Charles Dickens und William Shakespeare: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:First Folio.jpg|mini|Der Porträt-Stich Shakespeares von Martin Droeshout auf dem Titel des „First Folio“ (1623)
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'''William Shakespeare''' [{{IPA|ˈwɪljəm ˈʃeɪkspɪə}}] (getauft am {{JULGREGDATUM|26|4|1564|Link=1}} in Stratford-upon-Avon; † {{JULGREGDATUM|3|5|1616|Link=1}} ebenda<ref>Todesdatum nach dem während der gesamten Lebenszeit Shakespeares in England geltenden [[w:Julianischer Kalender|julianischen Kalender]] (23. April 1616); nach dem in den katholischen Ländern 1582, in England aber erst 1752 eingeführten [[w:Gregorianischer Kalender|gregorianischen Kalender]] ist der Dichter am 3. Mai 1616 gestorben. Dadurch hat er das gleiche Todesdatum wie der spanische Nationaldichter [[w:Miguel de Cervantes|Cervantes]], obwohl er ihn um zehn Tage überlebt hat.</ref>) war ein englischer [[Dramatiker]], [[Lyrik|Lyriker]] und [[Schauspieler]]. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten Bühnenstücken der [[w:Weltliteratur|Weltliteratur]] und sind die am häufigsten aufgeführten und [[w:Liste von verfilmten Werken William Shakespeares|verfilmten]]. Das überlieferte Gesamtwerk umfasst 38 (nach anderer Zählung 37) Dramen, epische Versdichtungen sowie 154 [[w:Shakespeares Sonette|Sonette]].


'''Charles John Huffam Dickens''', (als [[Pseudonym]] auch '''''Boz'''''; * [[7. Februar]] [[1812]] in Landport bei Portsmouth, [[England]]; †&nbsp;[[9. Juni]] [[1870]] auf seinem Landsitz Gads Hill Place in Higham bei Rochester, England) war ein englischer [[Schriftsteller]]. Ihm wird große literaturgeschichtliche Bedeutung beigemessen. 2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler vier seiner Romane zu den [[w:BBC-Auswahl der 100 bedeutendsten britischen Romane|bedeutendsten britischen Romanen]]: ''[[w:David Copperfield (Roman)|David Copperfield]]'', ''[[w:Bleak House|Bleak House]]'', ''[[w:Große Erwartungen (Roman)|Große Erwartungen]]'' und ''[[w:Bombey und Sohn|Dombey und Sohn]]''.<ref name="guardian">[https://www.theguardian.com/books/booksblog/2015/dec/08/best-british-novel-of-all-time-international-critics-top-100-middlemarch The Guardian:The best British novel of all times - have international critics found it?], aufgerufen am 2. Januar 2016</ref> Zu seinen bekanntesten Werken gehören außerdem ''[[w:Oliver Twist|Oliver Twist]]'', ''[[w:Eine Geschichte aus zwei Städten|Eine Geschichte aus zwei Städten]]'' und ''[[w:A Christmas Carol|A Christmas Carol]]''.
Er gilt als einer der bedeutendsten Dichter der Weltliteratur.


== Leben ==
== Leben ==
=== Elternhaus ===
=== Frühe Jahre ===
[[Datei:CharlesDickens house Portsmouth.JPG|mini|Charles Dickens' Geburtshaus]]
[[Datei:William Shakespeares birthplace, Stratford-upon-Avon 26l2007.jpg|mini|Shakespeares Geburtshaus]]
Charles Dickens wurde am 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth (Hampshire) geboren. Er war das zweite von acht Kindern von John Dickens (1786–1851), einem mittellosen Marineschreiber im Navy Pay Office in Portsmouth, und seiner Frau Elizabeth (geb. Barrow, 1789–1863). Im Januar 1815 zog die Familie nach London um, kurz darauf nach Sheerness und schließlich nach Chatham in Kent. 1822 ließ sich die Familie Dickens in der 16 Bayham Street, Camden Town, in London nieder, da der Vater in das Hauptquartier des Naval Pay Office versetzt wurde.


=== Frühes Berufsleben ===
Shakespeares Geburtsdatum ist nicht überliefert. Laut Kirchenregister der Holy Trinity Church in Stratford-upon-Avon, Warwickshire wurde er am 26. April 1564 getauft. Seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert wird der 23. April oft als sein Geburtstag genannt, doch ist diese Angabe nicht gesichert und geht wohl nur darauf zurück, dass Shakespeare am gleichen Tag des Jahres 1616 (23. April) verstorben ist.<ref>E. K. Chambers: ''William Shakespeare – A Study of Facts and Problems''. At the Clarendon Press, Oxford 1930. Band 2, S. 1&nbsp;f. Siehe auch Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 347. Suerbaum sieht die Festlegung von Shakespeares Geburtstag auf den 23. April, dem Tag des Festes des Nationalheiligen St. George, ebenso als Teil der Shakespeare-Legende.Ähnlich die Darstellung bei Ina Schabert (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 136 f.</ref> Bisweilen wird der 23. April als Shakespeares angeblicher Geburtstag auch mit der Behauptung untermauert, dass im elisabethanischen England Kinder drei Tage nach ihrer Geburt getauft wurden; tatsächlich aber hat es einen solchen Dreitagesbrauch nicht gegeben.<ref>Chambers, Band 1, S. 13; Band 2, S. 2.</ref>
Die Familie hatte Kent bereits verschuldet verlassen und lebte in London über ihre Verhältnisse. 1824 wurde der Vater daher von den Gläubigern ins Schuldgefängnis von London gezwungen. Die Mutter zog mit den sieben Geschwistern ebenfalls in das Gefängnis, was damals üblich war. Nur Charles lebte außerhalb, um den Unterhalt für die ums finanzielle Überleben kämpfende Familie zu verdienen. Er arbeitete mit anderen Kindern in einer Lagerhalle. Seine Erfahrungen in dieser Lagerhalle inspirierten ihn zu einigen Passagen in ''David Copperfield''. Bereits mit zwölf Jahren musste Dickens als Hilfsarbeiter in einer Fabrik für Schuhpolitur arbeiten. Deswegen konnte er nicht mehr regelmäßig die Schule besuchen.


Als sein Vater 1824 aus dem Gefängnis entlassen wurde, ging Charles bis 1826 wieder in die Schule und wurde 1827 als Schreiber bei einem Rechtsanwalt angestellt. Während dieser Zeit konnte er Menschentypen studieren und gleichzeitig im Britischen Museum literarische Studien betreiben. Dickens arbeitete sich 1829 zum Parlamentsstenografen (parlamentarischer Berichterstatter) hoch. Er verwendete das Stenografiesystem von Thomas Gurney; bis heute ist er dessen bekanntester Benutzer.
William Shakespeares Eltern waren John Shakespeare und Mary Arden, die einer wohlhabenden Familie entstammte. Sein Vater war freier Landbesitzer und brachte es in seiner Stadt zum Oberaldermann. Später aber verfiel sein Vermögen und wegen seiner Schulden verlor er sein Ansehen.


=== Beziehungen und Nachkommen ===
Wahrscheinlich hat William Shakespeare die Lateinschule ''(Grammar School)'' in [[Stratford-upon-Avon]] besucht und dort Unterricht in Latein, Griechisch, Geschichte, Morallehre und Dichtkunst erhalten.<ref>T. W. Baldwin: ''William Shakspere’s<!-- sic --> Small Latine and Lesse Greeke''. Urbana: Univ. of Illinois Press 1944, 2 Bde. In der Forschung wird Baldwins Nachweis, dass Shakespeare tatsächlich eine Grammar School besucht hat, allgemein anerkannt, so ausdrücklich bei Charles Martindale/Michelle Martindale: ''Shakespeare and the Uses of Antiquity: An Introductory Essay''. Routledge, London 1989, S. 6. Allerdings ist Shakespeares Schulbesuch historisch nicht dokumentiert; dessen ungeachtet wird er in der Shakespeare-Forschung allgemein aufgrund des Bildungshorizontes von Shakespeare und der zahlreichen Zitate aus Schulbüchern in seinen dramatischen Werken als sehr wahrscheinlich bzw. „so gut wie sicher“ angesehen. Auf jeden Fall ist es bei dem heutigen Forschungsstand die Annahme unbestritten, dass Shakespeare sich das in einer ''grammar school'' zur damaligen Zeit vermittelte Wissen angeeignet hat, wenngleich sein akademisch ausgebildeter dichterischer Rivale [[Ben Jonson]] später diese Kenntnisse Shakespeares als ''„small Latin and less Greek“'' (dt.: „kaum Latein und noch weniger Griechisch“) herunterspielte. Vgl. dazu auch Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 350. Siehe ebenfalls Samuel Schoenbaum: ''The Life of Shakespeare.'' In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): ''A New Companion to Shakespeare Studies.'' Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 3f.</ref> Der Unterricht einer [[Grammar School]] vermittelte Kenntnisse in Rhetorik und Poetik und leitete die Schüler auch zur Produktion kleiner Dramen nach dem Muster antiker Vorbilder an. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Shakespeare wie andere zeitgenössische englische Dramatiker eine Universität besucht hat.
1830 lernte Dickens Maria Beadnell kennen. Dickens machte ihr einen Antrag, doch Marias Eltern missbilligten die Verbindung und schickten ihre Tochter auf eine Pariser Mädchenschule, um weiteren Kontakt mit Dickens zu unterbinden.


1836 heiratete Dickens Catherine Hogarth (1815–1879). Das Ehepaar hatte zehn Kinder.
Im Alter von 18 Jahren heiratete er vermutlich am 30. November oder 1. Dezember 1582 [[Anne Hathaway (Ehefrau Shakespeares)|Anne Hathaway]], die acht Jahre ältere Tochter eines Großgrundbesitzers. Das Datum der Hochzeit ist nicht bekannt, das Aufgebot ''(marriage license report)'' wurde am 27. November 1582 bestellt. Dieses Datum des Aufgebots ist durch eine Eintragung im Register der [[Diözese]] Worcester beurkundet über die Erteilung einer Lizenz für die Heirat von «Willelmum Shaxpere ''et'' Annam Whateley». Der Mädchenname der Braut steht offenbar fälschlicherweise für «Hath(a)way». Am 28. November 1582 ist beim [[Konsistorium]] der zuvor genannten Diözese eine Bürgschaft zweier Freunde in der beträchtlichen Höhe von £ 40 dokumentiert, um einen [[Dispens]] von dem damals vorgeschriebenen dreimaligen Aufgebot für die Heirat von «Willm Shagspere» und Anne Hathwey of Stratford zu erhalten. Diese aufwändige Dispensprozedere war erforderlich, damit die Eheschließung noch vor Beginn der Weihnachtszeit erfolgen konnte, da vom ersten Advent an Aufgebote und Trauungen kirchenrechtlich nicht mehr zulässig waren. Etwa sechs Monate nach der Eheschließung wurde die Tochter Susanna geboren (Taufeintrag 26. Mai 1583). Knapp zwei Jahre später kamen Zwillinge, der Sohn Hamnet und die Tochter Judith, zur Welt. Der Taufeintrag im Kirchbuch von Stratford vom 2. Februar 1585 lautete: «''Hamnet and Judith, son and daughter to William Shakespeare''». Über das Verhältnis der Eheleute zueinander und ihren Kindern ist nichts bekannt. Diesbezügliche Unterlagen existieren nicht, was jedoch nicht ungewöhnlich ist, da alle persönlichen Beziehungen im Bürgertum in der Regel nicht schriftlich festgehalten wurden, weder in privaten Briefen noch in Tagebüchern, die üblicherweise keine Aufzeichnungen über Persönliches enthielten. Shakespeares Sohn Hamnet starb 1596 im Alter von elf Jahren (Begräbnis 11. August 1596; Todesursache unbekannt), wohingegen die beiden Töchter die Kindheit überlebten.<ref>Vgl. dazu Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 351f. Siehe gleichermaßen [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 137–140.Vgl. zu den biografischen Angaben ebenfalls [[Samuel Schoenbaum]]: ''The Life of Shakespeare.'' In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): ''A New Companion to Shakespeare Studies.'' Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 4f. Die Taufe des ersten Kindes am 26. Mai 1583 hat in verschiedenen Shakespeare-Biographien zu ausgeprägten Spekulationen geführt; ein dokumentarisch belegter Nachweis über eine vorherige Verlobung des Paares oder den Abschluss eines in der elisabethanischen Zeit vielfach üblichen ''marriage precontract'', d. h. eines Eheversprechens existiert nicht, wenngleich ein solches Verlöbnis nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Siehe dazu genauer [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt'', ebenda S. 138f.</ref> Aus dem Jahr 1598 ist ein Brief erhalten, in dem ein gewisser Richard Quiney bei Shakespeare um ein Darlehen von 30 Pfund bat.<ref>Chambers, Band 2, S. 101: ''Loving countryman; I am bold of you as of a friend, craving your help with £ 30 … You shall neither lose credit nor money by me … so I commit this to your care and hope of your help''.</ref> 18 Jahre später, am 10. Februar 1616, heiratete William Shakespeares Tochter Judith dessen Sohn Thomas Quiney.


1858 trennte sich Dickens von seiner Frau, eine formale Scheidung war in viktorianischen Zeiten für eine Person seiner Stellung undenkbar. Nach der Trennung von Catherine zog diese mit ihrem Sohn Charles Culliford Dickens in ein Haus am Gloucester Place in Brighton. Charles Dickens zog mit den übrigen Kindern zurück nach Tavistock House, wo sich seine Schwägerin Georgina Hogarth um die Dienerschaft und den Haushalt kümmerte. Sie blieb bei Dickens bis zu dessen Tod.
=== Verlorene Jahre ===
Über die etwa acht Jahre 1584/85 bis 1592, die in der Shakespeare-Forschung als „verlorene Jahre“<ref>Arthur Acheson: ''Shakespeare’s Lost Years in London''. Brentano’s, New York 1920.</ref> bezeichnet werden, ist wenig bekannt. Mangels ausreichender Quellen sind umso mehr Legenden entstanden, die sich zum Teil auf von Zeitgenossen überlieferte Anekdoten zurückführen lassen. Im Wesentlichen wurden über Shakespeares Leben kursierende Gerüchte erstmals in der Shakespeare-Ausgabe von [[Nicholas Rowe (Dichter)|Nicholas Rowe]] festgehalten, der seine Edition mit einem Lebensbericht Shakespeares versah, in dem er die überlieferten Mythen und Legenden in kompilierter Form festhielt, ohne jedoch eine kritischen Prüfung oder Einschätzung des jeweiligen Wahrheitsgehaltes vorzunehmen.<ref>Vgl. [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 121 sowie die ausführliche Darstellung der überlieferten Legenden von Shakespeares Leben beispielsweise als Wilderer oder Pferdeknecht, ebenda S. 122ff. Der anerkannte Shakespeare-Forscher [[Samuel Schoenbaum]] erachtet es in seiner Biografie Shakespeares andererseits als durchaus möglich, dass sich Shakespeare etwa ab dem Sommer 1587 einer der Wanderbühnen, der ''[[Leicester’s Men|Leicester’s]]'', ''Warwick’s'' oder ''Queen’ Men'' als Schauspieler angeschlossen hat, die durch die Provinz zogen und in den 1580er Jahren auch Auftritte in Stratford hatten. Vgl. Samuel Schoenbaum: ''The Life of Shakespeare.'' In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): ''A New Companion to Shakespeare Studies.'' Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 5.</ref> In sachlicher Hinsicht ist eine derartige historische Lücke in den dokumentarischen Aufzeichnungen jedoch keineswegs überraschend bei einem jungen Mann, der weder in Prozesse verwickelt noch an Grundstückstransaktionen beteiligt war.<ref>Vgl. Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 350f. Siehe dazu auch grundlegend [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 118ff.</ref>


Zur Schauspielerin Ellen Ternan unterhielt Dickens von 1858 bis zu seinem Tod eine zwölfjährige Beziehung.<ref>Stefan Meetschen: ''Ein Denkmal wollte er nicht''. Zum 200. Geburtstag von Charles Dickens In: Die Tagespost, Würzburg, 4. Februar 2012, Nr. 15, Seite 10.</ref>
Auch in den nachfolgenden Jahrhunderten bis in die Gegenwart hinein führte der spärliche Bestand an historisch gesicherten Fakten über die Biografie Shakespeares zu völlig unterschiedlichen Bildern seiner Persönlichkeit und seines Lebens, die sich von Epoche zu Epoche teilweise drastisch wandelten. Das Autorenbild wurde dabei trotz fehlender verbürgter Nachweise an die sich ändernden rezeptionsgeschichtlichen Bedürfnisse und Ansprüche der verschiedenen Epochen angepasst, um so für die jeweils spezifische Sichtweise seiner Werke die dazu passende Künstlerpersönlichkeit zu konstruieren.<ref>Siehe dazu [[Ulrich Suerbaum]]: ''Der Shakespeare-Führer.'' Reclam, Stuttgart 2006, 3. rev. Auflage 2015, ISBN 978-3-15-020395-8, S. 13f. Dessen ungeachtet stellt Shakespeares Biografie, die Gegenstand umfangreicher Forschungsarbeit gewesen ist und sich durchaus auf zahlreiche überlieferte Dokumente und registrierte Eintragungen stützen, die vermutlich bestdokumentierte Bürgerbiografie aus dem elisabethanischen Zeitalter dar. Vgl. dazu auch Ulrich Suerbaum: ''Shakespeares Dramen.'' UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-8252-1907-0, S. 241f.</ref>


=== Journalist und Schriftsteller ===
Das erste schriftliche Dokument, das belegt, dass Shakespeare sich in London aufhielt, stammt von dem Dichter [[Robert Greene (Schriftsteller, 1558)|Robert Greene]], der ihn 1592 in einem [[Pamphlet]] als Emporkömmling diffamierte. Greene lästerte, Shakespeare maße sich an zu dichten wie die angesehenen Dichter seiner Zeit: ''there is an upstart Crow, beautified with our feathers, that with his Tygers hart wrapt in a Players hide, supposes he is as well able to bombast out a blanke verse as the best of you: and beeing an absolute Johannes fac totum, is in his owne conceit the onely Shake-scene in a countrey''.<ref>Chambers, Band 1, S. 58.</ref> (Denn es gibt eine emporgekommene Krähe, fein herausgeputzt mit unseren Federn, die mit ihrem Tigerherz, in einem Schauspielergewand versteckt, meint, [[Blankvers]]e ausschütten zu können wie die Besten von euch; und als ein absoluter Hans-Dampf-in-allen-Gassen kommt er sich als der größte Theater-Erschütterer im Land vor.) Der Ausdruck ''Shake-scene'' ist ein Wortspiel mit dem Namen ''Shakespeare''.
1831 arbeitete Dickens für die Zeitung ''[[True Sun]]'', wurde aber bald zur Mitredaktion des Parlamentsspiegels herangezogen und wurde schließlich Journalist bei der Zeitung ''[[Morning Chronicle (London)|Morning Chronicle]]''. 1836–37 erschienen in monatlichen Heften die ''[[Die Pickwickier|Pickwick Papers]]'', durch die Dickens Bekanntheit als Schriftsteller erlangte. Seine folgenden ersten Romane entstanden ebenfalls als Fortsetzungsgeschichten in Zeitungen. Oft schrieb er an mehreren gleichzeitig. Dickens entwickelte in diesem Werk eine ursprüngliche Erzählkraft, die in sich selbst und dem reichen Volksleben, besonders der unteren Klassen, ihre Quelle und ihr Muster fand. Dickens wollte nicht nur den literarischen Erfolg, sondern auch das Gewissen seiner Zeit wachrütteln und den Weg für soziale Reformen ebnen. Die Schärfe der Anschauung, gepaart mit Humor, schafft die typische Dickens’sche Atmosphäre.


1838 erschien ''[[Oliver Twist]]'' erstmals. Dickens wurde Herausgeber der großen liberalen Tageszeitung ''[[Daily News]]'' wie auch der Zeitschrift ''[[Household Words]]''. Auch gehörte er dem renommierten, vor allem Künstlern offenstehenden [[Garrick Club]] an.
Bei der postumen Veröffentlichung des Pamphlets fügte der Herausgeber eine Entschuldigung bei, woraus sich schließen lässt, dass Shakespeare damals schon populär war und einflussreiche Gönner hatte. Er war zu dieser Zeit bereits Mitglied der Truppe [[Lord Strange’s Men']], von denen sich ein großer Teil 1594 zu den ''[[Lord Chamberlain’s Men]]'' formte und zu den führenden Schauspieltruppen [[London]]s zählte. Kurz nach seiner Thronbesteigung machte [[Jakob I. (England)|Jakob I.]] sie als ''King’s Men'' zu seiner eigenen.<ref>Siehe auch [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 144–146.</ref>
Mittlerweile waren Dickens' Werke auch in den nordamerikanischen Ländern sehr erfolgreich geworden. 1842 trat Dickens in den USA und Kanada als Vorleser seiner eigenen Werke auf; der Andrang war sehr groß. Als Dickens es jedoch wagte, die Idee eines internationalen Urheberrechtes aufzuwerfen (zahlreiche amerikanische Zeitungen hatten seine Geschichten gedruckt, ohne ihn zu fragen oder zu beteiligen), trat er eine Welle der Entrüstung los. Dickens selber war von Amerika enttäuscht, da er eine offene, republikanische und tolerante Gesellschaft im Gegensatz zur englischen Aristokratie erwartet hatte und stattdessen auch hier auf Standesunterschiede, Klassendenken und Sklaverei stieß.<ref>Johann N. Schmidt: ''Charles Dickens.'' 5. Auflage. Reinbek bei Hamburg, Rowohlt 1996, ISBN 3-499-50262-3.</ref>


1843 veröffentlichte Dickens ''[[A Christmas Carol|A Christmas Carol in Prose]]'', deutscher Titel meist ''Eine Weihnachtsgeschichte'', in der eine phantastische Handlung mit einem moralischen Zweck verknüpft wird. Ähnliche Dickens-Geschichten sind: ''[[The Chimes (Roman)|The Chimes]]'' (1844), ''[[Das Heimchen am Herde]]'' (1845) und ''[[The Battle of Life]]'' (1846). 1852 machte er mit einem Artikel in ''Household Words'' das neu gegründete Kinderkrankenhaus [[Great Ormond Street Hospital]] weithin bekannt. Im selben Jahr gab er am 27. Dezember in Birmingham seine erste Lesung in England, das Publikum waren Industriearbeiter der englischen [[Midlands]]. Seit diesem Auftritt gehörten Auszüge aus ''A Christmas Carol'' zu Dickens’ festem Leseprogramm. 1856 erlaubten ihm seine Einkünfte, den Landsitz Gad’s Hill Place in Rochester zu erwerben. 1858, nach der Trennung von seiner Frau, machte er seine erste Lesereise durch England.
=== Stückeschreiber und Schauspieler ===
[[Datei:Venus and Adonis quarto.jpg|mini|Erstes unter dem Namen William Shakespeare erschienenes Werk, 1593]]


[[Datei:Staplehurst rail crash.jpg|mini|links|Abbildung des Bahnunglücks von Staplehurst in [[The Illustrated London News]]]]
Das in der elisabethanischen Zeit sich herausbildende Theaterwesen war zwar noch ungefestigt und unterlag schnellen, risikoreichen Veränderungen, war jedoch unter günstigen Voraussetzung ebenso gewinnträchtig. Dies galt jedoch nicht für den professionellen Dichter oder Stückeschreiber an sich, der von seiner Arbeit als Autor, wie zahlreiche Beispiele aus dieser Zeit belegen, von den ihm normalerweise zugestandenen Pauschalhonoraren der Schauspieltruppen, an die er seine Dramentexte veräußerte, nicht leben konnte, da alle weitere Nutzungsrechte an diese Theatergruppen mit der Übergabe des Manuskriptes übertragen wurden. Die vormalige angesehene Existenz und Lebensweise des berufsmäßigen Dichters und Autors unter dem Patronat eines adeligen Schirmherren, dessen schriftstellerische Tätigkeit durch reichhaltige Schenkungen oder Ehrensolde belohnt wurde, war zu Shakespeares Zeit weitgehend verloren gegangen.


