Schlehe und Wasserwirtschaft: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
<!--  Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
Die '''Wasserwirtschaft''' bezeichnet die Bewirtschaftung des [[Wasser]]s durch den [[Mensch]]en. Man kann vier Bereiche unterscheiden:
{{Taxobox
# die Bewirtschaftung von [[Oberflächenwasser|ober-]] und [[Grundwasser|unterirdischen]] [[Gewässer]]n,
| Taxon_Name      = Schlehdorn
# die [[Trinkwasser]]gewinnung und -verteilung,
| Taxon_WissName  = Prunus spinosa
# die Bewirtschaftung von [[Abwasser|Abwässern]].
| Taxon_Rang      = Art
# die [[Entwässerung]] von niederschlagsreichen Gebieten oder [[Bewässerung]] von niederschlagsarmen Gebieten.
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden die Belange der Wasserwirtschaft durch die jeweiligen gemeinnützigen Verbände: [[Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall]], [[Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband]] und [[Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband]] vertreten.
| Taxon2_WissName  = Prunus
| Taxon2_Rang      = Gattung
| Taxon3_LinkName  = nein
| Taxon3_Name      = Steinobstgewächse
| Taxon3_WissName  = Amygdaleae
| Taxon3_Rang      = Tribus
| Taxon4_WissName  = Spiraeoideae
| Taxon4_Rang      = Unterfamilie
| Taxon5_Name      = Rosengewächse
| Taxon5_WissName  = Rosaceae
| Taxon5_Rang      = Familie
| Taxon6_Name      = Rosenartige
| Taxon6_WissName  = Rosales
| Taxon6_Rang      = Ordnung
| Bild            = Prunus spinosa001.jpg
| Bildbeschreibung = Fruchtende Schlehen (Mitte August)
}}


Der '''Schlehdorn''' (''Prunus spinosa''), auch '''Schlehendorn''', '''Schlehe''', '''Heckendorn''', '''Schwarzdorn''' oder '''Deutsche Akazie''' genannt, ist eine Pflanzenart aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Prunus]]'', der zur Tribus der [[Steinobstgewächse]] (Amygdaleae) innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Rosengewächse]] (Rosaceae) gehört.
== Gewässerbewirtschaftung ==
[[See (Gewässer)|Seen]] und [[Fluss|Flüsse]] als oberirdische Gewässer werden schon seit [[Römisches Reich|römischer Zeit]] in [[Europa]] bewirtschaftet. Dazu werden sie so gestaltet, dass


== Etymologie ==
# ''Transporte'' vereinfacht werden, meist durch [[Wasserbau|gewässerbauliche Maßnahmen]], etwa durch [[Flussbegradigung]]en oder den Einbau von [[Staustufe]]n, [[Schleuse]]n oder [[Schiffshebewerk]]en;
Der Name der Schlehe ist wohl auf die Farbe ihrer Frucht zurückzuführen und leitet sich von dem [[Indogermanische Sprachen |indogermanischen]] Wort ''(S)li'' ab, was „bläulich“ bedeutet. Man findet diese ursprüngliche Bedeutung auch als Silbe im Pflaumenschnaps [[Slivovitz]] wieder. Im Althochdeutschen wurde die Schlehe als ''sleha'', im Neuhochdeutschen als ''slehe'' bezeichnet. Die [[slawische Sprachen|slawischen]] Varianten wie das [[russische Sprache |russische]] “Слива” ''(Sliwa)'' oder das [[serbokroatisch]]e “šljiva” (davon abgeleitet: [[Sliwowitz]]) bedeuten [[Zwetschge]].<ref>''Duden, das Herkunftswörterbuch.'' 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, 2014.</ref>
# die ''Nahrungsmittelerzeugung'' verbessert wird, etwa durch Be- oder Entwässerung von Feldern oder die Anlage von Fischteichen;
# ''Energiegewinnung'' z.&nbsp;B. durch [[Wassermühle]]n und [[Wasserkraftwerk]]e ermöglicht wird;
# in vielen Fällen werden künstliche Gewässer für den [[Hochwasserschutz]] und zur [[Niedrigwasseraufhöhung]] genutzt;
# in neuerer Zeit ''Freizeitnutzung'' für [[Segler (Schifffahrt)|Segler]], [[Angeln (Fischfang)|Angler]] etc. angeboten wird.


== Beschreibung ==
Die verschiedenen Ziele der Wasserwirtschaft bei der Nutzung der Gewässer werden mit dem [[Wasserwirtschaftsplan]] koordiniert.
=== Vegetative Merkmale ===
Der sommergrüne, sparrige und sehr dornenreiche Schlehdorn wächst als [[Strauch]] oder als kleiner, oft mehrstämmiger [[Baum]], der bis zu 40 Jahre alt werden kann. Er erreicht gewöhnlich Wuchshöhen von drei Metern. In seltenen Fällen können auch Exemplare bis sechs Meter Höhe beobachtet werden. Da die zahlreichen [[Kurztrieb]]e beinahe im 90°-Winkel von den [[Langtrieb]]en abstehen, zeigt die Schlehe ein typisch stark verästeltes Erscheinungsbild. Flach verzweigte, bizarre Krüppelformen entstehen durch Wildverbiss oder auch dauerhaft starke Winde und sind insbesondere in den [[Eiche]]ngebüschen der Nordseeküste und den Hängen des Oberrheingrabens anzutreffen.


