Michel Foucault

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Michel Foucault

Paul-Michel Foucault [miˈʃɛl fuˈko] (15. Oktober 1926 in Poitiers – 25. Juni 1984 in Paris) war ein französischer Philosoph des Poststrukturalismus, Psychologe, Soziologe und gilt als Begründer der Diskursanalyse.

Leben

Kindheit, Schulzeit und Studium

Foucault war das zweite Kind von Paul-André Foucault, Chirurg und Universitätsprofessor der Anatomie, und Anne-Marie Foucault, geborene Malapert. Aus Opposition zum Vater durchbrach er die Tradition, Mediziner zu werden. Er fasste den Entschluss, Geschichte zu studieren. Nach seiner Schulzeit in Poitiers begann er 1946, Philosophie und Psychologie an der elitären École normale supérieure in Paris zu studieren. Sein Philosophielehrer wurde Louis Althusser. Ab 1947 besuchte er Veranstaltungen bei Maurice Merleau-Ponty. 1949 erwarb er einen Abschluss in Psychologie an der Sorbonne.[1] 1951 bestand er die Zulassungsprüfung in Philosophie für Hochschulen und wurde noch im gleichen Jahr Nachfolger von Merleau-Ponty. An seinen Vorlesungen nahmen Paul Veyne, Jacques Derrida und Gérard Genette teil.

Parallel dazu machte er Praktika im Krankenhaus Sainte-Anne und im Gefängnis Fresnes. Er lernte elektroenzephalographische Experimente durchzuführen und erwarb so 1952/53 eine psychiatrische Zusatzausbildung mit diplomiertem Abschluss. 1950 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs. Foucault nahm an Vorlesungen von Jacques Lacan teil und las Heidegger, Marx, Freud und Nietzsche. 1954 veröffentlichte er die Übersetzung von Traum und Existenz von Ludwig Binswanger und gleichzeitig seine erste eigene Schrift Psychologie und Geisteskrankheit (Maladie mentale et personnalité). Konflikte mit Parteigenossen und eine beginnende Freundschaft mit Georges Dumézil – der bereits in Schweden arbeitete – veranlassten ihn, die Kommunistische Partei und Frankreich zu verlassen. 1954 übernahm er in Uppsala (Schweden) ein Lektorat für Romanistik.

Ab 1955: Die ersten Tätigkeiten und Veröffentlichungen

Darauf folgten Auslandsaufenthalte in Warschau (als Direktor des centre français) und Hamburg (1959/60 als Leiter des Institut Français). Ab 1960 war er Privatdozent für Psychologie an der Universität Clermont-Ferrand. Seine Dissertation erschien 1961 unter dem Titel Folie et déraison. Histoire de la folie à l'âge classique (dt. Wahnsinn und Gesellschaft). Er thematisierte darin die Geschichte des Wahnsinns und das Zustandekommen einer Abgrenzung von geistiger Gesundheit und Krankheit und die damit einhergehenden sozialen Mechanismen. Foucaults Doktorvater war Georges Canguilhem.[2]

1962 wurde Foucault auf eine Professur in Clermont-Ferrand berufen; dort lernte er seinen späteren Lebensgefährten Daniel Defert[3] kennen, mit dem er bis zu seinem Tod eine offene Beziehung führte.

1963 wurde Foucault zusammen mit Roland Barthes und Michel Deguy Redaktionsmitglied der Zeitschrift Critique. Außerdem nahm er enge Kontakte zur literaturkritischen Bewegung Tel Quel auf, mit deren Absichten er sich weitgehend identifizierte.

1966 übernahm Foucault eine Lehrtätigkeit an der Universität von Tunis. Mit Les mots et les choses (dt. Die Ordnung der Dinge) 1966 erzielte er seinen ersten großen Erfolg. In seiner folgenden Arbeit L'archéologie du savoir (dt. Archäologie des Wissens) 1969 reflektierte er systematisch die Methodik dieses Werkes.

