Minos und Albertus Magnus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Michelangelo-minos2.jpg|thumb|Minos, von Schlangen umschlungen und gebissen (Detail eines Freskos des Jüngsten Gerichts in der [[Wikipedia:Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]] [[Wikipedia:Michelangelo|Michelangelo]], 1536-41)]]
[[Datei:Albertus Magnus Painting by Joos van Gent.jpeg|miniatur|200px|Albertus Magnus, Tafelgemälde von [[Wikipedia:Joos van Wassenhove|Joos van Wassenhove auch Justus van Gent]], um [[Wikipedia:1475|1475]] in [[Wikipedia:Urbino|Urbino]]]]
'''Minos''' ({{ELSalt|Μίνως}}) ist in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] Sohn des [[Zeus]] und der [[Europa (Mythologie)|Europa]] - und der Bruder von [[Wikipedia:Rhadamanthys|Rhadamanthys]] und [[Wikipedia:Sarpedon (Ilias)|Sarpedon]]. Er war ein König von [[Wikipedia:Kreta|Kreta]], der Gemahl der [[Pasiphaë]].
'''Albertus Magnus''' (auch ''Albertus Teutonicus''; ''Albertus Coloniensis''; ''Albert der Große'', ''Albert der Deutsche'', ''Albert von Lauingen'', oft auch fälschlich ''Albert Graf von Bollstädt'' genannt; * um [[Wikipedia:1200|1200]] in [[Wikipedia:Lauingen (Donau)|Lauingen]] an der Donau; † [[Wikipedia:15. November|15. November]] [[Wikipedia:1280|1280]] in [[Wikipedia:Köln|Köln]]) war [[Wikipedia:Dominikaner|Dominikaner]] und [[Wikipedia:Bischof|Bischof]] von [[Wikipedia:Regensburg|Regensburg]] und zugleich allseitig gebildeter [[Wikipedia:Polyhistor|Polyhistor]], [[Philosoph]], [[Wikipedia:Jurist|Jurist]], [[Naturwissenschaftler]], [[Alchemist]] und [[Wikipedia:Theologie|Theologe]], der das [[Wissen]] seiner Zeit vollkommen umspannte. Er war ein [[frei]]sinniger [[Denker]] und Begründer des [[christlich]]en [[Aristoteles|Aristotelismus]] und damit der [[Hochscholastik]], die durch seinen Schüler [[Thomas von Aquin]] zur Blüte gebracht wurde, und letztlich auch Wegbereiter der modernen [[Naturwissenschaft]].  


Mit Pasiphaë war er der Vater von [[Wikipedia:Akakallis|Akakallis]], [[Wikipedia:Androgeos|Androgeos]], [[Ariadne]], [[Wikipedia:Deukalion (Sohn des Minos)|Deukalion]], [[Wikipedia:Glaukos (Sohn des Minos)|Glaukos]], [[Wikipedia:Katreus|Katreus]], [[Wikipedia:Phaidra|Phaidra]] und [[Wikipedia:Xenodike|Xenodike]].
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"Wie frei vorher kirchliches Denken war, können Sie an
dem großen Lehrer und Denker Albertus Magnus sehen. Er
war ein ausgezeichneter Gelehrter, vertiefte sich in die gesamte
Wissenschaft: kirchliche Gelehrsamkeit, arabisches
Wissen, naturwissenschaftliches und physikalisches Denken
sowie philosophisches beherrschte er; er wurde vom
Volke als ein Zauberer aufgefaßt." {{Lit|{{G|51|169}}}}
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== Name ==
<div style="margin-left:20px">
"Wenn man zum Beispiel den Erkenntnisweg
des Albertus Magnus nimmt, der unten beginnt in der
untersten Natur und endet in einem Anschauen Gottes -
nicht sind es da Begriffe, die trocken und nüchtern sind,
sondern Begriffe, die die Seele warm machen und das Herz
durchleuchten." {{Lit|{{G|57|309f}}}}
</div>


