Gartenkunst und Hornmoose: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
(Die Seite wurde neu angelegt: „mini|Der Park von Schloss Vaux-le-Vicomte Unter '''Gartenkunst''' versteht man die künstlerische und Landschaftsarchit…“)
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Vaux-le-Vicomte Garten.jpg|mini|Der Park von Schloss Vaux-le-Vicomte]]
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Hornmoose
| Taxon_WissName  = Anthocerotophyta
| Taxon_Rang      = Abteilung
| Taxon_Autor      = [[Werner Hugo Paul Rothmaler|Rothm]]. ex [[Raymond Eugene Stotler|Stotler]] & [[Barbara J. Crandall-Stotler|Crand.-Stotl.]]
| Taxon2_Name      = Pflanzen
| Taxon2_WissName  = Plantae
| Taxon2_Rang      = Reich
| Taxon3_WissName  = Streptophyta
| Taxon3_Rang      = ohne Rang
| Taxon4_WissName  = Phragmoplastophyta
| Taxon4_Rang      = ohne Rang
| Taxon5_WissName  = Charophyta
| Taxon5_Rang      = ohne Rang
| Taxon6_WissName  = Chloroplastida
| Taxon6_Rang      = ohne Rang
| Bild            = Phaeoceros laevis.jpg
| Bildbeschreibung = [[Glattes Hornmoos]] (''Phaeoceros laevis'')
}}


Unter '''Gartenkunst''' versteht man die künstlerische und [[Landschaftsarchitektur|landschaftsarchitektonische]] Planung und Gestaltung begrenzter privater oder öffentlicher Freiräume durch [[Pflanzen]], [[Weg]]e, Anschüttungen, Planierungen, [[Architektur]]elemente, [[Wasserspiel]]e, [[Rondell (Gartenkunst)|Blumenrondelle]] oder [[Skulptur]]en. Die Art der Gestaltung geht hierbei über die reine Nutzbarmachung von Landschaft und Garten hinaus und ist Ausdruck einer bestimmten Stilrichtung von [[Ästhetik]], [[Kunst]], [[Kultur]] und Architektur einer [[Epoche (Chronologie)|Epoche]].
Die '''Hornmoose''' ('''Anthocerotophyta''') sind eine der [[Abteilung (Biologie)|Abteilungen]] der [[Moose]] aus dem [[Reich (Biologie)|Reich]] der [[Pflanzen]]. Die Abteilung gliedert sich in zwei [[Klasse (Biologie)|Klassen]], von denen eine jedoch nur eine Art enthält, die andere 100 bis 150 [[Art (Biologie)|Arten]].


Die Gartenkunst ist der Vorläufer von [[Gartenarchitektur|Garten-]] oder [[Landschaftsarchitektur]], bei der naturwissenschaftlich-technische Gesichtspunkte im Vordergrund stehen. Im [[Barock]] erreichte das Ansehen der Gartenkunst als [[Kunst]]form ihren Höhepunkt. Die Parks von [[Schloss Vaux-le-Vicomte]] und [[Schloss Versailles]] beispielsweise wurden entsprechend den geltenden barocken Gesellschafts-, Landschafts- und Naturidealen gestaltet.
== Merkmale ==
[[Datei:Lebenszyklus Hornmoos.svg|miniatur|hochkant=1.4|Generationszyklus der Hornmoose]]


Gewöhnlich werden vor allem [[Park]]s und zu Repräsentationszwecken angelegte Gärten zur Gartenkunst gerechnet, grundsätzlich kann es sich jedoch auch bei einem privaten [[Lustgarten|Lust-]] oder [[Nutzgarten]] um ein [[Kunstwerk]] handeln.
=== Gametophyt ===
Der [[Gametophyt]] der Hornmoose ist meist nur wenige Zentimeter groß. Es ist ein flacher, dunkelgrüner, rosettenförmiger [[Thallus]], der mehrschichtig und am Rande gelappt ist. Der Thallus besteht aus dünnwandigen Zellen und ist mit einzelligen, glatten [[Rhizoid]]en am Untergrund befestigt. Die Zellen des Thallus enthalten einen großen, schüsselförmigen [[Chloroplast]]en mit [[Pyrenoid]]en. Diese Form tritt sonst nur noch bei den [[Grünalge]]n auf. Das Wachstum des Thallus erfolgt mit einer zweischneidigen [[Scheitelzelle]]. Der Gametophyt besitzt auch [[Stoma (Botanik)|Spaltöffnungen]], ebenfalls ein einzigartiges Merkmal unter den Moosen. Auch die symmetrischen [[Spermatozoid]]en mit rechtsschraubigen [[Flagellum|Geißeln]] kommen nur bei den Hornmoosen vor.