Die flachwurzelnde Schlehe besitzt eine sehr dunkle, schwärzliche [[Rinde]], die im fortgeschrittenen Alter in schmale Streifen zerreißt. Die Rinde der Triebe ist rotbraun gefärbt und filzig bis fein behaart, später verkahlen sie. Die [[Zweig]]e zeigen eine rundliche bis kantige Form und sind mit zahlreichen Kurztrieben besetzt. Die Kurztriebe bilden [[Dorn (Botanik)|Dornen]] aus, die im botanischen Sinne umgewandelte Seitentriebe sind und als eine Anpassungsleistung an Trockenheit gedeutet werden. Langtriebe besitzen keine echte Endknospe.<ref name="Scholz" />
Seit Ende des 20. Jahrhunderts werden in Deutschland die in früherer Zeit durchgeführten wasserbaulichen Veränderungen auch wieder zurückgebaut, Begradigungen werden aufgehoben, Flüsse dürfen wieder [[Mäander (Flussschlinge)|mäandrieren]]. Diese Renaturierungsmaßnahmen wirken sich vor Allem positiv auf den Hochwasserschutz aus, da naturnahe Flusssysteme den Spitzenabfluss (Hochwasserscheitel) reduzieren. Dabei wird allerdings die Hochwasserdauer verlängert. In diesem Zusammenhang spielt die [[Strömungslehre]] eine wichtige Rolle.


Die 1,5 bis 2 Millimeter langen, hellbraunen [[Knospe]]n stehen meist zu dritt über einer Blattnarbe, wobei es sich bei den seitlichen gewöhnlich um Blütenknospen handelt, die rundlicher gestaltet sind als die ovalen bis oval-kugeligen Blattknospen. Am Ende der Kurztriebe kommen Blütenknospen oft ohne [[Internodium (Botanik)|Internodien]] gehäuft vor. Die [[Laubblätter|Blätter]] sind in der Knospenlage gerollt.<ref name="Scholz" /> Die [[Schuppe (Morphologie)|Knospenschuppen]] sind meist behaart oder bewimpert und laufen in einer Spitze aus.
Die Bewirtschaftung [[Grundwasserleiter|unterirdischer Gewässer]], also des [[Grundwasser]]s, erfolgt meist im Rahmen der [[Trinkwassergewinnung]] oder der [[Regenwasserbewirtschaftung]].


Die [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] des Schlehdorns stehen an zwei bis zehn Millimeter langen [[Blattstiel]]en, die leicht behaart sein können, jedoch meist drüsenlos sind.<ref name="Scholz" /> Die Blätter sind [[Blattstellung|wechselständig]] und häufig büschelig-spiralig angeordnet. Sie fühlen sich relativ weich an. Die [[Blattspreite]] entwickelt eine Länge von zwei bis fünf Zentimeter und eine Breite zwischen ein und zwei Zentimeter. Sie bildet eine verkehrt-eiförmige Form aus, die sich zum [[Blattgrund]] hin keilförmig verschmälert und in einer spitzen bis stumpfen Blattspitze ausläuft. Der [[Blattform#Spreitenrand|Blattrand]] weist eine doppelte, feine Zähnung auf. Junge Blätter bilden an ihrer Blattunterseite zunächst eine flaumige Behaarung aus, verkahlen in der Folge und zeigen dann eine mittelgrüne Färbung. Die Blattoberseite ist unbehaart und von dunkelgrüner Farbe. Linealische, am Rand gezähnte Nebenblätter überragen gewöhnlich den Blattstiel. Am Grund der Blattspreite befinden sich [[Nektarium|Nektarien]].
== Trinkwassergewinnung ==
Dies bezeichnet die Gewinnung, [[Trinkwasseraufbereitung|Aufbereitung]] und [[Wasserverteilungssystem|Verteilung]] von Trinkwasser in menschlichen Siedlungsräumen. Die [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]] hat eine Leitlinie für Trinkwasserqualität erstellt (Guidelines for drinking-water quality).


[[Datei:Prunus spinosa sl2.jpg|mini|Winterknospen an einem Kurztrieb]]
Die Trinkwassergewinnung unterliegt in vielen [[Industrieländer]]n der [[Behörde|behördlichen]] [[Überwachung]].
[[Datei:Schlehenblüte 2009 4.JPG|mini|Blüten]]


=== Generative Merkmale ===
Teilweise haben die Kommunen in Deutschland nur eine überwachende Funktion oder auch die Pflicht, die Wasserversorgung selbst betrieblich zu gestalten. Unter anderem aufgrund knapper kommunaler Haushalte kommt es in den letzten Jahren vereinzelt zu [[Privatisierung]]en im Wasserver- und -entsorgungsbereich.
[[Datei:Schlehenblüte IV.jpeg|mini|Blüten, verschiedene Stadien]]
Die weißen [[Blüte]]n des Schlehdorns erscheinen im März und April – lange vor dem Laubaustrieb. Dadurch lässt sich die Schlehe in diesem Zeitraum leicht vom [[Weißdorn]] unterscheiden, dessen Blüten erst nach den Blättern gebildet werden. Die an kurzen, starr abstehenden, meist kahlen Blütenstielen stehenden Blüten sind radiärsymmetrisch, fünfzählig und zwittrig. Ihr Durchmesser beträgt etwa 1,5&nbsp;cm. Sie bilden sich an den verdornten Kurztrieben und stehen dort sehr dicht einzeln oder zu je zwei aneinander. Charakteristisch ist ihr leichter Mandelduft. Der Blütenbecher ist glockig. Der [[Kelchblatt|Kelch]] besteht aus fünf dreieckigen bis ovalen Kelchblättchen. Sie werden etwa 1,5 bis 2&nbsp;mm lang und sind am Rand unregelmäßig fein gezähnt. An der Außenseite ist der Kelch unbehaart. Die ovalen, ganzrandigen Kronblätter erreichen eine Länge von etwa sechs bis acht Millimeter. Sie sind nicht miteinander verwachsen und umgeben die etwa zwanzig fünf bis sieben Millimeter langen Staubblätter mit gelben oder rötlichen [[Staubbeutel]]n. Diese umgeben einen einzigen [[Griffel (Botanik)|Griffel]].<ref name="Scholz" /> Der mittelständige [[Fruchtknoten]] ist weit in den Achsenbecher eingesenkt.


