Schönen. Und die Folterung
wurde in der grausamsten Weise vollzogen, so daß eine große
Zahl, ja die größte Zahl der gefolterten Tempelritter bis zur Bewußtlosigkeit
gefoltert wurden. Das wußte Philipp IV. der Schöne, was da
herauskommt, wenn das Bewußtsein getrübt wurde, wenn diese Leute
auf der Folter liegen unter den entsetzlichsten Qualen; er wußte: da
kommen die Bilder der Anfechtungen heraus! Und nun wurde unter
Anstiftung Philipps IV. des Schönen eine Katechisierung zusammengestellt,
ein Katechismus von Suggestionsfragen, so daß man die Fragen
so stellte, daß immer in der Frage herausgefordert wurde die Antwort,
und die Antwort gegeben aus dem durch die Folter getrübten Bewußtsein.
Die Frage wurde gestellt: Habt ihr die Hostie verleugnet und bei
der Konsekration nicht die Konsekrationsworte gesprochen? - Und die
Tempelritter gestanden das, weil ihr Bewußtsein getrübt war durch die
Folter, weil die dem Guten entgegenstehenden Mächte aus ihren Visionen
heraus sprachen. Und sie klagten sich an, während sie in ihrem
bewußten Leben dem Kreuzessymbolum, dem Kruzifixus, die höchste
Verehrung entgegenbrachten, daß sie es bei der Aufnahme anspeien;
und sie klagten sich an aller der schlimmsten Verbrechen, die in dieser
Zeit sonst als Anfechtungen in ihrem Unterbewußtsein lebten. Und so
stellte man zusammen aus dem, was die Tempelritter gestanden haben
auf der Folter, daß diese Tempelritter angebetet hätten ein Idol statt
des Christus, ein Idol eines Menschenkopfes, dessen Augen leuchtend
werden, daß sie bei ihrer Aufnahme widerwärtigen Prozeduren
schlimmster geschlechtlicher Art unterworfen würden, daß sie die
Wandlung nicht in der richtigen Weise vollziehen, daß sie die schlimmsten
geschlechtlichen Laster treiben, daß sie eben bei ihrer Aufnahme
abschwören das Mysterium von Golgatha; und man hatte die ganze
Katechisierung so eingerichtet, daß selbst der Großmeister des Templerordens
unter der Folter gezwungen worden ist, aus dem Unterbewußten
heraus diese Zugeständnisse zu machen.


Es ist eines der traurigsten Kapitel der Menschheitsgeschichte, aber
1994 wurde in Brasilien das Buch ''Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte'' veröffentlicht, welches Coelhos internationalen Ruf festigte. In diesem Werk wendete er sich seiner femininen Seite zu.
eines derjenigen Kapitel der Menschheitsgeschichte, die man nur verstehen
Zwei Jahre später wurde er in [[Italien]] mit den angesehenen Preisen Super Grinzane Cavour und Flaiano International ausgezeichnet. Mit seinem nächsten Roman, ''[[Der fünfte Berg]]'', wechselte Coelho zum Verlag Editorial Objetiva. Im selben Jahr wurde er zum Sonderbeauftragten des [[UNESCO]]-Projektes für [[Interkultureller Dialog|interkulturellen Dialog]] („Convergences spirituelles et dialogues interculturels“) ernannt.
kann, wenn man sich klar ist darüber, daß hinter dem Schleier
dessen, wovon die Geschichte erzählt, wirksame Kräfte stehen, und
daß das Menschenleben wahrhaftig ein Kämpfen ist. Es wäre eine
Leichtigkeit - ich will jetzt alles übrige, was noch zu erzählen wäre,
weglassen wegen der kurzen Zeit - zu zeigen, wie alle Scheingründe
dafür sprachen, die Templer zu verurteilen. Manche blieben bei den
Geständnissen, manche flüchteten; ein großer Teil wurde verurteilt,
und wie gesagt, selbst der Großmeister, ''Jakob Bernhard von Molay'',
wurde durch die Folter gezwungen, in der gekennzeichneten Weise auszusagen.
Und so kam es denn, daß Philipp IV. der Schöne von Frankreich
es dahin bringen konnte, seine Kreatur, den Papst Clemens V. zu
überzeugen - es war nicht schwierig!-, daß die Templer alle die schändlichsten
Laster begangen hätten, daß sie die unchristlichsten Ketzer
seien. Alles das segnete der Papst Clemens V. auch mit seinem Segen,
und es wurde von Clemens V. der Templerorden aufgehoben, vernichtet.
Vierundfünfzig Tempelritter, auch Jakob Bernhard von Molay,
wurden verbrannt. In den übrigen europäischen Ländern wurde ihnen
bald danach auch der Prozeß gemacht, in England, in Spanien, dann
auch bis nach Mitteleuropa, Italien herein.


So sehen wir, wie hineindringt mitten in die europäische Entwickelung
Ein Jahr später wurde sein ''Handbuch des Kriegers des Lichts'', eine Sammlung von gleichnishaften Geschichten und [[Maxime]]n, veröffentlicht. 1998 folgte der Roman ''[[Veronika beschließt zu sterben]]''. Coelho absolvierte eine erfolgreiche Tour zunächst durch [[Asien]], dann im Herbst eine zweite durch fast alle Länder [[Osteuropa]]s, die in [[Istanbul]] mit dem [[Orient-Express]] begann und ihn über die bulgarische Hauptstadt [[Sofia]] bis ins lettische [[Riga]] führte.
dasjenige, was die Auffassung des Mysteriums von Golgatha und
seiner Wirksamkeit durch den Templerorden war. Im tieferen Sinne
müssen die Dinge doch angesehen werden als von einer gewissen Notwendigkeit
bedingt. So aufzunehmen die Impulse von Weisheit, Schönheit,
Stärke, wie die Templer das wollten, dazu war die Menschheit zu
der Templer Zeiten noch nicht reif. Und außerdem war es durch
Gründe, die wir auch noch kennenlernen werden später, durch Gründe,
die in der gesamten europäischen Geistesentwickelung liegen, bedingt,
daß nicht in der Form, in der die Templer sich in die geistige Welt hineinleben,
diese geistige Welt errungen werden sollte. Sie wäre zu schnell
errungen worden, wie es luziferische Art ist. Und wir sehen wirklich
einen der bedeutungsvollsten Zusammenstöße Luzifers und Ahrimans:
Luzifer nur die Templer gleichsam hindrängend, in ihr Unglück hineindrängend;
Ahriman durch die Inspiration Philipps IV. des Schönen
wirksam. Wir sehen ein bedeutsames Zusammenstoßen in der Weltgeschichte.|171|127ff}}


