Tiamat und Weinen: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Tiamat.JPG|miniatur|300px|Darstellung von Tiamat in Form einer Schlange auf einem babylonischen [[Wikipedia:Rollsiegel|Rollsiegel]]]]
'''Weinen''' (althochdeutsch weinon, eigentlich weh rufen) ist eine [[Mimik|mimische]] Ausdrucksform des Menschen. Der [[Mensch]] ist das einzige [[Lebewesen]], das es aufgrund von [[Emotionen]] zu einem wirklichen Weinen bringt. Der Auslöser für das Weinen, welches so gut wie immer mit Tränenfluss einhergeht, ist meist die [[Trauer]]. [[Schmerz]], [[Angst]], Ärger oder Freude können aber auch Auslöser sein.  
'''Tiamat''' (auch ''Tiamtu''<ref>E. Walter Maunder: ''[http://books.google.com/books?id=znFpvI6vZ-MC&pg=PA27&dq=tiamtu&hl=de&ei=0T4STbvyOIzxsgaP5ez5DQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEwQ6AEwBw#v=onepage&q=tiamtu&f=false The Astronomy of the Bible]''. Wildside Press, 2007, ISBN 1-4344-0123-5</ref>, ''Ghanna'' oder ''Omoroca'') ist die Urgöttin in der [[Wikipedia:babylon|babylon]]ischen [[Wikipedia:Mythologie|Mythologie]]. Sie verkörpert das Prinzip des [[Wikipedia:Salzwasser|Salzwasser]]s und bildet den Gegenpart zu ihrem Gemahl [[Apzu]], dem Prinzip des [[Wikipedia:Süßwasser|Süßwasser]]s.
[[Rudolf Steiner]] sieht im Weinen und im [[Lachen]] wie die individuelle Eigenart, das [[Ich]] des Menschen, unmittelbar in Erscheinung tritt. Jedoch tritt wahres Weinen und [[Lachen]] erst ab dem sechsunddreißigsten oder vierzigsten Lebenstage  auf, da das [[Ich]] vorher noch mit der Umgestaltung der vererbten Eigenschaften beschäftigt ist. Anders gesagt, erst wenn der Charakter des Menschen voll ausgebildet ist kommt das ihm eigene Weinen und Lachen richtig zum Vorschein.


Ihr Name bedeutet ''Sie, die Sie alle gebar'', weil sie zusammen mit Apzu in den Urzeiten vor der Schöpfung die ersten Generationen von Göttern gezeugt hat ([[Lachmu]] und [[Lachamu]] u.&nbsp;a.). Der begriffliche Gehalt des Namens ''Tiamat'' ist schwer zu fassen, sie verkörpert Person (Göttin) und Prinzip (Salzwasser) in Einem; ebenso Apzu, dessen Name später auch als Wohnstatt des Gottes [[Ea]]/[[Enki]] genannt wird.
Weint der Mensch in Trauer, hat er einen Verlust erlitten, welchen er mit dem Weinen versucht auszugleichen. Dem [[Ich]] ist etwas entzogen worden was wiederum Auswirkung auf den [[Astralleib]] hat.


Auf [[Relief]]s wurde sie von den [[Wikipedia:Babylon|Babylon]]iern als [[Wikipedia:Seeschlange (Kryptozoologie)|Wasserschlange]] dargestellt, von den [[Wikipedia:Assyrer|Assyrer]]n als [[Mischwesen]] u.&nbsp;a. mit Löwenpranken, Pferdekörper, Hinterläufen in Adlerform und Raubvogelflügeln, das sehr an einen [[Drache|Drachen]] erinnert.
<div style="margin-left:20px">
"Es ist etwas herausgerissen aus diesem Ich, und was da herausgerissen ist, bewirkt in dem letzteren etwas, was sich wiederum überträgt auf den astralischen Leib. Und weil jetzt dem astralischen Leib  etwas  entzogen ist, weil er ein Verhältnis zur Außenwelt sucht, das er nicht finden kann, so zieht er sich jetzt in sich selber zusammen; oder besser gesagt, das Ich presst diesen astralischen Leib zusammen." {{Lit|{{G|059|52}}}}
</div>