1968 kehrte Foucault nach Frankreich zurück und wurde Dozent und Leiter der Abteilung für Philosophie an der neugegründeten Reform-Universität Paris VIII in Vincennes, die aus der 68er-Bewegung hervorgegangen war.

1969 hielt Foucault am Collège de France den Vortrag Was ist ein Autor?, der einen wichtigen Beitrag zur Debatte um die Rolle des Autors in der modernen Literatur leistete (siehe Tod des Autors).

Ab 1970: Professur am Collège de France

1970 wurde er auf den Lehrstuhl Geschichte der Denksysteme am Collège de France berufen, den er bis zu seinem Tod durch AIDS 1984 hielt. Wie am Collège üblich, definierte er seinen Arbeitsbereich neu. In seiner Antrittsvorlesung L’ordre du discours (dt. Die Ordnung des Diskurses) formulierte er ein Forschungsprogramm, dessen Diskursbegriff einen Übergang zwischen der Archäologie des Wissens und den späteren machtanalytischen Arbeiten markiert. Er engagierte sich in der Öffentlichkeit für die Rechte von Gefangenen. 1975 erschien sein Buch Surveiller et punir. La naissance de la prison (dt. Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses) mit einer Analyse der Entstehung von Disziplinartechniken und Machtpraktiken in der Neuzeit.[4]

Stein zur Erinnerung an Michel Foucault, geschaffen von dem Künstler Tom Fecht

Ab 1976: Der Wille zum Wissen

1976 veröffentlichte er den ersten Teil – La volonté de savoir (dt. Der Wille zum Wissen) – seines letzten umfassenden Werkes Histoire de la sexualité (dt. Sexualität und Wahrheit). Ab dieser Phase seines Werkes setzte Foucault sich vertieft mit der Beziehung zwischen Macht und Wissen auseinander (siehe auch Wissenssoziologie).[5]

Danach folgte eine längere Pause in der Veröffentlichungstätigkeit, in der er in seinen Forschungen immer weiter in der Geschichte zurückging. Die Frage nach dem Begehren des Menschen weicht der Erörterung der Generierung des Menschen des Begehrens oder des begehrenden Menschen.

Erst 1983 erschienen die Bände zwei und drei von ‚Sexualität und Wahrheit‘: L’usage des plaisirs (dt. Der Gebrauch der Lüste) und Le souci de soi (dt. Die Sorge um sich), in denen er untersuchte, wie das Sexualverhalten vom klassischen griechischen Denken als Bereich moralischen Ermessens und moralischer Wahl geprägt worden ist.

Der vierte und letzte Band Les aveux de la chair (dt. Die Geständnisse des Fleisches) lag zu diesem Zeitpunkt in bereits weitgehend redigierter Form vor. In diesem Band wird die Rolle untersucht, die die Hermeneutik und die reinigende Enträtselung der Begierde – in den ersten Jahrhunderten des Christentums – bei der Konstitution sexueller Erfahrung spielten. Der Text wurde von den Erben aufgrund Foucaults quasi-testamentarisch geäußerten Wunsches, „keine posthumen Veröffentlichungen“ zu erlauben, bis zum Jahr 2018[6] nicht zur Veröffentlichung freigegeben.

Überblick

Foucault untersuchte, wie Wissen entsteht und Geltung erlangt, wie Macht ausgeübt wird und wie Subjekte konstituiert und diszipliniert werden. Bekannt ist Foucault auch für die Einführung neuer Begriffe wie Dispositiv, Bio-Macht, Panoptismus und Gouvernementalität oder die Präzisierung und terminologische Verwendung von Ausdrücken wie Macht, Wissen, Diskurs oder Archiv. Seine Analysen richteten sich auf die „Geschichte der Gegenwart“, „Ethnologie unserer Kultur“ und die geschichtliche Entwicklung von „Wahrheitsspielen“. Konkret untersuchte er unter anderem die Geschichte des Begriffs Wahnsinn und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Praktiken, insbesondere des Ausschlusses; ferner den Begriff der Krankheit und die Entwicklung medizinischer Techniken, die Entstehung der Humanwissenschaften und ihrer Grundbegriffe, die Institutionen des Gefängnisses und der Bestrafungsverfahren und die Anheizung der Rede über Sexualität.