{{GZ|Es ist heute natürlich von einem gewissen Gesichtspunkt aus
Mit dem [[prestige]]trächtigen Crystal Award des [[World Economic Forum]] in [[Davos]] wurde er 1999 ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde Coelho durch den damaligen französischen [[Ministerium für Kultur und Kommunikation|Kulturminister]] [[Philippe Douste-Blazy]] in die [[Ehrenlegion]] aufgenommen.
schwierig, davon zu sprechen, was aus der europäischen Zivilisation
geworden wäre, wenn der so mächtige, auch äußerlich mächtige
Tempelherren-Orden — man hat ihm seine Schätze ja genommen
- seine Absichten hätte ausführen können. Aber in den
Herzen und Seelen derjenigen, die nicht früher ruhen konnten, als
bis dieser Orden 1312 untergegangen war und Jakob von Molay
1314 den Tod gefunden hatte, in den Herzen derjenigen, die die
Widersacher des kosmischen, des in den Kosmos hinausschauenden
Christus waren, lebte [[Sorat]] wieder auf, und nicht zum geringsten
Teile so, daß er sich der damaligen Gesinnung der römischen
Kirche bediente, um gerade die Templer zu töten. Damals war ja
das Hervortreten dieses Sorat schon anschaulicher, denn es umschwebt
ein grandioses Geheimnis den Untergang dieses Tempelherren-Ordens. Wenn man in das hineinschaut, was in diesen
Menschen, die dazumal als Templer hingerichtet worden sind,
vorging während ihrer Folterungen, dann bekommt man schon
eine Vorstellung davon, wie das von Sorat angestiftet war, was in
den Visionen der gefolterten Templer lebte, so daß sie sich selbst
verleumdeten und man eine billige Anklage gegen sie hatte, die
aus ihrem eigenen Munde kam. Das furchtbare Schauspiel stand
vor den Menschen, daß diejenigen, die etwas ganz anderes vertraten,
während ihrer Folterung nicht davon sprechen konnten, sondern
daß die verschiedenen Geister aus den Heerscharen des Sorat
aus ihnen sprachen und über den Orden selbst die schändlichsten
Dinge aus dessen eigenen Angehörigen sprachen.|346|119f}}


Noch auf dem Scheiterhaufen stehend bekannte Jacques de Molay seine Unschuld und die Unschuld seines Ordens. Kurz nach seinem Tode im Jahre 1314 starben noch im gleichen Jahr auch Papst Clemens V. und Philipp der Schöne. [[Wikipedia:Geoffroy de Paris|Geoffroy de Paris]], ein damaliger Chronist und Augenzeuge der Hinrichtung, schildert das düstere Geschehen, wie folgt:
=== Ab 2000 ===
Im Mai 2000 besuchte Coelho auf Einladung des Internationalen Zentrums für den Dialog zwischen den Zivilisationen (International Centre for Dialog Among Civilizations) den [[Iran]]. Im September erschien sein fünfter Roman ''Der Dämon und Fräulein Prym''. Im selben Jahr wurde er zum Mitglied des Stiftungsrates der [[Schwab Foundation for Social Entrepreneurship]] gewählt.


{{Zitat|Als der Großmeister die züngelnden Flammen sah, entkleidete er sich ohne zu zögern. Ich sage das, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Dann machte er sich, völlig nackt, mit feierlichem Schritt auf den Weg, das Gesicht durchgeistigt, ohne zu zittern, obwohl man an ihm zerrte und zog, ihn sogar auf das Gröbste misshandelte. Er wurde gepackt, von Kopf bis Fuß wie ein Paket verschnürt und an den Pfahl gebunden. Eben wollte man ihm die Hände mit einem Strick zusammenbinden, als er zum Henker sagte: «Lasst mich ein wenig die Hände falten, denn jetzt ist der Augenblick gekommen, dies zu tun. Ich stehe vor dem Tod. Gott weiß das ich unschuldig bin. Bald, in einem knappen Jahr, wird jene, die uns zu Unrecht verurteilt haben, ein großes Unglück treffen. Ich sterbe in dieser Überzeugung.» Und als sie ihm schließlich die Hände gebunden hatten, sagte er: «Meine Herren, ich bitte euch, dreht mein Gesicht Notre-Dame zu.»<br>Einen Monat später, am 20. April starb Clemens V. plötzlich in der Provence, im Alter von kaum fünfzig Jahren. Am 29. November desselben Jahres erlitt Philipp der Schöne in Fontainebleau einen tödlichen Jagdunfall. Nur 46 Jahre zählte der König, als er durch seinen Sturz vom Pferd bei der Wildschweinhatz das Leben verlor.|Geoffroy de Paris|''zit. nach'' Bruno Nardini, S. 202 - 203}}
Coelho erhielt 2001 den [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]], den populärsten deutschen Medienpreis. Am 25. Juli 2002 folgte die für brasilianische Schriftsteller größte Auszeichnung: Er wurde zum Mitglied der altehrwürdigen [[Academia Brasileira de Letras]] mit Sitz in [[Rio de Janeiro]] gewählt, die sich unter anderem die Aufgabe gesetzt hat, die [[portugiesische Sprache]] zu pflegen. Mit einer Antrittsrede, in der er für [[Utopie]]n und einen starken Glauben plädierte, trat er am 28. Oktober 2002 sein Amt in der Akademie an. In Deutschland erhielt er im selben Jahr in [[Frankfurt am Main]] den Planetary Consciousness Award des Club of [[Budapest]] und in [[München]] den internationalen Buchpreis Corine für [[Belletristik]]. Anfang des Jahres war Coelho zum ersten Mal nach [[China]] gereist, wo er [[Schanghai]], [[Peking]] und [[Nanjing]] besuchte. Aus Anlass der internationalen Buchmesse von [[Bogotá]] reiste er dann zum ersten Mal nach [[Kolumbien]], anschließend nach [[Russland]], [[Mexiko]] und in die [[Skandinavien|skandinavischen Länder]], wo er u.&nbsp;a. [[Tanum (Gemeinde)|Tanum]], [[Oslo]], [[Helsinki]] und [[Stockholm]] besuchte.


== Siehe auch ==
Im Juni 2005 äußerte der Autor aus Anlass der englischen Präsentation seines Romans ''[[Der Zahir]]'' seinen Unmut darüber, dass es den Produzenten von [[Warner Brothers]] immer noch nicht gelungen sei, den Roman ''Der Alchimist'' zu verfilmen, obwohl das Studio die Rechte bereits seit 1993 besaß. Weder wollte das Studio die Rechte zum vierfachen Preis des ursprünglichen Verkaufswertes, also eine Million [[USD|Dollar]], an Coelho zurückverkaufen, noch akzeptierte man dort den Drehbuchentwurf des Schauspielers und Regisseurs [[Laurence Fishburne]], den der Brasilianer ausdrücklich begrüßt hatte.<ref>Der Spiegel, 26/2005, S. 164.</ref>
[[Datei:Paulo Coelho nrkbeta.jpg|mini|Paulo Coelho (2008)]]
Einen Teil seines Vermögens spendete er in seine selbst gegründete Stiftung „Instituto Paulo Coelho“. Mit einem jährlichen Budget von vierhunderttausend Dollar hilft Coelho [[Favela]]s, hilfsbedürftigen Kindern sowie alten Menschen und unterstützt die Übersetzung brasilianischer Literatur in andere Sprachen. Außerdem spendete er an Kinderkrankenhäuser und andere Institutionen im Ausland beträchtliche Summen. Am 21. September 2007 wurde er von UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] zum Friedensbotschafter berufen. Mit seinem Institut, das Coelho zusammen mit seiner Frau gegründet hat, setzte sich der internationale Bestsellerautor seit Jahren für die unterprivilegierte Bevölkerungsschicht in Brasilien ein.
 