Nachdem die jungen Götter, ihre Kindeskinder, sie und Apzu mit ihrem Lärm und ihrem Treiben geweckt haben, will Apzu die Ruhestörer vernichten. Nachdem er durch den Gott Ea/Enki getötet worden ist, schwört Tiamat Rache und verbündet sich mit ihrem Sohn [[Kingu]], dem sie große Macht verleiht. Zusammen mit einer Armee von Ungeheuern will sie ihre Kindeskinder nun bekämpfen, diese jedoch schicken ihr [[Marduk]], den Sohn von Ea, entgegen. Er tötet Kingu und besiegt auch Tiamat im Zweikampf, spaltet sie und bildet aus den zwei Hälften den Himmel und die Erde ([[Enûma elîsch]]).
<div style="margin-left:20px">
"Und der physische Ausdruck des Zusammenpressens des Ich in sich selber, damit des astralischen Leibes in sich selber, und damit des physischen Leibes in sich selber, das ist das Hervorquellen der Tränen. Der astralische Leib, der gleichsam in sich Lücken erhalten hat, und diese Lücken durch sein Zusammenpressen ausfüllen will, indem er die Substanzen aus der Umgebung heranzieht, er presst dadurch den physischen Leib mit zusammen und treibt die Substanzen des physischen Leibes in der Träne nach außen." {{Lit|{{G|059|53}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"... das Weinen, das Traurigwerden - es ist ein Aspekt wenigstens
des Ernstes, der Aspekt aber, der uns das enthüllt, was im Ernste überhaupt
lebt - er ist ein Mehr-sich-zusammen-Pressen, es ist ein das
Seelisch-Geistige inniger mit dem Physisch-Leiblichen-Verbinden, als
es verbunden ist, wenn wir in gleichgültiger, weder humoristischer noch
ernster Stimmung sind. Humorvolle Stimmung, ein Weiten des Seelisch-
Geistigen; ernste Stimmung, ein In-sich-zusammen-Pressen der
geistig-seelischen Natur mit der physisch-leiblichen. Wir könnten ja
auch sagen, weil wir ja nicht uns pedantischen oder tantenhaften Lehren
hingeben dürfen über diese Dinge, in dem Lachen wird der Mensch
altruistisch, in dem Ernste wird der Mensch egoistisch.
 
Diese Behauptung wird Ihnen anfechtbar erscheinen. Gewiß, alle
Behauptungen sind im Grunde genommen anfechtbar, weil sie nicht
für die ganze Welt, sondern immer nur für ein beschränktes Gebiet
gelten. Wenn ich sage: der Ernst macht egoistisch, so muß man natürlich
sich klar darüber sein, daß man ja gut predigen kann, der Mensch soll
den Egoismus bekämpfen; aber was kommt denn viel dabei heraus,
wenn der Mensch den Egoismus - ich will jetzt etwas recht Radikales
sagen - , wenn der Mensch den Egoismus bekämpft aus Egoismus, damit
man ihn recht unegoistisch finde, recht selbstlos finde, damit er sich seiber
auch, wenn er über sich nachdenkt, die Wollust, selbstlos zu sein,
verschaffen kann? Es ist viel besser, in solchen Dingen sich nicht Illusionen
hinzugeben, sondern sich klar darüber zu sein, daß, wenn jemand
so egoistisch ist, daß er einen Gefallen daran hat, viele Menschen zu
lieben, wenn das seinen Egoismus befriedigt, das für ihn eine bessere
Mitgabe ist, als wenn jemand so selbstlos ist, daß er wegen dieser
Selbstlosigkeit alle möglichen Arten des Eigenlobes einernten will oder
wenigstens sich beim Nachdenken über sich selbst sie sich selbst auch
geben wird. Diese Dinge müssen so betrachtet werden, wie sie der
Wirklichkeit der menschlichen Natur entsprechen, nicht wie man zur
Erhöhung der seelischen Wollust sie deuten oder definieren will. Worauf
es eben ankommt, ist, daß das Wechselspiel im Menschen zwischen
humorvoller Stimmung und ernster Stimmung das seelisch-geistige Leben
so unterhält, wie das physische Leben durch Einatmen und Ausatmen
unterhalten wird. Und wie das Ausatmen eine Art Hingabe an
die Außenwelt ist, wie das Ausatmen etwas ist, wo der Mensch sich
fremder wird, das Einatmen etwas ist, wo der Mensch seinem Egoismus
physisch frönt, so ist der Humor etwas, wo der Mensch in die Weiten
zerfließt, und es ist der Ernst etwas, wo der Mensch sich in sich
egoistisch sammelt." {{Lit|{{G|301|111f}}}}
</div>
 