Die Innenseite des Blütenbechers sondert reichlich [[Nektar (Botanik)|Nektar]] ab, so dass die Schlehe für zahlreiche Insekten im zeitigen Frühjahr eine wertvolle Nahrungsquelle darstellt. Die Schlehe wird von Insekten bestäubt.
== Brauchwassergewinnung ==
[[Industrie]]betriebe, [[Kraftwerk]]e, [[Landwirtschaft]] und weitere gewerbliche Verbraucher benötigen großen Mengen an [[Betriebswasser]]. Da an diese Wässer geringere bzw. andere Anforderungen bei Qualität, Zusammensetzung und Temperatur gestellt werden, wird für solche Zwecke z.&nbsp;T. Wasser ohne oder mit nur geringem Aufbereitungsaufwand gefördert.


[[Datei:Prunus spinosa2.jpg|mini|Früchte des Schlehdorns]]
== Abwasserbewirtschaftung ==
An einem aufrechten Fruchtstiel entwickelt sich eine kugelige bis schwach ellipsoide, gefurchte [[Steinfrucht]] mit einem Durchmesser von 6 bis 18&nbsp;mm. Sie ist blauschwarz bereift, eine Behaarung wird nicht ausgebildet. Das grüne Fruchtfleisch löst sich nicht vom Steinkern. Der mehr oder weniger doppelspitzige Steinkern besitzt eine kugelige bis linsenförmige Gestalt. Er wird etwa neun Millimeter lang und sechs Millimeter breit, ist pockennarbig, meist von rauer Struktur und mit netzartigen Adern. Von der Rückenfurche gehen schräg gestellte Kammstriche ab. Das Fruchtfleisch ist zunächst sehr sauer und herb – erst nach Frosteinwirkung wird es schmackhafter. Die Fruchtreife erfolgt ab Oktober bis November. Als Wintersteher bleiben die Früchte den Winter über am Strauch.<ref name="Scholz" /> Tiere, die den Samen der Frucht wieder ausscheiden, übernehmen die Ausbreitung.
Die Abwasserbewirtschaftung umfasst die Sammlung, die Fortleitung mittels [[Kanalisation]] und die Aufbereitung von Abwasser sowie die Entsorgung der Abbauprodukte.


Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2''n'' = 32, bei der Haferschlehe 16 oder 48.<ref name="Oberdorfer2001" />
== Regenwasserbewirtschaftung ==
 
Die Sammlung, ggf. Reinigung und [[Regenwasserversickerung|Versickerung]] von [[Niederschlag|Regenwasser]] in das Grundwasser oder auch der Rückhalt von Regenwasser vor der Einleitung in ein oberirdisches Gewässer sind Aufgaben der Regenwasserbewirtschaftung. Maßnahmen zur Bewirtschaftung von Regenwasser werden häufig im Zusammenhang mit einer Planung von [[Flächenversiegelung]]en wie z.&nbsp;B. [[Gebäude]]neubau oder [[Straßenbau]] bearbeitet.
== Ökologie ==
[[Datei:Schlehenblüte 2009 6.JPG|mini|Weiß blühende Schlehenhecke]]
=== Wurzelkriechpionier ===
Der Schlehdorn gehört zu den Wurzelkriechpionieren. Die weit streichenden Wurzeln treiben Schösslinge, so dass sich oftmals dichte Schlehenhecken bilden. Wenn er einmal etabliert ist, können durch die Wurzelbrut undurchdringliche Gestrüppe entstehen. Auf Pionierstandorten, wie zum Beispiel Trockenhängen, verdrängt er schnell die dort angesiedelte krautige Vegetation. Ökologisch betrachtet stellt der Schlehdorn für die Erhaltung solch wertvoller und geschützter Biotope eine Problemart dar.<ref>R. Düll, H. Kutzelnigg: ''Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands.'' Quelle & Meyer, ISBN 3-494-01397-7, S. 384.</ref><br /> An Standorten, die von extremer Trockenheit geprägt sind, wie beispielsweise Steinhalden, wächst die Schlehe oft langsam und bildet eine krüppelige Gestalt aus. Hier kann sie für Tiere und andere Pflanzen eine Schutzfunktion ausüben.<ref name="Scholz" />
 
=== Anpassungen ===
Seine langen Sprossdorne schützen den Schlehdorn wirkungsvoll vor dem Fraß größerer Pflanzenfresser ([[Megaherbivoren]]).
 