Am 9. Juni 1865 überstand Dickens auf dem Rückweg von Paris den schweren Eisenbahnunfall von Staplehurst, Kent<ref> {{Webarchiv|text=Charles Dickens survives a train crash, 1865<!-- Automatisch generierter titel --> |url=http://www.mytimemachine.co.uk/dickens.htm |archive-is=20120904183558 |archiv-bot=2018-04-03 21:40:09 InternetArchiveBot }}</ref><ref>[http://www.aisthesis.de/titel/fmdj.htm Aisthesis Verlag – Ralf B. Korte/Elisabeth Hödl: FM dj [reading ''reise durch die nacht''&#93;<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> zwar körperlich unversehrt, wurde von dem Ereignis aber für den Rest seines Lebens im Geiste verfolgt.<ref> {{Webarchiv|text=Wishing for modernity: temporality and desire in Gould’s Book of Fish.(Critical Essay) – Journal, Magazine, Article, Periodical<!-- Automatisch generierter titel --> |url=http://goliath.ecnext.com/coms2/summary_0199-2855994_ITM |wayback=20090122112805 |archiv-bot=2018-04-03 21:40:09 InternetArchiveBot }}</ref> Unmittelbar nach diesem Vorfall kletterte Dickens, nachdem er erste Hilfe geleistet hatte, zurück in den Waggon, um sein Manuskript ''Our Mutual Friend'' zu retten.
Shakespeare schrieb auf diesem historischen Hintergrund zwei kurze Versepen, ''Venus and Adonis'' (1593) und ''The Rape of Lucrece'' (1594), die er im Gegensatz zu all seinen anderen Werken selber publizierte und mit einer namentlich unterzeichneten Widmung an Henry Wriothesley, den Earl of Southampton, versah. Da epische Werke zum damaligen Zeitpunkt der hohen Literatur, Theaterstücke hingegen der Gebrauchsliteratur zugeordnet wurden, bezeichnete Shakespeare vermutlich aus diesem Grunde ''Venus and Adonis'' als Erstlingswerk («''first heir of my invention''»). Auf diese Weise erlangte er nicht nur hohes Ansehen in den Zirkeln der Literaturkenner und -liebhaber, sondern wurde als Verfasser dieser Epen von seinen Zeitgenossen häufiger gerühmt und erwähnt als später für seine am häufigsten erörterte und gepriesene Tragödie ''[[Hamlet]]''. Damit konnte er seine literarische Karriere als auch geschäftlich erfolgreicher Bühnenautor angemessen einleiten.<ref>Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 354–357. Vgl. ebenso [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146ff.</ref>
Ein Versuch, den Unfall zu verarbeiten, stellt die Gruselgeschichte ''The Signal-Man'' dar. Dort erlebt die Hauptperson die Vision eines Eisenbahnunfalls, der allerdings auf dem [[Eisenbahnunfall im Clayton-Tunnel]] von 1861 basiert, bei dem 23 Menschen getötet und 176 verletzt wurden. Dickens war auf dieser Reise mit seiner Geliebten Ellen Ternan und deren Mutter unterwegs. Wäre dieser Umstand an die Öffentlichkeit gedrungen, hätte er einen Skandal ausgelöst. Dickens erreichte es aber, bei der Untersuchung des Unfalls nicht aussagen zu müssen.


Ende 1867 reiste er, bereits gesundheitlich angeschlagen und daher erst nach einigem Zögern, nochmals für ein halbes Jahr zu einer Lesereise nach Amerika. 1869 machte er eine letzte Lesereise durch Großbritannien, auf der er während einer Lesung einen [[Schlaganfall]] erlitt. Die Reise wurde daraufhin abgebrochen. Einigermaßen wiederhergestellt, holte er zwölf ausgefallene Termine von Januar bis März 1870 nach. Am 2. Mai 1870 trat er das letzte Mal in der Öffentlichkeit auf.
Bereits gegen Ende 1594 zählte Shakespeare, wie aus einem überlieferten Zahlungsbeleg des [[Master of the Revels]] bzw. des königlichen Schatzamtes für eine Sonderaufführung bei Hofe hervorgeht, zu den anerkanntesten Mitgliedern der ''Lord Chamberlain’s Men'', die kurz darauf zur führenden Schauspieltruppe wurde und nach der Thronbesteigung von [[Jakob I. (England)|Jakob I.]] 1603 unter dessen Schirmherrschaft gestellt und damit in den Dienst der Krone erhoben wurde. Zusammen mit dem bekannten Schauspieler [[William Kempe]] und Richard Burbage eine Quittung über den Erhalt von ₤20 für zwei Hofaufführungen der ''Lord Chamberlain’s Men'' im Auftrag der Schauspieltruppe und dokumentierte damit nicht nur seine volle Etablierung innerhalb dieser Schauspielgruppe, sondern gleichzeitig seine offizielle Befugnis zur Vertretung der Truppe nach außen hin.


Am 9. Juni 1870 starb Charles Dickens auf seinem Landsitz an einem zweiten Schlaganfall. Er wurde am 14. Juni in der [[Westminster Abbey]] beigesetzt, gegen seinen ausdrücklichen Wunsch. Er hatte sich ein möglichst unaufwendiges Begräbnis gewünscht.
Shakespeare verfasste nicht nur eine Fülle von Schauspielen für seine Theatertruppe als ihr angestammter Hausdramatiker, sondern war ebenso als Miteigentümer ''(sharer)'' anfänglich bereits mit 10 % finanziell an deren Gewinnen beteiligt. Außerdem spielte er als Schauspieler in kleineren Rollen selbst mit. Die Tagebuchaufzeichnungen beispielsweise des Theaterunternehmers [[Philip Henslowe]] belegen die finanziellen Verdienste der Shakespeareschen Stücke; im Gegensatz zu vielen anderen zeitgenössischen Bühnenautoren erzielte Shakespeare von nun an beständige Erfolge nicht nur in beruflicher oder künstlerischer, sondern zunehmend in geschäftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht.


Dickens ist einer der meistgelesenen Schriftsteller der englischen Literatur. Bereits zwischen 1857 und 1892 verkaufte allein die Verlagshandlung [[Chapman & Hall]] (London) 700.000 Exemplare seiner Werke. Dickens, der als geschäftstüchtig galt, hinterließ bei seinem Tod ein beträchtliches Vermögen, das auch aus Immobilienbesitz bestand.
Seine Schauspieltruppe war sowohl bei Hofe wie auch bei dem Theaterpublikum der großen öffentlichen Theater sehr beliebt und verdiente dementsprechend. Anlässlich zweier Hofaufführungen während der Weihnachtsfeierlichkeiten 1594 unterzeichnet Shakespeare. Ab 1596 lässt sich ohne Aufrechnung im Einzelnen nachweisen, dass Shakespeare fortlaufend Geld anlegte oder in Immobilien investierte. Als Shakespeares Truppe 1599 den Spielort in das neu errichtete ''Globe Theatre'' verlegte, wurde ihm von James Burbage, dessen Familie das alte ''Globe Theatre'' besessen hatte, eine Teilhaberschaft von zunächst einem Zehntel überlassen. Einige Zeit später stieg dieser Anteil 1608 auf ein Siebtel, als das ''Blackfriars'' als zweites Theater vor allem für Aufführungen in der Wintersaison gebaut wurde.<ref>Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 358f. Vgl. auch [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146-130. Siehe ebenso Samuel Schoenbaum: ''The Life of Shakespeare.'' In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): ''A New Companion to Shakespeare Studies.'' Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 6f.</ref>


== Wichtigste Werke ==
Als sein größter dichterischer Konkurrent galt zunächst [[Christopher Marlowe]], später [[Ben Jonson]]. Es war üblich, ältere Stücke umzuschreiben und wieder neu aufzuführen: Shakespeares ''[[Hamlet]]'' könnte beispielsweise die Adaption eines älteren „Ur-Hamlet“ sein. Teils wurden auch Sagen- und Märchenstoffe mehrmals zu Dramen verarbeitet, wie im Fall von ''[[König Lear]]''. Stücke entstanden ebenfalls nach gedruckten Quellen, so etwa nach [[Plutarch]]s Biographien großer Männer, italienischen Novellensammlungen oder Chroniken der englischen Geschichte. Eine gleichfalls gängige Methode war es, Fortsetzungen zu erfolgreichen Stücken zu schreiben. So war die Figur des [[Falstaff]] in ''Heinrich IV.'' beim Publikum derart beliebt, dass Shakespeare sie in ''[[Die lustigen Weiber von Windsor (Schauspiel)|Die lustigen Weiber von Windsor]]'' erneut auftreten ließ.<ref>Siehe u.&nbsp;a. [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146f.</ref>
=== Oliver Twist ===
{{Hauptartikel|Oliver Twist}}
Oliver Twist kommt in einem [[Armenhaus]] auf die Welt. Die Mutter stirbt kurz nach der Geburt und hinterlässt nur ein kleines geheimnisvolles Medaillon, das eine alte Armenhäuslerin an sich nimmt. Der Junge wächst ohne Wissen um seine Abstammung als [[Waise]] mit zwanzig bis dreißig anderen Kindern unter der Obhut von Mrs Mann auf. Mit neun muss er ins Armenhaus, weil er zu alt fürs Waisenhaus ist.
Als Oliver eines Tages von den anderen Jungen vorgeschickt wird, um um mehr Essen zu bitten, sieht sich das Armenhaus gezwungen, den ''„unverschämten Burschen“'', der sicherlich mal am Galgen enden wird, zu bestrafen. Oliver wird mitsamt fünf Pfund an den Leichenbestatter Sowerberry verschenkt, um bei ihm eine Lehre zu machen.
Doch auch dort meint es das Schicksal mit dem armen Oliver nicht gut, und bevor er erneut zum Opfer eines Unglückes wird, flieht er nach London.
Dort angekommen gerät er in die Fänge von [[Fagin (Charles Dickens)|Fagin]], einem alten jüdischen Hehler, der elternlose Kinder zu Kriminellen ausbildet.


Gemeinsam mit dem ''Baldowerer'' und dessen Kumpel soll Oliver schließlich das Handwerk des Taschendiebstahls erlernen, doch obwohl der Junge bei der Tat nur entsetzt zusehen kann, wird er von der Polizei geschnappt. Der Geschädigte, ein gütiger Mann namens Brownlow, spricht sich jedoch für Oliver aus und nimmt sich seiner an. Oliver wird zum ersten Mal gut behandelt, aber sein Glück hält nicht lange an. Er wird wieder von Fagin gefasst und muss mit einem der größten Verbrecher Londons einen Einbruch begehen. Dieser geht schief – Oliver wird bewusstlos und angeschossen in einem Graben liegengelassen. Zu seinem Glück nimmt ihn die Familie auf, die er zuvor bestehlen sollte. Jedoch beginnt nun wieder eine neue Jagd auf Oliver und ein unheimlicher Mensch namens ''Monks'' kommt ins Spiel.
=== Dichter und Geschäftsmann ===
Neben seinen dramatischen Arbeiten verfasste Shakespeare (vermutlich als die Theater Londons wegen der Pest-Epidemien zeitweise schließen mussten) auch lyrische und epische Gedichte. Die letzteren begründeten seinen Ruf als Autor bei seinen Zeitgenossen. Wohl im Jahr 1593 schrieb er die bereits oben erwähnten beiden Verserzählungen ''[[Venus und Adonis (Shakespeare)|Venus and Adonis]]'' und ''[[Lucretia (Lyrik)|Lucrece]]''. Die nachfolgende Publikation von 154 [[Shakespeares Sonette|Sonetten]] im Jahr 1609 ist von zahlreichen Rätseln umgeben. In einem kurzen Verleger-Vorspann, der meist als „Widmung“ gelesen wird, ist von ''the only begetter'' und ''Mr. W. H.'' die Rede; die Identität dieser Person ist bis heute nicht geklärt. Vielleicht handelt es sich bei dieser Sonetten-Publikation um einen [[Raubdruck]].


Mit ''Oliver Twist'' prangerte Dickens die gesellschaftlichen Missstände der damaligen Zeit an. Der Waisenknabe Oliver wird körperlich und seelisch misshandelt und erfährt nur von wenigen Menschen Güte und Barmherzigkeit. Die Armen und Kranken erscheinen als nichts mehr als Aussätzige in einer Welt der Stärkeren und gesellschaftlich Höhergestellten. Ungerechtigkeit, Hunger und Tod sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Charles Dickens schmückt seine Erzählung mit zuweilen anstrengenden Schachtelsätzen und würzt diese mit einer gehörigen Portion Ironie. [[Kinderarbeit]] wird in dem Werk ebenso thematisiert wie [[Kinderkriminalität]]. Die Schilderungen der Brutalitäten gegenüber den Armen und Schwachen sind – aus heutiger Sicht – oft so absurd, dass man sie kaum glauben mag. Nach Erscheinen des Romans wurde zum ersten Mal das Armengesetz diskutiert und erfolgreich geändert.
[[Datei:Shakespeare Globe Theater 1 db.jpg|mini|London, Shakespeares Globe Theatre (Rekonstruktion)]]
Als Mitbesitzer des Londoner [[Globe Theatre]], das seine Truppe als Ersatz für das ''Theatre'' gebaut hatte, nachdem dessen Pachtvertrag abgelaufen war, war Shakespeare zunehmend als Dichter und Geschäftsmann erfolgreich. Die nach ihrem Mäzen und Sponsor, Lord Chamberlain benannten ''Lord Chamberlain’s Men'' traten öfter auch am Hof der Königin Elisabeth auf. Unter Elisabeths Nachfolger [[Jakob I. (England)|Jakob I.]] nannten sie sich nach ihrem königlichen Gönner ''King’s Men''.


=== Eine Weihnachtsgeschichte / A Christmas Carol ===
Als Teilhaber des ''Globe'' erwarb sich Shakespeare ein beachtliches Vermögen und großen Einfluss.<ref>Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 358f.</ref> 1596 wurde seinem Vater [[John Shakespeare]] ein Familienwappen gewährt. In dem entsprechenden Dokument (abgedruckt in Chambers, Shakespeare, Band II, S. 19–20) heißt es: “Wherefore being solicited and by credible report ‹info›rmed, That John Shakespeare of Stratford vppon Avon, ‹in› the count‹e of› Warwike, ‹…› was advanced & rewar>ded ‹by the most prudent› prince King Henry the seventh ‹…› This sh‹ield› or ‹cote of› Arms, viz. Gould, on a Bend Sables, a Speare of the first steeled argent. And for his crest of cognizaunce a falcon his winges displayed Argant standing on a wrethe of his coullers: suppo‹rting› a Speare Gould steeled as aforesaid sett vppon a helmett with mantelles & tasselles as hath ben accustomed and doth more playnely appeare depicted on this margent: Signefieing hereby & by the authorite of my office aforesaid ratefieing that it shalbe lawfull for the said John Shakespeare gentilman and for his children yssue & posterite (at all tymes & places convenient) to beare and make demonstracon of the same Blazon or Atchevment vppon theyre Shieldes, Targetes, escucheons, Cotes of Arms, pennons, Guydons, Seales, Ringes, edefices, Buyldinges, vtensiles, Lyveries, Tombes, or monumentes or otherwise for all lawfull warlyke factes or ciuile vse or exercises, according to the Lawes of Arms, and customes that to gentillmen belongethe without let or interruption of any other person or persons for vse or bearing the same.”<ref>Raymond Carter Sutherland: ''The Grants of Arms to Shakespeare’s Father''. In: ''Shakespeare Quarterly.'' 14 (1963), S. 379–385, hier, S. 385:<br />
[[Datei:Charles Dickens-A Christmas Carol-Title page-First edition 1843.jpg|mini|Titelblatt der Erstausgabe von ''A Christmas Carol'', 1843]]
“…the still often-made statement that William secured arms to show the fact that he had ‘arrived’ is pure assumption with no basis in fact and may seriously misrepresent not only his attitude toward heraldry and society but also his relationship with the other members of his family.”</ref> das er schon 1576 erfolglos beantragt hatte.
{{Hauptartikel|A Christmas Carol}}
1843 verfasste Dickens die Erzählung ''A Christmas Carol'' (deutscher Titel: ''Eine Weihnachtsgeschichte'') in der Absicht, die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Not der Armen in der Gesellschaft Englands zu lenken. Am 19. Dezember 1843 wurde das Werk mit Illustrationen von [[John Leech (Karikaturist)|John Leech]] veröffentlicht.


Der herzlose Geschäftemacher [[Ebenezer Scrooge]] wandelt sich zu einem gütigen, die Not der Menschen lindernden alten Herren.
Wenngleich in dem Dokument zur Verleihung des Wappens durch das ''College of Arms'', das königliche Wappenamt, vom 20. Oktober 1596, die 1599 nochmals ausdrücklich bestätigt wurde, der Name William Shakespeares nicht explizit erwähnt wird, ist dennoch davon auszugehen, dass er diese Führung eines Familienwappens vorangetrieben und finanziert hat. Mit der Übertragung des Rechtes der Wappenführung an Shakespeares Vater, die alle Kinder und Kindeskinder einschloss, war für Shakespeare nunmehr der Status des ''gentleman'' und damit ein immenser sozialer Aufstieg verbunden. So nutzte er etwa auch in seiner Rolle als Theatermann dieses neu erworbene Wappenrecht und führte fortan in sämtlichen Dokumenten den Zusatz ''gentleman'' als Standesbezeichnung.
Dickens bedient sich hierfür der Mittel der Groteske: Am Heiligen Abend erscheint dem alten Geizhals der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Marley, der zu Lebzeiten noch geiziger als Scrooge war, und prophezeit Scrooge ein düsteres Ende für den Fall, dass er sein Leben nicht grundlegend ändere. Danach zeigt sich der Geist der vergangenen Weihnacht, der Scrooge in seine Kindheit zurückversetzt, gefolgt vom Geist der gegenwärtigen Weihnacht, der ihn ins Haus seines ärmlich lebenden Schreibers Cratchit und dessen Familie sowie in das Haus seines Neffen geleitet. Der Geist der künftigen Weihnacht schließlich führt ihn zu seinem einsamen Sterbebett und zeigt ihm seinen Grabstein. ''„Die Wege der Menschen deuten ein bestimmtes Ende voraus, auf das sie hinführen, wenn man auf ihnen beharrt. Aber wenn man von den Wegen abweicht, ändert sich auch das Ende“'', erkennt Scrooge, läutert sich und wird fortan zu einem anderen Menschen.


=== David Copperfield ===
Neben seinen wirtschaftlichen Transaktionen im Theatergewerbe betätigte Shakespeare sich zugleich als Geschäftsmann und Investor in zahlreichen Geschäften auch außerhalb des Theaterunternehmens. Überwiegend legte er sein Geld im Erwerb von Immobilien in seiner Geburtsstadt Straford an. So kaufte er am 4. Mai 1597 ''New Place'', das zweitgrößte Haus der Stadt, als seinen Herrensitz und erwarb am 1. Mai 1602 eine 43 Hektar ''(107 acres)'' große Ackerfläche nebst Wald und Nutzungsrechten für Gemeindeland. Am 28. September 1602 kaufte er ein weiteres Haus mit Grundstück gegenüber seinem Herrensitz und erwarb am 24. Juli 1605 das Recht auf Eintreiben eines Teils der Zehnteinkünfte diverser Bauernpachtschaften zum Preis von ₤&nbsp;440, was ihm jährliche Nettoeinnahmen von ₤&nbsp;40 einbrachte. Shakespeare investierte nicht nur sein erworbenes Vermögen, sondern verwaltete auch seine Neuerwerbungen und machte mit ihnen weitere Gewinne. So pachtete und verpachtete er Grundstücke oder Ackerflächen, verkaufte der Gemeinde seinen Bauschutt oder trieb Außenstände durch Gerichtsprozesse ein und spekulierte zudem mit dem Horten von Getreide neben seinen Beteiligungen an verschiedenen gemeinschaftlichen Aktivitäten der Gruppe der Gruppe der großen Grundbesitzer. In London kaufte Shakespeare zudem ein Haus mit Ladengeschäft in unmittelbarer Nähe des ''[[Blackfriars Theatre]]''.<ref>Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 361–363. Siehe auch Ulrich Suerbaum: ''Shakespeares Dramen.'' UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-8252-1907-0, S. 244ff.</ref>
{{Hauptartikel|David Copperfield (Roman)|titel1=David Copperfield}}
[[Datei:David Copperfield, We are disturbed in our cookery.jpg|mini|Eine Originalillustration von [[Hablot Knight Browne]] alias ''Phiz'' aus "David Copperfield".]]
Im Jahre 1849 begann Dickens mit der Arbeit an seinem Roman ''David Copperfield'', der auf Erfahrungen aus seinem frühen Leben basiert. Wie Dickens arbeitet auch David, indem er Etiketten auf Flaschen klebt. Er wird später ebenso Anwaltsgehilfe, Reporter und ein erfolgreicher Schriftsteller. Mr. Micawber ist eine satirische Anspielung auf Dickens Vater. Mit dem stark autobiografisch geprägten Roman ''David Copperfield'', den er selbst als seinen »Lieblingsroman« bezeichnete, schuf Charles Dickens einen der wenigen großen [[Bildungsroman]]e der englischen Literatur, der sich vor allem durch seine überzeugende Schilderung der Demütigungen und Ängste der Kindheit auszeichnet. Der Titelheld David verbringt nach dem frühen Tod des Vaters und dem der Mutter, die von seinem Stiefvater Murdstone und dessen herrschsüchtiger Schwester Jane allmählich zu Tode gequält wird, einige Zeit in der Schule des brutalen Mr. Creakle. Bereits mit zehn Jahren wird er zur Arbeit in die Fabrik Murdstones geschickt. Den unerträglichen Bedingungen entzieht er sich durch Flucht zu seiner Tante Betsey Trotwood nach [[Dover]], die ihm den Besuch der reformpädagogischen Schule des Dr. Strong in [[Canterbury]] ermöglicht.


Im Haus des Advokaten Wickfield findet er schließlich herzliche Aufnahme. Nun beginnt Davids beruflicher Aufstieg vom Lehrling bei der Londoner Anwaltsfirma ‚Spenlow und Jorkins‘ hin zum Parlamentsreporter und Schriftsteller. Zahlreiche Nebenhandlungen sind in diese Handlung eingewoben. So umgarnt der adelige James Steerforth, die Verkörperung des Hochmuts höherer Klassen, die Adoptivtochter des Fischers Pegotty, Emily – und brennt mit ihr durch. Der Adoptivvater Emilys verfolgt die beiden und entdeckt die mittlerweile von dem Entführer Verlassene nach Monaten bei einer alten Freundin in London. Emilys einstiger Verlobter, Ham, kommt bald bei dem selbstlosen Versuch, Steerforth vor dem Ertrinken zu retten, ums Leben, indem er selbst ertrinkt. Eine weitere Nebenhandlung befasst sich mit dem Erzschurken Uriah Heep, Wickfields Angestelltem, der gegen seinen Arbeitgeber intrigiert und von Mr. Micawber entlarvt wird, mit dem David eine enge Freundschaft verbindet. David verliebt sich in die kindliche Tochter seines Arbeitgebers Mr. Spenlow. Nach deren Tod findet David, inzwischen ein erfolgreicher Schriftsteller, die wirkliche Erfüllung in der Ehe mit seiner Jugendfreundin Agnes Wickfield.
Gewinnbringend war für Shakespeare also nicht allein schon zuvor der Erwerb des ''Blackfriars Theatre'' 1596 durch den Theaterunternehmer [[Geschichte des Theaters#Das elisabethanische Theater|James Burbage]], an dem, wie bereits dargelegt, auch Shakespeare seitdem beteiligt war. Anders als beim ''Globe'' handelte es sich um ein überdachtes Theater, in dem die Truppe von nun an während der Wintermonate spielte. Das Publikum war dort wegen der erheblich höheren Eintrittspreise exklusiver als bei den großen Freiluftbühnen.


Wirkung: David Copperfield wird bis heute als einer der bedeutendsten Kindheits- und Jugendromane der [[Weltliteratur]] angesehen. In diesem Roman, der die deutlichsten [[Autobiografie|autobiografischen]] Züge aufweist, in dem der Titelheld ähnliche Stationen wie Dickens in seiner Jugend durchläuft, zeigt sich Dickens überragendes Talent für die Darstellung von Stimmungen, Erlebnissen und Gefühlen der Kindheit. Mit der Kritik an der Missachtung des Kindes, die der Kritik an sozialen Missständen vorangeht, appellierte er an das Gewissen der Menschen – mit der Absicht, den Weg für soziale Reformen zu ebnen.
Während Shakespeare einerseits durchaus zielorientiert um die Mehrung seines Vermögens und seinen gesellschaftlichen Aufstieg bemüht war, so unternahm er andererseits wenig oder gar nichts, um seine schriftstellerische oder literarische Prominenz zu fördern. Zwar schrieb er seine zahlreichen Werke vermutlich mit durchaus großem Energieaufwand, nutzte aber ansonsten in keiner Weise die zur damaligen Zeit wohl begrenzten, aber dennoch existenten Möglichkeiten zur Selbstdarstellung als Autor und Dichter: Mit Ausnahme der oben genannten Kurzepen ließ er keines seiner einzelnen Werke selber drucken. noch gab er selber eine Gesamtausgabe seiner Stücke in Auftrag. Er versuchte ebenso wenig, seine Urheberschaft als Verfasser bekannt zu machen und verzichtete gleichermaßen auf ein literarisches Selbstporträt in Vorworten oder Einleitungen zu den Werken anderer Poeten, wie dies beispielsweise sein Zeitgenosse [[Ben Jonson]] tat. So sehr ihm auch an seinem sozialen Aufstieg gelegen war, um so weniger schien er an seinem künstlerischen Ruhm und der bewussten, planvollen Förderung seiner dichterisch-literarischen Karriere interessiert gewesen zu sein.