[[Land Art]] findet sich dagegen meist außerhalb von abgegrenzten Gartenanlagen.
Im Thallus befinden sich zwischen den Zellen (interzellulär) schleimerfüllte Höhlungen. In diesen siedeln mikroskopische [[Pilze]] und Stickstoff-assimilierende [[Cyanobakterien]] der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Nostoc]]'' als [[Eusymbiose|Symbionten]]. Die Symbionten dringen durch die an der Unterseite befindlichen Spaltöffnungen in das Moos ein.


== Geschichte ==
Die Geschlechtszellenbehälter ([[Gametangium|Gametangien]]) sind im Gegensatz zu den übrigen Moosen in den Thallus eingesenkt, entstehen also endogen. Die männlichen Gametangien, die [[Antheridium|Antheridien]], stehen meist zu mehreren in anfangs geschlossenen Höhlungen. Die befruchtete Eizelle ([[Zygote]]) teilt sich als erstes längs, während sie sich bei den übrigen Moosen quer teilt.
{{Hauptartikel|Geschichte der Gartenkunst}}


Ästhetisch bewusst gestaltete Grün- und Freiflächen sind seit der [[Antike]] in Städten und im Zusammenhang mit Landgütern nachgewiesen.
=== Sporophyt ===
Der diploide [[Sporophyt]] ist meist horn- oder schotenförmig. Er ist ein bis mehrere Zentimeter hoch und öffnet sich mit zwei Längsrissen. Er ist mit einer angeschwollenen Basis (Fuß, [[Haustorium]]) im Thallus verankert. Die Verbindung zwischen Gametophyt und Sporophyt ähnelt der beim urtümlichen [[Farne|Farn]] ''[[Tmesipteris]]''. Das Wachstum des Sporophyten erfolgt durch eine [[meristem]]atische Zone im Basisbereich (''interkalar''). Das Wachstum ist prinzipiell unbegrenzt, es finden sich in einem Sporangium alle Reifestadien der Sporen. Der Sporophyt besitzt Chloroplasten, ist relativ langlebig und weitgehend [[autotroph]]. Im Inneren des Sporophyten befindet sich die ''Columella'', eine Längsachse aus sterilem Gewebe. Sie ist vom sporogenen Gewebe ([[Archespor]]) umgeben. Dieses ist ein lockeres [[parenchym]]atisches Gewebe und ist seinerseits von einem [[Epidermis (Pflanze)|epidermalen]] Gewebe mit Spaltöffnungen nach außen abgeschlossen. Dieser Aufbau entspricht einem [[Telomtheorie|Urtelom]], wobei die Columella als reduziertes [[Leitbündel]] zu deuten wäre.


Im [[Wikipedia:Altes Ägypten|Alten Ägypten]] befanden sich vor mindestens 5000 Jahren rund um die [[Wikipedia:Pyramide (Bauwerk)|Pyramiden]], Gräber und Tempel umfangreiche Tempelgärten, weil neben Speisen und Getränken auch Pflanzen und Blumen zu Ehren der Toten und der Götter geopfert wurden.
Aus jeder Archesporenzelle bilden sich durch Teilung Sporenmutterzellen, die sich durch [[Meiose]] zu vier haploiden Sporen entwickeln, und eine Pseudo[[elatere]]nmutterzelle. Aus dieser bilden sich durch mehrere Längs- und Querteilungen mehrere [[Pseudoelatere]]n. Die Pseudoelateren erfüllen zwar die gleiche Aufgabe wie die [[Elatere]]n der Lebermoose, da sie anders entstehen, werden sie Pseudoelateren genannt.