Folgt man den Angaben [[Rudolf Steiner]]s, kann man davon ausgehen, dass sich der Name des Minos - ähnlich wie der des [[Menes]], des legendären Begründers der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptischen Kultur]] - von der [[Wikipedia:Indogermanische Wortwurzeln|indogermanischen Wortwurzel]] *manu- ([[Mensch]], [[Mann]], [[Manu]] = "Stammvater der Menschheit"; [[Sanskrit|skrt.]] '''''Manushya''''') ableitet, die aber auch mit der Verbalwurzel *men- (denken, überlegen, ermahnen) zusammenhängt und derart den [[vernunft]]- bzw. [[verstand]]esbegabten Menschen bezeichnet. Dem entspricht im [[Latein]]ischen das Wort ''manus'' (die ''Hand''). Zusammenfassend wird damit der Mensch als der vernüftig bzw. verständig Handelnde charakterisiert - und der sich dadurch sein [[Schicksal]], sein [[Karma]], selbst bereitet.  
<div style="margin-left:20px">
"Das war also das eine, was in der Seele des mittelalterlichen Scholastikers
lebte: ein konkret gestalteter [[Offenbarung]]sinhalt. Auf der
anderen Seite stand eine [[Vernunft]]erkenntnis, die auf die Natur ging,
die aber auch noch nicht so war, wie unsere heutige Naturerkenntnis.
Schlagen Sie, um sich das zu erhärten, nur einmal ein naturgeschichtliches
Buch, zum Beispiel von Albertus Magnus auf; da werden
Sie Naturobjekte, wie sie heute beschrieben werden, wohl auch
finden - sie sind allerdings anders beschrieben, als man sie heute beschreibt
-, aber neben dem finden Sie noch allerlei Elementar- und
Geistwesen. Da lebt in der Natur noch Geist, und es ist nicht so,
daß man nur den ganz trockenen sinnlichen Augenschein als Naturgeschichte
und Naturwissenschaft beschreibt. Diese zwei Dinge leben
also nebeneinander, ein Offenbarungsinhalt, demgegenüber man sich
die Erkenntnis verbietet, den man aber doch denkt, so daß der
menschliche Geist ihn immer noch in seinen Gedanken erlangt, und
ein Vernunfterkenntnis-Inhalt, der aber noch Geist hat, der jedoch
auch noch etwas hat, was man anschauen muß, wenn man es in
seiner Wirklichkeit vor sich haben will.


Mensch in diesem Sinne ist der, dem die Himmlische Speisung, das Himmlische [[Manna]] zuteil geworden ist. In der germanischen Märchen- und Sagenwelt werden die Geister der Verstorbenen, die nun nicht mehr dem irdischen, sondern dem geistigen Daseinsbereich angehören, als [[Manen]] bezeichnet. Es wird damit hingewiesen auf das erste geistige [[Wesensglieder|Wesensglied]] des Menschen, auf [[Manas]] oder [[Geistselbst]]:
Die Naturerkenntnis hat sich durchaus aus der mittelalterlichen
Scholastik herausentwickelt. Der eine Ast der Scholastik, die Vernunfterkenntnis, hat sich fortentwickelt und wurde zu der modernen
Naturanschauung." {{Lit|{{G|213|183f}}}}
</div>


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"«Menes» nannten die Ägypter den, der die erste «menschliche» Kultur inauguriert hat; und sie deuten zu gleicher Zeit an, daß der Mensch dadurch auch in die Möglichkeit kam, zu irren. Denn von da ab war er angewiesen auf das Werkzeug seines Gehirns. Daß der Mensch in Irrtum verfallen konnte, wird dadurch symbolisch angedeutet, daß in die Zeit, in welcher die Menschen von den Göttern verlassen wurden, die Stiftung des Labyrinthes versetzt wird, das ein Abbild ist der Windungen des Gehirns als des Werkzeuges für die eigenen Menschengedanken, in welchen sich der Träger dieser Gedanken verlieren kann. Manas nannten die Orientalen den Menschen als denkendes Wesen, und Manu heißt der erste Hauptträger des Denkens. Minos nannten die griechischen Völker den ersten Ausgestalter des menschlichen Gedankenprinzips, und auch an Minos knüpft sich die Sage vom Labyrinth, weil die Menschen fühlten, wie sie seit seiner Zeit von der unmittelbaren göttlichen Leitung allmählich in eine solche Leitung übergingen, durch welche das «Ich» in anderer Art die Einflüsse der höheren Geisteswelt erlebt." {{lit|GA 175, S 302f.}}
"Sie können
nicht den ''Albertus Magnus'' verstehen, wenn Sie ihn lesen mit dem,
was heute der Mensch weiß. Sie müssen ihn lesen mit einer Art von
Wissen, daß solches Geistiges für ihn noch eine Realität war; dann
verstehen Sie erst, wie er die Worte gebraucht, wie er sich ausdrückt." {{Lit|{{G|233a|22}}}}
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== Historisches ==
<div style="margin-left:20px">
"Bei den Scholastikern, Albertus Magnus, finden wir, was zugrunde
liegt den äußeren Wesenheiten. Der frühere Scholastiker unterscheidet
Universalien ''vor'' den Dingen, ''in'' den Dingen und ''nach'' den Dingen.
''Albertus Magnus'' sagt darüber: Die Universalien ''vor'' dem Dinge
sind die Gedanken der göttlichen Wesenheiten. Da hat man die
Gattung. In die Dinge sind diese Gedanken eingeflossen. Tritt der
Mensch den Dingen gegenüber, so bildet er sich die Universalien
''nach'' dem Dinge, was die Begriffsform ist. In dieser ganzen Beschreibung
der denkerischen Entwickelung ist nur von Sinnendingen die
Rede. Er identifiziert mit dem «Sinn» den äußeren Sinn. Alles andere,
was noch da ist, ist ihm Begriff. Der Gattungsbegriff ist ihm
nicht identisch mit Gattung. Das Ganze kommt daher, daß die Menschen
die alte Sehergabe verloren hatten, damit eine Philosophie
heraufkommen konnte.