=== Eine Geschichte aus zwei Städten / A Tale of Two Cities ===
Dessen ungeachtet hatte sein Name spätestens ab 1598 einen derartigen Bekanntheitsgrad sowie eine solche Popularität erreicht, dass Shakespeares Name vorzugsweise in großer Form auf den Titelblätter der ersten Druckausgaben erschien, zum Teil sogar bei Werken, die nicht von ihm verfasst worden waren. Auch wurde sein Name darüber hinaus in diversen zeitgenössischen Bestenlisten, insbesondere der von Francis Meeres, aufgeführt.<ref>Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 365f. Vgl. auch detailliert [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 150–153, hier vor allem S. 152.</ref>
{{Hauptartikel|Eine Geschichte aus zwei Städten}}
[[Datei:Charles Dickens- A Tale of Two Cities-With Illustrations by H K Browne, 1859.jpg|mini|Titelblatt der Erstausgabe von ''A Tale of Two Cities'', 1859]]


Diesen Roman, der während der Zeit der französischen Revolution spielt, schrieb Charles Dickens 1859, als sein eigenes Leben starke Veränderungen erfuhr. Er trennte sich von seiner Frau, sein Magazin ''Household Words'' ging ein, während er eine neue Zeitschrift ''All the Year Round'' auflegte.
=== Letzte Jahre ===
Mit 46 Jahren kehrte Shakespeare als vermögender Mann nach Stratford zurück und verbrachte dort als zweitreichster Bürger seine letzten Lebensjahre, ohne sich allerdings im Gegensatz zu seinem Vater aktiv in der Gemeindeverwaltung zu engagieren. Die Verbindungen zu seinen ehemaligen Kollegen ließ er nicht ganz abreißen, und bei einigen Theaterproduktionen beteiligte er sich als Mitautor. Für die Folgejahre sind mehrere Besuche in London dokumentiert, die meist familiäre und freundschaftliche Anlässe hatten.


''„It was the best of times, it was the worst of times, it was the age of wisdom, it was the age of foolishness...“'' so beginnt sein Roman über das Leben um Dr. Manette und seiner Tochter Lucy in zwei Städten, London und Paris. Eine düstere, im Londoner Nebel spielende Anfangsszene, eine Reise nach Paris, um den jahrelang unschuldig in der Bastille gefangen gehaltenen Dr. Manette nach London zurückzuholen, die Liebesgeschichte seiner Tochter Lucy zu Charles Darnay, einem in London lebenden ''Marquis de Evremonde'', und die dramatischen Verknüpfungen mit der Pariser Hauptstadt während der [[Großer Terror (Frankreich)|Terrorherrschaft]], sind der Inhalt dieses Romans, wobei ein ewig betrunkener Protagonist, Sydney Carton, aus einer Nebenrolle heraus der tragische Held dieser Geschichte wird.
Shakespeare starb im Alter von 52 Jahren im Jahr 1616 in Stratford, zehn Tage nach seinem großen spanischen Zeitgenossen [[Miguel de Cervantes]], und wurde am 25. April 1616 in dem Chorraum der ''Holy Trinity Church'' beigesetzt. Auf diesen standesgemäßen Ehrenplatz hatte er ein Anrecht als «gentleman». Die Steinplatte, die sein Grab markiert, trägt die Inschrift:


Die Idee zu dieser Geschichte hatte Charles Dickens, wie er selbst im Vorwort der 1859er Ausgabe schrieb, während der Teilnahme an dem Theaterdrama ''The Frozen Deep'' von [[Wilkie Collins]], das er zusammen mit seinen Kindern und Freunden aufführte. Mithilfe der Eindrücke von seinem Aufenthalt in Paris im Winter 1855 und basierend auf den Werken [[Thomas Carlyle]]s schrieb er ein Buch voller Traurigkeit, aber auch voller Enthusiasmus.
<poem>
''GOOD FREND FOR JESUS SAKE FORBEARE,''
''TO DIGG THE DVST ENCLOASED HEARE.''
''BLESTE BE THE MAN THAT SPARES THES STONES,''
''AND CVRST BE HE THAT MOVES MY BONES''
</poem>


=== Große Erwartungen / Great Expectations ===
: O guter Freund, um Jesu Willen grabe nicht
{{Hauptartikel|Große Erwartungen (Roman)}}
: im Staube, der hier eingeschlossen liegt.
Zwischen 1860 und 1861 verfasste Dickens den Roman ''Great Expectations'', der thematisch viele Ähnlichkeiten mit ''[[David Copperfield (Roman)|David Copperfield]]'' aufweist. In diesem Kindheits- und Jugendroman, in dem er die eigenen bedrückenden Kindheitserlebnisse verarbeitete, thematisierte Charles Dickens das erbärmliche Leben von Menschen im England des 19. Jahrhunderts in einer außergewöhnlich verdichteten Atmosphäre. Er zeichnet ein lebendiges Gesellschaftsgemälde der Viktorianischen Zeit, in dem sich Charakteristika seiner Werke wie scharfe Beobachtungsgabe, psychologisches Feingefühl und Sozialkritik vereinen. Auch Elemente der Gothic Novel finden Verwendung. Dickens kritisierte in diesem Spätwerk das Gentleman-Ideal der von Materialismus und Moralheuchelei geprägten viktorianischen Gesellschaft. Die geradezu surrealistisch anmutende Erzähltechnik kündigt eine Hinwendung zur Moderne an.
: Gesegnet sei, wer schonet diese Steine,
: verflucht sei, wer bewegt meine Gebeine.


Der kleine Junge Pip, Vollwaise, lebt im öden, nebligen Marschland. Aufgezogen wird er von seiner älteren Schwester und deren Mann, dem biederen Dorfschmied Joe Gargery, in bescheidenen Verhältnissen. Pip begegnet auf dem Friedhof dem geflohenen Zuchthäusler Magwitch, dem er hilft, sich von seinen Ketten zu befreien. Eine ihm unbekannte Welt lernt er kennen, als er der exzentrischen Miss Havisham und ihrer Pflegetochter Estella vorgestellt wird. Nachdem Miss Havisham am Hochzeitstag von ihrem Bräutigam verlassen wurde, hat sie der Männerwelt Rache geschworen und Estella zu einem lieblosen Wesen erzogen, das an ihrer Stelle Vergeltung am männlichen Geschlecht üben soll. Pip verliebt sich nichtsahnend in Estella und träumt davon, selbst ein Gentleman zu sein. Im zweiten Drittel des Buchs lebt Pip in London und ist vor allem mit Geldausgeben beschäftigt, hat ihm doch ein unbekannter Wohltäter eine vornehme Erziehung bezahlt und ein großes Vermögen in Aussicht gestellt. Er bricht mit den schlichten Verwandten und führt das Leben eines Snobs. Im letzten Drittel des Romans kehrt Pips Gönner – eben jener Zuchthäusler, dem er einst half – illegal aus der Deportation in Australien zurück, wo er reich geworden war. Nicht nur das Geheimnis um den unbekannten Wohltäter Magwitch, der von dem Gentleman Compeyson zum Verbrechen angestiftet wurde, wird nun gelüftet, sondern auch mehrere in der Vorgeschichte geschilderte Verbrechen werden aufgeklärt sowie komplizierte Beziehungen zwischen einigen Haupt- und Nebenfiguren beleuchtet. So erfährt Pip, dass Estella, die mittlerweile einen brutalen Nichtsnutz geheiratet hat, Magwitchs Tochter ist. Pip versucht Magwitch bei der Flucht außer Landes zu helfen, was aber misslingt. Magwitch, der zum Tode verurteilt wird, stirbt in Gegenwart Pips an den Folgen seines Fluchtversuchs. Sein Vermögen wird eingezogen, und damit enden die ''großen Erwartungen'' Pips, der sein Geld fortan im Ausland verdient. Als er nach Jahren wieder in Joe Gargerys Schmiede zurückkehrt, finden die verwitwete, mittlerweile geläuterte Estella und Pip schließlich zusammen.
Diesen [[Knittelvers]] mit der darin ausgesprochenen Verfluchung zur Abschreckung aller Bestrebungen, das Grab nachträglich zu öffnen, soll Shakespeare gemäß einer einheimischen Tradition angeblich selber vor seinem Tode verfasst haben.<ref>Siehe [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 166f.</ref>


[[John Forster (Schriftsteller)|John Forster]] berichtet in seiner Charles-Dickens-Biografie, dass sein Freund Dickens dem Roman ursprünglich kein Happy End geben, sondern vielmehr mit einem Schluss voller Resignation und Desillusion enden wollte. Erst auf Anraten des befreundeten Schriftstellers [[Edward Bulwer-Lytton]] habe Dickens seinem Roman einen glücklichen Ausgang geschenkt.
[[Datei:Stratford-upon-Avon - Church of the Holy Trinity - Shakespeare's funerary monument.jpg|mini|Shakespeares Grabstätte in der Holy Trinity Church]]
Vermutlich kurz nach Shakespeares Tod wurde in der Seitenwand der Kirche eine Gedenkbüste mit einer lateinischen Inschrift von einer bis heute unbekannten Person errichtet.


Der trotz seiner Komplexität im Handlungsablauf geradlinige Roman kann als reifstes Werk Dickens' angesehen werden. Mit großem Verständnis erfasste der Autor die kindliche Psyche. Stilistisch gesehen steht der Roman mit seinen differenzierten Stimmungs- und Assoziationsebenen an der Schwelle zwischen der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Formell fügt sich ''Great Expectations'' in ein populäres [[Genre]] der Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts ein: den [[Bildungsroman]]. Diese Art des Romans stellt das Wachsen und die persönliche Entwicklung des Protagonisten (hier: Pip) von der Kindheit zum Erwachsensein in den Mittelpunkt. Dieses Genre wurde populär durch Werke wie Defoes ''[[Robinson Crusoe]]'', [[Charlotte Brontë]]s ''[[Jane Eyre]]'' sowie Dickens’ ''David Copperfield''. Jeder dieser Romane stellt den Prozess der eigenen Reifung und Selbstfindung in den Mittelpunkt, in dem der Protagonist sich von einem Kind zu einem Erwachsenen entwickelt.
Shakespeares ehemalige Theaterkollegen [[John Heminges]] und [[Henry Condell]] veröffentlichten seine Werke unter dem Titel ''Mr William Shakespeare’s Comedies, [[Historie]]s and Tragedies'' in einem großformatigen Buch, [[Shakespeares Folio|First Folio]] genannt. Dem Band ist eine Würdigung durch [[Ben Jonson]] vorangestellt, in der es heißt:
<poem>
''Triumph my Britain, thou hast one to show''
''To whom all scenes of Europe homage owe.''
''He was not of an age, but for all time! …''
</poem>


== Literarischer Stil ==
: Britannien, frohlocke, du nennst ihn dein eigen,
Dickens verwendet einen blumigen und poetischen Stil, der viele humoristische Elemente besitzt. So sind seine Satiren über die britisch adelige Vornehmtuerei – ein Charakter trägt den Namen „Noble Refrigerator“ (Adeliger Eisschrank) – sehr beliebt. Weitere seiner fantasiereichen Einfälle sind Vergleiche: von Waisen mit Aktien und Wertpapieren, von Menschen mit Schleppern oder Gästen einer Dinnerparty mit Möbeln. Ebenso verbirgt er in den Namen seiner Charaktere Hinweise auf deren Aussehen oder Rolle und Bedeutung im weiteren Verlauf der Handlung, wie zum Beispiel der Name „Tiny Tim“ (kleiner/winziger Tim).
: vor dem Europas Bühnen sich verneigen.
: Nicht einer Zeit gehört er, sondern allen Zeiten! …


=== Charaktere ===
Die Todesursache ist nicht bekannt. Etwa 50 Jahre nach Shakespeares Tod notierte jedoch John Ward, Vikar der Holy Trinity Church in Stratford, in seinem Tagebuch: „Shakespeare, [[Michael Drayton|Drayton]] und Ben Jonson hatten ein fröhliches Zusammentreffen und tranken dabei anscheinend zu viel; denn Shakespeare starb an einem Fieber, das er sich dabei zugezogen hatte.“ Diese Nachricht wird heute als Anekdote ohne sachlichen Gehalt eingeschätzt, ihr wahrer Kern könnte jedoch darin liegen, dass in Shakespeares Todesjahr eine [[Typhus]]-Epidemie grassierte, der der Dichter zum Opfer gefallen sein könnte.<ref>Siehe eingehend Ina Schabert (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 161–164, hier vor allem S. 152, sowie S. 164f.</ref>
Dickens’ Charaktere, die sich durch ihre skurrilen Namen auszeichnen, zählen zu den wohl einprägsamsten in der englischen Literatur. Die Charakterzüge von Protagonisten wie [[Ebenezer Scrooge]], Tiny Tim, [[Jacob Marley]], [[Bob Cratchit]], [[Oliver Twist]], The Artful Dodger, [[Fagin (Charles Dickens)|Fagin]], [[Bill Sikes]], [[Große Erwartungen (Roman)|Pip]], [[Miss Havisham]], [[Charles Darnay]], [[David Copperfield (Roman)|David Copperfield]], [[Mr. Micawber]], [[Abel Magwitch]], [[Daniel Quilp]], [[Samuel Pickwick]], [[Wackford Squeers]], [[Uriah Heep (Charles Dickens)|Uriah Heep]] sind so bekannt, dass sie sich als Teil der britischen Kultur etablierten und in manchen Fällen sogar in die Alltagssprache übergingen, wie „a scrooge“ als Synonym für „a miser“ (Geizhals oder Geizkragen).
Viele von Dickens’ Charakteren sind nicht völlig frei erfunden, sondern beruhen auf Personen, die er selbst kannte. In einigen wenigen Fällen liegen diese dabei sehr nahe an ihren Vorbildern, wie bei Harold Skimpole in ''Bleak House'', der auf [[James Henry Leigh Hunt]] beruht, oder auch Miss Mowcher in ''David Copperfield'', die auf der kleinwüchsigen Fußpflegerin seiner Frau beruht.


=== Bezug auf soziale Missstände ===
== Shakespeares Testament und Erbe ==
In seinen Werken finden sich oft konkrete Hinweise auf die sozialen Missstände des [[Viktorianisches Zeitalter|viktorianischen Zeitalters]], etwa durch die beispielhafte Darstellung der kritischen Situation der armen Stadtbevölkerung oder der damals vorherrschenden [[Sozialstruktur]]en. So schafft es Dickens gekonnt mit ''Oliver Twist'', seinem zweiten Roman von 1838, seiner Leserschaft das Problem von Armut und daraus folgender Kriminalität nahezubringen, was seinerzeit dazu beitrug, auf die schwierige Lage der Bevölkerung von [[Jacob’s Island]], einem damaligen Slum in London, in dem der Roman spielt, aufmerksam zu machen; in der Folge verbesserte sich die dortige Lebenssituation. Ebenso übte Dickens mit der Darstellung des tragischen Charakters der Prostituierten Nancy Kritik am viktorianischen Klassensystem und trug zusätzlich zum Abbau festgefahrener Vorurteile in der damaligen Gesellschaft bei, indem er Nancys menschliche Wesenszüge hervorhebt. Aber auch Einrichtungen des viktorianischen Staatswesens kritisiert Dickens. So verurteilt er in ''Bleak House'' den damaligen [[Court of Chancery]] für die Verschleppung von Rechtsstreitigkeiten, während er in ''Little Dorrit'' die Ineffektivität eines korrupten Patentamtes anprangert.
[[Datei:Shakespeare will page 3.jpg|mini|Auszug aus Shakespeares Testament von 1616]]
Kurze Zeit vor seinem Tod vermutlich im Januar 1616 fasste Shakespeare sein Testament ab und ließ es von dem Notar Thomas Collins aufsetzen. Dieses notariell beurkundete Testament ist auf den 25. März 1616 datiert und umfasst drei engbeschriebene Blätter, die von Shakespeare auf jeder Seite eigenhändig unterschrieben wurden. Erst im 18. Jahrhundert wurde das Testament Shakespeares wieder aufgefunden. Die überlieferte Ausfertigung mit zahlreichen Revisionen, Änderungen und Zusätzen in der Abfassung während des Zeitraums zwischen Januar und März des Jahres 1616 stellt das umfangreichste private Dokument dar, das von Shakespeare selber erhalten geblieben ist. Die zittrige Unterschrift Shakespeares auf den ersten beiden Seiten wird von verschiedenen Shakespeare-Forschern als Indiz für den bereits sehr angeschlagenen Gesundheitszustand Shakespeares gesehen, der auch der Grund dafür gewesen sein könnte, dass offenbar auf eine abschließende Reinschrift der gesamten testamentarischen Verfügung verzichtet wurde.<ref>Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 369. Vgl. ebenfalls detailliert Ina Schabert (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 164f.</ref>
 
Der größte Teil des Shakespeareschen Nachlasses ging an seine älteste Tochter Susanna, die zusammen mit ihrem Ehemann den gesamten Haus- und Grundbesitz einschließlich der von Shakespeare erworbenen Pachtanteile erhielt. An erster Stelle in dem Testament wird jedoch ihre jüngere Schwester Judith als erste der Erben genannt. Ihr vermachte Shakespeare ₤&nbsp;100 aus dem Nachlass sowie weitere ₤&nbsp;50 für den Fall einer Abtretung des Anspruchs auf das Haus in der ''Chapel Lane'' gegenüber dem Shakespeareschen Herrensitz ''New Place''. Sollte sie oder eines ihrer Kinder drei Jahre nach Abfassung des Testamentes noch leben, waren weitere 150&nbsp;₤ für sie vorgesehen, von denen sie während der Dauer ihrer Ehe jedoch nur über die Zinsen verfügen durfte. Ein Zugriff auf den gesamten Erbanteil von Judith durch ihren Ehemann wurde von Shakespeare in seiner testamentarischen Verfügung ausdrücklich durch die Streichung des Wortes „Schwiegersohn“ verhindert.
 
Seiner Schwester Joan überließ Shakespeare einen Betrag von ₤&nbsp;20 zusätzlich zu seiner Kleidung und einem lebenslangen Wohnrecht in dem väterlichen Anwesen in der Henley Street für eine geringfügige nominelle Miete. Darüber hinaus wurden in dem Testament von Shakespeare Geldgeschenke an seine Stratforder Freunde sowie eine vergleichsweise großzügige Stiftung von ₤&nbsp;10 für die Armen in der Gemeinde zuerkannt. Auch die drei früheren Schauspielkollegen [[Richard Burbage]] sowie [[John Heminges]] und [[Henry Condell]], die späteren Herausgebern der ''[[Shakespeares Folio|First Folio]]'' von 1623, wurden von Shakespeare bedacht.<ref>Siehe ausführlich [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 165f. Siehe gleichermaßen ausführlich Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 369–373 hier vor allem S. 369–371.</ref>
 
In der bisherigen biografischen Shakespeare-Forschung hat sich der Fokus des Interesses insbesondere auf einen einzigen Satz in dem Legat konzentriert, der zahlreiche Fragen aufgeworfen hat und bis in die Gegenwart hinein den Anlass zu höchst unterschiedlichen, teilweise rein spekulativen Auslegungen und Deutungen geliefert hat: «''Item, I give unto my wife my second best bed wih the furniture''», wobei ''furniture'' im damaligen Sprachgebrauch sowohl als Bettzeug wie auch als Ausstattung verstanden werden konnte. Der Name von Shakespeares Ehefrau Anne taucht mit Ausnahme dieser Passage an keiner weiteren Stelle in dem ganzen Testament auf.<ref>Vgl. Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 369. Siehe auch detailliert [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 166f.</ref>
 
Ein Teil der späteren Shakespeare-Biografen deutet diese weitgehend fehlende Versorgung für seine Frau Anne in Shakespeares letztem Willen als unverhohlenen Ausdruck seiner Gleichgültigkeit oder sogar Geringschätzung ihr gegenüber. Demgegenüber verweist ein anderer Teil der Biografen auf das im damaligen England übliche Versorgungsrecht der Ehefrau, die als Witwe auch ohne besondere Verfügung ohnehin Anspruch auf ein Drittel der gesamten Habe ihres verstorbenen Mannes sowie ein lebenslanges Wohnrecht in dessen hinterlassenem Haus gehabt habe. Daher sei eine ausdrückliche Erwähnung seiner Frau in der testamentarisch Verfügung überflüssig gewesen. Das Vermächtnis des „zweitbesten Bettes“ wird zudem mitunter als besonderer Zuneigungs- oder Liebesbeweis gedeutet, da das „beste Bett“, so die Begründung, den Gästen vorbehalten gewesen sei und es sich bei diesem „zweitbesten Bett“ um das gemeinsame Ehebett gehandelt habe, das Shakespeare möglicherweise seiner Gemahlin auf deren besonderen Wunsch hin nachträglich explizit zuerkannt habe.
 
Im Gegensatz dazu wird vor allem in der jüngeren Forschung jedoch zum Teil darauf verwiesen, dass dieses Gewohnheitsrecht hinsichtlich der Witwenansprüche im elisabethanisch-jakobäischen England keineswegs einheitlich gestaltet, sondern an lokale Gebräuche gebunden und von daher von Ort zu Ort unterschiedlich gewesen sei. Vor allem der renommierte Shakespeare-Gelehrte [[E. A. J. Honigmann]] kommt in seinem Vergleich mit Testamenten ähnlich vermögender Familien aus dieser Zeit in seiner Untersuchung aus dem Jahre 1991 zu dem Fazit, dass das ausdrücklich erwähnte, recht spärliche Legat für seine Ehefrau in Shakespeares letztem Willen in dieser Form nicht den üblichen testamentarischen Abfassungen entspreche.<ref>Vgl. [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 168. Siehe Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 370 f. Vgl. ferner E.A.J. Honigmann: ''Shakespeare Will and the Testamentary Tradition.'' In: ''Shakespeare and Cultural Traditions: Selected Proceedings of the International Shakespeare Association World Congress.'' Tokyo 1991, hrsg. von Tetsuo Kishi, Roger Pringle, and Stanley Wells (Newark: University of Delaware, 1994).</ref>
 
In einer rückblickenden Gesamtbetrachtung des Testaments sieht der anerkannte deutsche Shakespeare-Forscher [[Ulrich Suerbaum]]
in erster Linie deutliche Anzeichen dafür, dass es Shakespeare primär um eine geschlossene Weitergabe seines gesamten Besitzes gegangen sei; die übrigen Erbansprüche habe er versucht, in einer solchen Weise zu berücksichtigen, dass das Haupterbe möglichst ohne größere Verringerung übertragen werden konnte. Allen sonstigen mit ihm freundschaftlich oder familiär verbundenen Personen habe er daher nur ein jeweils eher symbolhaft zu verstehendes Objekt der Erinnerung hinterlassen.<ref>Siehe Ulrich Suerbaum: ''Das elisabethanische Zeitalter.'' Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 369f.</ref>
 
== Shakespeare-Porträts ==
[[Datei:ShakespeareMonument cropped.jpg|mini|Shakespeares Grabmonument in der [[Holy Trinity Church (Stratford-upon-Avon)|Holy Trinity Church]] in Stratford-upon-Avon]]
[[Datei:CHANDOS3.jpg|mini|Das sogenannte [[Chandos-Porträt]], um 1610]]
[[Datei:William Shakespeare 1609.jpg|mini|Das sogenannte Flower-Porträt von 1609]]
[[Datei:Britannica Shakespeare Death-Mask.jpg|mini|Totenmaske Shakespeares von 1616 nach der Abbildung in der [[Encyclopædia Britannica]] von 1911]]
Von Shakespeare sind einige bildliche Darstellungen und Porträts überliefert. Diese Bilder wurden mit dem zunehmenden Ansehen des Dramatikers vielfach kopiert und dabei mehr oder minder stark abgewandelt. Auch wurden mehrere ungesicherte Werke bereits früh als Shakespeare-Porträts bezeichnet.
 
