Drache und Kategorie:Olympische Götter: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Drache.jpg|thumb|300px|Drache]]
[[Kategorie:Griechische Mythologie|201]] [[Kategorie:Griechische Gottheit|201]] [[Kategorie:Olympische Götter]]
[[Datei:Ouroboros 1.jpg|mini|300px| Der Drache [[Ouroboros]] in dem [[Alchemie|alchemistischen]] Werk ''De Lapide Philosophico'' (herausgegeben von [[Wikipedia:Lucas Jennis|Lucas Jennis]], 1625)]]
Der '''Drache''' ([[Latein|lat.]] ''draco'', [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ''drákon'' „Drache“), meist als [[Wikipedia:Echsen|echsenartiges]] [[Wesen]] mit [[Wikipedia:Flughaut|Flughäuten]] dargestellt, ist in der Regel ein [[Imagination|imaginatives]] Bild meist niederer [[astral]]er Urkräfte, die unter dem Einfluss der [[luziferisch]]en oder [[ahrimanisch]]en [[Widersacher]]mächte stehen. Aufgrund der darin enthaltenen Ursprünglichkeit werden diese Kräfte gelegentlich aber auch positiv gedeutet ("Glücksdrache"), sind aber jedenfall mit dem wachen [[Selbstbewusstsein]] des [[Mensch]]en nicht vereinbar.
 
== Der Drache hat die verschiedenste Gestalt ==
 
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"Als der Mond herausging, da stand der Mensch in bezug auf seine niedere Natur auf der Höhe etwa eines großen Molches. Das ist das,
was die Bibel die Schlange nennt, was genannt ist Lindwurm oder Drache. Der Mensch hatte unten eine tierartige, häßliche Gestalt; oben aber waren die letzten Überreste einer Lichtgestalt, in welche die Kräfte der Sonne von außen flossen." {{Lit|GA 106, S 90}}
</div>
 
Die niedere Natur des Menschen, die als der kleine [[Hüter der Schwelle]], den [[Mensch]]en davor bewahrt, unreif in die [[geistige Welt]] einzutreten, erscheint meist in drachenartiger Gestalt:
 
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"Indem sich nun in der lemurischen Zeit das damals reptilienartige menschliche Wesen aufrichtete, wurde eine nach vorn ganz offene Kopfbildung sichtbar, aus der eine feurige Wolke hervorquoll. Das hat Veranlassung gegeben zu der Erzählung vom
Lindwurm, von dem Drachen. Der [[Hüter der Schwelle]], die niedere Natur des Menschen, erscheint gewöhnlich auch in einer derartigen Gestalt." {{Lit|GA 93a, S 141}}
</div>
 
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"Der Drache hat die verschiedenste Gestalt; der Drache hat alle
möglichen Gestalten. Die von menschlichen [[Emotion]]en kommenden
sind schädlich genug, aber die sind nicht so schädlich wie diejenige
Gestalt, die der Drache von dem toten, von dem ertötenden Wissen
der Gegenwart bekommt. Da wird der Drache ganz besonders scheußlich,
und eigentlich möchte man sagen, das eigentliche Symbolum der
heutigen höheren Lehranstalten müßte sein: ein dickes schwarzes Tuch,
und das müßte im Grunde genommen in jedem Hörsaal irgendwo an der
Wand hängen. Man wüßte, dahinter ist etwas, aber das darf keinem
Menschen gezeigt werden, weil damit ein merkwürdiges Licht geworfen
würde auf das, was da getrieben wird. Und hinter dem schwarzen
Tuch müßte das Bild des Kampfes des Michael mit dem Drachen sein.
Der Kampf mit der ertötenden [[Intellekt]]ualität." {{Lit|{{G|302a|145f}}}}
</div>
 
== Der Drache in uns verschlingt die Elementarwesen der Natur ==
 
<div style="margin-left:20px">
"... mannigfaltig, großartig
und gewaltig sind die geistigen Wirkungen, die fortwährend
von den Dingen der Natur an den Menschen herantreten, indem der
Mensch seinen Weg durch die Natur nimmt. Derjenige, der in diese
Dinge hineinschauen kann, sieht eigentlich fortdauernd, wie unendlich
mannigfaltig und großartig alles das ist, was an den Menschen
von allen Seiten durch die Elementargeistigkeit der Natur heranströmt.
Und es strömt in ihn ein. Es ist dasjenige, was - ich habe es
gestern im Sinne der äußeren Vorstellung auseinandergesetzt - aus
dem Spiegel der äußeren Natur, die ein Spiegel des Göttlich-Geistigen
ist, fortwährend dem Menschen als ein Geistiges entgegenströmt, das
da ist als ein Übersinnliches, das über die Natur ergossen ist.
 