=== Synökologie ===
Die Schlehe zählt zu den wichtigsten Wildsträuchern für Tiere. Sie gilt als ausgesprochene Schmetterlingspflanze und dient zur Zeit ihrer Blüte im Frühjahr zahlreichen Schmetterlingen, u.&nbsp;a. dem [[Tagpfauenauge]], als Nektarquelle.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.br-online.de/freizeit/querbeet/ratgeber/schmetterlingspflanzen.html | wayback=20040203105333 | text=''Schmetterlingspflanzen.''}} auf: ''br-online.de'', Bayerischer Rundfunk.</ref> [[Datei:Sleedoorn Prunus spinosa Hyponomeuta rupsen.jpg|mini|Raupen der [[Pflaumen-Gespinstmotte]] an der Schlehe]]
Ihre Blätter stellen insbesondere für die Raupen des gefährdeten [[Grauer Laubholz-Dickleibspanner|Grauen Laubholz-Dickleibspanners]] (''Lycia pomonaria'') und [[Gebüsch-Grünspanner]]s (''Hemithea aestivaria'') oder des stark gefährdeten [[Schwalbenwurz-Kleinspanner]]s (''Scopula umbelaria'') eine wertvolle Futterpflanze dar. Der vom Aussterben bedrohte [[Hecken-Wollafter]] legt vorwiegend in der Schlehe seine Eier ab. Für die Jungraupen stellen die Schlehenblätter die erste Nahrung dar. Auch der [[Segelfalter]] nutzt die Schlehe.
 
Auch mehrere Käferarten sind auf den Schlehdorn als Nahrungsquelle angewiesen. Der selten gewordene [[Goldglänzender Rosenkäfer|Goldglänzende Rosenkäfer]] knabbert gerne an den Blütenblättern und dem Pollen der Pflanze. Eine [[Rüsselkäfer]]art, der [[Schlehen-Blütenstecher]] (''Anthonomus rufus''), lebt als einzige mitteleuropäische Käferart ausschließlich auf der Schlehe. Als Blattfresser an Schlehe sind die [[Blattkäfer]] ''[[Clytra laeviuscula]]'', ''[[Smaragdina salicina]]'' und ''[[Cryptocephalus chrysopus]]'' beobachtet worden. Im Holz der Schlehe entwickelt sich die Larve des (wärmeliebenden) [[Bockkäfer]]s ''[[Phymatodes rufipes]]''.
Für etwa 20 [[Wildbiene]]n<nowiki />arten stellt der Schlehdorn im zeitigen Frühjahr einen wertvollen Pollen- und Nektarspender dar.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.bund-sh.de/Envolution/upload/dl/sonstiges/schlehe.pdf | wayback=20071007181905 | text=BUND Schleswig Holstein}} (PDF; 243&nbsp;kB).</ref>
 
Von den Früchten des Schlehdorns ernähren sich etwa 20 Vogelarten, darunter auch [[Meisen]] und [[Grasmücken]].
Schlehenhecken bieten speziell [[Strauchbrüter]]n einen idealen Lebensraum. Diesen nutzt zum Beispiel der selten auftretende [[Neuntöter]]. Er spießt an den Dornen der Schlehe seine Beutetiere wie Insekten oder Mäuse auf.
 
Der Schlehdorn wird von den [[Rostpilz]]en ''[[Tranzschelia pruni-spinosae]]'' und vermutlich auch ''[[Tranzschelia discolor]]'' mit [[Uredie]]n und [[Telie]]n  befallen.<ref>Peter Zwetko: ''[http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/BioEco_16_0001-0067.pdf Die Rostpilze Österreichs.] Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2.&nbsp;Auflage des Catalogus Florae Austriae, III.&nbsp;Teil, Heft&nbsp;1, Uredinales.'' (PDF; 1,8&nbsp;MB).</ref> Zwei Arten aus der Gattung ''[[Taphrina]]'' parasitieren zudem auf dem Schlehdorn: ''[[Taphrina pruni]]'' bildet [[Narrenkrankheit|Narrentaschen]] an den Früchten, die recht seltene ''[[Taphrina insititiae]]'' hingegen ruft Verwachsungen an den Trieben hervor.<ref>Svengunnar Ryman, Ingmar Holmåsen: ''Pilze.'' Bernhard Thalacker Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-87815-043-1.</ref>
 
== Verbreitung und Standort ==
Die Heimat des Schlehdorns erstreckt sich über [[Europa]], [[Vorderasien]] bis zum [[Kaukasus]] und [[Nordafrika]]. In Nordamerika und Neuseeland gilt er als eingebürgert.
Im hohen Norden und auf Island sind keine Bestände belegt. Er vermehrt sich durch Aussaat und durch [[Wurzelbrut|Wurzelausschläge]].
 
Der Schlehdorn bevorzugt sonnige Standorte an Weg- und Waldrändern und felsigen Hängen oder in Gebüschen, bei eher kalkhaltigen, oft auch steinigen Böden. Als [[Hecke]]npflanze ist er weit verbreitet. Man findet ihn häufig in Gesellschaft von [[Wacholder]], [[Berberitze]], [[Hasel (Botanik)|Haselnuss]], [[Wildrosen]] und [[Weißdorne|Weißdornarten]]. Auf den Dünen an der Ostsee ist er insbesondere mit Weiden vergesellschaftet.
Der Schlehdorn besiedelt geeignete Standorte von der Ebene bis in Höhenlagen von 1600&nbsp;m.
 