Die einzigen beiden Porträts, die wahrscheinlich den historischen William Shakespeare darstellen, wurden erst postum angefertigt:
* der Droeshout-Stich (1623), das Frontispiz der Titelseite der ersten Folio-Ausgabe. Er wurde vermutlich nach einer heute verlorenen Vorlage gestochen. Als Künstler gilt traditionell [[Martin Droeshout]] der Jüngere (* 1601), es wird seit kurzem aber auch der ältere Martin Droeshout (1560–1642) genannt.<ref>Mary Edmond: ''„It was for Gentle Shakespeare Cut“''. In: ''Shakespeare Quarterly.'' 42 (1991), S. 339–344.</ref>
* das Grabmonument in der [[Holy Trinity Church (Stratford-upon-Avon)|Holy Trinity Church]], Stratford-upon-Avon (vor 1623).
 
Als wahrscheinlich authentisch gilt außerdem das möglicherweise zu Lebzeiten des Dichters entstandene
* [[Chandos-Porträt]] (von ca. 1594–1599). Der genaue Entstehungszeitpunkt ist unbekannt, der Maler war vermutlich Joseph Taylor (1585–1651). Untersuchungen durch Kuratorin Tarnya Cooper haben 2006 gezeigt, dass das Bild aus Shakespeares Zeit stammt und den Dichter zeigen könnte.<ref> {{Webarchiv|text=Charlotte Higgins: ''The only true painting of Shakespeare – probably'' |url=http://arts.guardian.co.uk/print/0,,329424549-110427,00.html |archive-is=20120712221704  }}</ref>
 
Weitere Porträts, über deren Authentizität kein breiter Konsens vorliegt und die zum Teil sehr umstritten sind, sind u.&nbsp;a.:
* das Sanders-Porträt, 2001 in Kanada entdeckt, ist nach Untersuchungen wahrscheinlich zu Shakespeares Lebzeiten gemalt worden<ref>[http://www.cci-icc.gc.ca/crc/articles/sanders/index-eng.aspx Marie-Claude Corbeil: ''The Scientific Examination of the Sanders Portrait of William Shakespeare''], Canadian Conservation Institute, 2008.</ref>
* das [[Cobbe-Porträt]], 2006 bekannt geworden und 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt, wird von [[Stanley Wells]] und dem Shakespeare Birthplace Trust, Stratford-upon-Avon, als authentisch akzeptiert<ref>Tarnya Cooper (Hrsg.): ''Searching for Shakespeare''. Mit Essays von [[Marcia Pointon]], James Shapiro und Stanley Wells. National Portrait Gallery/ Yale Center for British Art, Yale University Press, 2006.</ref>
* das Flower-Porträt von 1609, das zunächst nach einer Untersuchung der National Portrait Gallery im Jahr 2004 als Fälschung des 19.&nbsp;Jahrhunderts angesehenen wurde. In jüngster Zeit haben neuere Forschungen jedoch zu der Annahme geführt, dass nicht, wie zuvor angenommen, dieses Porträt nach der Vorlage des Droeshout-Stichs von 1623 entstanden sei, sondern vermutlich umgekehrt dem Stich von 1623 als Vorlage gedient habe. So geht beispielsweise die anerkannte deutsche Anglistin und Shakespeare-Forscherin [[Hildegard Hammerschmidt-Hummel]] auf Grundlage ihrer umfangreichen Untersuchungen zur Echtheit der Darmstädter Totenmaske davon aus, dass nicht nur das Chandos-Porträt, sondern ebenfalls das Flower-Porträt authentisch seien. Diese Hypothese wird beim gegenwärtigen Stand der Forschung jedoch derzeit noch kontrovers diskutiert.<ref>Vgl. [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 180f. Siehe auch [https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article124785898/Vielleicht-ein-Bild-von-einem-Bild-von-Shakespeare.html ''Vielleicht ein Bild von einem Bild von Shakespeare'']. In: [[Die Welt]] vom 12. Februar 2014. Abgerufen am 4. Februar 2019.</ref>
* das Janssen-Porträt, vom selben Maler wie das Cobbe-Porträt, seit 1770 bekannt, restauriert 1988.
 
Als nicht authentisch gelten u.&nbsp;a.:
* das [[Ashbourne-Portrait|Ashbourne-Porträt]], aufbewahrt in der [[Folger Shakespeare Library]] in Washington D.C.
* die sog. Darmstädter Totenmaske, seit 1849 bekannt; die Authentizität wird nur von [[Hildegard Hammerschmidt-Hummel]] behauptet
* die Davenant-Büste, von ca. 1613, aus Terrakotta; die Authentizität wird ebenfalls nur von Hammerschmidt-Hummel behauptet.<ref>Siehe dazu [[Ina Schabert]] (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt.'' 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S.&nbsp;373–376.</ref>
 
== Shakespeares Sprache ==
[[Datei:Sonnets1609titlepage.jpg|mini|Titelblatt der Erstausgabe 1609]]
 
Shakespeare verfügte über einen umfangreichen Wortschatz: 17.750 verschiedene Wörter zählt man in seinen Werken.<ref>Manfred Scheler: ''Shakespeares Englisch. Eine sprachwissenschaftliche Einführung''. (Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik, 12). Schmidt, Berlin 1982, S. 89 (Zählung nach Lexemen, nicht Worttypen). Abweichende Berechnungsgrundlagen führen zu anderen Ziffern. Die verbreiteten Zahlen von 29 066, die Marvin Spevack (''A complete and systematic Concordance to the works of Shakespeare'', Bd.&nbsp;4, Hildesheim 1969, S. 1) angibt, bzw. von 31.534, die in einer Untersuchung von Bradley Efron und Ronald Thisted (''Estimating the Number of Unseen Species: How Many Words did Shakespeare Know?'' In: ''Biometrika.'' 63 (1976), S. 435–447) genannt wird, gehen darauf zurück, dass die Autoren flektierte Wortformen und orthographische Varianten als jeweils eigenes Wort zählen.</ref> Charakteristisch für Shakespeare ist seine stilistische Vielfalt, die von der niedrigsten Gossensprache bis zur höchsten Hofsprache alle Sprachniveaus und -register gleichermaßen beherrscht.<ref>David und Ben Crystal: ''{{Webarchiv|url=http://www.shakespeareswords.com/Book.aspx |wayback=20100628194357 |text=Shakespeare’s Words. A Glossary and Language Companion |archiv-bot=2019-04-19 15:18:00 InternetArchiveBot }}''. Penguin, London 2002.</ref> Besonderes Kennzeichen seiner literarischen Sprache ist der vielfältige Einsatz der Bildersprache ''(Imagery)''.<ref>Vgl: [[Wolfgang Clemen]]: ''The Development of Shakespeare's Imagery''. Routledge, London 1977, ISBN 0-415-61220-9.</ref>
 
Zu Shakespeares Zeit waren Grammatik, Orthographie und Aussprache<ref>[[Fausto Cercignani]]: ''Shakespeare’s Works and Elizabethan Pronunciation''. Clarendon Press, Oxford 1981, ISBN 0-19-811937-2.</ref> noch nicht so standardisiert, wie es seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert zunehmend der Fall wurde. Es war auch möglich und üblich, neue Wörter zu prägen, wenn sich die Notwendigkeit dazu ergab. Viele Begriffe, die sich im heutigen Englisch finden, tauchen bei Shakespeare zum ersten Mal auf (zum Beispiel ''multitudinous, accommodation, premeditated, assassination, submerged, obscene''). Allerdings lässt sich der Eindruck, dass Shakespeare mehr neue Ausdrücke und Wendungen geschaffen habe als jeder andere englische Dichter, zum Teil auch damit erklären, dass das im 19.&nbsp;Jahrhundert entstandene [[Oxford English Dictionary]] mit Vorliebe Shakespearezitate als Erstbelege angibt.
 
== Urheberschaft seiner Werke ==
* {{Siehe auch|William-Shakespeare-Urheberschaft}}
Die heutige Shakespeare-Forschung geht davon aus, dass Zweifel an der Autorschaft von William Shakespeare aus Stratford an dem ihm traditionell zugeschriebenen Werk unbegründet sind. Seit mehr als 150 Jahren wird dennoch eine Debatte über die „wahre“ Urheberschaft geführt. Dies rührt nicht zuletzt daher, dass das aus der Romantik stammende Bild des „genialen Dichters“ mit einer Person wie dem geschäftsorientierten Londoner Theaterunternehmer Shakespeare unvereinbar scheint.<ref>Die Geschichte der „Autorschaftsfrage“ wird referiert im Werk von Samuel Schoenbaum: ''Shakespeare’s Lives''. New edition. Clarendon Press, Oxford 1991. Siehe auch David Kathman: ''The Question of Authorship''. In: Stanley Wells, Lena Cowen Orlin (Hrsg.): ''Shakespeare. An Oxford Guide''. Oxford University Press, Oxford 2003, S.&nbsp;620–632; Ingeborg Boltz: ''Verfasserschaftstheorien''. In: Ina Schabert (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch. Die Zeit – der Mensch – das Werk – die Nachwelt''. 5.&nbsp;durchges. u. erg. Auflage, Kröner-Verlag, Stuttgart 2009, S.&nbsp;185–194.</ref> Die erste Folioausgabe von 1623 mit ihrer konkreten Festlegung des Shakespearschen Dramenkorpus unter Außerachtlassung der vorausgehenden apokryphen Dramen tat ein Übriges, das Bild eines urplötzlich auftauchenden Genies zu umreißen, das leicht zu dem eines Strohmanns umfunktioniert werden konnte. Von der etablierten akademischen Shakespeare-Forschung wird die Problematisierung der Autorschaft des William Shakespeare an dem ihm zugeschriebenen Werk nicht als legitimes Forschungsthema angesehen.<ref>Die ablehnende Haltung der akademischen Shakespeare-Forschung zur Problematisierung der Autorschaft wird beschrieben von Thomas A. Pendleton: ''Irvin Matus’s Shakespeare, In Fact''. In: ''Shakespeare Newsletter'' Nr.&nbsp;44 (Summer 1994), S.&nbsp;26–30.</ref> Einige Shakespeare-Forscher kritisieren jedoch die Weigerung der akademischen Literaturwissenschaft, mit außerakademischen (und inzwischen auch einigen akademischen) Forschern, die sich auch als „Antistratfordianer“ bezeichnen, ernsthaft zu diskutieren. (''Stratfordianer'' sind demnach solche Personen, die glauben, dass der in Stratford geborene William Shakespeare der Autor der ihm zugeschriebenen Werke ist.)<ref>Irvin Leigh Matus: ''Reflections on the Authorship Controversy (15 Years On). In which I answer the question: Is it Important?'' [http://willyshakes.com/reflections.htm (online)]; David Chandler: ''Historicizing Difference: Anti-Stratfordians and the Academy''. In: ''Elizabethan Review'' 1994 {{Webarchiv | url=http://www.jmucci.com/ER/articles/chandler.htm | wayback=20060506133739 | text=(online)}}.</ref>
 
Hintergrund der Autorschaftsdebatten bei vielen „Antistratfordianern“ ist die Auffassung, der Dichter der Shakespeareschen Werke könne kein einfacher Mann von geringer Bildung aus der Provinz gewesen sein. Dabei vermittelte der Unterricht einer [[Grammar School]], wie Shakespeare sie wahrscheinlich in Stratford besucht hat, die grundlegenden Kenntnisse und Kompetenzen, die für den Erwerb des in seine Dramen eingegangenen Wissens erforderlich waren. Im 18.&nbsp;Jahrhundert galt Shakespeare als ungebildeter Autor.<ref>[[Alexander Pope]] spricht in der Preface zu ''The Works of Shakespear. In Six Volumes.'' Vol. I, Printed for J. and P. Knapton, London 1745, S. xvi von ''the popular opinion of his want of learning''.</ref> Man kann nicht gut beides behaupten: Der Autor der Stücke habe eine unerklärt hohe Bildung, ''und'' er habe zugleich nur wenig Bildung besessen. Gegen die Autorschaft Shakespeares an seinen Werken soll auch sprechen, dass keine Original-Handschriften seiner Werke überliefert sind, sieht man vom umstrittenen Manuskript des Stücks ''Sir Thomas More'' ab. Dies ist bei Autoren des 16.&nbsp;Jahrhunderts allerdings keine Besonderheit. Darüber hinaus werden die sechs erhaltenen eigenhändigen Unterschriften Shakespeares von einigen Beurteilern als so ungelenk angesehen, dass sie geradezu ein Analphabet geleistet haben könnte. Aber auch dies ist Bewertung aus einem modernen Standpunkt, der die historische Wirklichkeit nicht berücksichtigt.
 
Die Diskussion um den eigentlichen Urheber der Werke Shakespeares beginnt mit der Schriftstellerin [[Delia Bacon]]. In ihrem Buch ''The Philosophy of Shakespeare’s Plays'' (1857) entwickelte sie die Hypothese, dass sich hinter dem Namen William Shakespeare eine Gruppe von Schriftstellern, bestehend aus [[Francis Bacon]], Sir [[Walter Raleigh]] und [[Edmund Spenser]], verberge. Ihre Publikation löste weitere Spekulationen aus, die bis heute anhalten und bei denen immer neue Kandidaten für die Urheberschaft genannt werden.<ref>Dass vor Delia Bacon ein gewisser James Wilmot bereits im 18.&nbsp;Jahrhundert die Bacon-These vertreten haben soll, hat James Shapiro in ''Contested Will. Who Wrote Shakespeare?'' (Faber & Faber, London 2011, S. 11–14) als Fälschung nachgewiesen.</ref>
 
Unter den Personen, die als mögliche Verfasser der Werke Shakespeares genannt werden, sind [[Francis Bacon]], [[William Stanley, 6. Earl of Derby|William Stanley]] und in neuerer Zeit vor allem [[Edward de Vere, 17. Earl of Oxford|Edward de Vere]] die am häufigsten genannten. Daneben spielt auch [[Christopher Marlowe]] eine gewisse Rolle (siehe [[Marlowe-Theorie]]). Im 19. und 20.&nbsp;Jahrhundert haben auch prominente Persönlichkeiten, wie [[Georg Cantor]], [[Henry James]] und [[Mark Twain]] im Sinne der antistratfordianischen Thesen öffentlich Stellung genommen.
 
== Rezeption in Deutschland ==
 
[[Datei:Shakespeare denkmal Sommer2004.jpg|mini|Shakespeare-Denkmal in Weimar]]
* {{Siehe auch|Deutsche Übersetzungen von Shakespeares Werken}}
In Deutschland hat die Shakespeare-Rezeption eine ereignisreiche Geschichte, in der der Dichter für die verschiedensten Interessen in Dienst genommen wurde.<ref>Hans Wolffheim: ''Die Entdeckung Shakespeares, Deutsche Zeugnisse des 18.&nbsp;Jahrhunderts''. Hamburg 1959. Ausführlich über die Rezeption in Deutschland berichtet auch Günther Ercken in: Ina Schabert (Hrsg.): ''Shakespeare-Handbuch.'' 4. Auflage. Stuttgart 2000, S. 635–660.</ref>
 
Von großer Bedeutung war Shakespeare für die [[Literaturtheorie]] der [[Aufklärung]] bei [[Gotthold Ephraim Lessing]] (im 17. [[Briefe, die neueste Literatur betreffend|Literaturbrief]] 1759), für die Dramatiker des [[Sturm und Drang]] etwa bei [[Heinrich Wilhelm von Gerstenberg]] (''Briefe über Merckwürdigkeiten der Litteratur'', 1766/67), bei [[Jakob Michael Reinhold Lenz]] (''Anmerkungen übers Theater'', 1774), bei [[Johann Gottfried Herder]] (''Von deutscher Art und Kunst'', 1773) und bei [[Johann Wolfgang von Goethe]] (''Rede zum Schäkespears Tag'', 1771), auch bei dem zwar laienhaften, aber desto begeisterteren [[Ulrich Bräker]] ''(Etwas über William Shakespears Schauspiele von einem armen ungelehrten weltbürger, der das glück genoß, denselben zu lesen. Anno 1780)''; ebenso für die deutsche [[Romantik]], vor allem bei August Wilhelm von Schlegel (Wiener ''Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur'' 1809–1811) und für die [[Dramentheorie]] des 19.&nbsp;Jahrhunderts. Der im frühen 18.&nbsp;Jahrhundert einflussreiche Theoretiker [[Johann Christoph Gottsched]], der dem französischen [[Klassizismus]] des 17.&nbsp;Jahrhunderts verpflichtet war und sich damit u.&nbsp;a. an den [[Drei Aristotelische Einheiten|drei Aristotelischen Einheiten]] der französischen Dramentheorie orientierte, hatte sich noch, wie [[Voltaire]] vor ihm, recht abfällig über Shakespeare geäußert. In der zweiten Jahrhunderthälfte aber wurde Shakespeare für die Dramentheoretiker der Spätaufklärung und des ''Sturm und Drang'' zum Prototyp des [[Genie]]s und blieb im Urteil nicht nur der Theaterdichter unerreichter „Stern der höchsten Höhe“ (Goethe) bis in unsere Gegenwart.
 
Der Theaterprinzipal [[Abel Seyler]] und die [[Seylersche Schauspiel-Gesellschaft]] trugen in the 1770er Jahren wesentlich zur Popularität Shakespeares im deutschsprachigem Raum bei; Seyler hatte auch das grosse Verdienst an dem eigentlichen Einzug Shakespeares an dem am 2. November 1778 gegründeten [[Nationaltheater Mannheim|Nationaltheater in Mannheim]], das er als Gründungsdirektor führte.<ref>Edmund Stadler, ''Shakespeare und die Schweiz'', Theaterkultur-Verlag, 1964, S. 10</ref><ref>[[Ernst Leopold Stahl]], ''Shakespeare und das deutsche Theater'', Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag, 1947</ref>
 
Zu den Besonderheiten der deutschen Shakespeare-Rezeption seit der Romantik gehört die Auffassung, die Deutschen hätten eine besondere [[Affinität (Philosophie)|Affinität]] zu Shakespeare, sein Werk stehe der deutschen Seele näher als der englischen.<ref>Vgl. Friedrich Theodor Vischers ''Shakespeare-Vorträge.'' 2. Auflage. Stuttgart/ Berlin 1905, S. 2: „Die Deutschen sind nun also gewohnt, Shakespeare als einen der Unsern zu betrachten. […] Ohne undankbar zu sein gegen England, das uns diesen größten aller Dichter geschenkt hat, dürfen wir es mit Stolz sagen: daß der deutsche Geist zuerst Shakespeares Wesen tiefer erkannte. Er hat auch den englischen befreit aus dem alten Vorurteil, Shakespeare sei ein wildlaufendes Genie.“</ref> Die Beschäftigung mit Shakespeare und die bis ins Politische reichende Popularisierung seines Werkes fand in der [[Deutsche Shakespeare-Gesellschaft|Deutschen Shakespeare-Gesellschaft]], die im Jahr 1864 eher von Enthusiasten als von Fach-Philologen gegründet wurde, ihre institutionelle Verankerung. Sie ist die älteste Shakespeare-Gesellschaft der Welt und bedeutend älter als die englische. Anlässlich des 400. Geburtstags von Shakespeare hatten die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft und das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Köln eine Dokumentation zusammengetragen und unter dem Titel ''Shakespeare und das deutsche Theater'' in der Kunstgalerie Bochum und im Schloss Heidelberg ausgestellt.<ref>[[Rolf Badenhausen]]: Laudatio zur Ausstellung ''Shakespeare und das deutsche Theater'' im Schloss Heidelberg, 6. Juni &#8211; 11. Oktober 1964 (Ausstellung in Bochum: 23. April &#8211; 10. Mai). Digitalisiertes Manuskript (Auszug): https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_lec-229_HD1964-6.pdf. Einführung im Ausstellungskatalog (S. 7–8): https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_intro-229_sp1964-04.pdf</ref>
 
Unübersehbar ist die Zahl der (oft eigens für einzelne Inszenierungen angefertigten) Eindeutschungen Shakespeares seit über 250 Jahren. Bekannte Übertragungen der Dramen sind die Ausgaben von [[Christoph Martin Wieland]] und von [[Johann Joachim Eschenburg]] (beide in Zürich erschienen) sowie von [[Gabriel Eckert]] (der die Wieland/Eschenburgischen Texte im sog. „Mannheimer Shakespeare“ revidierte), von [[Eduard Wilhelm Sievers]], diejenige von [[Johann Heinrich Voß]] und seiner Söhne Heinrich und Abraham, die ''Schlegel-Tieck-Ausgabe'' (von [[August Wilhelm von Schlegel]], [[Wolf Heinrich Graf von Baudissin|Wolf von Baudissin]], [[Ludwig Tieck]] und dessen Tochter [[Dorothea Tieck]]) sowie in älterer Zeit die Übersetzungen einzelner Stücke von [[Friedrich von Schiller]] oder [[Theodor Fontane]], in neuerer Zeit die während der [[Weimarer Republik]] sehr populären, weil bühnentauglichen Fassungen von [[Hans Rothe (Schriftsteller)|Hans Ludwig Rothe]], die nach einem [[Joseph Goebbels|Goebbels]]-Erlass jedoch verboten wurden, sowie die umfangreiche Übersetzung (27 Stücke) von [[Erich Fried]] und die geplante Gesamtübersetzung (37 Stücke liegen zum Jahresende 2017 vor) von [[Frank Günther]]. Neuere Übersetzungen einzelner Stücke, die Aufsehen erregten, waren z.&nbsp;B. die von [[Thomas Brasch]] und [[Peter Handke]].
 
In den letzten Jahren hat sich die Shakespeare-Übersetzertätigkeit wieder mehr auf die [[Shakespeares Sonette|Sonette]] konzentriert, an denen sich bereits seit dem achtzehnten Jahrhundert viele Übersetzer versuchen.
 
Shakespeares Werk ist im Laufe der Jahrhunderte zur ergiebigsten Quelle [[Geflügeltes Wort|geflügelter Worte]] geworden. Nur die Bibel wird noch häufiger zitiert.
 
Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels [[(2985) Shakespeare]] ist nach ihm benannt.<ref> {{Literatur|Autor=[[Lutz D. Schmadel]]|Titel=Dictionary of Minor Planet Names|TitelErg=Fifth Revised and Enlarged Edition|Hrsg=Lutz D. Schmadel|Auflage=5|Verlag=[[Springer Spektrum|Springer Verlag]]|Ort=[[Berlin]], [[Heidelberg]]|Datum=2003|Sprache=en|Umfang=992|Seiten=186|ISBN=978-3-540-29925-7|Online=[https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-540-29925-7_2986 link.springer.com]|Format=online|Abruf=2019-09-28|Originaltitel=Dictionary of Minor Planet Names|JahrEA=1992|VerlagEA=Springer Verlag|OrtEA=Berlin, Heidelberg|Zitat=1983 TV<sub>1</sub>. Discovered 1983 Oct. 12 by E. Bowell at Anderson Mesa.}} </ref>
 
== Filme über Shakespeare (Auswahl) ==
 
Neben zahlreichen Verfilmungen der Werke Shakespeares, gibt es auch verschiedene Filme über ihn und sein Leben. Es handelt sich dabei meist um fiktionale Aufarbeitungen der Biographie des Autors, um Dramatisierungen oder auch Komödien. Ein bekanntes Beispiel für Letzteres ist ''[[Shakespeare in Love]]'' aus dem Jahr 1998. In dieser [[Oscar]]-prämierten Liebeskomödie war [[Joseph Fiennes]] in der Rolle des Dichters zu sehen. Ebenfalls eine romantische Komödie war der spanische Film ''Miguel y William'' aus dem Jahr 2007, in dem es um eine fiktives Treffen des Dichters mit [[Miguel de Cervantes]] geht.
 
Bereits 1907 entstand mit ''Shakespeare Writing "Julius Caesar"'' ein erster Kurzfilm, der gegenwärtig als verloren gelten muss.
 
In dem 1999 veröffentlichten Film ''Blackadder: Back & Forth'', der die Serie ''[[Blackadder]]'' fortsetzt und eine Komödie ist, wird der Dichter von [[Colin Firth]] dargestellt. In der BBC-Produktion ''A Waste of Shame'' aus dem Jahr 2005 wird anhand von [[Shakespeares Sonette]]n eine Entstehungsgeschichte dieser geschildert. [[Rupert Graves]] übernahm dabei die Rolle des Dichters.
 
[[Roland Emmerich]]s Film ''[[Anonymus (Film)|Anonymus]]'' (2011) ist ein historischer Thriller, bei dem es auch um die [[William-Shakespeare-Urheberschaft]] geht. [[Edward de Vere, 17. Earl of Oxford]] habe dabei die eigentliche Autorenschaft der Werke des Briten inne. In ''Bill'' (2015) hingegen werden die eher unbekannten Lebensabschnitte Shakespeares, die sogenannten verlorenen Jahre, in einer abenteuerlichen Familienkomödie aufgearbeitet. Die regie übernahm Richard Bracewell, [[Mathew Baynton]] übernahm die Hauptrolle.
 