Aber nun ist - wir werden über diese Dinge im Sinne wirklicher
anthroposophischer Vorstellung in den nächsten Tagen noch genauer
zu sprechen haben - zunächst in dem Menschen diejenige Kraft enthalten,
die ich gestern als die Kraft des Drachen beschrieben habe, die
Michael bekämpft, des Drachen, mit dem Michael im Streit ist. Ich
habe angedeutet, wie dieser Drache zwar eine tierähnliche Gestalt hat,
aber eigentlich ein übersinnliches Wesen ist, wie er durch seine Widersetzlichkeit
als übersinnliches Wesen in die Sinneswelt verstoßen ist
und nun in ihr haust. Ich habe angedeutet, wie er nur im Menschen ist,
weil die äußere Natur ihn nicht haben kann. Die äußere Natur in ihrer
Unschuld, als ein Spiegel der göttlichen Geistigkeit, hat mit dem Drachen
nichts zu tun. Ich habe gestern dargestellt, wie er in den Menschenwesenheiten
sitzt. Dadurch aber, daß er ein solches Wesen ist,
daß er ein Übersinnliches in der Sinneswelt ist, zieht er in demselben
Augenblicke dasjenige an, was aus den Weiten der Natur an den
Menschen als übersinnliches Elementarisches heranströmt, verbindet
sich mit dem, und statt daß der Mensch durch seine Seelenhaftigkeit,
durch sein Gemüt die Elementarwesen, sagen wir der Pflanzen, aus
ihrer Verzauberung erlöst, verbindet er sie mit dem Drachen, läßt er
sie in seiner niederen Natur mit dem Drachen untergehen. Denn alles
in der Welt ist in der Strömung einer Entwickelung, nimmt die verschiedensten
Wege der Entwickelung. Und jene Elementarwesen, die
in den Mineralien, Pflanzen und Tieren leben, müssen zu höherem
Dasein aufsteigen, als sie es haben können in den gegenwärtigen Mineralien,
Pflanzen und Tieren. Das können sie nur, wenn sie durch den
Menschen durchgehen. Der Mensch ist wahrhaftig auf der Erde nicht
nur dazu da, daß er die äußere Kultur begründet. Der Mensch hat
innerhalb der ganzen Weltenentwickelung ein kosmisches Ziel, und
dieses kosmische Ziel hängt mit solchen Dingen zusammen, wie ich
sie eben beschrieben habe: mit der Höherentwickelung jener Elementarwesen,
die im irdischen Dasein auf einer niederen Stufe stehen, aber
zu einer höheren Stufe bestimmt sind, und die, wenn der Mensch in
ein bestimmtes Verhältnis zu ihnen kommt, und wenn das alles mit
rechten Dingen zugeht, zu einer höheren Entwickelungsstufe kommen
können.
 
Es war nun in der Tat in den alten Zeiten der instinktiven Menschenentwickelung,
da die Menschen in ihrem Gemüt als Erleben hatten
das Seelisch-Geistige, und da ihnen das Geistig-Seelische ebenso
ein Selbstverständliches war wie das Natürliche, so, daß in der Tat die
Weltenentwickelung vorrückte, indem gewissermaßen die Strömung
des Daseins durch den Menschen in einer regelrechten Weise durchging.
Aber gerade in der Epoche, die jetzt ihren Abschluß finden muß,
die jetzt zu einer höheren Geistigkeit vorrücken muß, ist es so gewesen,
daß Unzähliges von Elementarwesenhaftigkeit innerhalb des
Menschen dem Drachen ausgeliefert worden ist. Denn es ist gerade
das die Wesenhaftigkeit dieses Drachen, daß er dürstet und hungert
nach diesen Elementarwesen; er möchte überall herumschleichen, er
möchte alle Pflanzen und Mineralien abschlecken, um in sich die Elementarwesen
der Natur aufsaugen zu können. Denn mit denen will er
sich verbinden, mit denen will er sein eigenes Dasein durchdringen.
In der außermenschlichen Natur kann er das nicht, er kann es nur in
der innermenschlichen Natur. Er kann es nur in der menschlichen
Natur, weil dort für ihn eine Möglichkeit des Daseins ist. Und wenn
das so fortginge, dann wäre die Erde dem Verfall anheimgegeben,
dann würde unbedingt der Drache, von dem ich gestern gesprochen
habe, im irdischen Dasein siegen." {{Lit|{{G|223|113ff}}}}
</div>
 