[[Wikipedia:Herodot|Herodot]] bezeichnet Minos als den Errichter der ersten [[Wikipedia:Thalassokratie|Thalassokratie]], die die [[Wikipedia:Piraterie|Piraterie]] im östlichen Mittelmeer erfolgreich bekämpfte und die Quelle des kretischen Reichtums war. (''Siehe auch'' [[Wikipedia:Seeherrschaft|Seeherrschaft]].) Nach u.a. [[Wikipedia:Thukydides|Thukydides]] soll Minos sich die [[Wikipedia:Karer|Karer]] untertänig gemacht (und [[Wikipedia:Milet|Milet]] erobert haben) bzw. von Kreta und/oder den Inseln der [[Wikipedia:Ägäis|Ägäis]] vertrieben haben und große Teile des ägäischen Meers beherrscht haben.
Ein alter Weiser würde gar nicht verstanden haben, in dieser
Weise Unterschiede zu machen, weil er gesagt hätte: Mit der Sehergabe
kann man die Gattung wahrnehmen. - Erst als die Sehergabe
versiegt, kommt die eigentliche Wissenschaft heraus. Erst als
der Mensch sich selbst überlassen war, entstand die Notwendigkeit,
eine denkerische Kunst auszubilden. Unter dem Eindruck dieses
wichtigen Prinzips entstand die Scholastik. In alten Zeiten waren
dem Menschen die geistigen Welten noch zugänglich. Nun konnten
sich die Scholastiker erst recht auf Aristoteles berufen, denn
dieser sprach von der Sehergabe: Alte Berichte sagen uns, daß die
Gestirne Götter seien, aber der menschliche Intellekt kann darüber
nichts mehr ausmachen. Aber wir haben keinen Grund, das
zu bezweifeln.


Bezüglich der Frage, ob Kreta während der minoischen Zeit wirklich eine Thalassokratie war, herrscht bis jetzt in der Forschung keine Einigkeit.<ref>A. Bernard Knapp, Thalassocracies in Bronze Age Eastern Mediterranean Trade. Making and breaking a myth, in: World Archaeology 24/3, 1993, S. 332</ref>
Die Scholastik setzte an die Stelle des Geschauten die Offenbarung.
Was Lehrgut sein sollte, setzte sie in das einmal inspirierte
Wort. Zunächst muß sich die Menschheit daran gewöhnen, die Gedankenlehre
an den äußeren Dingen auszubilden. Wo würde sie hinkommen,
wenn sie in alle möglichen übersinnlichen Dinge hineinschweifen
wollte? Das wollen wir uns versagen; wir wollen uns heranbilden
an den Dingen, die um uns herum sind. So sagt Thomas
von Aquino. Wenn uns die Gegenstände entgegentreten, sind sie
uns gegeben für die Sinne. Dann sind wir genötigt, uns Begriffe davon
zu bilden. Hinter den Dingen ruhen die göttlichen Mächte, an
die wir uns nicht heranwagen. Wir wollen uns von Ding zu Ding
schulen. Dann kommen wir, indem wir uns streng an das Sinnliche
halten, endlich zu höchsten Begriffen. Man hielt sich also an zweierlei:
an das geoffenbarte Lehrgut, das gegeben ist in den Schriften, an
die das Denken nicht herantritt. Es ist von den Sehern übernommen
worden. Man hielt sich ferner an das, was erarbeitet wird an der
sinnlichen Wirklichkeit. Damit reichen wir nur gerade heran an Bibel
und Offenbarung. Eine Zeitlang wird die höhere Welt dem
menschlichen Denken entzogen. Aber es wird kein endgültiger Verzicht
geleistet auf die übersinnlichen Welten. Wenn sich der Mensch
die sinnliche Welt erobert hat, kann er eine Vorahnung der übersinnlichen
Welten bekommen. Der Mensch kann frei werden vom
physischen Leib und unmittelbar Offenbarung haben. Aber erst soll
sich der Intellekt schulen. Wenn der Mensch an den Außendingen
Begriffe bildet, sind sie der Form nach abhängig von der menschlichen
Organisation, aber nicht dem Inhalte nach. In der scholastischen
Erkenntnistheorie wird niemals daran gedacht, daß etwas Unerkanntes
zurückbleiben kann. Das Objektive geht ein in die Erkenntnis;
nur die Form, wie Begriffe gebildet werden, hängt von der
Organisation des menschlichen Geistes ab.