== Social Media ==
Mit über 15 Millionen Followern auf Twitter<ref>[https://twitter.com/paulocoelho Paulo Coelho auf Twitter]</ref> und über 29 Millionen ''Gefällt-mir''-Angaben auf Facebook<ref>[https://www.facebook.com/paulocoelho Paulo Coelho auf Facebook]</ref> ist Coelho der Schriftsteller mit der größten Fangemeinde in den sozialen Netzwerken.<ref>Vgl. Statistiken auf socialbakers.com für [https://www.socialbakers.com/statistics/facebook/pages/total/celebrities/writer/ Schriftsteller auf Facebook] (Coelho belegt Platz 1 mit 29.512.147 Fans vor David Wolfe mit 12.464.931 Fans) und [https://www.socialbakers.com/statistics/twitter/profiles/celebrities/writer/ Schriftsteller auf Twitter] (Coelho belegt Platz 2 mit 15.643.138 Followern nach Raditya Dika mit 16.157.460), abgerufen am 20. Juni 2018</ref> Er ist außerdem u.&nbsp;a. auch vertreten auf Instagram, Pinterest und Tumblr.
 
== Paulo-Coelho-Stiftung ==
In Ergänzung zur Paulo-Coelho-Stiftung ({{ptS|Fundação Paulo Coelho e Christina Oiticica}}, {{enS|Foundation Paulo Coelho & Christina Oiticica}}), mit Sitz in Genf, hat der brasilianische Autor eine virtuelle Stiftungs-Plattform kreiert. Bis November 2014 lud Paulo Coelho rund 80.000 Dokumente – Manuskripte, Tagebücher, Fotos, Leserzuschriften, Zeitungsausschnitte – hoch.
 
== Anima Mundi ==
Coelhos Anschauung der [[Weltseele|Weltenseele (Anima Mundi)]], die in allen Erscheinungen der Welt erfahren werden könne, wurde während seines fünfjährigen Aufenthaltes im oben genannten [[Spanien|spanischen]] Orden geprägt. Coelho glaubt fest an Zeichen, die ihm alltäglich widerfahren. Er deutet sie für sich persönlich als Hinweise und stimmt darauf sein weiteres Handeln ab. Ein Beispiel ist die weiße Feder, die er erst finden muss, bevor er ein neues Buch beginnen kann. Dieses Verständnis von [[Mystik|Zeichenmystik]] veranschaulicht der Autor in seiner gesamten Publikation.
 
Coelhos weltweite Engagements für mehr [[Toleranz]] und Vielfalt, sein Einsatz für [[Bürgerschaftliches Engagement|zivilbürgerliches Engagement]] und die Gestaltung einer besseren Zukunft können als immanente und konsequente Fortführung dieser Betrachtungsweise der Weltenseele gedeutet werden.
 
== Werke ==
{| class="wikitable"
|+
!Erscheinungsjahr
(Original)
!Erscheinungsjahr
(der deutschen Ausgabe)
!Originaltitel
(portugiesisch)
!Deutscher Titel
!Verlag
(der deutschen Ausgabe)
!ISBN
(der deutschen Ausgabe)
|-
|1984
| --
|O Manifesto de Krig-há
| --
| --
| --
|-
|1984
| --
|Teatro da Educação
| --
| --
| --
|-
|1982
| --
|Arquivos do Inferno
| --
|Eigenverlag
| --
|-
|1986
| --
|O Manual Prático do Vampirismo
| --
| --
| --
|-
| rowspan="3" |1987
|1991
| rowspan="3" |O Diário de um Mago
|Die heiligen Geheimnisse eines Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg
|[[Verlag Peter Erd]], München
|ISBN 3-8138-0228-0
|-
|1995
|Das Schwert des Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg
|[[Verlag Peter Erd]], München
|ISBN 3-8138-0365-1
|-
|1999
|Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-23115-6
|-
| rowspan="2" |1988
|1991
| rowspan="2" |O Alquimista. Editora Rocca
|Der Schatz der Pyramiden
|[[Verlag Peter Erd]], München
|ISBN 3-8138-0208-6
|-
|1996
|[[Der Alchimist]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06126-9
|-
|1990
|2008
|Brida
|Brida
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-24026-9
|-
|1991
| --
|O Dom Supremo
| --
| --
| --
|-
|1992
|2011
|As Valkírias
|Schutzengel
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06767-5
|-
|1994
|1997
|Na margem do Rio Piedra eu sentei e chorei
|Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06148-X
|-
| rowspan="2" |1994
|1998
| rowspan="2" |Maktub (Kolumnen)
|Der Wanderer: Geschichten und Gedanken
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-70132-2
|-
|2004
|Unterwegs / Der Wanderer. Gesammelte Geschichten
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-05700-8
|-
|1996
|1998
|O Monte Cinco
|[[Der Fünfte Berg]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06164-1
|-
|1997
| --
|Letras do amor de um profeta
| --
| --
| --
|-
|1997
|2001
|Manual do guerreiro da luz
|Handbuch des Kriegers des Lichts
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06277-X
|-
|1998
| --
|Palavras essenciais
| --
| --
| --
|-
|1998
|2000
|Veronika decide morrer
|[[Veronika beschließt zu sterben]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06235-4
|-
|2000
|2001
|O Demônio e a Srta Prym
|Der Dämon und Fräulein Prym
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06282-6
|-
|2003
|2003
|Onze minutos. Editora Rocco
|[[Elf Minuten]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06373-3
|-
|2005
|2005
|O Zahir
|[[Der Zahir]]
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06464-0
|-
|2006
|2006
|Ser Como o Rio que Flui. Relatos (1998–2005)
|Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998–2005
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 3-257-06542-6
|-
|2006
|2007
|A bruxa de Portobello
|Die Hexe von Portobello
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06600-5
|-
|2008
|2009
|Vencedor está só
|Der Sieger bleibt allein
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06719-4
|-
|2010
|2012
|O Aleph. Edition Sextante
|Aleph
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06810-8
|-
|2012
|2013
|Manuscrito Encontrado em Accra
|Die Schriften von Accra
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06848-1.<ref>''Windmaschine der Seligkeit'' in ''[[Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung]]'' vom 13. Januar 2013, Seite 40.</ref>
|-
|2013
|2014
|Adultério
|Untreue
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06908-2
|-
|2016
|2016
|A Espiã
|Die Spionin
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06977-8
|-
|2017
|2017
|O Caminho Do Arco
|Der Weg des Bogens
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-06948-8
|-
|2018
|2018
|Hippie
|Hippie
|[[Diogenes Verlag|Diogenes]], Zürich
|ISBN 978-3-257-07049-1
|}
 
== Über die Werke ==
Die Bücher Coelhos tragen [[Autobiografie|autobiografische Züge]]; die beschriebenen Landschaften und Länder hat er auf seinen Reisen selbst besucht. Coelho schreibt meist in einfacher, schmuckloser Sprache. Er verarbeitet ursprüngliche Symbole, metaphysische Elemente und christliche Mystik in märchenhaften [[Gleichnis]]sen, [[Parabel (Sprache)|Parabeln]] und [[Fabel]]n. Dabei arbeitet er auch immer biblische und spirituelle Elemente in den Kontext ein. Seine Themen sind unter anderem immer wieder die [[Liebe]] zu einem anderen Menschen im Kontrast zu der Liebe zu sich selbst, die Suche nach dem [[Sinn des Lebens]] sowie die spirituelle [[Selbstfindung]], die er vor allem an dem Motto „Verwirkliche Deinen Traum“ fest macht.
 