Schlehenbüschegesellschaften gelten als Bindeglied in der Sukzession zum Hainbuchen-, Buchen- oder Eichenwald. Die Schlehe ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Prunetalia, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Alno-Ulmion oder Carpinion vor.<ref name="Oberdorfer2001" />
 
Man ordnet den Schlehdorn dem eurasischen [[Florenelement]] zu. Zahlreiche Funde von Schlehenkernen in neolithischen [[Feuchtbodensiedlung]]en zeigen, dass er spätestens während der [[Jungsteinzeit]] nach Mitteleuropa eingewandert ist. Im [[Pfahlbau]]dorf [[Sipplingen]] am Bodensee (Schicht 11, [[Dendrochronologie|dendrochronologisch]] um 3300&nbsp;v.&nbsp;Chr. datiert) gibt es durchlochte Schlehenkerne, die offenbar als Kette getragen wurden.<ref>Martin Kolb: ''Kulturwandel oder Kulturbruch? Betrachtungen zum Übergang von der Pfyner zur Horgener Kultur.'' In: Barbara Fritsch, Margot Maute, Irenäus Matuschik, Johannes Müller, Claus Wolf (Hrsg.): ''Tradition und Innovation. Prähistorische Archäologie als historische Wissenschaft.'' Festschrift für Christian Strahm (= Internationale Archäologie – Studia honoraria. Band 3). 1998, ISBN 3-89646-383-7, S. 129–141.</ref>
 
== Systematik ==
Der Schlehdorn wurde 1753 von [[Carl von Linné]] unter der heute gültigen Bezeichnung ''Prunus spinosa'' L. in seinem Werk ''[[Species Plantarum]]'', Band 1, S. 475 [[Erstbeschreibung|erstbeschrieben]].<ref>''Species Plantarum.'' Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 475 ([http://www.biodiversitylibrary.org/page/358527#page/487/mode/1up online]).</ref> Als [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] sind die Bezeichnungen ''Prunus acacia-germanica'' {{Person|Crantz}} (1763), ''Prunus praecox'' {{Person|Salisb.}} (1769) und ''Prunus montana'' {{Person|Schur}} (1866) akzeptiert.<ref name="Scholz">Hildemar Scholz, Ilse Scholz: ''Prunus.'' In: H. Scholz (Hrsg.): ''Illustrierte Flora von Mitteleuropa.'' Band IV, Teil 2B: ''Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2(3).'' 2. Auflage. Parey, Berlin/ Hamburg 1994, ISBN 3-8263-2533-8, S. 495–500.</ref> Die Schlehe ist hinsichtlich ihrer Merkmalsausprägung eine äußerst variable Art, so dass eine systematische Gliederung auf Schwierigkeiten stößt. [[Hildemar Scholz]] und [[Ilse Scholz]] unterscheiden mit Bezug auf Vitkoskij zwei [[Unterart]]en. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal wird in der Behaarung des Fruchtstiels und des Fruchtbechers gesehen.<ref name="Scholz" />
 
* ''Prunus spinosa'' subsp. ''spinosa'', Gewöhnliche Schlehe. Synonyme Bezeichnungen sind ''Prunus spinosa var. vulgaris'' {{Person|Ser. ex DC.}} (1825) und ''Prunus spinosa var. typica'' {{Person|C. Schneider}} (1906). Die gewöhnliche Schlehe wächst buschig. Ihre Zweige bilden Dornen sowie eine mäßige Behaarung aus. Die jungen Blätter sind behaart, später verkahlen sie. Die Fruchtstiele und Fruchtbecher sind unbehaart. Ihre Vorkommen sind weit verbreitet. In [[Mähren|Südmähren]] existiert eine [[Varietät (Biologie)|Varietät]] (var. ''dulcescens'' Domin), die kleine, süße Früchte hervorbringt.
* ''Prunus spinosa'' subsp. ''dasyphylla'' {{Person|(Schur) Domin}} (1945), Filzige Schlehe. Als [[Basionym]] gilt ''Prunus spinosa'' var. ''dasyphylla'' {{Person|Schur}} (1866). Die Filzige Schlehe wächst als dorniger Strauch oder kleiner Baum. Ihre Zweige weisen eine Behaarung auf. Die Blätter entwickeln zumindest an der Unterseite eine dauerhafte Behaarung. Fruchtstiel und Fruchtbecher sind behaart. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Süd- und Südwesteuropa über Nordwestafrika, die Türkei, den Kaukasus bis in den Nordwestiran. Im [[Pannonische Florenprovinz|pannonischen Gebiet]] markiert Südmähren die Verbreitungsgrenze.
* Die systematische Einordnung der ''Haber''- oder ''Haferschlehe'', auch ''Krieche'',<ref name="Marzell">Heinrich Marzell, Heinz Paul: ''Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen.'' Band III, Stuttgart/ Wiesbaden 1977, S.&nbsp;1117 (Nachdruck: Köln 2000).</ref> ''Große Schlehe'' oder ''Süße Schlehe'' genannt, wird unterschiedlich vorgenommen. Zum einen wurde sie von [[Karel Domin]] und Werneck als ''Prunus spinosa'' subsp. ''fruticans'' {{Person|(Weihe) Nyman}} (1878) oder ''Prunus spinosa'' var. ''macrocarpa'' als Abkömmling einer alten Kultursippe, die ''Prunus spinosa'' nahesteht, gedeutet und deshalb als Varietät oder Unterart von ''Prunus spinosa'' gewertet, zum anderen interpretiert Mang sie unter der Bezeichnung ''Prunus x fruticans'' {{Person|Weihe}} als Bastard zwischen ''Prunus domestica'' subsp. ''institia'' und ''Prunus spinosa''. Die Sippe ist schwierig von der echten Schlehe zu unterscheiden.<br />Die Haferschlehe wächst als zwei bis drei Meter hoher baumartiger Strauch. Eine Dornenbildung ist nur vereinzelt an älteren Zweigen zu finden. Die meist behaarten Blätter sind mit einer Breite von zwei bis drei Zentimetern und einer Länge von etwa fünf Zentimetern etwas breiter als bei der Schlehe. Laub- und Blütenaustrieb erfolgen gleichzeitig. Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit und verteilen sich locker über die Zweige. Die kugelige Frucht misst circa 12 bis 25 Millimeter im Durchmesser, ist schwarz- bis blaugrau gefärbt und enthält einen fast kugeligen und glatten Steinkern. Der Geschmack des Fruchtfleischs wird als schwach herbsauer angegeben. Die Haferschlehe ist im Gebiet zerstreut verbreitet. Es ist unklar, ob es sich dabei um Verwilderungen handelt, da sie als Obstgehölz und Pfropfunterlage verwendet wird.<ref name="Scholz" /><ref name="roth2">W. Rothmaler: ''Exkursionsflora von Deutschland.'' 20. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3, S. 478.</ref>
 