== Mythisches ==
Diese frühere Scholastik nennt man Realismus. Sie glaubte an die
Wirklichkeit des Inhaltes. Die Scholastik wurde dann nominalistisch.
Die Menschen haben den Zusammenhang mit der objektiven
äußeren Welt verloren. Sie sagten: Der Geist bildet sich Begriffe; sie
sind nichts Wirkliches." {{Lit|{{G|108|192f}}}}
</div>


=== Minos und Britomartis ===
Rudolf Steiner gab auch Hinweise auf frühere Inkarnationen des Albertus Magnus:


Die Nymphe [[Britomartis]] war eine Tochter des [[Zeus]], und somit Halbschwester des Minos. Dieser verliebte sich in sie und verfolgte das wilde Mädchen neun Monate lang durch die Berge Kretas. Als er sie auf einem steilen Felsen des Diktegebirges fast ergreifen konnte, blieb ihr Kleid an einem Myrtenzweig hängen; sie rettete sich durch einen Sprung ins Meer und landete in den Netzen von Fischern, die sie in Sicherheit brachten. [[Artemis]] erhob sie später in den Rang einer Göttin.<ref>Karl Kerényi, ''Die Mythologie der Griechen'', Bd. I, S. 117. ISBN 3-423-01345-1</ref>
{{GZ|Und
nur hinweisen kann ich darauf, daß gerade eine solche Individualität
wie diejenige, die als Hypatia inkarniert war, die also mitbrachte die
Weisheit der orphischen Mysterien und sie persönlich auslebte, dann in
einer nachfolgenden Inkarnation berufen war, nun den umgekehrten
Weg einzuschlagen: alle persönliche Weisheit wiederum hinaufzutragen
zum Göttlich-Geistigen. Daher erscheint Hypatia ungefähr um die
Wende des 12. zum 13. Jahrhundert als ein bedeutender, umfassender,
universeller Geist der neueren Geschichte, der einen großen Einfluß hat
auf das, was Zusammenfassung des naturwissenschaftlichen und auch
des philosophischen Erkennens ist. So also sehen wir, wie hineindringen
in die aufeinanderfolgenden Inkarnationen der einzelnen Individualitäten
die historischen Mächte.|126|56}}


=== Minos und Prokris ===
Aus einer Notitzbucheintragung Rudolf Steiners (Archiv-Nr. 523), die offenbar Reinkarnationen betrifft, geht hervor, welche Persönlichkeit hier gemeint ist, denn dort steht neben dem Namen der [[spätantike]]n [[Griechen|griechischen]]  [[Philosophie|Philosophin]],  [[Astronomie|Astronomin]] und [[Mathematikerin]] [[Hypatia]] * um [[Wikipedia:355|355]] in [[Alexandria]]; † März [[Wikipedia:415|415]] oder März [[Wikipedia:416|416]] in Alexandria) der von Albertus Magnus. Hypatia war in einem früheren Erdenleben in die [[Orphische Mysterien|orphischen Mysterien]] eingweiht, nachdem sie in noch früheren [[Inkarnation]]en schon Erfahrungen durch eine [[Kelten|keltische]] [[Geheimschulung]] gesammelt hatte.


Um die eheliche Treue ihres Gemahls sicherzustellen, belegte [[Pasiphae|Pasiphaë]] den König mit einem Zauber: Bei der Umarmung entströmten seinem Leib Schlangen, Skorpione und Tausendfüßler. Da traf [[Wikipedia:Prokris|Prokris]] auf der Insel ein, die eben im Streit mit [[Wikipedia:Kephalos|Kephalos]] lag. Sie heilte Minos von seinem Leiden. Er machte ihr dafür einen unfehlbaren Speer und den schnellen, unsterblichen Hund [[Lailaps|Lailaps]] zum Geschenk – Gaben, die einst sein Vater Zeus der [[Europa (Mythologie)|Europa]] überreicht hatte.<ref>Karl Kerényi, ''Die Mythologie der Griechen'', Bd. II, S. 229f. ISBN 3-423-01346-x</ref>
{{GZ|Es gab eine wunderbare
Persönlichkeit in den alten orphischen Mysterien; sie machte die Geheimnisse
dieser Mysterien durch; sie gehörte zu den allersympathischsten,
zu den allerinteressantesten Schülern der alten griechischen
orphischen Mysterien. Sie war gut vorbereitet, namentlich durch eine
gewisse keltische Geheimschulung, die sie in früheren Inkarnationen
durchgemacht hatte.|126|20f}}


In einer anderen Version hieß es nur, dass Prokris die einzige war, die mit Minos ungestraft verkehren konnte, weil sie sich zuvor mit der Essenz einer Heilpflanze wappnete.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Albertus Magnus}}
* {{WikipediaDE|Albertus Magnus}}


=== Minos und der Stier ===
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Über Philosophie, Geschichte und Literatur'', [[GA 51]] (1983), ISBN 3-7274-0510-4 {{Vorträge|051}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Okkulte Geschichte'', [[GA 126]] (1992), ISBN 3-7274-1261-5 {{Vorträge|126}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987), ISBN 3-7274-2130-4 {{Vorträge|213}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Mysterienstätten des Mittelalters'', [[GA 233a]] (1991), ISBN 3-7274-2335-8 {{Vorträge|233a}}