== Rezeption ==
=== Erfolg und Verkaufszahlen ===
Internationale Bekanntheit erlangte Paulo Coelho mit seinem Roman ''[[Der Alchimist]]'', der bisher in über 81 Sprachen erschienen ist und sich rund 85 Millionen Mal verkaufte. Seitdem gehört Coelho zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren weltweit: Seine Bücher wurden in über 81 Sprachen übersetzt, erschienen in über 170 Ländern und verkauften sich bislang über 225 Millionen Mal.
 
=== Kritik ===
Von der Literaturkritik und Feuilletons wird Coelhos Werk tendenziell negativ besprochen oder gar „leidenschaftlich gehasst“,<ref>[https://www.fr.de/panorama/paulo-coelho-ich-bereit-sterben-11315746.html ''Paulo Coelho: „Ich war bereit zu sterben“.''] In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 19. Oktober 2011.</ref> oftmals auch mit dem Vorwurf, Coelho gebe sich als literarisch-esoterischer Guru.<ref>Alan Riding: [http://www.nytimes.com/2005/08/30/books/30coel.html?pagewanted=all&_r=0 ''Paulo Coelho: Writing in a global language''] In: ''[[The New York Times]].'' 30. August 2005.</ref> So schreibt etwa [[Andreas Bernard (Autor)|Andreas Bernard]] in der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]: „Coelhos poetisches Verfahren ist bekannt und von der Literaturkritik so häufig mit Häme bedacht worden, dass er vor ein paar Monaten sogar einen ganzen Roman veröffentlicht hat, um sich zu rechtfertigen“, und erklärt sich den riesigen Erfolg Coelhos damit, dass er „die Komplexitäten des modernen Lebens auf so einfache wie stabile Wahrheiten reduziert“.<ref>Andreas Bernard: [http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/415/Paolo-Coelho ''Das Prinzip Paulo Coelho''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung Magazin]]'' Heft 36/2005.</ref> Der Kritiker [[Denis Scheck]] bezeichnete den Autoren als „Schwachsinnsschwurbler“, „unangefochtenen König des Esoterikschunds“<ref>[[Allgemeine Zeitung (Mainz)]] (nur für Abonnenten abrufbar): [http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/kultur/literatur/ard-buecherguru-denis-scheck-ueber-verrisse-schwierige-buecher-und-jrr-tolkien_13143940.htm ''ARD-Bücherguru Denis Scheck über Verrisse, schwierige Bücher und J.R.R. Tolkien'']</ref>, „ganz billigen Esoterik-Dealer“<ref>[[Druckfrisch]]</ref> und zuletzt als „einen aus dem protoliterarischen Urschleim gekrochenen Einzeller der Erbauungsliteratur“<ref>Die [[Florian Schroeder]] Satireshow, [https://www.youtube.com/watch?v=upBqRZjCnmY Sendung vom 17.12.19, zu Gast: Denis Scheck]</ref>. In der Wochenzeitung [[Die Zeit]] heißt es in der Rezension zu ''Der Zahir'': „Nach dem Abschluss peinigender Lektüre-Stunden bin ich um zwei Gewissheiten reicher: Millionen von Lesern können irren und: Mein erster Coelho wird mein letzter gewesen sein.“<ref>[[Klaus Nüchtern]]: [http://www.zeit.de/2005/33/L-KiK ''Wenn Leser irren.''] In: ''[[Die Zeit]].'' 11. August 2005.</ref>
 
Der Unterschied in der Rezeption von Kritik und Lesern wird auch in vielen anderen Rezensionen thematisiert: Während in der Kritik sein Werk oft „als klischeehaft und trivial“ bewertet wird, kann sich Coelho eben einer riesigen Leserschaft rühmen.<ref>[http://www.perlentaucher.de/buch/paulo-coelho/elf-minuten.html Presseschau zu ''Elf Minuten''] im [[Perlentaucher]] (2003).</ref>
 
[[Daniel Kehlmann]] lässt in seinem Roman [[Ruhm (Roman)|Ruhm]] einen brasilianischen Bestsellerautor auftreten, der klar als [[Parodie]] auf Coelho<ref>{{Internetquelle |hrsg=[[Goethe-Institut]] |autor=Sabine Tenta |url=http://www.goethe.de/kue/lit/aug/de4111478.htm |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100510082531/http://www.goethe.de/kue/lit/aug/de4111478.htm |archiv-datum=2010-05-10 |datum=2009-01 |titel=Daniel Kehlmanns „Ruhm“ |zugriff=2017-01-08}}</ref> und Kritik an dessen Werk zu verstehen ist. Dieser Erfolgsschriftsteller esoterischer Lebenshilfebücher beginnt an seinem naiv-spirituellen Optimismus zu zweifeln („Das einzige, was uns hilft, sind wohlige Lügen“<ref>Daniel Kehlmann: ''Ruhm.'' Hamburg, 2009. S. 129.</ref>) und denkt darüber nach, sich das Leben zu nehmen.
 
=== Sonstiges ===
''Der Zahir'' wurde auf der 18. Internationalen Buchmesse von Teheran im [[Iran]] ohne Angabe von Gründen konfisziert.
 
1999 stellte Coelho einige seiner Bücher auf seiner Webseite gratis zum Download zur Verfügung, seit 2005 tut er dies auf der von ihm betriebenen Webseite „Pirate Coelho“.<ref>{{Webarchiv | url=http://paulocoelhoblog.com/2007/06/04/paulo-coelho-books/ | wayback=20120127053319 | text=paulocoelhoblog.com}} Pirate Coelho – Coelhos Blog + Downloadlinks für seine Bücher (Stand: 4. Juni 2007)</ref> Da so seine Werke einen größeren Bekanntheitsgrad erreichten, stiegen auch die offiziellen Verkaufszahlen in den Buchläden, und die Verlage duldeten die Downloadmöglichkeit. Coelho erklärte, dass es klüger wäre, „die Vorteile der neuen Technologie zu nutzen, um gute Literatur zu unterstützen und zu verbreiten.“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/warum-erfolgreiche-schriftsteller-von-den-elektronischen-medien-profitieren-verbote-sind-selten-eine-loesung,10810590,10689138.html |titel=Verbote sind selten eine Lösung, Warum erfolgreiche Schriftsteller von den elektronischen Medien profitieren |autor=Paulo Coelho |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2009-12-30 |zugriff=2015-06-16}}</ref>


* [[Templerfluch]]
Im September 2006 erhielt ''Der Alchimist'' in Wien das ''Platin-Buch'', einen Preis in Anlehnung an die Aktion ''Die Platin-Schallplatte'' vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels für 50.000 oder mehr (in diesem Fall: über 200.000) verkaufte Exemplare.