Ein bekanntes Beispiel für antike Gartenkunst sind die sagenumwobenen [[Wikipedia:Hängende Gärten der Semiramis|Hängenden Gärten der Semiramis]] in Mesopotamien, eines der sieben [[Weltwunder]].
Die Spore keimt zu einem kurzen Schlauch, der dem [[Protonema]] der anderen Moose entspricht, meist aber nicht als solches bezeichnet wird. Aus der Endzelle des Schlauches entwickelt sich wieder ein [[Thallus]].
Auch [[Wikipedia:Persischer Garten|persische Gärten]] fußen auf einer mehr als 3000 Jahre alten Tradition, die für den Iran und benachbarte Regionen typisch ist; analog verhält es sich mit der [[Gartenkunst in China]] und mit [[Wikipedia:Japanischer Garten|japanischen Gärten]].


Seit etwa 1720 entstand in England unter dem Einfluss der letztgenannten ostasiatischen und chinesischen Gärten und als bewusster Kontrast zum französischen [[Barockgarten]] der [[Englischer Landschaftsgarten|englische Landschaftsgarten]], der sich durch seine Natürlichkeit auszeichnet und damit in krassen Gegensatz zu dem strengen und tektonisch-geometrischen Barockgarten steht.
== Verbreitung ==
Die Hornmoose sind in den gemäßigten und tropischen Breiten weit verbreitet. Die Arten in den Tropen sind meist [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernd]], während sie in den gemäßigten Breiten meist sommerannuell sind, das heißt, sie durchlaufen ihren Lebenszyklus von der Keimung der Spore bis zur sich öffnenden Kapsel innerhalb weniger Monate innerhalb der warmen Jahreszeiten, bei den Hornmoosen hauptsächlich im Sommer und Herbst. Während der Gametophyt der Hornmoose schärfere Fröste nicht übersteht, können die Sporen mehrere Jahre in der Diasporenbank des Bodens überdauern.<ref Name="Irene Bisang, Luc Lienhard und Ariel Bergamini: ''Fördert die Ökologisierung der Landwirtschaft die Hornmoose im Schweizer Mittelland?'' Schlussbericht zum Projekt „Monitoring von Hornmoos-Populationen in ausgewählten Äckern des Schweizer Mittellandes“ (VA-1232.00) 2008">[http://www.bryolich.ch/pdfs/HM_Schlussbericht_Bafu.pdf], aufgerufen am 13. Februar 2015.</ref>
 
== Systematik ==
=== Äußere Systematik ===
Die Hornmoose wurden ursprünglich aufgrund ihres thallösen Aufbaus zu den Lebermoosen gestellt. Sie teilen jedoch auch einige Merkmale mit den Laubmoosen: den Besitz von Spaltöffnungen sowie der Columella im Sporophyten. Daher liegen sie bei kladistischen Analysen manchmal zusammen mit den Laubmoosen. Die Chloroplasten-Form ist wieder sehr urtümlich und verbindet die Hornmoose mit den Grünalgen. Die Struktur des Thallus ähnelt wieder dem [[Prothallium]] der [[Farnpflanzen]], wie auch das Sporogon dem Sporophyten von ''[[Horneophyton]]'', einem fossilen [[Wikipedia:Urfarne|Urfarn]]. Da keine fossilen Hornmoose bekannt sind, bleibt die Stammesgeschichte unklar.
 
Heute wird meist angenommen, dass sich die Moose wie auch die Farne aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben, der wiederum von den Grünalgen abstammte. Aufgrund der relativ wenigen gemeinsamen Merkmale, die die Hornmoose mit den anderen Moosen verbindet, wird heute eine polyphyletische Abstammung der Moose angenommen und daher die Hornmoose als eigene Abteilung aufgefasst. Die genauen verwandtschaftlichen Beziehungen sind noch ungeklärt.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Gartenkunt}}
* {{WikipediaDE|Hornmoose}}