[[Kenneth Branagh]], der selbst als Regisseur mehrfach Shakespeares-Verfilmungen verantwortete, drehte mit ''[[All Is True (Film)|All Is True]]'' einen Film über die letzten Lebensjahre Shakespeares. Branagh übernahm hierbei auch die Hauptrolle.


== Werke ==
== Werke ==
[[Datei:Dickens characters.jpg|mini|Dickens mit seinen Figuren, Zeichnung von William Holbrook Beard]]
* {{Siehe auch|Shakespeares Werke}}
Shakespeare war in erster Linie Dramatiker, verfasste daneben aber auch zwei Versepen sowie [[Shakespeares Sonette|154 Sonette]]. Der erste Versuch einer Gesamtausgabe seiner Theaterwerke erschien postum in ''Mr. William Shakespeare’s Comedies, Histories and Tragedies'', der sogenannten [[Shakespeares Folio|Folio-Ausgabe]]. Diese enthält 36 Dramen, darunter 18 zuvor unpublizierte, ein Vorwort der Herausgeber sowie Lob- und Widmungsgedichte.
 
Nicht erhalten ist das im Jahr 1612 aufgeführte Drama ''Cardenio''. Ebenfalls nicht mitgezählt wird die Mitarbeit an ''[[Sir Thomas More (Theaterstück)|Sir Thomas More]]'', einem Stück, das von mehreren Autoren verfasst worden ist; Shakespeares Teilnahme ist aber in neuerer Zeit wieder in Zweifel gezogen worden.<ref>Paul Werstine: ''Shakespeare More or Less: A.W. Pollard and Twentieth-Century Shakespeare Editing.'' In: ''Florilegium.'' 16 (1999), S. 125–145.</ref> Eine Reihe von Dramen wurde Shakespeare seit der dritten Folio-Ausgabe (1662) zugeschrieben. Abgesehen von ''Pericles,'' das, von Shakespeare zusammen mit einem anderen Autor geschrieben, als authentisches Werk akzeptiert wird, gelten diese als „Apokryphen“ bezeichneten Stücke schon lange nicht mehr als Kandidaten für die Aufnahme unter die echten Werke Shakespeares.<ref>Christa Jansohn: ''Zweifelhafter Shakespeare. Zu den Shakespeare-Apokryphen und ihrer Rezeption von der Renaissance bis zum 20.&nbsp;Jahrhundert''. (Studien zur englischen Literatur, 11). Lit, Münster u.&nbsp;a. 2000.</ref> In der Forschung wird laufend über Zu- und Abschreibungen weiterer Werke und über die Zusammenarbeit anderer Autoren an seinen Werken bzw. über die Kollaboration Shakespeares bei den Werken anderer Autoren diskutiert.<ref>Brian Vickers: ''Shakespeare, co-author. A historical study of five collaborative plays''. Oxford Univ. Press, Oxford u.&nbsp;a. 2004.</ref> Jüngere vorgeschlagene Zuschreibungen betreffen ''Edward III'' und ''Double Falshood''<!-- sic --> ''or The Distrest Lovers''. Bei ''Edward III'' (gedruckt 1596) wird Shakespeares Ko-Autorschaft angenommen (u.&nbsp;a. von Brian Vickers); das Drama wurde in die jüngste Ausgabe von „The Norton Shakespeare“ und in die zweite Auflage des „Oxford Shakespeare“ aufgenommen. ''Double Falshood'', dessen Autorschaft bereits seit dem Beginn des 18.&nbsp;Jahrhunderts kontrovers diskutiert wird, wurde 2010 Teil der Arden-Edition der Werke Shakespeares.
 
=== Historiendramen ===
[[Datei:Globe Galleries.JPG|mini|''The Globe'' (Nachbau)]]
* [[König Johann]] (''King John'', um 1595/96)
* [[Heinrich VIII. (Drama)|Heinrich VIII.]] (''King Henry VIII or All Is True'', ca. 1612/13)
 
'''[[York-Tetralogie]]'''


* ''Sketches by Boz.'' 1836.
* [[Heinrich VI. (Drama)|Heinrich VI.]]
* ''The Pickwick Papers'' (März 1836 – Oktober 1837)
** Teil 1 (''King Henry VI, Part 1''; 1591)
** deutsche Erstausgabe: Die Pickwickier, Boz (Dickens), Verlag J.J.Weber, Leipzig 1839, Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig, 3 Bände, übersetzt von H. Roberts, Federzeichnungen nach Phiz.
** Teil 2 (''King Henry VI, Part 2''; 1591–1592)
* ''Oliver Twist.'' Januar 1837–März 1839, deutsch 1838: ''Oliver Twist'' (übersetzt von Gustav Meyrink), Anaconda, Köln, ISBN 978-3-86647-773-5.
** Teil 3 (''King Henry VI, Part 3''; 1591–1592)
* ''Nicholas Nickleby.'' März 1838–September 1839, wurde von Karl Heinrich Hermes 1838–1839 übersetzt und von George Westermann unter dem Pseudonym ''Boz'' herausgegeben und verlegt.
* [[Richard III. (Drama)|Richard III.]] (''King Richard III''; um 1593, gedruckt 1597)
* ''Der Raritätenladen (The Old Curiosity Shop).'' in Deutschland zuerst unter dem Titel ''Master Humphreys Wanduhr'' erschienen, April 1840–Februar 1841.
* ''Barnaby Rudge.'' Februar 1841–November 1841, Aus dem Englischen von E. A. Moriaty, Weber, Leipzig 1841.
** [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV020662009/ft/bsb10751615 Sechster Theil]
* ''Aufzeichnungen aus Amerika 1842 (American Notes).'' 1843.
* ''Martin Chuzzlewit (dt. Leben und Abenteuer des Martin Chuszlewit).'' Januar 1843–Juli 1844, deutsch 1844.
* ''Eine Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol).'' Dezember 1843, deutsch 1844.
* ''Die Silvesterglocken (The Chimes).'' 1844, deutsch 1845.
* ''Das Heimchen am Herde (The Cricket on the Hearth).'' 1845, deutsch 1846.
* ''Bilder aus Italien'' Auch: ''Reisebilder aus Italien'' (''Pictures from Italy''). 1846, deutsch 1846.
** [https://books.google.lv/books?id=wW5IAQAAMAAJ Ins Deutsche übertragen von A. Kretzschmar.] Grimma 1846
* The Haunted House (gemeinsam mit Elizabeth Gaskell u. a.) 1859.
* ''Dombey und Sohn (Dombey and Son).'' Oktober 1846–April 1848, deutsch 1848.
* ''The Battle of Life.'' 1846. Dt.: Der Kampf des Lebens. Eine Liebesgeschichte.
* ''The Life of Our Lord.'' 1846, erstmals 1934 erschienen (nach dem Tode seines Sohnes Sir Henry Fielding Dickens).
* ''The Haunted Man and the Ghost’s Bargain.'' 1848.
* ''David Copperfield.'' Mai 1849–November 1850, deutsch 1850.
* ''A Child’s History of England.'' Januar 1851–Dezember 1853.
* ''Bleak House.'' März 1852–September 1853.
* ''Harte Zeiten (Hard Times).'' April 1854–August 1854, deutsch 1859.
* ''Klein Dorrit (Little Dorrit).'' Dezember 1855–Juni 1857.
* ''Eine Geschichte aus zwei Städten (A Tale of Two Cities).'' April 1859–November 1859, deutsch 1860 (übersetzt von Julius Seybt).
* ''Große Erwartungen (Great Expectations).'' Dezember 1860–August 1861, deutsch 1864; NA: Herausgegeben und aus dem Englischen übersetzt von Melanie Walz. Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23760-5; dtv, München 2013, ISBN 978-3-423-14264-9.
* ''Unser gemeinsamer Freund (Our Mutual Friend).'' Mai 1864–November 1865 (auch ''Unser gegenseitiger Freund/gemeinsamer Bekannter.'')
* ''Das Geheimnis des Edwin Drood (The Mystery of Edwin Drood).'' April 1870–Juni 1870 (unvollendet).
* ''Boz (Dickens) Gesammelte Werke'' erschienen in deutschen Übersetzungen von E. A. Moriarty, E.&nbsp;Roberts und Julius Seybt im Verlag von Carl Lorck zu Leipzig in 21 Bänden von 1852 bis 1854, fortgesetzt ab 1860 bis 1865 (Band 21 bis 24) im Verlag von L. Wiedemann, ebenda.
* ''[https://archive.org/search.php?query=Boz%27s%20sämmtliche%20werke Boz’s sämmtliche Werke.] Neu aus dem Englischen von Dr. Carl Kolb.'' Verlag von Adolph Krabbe, Stuttgart 1841–1848
** Band 1: [https://archive.org/details/bub_gb_pak-AAAAYAAJ ''Oliver Twist'' (Band 1)]
** Band 2: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567155/ft/bsb11081278 ''Oliver Twist'' (Band 2)]
** Band 3: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567164/ft/bsb11081279 ''Leben und Schicksale des Nicolaus Nickleby'' (Band 1)]
** Band 4: [https://archive.org/details/bub_gb_0LA-AAAAYAAJ ''Leben und Schicksale des Nicolaus Nickleby'' (Band 2)]
** Band 5: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567175/ft/bsb11081281  ''Leben und Schicksale des Nicolaus Nickleby'' (Band 3)]
** Band 6: [https://archive.org/details/bub_gb_cKk-AAAAYAAJ ''Die Pickwickier'' (Band 1)]
** Band 7: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567201/ft/bsb11081283 ''Die Pickwickier'' (Band 2)]
** Band 8: [https://archive.org/details/bub_gb_u6c-AAAAYAAJ ''Die Pickwickier'' (Band 3)]
** Band 9: [https://archive.org/details/bub_gb_UKY-AAAAYAAJ ''Skizzen aus dem Londoner Alltagsleben'' (Band 1)]
** Band 10: [https://archive.org/details/bub_gb_SLA-AAAAYAAJ ''Skizzen aus dem Londoner Alltagsleben'' (Band 2)]
** Band 11: [https://archive.org/details/bub_gb_rao-AAAAYAAJ ''Master Humphrey’s Wanduhr'' (Band 1)]
** Band 12: [https://archive.org/details/bub_gb_Yqo-AAAAYAAJ ''Master Humphrey’s Wanduhr'' (Band 2)]
** Band 13: [https://archive.org/details/bub_gb_u60-AAAAYAAJ ''Master Humphrey’s Wanduhr'' (Band 3)]
** Band 14: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567391/ft/bsb11081290 Die Pic Nic-Papiere (Band 1)]
** Band 15: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567393/ft/bsb11081291 Die Pic Nic-Papiere (Band 2)]
** Band 16: [https://books.google.lv/books?id=7K8-AAAAYAAJ ''Master Humphrey’s Wanduhr'' (Band 4)]
** Band 17: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567419/ft/bsb11081293 ''Master Humphrey’s Wanduhr'' (Band 5)]
** Band 18: [https://archive.org/details/bub_gb_T68-AAAAYAAJ ''Master Humphrey’s Wanduhr'' (Band 6)]
** Band 19: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567428/ft/bsb11081295 ''Reisenotizen über Amerika'']
** Band 20: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567432/ft/bsb11081296 ''Denkwürdigkeiten des Joseph Grimaldi'']
** Band 21: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567489/ft/bsb11081297 ''Leben und Schicksale des Martin Chuzzlewit'' (Band 1)]
** Band 22: [https://archive.org/details/bub_gb_o6g-AAAAYAAJ ''Leben und Schicksale des Martin Chuzzlewit'' (Band 2)]
** Band 23: [https://archive.org/details/bub_gb_tK8-AAAAYAAJ ''Leben und Schicksale des Martin Chuzzlewit'' (Band 3)]
** Band 24: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV023091598/ft/bsb11081300 ''Leben und Schicksale des Martin Chuzzlewit'' (Band 4)]
** Band 25: [https://archive.org/details/bub_gb_bq0-AAAAYAAJ ''Die Zauberglocken. Eine Phantasmagorie aus der Neujahrsnacht'' • ''Das Heimchen am Herde'' • ''Bilder aus Italien'' • ''Der Kampf des Lebens. Eine Weihnachtsgabe'']
** Band 26: [https://archive.org/details/bub_gb_maU-AAAAYAAJ_2 ''Dombey und Sohn'' (Band 1)]
** Band 27: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567545/ft/bsb11081303 ''Dombey und Sohn'' (Band 2)]
** Band 28: [http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV013567548/ft/bsb11081304 ''Dombey und Sohn'' (Band 3)]


== Herausgeberschaft ==
'''[[Lancaster-Tetralogie]]'''
* Boz: ''Memoirs of Joseph Grimaldi.'' Richard Bentley, London 1838
** Deutsche Neuausgabe: ''Ich – der Komödiant. Die Memoiren des Joseph Grimaldi.'' Aus dem Englischen von Annemarie Böll und [[Heinrich Böll]], eingeleitet von Hilde Spiel. Mit Illustrationen von George Cruikshank. Siedler, Berlin 1983, ISBN 3-88680-085-7.


== Verfilmungen ==
* [[Richard II. (Drama)|Richard II.]] (''King Richard II''; zwischen 1590 und 1599, gedruckt 1597)
* 1922: ''Oliver Twist'' – Regie: Frank Lloyd (mit Jackie Coogan als Oliver und Lon Chaney senior als Fagin)
* [[Heinrich IV. (Drama)|Heinrich IV.]]
* 1933: ''Oliver Twist'' – Regie: William J. Cowen
** Teil 1 (''King Henry IV, Part 1''; um 1595/96, gedruckt 1598)
* 1934: ''Great Expectations'' – Regie: Stuart Walker
** Teil 2 (''King Henry IV, Part 2''; um 1597, gedruckt 1600)
* 1934: ''Klein Dorrit'' – Regie: Karel Lamač
* [[Heinrich V. (Drama)|Heinrich V.]] (''King Henry V''; 1599, gedruckt 1600 als [[Raubdruck]])
* 1935: ''David Copperfield'' – Regie: George Cukor
* 1935: ''Flucht aus Paris'' (''A Tale of Two Cities'') – Regie: Jack Conway
* 1938: ''A Christmas Carol'' – Regie: Edwin L. Marin
* 1946: ''Geheimnisvolle Erbschaft'' (''Great Expectations'') – Regie: David Lean (mit John Mills, Alec Guinness, Valerie Hobson und Jean Simmons)
* 1947: ''Nicholas Nickleby'' – Regie: Alberto Cavalcanti
* 1948: ''Oliver Twist'' – Regie: David Lean (mit Alec Guinness als Fagin)
* 1951: ''Eine Weihnachtsgeschichte'' (''Scrooge'') – Regie: Brian Desmond Hurst
* 1952: ''Mr. Pickwick'' (''The Pickwick Papers'') – Regie: Noel Langley
* 1953: ''Es ist nie zu spät'' (''Non mai e troppo tardi'') – Regie: Filippo W. Ratti (nach ''Eine Weihnachtsgeschichte'')
* 1958: ''Zwei Städte'' (''A Tale of Two Cities'') – Regie: Ralph Thomas (mit Dirk Bogarde)
* 1968: ''Oliver'' (''Oliver!'') – Regie: Carol Reed (Musical von Lionel Bart mit Ron Moody als Fagin)
* 1970: ''David Copperfield'' – Regie: Delbert Mann
* 1970: ''Scrooge'' – (mit Albert Finney und Alec Guinness)
* 1971: ''A Christmas Carol'' – Oscar-prämierte Zeichentrickversion, Regie: Richard Williams
* 1974: ''Die großen Erwartungen'' (''Great Expectations'') – Regie: Joseph Hardy
* 1980: ''Eine Geschichte zweier Städte'' (''A Tale of Two Cities'') – Regie: Jim Goddard
* 1980: ''Olivers großer Traum'' (''Oliver and The Artful Dodger'') – Zeichentrickfilm, Regie: William Hanna, Joseph Barbera
* 1982: ''Oliver Twist'' – Regie: Clive Donner
* 1983: ''Mickys Weihnachtserzählung'' – Zeichentrickfilm von Disney
* 1984: ''Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte'' (''A Christmas Carol'') – Regie: Clive Donner
* 1984: ''Geistertreffen um Mitternacht'' (''Le chant de Noel'') – Regie: Pierre Boutron
* 1985: ''Der Kleine mit dem großen Herzen'' (''Lost in London'') – Regie: Robert Lewis (nach Motiven von ''Oliver Twist'')
* 1987: ''Klein Dorrit'' (''Little Dorrit'') – Regie: Christine Edzard
* 1988: ''Harte Zeiten für unsere Zeiten''
* 1988: ''Die Geister, die ich rief …'' (''Scrooged'') – mit Bill Murray
* 1988: ''Blackadder’s Christmas Carol'' – Blackadder Serien-Special
* 1989: ''Oliver & Co.'' – Zeichentrickfilm von Disney
* 1989: ''Große Erwartungen''
* 1991: ''Oliver Twist''
* 1992: ''Die Muppets-Weihnachtsgeschichte'' (''The Muppet Christmas Carol'') – Regie: Brian Henson (mit Michael Caine als Scrooge)
* 1993: ''David Copperfield''
* 1997: ''Oliver Twist'' – (mit Richard Dreyfuss als Fagin und Elijah Wood als The Artful Dodger)
* 1997: ''Weihnachten im Wilden Westen''
* 1997: ''Ms. Scrooge – ein wundervoller Engel''
* 1998: ''Große Erwartungen'' (''Great Expectations'') – Regie: Alfonso Cuarón (mit Ethan Hawke, Gwyneth Paltrow, Anne Bancroft und Robert De Niro)
* 1999: ''David Copperfield''
* 1999: ''A Christmas Carol – Die Nacht vor Weihnachten'' – (mit Patrick Stewart)
* 1999: ''Great Expectations'' – (mit Ioan Gruffudd)
* 2000: ''Ein ganz besonderes Weihnachtsfest''
* 2000: ''South Park – Great Expectations'' (''Große Erwartungen'') – Sendung 4.05
* 2002: ''Nicholas Nickleby'' – Regie: Douglas McGrath
* 2003: ''Carol und die Weihnachtsgeister'' (''A Carol Christmas'') – Regie: Mathew Irmas
* 2004: ''David Copperfield''
* 2005: ''Oliver Twist'' – Regie: Roman Polański (mit Ben Kingsley als Fagin)
* 2005: ''Bleak House'' (mit Gillian Anderson)
* 2007: ''Oliver Twist'' – Regie: Coky Giedroyc (mit William Miller als Oliver Twist)
* 2008: ''Little Dorrit'' (mit Matthew Macfadyen als Arthur Clennam)
* 2009: ''Disneys Eine Weihnachtsgeschichte'' (mit Jim Carrey) eine Disney Produktion
* 2010: ''Christmas Carol'' Doctor Who Weihnachts-Special (basierend auf Dickens' Weihnachtsgeschichte)
* 2011: ''Große Erwartungen'' – (mit Gillian Anderson als Miss Havisham und Douglas Booth als Pip)
* 2012: ''Das Geheimnis des Edwin Drood'' (The Mystery of Edwin Drood) – Regie: Diarmuid Lawrence, Großbritannien, 2012
* 2012: ''Große Erwartungen'' (mit Helena Bonham Carter als Miss Havisham und Jeremy Irvine als Pip)
* 2014: ''The Invisible Woman'' – Regie: Ralph Fiennes


== Hörspiele ==
=== Komödien ===
* 1962: ''Oliver Twist'' – Regie: Dora König (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
'''Heitere Komödien'''
* 1979: ''Der ungebetene Gast'' – Regie: Horst Liepach (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
* [[Die Komödie der Irrungen]] (''The Comedy of Errors''; um 1591, gedruckt 1623)
* 2006: Das Spukhaus. Stimmbuch-Verlag
* [[Verlorene Liebesmüh]] (auch: ''Liebes Leid und Lust''; ''Love’s Labour’s Lost''; um 1593, gedruckt 1598)
== Hörbücher ==
* [[Der Widerspenstigen Zähmung]] (''The Taming of the Shrew''; um 1594, gedruckt 1623)
* 2001: ''Mit Charles Dickens nach Rom & Venedig, 1844/45'', gelesen von Uwe Friedrichsen. Der Audio-Verlag, 1 CD, ISBN 978-3-89813-166-7.
* [[Zwei Herren aus Verona]] (''The Two Gentlemen of Verona''; ca. 1590–1595, gedruckt 1623)
* 2003: ''Great Expectations''. Penguin Classics, 3 CDs, 180 Min., ISBN 978-0141804484.
* [[Ein Sommernachtstraum]] (''A Midsummer Night’s Dream''; 1595/96, gedruckt 1600)
* 2003: ''Bleak House''. Penguin Classics, 6 CDs, 375 Min., ISBN 978-0141804637.
* [[Der Kaufmann von Venedig]] (''The Merchant of Venice''; 1596)
* 2003: ''A Tale of Two Cities''. Penguin Classics, 6 CDs, 360 Min. ISBN 978-0141804491.
* [[Viel Lärm um nichts]] (''Much Ado about Nothing''; um 1598/99, gedruckt 1600)
* 2003: ''Oliver Twist ''. Penguin Classics, 6 CDs, 345 Min., ISBN 978-0141804644.
* [[Wie es euch gefällt]] (''As You Like It''; um 1599, gedruckt 1623)
* 2003: ''David Copperfield''. Penguin Classics, ISBN 978-0141805252.
* [[Die lustigen Weiber von Windsor (Schauspiel)|Die lustigen Weiber von Windsor]] (''The Merry Wives of Windsor''; 1600/01)
* 2003: ''A Christmas Carol''. Penguin Classics, 3 CDs, 225 Min., ISBN 978-0141805245.
* [[Was ihr wollt]] (''Twelfth Night or What You Will''; um 1601, gedruckt 1623)
* 2006: ''Christian Standtke liest Charles Dickens, Doktor Marigolds Rezepte''. Argon Hörbuch, 2 CDs, 130 Min. ISBN 3-86610-025-6.
 
* 2017: ''A Christmas Carol in Prose''. Goyalit, 1 Mp3-CD, 208 Min., ISBN 978-3-8337-3782-4.
'''Problemstücke'''
* [[Troilus und Cressida]] (''Troilus and Cressida''; um 1601, gedruckt 1610)
* [[Ende gut, alles gut]] (''All’s Well That Ends Well''; 1602/03, gedruckt 1623)
* [[Maß für Maß]] (''Measure for Measure''; um 1604, gedruckt 1623)
 
'''Romanzen'''
* [[Perikles, Prinz von Tyrus]] (''Pericles, Prince of Tyre''; um 1607, erster Druck 1609)
* [[Ein Wintermärchen]] (''The Winter’s Tale''; 1609, gedruckt 1623)
* [[Cymbeline]] (''Cymbeline''; 1610)
* [[Der Sturm (Shakespeare)|Der Sturm]] (''The Tempest''; 1611, gedruckt 1623)
 
=== Tragödien ===
'''Frühe Tragödien'''
* [[Titus Andronicus]] (um 1589–1592, gedruckt 1594)
* [[Romeo und Julia]] (''Romeo and Juliet''; 1595, gedruckt 1597 ([[Raubdruck]]), dann 1599)
 
'''Römerdramen'''
* [[Julius Caesar (Drama)|Julius Caesar]] (''The Tragedy of Julius Caesar''; 1599, gedruckt 1623)
* [[Antonius und Cleopatra]] (''Antony and Cleopatra''; um 1607, gedruckt 1623)
* [[Coriolanus (Shakespeare)|Coriolanus]] (''Coriolanus''; um 1608, gedruckt 1623)
 
'''Spätere Tragödien'''
* [[Hamlet]] (''Hamlet, Prince of Denmark''; um 1601, gedruckt 1603, evtl. [[Raubdruck]])
* [[Othello]] (um 1604, gedruckt 1622)
* [[König Lear]] (''King Lear''; um 1605, gedruckt 1608)
* [[Timon von Athen (Shakespeare)|Timon von Athen]] (''Timon of Athens''; um 1606, erster Druck 1623)
* [[Macbeth (Shakespeare)|Macbeth]] (um 1608, gedruckt 1623)
 
=== Versdichtungen ===
* [[Venus und Adonis (Shakespeare)|Venus und Adonis]] (''Venus and Adonis''; 1593)
* [[Lucretia (Lyrik)|Lucretia]] (''The Rape of Lucrece''; 1594)
* [[Der Liebenden Klage]] (''A Lover’s Complaint''; 1609)
* [[Der verliebte Pilger]] (''The Passionate Pilgrim''; 1609, enthält zwei von Shakespeare stammende Sonette sowie drei Verspartien aus ''Love’s Labour’s Lost'')
* [[Der Phoenix und die Turteltaube]] (''The Phoenix and the Turtle''; gedruckt 1601)
* [[Shakespeares Sonette|Sonette]] (''Sonnets''; 1609)
 
== Ausgaben ==
{{siehe auch|Frühe Shakespeare-Editionen}}
=== Old-Spelling-Ausgaben ===
* ''The First Folio of Shakespeare''. The Norton Facsimile. Ed. by Charlton Hinman. Norton, New York 1969.
* ''The complete works of William Shakespeare.'' Hrsg. und mit einem Glossar versehen von W. J. Craig, London 1978.
* ''The Oxford Shakespeare. The Complete Works. Original Spelling Edition''. Ed. by Stanley Wells, Gary Taylor, John Jowett, William Montgomery. Clarendon Press, Oxford 1987.
 