== Anmerkungen ==
== Filme ==
* 2014: ''The Pilgrim – Paulo Coelho´s Best Story.'' Regie: Daniel Augusto.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.imdb.com/title/tt3006814/ |titel=Não Pare na Pista: A Melhor História de Paulo Coelho (2014) |werk=IMDb |zugriff=2015-10-22}}</ref>
* 2011: Breaking the Taboo, Mitwirkung, keine Buchverfilmung
* 2011: ''Paulo Coelho – Mein Leben.'' Regie: Dorothee Binding und Benedict Mirow.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.imdb.com/title/tt1890502/ |titel=Paulo Coelho - Mein Leben (2011) |werk=IMDb |zugriff=2012-11-13}}</ref>
* 2009: ''Veronika beschließt zu sterben.'' Regie: Emily Young.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.imdb.com/title/tt1068678/ |titel=Veronika beschließt zu sterben (2009) |werk=IMDb |zugriff=2012-11-13}}</ref>


<references />
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Paulo Coelho}}
* {{WikipediaDE|Paulo Coelho}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Juan Arias: ''Las confesiones del peregrino.'' Editorial Planeta, Barcelona 1999.
** Deutsche Ausgabe: ''Bekenntnisse eines Suchenden. Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho.'' Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, ISBN 3-257-23294-2.
* Fernando G. de Morais: ''Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho.'' Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1.


* [[Judith von Halle]]: ''Die Templer. Band I. Der Gralsimpuls im Initiationsritus des Templerordens'', Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2012, ISBN 978-3037690413
== Weblinks ==
* Judith von Halle: ''Die Templer, Bd II: Der Gralsimpuls im Initiationsritus des Templerordens'', Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2013, ISBN 978-3037690468
{{Commonscat}}
* Andreas Meyer: ''Die letzten Templer. Band I: Die Geschichte der Templer und die Motive der Protagonisten des Templerprozesses aus Sicht der historischen Forschung'', Infolücke-Verlag ILV 2014, ISBN 9783905955958
* {{DNB-Portal|115703101}}
* Andreas Meyer: ''Die letzten Templer. Band II: Geisteswissenschaftliche Forschungen und Hintergründe zur Entstehung, Vernichtung und Fortentwicklung des Templerimpulses'', Infolücke-Verlag ILV 2014, ISBN 9783905955965
* {{Perlentaucher|paulo-coelho}}
* M. J. Krück von Poturzyn: ''Der Prozess gegen die Templer. Ein Bericht über die Vernichtung des Ordens'', Ogham Vlg., Dornach 2003
* [http://www.paulocoelho.com/ Offizielle Webseite von Paulo Coelho]
* Bruno Nardini: ''Das Handbuch der Mysterien und Geheimlehren'', Goldmann TB, München 1994, S. 169 - 203 (Kapitel: Das Geheimnis der Tempelritter)
* [http://www.warriorofthelight.com/ Coelhos Onlinemagazin und -newsletter ''Warrior of the Light'']
* Inge Ott: ''Das Geheimnis der Tempelritter'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2005
* [http://www.orbit9.de/wissen/zitat_danke_mr_president.php Danke, Mr. President – Ein Brief an George W. Bush]
* Peter Tradowsky: ''13. Oktober 1307. Zur Vernichtung des Templerordens vor 700 Jahren'', Freie Vereinigung für Anthroposophie MORGENSTERN, Berlin 2007
* [http://www.theologie-und-literatur.de/fileadmin/user_upload/Theologie_und_Literatur/Mystik_des_Individualismus.pdf Martin Lätzel: ''Die „Mystik“ des Individualismus''. In: Theologie und Literatur 2006]
* Rudolf Steiner: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}
* [http://www.tagesspiegel.de/kultur/Paulo-Coelho-Buchmesse;art15911,2637833 „Das Internet fördert die Kreativität“ Interview Tagesspiegel] (vom 16. Oktober 2008)
* Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />


{{GA}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=115703101|LCCN=n/86/99875|NDL=00512573|VIAF=52700}}


== Weblinks ==
{{SORTIERUNG:Coelho, Paulo}}
{{Commonscat|Jacques de Molay}}
[[Kategorie:Schriftsteller (20. Jahrhundert)]]
{{Wikiquote|Jacques de Molay}}
[[Kategorie:Schriftsteller (21. Jahrhundert)]]
* {{DNB-Portal|104358165}}
[[Kategorie:Schriftsteller (Brasilianer)]]
[[Kategorie:Brasilianer]]
[[Kategorie:Geboren 1947]]
[[Kategorie:Mann]]


[[Kategorie:Templer]] [[Kategorie:Ritterorden]]
{{Wikipedia}}

Version vom 28. Januar 2020, 02:30 Uhr

Paulo Coelho (2013)

Paulo Coelho de Souza [ˈpau̯lu kuˈɛʎu] (* 24. August 1947 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Schriftsteller und Bestsellerautor. Sein bekanntester Roman Der Alchimist wurde in 81 Sprachen übersetzt. Paulo Coelhos Bücher verkauften sich bisher über 225 Millionen Mal (Stand Juni 2018). Neben seinen literarischen Erfolgen ist Coelho durch seine Erlebnisse mit der Psychiatrie und der Militärdiktatur in Brasilien sowie durch seine spirituelle Suche und Entwicklung bekannt. Er lebt mit seiner zweiten Ehefrau Christina Oiticica, mit der er seit 1981 verheiratet ist, in Genf, Schweiz.[1]

Leben

Kindheit und Jugend

Paulo Coelho wurde am 24. August 1947 in Rio de Janeiro in eine gutbürgerliche brasilianische Familie hineingeboren[2], sein Vater Pedro ist Ingenieur, seine Mutter Lígia (Lygia) Hausfrau.[3] Er hat eine jüngere Schwester namens Sônia Maria.[4][5] Paulo Coelhos Leben war von Beginn an religiös geprägt. Als siebenjähriger Junge besuchte er die Jesuitenschule Colégio Santo Inácio in Rio de Janeiro, in der er bei einem schulischen Lyrikwettbewerb einen Preis erhielt. Coelho studierte Rechtswissenschaften[2] gegen den Wunsch seines Vaters, der ihn gerne in seinen Fußstapfen als Ingenieur gesehen hätte, unterbrach 1970 jedoch sein Studium, um als Hippie eine zweijährige Weltreise durch Südamerika, Nordafrika und Europa zu unternehmen.[2]

Coelhos anschließende Tätigkeit als Theater- und Drehbuchautor sowie sein Drogenkonsum in dieser Zeit wurden von seinen streng katholischen und konservativen Eltern scharf verurteilt. Sein rebellisches Aufbegehren gegen die Vorstellungen und Ziele seiner Eltern ließ diese glauben, ihr Sohn sei geistesgestört. Insgesamt drei Mal ließen sie ihn in die psychiatrische Anstalt „Casa de Saúde Dr. Eiras“ einweisen (1966, 1967 und 1968), wo er auch mit Elektrokonvulsionstherapie behandelt wurde. Die Erfahrung stationärer psychiatrischer Behandlung schilderte er später in seinem Roman Veronika beschließt zu sterben.

1970–1979

Coelho war und ist politisch tätig. Gemeinsam mit dem Musiker Raul Seixas wurde Coelho 1973 Mitglied der antikapitalistischen „Alternativen Gesellschaft“, die Freiheit und Selbstbestimmung propagierte und in der magische Rituale praktiziert wurden. Coelho engagierte sich in dieser Zeit für eine Comicserie, genannt „Kring-ha“, die ebenfalls für mehr Freiheit im vom Militär regierten brasilianischen Staat eintrat. Aufgrund der möglichen Gefahr einer Oppositionsbildung verhaftete das Militärregime die beiden Männer 1974.