Foucault äußerte sich auch zu grenzüberschreitenden Formen der Literatur, insbesondere bezüglich Stéphane Mallarmé, Georges Bataille, Maurice Blanchot, Raymond Roussel, Jean-Pierre Brisset und Marquis de Sade.

Er beschäftigte sich außerdem mit den Möglichkeiten politischer Intervention und der Möglichkeit des Selbstentwurfs von Subjekten, vor allem beim „Gebrauch der Lüste“.

Darstellung im Einzelnen

Grundbegriffe

In der Durchführung und späteren methodologischen Erläuterung seiner Analysen entwickelte bzw. prägte Foucault zentrale Begriffe, die er teils als „Werkzeuge“ bezeichnete: Archäologie und Genealogie, Diskontinuität/Ereignis, Erfahrung, Sagbares, Diskurs, Macht/Wissen, Episteme, Subjektkonstituierungen, Disziplinarmacht, „Systeme von Normalitätsgraden“, Gouvernementalität, Dispositiv, Bio-Politik/Bio-Macht, Technologien des Selbst, Sexualitätsdispositiv, Pastoralmacht, Submacht.

Erweiterung des herkömmlichen Machtbegriffs

Foucault wandte sich Anfang der 1970er Jahre dem Thema gesellschaftlicher Machtverhältnisse zu und erweiterte den herkömmlichen Machtbegriff, der aus seiner Sicht zu sehr an einer moralischen, d. h. juridischen Sichtweise und auf die Frage der Disziplin hin orientiert sei. Vielmehr lasse sich Macht als „produktives Vermögen“ von und als Kräfteverhältnis zwischen Menschen verstehen.

Eine solche Sichtweise fragte nicht mehr nach der moralischen und rechtlichen Legitimität von Machtausübung durch souveräne Subjekte, wie mächtigen Personen oder dem Staat, die sich dazu Zwangsmaßnahmen bedienen. Stattdessen wurde das Handeln jedes Einzelnen Gegenstand der Untersuchung. Foucault kam zu dem Ergebnis, dass Subjekte Macht mit bestimmten Praktiken (wie z. B. einer Strafpraxis) innerhalb von Diskursen ausübten. Er thematisierte also die Art und Weise von Handeln statt die Ursachen von Macht.[7]

Zusammenfassend bezeichnete er mit dem Begriff Macht daher:

„[E]in Ensemble von Handlungen, die sich auf mögliches Handeln richten, und sie operiert in einem Feld von Möglichkeiten für das Verhalten handelnder Subjekte. Sie bietet Anreize, verleitet, verführt, erleichtert oder erschwert, sie erweitert Handlungsmöglichkeiten oder schränkt sie ein, sie erhöht oder senkt Wahrscheinlichkeit von Handlungen, und im Grenzfall erzwingt oder verhindert sie Handlungen, aber stets richtet sie sich auf handelnde Subjekte, insofern sie handeln oder handeln können. Sie ist auf Handeln gerichtetes Handeln.“[8]

Macht und Wissen

In seiner ‚archäologischen Phase‘ hatte Foucault Wissen „als Effekt der Regelstrukturen von Diskursen“ bezeichnet. Diese Vorstellung von Wissen „als […] Abbild einer tatsächlichen Realität oder als kritischer Maßstab und Korrektiv zur Anklage von Herrschaft“ wurde so zum „Werkzeug“ eines bestimmten politischen Handelns.