== Literatur ==
== Literatur ==
<!-- Nur unmittelbar lemmabezogene Lit. (alphabetisch geordnet); Geschichtslit. bitte in entspr. Hauptartikel-->
* Jan-Peter Frahm: ''Biologie der Moose''. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X
* Hans von Trotha: ''Garten-Kunst. Auf der Suche nach dem verlorenen Paradies''. Quadriga, Berlin 2012, ISBN 978-3-86995-045-7.
* Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: ''Moosflora'' (= ''UTB.'' 1250). 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8252-1250-5.
* Gabriele Uerscheln: ''Meisterwerke der Gartenkunst.'' Reclam, Stuttgart 2006, ISBN 3-15-010594-3.
* Jiro Hasegawa: ''New classification of Anthocerotae.'' In: ''Journal of the Hattori Botanical Laboratory.'' Bd. 76, 1994, {{ISSN|0073-0912}}, S. 21–34.
* Gabriele Uerscheln (Hrsg.): ''Museum für Europäische Gartenkunst.'' Stiftung Schloss und Park Benrath Düsseldorf, Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2005, ISBN 3-7757-1610-6.
* Jonathan Shaw, Karen Renzaglia: ''Phylogeny and diversification of bryophytes.'' In: ''American Journal of Botany.'' Bd. 91, Nr. 10, 2004, {{ISSN|0002-9122}}, S. 1557–1581
* Gabriele Uerscheln, Michaela Kalusok: ''Wörterbuch der europäischen Gartenkunst.'' 3. Auflage. Reclam, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15-018656-5.
* Irene Bisang, Luc Lienhard, Ariel Bergamini: [http://www.bryolich.ch/pdfs/HM_Schlussbericht_Bafu.pdf Fördert die Ökologisierung der Landwirtschaft die Hornmoose im Schweizer Mittelland? - Schlussbericht zum Projekt „Monitoring von Hornmoos-Populationen in ausgewählten Äckern des Schweizer Mittellandes“ (VA-1232.00) 2008]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikisource}}
{{Commonscat|Anthocerotophyta|Hornmoose}}
* [http://www3.uakron.edu/biology/hornworts/hornworts.html Hornwort Web Portal] (englisch)


{{Normdaten|TYP=s|GND=4125179-9}}
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Gartenkunst|!]]
{{Normdaten|TYP=s|GND=4276732-5}}
[[Kategorie:Angewandte Kunst]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Flechten und Moose]]

Version vom 13. August 2018, 03:37 Uhr

Hornmoose

Glattes Hornmoos (Phaeoceros laevis)

ohne Rang: Chloroplastida
ohne Rang: Charophyta
ohne Rang: Phragmoplastophyta
ohne Rang: Streptophyta
Reich: Pflanzen (Plantae)
Abteilung: Hornmoose
Anthocerotophyta
Rothm. ex Stotler & Crand.-Stotl.

Die Hornmoose (Anthocerotophyta) sind eine der Abteilungen der Moose aus dem Reich der Pflanzen. Die Abteilung gliedert sich in zwei Klassen, von denen eine jedoch nur eine Art enthält, die andere 100 bis 150 Arten.

Merkmale

Generationszyklus der Hornmoose

Gametophyt

Der Gametophyt der Hornmoose ist meist nur wenige Zentimeter groß. Es ist ein flacher, dunkelgrüner, rosettenförmiger Thallus, der mehrschichtig und am Rande gelappt ist. Der Thallus besteht aus dünnwandigen Zellen und ist mit einzelligen, glatten Rhizoiden am Untergrund befestigt. Die Zellen des Thallus enthalten einen großen, schüsselförmigen Chloroplasten mit Pyrenoiden. Diese Form tritt sonst nur noch bei den Grünalgen auf. Das Wachstum des Thallus erfolgt mit einer zweischneidigen Scheitelzelle. Der Gametophyt besitzt auch Spaltöffnungen, ebenfalls ein einzigartiges Merkmal unter den Moosen. Auch die symmetrischen Spermatozoiden mit rechtsschraubigen Geißeln kommen nur bei den Hornmoosen vor.

Im Thallus befinden sich zwischen den Zellen (interzellulär) schleimerfüllte Höhlungen. In diesen siedeln mikroskopische Pilze und Stickstoff-assimilierende Cyanobakterien der Gattung Nostoc als Symbionten. Die Symbionten dringen durch die an der Unterseite befindlichen Spaltöffnungen in das Moos ein.