Zwischen den Jahren 1974 und 1976 schrieb er unter anderem zusammen mit Raul Seixas provokante Songtexte. Es entstanden insgesamt fünfundsechzig Rocklieder, die sich in Brasilien großer Beliebtheit erfreuten. Weitere Texte schrieb er für Rita Lee, Elis Regina und für Maria Bethânia. Coelho interessierte sich stets für die unterschiedlichsten alternativen Lebensmodelle und Anschauungen, so unter anderem für die Ideen und Riten der Hare Krishna und der Wicca. 1977 verließ er Brasilien und zog mit seiner ersten Frau für ein Jahr nach London, wo er sich erfolglos als Schriftsteller versuchte. Nach seiner Rückkehr nach Brasilien im Jahr darauf arbeitete er drei Monate als leitender Angestellter bei den Plattenfirmen Columbia Broadcasting System und PolyGram. Ebenfalls war er kurze Zeit für ein Musikmagazin und eine eigene Untergrundzeitschrift als Redakteur tätig. Abrupt beendete er nach drei Monaten seine beruflichen Ambitionen und trennte sich von seiner ersten Frau.

1980–1989

Auf einer Reise durch Europa besuchte Coelho mit seiner Freundin und späteren zweiten Frau, der Malerin Christina Oiticica, unter anderem das Konzentrationslager von Dachau. Er berichtete, dort eine Vision gehabt zu haben, bei der ihm ein Mann erschienen sei, der ihm zwei Monate später in einem Café in Amsterdam begegnete. Im Gespräch überzeugte ihn dieser, zum katholischen Glauben zurückzufinden und sich auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela zu begeben. Von 1980 bis 1985 lebte Coelho nach eigener Darstellung zurückgezogen in einem spanischen alten Orden namens „Tradition“, um die christliche Symbolsprache zu studieren; ebenfalls nach seiner eigenen Darstellung handelte es sich dabei um einen Orden namens „R.A.M.“ mit katholischem Ursprung, der 1492 ohne Amtssitz gegründet worden sei. (Allerdings ist R.A.M. = „Regnus Agnus Mundi“ nur unter der Voraussetzung, dass „Regnus“ ein Eigenname ist, korrektes Latein, und hieße dann auf Deutsch „Regnus, das Lamm der Welt“.) Seine Begehung des Jakobswegs 1986 – eine Erfahrung, die er als Wendepunkt seines Lebens versteht – sowie Exerzitien des R.A.M. verarbeitete Coelho im gleichnamigen Buch Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela, das ein Jahr später erschien.

1988 folgte ein zweites Buch mit dem Titel Der Alchimist.[2] Hier verarbeitete er die elf Jahre lang betriebenen alchimistischen Studien in Form eines symbolischen Textes, eines Gleichnisses. Von der Erstauflage wurden allerdings nur neunhundert Exemplare verkauft, woraufhin sich der Verlag von ihm trennte.

Coelho verfolgte weiterhin hartnäckig sein Ziel, als Schriftsteller Erfolg zu haben. Als sich ein größerer Verlag, Editora Rocco, für sein Werk interessierte, erschien 1990 das Buch Brida. Das Werk fand bei der Presse große Aufmerksamkeit und verhalf dadurch auch den beiden anderen Büchern an die Spitze der Bestsellerlisten. Der Alchimist wurde ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen, da es in Brasilien die Verkaufszahlen sprengte.

1990–1999

Im Mai 1993 ging der amerikanische Verlag HarperCollins unter der Direktion von John Loudon mit einer Erstauflage von fünfzigtausend Exemplaren des Alchimisten an den Start. Dieser Durchbruch in den USA stand am Anfang seines weltweiten Erfolges. In Hollywood interessierten sich mehrere Produktionsfirmen gleichzeitig für die Rechte, die 1993 von Warner Brothers erworben wurden. In verschiedenen Ländern erreichte das Buch die Bestsellerlisten und wurde sogar u. a. in Frankreich zum meistverkauften Buch des Jahres.

1994 wurde in Brasilien das Buch Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte veröffentlicht, welches Coelhos internationalen Ruf festigte. In diesem Werk wendete er sich seiner femininen Seite zu. Zwei Jahre später wurde er in Italien mit den angesehenen Preisen Super Grinzane Cavour und Flaiano International ausgezeichnet. Mit seinem nächsten Roman, Der fünfte Berg, wechselte Coelho zum Verlag Editorial Objetiva. Im selben Jahr wurde er zum Sonderbeauftragten des UNESCO-Projektes für interkulturellen Dialog („Convergences spirituelles et dialogues interculturels“) ernannt.

Ein Jahr später wurde sein Handbuch des Kriegers des Lichts, eine Sammlung von gleichnishaften Geschichten und Maximen, veröffentlicht. 1998 folgte der Roman Veronika beschließt zu sterben. Coelho absolvierte eine erfolgreiche Tour zunächst durch Asien, dann im Herbst eine zweite durch fast alle Länder Osteuropas, die in Istanbul mit dem Orient-Express begann und ihn über die bulgarische Hauptstadt Sofia bis ins lettische Riga führte.

Mit dem prestigeträchtigen Crystal Award des World Economic Forum in Davos wurde er 1999 ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde Coelho durch den damaligen französischen Kulturminister Philippe Douste-Blazy in die Ehrenlegion aufgenommen.

Ab 2000

Im Mai 2000 besuchte Coelho auf Einladung des Internationalen Zentrums für den Dialog zwischen den Zivilisationen (International Centre for Dialog Among Civilizations) den Iran. Im September erschien sein fünfter Roman Der Dämon und Fräulein Prym. Im selben Jahr wurde er zum Mitglied des Stiftungsrates der Schwab Foundation for Social Entrepreneurship gewählt.

Coelho erhielt 2001 den Bambi, den populärsten deutschen Medienpreis. Am 25. Juli 2002 folgte die für brasilianische Schriftsteller größte Auszeichnung: Er wurde zum Mitglied der altehrwürdigen Academia Brasileira de Letras mit Sitz in Rio de Janeiro gewählt, die sich unter anderem die Aufgabe gesetzt hat, die portugiesische Sprache zu pflegen. Mit einer Antrittsrede, in der er für Utopien und einen starken Glauben plädierte, trat er am 28. Oktober 2002 sein Amt in der Akademie an. In Deutschland erhielt er im selben Jahr in Frankfurt am Main den Planetary Consciousness Award des Club of Budapest und in München den internationalen Buchpreis Corine für Belletristik. Anfang des Jahres war Coelho zum ersten Mal nach China gereist, wo er Schanghai, Peking und Nanjing besuchte. Aus Anlass der internationalen Buchmesse von Bogotá reiste er dann zum ersten Mal nach Kolumbien, anschließend nach Russland, Mexiko und in die skandinavischen Länder, wo er u. a. Tanum, Oslo, Helsinki und Stockholm besuchte.