== Nutzung ==
=== Heilkunde ===
Die Blüten, Rinde und Früchte wirken [[adstringierend]] (zusammenziehend), harntreibend, schwach abführend, fiebersenkend, magenstärkend und entzündungshemmend. Ein Blütenaufguss wird besonders bei Kindern bei Durchfallerkrankungen, bei Blasen- und Nierenproblemen und Magenbeschwerden eingesetzt. Schlehenelixier gilt als geeignetes Stärkungsmittel nach Infektionskrankheiten.<ref>Manfred Boksch: ''Das praktische Buch der Heilpflanzen.'' BLV-Verlag, ISBN 3-405-14937-1, S.&nbsp;228&nbsp;f.</ref>
 
=== Nahrungsmittel und Getränke ===
Die Schlehenfrüchte reifen ab etwa September, werden zumeist aber nach dem ersten Frost am Strauch geerntet. Durch Frosteinwirkung (Naturfrost oder Tiefkühlkälte) wird ein Teil der bitter schmeckenden und [[adstringierend]] wirkenden [[Gerbstoff]]e in den Früchten enzymatisch abgebaut.<ref>Bärbel Schermer: ''Die große Teubner Küchenpraxis.'' Gräfe und Unzer, 2008, S. 141.</ref> Dabei sinkt der Gerbstoffgehalt im Fruchtsaft von ca. 10&nbsp;g/l auf unter 5&nbsp;g/l.<ref>Paul Arauner: ''Weine und Säfte, Liköre und Schnäpse selbstgemacht''. Falken, Niedernhausen 1985, ISBN 3-8068-0702-7.</ref> Ein vollständiger Abbau der Gerbstoffe ist hingegen unerwünscht, da sie wesentlich zum Geschmack der Produkte beitragen.
 
In [[Fruchtreife|unreifem]] Zustand kann das [[Steinobst]] z.&nbsp;B. wie [[Olivenbaum|Oliven]] eingelegt werden, reif wird es beispielsweise zur Herstellung von [[Fruchtsaft]] und [[Obstwein]] sowie [[Marmelade]] und als Zusatz zu [[Likör]] ([[Schlehenlikör|Schlehenlikör bzw. „Sloe Gin“]], „Schlehenfeuer“), „[[Schlehenbrand]]“ oder „[[Spirituosen#Obstgeiste|Schlehengeist]]“ verwendet.
 
Schlehenwein ist ein Fruchtwein, der nur auf den Früchten des Schlehdorns basiert.<ref>{{Webarchiv | url= http://www.die-weinlaube.de/artikel/schlehenwein.html | wayback= 20080522101512 | text=''Information zum Schlehenwein''}}</ref> In manchen Gegenden werden die Früchte auch in geringen Mengen dem [[Apfelwein]] zugesetzt, wodurch dieser aufgrund der Gerbstoffe in den Schlehenfrüchten einen etwas weinähnlicheren Charakter erhält.<ref>[http://www.gartenbauvereine.org/texte/merkinfo/m_obst-zur-saftherstellung.html#Schlehe Landesverband der Gartenbauvereine: ''Merkinfo zur Schlehe''].</ref>
 
=== Ingenieurbiologie ===
[[Datei:Gradierwerk Bad Salzuflen.jpg|mini|hochkant=0.5|Gradierwerk in Bad Salzuflen]][[Datei:Escribano.jpg|mini|hochkant=0.5|Mönch im Scriptorium]]
[[Ingenieurbiologie|Ingenieurbiologische]] Bedeutung erlangt die Schlehe durch ihr weitreichendes Wurzelwerk, ihre Ausbreitungsfreude und Windbeständigkeit. Sie eignet sich deshalb besonders zur Befestigung von Hängen und Böschungen.<ref name="Stingl">G. K. F. Stinglwagner, I. Haseder, R. Erlbeck: ''Das Kosmos Wald-und Forstlexikon.'' Kosmos, 2005, ISBN 3-440-10375-7, S.&nbsp;668.</ref> Auch als Schneeschutzgehölz und Verkehrsbegleitgrün kommt der Schlehe einige Bedeutung zu.<ref>[http://feuerbrand.julius-kuehn.de/dokumente/upload/34130_amelanchier_sp.pdf Julius-Kühn-Institut: u.&nbsp;a. Eigenschaften der Schlehe].</ref> Die sparrigen Äste des Schlehdorns werden zur Konzentrierung der Salzsole in [[Gradierwerk]]en, zum Beispiel in [[Bad Salzuflen]],  [[Bad Orb]] oder [[Bad Wilsnack]] verbaut.<ref name="Scholz" />
 
=== Holz ===
Das zerstreutporige, leicht glänzende Holz der Schlehe zeichnet sich durch große Härte aus. Es besitzt einen rötlichen Splint und einen braunroten Kern. Es wird zum Schnitzen und zur Herstellung von Peitschenstielen und Spazierstöcken verwendet.<ref name="Stingl" /><ref name="Scholz" />
 