Nach einer Erzählung wurden er und seine Brüder von [[Asterios]] adoptiert, dem König von Kreta. In der Frage, wer dessen Nachfolge antreten sollte, kam es zum Streit zwischen den dreien. Minos rief [[Poseidon]] um Beistand an und versprach, was immer aus dem Meer erschiene, dem Gott zu opfern. Poseidon schickte ihm einen prächtigen Stier, so dass damit der Streit entschieden war und Minos König von Kreta wurde. Der Stier gefiel ihm allerdings so gut, daß er ihn nun nicht opfern wollte, sondern ein anderes Rind darbringen ließ. Poseidon erkannte den Betrug und schlug zur Strafe Minos' Gemahlin Pasiphaë mit dem Verlangen, sich mit dem Stier zu vereinen. Sie ließ sich von [[Daidalos]] ein hölzernes Gestell bauen, das mit Kuhhaut verkleidet war. Darin verbarg sie sich und ließ sich so von dem Stier begatten. Als Frucht dieser Vereinigung gebar sie ein menschenfressendes Ungeheuer: den [[Minotauros]], ein Wesen mit menschlichem Körper und Stierkopf.
{{GA}}


Im Zuge seiner „achten Arbeit“<ref>Oder der siebenten; vgl. Karl Kerényi, ''Die Mythologie der Griechen'', Bd. II, S. 129 ISBN 3-423-01346-x</ref> brachte [[Herakles]] den Stier auf die [[Wikipedia:Peloponnes|Peloponnes]]. Dort richtete das wilde Tier großen Schaden an. [[Wikipedia:Androgeos|Androgeos]], einer von Minos' Söhnen, wollte seine Geschicklichkeit im Kampf gegen den Stier erproben, fiel diesem aber zum Opfer. Als Minos die Nachricht erhielt, brach er zu einem Rachefeldzug gegen [[Wikipedia:Athen|Athen]] auf; manche sagten nämlich, König [[Wikipedia:Aigeus|Aigeus]] von [[Wikipedia:Attika (Landschaft)|Attika]] habe Androgeos zu dem Tier geschickt.
== Weblinks ==
 
{{Wikisource}}
=== Minos und die Athener ===
{{Wikisource|Scriptor:Albertus Magnus|Albertus Magnus|lang=la}}
 
{{Commons}}
Er zog zunächst gegen [[Wikipedia:Megara|Megara]], wo [[Wikipedia:Nisos|Nisos]] herrschte, ein Bruder des Aigeus. Nisos verlieh eine purpurne Locke Unsterblichkeit. Seine Tochter [[Wikipedia:Skylla (Königstochter)|Skylla]] verliebte sich jedoch in den fremden König und schnitt ihrem Vater die Locke ab. Minos siegte, dankte es dem Mädchen aber schlecht: Er ließ sie an seinem Schiff angebunden durch das Meer schleifen.
* {{DNB-Portal|118637649}}
 
Gegen das wehrhafte Athen allerdings konnte Minos zunächst nichts ausrichten. Also rief er seinen Vater Zeus um Hilfe an; dieser erhörte ihn und sandte Pest und Hungersnot. Den Athenern erlegte Minos nach ihrer Kapitulation eine grausame Steuer auf: Alle neun Jahre mußten sie sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta senden, wo diese dem Minotauros geopfert wurden.<ref>Karl Kerényi, ''Die Mythologie der Griechen'', Bd. II, S. 182f. ISBN 3-423-01346-x</ref>
 
=== Minos und das Labyrinth ===


Für den Minotauros hatte er von Daidalos ein Labyrinth<ref>siehe [[Wikipedia:Knossos|]]</ref> erbauen lassen. Die Jünglinge und Jungfrauen wurden hineingeschickt und so dem Ungeheuer zum Fraß vorgeworfen. Erst [[Theseus]] –&nbsp;Sohn des Aigeus&nbsp;– beendete diesen Opferritus, indem er selbst mitfuhr und den Minotauros tötete. Dabei war ihm Minos' Tochter [[Ariadne]] mit ihrem „[[Ariadnefaden|Faden]]“ behilflich; nur so konnte er aus dem Labyrinth wieder herausfinden. Als der Held Kreta verließ, nahm er Ariadne mit sich.<ref>Karl Kerényi, ''Die Mythologie der Griechen'', Bd. I, S. 212. ISBN 3-423-01345-1</ref>
;Werke
* [http://www.arts.uwaterloo.ca/~albertus/ Alberti Magni E-Corpus] (Ausgabe Borgnet, fast vollständig als Faksimiles und teils auch direkt lesbar, nebst [http://watarts.uwaterloo.ca/cgi-bin/cgiwrap/albertus/webAlbertus.cgi Suchfunktion])
* [http://www26.us.archive.org/search.php?query=creator%3A%22Borgnet%2C+Auguste%22 Digitalisate] der Ausgabe Borgnet bei [[Wikipedia:archive.org|archive.org]]
* [https://opacplus.bsb-muenchen.de/InfoGuideClient/search.do?methodToCall=volumeSearch&dbIdentifier=-1&forward=success&catKey=6123504&periodical=N Digitalisate] der Ausgabe Jammy (BSB)