=== Modernisierte Ausgaben ===
* ''The Arden Shakespeare. Complete Works''. Revised edition. Ed. by Ann Thompson, David Scott Kastan, Richard Proudfoot. Thomson Learning, London 2001. (ohne die Anmerkungen der Arden-Einzelausgaben)
* ''The Oxford Shakespeare. The Complete Works''. Second edition. Ed. by Stanley Wells, Gary Taylor, John Jowett, William Montgomery. Clarendon Press, Oxford 2005. (ohne Anmerkungen)
* ''The Norton Shakespeare''. Based on the Oxford Edition. Second edition. Ed. by Stephen Greenblatt, Jane E. Howard, Katharine Eisaman Maus. Norton, New York 2008.
 
=== Übersetzungen ===
* ''Shakespeare’s dramatische Werke. Neue Ausgabe in neun Bänden''. Übersetzung von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck. Druck und Verlag von Georg Reimer, Berlin 1853 bis 1855.
* ''William Shakespeare: Dramen.'' Mit einem Nachwort und Anmerkungen von Anselm Schlösser, 2 Bände, Berlin und Weimar 1987.
* ''William Shakespeare: Sämtliche Werke in vier Bänden'' (Herausgegeben von Günther Klotz, Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, Dorothea Tieck, Wolf Graf Baudissin und Günther Klotz, mit Anmerkungen des Herausgebers). Aufbau, Berlin 2000, ISBN 978-3-7466-2554-6 (= ''Schöne Klassiker'').
* ''Shakespeare-Gesamtausgabe in 39 Bänden'' (Übersetzung von [[Frank Günther]]; bisher erschienen: 33 Bände). Ars vivendi verlag, Cadolzburg.
 
== Hörbuch ==
* Robert Gillner (Hrsg.): ''Shakespeare for Lovers''. Sprecher: Catherine Gayer, David Knutson u.&nbsp;a. Monarda Publishing House, Halle 2012, 2 CD, 92 Minuten.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Charles Dickens}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:William Shakespeare}}
* {{WikipediaDE|Charles Dickens}}
* {{WikipediaDE|William Shakespeare}}
* {{WikipediaDE|Elisabethanisches Weltbild}}
* {{WikipediaDE|Elisabethanisches Theater}}
* {{WikipediaDE|Shakespearebühne}}
* {{WikipediaDE|Liste von verfilmten Werken William Shakespeares}}
* {{WikipediaDE|Shakespeare-Forschungsstätten}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Peter Ackroyd: ''The Life and Times of Charles Dickens.'' Hydra Publ., New York 2002, ISBN 1-59258-002-5.
* Peter Ackroyd: ''Shakespeare: Die Biographie.'' Aus dem Englischen von Michael Müller und Otto Lucian. Knaus, München 2006, ISBN 3-8135-0274-0.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.shakespeare-gesellschaft.de/ Deutsche Shakespeare-Gesellschaft e.&nbsp;V.]
=== Texte ===
* [http://www.gutenberg.org/browse/authors/s#a65 Shakespeare-Werke in Englisch und Deutsch im Projekt Gutenberg.net]
* [http://www.19thnovels.com/ Werke von Charles Dickens] (englisch)
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* [http://titania.folger.edu:8081/BrowserInsight/BrowserInsight?un=guest&pw=guest Folger Shakespeare Library] (englisch)
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* John R. Wise: [http://archive.org/stream/shaksperehisbirt00wise#page/n11/mode/2up ''Shakespeare. His Birthplace and its Neighbourhood''] Verlag: Smith Elder & Co., London 1861
* [http://www.fantasticfiction.co.uk/authors/Charles_Dickens.htm Fantastic Fiction – Charles Dickens] (englisch)
* [http://publikationen.badw.de/BV022300365 Shakespeare und die Verlockungen der Biographie]
 
=== Hörbücher ===
* [https://librivox.org/author/91 Freie Hörbücher] auf LibriVox (englisch, deutsch)


=== Verschiedenes ===
* [http://www.br-online.de/br-alpha/klassiker-der-weltliteratur/klassiker-der-weltliteratur-charles-dickens-tilman-spengler-ID1258118358492.xml Tilman Spengler: ''Charles Dickens''], BR-alpha, 26. April 2010, abgerufen am 12. Oktober 2010.


== Einzelnachweise ==
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Version vom 1. Dezember 2019, 20:27 Uhr

Der Porträt-Stich Shakespeares von Martin Droeshout auf dem Titel des „First Folio“ (1623)
Shakespeares Unterschrift
Shakespeares Unterschrift

William Shakespeare [ˈwɪljəm ˈʃeɪkspɪə] (getauft am 26. April 1564jul. in Stratford-upon-Avon; † 23. Apriljul. / 3. Mai 1616greg. ebenda[1]) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten Bühnenstücken der Weltliteratur und sind die am häufigsten aufgeführten und verfilmten. Das überlieferte Gesamtwerk umfasst 38 (nach anderer Zählung 37) Dramen, epische Versdichtungen sowie 154 Sonette.

Er gilt als einer der bedeutendsten Dichter der Weltliteratur.

Leben

Frühe Jahre

Shakespeares Geburtshaus

Shakespeares Geburtsdatum ist nicht überliefert. Laut Kirchenregister der Holy Trinity Church in Stratford-upon-Avon, Warwickshire wurde er am 26. April 1564 getauft. Seit dem 18. Jahrhundert wird der 23. April oft als sein Geburtstag genannt, doch ist diese Angabe nicht gesichert und geht wohl nur darauf zurück, dass Shakespeare am gleichen Tag des Jahres 1616 (23. April) verstorben ist.[2] Bisweilen wird der 23. April als Shakespeares angeblicher Geburtstag auch mit der Behauptung untermauert, dass im elisabethanischen England Kinder drei Tage nach ihrer Geburt getauft wurden; tatsächlich aber hat es einen solchen Dreitagesbrauch nicht gegeben.[3]

William Shakespeares Eltern waren John Shakespeare und Mary Arden, die einer wohlhabenden Familie entstammte. Sein Vater war freier Landbesitzer und brachte es in seiner Stadt zum Oberaldermann. Später aber verfiel sein Vermögen und wegen seiner Schulden verlor er sein Ansehen.

Wahrscheinlich hat William Shakespeare die Lateinschule (Grammar School) in Stratford-upon-Avon besucht und dort Unterricht in Latein, Griechisch, Geschichte, Morallehre und Dichtkunst erhalten.[4] Der Unterricht einer Grammar School vermittelte Kenntnisse in Rhetorik und Poetik und leitete die Schüler auch zur Produktion kleiner Dramen nach dem Muster antiker Vorbilder an. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Shakespeare wie andere zeitgenössische englische Dramatiker eine Universität besucht hat.

Im Alter von 18 Jahren heiratete er vermutlich am 30. November oder 1. Dezember 1582 Anne Hathaway, die acht Jahre ältere Tochter eines Großgrundbesitzers. Das Datum der Hochzeit ist nicht bekannt, das Aufgebot (marriage license report) wurde am 27. November 1582 bestellt. Dieses Datum des Aufgebots ist durch eine Eintragung im Register der Diözese Worcester beurkundet über die Erteilung einer Lizenz für die Heirat von «Willelmum Shaxpere et Annam Whateley». Der Mädchenname der Braut steht offenbar fälschlicherweise für «Hath(a)way». Am 28. November 1582 ist beim Konsistorium der zuvor genannten Diözese eine Bürgschaft zweier Freunde in der beträchtlichen Höhe von £ 40 dokumentiert, um einen Dispens von dem damals vorgeschriebenen dreimaligen Aufgebot für die Heirat von «Willm Shagspere» und Anne Hathwey of Stratford zu erhalten. Diese aufwändige Dispensprozedere war erforderlich, damit die Eheschließung noch vor Beginn der Weihnachtszeit erfolgen konnte, da vom ersten Advent an Aufgebote und Trauungen kirchenrechtlich nicht mehr zulässig waren. Etwa sechs Monate nach der Eheschließung wurde die Tochter Susanna geboren (Taufeintrag 26. Mai 1583). Knapp zwei Jahre später kamen Zwillinge, der Sohn Hamnet und die Tochter Judith, zur Welt. Der Taufeintrag im Kirchbuch von Stratford vom 2. Februar 1585 lautete: «Hamnet and Judith, son and daughter to William Shakespeare». Über das Verhältnis der Eheleute zueinander und ihren Kindern ist nichts bekannt. Diesbezügliche Unterlagen existieren nicht, was jedoch nicht ungewöhnlich ist, da alle persönlichen Beziehungen im Bürgertum in der Regel nicht schriftlich festgehalten wurden, weder in privaten Briefen noch in Tagebüchern, die üblicherweise keine Aufzeichnungen über Persönliches enthielten. Shakespeares Sohn Hamnet starb 1596 im Alter von elf Jahren (Begräbnis 11. August 1596; Todesursache unbekannt), wohingegen die beiden Töchter die Kindheit überlebten.[5] Aus dem Jahr 1598 ist ein Brief erhalten, in dem ein gewisser Richard Quiney bei Shakespeare um ein Darlehen von 30 Pfund bat.[6] 18 Jahre später, am 10. Februar 1616, heiratete William Shakespeares Tochter Judith dessen Sohn Thomas Quiney.

Verlorene Jahre

Über die etwa acht Jahre 1584/85 bis 1592, die in der Shakespeare-Forschung als „verlorene Jahre“[7] bezeichnet werden, ist wenig bekannt. Mangels ausreichender Quellen sind umso mehr Legenden entstanden, die sich zum Teil auf von Zeitgenossen überlieferte Anekdoten zurückführen lassen. Im Wesentlichen wurden über Shakespeares Leben kursierende Gerüchte erstmals in der Shakespeare-Ausgabe von Nicholas Rowe festgehalten, der seine Edition mit einem Lebensbericht Shakespeares versah, in dem er die überlieferten Mythen und Legenden in kompilierter Form festhielt, ohne jedoch eine kritischen Prüfung oder Einschätzung des jeweiligen Wahrheitsgehaltes vorzunehmen.[8] In sachlicher Hinsicht ist eine derartige historische Lücke in den dokumentarischen Aufzeichnungen jedoch keineswegs überraschend bei einem jungen Mann, der weder in Prozesse verwickelt noch an Grundstückstransaktionen beteiligt war.[9]

Auch in den nachfolgenden Jahrhunderten bis in die Gegenwart hinein führte der spärliche Bestand an historisch gesicherten Fakten über die Biografie Shakespeares zu völlig unterschiedlichen Bildern seiner Persönlichkeit und seines Lebens, die sich von Epoche zu Epoche teilweise drastisch wandelten. Das Autorenbild wurde dabei trotz fehlender verbürgter Nachweise an die sich ändernden rezeptionsgeschichtlichen Bedürfnisse und Ansprüche der verschiedenen Epochen angepasst, um so für die jeweils spezifische Sichtweise seiner Werke die dazu passende Künstlerpersönlichkeit zu konstruieren.[10]

Das erste schriftliche Dokument, das belegt, dass Shakespeare sich in London aufhielt, stammt von dem Dichter Robert Greene, der ihn 1592 in einem Pamphlet als Emporkömmling diffamierte. Greene lästerte, Shakespeare maße sich an zu dichten wie die angesehenen Dichter seiner Zeit: there is an upstart Crow, beautified with our feathers, that with his Tygers hart wrapt in a Players hide, supposes he is as well able to bombast out a blanke verse as the best of you: and beeing an absolute Johannes fac totum, is in his owne conceit the onely Shake-scene in a countrey.[11] (Denn es gibt eine emporgekommene Krähe, fein herausgeputzt mit unseren Federn, die mit ihrem Tigerherz, in einem Schauspielergewand versteckt, meint, Blankverse ausschütten zu können wie die Besten von euch; und als ein absoluter Hans-Dampf-in-allen-Gassen kommt er sich als der größte Theater-Erschütterer im Land vor.) Der Ausdruck Shake-scene ist ein Wortspiel mit dem Namen Shakespeare.

Bei der postumen Veröffentlichung des Pamphlets fügte der Herausgeber eine Entschuldigung bei, woraus sich schließen lässt, dass Shakespeare damals schon populär war und einflussreiche Gönner hatte. Er war zu dieser Zeit bereits Mitglied der Truppe Lord Strange’s Men', von denen sich ein großer Teil 1594 zu den Lord Chamberlain’s Men formte und zu den führenden Schauspieltruppen Londons zählte. Kurz nach seiner Thronbesteigung machte Jakob I. sie als King’s Men zu seiner eigenen.[12]

Stückeschreiber und Schauspieler

Erstes unter dem Namen William Shakespeare erschienenes Werk, 1593

Das in der elisabethanischen Zeit sich herausbildende Theaterwesen war zwar noch ungefestigt und unterlag schnellen, risikoreichen Veränderungen, war jedoch unter günstigen Voraussetzung ebenso gewinnträchtig. Dies galt jedoch nicht für den professionellen Dichter oder Stückeschreiber an sich, der von seiner Arbeit als Autor, wie zahlreiche Beispiele aus dieser Zeit belegen, von den ihm normalerweise zugestandenen Pauschalhonoraren der Schauspieltruppen, an die er seine Dramentexte veräußerte, nicht leben konnte, da alle weitere Nutzungsrechte an diese Theatergruppen mit der Übergabe des Manuskriptes übertragen wurden. Die vormalige angesehene Existenz und Lebensweise des berufsmäßigen Dichters und Autors unter dem Patronat eines adeligen Schirmherren, dessen schriftstellerische Tätigkeit durch reichhaltige Schenkungen oder Ehrensolde belohnt wurde, war zu Shakespeares Zeit weitgehend verloren gegangen.

Shakespeare schrieb auf diesem historischen Hintergrund zwei kurze Versepen, Venus and Adonis (1593) und The Rape of Lucrece (1594), die er im Gegensatz zu all seinen anderen Werken selber publizierte und mit einer namentlich unterzeichneten Widmung an Henry Wriothesley, den Earl of Southampton, versah. Da epische Werke zum damaligen Zeitpunkt der hohen Literatur, Theaterstücke hingegen der Gebrauchsliteratur zugeordnet wurden, bezeichnete Shakespeare vermutlich aus diesem Grunde Venus and Adonis als Erstlingswerk («first heir of my invention»). Auf diese Weise erlangte er nicht nur hohes Ansehen in den Zirkeln der Literaturkenner und -liebhaber, sondern wurde als Verfasser dieser Epen von seinen Zeitgenossen häufiger gerühmt und erwähnt als später für seine am häufigsten erörterte und gepriesene Tragödie Hamlet. Damit konnte er seine literarische Karriere als auch geschäftlich erfolgreicher Bühnenautor angemessen einleiten.[13]

Bereits gegen Ende 1594 zählte Shakespeare, wie aus einem überlieferten Zahlungsbeleg des Master of the Revels bzw. des königlichen Schatzamtes für eine Sonderaufführung bei Hofe hervorgeht, zu den anerkanntesten Mitgliedern der Lord Chamberlain’s Men, die kurz darauf zur führenden Schauspieltruppe wurde und nach der Thronbesteigung von Jakob I. 1603 unter dessen Schirmherrschaft gestellt und damit in den Dienst der Krone erhoben wurde. Zusammen mit dem bekannten Schauspieler William Kempe und Richard Burbage eine Quittung über den Erhalt von ₤20 für zwei Hofaufführungen der Lord Chamberlain’s Men im Auftrag der Schauspieltruppe und dokumentierte damit nicht nur seine volle Etablierung innerhalb dieser Schauspielgruppe, sondern gleichzeitig seine offizielle Befugnis zur Vertretung der Truppe nach außen hin.

Shakespeare verfasste nicht nur eine Fülle von Schauspielen für seine Theatertruppe als ihr angestammter Hausdramatiker, sondern war ebenso als Miteigentümer (sharer) anfänglich bereits mit 10 % finanziell an deren Gewinnen beteiligt. Außerdem spielte er als Schauspieler in kleineren Rollen selbst mit. Die Tagebuchaufzeichnungen beispielsweise des Theaterunternehmers Philip Henslowe belegen die finanziellen Verdienste der Shakespeareschen Stücke; im Gegensatz zu vielen anderen zeitgenössischen Bühnenautoren erzielte Shakespeare von nun an beständige Erfolge nicht nur in beruflicher oder künstlerischer, sondern zunehmend in geschäftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht.

Seine Schauspieltruppe war sowohl bei Hofe wie auch bei dem Theaterpublikum der großen öffentlichen Theater sehr beliebt und verdiente dementsprechend. Anlässlich zweier Hofaufführungen während der Weihnachtsfeierlichkeiten 1594 unterzeichnet Shakespeare. Ab 1596 lässt sich ohne Aufrechnung im Einzelnen nachweisen, dass Shakespeare fortlaufend Geld anlegte oder in Immobilien investierte. Als Shakespeares Truppe 1599 den Spielort in das neu errichtete Globe Theatre verlegte, wurde ihm von James Burbage, dessen Familie das alte Globe Theatre besessen hatte, eine Teilhaberschaft von zunächst einem Zehntel überlassen. Einige Zeit später stieg dieser Anteil 1608 auf ein Siebtel, als das Blackfriars als zweites Theater vor allem für Aufführungen in der Wintersaison gebaut wurde.[14]

Als sein größter dichterischer Konkurrent galt zunächst Christopher Marlowe, später Ben Jonson. Es war üblich, ältere Stücke umzuschreiben und wieder neu aufzuführen: Shakespeares Hamlet könnte beispielsweise die Adaption eines älteren „Ur-Hamlet“ sein. Teils wurden auch Sagen- und Märchenstoffe mehrmals zu Dramen verarbeitet, wie im Fall von König Lear. Stücke entstanden ebenfalls nach gedruckten Quellen, so etwa nach Plutarchs Biographien großer Männer, italienischen Novellensammlungen oder Chroniken der englischen Geschichte. Eine gleichfalls gängige Methode war es, Fortsetzungen zu erfolgreichen Stücken zu schreiben. So war die Figur des Falstaff in Heinrich IV. beim Publikum derart beliebt, dass Shakespeare sie in Die lustigen Weiber von Windsor erneut auftreten ließ.[15]

Dichter und Geschäftsmann

Neben seinen dramatischen Arbeiten verfasste Shakespeare (vermutlich als die Theater Londons wegen der Pest-Epidemien zeitweise schließen mussten) auch lyrische und epische Gedichte. Die letzteren begründeten seinen Ruf als Autor bei seinen Zeitgenossen. Wohl im Jahr 1593 schrieb er die bereits oben erwähnten beiden Verserzählungen Venus and Adonis und Lucrece. Die nachfolgende Publikation von 154 Sonetten im Jahr 1609 ist von zahlreichen Rätseln umgeben. In einem kurzen Verleger-Vorspann, der meist als „Widmung“ gelesen wird, ist von the only begetter und Mr. W. H. die Rede; die Identität dieser Person ist bis heute nicht geklärt. Vielleicht handelt es sich bei dieser Sonetten-Publikation um einen Raubdruck.

London, Shakespeares Globe Theatre (Rekonstruktion)

Als Mitbesitzer des Londoner Globe Theatre, das seine Truppe als Ersatz für das Theatre gebaut hatte, nachdem dessen Pachtvertrag abgelaufen war, war Shakespeare zunehmend als Dichter und Geschäftsmann erfolgreich. Die nach ihrem Mäzen und Sponsor, Lord Chamberlain benannten Lord Chamberlain’s Men traten öfter auch am Hof der Königin Elisabeth auf. Unter Elisabeths Nachfolger Jakob I. nannten sie sich nach ihrem königlichen Gönner King’s Men.

Als Teilhaber des Globe erwarb sich Shakespeare ein beachtliches Vermögen und großen Einfluss.[16] 1596 wurde seinem Vater John Shakespeare ein Familienwappen gewährt. In dem entsprechenden Dokument (abgedruckt in Chambers, Shakespeare, Band II, S. 19–20) heißt es: “Wherefore being solicited and by credible report ‹info›rmed, That John Shakespeare of Stratford vppon Avon, ‹in› the count‹e of› Warwike, ‹…› was advanced & rewar>ded ‹by the most prudent› prince King Henry the seventh ‹…› This sh‹ield› or ‹cote of› Arms, viz. Gould, on a Bend Sables, a Speare of the first steeled argent. And for his crest of cognizaunce a falcon his winges displayed Argant standing on a wrethe of his coullers: suppo‹rting› a Speare Gould steeled as aforesaid sett vppon a helmett with mantelles & tasselles as hath ben accustomed and doth more playnely appeare depicted on this margent: Signefieing hereby & by the authorite of my office aforesaid ratefieing that it shalbe lawfull for the said John Shakespeare gentilman and for his children yssue & posterite (at all tymes & places convenient) to beare and make demonstracon of the same Blazon or Atchevment vppon theyre Shieldes, Targetes, escucheons, Cotes of Arms, pennons, Guydons, Seales, Ringes, edefices, Buyldinges, vtensiles, Lyveries, Tombes, or monumentes or otherwise for all lawfull warlyke factes or ciuile vse or exercises, according to the Lawes of Arms, and customes that to gentillmen belongethe without let or interruption of any other person or persons for vse or bearing the same.”[17] das er schon 1576 erfolglos beantragt hatte.

Wenngleich in dem Dokument zur Verleihung des Wappens durch das College of Arms, das königliche Wappenamt, vom 20. Oktober 1596, die 1599 nochmals ausdrücklich bestätigt wurde, der Name William Shakespeares nicht explizit erwähnt wird, ist dennoch davon auszugehen, dass er diese Führung eines Familienwappens vorangetrieben und finanziert hat. Mit der Übertragung des Rechtes der Wappenführung an Shakespeares Vater, die alle Kinder und Kindeskinder einschloss, war für Shakespeare nunmehr der Status des gentleman und damit ein immenser sozialer Aufstieg verbunden. So nutzte er etwa auch in seiner Rolle als Theatermann dieses neu erworbene Wappenrecht und führte fortan in sämtlichen Dokumenten den Zusatz gentleman als Standesbezeichnung.

Neben seinen wirtschaftlichen Transaktionen im Theatergewerbe betätigte Shakespeare sich zugleich als Geschäftsmann und Investor in zahlreichen Geschäften auch außerhalb des Theaterunternehmens. Überwiegend legte er sein Geld im Erwerb von Immobilien in seiner Geburtsstadt Straford an. So kaufte er am 4. Mai 1597 New Place, das zweitgrößte Haus der Stadt, als seinen Herrensitz und erwarb am 1. Mai 1602 eine 43 Hektar (107 acres) große Ackerfläche nebst Wald und Nutzungsrechten für Gemeindeland. Am 28. September 1602 kaufte er ein weiteres Haus mit Grundstück gegenüber seinem Herrensitz und erwarb am 24. Juli 1605 das Recht auf Eintreiben eines Teils der Zehnteinkünfte diverser Bauernpachtschaften zum Preis von ₤ 440, was ihm jährliche Nettoeinnahmen von ₤ 40 einbrachte. Shakespeare investierte nicht nur sein erworbenes Vermögen, sondern verwaltete auch seine Neuerwerbungen und machte mit ihnen weitere Gewinne. So pachtete und verpachtete er Grundstücke oder Ackerflächen, verkaufte der Gemeinde seinen Bauschutt oder trieb Außenstände durch Gerichtsprozesse ein und spekulierte zudem mit dem Horten von Getreide neben seinen Beteiligungen an verschiedenen gemeinschaftlichen Aktivitäten der Gruppe der Gruppe der großen Grundbesitzer. In London kaufte Shakespeare zudem ein Haus mit Ladengeschäft in unmittelbarer Nähe des Blackfriars Theatre.[18]

Gewinnbringend war für Shakespeare also nicht allein schon zuvor der Erwerb des Blackfriars Theatre 1596 durch den Theaterunternehmer James Burbage, an dem, wie bereits dargelegt, auch Shakespeare seitdem beteiligt war. Anders als beim Globe handelte es sich um ein überdachtes Theater, in dem die Truppe von nun an während der Wintermonate spielte. Das Publikum war dort wegen der erheblich höheren Eintrittspreise exklusiver als bei den großen Freiluftbühnen.