Im Juni 2005 äußerte der Autor aus Anlass der englischen Präsentation seines Romans Der Zahir seinen Unmut darüber, dass es den Produzenten von Warner Brothers immer noch nicht gelungen sei, den Roman Der Alchimist zu verfilmen, obwohl das Studio die Rechte bereits seit 1993 besaß. Weder wollte das Studio die Rechte zum vierfachen Preis des ursprünglichen Verkaufswertes, also eine Million Dollar, an Coelho zurückverkaufen, noch akzeptierte man dort den Drehbuchentwurf des Schauspielers und Regisseurs Laurence Fishburne, den der Brasilianer ausdrücklich begrüßt hatte.[6]

Paulo Coelho (2008)

Einen Teil seines Vermögens spendete er in seine selbst gegründete Stiftung „Instituto Paulo Coelho“. Mit einem jährlichen Budget von vierhunderttausend Dollar hilft Coelho Favelas, hilfsbedürftigen Kindern sowie alten Menschen und unterstützt die Übersetzung brasilianischer Literatur in andere Sprachen. Außerdem spendete er an Kinderkrankenhäuser und andere Institutionen im Ausland beträchtliche Summen. Am 21. September 2007 wurde er von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Friedensbotschafter berufen. Mit seinem Institut, das Coelho zusammen mit seiner Frau gegründet hat, setzte sich der internationale Bestsellerautor seit Jahren für die unterprivilegierte Bevölkerungsschicht in Brasilien ein.

Social Media

Mit über 15 Millionen Followern auf Twitter[7] und über 29 Millionen Gefällt-mir-Angaben auf Facebook[8] ist Coelho der Schriftsteller mit der größten Fangemeinde in den sozialen Netzwerken.[9] Er ist außerdem u. a. auch vertreten auf Instagram, Pinterest und Tumblr.

Paulo-Coelho-Stiftung

In Ergänzung zur Paulo-Coelho-Stiftung (Vorlage:PtS, eng. Foundation Paulo Coelho & Christina Oiticica), mit Sitz in Genf, hat der brasilianische Autor eine virtuelle Stiftungs-Plattform kreiert. Bis November 2014 lud Paulo Coelho rund 80.000 Dokumente – Manuskripte, Tagebücher, Fotos, Leserzuschriften, Zeitungsausschnitte – hoch.

Anima Mundi

Coelhos Anschauung der Weltenseele (Anima Mundi), die in allen Erscheinungen der Welt erfahren werden könne, wurde während seines fünfjährigen Aufenthaltes im oben genannten spanischen Orden geprägt. Coelho glaubt fest an Zeichen, die ihm alltäglich widerfahren. Er deutet sie für sich persönlich als Hinweise und stimmt darauf sein weiteres Handeln ab. Ein Beispiel ist die weiße Feder, die er erst finden muss, bevor er ein neues Buch beginnen kann. Dieses Verständnis von Zeichenmystik veranschaulicht der Autor in seiner gesamten Publikation.

Coelhos weltweite Engagements für mehr Toleranz und Vielfalt, sein Einsatz für zivilbürgerliches Engagement und die Gestaltung einer besseren Zukunft können als immanente und konsequente Fortführung dieser Betrachtungsweise der Weltenseele gedeutet werden.

Werke

Erscheinungsjahr

(Original)

Erscheinungsjahr

(der deutschen Ausgabe)

Originaltitel

(portugiesisch)

Deutscher Titel Verlag

(der deutschen Ausgabe)

ISBN

(der deutschen Ausgabe)

1984 -- O Manifesto de Krig-há -- -- --
1984 -- Teatro da Educação -- -- --
1982 -- Arquivos do Inferno -- Eigenverlag --
1986 -- O Manual Prático do Vampirismo -- -- --
1987 1991 O Diário de um Mago Die heiligen Geheimnisse eines Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg Verlag Peter Erd, München ISBN 3-8138-0228-0
1995 Das Schwert des Magiers: 12 Einweihungen auf dem Jakobsweg Verlag Peter Erd, München ISBN 3-8138-0365-1
1999 Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela Diogenes, Zürich ISBN 3-257-23115-6
1988 1991 O Alquimista. Editora Rocca Der Schatz der Pyramiden Verlag Peter Erd, München ISBN 3-8138-0208-6
1996 Der Alchimist Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06126-9
1990 2008 Brida Brida Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-24026-9
1991 -- O Dom Supremo -- -- --
1992 2011 As Valkírias Schutzengel Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06767-5
1994 1997 Na margem do Rio Piedra eu sentei e chorei Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06148-X
1994 1998 Maktub (Kolumnen) Der Wanderer: Geschichten und Gedanken Diogenes, Zürich ISBN 3-257-70132-2
2004 Unterwegs / Der Wanderer. Gesammelte Geschichten Diogenes, Zürich ISBN 3-257-05700-8
1996 1998 O Monte Cinco Der Fünfte Berg Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06164-1
1997 -- Letras do amor de um profeta -- -- --
1997 2001 Manual do guerreiro da luz Handbuch des Kriegers des Lichts Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06277-X
1998 -- Palavras essenciais -- -- --
1998 2000 Veronika decide morrer Veronika beschließt zu sterben Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06235-4
2000 2001 O Demônio e a Srta Prym Der Dämon und Fräulein Prym Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06282-6
2003 2003 Onze minutos. Editora Rocco Elf Minuten Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06373-3
2005 2005 O Zahir Der Zahir Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06464-0
2006 2006 Ser Como o Rio que Flui. Relatos (1998–2005) Sei wie ein Fluss, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998–2005 Diogenes, Zürich ISBN 3-257-06542-6
2006 2007 A bruxa de Portobello Die Hexe von Portobello Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06600-5
2008 2009 Vencedor está só Der Sieger bleibt allein Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06719-4
2010 2012 O Aleph. Edition Sextante Aleph Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06810-8
2012 2013 Manuscrito Encontrado em Accra Die Schriften von Accra Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06848-1.[10]
2013 2014 Adultério Untreue Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06908-2
2016 2016 A Espiã Die Spionin Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06977-8
2017 2017 O Caminho Do Arco Der Weg des Bogens Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-06948-8
2018 2018 Hippie Hippie Diogenes, Zürich ISBN 978-3-257-07049-1

Über die Werke

Die Bücher Coelhos tragen autobiografische Züge; die beschriebenen Landschaften und Länder hat er auf seinen Reisen selbst besucht. Coelho schreibt meist in einfacher, schmuckloser Sprache. Er verarbeitet ursprüngliche Symbole, metaphysische Elemente und christliche Mystik in märchenhaften Gleichnissen, Parabeln und Fabeln. Dabei arbeitet er auch immer biblische und spirituelle Elemente in den Kontext ein. Seine Themen sind unter anderem immer wieder die Liebe zu einem anderen Menschen im Kontrast zu der Liebe zu sich selbst, die Suche nach dem Sinn des Lebens sowie die spirituelle Selbstfindung, die er vor allem an dem Motto „Verwirkliche Deinen Traum“ fest macht.

Rezeption

Erfolg und Verkaufszahlen

Internationale Bekanntheit erlangte Paulo Coelho mit seinem Roman Der Alchimist, der bisher in über 81 Sprachen erschienen ist und sich rund 85 Millionen Mal verkaufte. Seitdem gehört Coelho zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren weltweit: Seine Bücher wurden in über 81 Sprachen übersetzt, erschienen in über 170 Ländern und verkauften sich bislang über 225 Millionen Mal.