Erzürnt sperrte Minos daraufhin den Architekten Daidalos mit dessen Sohn [[Ikaros]] in das Labyrinth. Sie konnten entkommen und flohen mit Hilfe selbstgebauter Schwingen von der Insel; Ikaros überlebte den Flug nicht, weil er der Sonne zu nahe kam - dabei schmolz das Wachs zur Befestigung der Federn - und er ins Meer stürzte. Minos aber verfolgte Daidalos bis nach [[Wikipedia:Sizilien|Sizilien]], wo dieser bei König [[Wikipedia:Kokalos|Kokalos]] Schutz gefunden hatte. Kokalos empfing den Kreterkönig mit vorgetäuschter Gastfreundschaft, ließ ihn jedoch im Bade töten. Je nach Version wurde Minos dort von Kokalos' Töchtern ertränkt oder durch kochendes Wasser ums Leben gebracht. Lange danach soll [[Wikipedia:Theron von Akragas|Theron]], Tyrann von [[Wikipedia:Agrigent|Akragas]], die Gebeine von König Minos gefunden und nach Kreta zurückgeschickt haben.
* [http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/kesmark/albertuscompendium/ Albertus Magnus: ''Compendium theologicae veritatis''], Digitalisat, Universitätsbibliothek Bielefeld
* [http://www.farlang.com/gemstones/magnus-virtue-stones/page_001 Albertus Magnus: Virtue of Herbs, Stones (Edelsteine) and Certain Beasts]
* [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg467/0263 Albertus Magnus: Alchimia], Handschrift Heidelberg, UB, Cod. Pal. gern 467
* [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/albert_magnus/de_fato.htm De fato]
* [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/albert_magnus/quindecim.htm De quindecim problematibus]
* [http://fondosdigitales.us.es/fondos/autores/3730/ Werke] (Faksimiles) bei der Biblioteca de la Universidad de Sevilla
* [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-146221/Neuer Albertus Magnus: ''von Weibern und Geburthen der Kinder'' 1678.] Digitale Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf


=== Minos im Hades ===
[[Kategorie:Philosophie und Anthroposophie]]
 
[[Kategorie:Philosoph (Mittelalter)]]
[[Datei:Inferno Canto 5 line 4 Minos.jpg|thumb|Minos sitzt zu Gericht, Illustration [[Gustave Doré|Dorés]] zu [[Dante Alighieri|Dantes]] [[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]]]]
[[Kategorie:Scholastiker]]
Nach seinem Tode herrschte der weise irdische König Minos mit goldenem Zepter als Richter der Toten in der [[Unterwelt]], an der Seite seines Bruders [[Wikipedia:Rhadamanthys|Rhadamanthys]] und seines Halbbruders [[Wikipedia:Aiakos|Aiakos]].
[[Kategorie:Universalienstreit]]
 
[[Kategorie:Metaphysiker]]
== Minos als Namensgeber ==
[[Kategorie:Alchemist]]
 
[[Kategorie:Christlicher Theologe]]
Nach Minos wurde die Kultur von Altkreta durch [[Wikipedia:Arthur Evans|Arthur Evans]] als [[Wikipedia:Minoische Kultur|minoisch]] benannt. Bedeutende Zeugnisse dieser Kultur sind die Palastanlagen von [[Wikipedia:Phaistós|Phaistós]] und [[Wikipedia:Knossós|Knossós]]; Letztere war wegen ihrer verwinkelten Architektur vermutlich der Ursprung der Legende vom Labyrinth. Die Verbindung von Minos mit der minoischen Kultur gilt jedoch als nicht gesichert, da ihn [[Wikipedia:Homer|Homer]] nicht nur als Sohn des Zeus, sondern auch als [[Wikipedia:Achaier|Achäer]] bezeichnet, die zumeist mit den mykenischen Griechen gleichgesetzt werden. Die retrospektive Vereinnahmung wurde jedoch betrieben, wie die von Zeus und Europa, um die Bedeutung des Zeus zu erhöhen. Zu Blütezeit der kretischen Hochkultur etwa 1.600 v. Chr. war der Zeusglaube noch nicht installiert. Dieser wurde vermutlich in den [[Wikipedia:Dunkle Jahrhunderte|Dunklen Jahrhunderten]] oder sogar erst 800 v. Chr. durchgesetzt.
[[Kategorie:Bischof]]
 
[[Kategorie:Kirchenvater]]
== Siehe auch ==
[[Kategorie:Universalgelehrter]]
* [[Wikipedia:Menus|Menus]]
[[Kategorie:Heiliger]]
* [[Ikarus]]
[[Kategorie:Dominikaner]]
 
[[Kategorie:Autor (Philosophie)]]
== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Albertus Magnus|!]]
<references />
[[Kategorie:Deutscher]]
 
[[Kategorie:Gestorben 1280]]
== Weblinks ==
[[Kategorie:Mann]]
{{Commonscat|Minos|Minos}}


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 10. November 2018, 07:26 Uhr

Albertus Magnus, Tafelgemälde von Joos van Wassenhove auch Justus van Gent, um 1475 in Urbino

Albertus Magnus (auch Albertus Teutonicus; Albertus Coloniensis; Albert der Große, Albert der Deutsche, Albert von Lauingen, oft auch fälschlich Albert Graf von Bollstädt genannt; * um 1200 in Lauingen an der Donau; † 15. November 1280 in Köln) war Dominikaner und Bischof von Regensburg und zugleich allseitig gebildeter Polyhistor, Philosoph, Jurist, Naturwissenschaftler, Alchemist und Theologe, der das Wissen seiner Zeit vollkommen umspannte. Er war ein freisinniger Denker und Begründer des christlichen Aristotelismus und damit der Hochscholastik, die durch seinen Schüler Thomas von Aquin zur Blüte gebracht wurde, und letztlich auch Wegbereiter der modernen Naturwissenschaft.