Die Geschlechtszellenbehälter (Gametangien) sind im Gegensatz zu den übrigen Moosen in den Thallus eingesenkt, entstehen also endogen. Die männlichen Gametangien, die Antheridien, stehen meist zu mehreren in anfangs geschlossenen Höhlungen. Die befruchtete Eizelle (Zygote) teilt sich als erstes längs, während sie sich bei den übrigen Moosen quer teilt.

Sporophyt

Der diploide Sporophyt ist meist horn- oder schotenförmig. Er ist ein bis mehrere Zentimeter hoch und öffnet sich mit zwei Längsrissen. Er ist mit einer angeschwollenen Basis (Fuß, Haustorium) im Thallus verankert. Die Verbindung zwischen Gametophyt und Sporophyt ähnelt der beim urtümlichen Farn Tmesipteris. Das Wachstum des Sporophyten erfolgt durch eine meristematische Zone im Basisbereich (interkalar). Das Wachstum ist prinzipiell unbegrenzt, es finden sich in einem Sporangium alle Reifestadien der Sporen. Der Sporophyt besitzt Chloroplasten, ist relativ langlebig und weitgehend autotroph. Im Inneren des Sporophyten befindet sich die Columella, eine Längsachse aus sterilem Gewebe. Sie ist vom sporogenen Gewebe (Archespor) umgeben. Dieses ist ein lockeres parenchymatisches Gewebe und ist seinerseits von einem epidermalen Gewebe mit Spaltöffnungen nach außen abgeschlossen. Dieser Aufbau entspricht einem Urtelom, wobei die Columella als reduziertes Leitbündel zu deuten wäre.

Aus jeder Archesporenzelle bilden sich durch Teilung Sporenmutterzellen, die sich durch Meiose zu vier haploiden Sporen entwickeln, und eine Pseudoelaterenmutterzelle. Aus dieser bilden sich durch mehrere Längs- und Querteilungen mehrere Pseudoelateren. Die Pseudoelateren erfüllen zwar die gleiche Aufgabe wie die Elateren der Lebermoose, da sie anders entstehen, werden sie Pseudoelateren genannt.

Die Spore keimt zu einem kurzen Schlauch, der dem Protonema der anderen Moose entspricht, meist aber nicht als solches bezeichnet wird. Aus der Endzelle des Schlauches entwickelt sich wieder ein Thallus.

Verbreitung

Die Hornmoose sind in den gemäßigten und tropischen Breiten weit verbreitet. Die Arten in den Tropen sind meist ausdauernd, während sie in den gemäßigten Breiten meist sommerannuell sind, das heißt, sie durchlaufen ihren Lebenszyklus von der Keimung der Spore bis zur sich öffnenden Kapsel innerhalb weniger Monate innerhalb der warmen Jahreszeiten, bei den Hornmoosen hauptsächlich im Sommer und Herbst. Während der Gametophyt der Hornmoose schärfere Fröste nicht übersteht, können die Sporen mehrere Jahre in der Diasporenbank des Bodens überdauern.[1]

Systematik

Äußere Systematik

Die Hornmoose wurden ursprünglich aufgrund ihres thallösen Aufbaus zu den Lebermoosen gestellt. Sie teilen jedoch auch einige Merkmale mit den Laubmoosen: den Besitz von Spaltöffnungen sowie der Columella im Sporophyten. Daher liegen sie bei kladistischen Analysen manchmal zusammen mit den Laubmoosen. Die Chloroplasten-Form ist wieder sehr urtümlich und verbindet die Hornmoose mit den Grünalgen. Die Struktur des Thallus ähnelt wieder dem Prothallium der Farnpflanzen, wie auch das Sporogon dem Sporophyten von Horneophyton, einem fossilen Urfarn. Da keine fossilen Hornmoose bekannt sind, bleibt die Stammesgeschichte unklar.

Heute wird meist angenommen, dass sich die Moose wie auch die Farne aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben, der wiederum von den Grünalgen abstammte. Aufgrund der relativ wenigen gemeinsamen Merkmale, die die Hornmoose mit den anderen Moosen verbindet, wird heute eine polyphyletische Abstammung der Moose angenommen und daher die Hornmoose als eigene Abteilung aufgefasst. Die genauen verwandtschaftlichen Beziehungen sind noch ungeklärt.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Hornmoose - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. [1], aufgerufen am 13. Februar 2015.