=== Historisch ===
Bereits in der Steinzeit wurden in Mitteleuropa Schlehenfrüchte gesammelt. Hiervon zeugen Pflanzenreste in Kugelamphoren-Keramik oder Abdrücke der Kerne an neolithischen Tongefäßen.<ref name="Scholz" />
Im Mittelalter wurde aus der Rinde [[Tinte]] gewonnen. Dazu musste die Rinde von den Zweigen geklopft und in Wasser eingelegt werden. Nach drei Tagen wurde das Wasser abgegossen, aufgekocht und erneut über die Rinde gegossen. Dieser Vorgang wurde solange wiederholt, bis die Rinde vollkommen ausgelaugt und alle farbgebenden Substanzen gelöst waren. Danach wurde die Flüssigkeit mit Wein versetzt und eingekocht. Diese [[Dornrindentinte|Dornentinte]] wurde in den mittelalterlichen Skriptorien verwendet, geriet dann aber in Vergessenheit.<ref>[http://www.medapharma.de/service/heilpflanzen-almanach/schlehe/ Schlehe – die vergessene Beere].</ref> Aus der Schlehenrinde gewonnene rote Farbe wurde zur besseren Haltbarkeit von Käse eingesetzt. Schlehenblätter dienten als Tabakersatz. Die Dornen der Schlehe verwendeten Wursthersteller als Sperrhölzchen.<ref name="Scholz" />
 
Die Samen des Schlehdorns enthalten das Blausäure-Glykosid [[Amygdalin]].
 
== Brauchtum ==
Die Schlehe zählte früher zu den Pflanzen, mit deren Hilfe sich Ernte und Wetter vorhersagen ließen. So wurden die Tage, die zwischen dem Erblühen der Schlehe und dem 23. April –&nbsp;dem [[Georgi-Tag]]&nbsp;– lagen, gezählt, um den genauen Erntetermin der Getreideernte um den [[Jakobitag|Jakobi-Tag]] (25. Juli) zu bestimmen. Ein gehäuftes Auftreten von Schlehen bedeutete einen besonders strengen Winter, so der Volksglaube.
 
Dem dornenreichen Gehölz wurde auch eine starke Schutzwirkung gegen [[Hexe]]n zugeschrieben. Deshalb wurden Weiden und Höfe oftmals mit Schlehen umpflanzt.
 
Zahlreiche Legenden befassen sich mit dem frühblühenden, auffällig reinweißen Blütenschmuck der Schlehe. In [[Posen]] wird berichtet, dass der Kreuzdorn der Schlehe unterstellte, ihre Zweige für die [[Dornenkrone]] [[Jesus von Nazaret|Jesu]] bereitgestellt zu haben. Um die Unschuld der Schlehe zu offenbaren, schüttete Gott des Nachts unzählige weiße Blüten über dem Strauch aus.<ref>[http://www.medapharma.de/service/heilpflanzen-almanach/schlehe/ Woher die Schlehe ihre schönen Blüten hat].</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Schlehdorn}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Wasserwirtschaft}}
* {{WikipediaDE|Wasserwirtschaft}}
* {{WikipediaDE|Entwässerung}}
* {{WikipediaDE|Gewässerschutz}}
* {{WikipediaDE|Hydrologie}}
* {{WikipediaDE|Netzwerkindustrie}}
* {{WikipediaDE|Private Wasserversorgung}}
* {{WikipediaDE|Recht auf Zugang zu sauberem Wasser}}
* {{WikipediaDE|Geschichte der Wasserwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern}}
* {{WikipediaDE|Siedlungswasserwirtschaft in Deutschland}} (Artikel zur Situation in Deutschland, z. B. zu Wasserressourcen, -verfügbarkeit und Wasserverbrauch)
* {{WikipediaDE|Wasser- und Abwasserkosten in Deutschland}}
* {{WikipediaDE|Wasserrecht}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Kurt Harz: ''Bäume und Sträucher, Blätter, Blüten Frücher der heimischen Arten.'' BLV-Taschenbuch, illustriert von Hellmut Hoffmann und Marlene Gemke. 12. Auflage. BLV, München 2005, ISBN 3-405-15107-4.
* {{Literatur |Autor=Hans-Jürgen Leist |Titel=Wasserversorgung in Deutschland – Kritik und Lösungsansätze |Verlag=oekom |Ort=München |Datum=2007 |ISBN=3-86581-078-0 }}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Prunus spinosa|Schlehe (''Prunus spinosa'')}}
* [http://www.bgw.de/ BGW] Bundesverband der Gas- und Wasserwirtschaft
* [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/rosa/prunu/prunspiv.jpg Verbreitungskarte weltweit.]
* [http://www.allianz-wasserwirtschaft.de/ Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) e.V.]
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Rosengewaechse/prunus_5-zaehlig.htm#Schlehe  Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]
* [http://www.wasseraktiv.at/ wasseraktiv.at] ist eine österreichische Internet Plattform des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, die täglich aktuelle Informationen zum österreichischen Wassersektor liefert.
* [http://www.giftpflanzen.com/prunus_spinosa.html Blausäure-Glykoside in den Samenkernen der Schlehe.]
* [http://hydrology.lfi.rwth-aachen.de/ Allgemeinverständlicher Lernraum zum Thema Hydrologie und Wasserwirtschaft]
 