== Der Drache als [[Alchemie|alchemistisches]] Symbol ==
 
Der Drache ist auch ein von den [[Alchemist]]en häufig verwendetes Bild, z.B. der [[Grüner Drache|grüne]] oder [[Roter Drache|rote Drache]], wodurch bestimmte Läuterungsgrade der [[Materie]] ausgedrückt werden.
 
== Tannin ==
 
[[Tannin]] ({{HeS|תַּנִּין|Drache, Seeungeheuer}}) werden im [[hebräisch]]en [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] schlangen- bzw. drachenähnliche, urzeitliche Meeresungeheuer genannt, die von den [[Elohim]] am fünften [[Schöpfungstag]] geschaffen wurden.
 
{{Zitat|Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen, von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.|{{Bibel|1 Mos|1|21|ELB}}}}
 
Sie gelten in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] als Sinnbild des [[Das Böse|Bösen]] und wurden später, ähnlich wie [[Leviathan]], von [[JHWH]] zerschmettert.
 
== Teli, der Drache der Welt ==
 
[[Teli]] ({{HeS|תלי}}, ''geringelt''?), der ''Drache der Welt'', ist nach dem [[Sefer Jetzira]], dem älteste eigenständig überlieferte Werk der [[Kabbala]], der oberste Regent der geschaffenen Welt, der [[Tierkreis]] und das [[Herz]] sind ihm untergeordnet.
 
{{Zitat|Der Drache in der Welt ist wie ein König auf seinem Thron. Der Sternbilderkreis im Jahr ist wie ein König im Reich. Das Herz im Menschen ist wie ein König im Krieg.|Sefer Jetzira 6,6}}
 
== Long, der Drache in der chinesischen Mythologie ==
 
'''Lóng''', der chinesische [[Drache (Mythologie)|Drache]], ist das wohl bekannteste [[Wikipedia:Fabelwesen|Fabelwesen]] [[Wikipedia:China (Kulturraum)|Chinas]], wenn nicht des gesamten [[Wikipedia:Ostasien|ostasiatischen]] [[Kultur]]kreises.
 
Das in der [[Wikipedia:Chinesische Mythologie|Mythologie Chinas]] sehr oft vorkommende Wesen ist, im Gegensatz zu den [[Wikipedia:Europa|europäischen]] Drachen, eher mit einer [[Gottheit]] als mit einem (böswilligen) [[Dämon (Religion)|Dämon]] zu vergleichen. Der Drache, oder besser gesagt, die verschiedenen lokalen Drachen[[gott]]heiten (in [[Wikipedia:Fluss|Flüssen]], [[Wikipedia:See (Gewässer)|Seen]], [[Wikipedia:Bucht|Bucht]]en, einer Legende nach sogar in [[Wikipedia:Brunnen|Brunnen]]) werden auch noch heute, besonders in ländlichen Gegenden, [[Wikipedia:Anbetung|angebetet]], um beispielsweise Regen zu erbitten. Allerdings waren nicht alle Drachen gutartig. Gefürchtet war u.a. der schwarze Drache der [[Wikipedia:Flut|Flut]], der für [[Wikipedia:Überschwemmung|Überschwemmung]]en und [[Wikipedia:Sturm|Stürme]] verantwortlich war.
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Drache (Mythologie)}}
 
== Literatur ==
 
* Klaus Herrmann (Herausgeber), ''Sefer Jezira - Buch der Schöpfung.'', Verlag der Weltreligionen, Frankfurt a. M. und Leipzig, 2008, ISBN 978-3-458-70007-4
*Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
*Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992)
*Rudolf Steiner: ''Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde und die vier großen Festeszeiten'', [[GA 223]] (1990), ISBN 3-7274-2231-9 {{Vorträge|223}}
*Rudolf Steiner: ''Erziehung und Unterricht aus Menschenerkenntnis'', [[GA 302a]] (1993), ISBN 3-7274-3025-7 {{Vorträge|302a}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Widersacher]] [[Kategorie:Alchemie]]

Version vom 18. August 2018, 00:12 Uhr