Kritik

Von der Literaturkritik und Feuilletons wird Coelhos Werk tendenziell negativ besprochen oder gar „leidenschaftlich gehasst“,[11] oftmals auch mit dem Vorwurf, Coelho gebe sich als literarisch-esoterischer Guru.[12] So schreibt etwa Andreas Bernard in der Süddeutschen Zeitung: „Coelhos poetisches Verfahren ist bekannt und von der Literaturkritik so häufig mit Häme bedacht worden, dass er vor ein paar Monaten sogar einen ganzen Roman veröffentlicht hat, um sich zu rechtfertigen“, und erklärt sich den riesigen Erfolg Coelhos damit, dass er „die Komplexitäten des modernen Lebens auf so einfache wie stabile Wahrheiten reduziert“.[13] Der Kritiker Denis Scheck bezeichnete den Autoren als „Schwachsinnsschwurbler“, „unangefochtenen König des Esoterikschunds“[14], „ganz billigen Esoterik-Dealer“[15] und zuletzt als „einen aus dem protoliterarischen Urschleim gekrochenen Einzeller der Erbauungsliteratur“[16]. In der Wochenzeitung Die Zeit heißt es in der Rezension zu Der Zahir: „Nach dem Abschluss peinigender Lektüre-Stunden bin ich um zwei Gewissheiten reicher: Millionen von Lesern können irren und: Mein erster Coelho wird mein letzter gewesen sein.“[17]

Der Unterschied in der Rezeption von Kritik und Lesern wird auch in vielen anderen Rezensionen thematisiert: Während in der Kritik sein Werk oft „als klischeehaft und trivial“ bewertet wird, kann sich Coelho eben einer riesigen Leserschaft rühmen.[18]

Daniel Kehlmann lässt in seinem Roman Ruhm einen brasilianischen Bestsellerautor auftreten, der klar als Parodie auf Coelho[19] und Kritik an dessen Werk zu verstehen ist. Dieser Erfolgsschriftsteller esoterischer Lebenshilfebücher beginnt an seinem naiv-spirituellen Optimismus zu zweifeln („Das einzige, was uns hilft, sind wohlige Lügen“[20]) und denkt darüber nach, sich das Leben zu nehmen.

Sonstiges

Der Zahir wurde auf der 18. Internationalen Buchmesse von Teheran im Iran ohne Angabe von Gründen konfisziert.

1999 stellte Coelho einige seiner Bücher auf seiner Webseite gratis zum Download zur Verfügung, seit 2005 tut er dies auf der von ihm betriebenen Webseite „Pirate Coelho“.[21] Da so seine Werke einen größeren Bekanntheitsgrad erreichten, stiegen auch die offiziellen Verkaufszahlen in den Buchläden, und die Verlage duldeten die Downloadmöglichkeit. Coelho erklärte, dass es klüger wäre, „die Vorteile der neuen Technologie zu nutzen, um gute Literatur zu unterstützen und zu verbreiten.“[22]

Im September 2006 erhielt Der Alchimist in Wien das Platin-Buch, einen Preis in Anlehnung an die Aktion Die Platin-Schallplatte vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels für 50.000 oder mehr (in diesem Fall: über 200.000) verkaufte Exemplare.

Filme

  • 2014: The Pilgrim – Paulo Coelho´s Best Story. Regie: Daniel Augusto.[23]
  • 2011: Breaking the Taboo, Mitwirkung, keine Buchverfilmung
  • 2011: Paulo Coelho – Mein Leben. Regie: Dorothee Binding und Benedict Mirow.[24]
  • 2009: Veronika beschließt zu sterben. Regie: Emily Young.[25]

Siehe auch

Literatur

  • Juan Arias: Las confesiones del peregrino. Editorial Planeta, Barcelona 1999.
    • Deutsche Ausgabe: Bekenntnisse eines Suchenden. Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho. Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, ISBN 3-257-23294-2.
  • Fernando G. de Morais: Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho. Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1.

Weblinks

Commons: Paulo Coelho - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Juan Arias: Bekenntnisse eines Suchenden – Juan Arias im Gespräch mit Paulo Coelho. Aus dem Spanischen übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann. Diogenes, Zürich 2001, S. 18.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Paulo Coelho. In: Who's Who. Abgerufen am 13. November 2012.
  3. Biografia. Academia Brasileira de Letras, abgerufen am 18. Januar 2016 (português).
  4.  Fernando G. de Morais: Der Magier – Die Biographie des Paulo Coelho. Diogenes, Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06752-1, S. 69.
  5. Der Autor Paulo Coelho wird 65. In: Mittelbayrische. 21. August 2012, abgerufen am 13. November 2012.
  6. Der Spiegel, 26/2005, S. 164.
  7. Paulo Coelho auf Twitter
  8. Paulo Coelho auf Facebook
  9. Vgl. Statistiken auf socialbakers.com für Schriftsteller auf Facebook (Coelho belegt Platz 1 mit 29.512.147 Fans vor David Wolfe mit 12.464.931 Fans) und Schriftsteller auf Twitter (Coelho belegt Platz 2 mit 15.643.138 Followern nach Raditya Dika mit 16.157.460), abgerufen am 20. Juni 2018
  10. Windmaschine der Seligkeit in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 13. Januar 2013, Seite 40.
  11. Paulo Coelho: „Ich war bereit zu sterben“. In: Frankfurter Rundschau. 19. Oktober 2011.
  12. Alan Riding: Paulo Coelho: Writing in a global language In: The New York Times. 30. August 2005.
  13. Andreas Bernard: Das Prinzip Paulo Coelho In: Süddeutsche Zeitung Magazin Heft 36/2005.
  14. Allgemeine Zeitung (Mainz) (nur für Abonnenten abrufbar): ARD-Bücherguru Denis Scheck über Verrisse, schwierige Bücher und J.R.R. Tolkien
  15. Druckfrisch
  16. Die Florian Schroeder Satireshow, Sendung vom 17.12.19, zu Gast: Denis Scheck
  17. Klaus Nüchtern: Wenn Leser irren. In: Die Zeit. 11. August 2005.
  18. Presseschau zu Elf Minuten im Perlentaucher (2003).
  19. Sabine Tenta: Daniel Kehlmanns „Ruhm“. Goethe-Institut, Januar 2009, archiviert vom Original am 10. Mai 2010; abgerufen am 8. Januar 2017.
  20. Daniel Kehlmann: Ruhm. Hamburg, 2009. S. 129.
  21. paulocoelhoblog.com (Memento vom 27. Januar 2012 im Internet Archive) Pirate Coelho – Coelhos Blog + Downloadlinks für seine Bücher (Stand: 4. Juni 2007)
  22. Paulo Coelho: Verbote sind selten eine Lösung, Warum erfolgreiche Schriftsteller von den elektronischen Medien profitieren. In: Berliner Zeitung. 30. Dezember 2009, abgerufen am 16. Juni 2015.
  23. Não Pare na Pista: A Melhor História de Paulo Coelho (2014). In: IMDb. Abgerufen am 22. Oktober 2015.
  24. Paulo Coelho - Mein Leben (2011). In: IMDb. Abgerufen am 13. November 2012.
  25. Veronika beschließt zu sterben (2009). In: IMDb. Abgerufen am 13. November 2012.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Paulo Coelho aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.