Er veränderte seine Sicht seit der ‚genealogischen Phase‘ mit der Veröffentlichung von Überwachen und Strafen, 1975. Inzwischen hielt er Macht für ein subjektives Vermögen, welches das intersubjektive Verhältnis in Diskursen bestimmte. So fügte sich Wissen nun als Bestandteil ein, d. h. es gehörte zu den Strukturen des Diskurses. Daher beschrieb er Wissen nun als „unumgänglich kontingentes Ergebnis von Kräfteverhältnissen und in sich selbst machthaltiger Zugriff auf die Welt.“ [9]

Macht bringe Wissen hervor und jede Machtbeziehung lasse ein ‚Wissensfeld‘ entstehen und umgekehrt jedes Wissen setze Machtbeziehungen voraus und schaffe Machtbeziehungen. Für die Untersuchung dieser Beziehungen sei zu berücksichtigen, dass sie den Gegenstand von der Position innerhalb dieser Beziehungen betrachte.

„das erkennende Subjekt, das zu erkennende Objekt und die Erkenntnisweisen (bilden) jeweils Effekte jener fundamentalen Macht/Wissen-Komplexe und ihrer historischen Transformationen“[10]

Diskurs und Diskursanalyse

Foucault hat den Begriff Diskurs, der sich durch seine Publikationen zieht, entscheidend geprägt. Sein methodisches Konzept einer „Diskursanalyse“ blieb aber vage bzw. veränderte sich mit der Zeit.

Gouvernementalität

Den Begriff der Gouvernementalität führt Foucault während seiner Vorlesung am Collège de France im Studienjahr 1977–1978 ein. Er beschreibt damit einen Machttypus, der eng mit dem Begriff der Regierung verknüpft ist. Dieser wird als Komplex von Diskursen und Praktiken/Verfahrensweisen beschrieben. Zum anderen bezeichnet Gouvernementalität das Ergebnis eines historischen Prozesses.[11]

Foucault geht davon aus, dass sich das Regieren mit der Herausbildung moderner Nationalstaaten verändert. Es kommt zu einer Verbindung der christlich-religiösen Machttechnik des Pastorats mit politischen Machttechniken. Während erstere am Seelenheil Einzelner interessiert ist, zielen letztere auf eine Optimierung der gesellschaftlichen Organisation. Modernes Regieren verknüpft die Führung und Selbstführung Einzelner mit der Herrschaft über die Bevölkerung eines Staates (Bio-Macht), so dass es von Foucault auch als „Führung von Führungen“ bezeichnet wird.[12] Beispielhaft hierfür untersucht Foucault die neoliberale' Gouvernementalität.

Die Analyse der Gouvernementalität ersetzt bei Foucault eine Staatstheorie, da er den Staat nicht als eigenständiges Phänomen, sondern als Produkt historisch gewachsener, spezifischer Machtverhältnisse ansieht.

An das Konzept der Gouvernementalität knüpft die Forschungsrichtung der governmentality studies an.

Einflüsse anderer Philosophen

Als maßgeblich für Foucault gelten Kant, Hegel, Marx, Nietzsche, Heidegger und Althusser, wobei Foucault sich mit Hegel und Marx kritisch auseinandersetzte und sich von ihnen abgrenzte.[13]

Werke

Wahnsinn und Gesellschaft

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Michel Focault in Denkerpose

Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft (Folie et déraison) erschien 1961 – Foucaults erstes größeres Buch, das er während seiner Zeit in Schweden schrieb. Es betrachtet die Art, wie das Konzept des Wahnsinns sich im Laufe der Geschichte veränderte.

