Eigenschaft (Philosophie)

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Eine Eigenschaft (lat. attributum, proprietas, qualitas; eng. property; franz. propriété) ist ganz allgemein etwas, das einer Sache, einer Person, einem Begriff oder einer anderen Eigenschaft eigen ist. Handelt es sich dabei um eine Eigenschaft, die zum Wesen der Sache gehört, so ist sie eine wesentliche Eigenschaft oder Wesenseigenschaft. Alle zufälligen und mithin unwesentliche Eigenschaften, die also nicht unmittelbar das Sosein berühren, werden auch Akzidentien genannt.

Primäre und sekundäre Eigenschaften

Seit Demokrit unterscheidet man zwieschen primären Eigenschaften und sekundären Eigenschaften, so auch bei John Locke. Primäre Eigenschaften sind dabei Eigenschaften, die dem Ding an sich (Kant) unmittelbar und direkt zukommen, sekundäre Eigenschaften hingegen sind Eigenschaften, die ihm "nicht" direkt zukommen, die also erst eine Konstruktion unseres Gehirns sind, wie Farbe, Geruch oder Geschmack.

Physische und charakterliche Eigenschaften

Im Allgemeinen unterscheidet man zischen physischen Eigenschaften, also solchen, die den Dingen direkt oder indirekt zukommen, und charakterlichen Eigenschaften, speziell der Menschen. Erstere sind zumeist wertfrei, letztere sind immer auch bewertend, weil sie Aussagen über die als besonderen Wert angesehene Tugendhaftigkeit der Menschen machen.

Wesentliche und unwesentliche Eigenschaften

Seit Aristoteles wird in der Philosophie ganz klar zwischen wesentlichen Eigenschaften (Essenz/Substanz) und unwesentlichen Eignschaften (Akzidenz) unterschieden. wesentliche Eigenschaften kommen einem Ding oder eine Sache "mit Notwendigkeit" zu, unwesentliche Eigneschaften nur "zufällig", gehören also nicht norwenidig zu Wesen des Dings oder der Sache, wie zum Beipiel die Farbe eines Autos. Demgegenüber ist es wesentlich, dass das Auto Räder hat und fahren kann. Andernfalls wäre es kaputt und nicht mehr ganz. Würde es hingegen Autos geben, die mit Hilfe von Antigravition über die Straßen schweben könnten, müsste man den Begriff Auto komplett neue definieren. Aber auch dann hätten wir wieder einen Kern von notwendigen Eigenschaften und eine belieib große Menge nicht notwendiger, also rein zufälliger Eigenschaften. Aristoteles trifft diese Unterscheidung zwischen wesntlichen und unwesentlichen Eigenschaften vor allem in seiner Metaphysik.

Manifeste und dispositionelle Eigenschaften

Grundsätzlich kann zwischen manifesten Eigenschaften und dispositionellen Eigenschaften unterschieden werden. Erstere sind tatsächlich realisiert und daher der Beobachtung zugänglich. Begrifflich sind sie daher als Beobachtungsbegriffe zu fassen. Letztere sind nur der Möglichkeit nach vorhanden und können daher nicht beobachtet werden. Begrifflich werden sie durch Dispositionsbegriffe gefasst.

Siehe auch

Einzelnachweise