Während Shakespeare einerseits durchaus zielorientiert um die Mehrung seines Vermögens und seinen gesellschaftlichen Aufstieg bemüht war, so unternahm er andererseits wenig oder gar nichts, um seine schriftstellerische oder literarische Prominenz zu fördern. Zwar schrieb er seine zahlreichen Werke vermutlich mit durchaus großem Energieaufwand, nutzte aber ansonsten in keiner Weise die zur damaligen Zeit wohl begrenzten, aber dennoch existenten Möglichkeiten zur Selbstdarstellung als Autor und Dichter: Mit Ausnahme der oben genannten Kurzepen ließ er keines seiner einzelnen Werke selber drucken. noch gab er selber eine Gesamtausgabe seiner Stücke in Auftrag. Er versuchte ebenso wenig, seine Urheberschaft als Verfasser bekannt zu machen und verzichtete gleichermaßen auf ein literarisches Selbstporträt in Vorworten oder Einleitungen zu den Werken anderer Poeten, wie dies beispielsweise sein Zeitgenosse Ben Jonson tat. So sehr ihm auch an seinem sozialen Aufstieg gelegen war, um so weniger schien er an seinem künstlerischen Ruhm und der bewussten, planvollen Förderung seiner dichterisch-literarischen Karriere interessiert gewesen zu sein.

Dessen ungeachtet hatte sein Name spätestens ab 1598 einen derartigen Bekanntheitsgrad sowie eine solche Popularität erreicht, dass Shakespeares Name vorzugsweise in großer Form auf den Titelblätter der ersten Druckausgaben erschien, zum Teil sogar bei Werken, die nicht von ihm verfasst worden waren. Auch wurde sein Name darüber hinaus in diversen zeitgenössischen Bestenlisten, insbesondere der von Francis Meeres, aufgeführt.[19]

Letzte Jahre

Mit 46 Jahren kehrte Shakespeare als vermögender Mann nach Stratford zurück und verbrachte dort als zweitreichster Bürger seine letzten Lebensjahre, ohne sich allerdings im Gegensatz zu seinem Vater aktiv in der Gemeindeverwaltung zu engagieren. Die Verbindungen zu seinen ehemaligen Kollegen ließ er nicht ganz abreißen, und bei einigen Theaterproduktionen beteiligte er sich als Mitautor. Für die Folgejahre sind mehrere Besuche in London dokumentiert, die meist familiäre und freundschaftliche Anlässe hatten.

Shakespeare starb im Alter von 52 Jahren im Jahr 1616 in Stratford, zehn Tage nach seinem großen spanischen Zeitgenossen Miguel de Cervantes, und wurde am 25. April 1616 in dem Chorraum der Holy Trinity Church beigesetzt. Auf diesen standesgemäßen Ehrenplatz hatte er ein Anrecht als «gentleman». Die Steinplatte, die sein Grab markiert, trägt die Inschrift:

GOOD FREND FOR JESUS SAKE FORBEARE,
TO DIGG THE DVST ENCLOASED HEARE.
BLESTE BE THE MAN THAT SPARES THES STONES,
AND CVRST BE HE THAT MOVES MY BONES

O guter Freund, um Jesu Willen grabe nicht
im Staube, der hier eingeschlossen liegt.
Gesegnet sei, wer schonet diese Steine,
verflucht sei, wer bewegt meine Gebeine.

Diesen Knittelvers mit der darin ausgesprochenen Verfluchung zur Abschreckung aller Bestrebungen, das Grab nachträglich zu öffnen, soll Shakespeare gemäß einer einheimischen Tradition angeblich selber vor seinem Tode verfasst haben.[20]

Shakespeares Grabstätte in der Holy Trinity Church

Vermutlich kurz nach Shakespeares Tod wurde in der Seitenwand der Kirche eine Gedenkbüste mit einer lateinischen Inschrift von einer bis heute unbekannten Person errichtet.

Shakespeares ehemalige Theaterkollegen John Heminges und Henry Condell veröffentlichten seine Werke unter dem Titel Mr William Shakespeare’s Comedies, Histories and Tragedies in einem großformatigen Buch, First Folio genannt. Dem Band ist eine Würdigung durch Ben Jonson vorangestellt, in der es heißt:

Triumph my Britain, thou hast one to show
To whom all scenes of Europe homage owe.
He was not of an age, but for all time! …

Britannien, frohlocke, du nennst ihn dein eigen,
vor dem Europas Bühnen sich verneigen.
Nicht einer Zeit gehört er, sondern allen Zeiten! …

Die Todesursache ist nicht bekannt. Etwa 50 Jahre nach Shakespeares Tod notierte jedoch John Ward, Vikar der Holy Trinity Church in Stratford, in seinem Tagebuch: „Shakespeare, Drayton und Ben Jonson hatten ein fröhliches Zusammentreffen und tranken dabei anscheinend zu viel; denn Shakespeare starb an einem Fieber, das er sich dabei zugezogen hatte.“ Diese Nachricht wird heute als Anekdote ohne sachlichen Gehalt eingeschätzt, ihr wahrer Kern könnte jedoch darin liegen, dass in Shakespeares Todesjahr eine Typhus-Epidemie grassierte, der der Dichter zum Opfer gefallen sein könnte.[21]

Shakespeares Testament und Erbe

Auszug aus Shakespeares Testament von 1616

Kurze Zeit vor seinem Tod vermutlich im Januar 1616 fasste Shakespeare sein Testament ab und ließ es von dem Notar Thomas Collins aufsetzen. Dieses notariell beurkundete Testament ist auf den 25. März 1616 datiert und umfasst drei engbeschriebene Blätter, die von Shakespeare auf jeder Seite eigenhändig unterschrieben wurden. Erst im 18. Jahrhundert wurde das Testament Shakespeares wieder aufgefunden. Die überlieferte Ausfertigung mit zahlreichen Revisionen, Änderungen und Zusätzen in der Abfassung während des Zeitraums zwischen Januar und März des Jahres 1616 stellt das umfangreichste private Dokument dar, das von Shakespeare selber erhalten geblieben ist. Die zittrige Unterschrift Shakespeares auf den ersten beiden Seiten wird von verschiedenen Shakespeare-Forschern als Indiz für den bereits sehr angeschlagenen Gesundheitszustand Shakespeares gesehen, der auch der Grund dafür gewesen sein könnte, dass offenbar auf eine abschließende Reinschrift der gesamten testamentarischen Verfügung verzichtet wurde.[22]

Der größte Teil des Shakespeareschen Nachlasses ging an seine älteste Tochter Susanna, die zusammen mit ihrem Ehemann den gesamten Haus- und Grundbesitz einschließlich der von Shakespeare erworbenen Pachtanteile erhielt. An erster Stelle in dem Testament wird jedoch ihre jüngere Schwester Judith als erste der Erben genannt. Ihr vermachte Shakespeare ₤ 100 aus dem Nachlass sowie weitere ₤ 50 für den Fall einer Abtretung des Anspruchs auf das Haus in der Chapel Lane gegenüber dem Shakespeareschen Herrensitz New Place. Sollte sie oder eines ihrer Kinder drei Jahre nach Abfassung des Testamentes noch leben, waren weitere 150 ₤ für sie vorgesehen, von denen sie während der Dauer ihrer Ehe jedoch nur über die Zinsen verfügen durfte. Ein Zugriff auf den gesamten Erbanteil von Judith durch ihren Ehemann wurde von Shakespeare in seiner testamentarischen Verfügung ausdrücklich durch die Streichung des Wortes „Schwiegersohn“ verhindert.

Seiner Schwester Joan überließ Shakespeare einen Betrag von ₤ 20 zusätzlich zu seiner Kleidung und einem lebenslangen Wohnrecht in dem väterlichen Anwesen in der Henley Street für eine geringfügige nominelle Miete. Darüber hinaus wurden in dem Testament von Shakespeare Geldgeschenke an seine Stratforder Freunde sowie eine vergleichsweise großzügige Stiftung von ₤ 10 für die Armen in der Gemeinde zuerkannt. Auch die drei früheren Schauspielkollegen Richard Burbage sowie John Heminges und Henry Condell, die späteren Herausgebern der First Folio von 1623, wurden von Shakespeare bedacht.[23]

In der bisherigen biografischen Shakespeare-Forschung hat sich der Fokus des Interesses insbesondere auf einen einzigen Satz in dem Legat konzentriert, der zahlreiche Fragen aufgeworfen hat und bis in die Gegenwart hinein den Anlass zu höchst unterschiedlichen, teilweise rein spekulativen Auslegungen und Deutungen geliefert hat: «Item, I give unto my wife my second best bed wih the furniture», wobei furniture im damaligen Sprachgebrauch sowohl als Bettzeug wie auch als Ausstattung verstanden werden konnte. Der Name von Shakespeares Ehefrau Anne taucht mit Ausnahme dieser Passage an keiner weiteren Stelle in dem ganzen Testament auf.[24]

Ein Teil der späteren Shakespeare-Biografen deutet diese weitgehend fehlende Versorgung für seine Frau Anne in Shakespeares letztem Willen als unverhohlenen Ausdruck seiner Gleichgültigkeit oder sogar Geringschätzung ihr gegenüber. Demgegenüber verweist ein anderer Teil der Biografen auf das im damaligen England übliche Versorgungsrecht der Ehefrau, die als Witwe auch ohne besondere Verfügung ohnehin Anspruch auf ein Drittel der gesamten Habe ihres verstorbenen Mannes sowie ein lebenslanges Wohnrecht in dessen hinterlassenem Haus gehabt habe. Daher sei eine ausdrückliche Erwähnung seiner Frau in der testamentarisch Verfügung überflüssig gewesen. Das Vermächtnis des „zweitbesten Bettes“ wird zudem mitunter als besonderer Zuneigungs- oder Liebesbeweis gedeutet, da das „beste Bett“, so die Begründung, den Gästen vorbehalten gewesen sei und es sich bei diesem „zweitbesten Bett“ um das gemeinsame Ehebett gehandelt habe, das Shakespeare möglicherweise seiner Gemahlin auf deren besonderen Wunsch hin nachträglich explizit zuerkannt habe.

Im Gegensatz dazu wird vor allem in der jüngeren Forschung jedoch zum Teil darauf verwiesen, dass dieses Gewohnheitsrecht hinsichtlich der Witwenansprüche im elisabethanisch-jakobäischen England keineswegs einheitlich gestaltet, sondern an lokale Gebräuche gebunden und von daher von Ort zu Ort unterschiedlich gewesen sei. Vor allem der renommierte Shakespeare-Gelehrte E. A. J. Honigmann kommt in seinem Vergleich mit Testamenten ähnlich vermögender Familien aus dieser Zeit in seiner Untersuchung aus dem Jahre 1991 zu dem Fazit, dass das ausdrücklich erwähnte, recht spärliche Legat für seine Ehefrau in Shakespeares letztem Willen in dieser Form nicht den üblichen testamentarischen Abfassungen entspreche.[25]

In einer rückblickenden Gesamtbetrachtung des Testaments sieht der anerkannte deutsche Shakespeare-Forscher Ulrich Suerbaum in erster Linie deutliche Anzeichen dafür, dass es Shakespeare primär um eine geschlossene Weitergabe seines gesamten Besitzes gegangen sei; die übrigen Erbansprüche habe er versucht, in einer solchen Weise zu berücksichtigen, dass das Haupterbe möglichst ohne größere Verringerung übertragen werden konnte. Allen sonstigen mit ihm freundschaftlich oder familiär verbundenen Personen habe er daher nur ein jeweils eher symbolhaft zu verstehendes Objekt der Erinnerung hinterlassen.[26]

Shakespeare-Porträts

Shakespeares Grabmonument in der Holy Trinity Church in Stratford-upon-Avon
Das sogenannte Chandos-Porträt, um 1610
Das sogenannte Flower-Porträt von 1609
Totenmaske Shakespeares von 1616 nach der Abbildung in der Encyclopædia Britannica von 1911

Von Shakespeare sind einige bildliche Darstellungen und Porträts überliefert. Diese Bilder wurden mit dem zunehmenden Ansehen des Dramatikers vielfach kopiert und dabei mehr oder minder stark abgewandelt. Auch wurden mehrere ungesicherte Werke bereits früh als Shakespeare-Porträts bezeichnet.

Die einzigen beiden Porträts, die wahrscheinlich den historischen William Shakespeare darstellen, wurden erst postum angefertigt:

  • der Droeshout-Stich (1623), das Frontispiz der Titelseite der ersten Folio-Ausgabe. Er wurde vermutlich nach einer heute verlorenen Vorlage gestochen. Als Künstler gilt traditionell Martin Droeshout der Jüngere (* 1601), es wird seit kurzem aber auch der ältere Martin Droeshout (1560–1642) genannt.[27]
  • das Grabmonument in der Holy Trinity Church, Stratford-upon-Avon (vor 1623).

Als wahrscheinlich authentisch gilt außerdem das möglicherweise zu Lebzeiten des Dichters entstandene

  • Chandos-Porträt (von ca. 1594–1599). Der genaue Entstehungszeitpunkt ist unbekannt, der Maler war vermutlich Joseph Taylor (1585–1651). Untersuchungen durch Kuratorin Tarnya Cooper haben 2006 gezeigt, dass das Bild aus Shakespeares Zeit stammt und den Dichter zeigen könnte.[28]

Weitere Porträts, über deren Authentizität kein breiter Konsens vorliegt und die zum Teil sehr umstritten sind, sind u. a.:

  • das Sanders-Porträt, 2001 in Kanada entdeckt, ist nach Untersuchungen wahrscheinlich zu Shakespeares Lebzeiten gemalt worden[29]
  • das Cobbe-Porträt, 2006 bekannt geworden und 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt, wird von Stanley Wells und dem Shakespeare Birthplace Trust, Stratford-upon-Avon, als authentisch akzeptiert[30]
  • das Flower-Porträt von 1609, das zunächst nach einer Untersuchung der National Portrait Gallery im Jahr 2004 als Fälschung des 19. Jahrhunderts angesehenen wurde. In jüngster Zeit haben neuere Forschungen jedoch zu der Annahme geführt, dass nicht, wie zuvor angenommen, dieses Porträt nach der Vorlage des Droeshout-Stichs von 1623 entstanden sei, sondern vermutlich umgekehrt dem Stich von 1623 als Vorlage gedient habe. So geht beispielsweise die anerkannte deutsche Anglistin und Shakespeare-Forscherin Hildegard Hammerschmidt-Hummel auf Grundlage ihrer umfangreichen Untersuchungen zur Echtheit der Darmstädter Totenmaske davon aus, dass nicht nur das Chandos-Porträt, sondern ebenfalls das Flower-Porträt authentisch seien. Diese Hypothese wird beim gegenwärtigen Stand der Forschung jedoch derzeit noch kontrovers diskutiert.[31]
  • das Janssen-Porträt, vom selben Maler wie das Cobbe-Porträt, seit 1770 bekannt, restauriert 1988.

Als nicht authentisch gelten u. a.:

Shakespeares Sprache

Titelblatt der Erstausgabe 1609

Shakespeare verfügte über einen umfangreichen Wortschatz: 17.750 verschiedene Wörter zählt man in seinen Werken.[33] Charakteristisch für Shakespeare ist seine stilistische Vielfalt, die von der niedrigsten Gossensprache bis zur höchsten Hofsprache alle Sprachniveaus und -register gleichermaßen beherrscht.[34] Besonderes Kennzeichen seiner literarischen Sprache ist der vielfältige Einsatz der Bildersprache (Imagery).[35]

Zu Shakespeares Zeit waren Grammatik, Orthographie und Aussprache[36] noch nicht so standardisiert, wie es seit dem 18. Jahrhundert zunehmend der Fall wurde. Es war auch möglich und üblich, neue Wörter zu prägen, wenn sich die Notwendigkeit dazu ergab. Viele Begriffe, die sich im heutigen Englisch finden, tauchen bei Shakespeare zum ersten Mal auf (zum Beispiel multitudinous, accommodation, premeditated, assassination, submerged, obscene). Allerdings lässt sich der Eindruck, dass Shakespeare mehr neue Ausdrücke und Wendungen geschaffen habe als jeder andere englische Dichter, zum Teil auch damit erklären, dass das im 19. Jahrhundert entstandene Oxford English Dictionary mit Vorliebe Shakespearezitate als Erstbelege angibt.

Urheberschaft seiner Werke

Die heutige Shakespeare-Forschung geht davon aus, dass Zweifel an der Autorschaft von William Shakespeare aus Stratford an dem ihm traditionell zugeschriebenen Werk unbegründet sind. Seit mehr als 150 Jahren wird dennoch eine Debatte über die „wahre“ Urheberschaft geführt. Dies rührt nicht zuletzt daher, dass das aus der Romantik stammende Bild des „genialen Dichters“ mit einer Person wie dem geschäftsorientierten Londoner Theaterunternehmer Shakespeare unvereinbar scheint.[37] Die erste Folioausgabe von 1623 mit ihrer konkreten Festlegung des Shakespearschen Dramenkorpus unter Außerachtlassung der vorausgehenden apokryphen Dramen tat ein Übriges, das Bild eines urplötzlich auftauchenden Genies zu umreißen, das leicht zu dem eines Strohmanns umfunktioniert werden konnte. Von der etablierten akademischen Shakespeare-Forschung wird die Problematisierung der Autorschaft des William Shakespeare an dem ihm zugeschriebenen Werk nicht als legitimes Forschungsthema angesehen.[38] Einige Shakespeare-Forscher kritisieren jedoch die Weigerung der akademischen Literaturwissenschaft, mit außerakademischen (und inzwischen auch einigen akademischen) Forschern, die sich auch als „Antistratfordianer“ bezeichnen, ernsthaft zu diskutieren. (Stratfordianer sind demnach solche Personen, die glauben, dass der in Stratford geborene William Shakespeare der Autor der ihm zugeschriebenen Werke ist.)[39]

Hintergrund der Autorschaftsdebatten bei vielen „Antistratfordianern“ ist die Auffassung, der Dichter der Shakespeareschen Werke könne kein einfacher Mann von geringer Bildung aus der Provinz gewesen sein. Dabei vermittelte der Unterricht einer Grammar School, wie Shakespeare sie wahrscheinlich in Stratford besucht hat, die grundlegenden Kenntnisse und Kompetenzen, die für den Erwerb des in seine Dramen eingegangenen Wissens erforderlich waren. Im 18. Jahrhundert galt Shakespeare als ungebildeter Autor.[40] Man kann nicht gut beides behaupten: Der Autor der Stücke habe eine unerklärt hohe Bildung, und er habe zugleich nur wenig Bildung besessen. Gegen die Autorschaft Shakespeares an seinen Werken soll auch sprechen, dass keine Original-Handschriften seiner Werke überliefert sind, sieht man vom umstrittenen Manuskript des Stücks Sir Thomas More ab. Dies ist bei Autoren des 16. Jahrhunderts allerdings keine Besonderheit. Darüber hinaus werden die sechs erhaltenen eigenhändigen Unterschriften Shakespeares von einigen Beurteilern als so ungelenk angesehen, dass sie geradezu ein Analphabet geleistet haben könnte. Aber auch dies ist Bewertung aus einem modernen Standpunkt, der die historische Wirklichkeit nicht berücksichtigt.

Die Diskussion um den eigentlichen Urheber der Werke Shakespeares beginnt mit der Schriftstellerin Delia Bacon. In ihrem Buch The Philosophy of Shakespeare’s Plays (1857) entwickelte sie die Hypothese, dass sich hinter dem Namen William Shakespeare eine Gruppe von Schriftstellern, bestehend aus Francis Bacon, Sir Walter Raleigh und Edmund Spenser, verberge. Ihre Publikation löste weitere Spekulationen aus, die bis heute anhalten und bei denen immer neue Kandidaten für die Urheberschaft genannt werden.[41]

Unter den Personen, die als mögliche Verfasser der Werke Shakespeares genannt werden, sind Francis Bacon, William Stanley und in neuerer Zeit vor allem Edward de Vere die am häufigsten genannten. Daneben spielt auch Christopher Marlowe eine gewisse Rolle (siehe Marlowe-Theorie). Im 19. und 20. Jahrhundert haben auch prominente Persönlichkeiten, wie Georg Cantor, Henry James und Mark Twain im Sinne der antistratfordianischen Thesen öffentlich Stellung genommen.

Rezeption in Deutschland

Shakespeare-Denkmal in Weimar

In Deutschland hat die Shakespeare-Rezeption eine ereignisreiche Geschichte, in der der Dichter für die verschiedensten Interessen in Dienst genommen wurde.[42]

Von großer Bedeutung war Shakespeare für die Literaturtheorie der Aufklärung bei Gotthold Ephraim Lessing (im 17. Literaturbrief 1759), für die Dramatiker des Sturm und Drang etwa bei Heinrich Wilhelm von Gerstenberg (Briefe über Merckwürdigkeiten der Litteratur, 1766/67), bei Jakob Michael Reinhold Lenz (Anmerkungen übers Theater, 1774), bei Johann Gottfried Herder (Von deutscher Art und Kunst, 1773) und bei Johann Wolfgang von Goethe (Rede zum Schäkespears Tag, 1771), auch bei dem zwar laienhaften, aber desto begeisterteren Ulrich Bräker (Etwas über William Shakespears Schauspiele von einem armen ungelehrten weltbürger, der das glück genoß, denselben zu lesen. Anno 1780); ebenso für die deutsche Romantik, vor allem bei August Wilhelm von Schlegel (Wiener Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur 1809–1811) und für die Dramentheorie des 19. Jahrhunderts. Der im frühen 18. Jahrhundert einflussreiche Theoretiker Johann Christoph Gottsched, der dem französischen Klassizismus des 17. Jahrhunderts verpflichtet war und sich damit u. a. an den drei Aristotelischen Einheiten der französischen Dramentheorie orientierte, hatte sich noch, wie Voltaire vor ihm, recht abfällig über Shakespeare geäußert. In der zweiten Jahrhunderthälfte aber wurde Shakespeare für die Dramentheoretiker der Spätaufklärung und des Sturm und Drang zum Prototyp des Genies und blieb im Urteil nicht nur der Theaterdichter unerreichter „Stern der höchsten Höhe“ (Goethe) bis in unsere Gegenwart.

Der Theaterprinzipal Abel Seyler und die Seylersche Schauspiel-Gesellschaft trugen in the 1770er Jahren wesentlich zur Popularität Shakespeares im deutschsprachigem Raum bei; Seyler hatte auch das grosse Verdienst an dem eigentlichen Einzug Shakespeares an dem am 2. November 1778 gegründeten Nationaltheater in Mannheim, das er als Gründungsdirektor führte.[43][44]

Zu den Besonderheiten der deutschen Shakespeare-Rezeption seit der Romantik gehört die Auffassung, die Deutschen hätten eine besondere Affinität zu Shakespeare, sein Werk stehe der deutschen Seele näher als der englischen.[45] Die Beschäftigung mit Shakespeare und die bis ins Politische reichende Popularisierung seines Werkes fand in der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, die im Jahr 1864 eher von Enthusiasten als von Fach-Philologen gegründet wurde, ihre institutionelle Verankerung. Sie ist die älteste Shakespeare-Gesellschaft der Welt und bedeutend älter als die englische. Anlässlich des 400. Geburtstags von Shakespeare hatten die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft und das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Köln eine Dokumentation zusammengetragen und unter dem Titel Shakespeare und das deutsche Theater in der Kunstgalerie Bochum und im Schloss Heidelberg ausgestellt.[46]

Unübersehbar ist die Zahl der (oft eigens für einzelne Inszenierungen angefertigten) Eindeutschungen Shakespeares seit über 250 Jahren. Bekannte Übertragungen der Dramen sind die Ausgaben von Christoph Martin Wieland und von Johann Joachim Eschenburg (beide in Zürich erschienen) sowie von Gabriel Eckert (der die Wieland/Eschenburgischen Texte im sog. „Mannheimer Shakespeare“ revidierte), von Eduard Wilhelm Sievers, diejenige von Johann Heinrich Voß und seiner Söhne Heinrich und Abraham, die Schlegel-Tieck-Ausgabe (von August Wilhelm von Schlegel, Wolf von Baudissin, Ludwig Tieck und dessen Tochter Dorothea Tieck) sowie in älterer Zeit die Übersetzungen einzelner Stücke von Friedrich von Schiller oder Theodor Fontane, in neuerer Zeit die während der Weimarer Republik sehr populären, weil bühnentauglichen Fassungen von Hans Ludwig Rothe, die nach einem Goebbels-Erlass jedoch verboten wurden, sowie die umfangreiche Übersetzung (27 Stücke) von Erich Fried und die geplante Gesamtübersetzung (37 Stücke liegen zum Jahresende 2017 vor) von Frank Günther. Neuere Übersetzungen einzelner Stücke, die Aufsehen erregten, waren z. B. die von Thomas Brasch und Peter Handke.