"Wie frei vorher kirchliches Denken war, können Sie an dem großen Lehrer und Denker Albertus Magnus sehen. Er war ein ausgezeichneter Gelehrter, vertiefte sich in die gesamte Wissenschaft: kirchliche Gelehrsamkeit, arabisches Wissen, naturwissenschaftliches und physikalisches Denken sowie philosophisches beherrschte er; er wurde vom Volke als ein Zauberer aufgefaßt." (Lit.: GA 51, S. 169)

"Wenn man zum Beispiel den Erkenntnisweg des Albertus Magnus nimmt, der unten beginnt in der untersten Natur und endet in einem Anschauen Gottes - nicht sind es da Begriffe, die trocken und nüchtern sind, sondern Begriffe, die die Seele warm machen und das Herz durchleuchten." (Lit.: GA 57, S. 309f)

"Das war also das eine, was in der Seele des mittelalterlichen Scholastikers lebte: ein konkret gestalteter Offenbarungsinhalt. Auf der anderen Seite stand eine Vernunfterkenntnis, die auf die Natur ging, die aber auch noch nicht so war, wie unsere heutige Naturerkenntnis. Schlagen Sie, um sich das zu erhärten, nur einmal ein naturgeschichtliches Buch, zum Beispiel von Albertus Magnus auf; da werden Sie Naturobjekte, wie sie heute beschrieben werden, wohl auch finden - sie sind allerdings anders beschrieben, als man sie heute beschreibt -, aber neben dem finden Sie noch allerlei Elementar- und Geistwesen. Da lebt in der Natur noch Geist, und es ist nicht so, daß man nur den ganz trockenen sinnlichen Augenschein als Naturgeschichte und Naturwissenschaft beschreibt. Diese zwei Dinge leben also nebeneinander, ein Offenbarungsinhalt, demgegenüber man sich die Erkenntnis verbietet, den man aber doch denkt, so daß der menschliche Geist ihn immer noch in seinen Gedanken erlangt, und ein Vernunfterkenntnis-Inhalt, der aber noch Geist hat, der jedoch auch noch etwas hat, was man anschauen muß, wenn man es in seiner Wirklichkeit vor sich haben will.

Die Naturerkenntnis hat sich durchaus aus der mittelalterlichen Scholastik herausentwickelt. Der eine Ast der Scholastik, die Vernunfterkenntnis, hat sich fortentwickelt und wurde zu der modernen Naturanschauung." (Lit.: GA 213, S. 183f)

"Sie können nicht den Albertus Magnus verstehen, wenn Sie ihn lesen mit dem, was heute der Mensch weiß. Sie müssen ihn lesen mit einer Art von Wissen, daß solches Geistiges für ihn noch eine Realität war; dann verstehen Sie erst, wie er die Worte gebraucht, wie er sich ausdrückt." (Lit.: GA 233a, S. 22)

"Bei den Scholastikern, Albertus Magnus, finden wir, was zugrunde liegt den äußeren Wesenheiten. Der frühere Scholastiker unterscheidet Universalien vor den Dingen, in den Dingen und nach den Dingen. Albertus Magnus sagt darüber: Die Universalien vor dem Dinge sind die Gedanken der göttlichen Wesenheiten. Da hat man die Gattung. In die Dinge sind diese Gedanken eingeflossen. Tritt der Mensch den Dingen gegenüber, so bildet er sich die Universalien nach dem Dinge, was die Begriffsform ist. In dieser ganzen Beschreibung der denkerischen Entwickelung ist nur von Sinnendingen die Rede. Er identifiziert mit dem «Sinn» den äußeren Sinn. Alles andere, was noch da ist, ist ihm Begriff. Der Gattungsbegriff ist ihm nicht identisch mit Gattung. Das Ganze kommt daher, daß die Menschen die alte Sehergabe verloren hatten, damit eine Philosophie heraufkommen konnte.

Ein alter Weiser würde gar nicht verstanden haben, in dieser Weise Unterschiede zu machen, weil er gesagt hätte: Mit der Sehergabe kann man die Gattung wahrnehmen. - Erst als die Sehergabe versiegt, kommt die eigentliche Wissenschaft heraus. Erst als der Mensch sich selbst überlassen war, entstand die Notwendigkeit, eine denkerische Kunst auszubilden. Unter dem Eindruck dieses wichtigen Prinzips entstand die Scholastik. In alten Zeiten waren dem Menschen die geistigen Welten noch zugänglich. Nun konnten sich die Scholastiker erst recht auf Aristoteles berufen, denn dieser sprach von der Sehergabe: Alte Berichte sagen uns, daß die Gestirne Götter seien, aber der menschliche Intellekt kann darüber nichts mehr ausmachen. Aber wir haben keinen Grund, das zu bezweifeln.