Foucault thematisierte die Mechanismen der Aussonderung von „Anderem“ durch aufgeklärt-rationale Gesellschaften. Der Wahnsinn als das „Andere der Vernunft“ werde von dieser ausgegrenzt und zum Schweigen gebracht und komplexen Prozeduren rationaler Kontrolle und Disziplinierung ausgesetzt. Die abendländische-neuzeitliche Rationalität habe dabei ausschließende und repressive Funktion. Er beschäftigte sich hierzu im Detail mit der Entwicklung der modernen Klinik und der Geschichte des Gefängnisses. Dabei fand er keine Entwicklung zum Besseren oder ein Anwachsen an Vernünftigkeit, sondern nur einen von Brüchen gekennzeichneten Wandel im Rahmen zeitbedingter, kontingenter Konstrukte.[14]

Eine Kultur definiert sich für Foucault hierbei über das Zurückweisen von außerhalb Liegendem und das Abstecken kultureller Grenzen.[15] Foucault nennt vier Bereiche abendländischer Ausgrenzung: Sexualität, Wahnsinn, den Traum, und den Orient.[16]

Foucault beginnt mit einer Analyse des Mittelalters, als Leprakranke von der Gesellschaft separiert wurden. Später wurden an „Wahnsinn“ Erkrankte zunehmend wie zuvor die Leprakranken behandelt. Eine systematische Ausschließung fände trotzdem erst im Zeitalter der Klassik statt.[17] Im 17. Jahrhundert ging man dazu über, diese einzusperren.[18] Schließlich wurde der Wahnsinn im Rahmen der psychiatrischen Wissenschaft als eine geistige Krankheit definiert.

Foucault beschreibt, wie der Wahnsinnige sich von einem akzeptierten, integrierten Teil der gesellschaftlichen Ordnung zu einer Person entwickelte, die eingeschlossen und ausgeschlossen werde:

„Deshalb kann man sagen, daß Wahnsinn vom Mittelalter bis zur Renaissance innerhalb des gesellschaftlichen Horizonts als ästhetische oder weltliche Tatsache vorhanden war; im siebzehnten Jahrhundert dann folgte eine Phase des Schweigens und des Ausschlusses, die mit der Einsperrung der Wahnsinnigen begann. […] Das zwanzigste Jahrhundert schließlich zügelt den Wahnsinn, reduziert ihn auf eine Naturerscheinung, die zur Wahrheit der Welt in Verbindung steht. Von dieser positivistischen Einstellung leiten sich sowohl die irregeleitete Philanthropie ab, mit der sich die gesamte Psychiatrie dem Geisteskranken nähert, als auch der lyrische Protest dagegen.“[19]

Foucault betrachtet psychiatrische Behandlungsmethoden, besonders von Philippe Pinel und Samuel Tuke. Er behauptet, dass ihre Methoden nicht weniger Kontrolle ausüben als frühere Behandlungsweisen. Der von Tuke propagierte Rückzug auf das Land bestrafe den Wahnsinnigen solange, bis er normales Verhalten erlerne. In ähnlicher Weise funktioniere Pinels Behandlung des Wahnsinnigen durch Aversionstherapie. Ihre Bemühungen zielten weniger auf eine Behandlung der Krankheit als darauf ab, den Kranken mit der gesellschaftlichen Konformität zu versöhnen, in die Arbeitswelt einzugliedern und den herrschenden patriarchalischen Moralvorstellungen zu unterwerfen.[20]

Die Geburt der Klinik

Foucaults zweites größeres Buch Die Geburt der Klinik: Eine Archäologie des ärztlichen Blicks (Naissance de la clinique: une archéologie du regard médical) wurde 1963 veröffentlicht. In Fortsetzung von Wahnsinn und Gesellschaft spürt die Geburt der Klinik der Entwicklung der Medizin und besonders der Institution der Klinik nach, womit hauptsächlich universitäre Lehrkrankenhäuser gemeint sind. Das Konzept des Blicks (frz. regard) hat einige Folgediskussionen ausgelöst; Foucault distanziert sich von ihm in Archäologie des Wissens.