* [http://www.lifegen.de/newsip/shownews.php4?getnews=m2008-06-28-3518&pc=s02 Klimawandel treibt Korruption im Wassersektor voran] ''LifeGen''
== Einzelnachweise ==
* [http://www.nature.com/nclimate/journal/v1/n4/abs/nclimate1147.html Treibhausgasemissionen durch Energieverbrauch im Wassersektor], Metastudie, Juni 2011 in Nature ''(englisch)''
<references>
** [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,770603,00.html Wasserverbrauch belastet Weltklima stärker als angenommen], Spiegel Online
<ref name="Oberdorfer2001">Erich Oberdorfer: ''Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete.'' 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 575.</ref>
** [http://wissen.dradio.de/statistik-wasserverbrauch-belastet-das-weltklima.33.de.html?dram:article_id=10975&dram:audio_id=13967&dram:play=1 Wasserverbrauch belastet das Weltklima], Statistikgespräch in DRadio Wissen
</references>


{{Normdaten|TYP=s|GND=4260795-4}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4064821-7}}


[[Kategorie:Sträucher]]
[[Kategorie:Wirtschaft nach Wirtschaftszweig]]
[[Kategorie:Steinobst oder Kernobst]]
[[Kategorie:Wirtschaftszweig]]
[[Kategorie:Wildfrucht]]
[[Kategorie:Wasserwirtschaft|!]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 20. August 2019, 04:30 Uhr

Die Wasserwirtschaft bezeichnet die Bewirtschaftung des Wassers durch den Menschen. Man kann vier Bereiche unterscheiden:

  1. die Bewirtschaftung von ober- und unterirdischen Gewässern,
  2. die Trinkwassergewinnung und -verteilung,
  3. die Bewirtschaftung von Abwässern.
  4. die Entwässerung von niederschlagsreichen Gebieten oder Bewässerung von niederschlagsarmen Gebieten.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden die Belange der Wasserwirtschaft durch die jeweiligen gemeinnützigen Verbände: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband und Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband vertreten.

Gewässerbewirtschaftung

Seen und Flüsse als oberirdische Gewässer werden schon seit römischer Zeit in Europa bewirtschaftet. Dazu werden sie so gestaltet, dass

  1. Transporte vereinfacht werden, meist durch gewässerbauliche Maßnahmen, etwa durch Flussbegradigungen oder den Einbau von Staustufen, Schleusen oder Schiffshebewerken;
  2. die Nahrungsmittelerzeugung verbessert wird, etwa durch Be- oder Entwässerung von Feldern oder die Anlage von Fischteichen;
  3. Energiegewinnung z. B. durch Wassermühlen und Wasserkraftwerke ermöglicht wird;
  4. in vielen Fällen werden künstliche Gewässer für den Hochwasserschutz und zur Niedrigwasseraufhöhung genutzt;
  5. in neuerer Zeit Freizeitnutzung für Segler, Angler etc. angeboten wird.

Die verschiedenen Ziele der Wasserwirtschaft bei der Nutzung der Gewässer werden mit dem Wasserwirtschaftsplan koordiniert.

Seit Ende des 20. Jahrhunderts werden in Deutschland die in früherer Zeit durchgeführten wasserbaulichen Veränderungen auch wieder zurückgebaut, Begradigungen werden aufgehoben, Flüsse dürfen wieder mäandrieren. Diese Renaturierungsmaßnahmen wirken sich vor Allem positiv auf den Hochwasserschutz aus, da naturnahe Flusssysteme den Spitzenabfluss (Hochwasserscheitel) reduzieren. Dabei wird allerdings die Hochwasserdauer verlängert. In diesem Zusammenhang spielt die Strömungslehre eine wichtige Rolle.

Die Bewirtschaftung unterirdischer Gewässer, also des Grundwassers, erfolgt meist im Rahmen der Trinkwassergewinnung oder der Regenwasserbewirtschaftung.

Trinkwassergewinnung

Dies bezeichnet die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser in menschlichen Siedlungsräumen. Die WHO hat eine Leitlinie für Trinkwasserqualität erstellt (Guidelines for drinking-water quality).

Die Trinkwassergewinnung unterliegt in vielen Industrieländern der behördlichen Überwachung.

Teilweise haben die Kommunen in Deutschland nur eine überwachende Funktion oder auch die Pflicht, die Wasserversorgung selbst betrieblich zu gestalten. Unter anderem aufgrund knapper kommunaler Haushalte kommt es in den letzten Jahren vereinzelt zu Privatisierungen im Wasserver- und -entsorgungsbereich.

Brauchwassergewinnung

Industriebetriebe, Kraftwerke, Landwirtschaft und weitere gewerbliche Verbraucher benötigen großen Mengen an Betriebswasser. Da an diese Wässer geringere bzw. andere Anforderungen bei Qualität, Zusammensetzung und Temperatur gestellt werden, wird für solche Zwecke z. T. Wasser ohne oder mit nur geringem Aufbereitungsaufwand gefördert.

Abwasserbewirtschaftung

Die Abwasserbewirtschaftung umfasst die Sammlung, die Fortleitung mittels Kanalisation und die Aufbereitung von Abwasser sowie die Entsorgung der Abbauprodukte.

Regenwasserbewirtschaftung

Die Sammlung, ggf. Reinigung und Versickerung von Regenwasser in das Grundwasser oder auch der Rückhalt von Regenwasser vor der Einleitung in ein oberirdisches Gewässer sind Aufgaben der Regenwasserbewirtschaftung. Maßnahmen zur Bewirtschaftung von Regenwasser werden häufig im Zusammenhang mit einer Planung von Flächenversiegelungen wie z. B. Gebäudeneubau oder Straßenbau bearbeitet.

Siehe auch

Literatur

  •  Hans-Jürgen Leist: Wasserversorgung in Deutschland – Kritik und Lösungsansätze. oekom, München 2007, ISBN 3-86581-078-0.

Weblinks


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Wasserwirtschaft aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.