Die [[Atmung]] wird durch das Weinen auch beeinflusst:
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn der Mensch traurig ist bis zum Vergießen von Tränen, und wenn seine Traurigkeit zu einem solchen Zusammenpressen des astralischen Leibes führt, dass der physische Leib mit zusammengepresst wird, dann kann man beobachten, dass das Einatmen immer kürzer und kürzer wird, und dass das Ausatmen in langen Atemzügen geschieht." {{Lit|{{G|059|60}}}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Helmut Freydank|Helmut Freydank]] u.a.: ''Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien''. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3.
Rudolf Steiner: ''Metamorphosen des Seelenlebens – Pfade der Seelenerlebnisse. Zweiter Teil'', [[GA 59]] (1984), ISBN 3-7274-0595-3 {{Vorträge|059}}
* [[Wikipedia:Brigitte Groneberg|Brigitte Groneberg]]: ''Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen''. Artemis & Winkler, Stuttgart 2004, ISBN 3-7608-2306-8.
* Florian Illerhaus: ''Marduks Kampf gegen das Chaos-Ungeheuer Tiamat. Darstellungen des babylonischen Schöpfungsmythos und die Vielfalt der Deutungen.'' München. 2011. ISBN 3640804708
 
== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Mesopotamische Gottheit]]
{{GA}}
[[Kategorie:Seeungeheuer]]
[[Kategorie:Weibliche Gottheit]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Seelenleben]][[Kategorie:Mensch]]

Version vom 29. Juni 2014, 16:45 Uhr

Weinen (althochdeutsch weinon, eigentlich weh rufen) ist eine mimische Ausdrucksform des Menschen. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das es aufgrund von Emotionen zu einem wirklichen Weinen bringt. Der Auslöser für das Weinen, welches so gut wie immer mit Tränenfluss einhergeht, ist meist die Trauer. Schmerz, Angst, Ärger oder Freude können aber auch Auslöser sein. Rudolf Steiner sieht im Weinen und im Lachen wie die individuelle Eigenart, das Ich des Menschen, unmittelbar in Erscheinung tritt. Jedoch tritt wahres Weinen und Lachen erst ab dem sechsunddreißigsten oder vierzigsten Lebenstage auf, da das Ich vorher noch mit der Umgestaltung der vererbten Eigenschaften beschäftigt ist. Anders gesagt, erst wenn der Charakter des Menschen voll ausgebildet ist kommt das ihm eigene Weinen und Lachen richtig zum Vorschein.

Weint der Mensch in Trauer, hat er einen Verlust erlitten, welchen er mit dem Weinen versucht auszugleichen. Dem Ich ist etwas entzogen worden was wiederum Auswirkung auf den Astralleib hat.

"Es ist etwas herausgerissen aus diesem Ich, und was da herausgerissen ist, bewirkt in dem letzteren etwas, was sich wiederum überträgt auf den astralischen Leib. Und weil jetzt dem astralischen Leib etwas entzogen ist, weil er ein Verhältnis zur Außenwelt sucht, das er nicht finden kann, so zieht er sich jetzt in sich selber zusammen; oder besser gesagt, das Ich presst diesen astralischen Leib zusammen." (Lit.: GA 059, S. 52)

"Und der physische Ausdruck des Zusammenpressens des Ich in sich selber, damit des astralischen Leibes in sich selber, und damit des physischen Leibes in sich selber, das ist das Hervorquellen der Tränen. Der astralische Leib, der gleichsam in sich Lücken erhalten hat, und diese Lücken durch sein Zusammenpressen ausfüllen will, indem er die Substanzen aus der Umgebung heranzieht, er presst dadurch den physischen Leib mit zusammen und treibt die Substanzen des physischen Leibes in der Träne nach außen." (Lit.: GA 059, S. 53)