Die Ordnung der Dinge

Foucaults Die Ordnung der Dinge: Eine Archäologie der Humanwissenschaften. (Les Mots et les choses. Une archéologie des sciences humaines) wurde 1966 veröffentlicht. Der deutsche Titel entspricht dem Wunsch Foucaults, der sich für die französische Ausgabe den Titel L'Ordre des Choses wünschte, aber davon auf Wunsch des Herausgebers Pierre Nora absah.

Das Buch beginnt mit einer längeren Besprechung des Bildes Las Meninas von Diego Velázquez und seiner komplexen Anordnung von Sichtlinien, Verborgenem und Sichtbarem. Die Bildbesprechung leitet eine Analyse mehrerer Epochen ein: Der Renaissance, des „klassischen Zeitalters“ (einer in Frankreich üblichen Bezeichnung für die Epoche, die grob den Zeitraum von Mitte des 17. Jahrhunderts bis 1800 umfasst) sowie der Moderne, die Foucault in der Ordnung der Dinge von etwa 1800 bis ins 20. Jahrhundert verfolgt.[21] Über diese Zeitspanne betrachtet Foucault insbesondere die Entstehung bzw. den Wandel von drei Wissensbereichen, die sich in diesem Zeitraum etablieren: die Naturgeschichte (bzw. ab 1800 die Biologie), das Wissen von den Reichtümern (bzw. ab 1800 die Ökonomie), die Grammatik (bzw. ab 1800 die Philologie).

In der synchronen vergleichenden Betrachtung dieser Teilgebiete entdeckt Foucault eine Reihe von Parallelen, für die er den neuen Begriff der episteme prägt. Die episteme sind das historische Apriori des Wissens.[22] Seine Kernthese ist, dass die in einer bestimmten Epoche untersuchten unterschiedlichen Wissensgebiete stärker durch diese epochalen Parallelen beeinflusst seien als durch ihre jeweilige Geschichte.

Neben diesem wissenschaftsgeschichtlichen bzw. epistemologischen Thema, das Foucault auch als archäologisch bezeichnet, gehört das Konzept des Menschen zu den Kernthemen des Buches. Um 1800 wurde mit der Ablösung der Naturgeschichte durch die Biologie, des Wissens von den Reichtümern durch die Ökonomie und der allgemeinen Grammatik durch die Philologie der Mensch zur zentralen Integrationsfigur der Wissenschaften. Foucault spricht in diesem Sinne davon, dass der Mensch vor 1800 nicht existiert habe.[23]

Foucault stellt sich nicht die Frage, ob und inwiefern die Wissenschaft objektiv zu Erkenntnissen gelange:

„Es wird also nicht die Frage in ihrem Fortschritt zu einer Objektivität beschriebener Erkenntnisse behandelt werden, in der unsere heutige Wissenschaft sich […] wiedererkennen könnte.“[24]

Vielmehr bilde Wissenschaft mehr oder weniger stabile diskursive Formationen und begriffliche Koordinaten aus, welche determinieren, was – weiterhin kontingent – jeweils diskutierbar, verstehbar, wahr oder falsch sei. Wissenschaft breche jedoch nicht notwendig mit dem gesammelten Wissen aus früherer Zeit, wenn sie auch durch die Geschichte hindurch ihre Wissensformationen ändere.[24] Foucault diskreditierte damit zum Teil die Idee des kontinuierlichen Fortschritts und stellt ihm einen kontingenten Wechsel formativer Strukturen gegenüber.

„Die evolutive Geschichtlichkeit, die für viele eine Selbstverständlichkeit ist, hängt selbst an einer Funktionsweise der Macht.“

Surveiller et punir

Die Ordnung der Dinge machte Foucault in Frankreich und bald darauf auch international als intellektuelle Figur bekannt.

Archäologie des Wissens

Die 1969 erschienene Studie zur Archäologie des Wissens (L’Archéologie du savoir) ist Foucaults umfangreichste methodologische Publikation. Sie erschien noch vor Foucaults Wahl ins Collège de France und bestimmt die Methode näher, die er in seinen konkreten Studien angewendet hatte.