Die Scholastik setzte an die Stelle des Geschauten die Offenbarung. Was Lehrgut sein sollte, setzte sie in das einmal inspirierte Wort. Zunächst muß sich die Menschheit daran gewöhnen, die Gedankenlehre an den äußeren Dingen auszubilden. Wo würde sie hinkommen, wenn sie in alle möglichen übersinnlichen Dinge hineinschweifen wollte? Das wollen wir uns versagen; wir wollen uns heranbilden an den Dingen, die um uns herum sind. So sagt Thomas von Aquino. Wenn uns die Gegenstände entgegentreten, sind sie uns gegeben für die Sinne. Dann sind wir genötigt, uns Begriffe davon zu bilden. Hinter den Dingen ruhen die göttlichen Mächte, an die wir uns nicht heranwagen. Wir wollen uns von Ding zu Ding schulen. Dann kommen wir, indem wir uns streng an das Sinnliche halten, endlich zu höchsten Begriffen. Man hielt sich also an zweierlei: an das geoffenbarte Lehrgut, das gegeben ist in den Schriften, an die das Denken nicht herantritt. Es ist von den Sehern übernommen worden. Man hielt sich ferner an das, was erarbeitet wird an der sinnlichen Wirklichkeit. Damit reichen wir nur gerade heran an Bibel und Offenbarung. Eine Zeitlang wird die höhere Welt dem menschlichen Denken entzogen. Aber es wird kein endgültiger Verzicht geleistet auf die übersinnlichen Welten. Wenn sich der Mensch die sinnliche Welt erobert hat, kann er eine Vorahnung der übersinnlichen Welten bekommen. Der Mensch kann frei werden vom physischen Leib und unmittelbar Offenbarung haben. Aber erst soll sich der Intellekt schulen. Wenn der Mensch an den Außendingen Begriffe bildet, sind sie der Form nach abhängig von der menschlichen Organisation, aber nicht dem Inhalte nach. In der scholastischen Erkenntnistheorie wird niemals daran gedacht, daß etwas Unerkanntes zurückbleiben kann. Das Objektive geht ein in die Erkenntnis; nur die Form, wie Begriffe gebildet werden, hängt von der Organisation des menschlichen Geistes ab.

Diese frühere Scholastik nennt man Realismus. Sie glaubte an die Wirklichkeit des Inhaltes. Die Scholastik wurde dann nominalistisch. Die Menschen haben den Zusammenhang mit der objektiven äußeren Welt verloren. Sie sagten: Der Geist bildet sich Begriffe; sie sind nichts Wirkliches." (Lit.: GA 108, S. 192f)

Rudolf Steiner gab auch Hinweise auf frühere Inkarnationen des Albertus Magnus:

„Und nur hinweisen kann ich darauf, daß gerade eine solche Individualität wie diejenige, die als Hypatia inkarniert war, die also mitbrachte die Weisheit der orphischen Mysterien und sie persönlich auslebte, dann in einer nachfolgenden Inkarnation berufen war, nun den umgekehrten Weg einzuschlagen: alle persönliche Weisheit wiederum hinaufzutragen zum Göttlich-Geistigen. Daher erscheint Hypatia ungefähr um die Wende des 12. zum 13. Jahrhundert als ein bedeutender, umfassender, universeller Geist der neueren Geschichte, der einen großen Einfluß hat auf das, was Zusammenfassung des naturwissenschaftlichen und auch des philosophischen Erkennens ist. So also sehen wir, wie hineindringen in die aufeinanderfolgenden Inkarnationen der einzelnen Individualitäten die historischen Mächte.“ (Lit.:GA 126, S. 56)

Aus einer Notitzbucheintragung Rudolf Steiners (Archiv-Nr. 523), die offenbar Reinkarnationen betrifft, geht hervor, welche Persönlichkeit hier gemeint ist, denn dort steht neben dem Namen der spätantiken griechischen Philosophin, Astronomin und Mathematikerin Hypatia * um 355 in Alexandria; † März 415 oder März 416 in Alexandria) der von Albertus Magnus. Hypatia war in einem früheren Erdenleben in die orphischen Mysterien eingweiht, nachdem sie in noch früheren Inkarnationen schon Erfahrungen durch eine keltische Geheimschulung gesammelt hatte.

„Es gab eine wunderbare Persönlichkeit in den alten orphischen Mysterien; sie machte die Geheimnisse dieser Mysterien durch; sie gehörte zu den allersympathischsten, zu den allerinteressantesten Schülern der alten griechischen orphischen Mysterien. Sie war gut vorbereitet, namentlich durch eine gewisse keltische Geheimschulung, die sie in früheren Inkarnationen durchgemacht hatte.“ (Lit.:GA 126, S. 20f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

 Wikisource: Albertus Magnus – Quellen und Volltexte
 Wikisource: Albertus Magnus – Quellen und Volltexte (latina)
Commons: Albertus Magnus - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Werke


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