"... das Weinen, das Traurigwerden - es ist ein Aspekt wenigstens des Ernstes, der Aspekt aber, der uns das enthüllt, was im Ernste überhaupt lebt - er ist ein Mehr-sich-zusammen-Pressen, es ist ein das Seelisch-Geistige inniger mit dem Physisch-Leiblichen-Verbinden, als es verbunden ist, wenn wir in gleichgültiger, weder humoristischer noch ernster Stimmung sind. Humorvolle Stimmung, ein Weiten des Seelisch- Geistigen; ernste Stimmung, ein In-sich-zusammen-Pressen der geistig-seelischen Natur mit der physisch-leiblichen. Wir könnten ja auch sagen, weil wir ja nicht uns pedantischen oder tantenhaften Lehren hingeben dürfen über diese Dinge, in dem Lachen wird der Mensch altruistisch, in dem Ernste wird der Mensch egoistisch.

Diese Behauptung wird Ihnen anfechtbar erscheinen. Gewiß, alle Behauptungen sind im Grunde genommen anfechtbar, weil sie nicht für die ganze Welt, sondern immer nur für ein beschränktes Gebiet gelten. Wenn ich sage: der Ernst macht egoistisch, so muß man natürlich sich klar darüber sein, daß man ja gut predigen kann, der Mensch soll den Egoismus bekämpfen; aber was kommt denn viel dabei heraus, wenn der Mensch den Egoismus - ich will jetzt etwas recht Radikales sagen - , wenn der Mensch den Egoismus bekämpft aus Egoismus, damit man ihn recht unegoistisch finde, recht selbstlos finde, damit er sich seiber auch, wenn er über sich nachdenkt, die Wollust, selbstlos zu sein, verschaffen kann? Es ist viel besser, in solchen Dingen sich nicht Illusionen hinzugeben, sondern sich klar darüber zu sein, daß, wenn jemand so egoistisch ist, daß er einen Gefallen daran hat, viele Menschen zu lieben, wenn das seinen Egoismus befriedigt, das für ihn eine bessere Mitgabe ist, als wenn jemand so selbstlos ist, daß er wegen dieser Selbstlosigkeit alle möglichen Arten des Eigenlobes einernten will oder wenigstens sich beim Nachdenken über sich selbst sie sich selbst auch geben wird. Diese Dinge müssen so betrachtet werden, wie sie der Wirklichkeit der menschlichen Natur entsprechen, nicht wie man zur Erhöhung der seelischen Wollust sie deuten oder definieren will. Worauf es eben ankommt, ist, daß das Wechselspiel im Menschen zwischen humorvoller Stimmung und ernster Stimmung das seelisch-geistige Leben so unterhält, wie das physische Leben durch Einatmen und Ausatmen unterhalten wird. Und wie das Ausatmen eine Art Hingabe an die Außenwelt ist, wie das Ausatmen etwas ist, wo der Mensch sich fremder wird, das Einatmen etwas ist, wo der Mensch seinem Egoismus physisch frönt, so ist der Humor etwas, wo der Mensch in die Weiten zerfließt, und es ist der Ernst etwas, wo der Mensch sich in sich egoistisch sammelt." (Lit.: GA 301, S. 111f)

Die Atmung wird durch das Weinen auch beeinflusst:

"Wenn der Mensch traurig ist bis zum Vergießen von Tränen, und wenn seine Traurigkeit zu einem solchen Zusammenpressen des astralischen Leibes führt, dass der physische Leib mit zusammengepresst wird, dann kann man beobachten, dass das Einatmen immer kürzer und kürzer wird, und dass das Ausatmen in langen Atemzügen geschieht." (Lit.: GA 059, S. 60)

Literatur

Rudolf Steiner: Metamorphosen des Seelenlebens – Pfade der Seelenerlebnisse. Zweiter Teil, GA 59 (1984), ISBN 3-7274-0595-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.