Sein Vorgehen beschreibt er als Arbeit an „Archiven“ oder als „Archäologie“ von Diskursformationen. Die kulturwissenschaftliche Methodendiskussion spricht üblicherweise von Diskursanalyse.[25]

Foucault sieht die Archäologie des Wissens als ergänzende Alternative zur herkömmlichen Ideengeschichte, die zeitgleich allerdings ähnlich auch von deren vermeintlichen Vertretern kritisiert und reformiert worden ist, etwa durch den Kontextualismus oder die Begriffsgeschichte, sodass ein gewisser Generationeneffekt vermutet worden ist, der sich durch eine posttotalitäre Abgrenzung von naiven Ideenvorstellungen auszeichnet und die Herstellung bzw. Verwendung von vermeintlich neutralen Ideen oder objektiven Wahrheiten kritisch reflektiert.[26] Foucault interessiert sich aber weniger für individuelle Urheber von Ideen („Autoren“). Man kann Foucaults Slogan vom „Tod des Autors“ verbinden mit seiner Metapher vom Tod des durch die Humanwissenschaften hervorgebrachten Begriffs des „Menschen“.[27] In dieser Hinsicht ähnelt Foucaults Vorgehen strukturalistischen Ansätzen in der Psychoanalyse, der Ethnologie und der Linguistik. Allerdings bezieht er eine diachrone (historische) Perspektive mit ein.[28] Foucault sieht sich der Annales-Schule der Historiographie nahe. Deren Interesse für mentalitätsgeschichtliche, demographische und andere Entwicklungen über lange Perioden lässt ebenfalls das individuelle Wirken von Personen weniger hervortreten. Auch Georges Canguilhem und Gaston Bachelard sieht sich Foucault nahe.

Neben Autor, Subjekt und humanwissenschaftlichen Orientierungen werden zahlreiche weitere Begriffe der klassischen Ideengeschichte ausgeklammert, etwa Einfluss, Werk oder Tradition. Deren Anwendbarkeit gingen laut Foucault epochenspezifische „diskursive“ Vorgaben voraus. Während der Ausdruck Diskurs nur Ensembles von sprachlichen oder schriftlichen Äußerungen (diskursive Praktiken) und deren immanente Regeln meint, bildet der Begriff Dispositiv (auf den sich Foucault erst in späteren Vorlesungen und Werken bezieht) die Erweiterung des Diskurses um nicht-diskursive Praktiken, die institutionell oder sozial die Handlungsmöglichkeiten anderer beeinflussen.

Der Machtbegriff Foucaults ist zu diesem Zeitpunkt noch „juridisch-diskursiv“. Sein wesentliches Kennzeichen besteht darin, dass er restriktiv ist. Er verneint, indem er sich des ausgesprochenen Verbots bedient. Diese Vorstellung verändert sich in den folgenden Jahren. Ab Überwachen und Strafen stellt er ihm die strategisch-produktive Vorstellung von Macht gegenüber.[29]