In den letzten Jahren hat sich die Shakespeare-Übersetzertätigkeit wieder mehr auf die Sonette konzentriert, an denen sich bereits seit dem achtzehnten Jahrhundert viele Übersetzer versuchen.

Shakespeares Werk ist im Laufe der Jahrhunderte zur ergiebigsten Quelle geflügelter Worte geworden. Nur die Bibel wird noch häufiger zitiert.

Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (2985) Shakespeare ist nach ihm benannt.[47]

Filme über Shakespeare (Auswahl)

Neben zahlreichen Verfilmungen der Werke Shakespeares, gibt es auch verschiedene Filme über ihn und sein Leben. Es handelt sich dabei meist um fiktionale Aufarbeitungen der Biographie des Autors, um Dramatisierungen oder auch Komödien. Ein bekanntes Beispiel für Letzteres ist Shakespeare in Love aus dem Jahr 1998. In dieser Oscar-prämierten Liebeskomödie war Joseph Fiennes in der Rolle des Dichters zu sehen. Ebenfalls eine romantische Komödie war der spanische Film Miguel y William aus dem Jahr 2007, in dem es um eine fiktives Treffen des Dichters mit Miguel de Cervantes geht.

Bereits 1907 entstand mit Shakespeare Writing "Julius Caesar" ein erster Kurzfilm, der gegenwärtig als verloren gelten muss.

In dem 1999 veröffentlichten Film Blackadder: Back & Forth, der die Serie Blackadder fortsetzt und eine Komödie ist, wird der Dichter von Colin Firth dargestellt. In der BBC-Produktion A Waste of Shame aus dem Jahr 2005 wird anhand von Shakespeares Sonetten eine Entstehungsgeschichte dieser geschildert. Rupert Graves übernahm dabei die Rolle des Dichters.

Roland Emmerichs Film Anonymus (2011) ist ein historischer Thriller, bei dem es auch um die William-Shakespeare-Urheberschaft geht. Edward de Vere, 17. Earl of Oxford habe dabei die eigentliche Autorenschaft der Werke des Briten inne. In Bill (2015) hingegen werden die eher unbekannten Lebensabschnitte Shakespeares, die sogenannten verlorenen Jahre, in einer abenteuerlichen Familienkomödie aufgearbeitet. Die regie übernahm Richard Bracewell, Mathew Baynton übernahm die Hauptrolle.

Kenneth Branagh, der selbst als Regisseur mehrfach Shakespeares-Verfilmungen verantwortete, drehte mit All Is True einen Film über die letzten Lebensjahre Shakespeares. Branagh übernahm hierbei auch die Hauptrolle.

Werke

Shakespeare war in erster Linie Dramatiker, verfasste daneben aber auch zwei Versepen sowie 154 Sonette. Der erste Versuch einer Gesamtausgabe seiner Theaterwerke erschien postum in Mr. William Shakespeare’s Comedies, Histories and Tragedies, der sogenannten Folio-Ausgabe. Diese enthält 36 Dramen, darunter 18 zuvor unpublizierte, ein Vorwort der Herausgeber sowie Lob- und Widmungsgedichte.

Nicht erhalten ist das im Jahr 1612 aufgeführte Drama Cardenio. Ebenfalls nicht mitgezählt wird die Mitarbeit an Sir Thomas More, einem Stück, das von mehreren Autoren verfasst worden ist; Shakespeares Teilnahme ist aber in neuerer Zeit wieder in Zweifel gezogen worden.[48] Eine Reihe von Dramen wurde Shakespeare seit der dritten Folio-Ausgabe (1662) zugeschrieben. Abgesehen von Pericles, das, von Shakespeare zusammen mit einem anderen Autor geschrieben, als authentisches Werk akzeptiert wird, gelten diese als „Apokryphen“ bezeichneten Stücke schon lange nicht mehr als Kandidaten für die Aufnahme unter die echten Werke Shakespeares.[49] In der Forschung wird laufend über Zu- und Abschreibungen weiterer Werke und über die Zusammenarbeit anderer Autoren an seinen Werken bzw. über die Kollaboration Shakespeares bei den Werken anderer Autoren diskutiert.[50] Jüngere vorgeschlagene Zuschreibungen betreffen Edward III und Double Falshood or The Distrest Lovers. Bei Edward III (gedruckt 1596) wird Shakespeares Ko-Autorschaft angenommen (u. a. von Brian Vickers); das Drama wurde in die jüngste Ausgabe von „The Norton Shakespeare“ und in die zweite Auflage des „Oxford Shakespeare“ aufgenommen. Double Falshood, dessen Autorschaft bereits seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts kontrovers diskutiert wird, wurde 2010 Teil der Arden-Edition der Werke Shakespeares.

Historiendramen

The Globe (Nachbau)

York-Tetralogie

  • Heinrich VI.
    • Teil 1 (King Henry VI, Part 1; 1591)
    • Teil 2 (King Henry VI, Part 2; 1591–1592)
    • Teil 3 (King Henry VI, Part 3; 1591–1592)
  • Richard III. (King Richard III; um 1593, gedruckt 1597)

Lancaster-Tetralogie

  • Richard II. (King Richard II; zwischen 1590 und 1599, gedruckt 1597)
  • Heinrich IV.
    • Teil 1 (King Henry IV, Part 1; um 1595/96, gedruckt 1598)
    • Teil 2 (King Henry IV, Part 2; um 1597, gedruckt 1600)
  • Heinrich V. (King Henry V; 1599, gedruckt 1600 als Raubdruck)

Komödien

Heitere Komödien

Problemstücke

Romanzen

Tragödien

Frühe Tragödien

Römerdramen

Spätere Tragödien

Versdichtungen

Ausgaben

Old-Spelling-Ausgaben

  • The First Folio of Shakespeare. The Norton Facsimile. Ed. by Charlton Hinman. Norton, New York 1969.
  • The complete works of William Shakespeare. Hrsg. und mit einem Glossar versehen von W. J. Craig, London 1978.
  • The Oxford Shakespeare. The Complete Works. Original Spelling Edition. Ed. by Stanley Wells, Gary Taylor, John Jowett, William Montgomery. Clarendon Press, Oxford 1987.

Modernisierte Ausgaben

  • The Arden Shakespeare. Complete Works. Revised edition. Ed. by Ann Thompson, David Scott Kastan, Richard Proudfoot. Thomson Learning, London 2001. (ohne die Anmerkungen der Arden-Einzelausgaben)
  • The Oxford Shakespeare. The Complete Works. Second edition. Ed. by Stanley Wells, Gary Taylor, John Jowett, William Montgomery. Clarendon Press, Oxford 2005. (ohne Anmerkungen)
  • The Norton Shakespeare. Based on the Oxford Edition. Second edition. Ed. by Stephen Greenblatt, Jane E. Howard, Katharine Eisaman Maus. Norton, New York 2008.

Übersetzungen

  • Shakespeare’s dramatische Werke. Neue Ausgabe in neun Bänden. Übersetzung von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck. Druck und Verlag von Georg Reimer, Berlin 1853 bis 1855.
  • William Shakespeare: Dramen. Mit einem Nachwort und Anmerkungen von Anselm Schlösser, 2 Bände, Berlin und Weimar 1987.
  • William Shakespeare: Sämtliche Werke in vier Bänden (Herausgegeben von Günther Klotz, Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, Dorothea Tieck, Wolf Graf Baudissin und Günther Klotz, mit Anmerkungen des Herausgebers). Aufbau, Berlin 2000, ISBN 978-3-7466-2554-6 (= Schöne Klassiker).
  • Shakespeare-Gesamtausgabe in 39 Bänden (Übersetzung von Frank Günther; bisher erschienen: 33 Bände). Ars vivendi verlag, Cadolzburg.

Hörbuch

  • Robert Gillner (Hrsg.): Shakespeare for Lovers. Sprecher: Catherine Gayer, David Knutson u. a. Monarda Publishing House, Halle 2012, 2 CD, 92 Minuten.

Siehe auch

Literatur

  • Peter Ackroyd: Shakespeare: Die Biographie. Aus dem Englischen von Michael Müller und Otto Lucian. Knaus, München 2006, ISBN 3-8135-0274-0.
  • Harald Bloom: Shakespeare. Die Erfindung des Menschlichen. Komödien und Historien. Aus dem Amerikanischen von Peter Knecht. Berlin Verlag, Berlin 2002.
  • Harald Bloom: Shakespeare. Die Erfindung des Menschlichen. Tragödien und späte Romanzen. Aus dem Amerikanischen von Peter Knecht. Berlin Verlag, Berlin 2002.
  • Edmund K. Chambers: William Shakespeare. A study of facts and problems. Clarendon Press, Oxford 1930.
  • Nicholas Fogg: Hidden Shakespeare: a Biography. Amberley, Stroud 2012, ISBN 978-1-4456-0769-6.
  • Hans-Dieter Gelfert: William Shakespeare in seiner Zeit. C.H.Beck, München 2014, ISBN 3-406-65919-5.
  • Stephen Greenblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Berlin-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-8270-0438-1.
  • Stephen Greenblatt: Verhandlungen mit Shakespeare. Innenansichten der englischen Renaissance. Wagenbach, Berlin 1990, ISBN 3-8031-3553-2.
  • Frank Günther: Unser Shakespeare. Einblicke in Shakespeares fremd-verwandte Zeiten. München 2014, ISBN 978-3-423-26001-5.
  • Hildegard Hammerschmidt-Hummel: William Shakespeare – Seine Zeit – Sein Leben – Sein Werk. Philipp von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-2958-X.
  • Graham Holderness: Nine lives of William Shakespeare. Continuum, London u. a. 2011, ISBN 978-1-4411-5185-8.
  • Ernst A. J. Honigmann: The Lost Years. Manchester University Press, 1985, ISBN 0-7190-1743-2.
  • Charles Talbut Onions: A Shakespeare glossary. Oxford 1911; 2. Aufl. ebenda 1919; Nachdruck 1929.
  • Roger Paulin: The Critical Reception of Shakespeare in Germany 1682–1914. Native literature and foreign genius. (Anglistische und amerikanistische Texte und Studien, 11). Olms, Hildesheim u. a. 2003, ISBN 3-487-11945-5.
  • Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2.
  • Samuel Schoenbaum: William Shakespeare. Eine Dokumentation seines Lebens. Insel, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-458-04787-5.
  • Samuel Schoenbaum: Shakespeare’s Lives. New edition. Clarendon Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-818618-5.
  • Marvin Spevack: A complete and systematic concordance to the works of Shakespeare. Band I ff., Hildesheim 1970.
  • Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen. UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-8252-1907-0.
  • Ian Wilson: Shakespeare – The Evidence. Unlocking the Mysteries of the Man and his Work. London 1993, ISBN 0-7472-0582-5.

Weblinks

Commons: William Shakespeare - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikisource: William Shakespeare – Quellen und Volltexte


Einzelnachweise

  1. Todesdatum nach dem während der gesamten Lebenszeit Shakespeares in England geltenden julianischen Kalender (23. April 1616); nach dem in den katholischen Ländern 1582, in England aber erst 1752 eingeführten gregorianischen Kalender ist der Dichter am 3. Mai 1616 gestorben. Dadurch hat er das gleiche Todesdatum wie der spanische Nationaldichter Cervantes, obwohl er ihn um zehn Tage überlebt hat.
  2. E. K. Chambers: William Shakespeare – A Study of Facts and Problems. At the Clarendon Press, Oxford 1930. Band 2, S. 1 f. Siehe auch Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 347. Suerbaum sieht die Festlegung von Shakespeares Geburtstag auf den 23. April, dem Tag des Festes des Nationalheiligen St. George, ebenso als Teil der Shakespeare-Legende.Ähnlich die Darstellung bei Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 136 f.
  3. Chambers, Band 1, S. 13; Band 2, S. 2.
  4. T. W. Baldwin: William Shakspere’s Small Latine and Lesse Greeke. Urbana: Univ. of Illinois Press 1944, 2 Bde. In der Forschung wird Baldwins Nachweis, dass Shakespeare tatsächlich eine Grammar School besucht hat, allgemein anerkannt, so ausdrücklich bei Charles Martindale/Michelle Martindale: Shakespeare and the Uses of Antiquity: An Introductory Essay. Routledge, London 1989, S. 6. Allerdings ist Shakespeares Schulbesuch historisch nicht dokumentiert; dessen ungeachtet wird er in der Shakespeare-Forschung allgemein aufgrund des Bildungshorizontes von Shakespeare und der zahlreichen Zitate aus Schulbüchern in seinen dramatischen Werken als sehr wahrscheinlich bzw. „so gut wie sicher“ angesehen. Auf jeden Fall ist es bei dem heutigen Forschungsstand die Annahme unbestritten, dass Shakespeare sich das in einer grammar school zur damaligen Zeit vermittelte Wissen angeeignet hat, wenngleich sein akademisch ausgebildeter dichterischer Rivale Ben Jonson später diese Kenntnisse Shakespeares als „small Latin and less Greek“ (dt.: „kaum Latein und noch weniger Griechisch“) herunterspielte. Vgl. dazu auch Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 350. Siehe ebenfalls Samuel Schoenbaum: The Life of Shakespeare. In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): A New Companion to Shakespeare Studies. Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 3f.
  5. Vgl. dazu Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 351f. Siehe gleichermaßen Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 137–140.Vgl. zu den biografischen Angaben ebenfalls Samuel Schoenbaum: The Life of Shakespeare. In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): A New Companion to Shakespeare Studies. Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 4f. Die Taufe des ersten Kindes am 26. Mai 1583 hat in verschiedenen Shakespeare-Biographien zu ausgeprägten Spekulationen geführt; ein dokumentarisch belegter Nachweis über eine vorherige Verlobung des Paares oder den Abschluss eines in der elisabethanischen Zeit vielfach üblichen marriage precontract, d. h. eines Eheversprechens existiert nicht, wenngleich ein solches Verlöbnis nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Siehe dazu genauer Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt, ebenda S. 138f.
  6. Chambers, Band 2, S. 101: Loving countryman; I am bold of you as of a friend, craving your help with £ 30 … You shall neither lose credit nor money by me … so I commit this to your care and hope of your help.
  7. Arthur Acheson: Shakespeare’s Lost Years in London. Brentano’s, New York 1920.
  8. Vgl. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 121 sowie die ausführliche Darstellung der überlieferten Legenden von Shakespeares Leben beispielsweise als Wilderer oder Pferdeknecht, ebenda S. 122ff. Der anerkannte Shakespeare-Forscher Samuel Schoenbaum erachtet es in seiner Biografie Shakespeares andererseits als durchaus möglich, dass sich Shakespeare etwa ab dem Sommer 1587 einer der Wanderbühnen, der Leicester’s, Warwick’s oder Queen’ Men als Schauspieler angeschlossen hat, die durch die Provinz zogen und in den 1580er Jahren auch Auftritte in Stratford hatten. Vgl. Samuel Schoenbaum: The Life of Shakespeare. In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): A New Companion to Shakespeare Studies. Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 5.
  9. Vgl. Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 350f. Siehe dazu auch grundlegend Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 118ff.
  10. Siehe dazu Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. Reclam, Stuttgart 2006, 3. rev. Auflage 2015, ISBN 978-3-15-020395-8, S. 13f. Dessen ungeachtet stellt Shakespeares Biografie, die Gegenstand umfangreicher Forschungsarbeit gewesen ist und sich durchaus auf zahlreiche überlieferte Dokumente und registrierte Eintragungen stützen, die vermutlich bestdokumentierte Bürgerbiografie aus dem elisabethanischen Zeitalter dar. Vgl. dazu auch Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen. UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-8252-1907-0, S. 241f.
  11. Chambers, Band 1, S. 58.
  12. Siehe auch Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 144–146.
  13. Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 354–357. Vgl. ebenso Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146ff.
  14. Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 358f. Vgl. auch Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146-130. Siehe ebenso Samuel Schoenbaum: The Life of Shakespeare. In: Kenneth Muir und Samuel Schoenbaum (Hrsg.): A New Companion to Shakespeare Studies. Cambridge University Press 1971, Nachdruck 1976, ISBN 0-521-09645-6, S. 1–14, hier S. 6f.
  15. Siehe u. a. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 146f.
  16. Siehe dazu eingehend Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 358f.
  17. Raymond Carter Sutherland: The Grants of Arms to Shakespeare’s Father. In: Shakespeare Quarterly. 14 (1963), S. 379–385, hier, S. 385:
    “…the still often-made statement that William secured arms to show the fact that he had ‘arrived’ is pure assumption with no basis in fact and may seriously misrepresent not only his attitude toward heraldry and society but also his relationship with the other members of his family.”
  18. Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 361–363. Siehe auch Ulrich Suerbaum: Shakespeares Dramen. UTB, Stuttgart 2001, ISBN 3-8252-1907-0, S. 244ff.
  19. Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 365f. Vgl. auch detailliert Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 150–153, hier vor allem S. 152.
  20. Siehe Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 166f.
  21. Siehe eingehend Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 161–164, hier vor allem S. 152, sowie S. 164f.
  22. Siehe ausführlich Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 369. Vgl. ebenfalls detailliert Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 164f.
  23. Siehe ausführlich Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 165f. Siehe gleichermaßen ausführlich Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 369–373 hier vor allem S. 369–371.
  24. Vgl. Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 345–376, hier S. 369. Siehe auch detailliert Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 164–167, hier vor allem S. 166f.
  25. Vgl. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 168. Siehe Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 370 f. Vgl. ferner E.A.J. Honigmann: Shakespeare Will and the Testamentary Tradition. In: Shakespeare and Cultural Traditions: Selected Proceedings of the International Shakespeare Association World Congress. Tokyo 1991, hrsg. von Tetsuo Kishi, Roger Pringle, and Stanley Wells (Newark: University of Delaware, 1994).
  26. Siehe Ulrich Suerbaum: Das elisabethanische Zeitalter. Philipp Reclam Jun., Stuttgart 1998 (Erstauflage 1989), ISBN 3-15-008622-1, Kapitel 3: Ein Bürgerleben: William Shakespeare, S. 369f.
  27. Mary Edmond: „It was for Gentle Shakespeare Cut“. In: Shakespeare Quarterly. 42 (1991), S. 339–344.
  28. Charlotte Higgins: The only true painting of Shakespeare – probably (Memento vom 12. Juli 2012 im Webarchiv archive.is)
  29. Marie-Claude Corbeil: The Scientific Examination of the Sanders Portrait of William Shakespeare, Canadian Conservation Institute, 2008.
  30. Tarnya Cooper (Hrsg.): Searching for Shakespeare. Mit Essays von Marcia Pointon, James Shapiro und Stanley Wells. National Portrait Gallery/ Yale Center for British Art, Yale University Press, 2006.
  31. Vgl. Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 180f. Siehe auch Vielleicht ein Bild von einem Bild von Shakespeare. In: Die Welt vom 12. Februar 2014. Abgerufen am 4. Februar 2019.
  32. Siehe dazu Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-520-38605-2, S. 373–376.
  33. Manfred Scheler: Shakespeares Englisch. Eine sprachwissenschaftliche Einführung. (Grundlagen der Anglistik und Amerikanistik, 12). Schmidt, Berlin 1982, S. 89 (Zählung nach Lexemen, nicht Worttypen). Abweichende Berechnungsgrundlagen führen zu anderen Ziffern. Die verbreiteten Zahlen von 29 066, die Marvin Spevack (A complete and systematic Concordance to the works of Shakespeare, Bd. 4, Hildesheim 1969, S. 1) angibt, bzw. von 31.534, die in einer Untersuchung von Bradley Efron und Ronald Thisted (Estimating the Number of Unseen Species: How Many Words did Shakespeare Know? In: Biometrika. 63 (1976), S. 435–447) genannt wird, gehen darauf zurück, dass die Autoren flektierte Wortformen und orthographische Varianten als jeweils eigenes Wort zählen.
  34. David und Ben Crystal: Shakespeare’s Words. A Glossary and Language Companion (Memento vom 28. Juni 2010 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis). Penguin, London 2002.
  35. Vgl: Wolfgang Clemen: The Development of Shakespeare's Imagery. Routledge, London 1977, ISBN 0-415-61220-9.
  36. Fausto Cercignani: Shakespeare’s Works and Elizabethan Pronunciation. Clarendon Press, Oxford 1981, ISBN 0-19-811937-2.
  37. Die Geschichte der „Autorschaftsfrage“ wird referiert im Werk von Samuel Schoenbaum: Shakespeare’s Lives. New edition. Clarendon Press, Oxford 1991. Siehe auch David Kathman: The Question of Authorship. In: Stanley Wells, Lena Cowen Orlin (Hrsg.): Shakespeare. An Oxford Guide. Oxford University Press, Oxford 2003, S. 620–632; Ingeborg Boltz: Verfasserschaftstheorien. In: Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. Die Zeit – der Mensch – das Werk – die Nachwelt. 5. durchges. u. erg. Auflage, Kröner-Verlag, Stuttgart 2009, S. 185–194.
  38. Die ablehnende Haltung der akademischen Shakespeare-Forschung zur Problematisierung der Autorschaft wird beschrieben von Thomas A. Pendleton: Irvin Matus’s Shakespeare, In Fact. In: Shakespeare Newsletter Nr. 44 (Summer 1994), S. 26–30.
  39. Irvin Leigh Matus: Reflections on the Authorship Controversy (15 Years On). In which I answer the question: Is it Important? (online); David Chandler: Historicizing Difference: Anti-Stratfordians and the Academy. In: Elizabethan Review 1994 (online) (Memento vom 6. Mai 2006 im Internet Archive).
  40. Alexander Pope spricht in der Preface zu The Works of Shakespear. In Six Volumes. Vol. I, Printed for J. and P. Knapton, London 1745, S. xvi von the popular opinion of his want of learning.
  41. Dass vor Delia Bacon ein gewisser James Wilmot bereits im 18. Jahrhundert die Bacon-These vertreten haben soll, hat James Shapiro in Contested Will. Who Wrote Shakespeare? (Faber & Faber, London 2011, S. 11–14) als Fälschung nachgewiesen.
  42. Hans Wolffheim: Die Entdeckung Shakespeares, Deutsche Zeugnisse des 18. Jahrhunderts. Hamburg 1959. Ausführlich über die Rezeption in Deutschland berichtet auch Günther Ercken in: Ina Schabert (Hrsg.): Shakespeare-Handbuch. 4. Auflage. Stuttgart 2000, S. 635–660.
  43. Edmund Stadler, Shakespeare und die Schweiz, Theaterkultur-Verlag, 1964, S. 10
  44. Ernst Leopold Stahl, Shakespeare und das deutsche Theater, Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag, 1947
  45. Vgl. Friedrich Theodor Vischers Shakespeare-Vorträge. 2. Auflage. Stuttgart/ Berlin 1905, S. 2: „Die Deutschen sind nun also gewohnt, Shakespeare als einen der Unsern zu betrachten. […] Ohne undankbar zu sein gegen England, das uns diesen größten aller Dichter geschenkt hat, dürfen wir es mit Stolz sagen: daß der deutsche Geist zuerst Shakespeares Wesen tiefer erkannte. Er hat auch den englischen befreit aus dem alten Vorurteil, Shakespeare sei ein wildlaufendes Genie.“
  46. Rolf Badenhausen: Laudatio zur Ausstellung Shakespeare und das deutsche Theater im Schloss Heidelberg, 6. Juni – 11. Oktober 1964 (Ausstellung in Bochum: 23. April – 10. Mai). Digitalisiertes Manuskript (Auszug): https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_lec-229_HD1964-6.pdf. Einführung im Ausstellungskatalog (S. 7–8): https://www.badenhausen.net/dr_rolfb/manuscripts/rbi_intro-229_sp1964-04.pdf
  47.  Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. 5 Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003 (Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names), ISBN 978-3-540-29925-7, S. 186 (link.springer.com).
  48. Paul Werstine: Shakespeare More or Less: A.W. Pollard and Twentieth-Century Shakespeare Editing. In: Florilegium. 16 (1999), S. 125–145.
  49. Christa Jansohn: Zweifelhafter Shakespeare. Zu den Shakespeare-Apokryphen und ihrer Rezeption von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert. (Studien zur englischen Literatur, 11). Lit, Münster u. a. 2000.
  50. Brian Vickers: Shakespeare, co-author. A historical study of five collaborative plays. Oxford Univ. Press, Oxford u. a. 2004.


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