Überwachen und Strafen

Überwachen und Strafen wurde 1975 unter dem Titel Surveiller et punir veröffentlicht. Darin setzt Foucault seine Untersuchungen über die polymorphe Macht, ihre Techniken und Wirkungsweisen v. a. am Beispiel des Gefängnisses fort. Prototypisch hierfür gilt ihm das von Jeremy Bentham entworfene Panoptikum: ein „ideales“ Gefängnis, in dem der Beobachter jeden Zelleninsassen beobachten kann. Foucault arbeitet in diesem Buch die historische Entwicklung von körperlicher und seelischer Gewalt heraus. Mittels Martern wurde bis zum 18. Jh. der Körper grausam zugerichtet und bis zum langsamen Tod hin gequält. Das inszenierte Schauspiel wurde von der Bevölkerung interessiert verfolgt. Später wurde der Mensch zunehmend als Wesen mit einer Seele wahrgenommen, dem eine gewisse Lernfähigkeit zuerkannt wurde. Im körperlosen Strafsystem wurde der Schmerz beseitigt. Die Strafe zielt auf die Zukunft ab und ihre Hauptfunktion dient der Vorbeugung. Die seelische Gewalt dient als Disziplinierungsmaßnahme. Die Strafe wird auf das Delikt abgestimmt. Es besteht die Notwendigkeit zur Individualisierung der Strafe, welche die Umstände und die Intention des Straftäters berücksichtigt. Es erfolgt eine Modulierung des Täters selbst, seiner Natur, seiner Lebens- und Denkweise, seiner Vergangenheit und seines Willens. Die Strafe bringt Entwicklung für den Gewalttätigen. Er lernt in der Einzelhaft durch Reflexion oder durch Arbeit. Das Gefängnis dient zur Verwahrung der Gewalttätigen, die unter Beobachtung stehen. Die soziale Entwurzelung wird als Teil der Strafe berücksichtigt. Die Gesellschaft wird als die Klasse der Herrscher und der Beherrschten definiert. Die Herrscher definieren die Gesetze und somit die Sozialmoral. Ihre Urteilkompetenz beruht auf einer teilweise für die Gesetzlosen nicht verständlichen Sprache. Die Herrscher geben als Leitmotiv vor: „Wer leben will, muss arbeiten“. Die Beherrschten sind Hungernde, die morden, um zu überleben. Durch die Sesshaftigkeit nehmen die Morde ab und Diebstähle und Eigentumsdelikte zu. Die Gewaltverbrecher sind Arbeitsunwillige und Arbeitslose. Der Justiz dient das Strafbuch (1810) als Grundlage und ein Apparat von Aufsehern, Priestern, Psychologen und Psychiatern zur Ausübung von Gewalt. Als Instrument der Strafe dienen Zwangsmaßnahmen und Übungen. Das Individuum wird zum Rechtssubjekt. Durch die Technik des Einzwängens und durch Anwendungen von Dressurmethoden werden Heilung und Besserung erwartet.

Später verlagerte sich dieser allsehende Blick in die Subjekte. Exemplarisch dafür ist die Funktion der Pastoralmacht, die der „gute Hirte“ ausübt, wenn er das Gewissen seiner Schafe prüft – eine Technik, die dann „verinnerlicht“ wird. Das Thema der Subjektivierung durch Machtbeziehungen verfolgt Foucault auch in der Analyse der sogenannten Biomacht und der Gouvernementalität.

In anderen Schriften[30] äußert sich Foucault zum Thema der Utopien und gesellschaftlicher Gegenorte, die er Heterotopien nennt.

Sexualität und Wahrheit

Sein Werk Sexualität und Wahrheit hatte Foucault ursprünglich auf sechs Bände angelegt, zu Lebenszeit als Monographien erschienen sind aber nur drei Bände.

Der Wille zum Wissen

Der erste, 1976 erschienene Band analysiert anhand des Diskurses über den Sex exemplarisch die Wirkungsweise von Machtstrukturen. Das Reden über den Sex sei fortwährend angeheizt worden, von mittelalterlichen Beichtkatalogen bis hin zur modernen Psychoanalyse. Besondere Berücksichtigung findet in diesem Band die Entwicklung im 19. Jahrhundert. Hier werden vier Hauptelemente oder Dispositive unterschieden, denen die besondere Aufmerksamkeit der Wissensproduktion gewidmet ist: Homosexualität, Masturbation, Hysterie der Frau und Perversion. Abschließend bemerkt Foucault, die Ironie des Sexualitätsdispositivs sei gerade, den Menschen vorzuleben, es ginge dabei um ihre (sexuelle) Befreiung.

Er spricht in diesem Zusammenhang über die „Einpflanzung von Perversionen“. Es ist dabei eine wechselseitig sich verstärkende Dynamik derjenigen Instanz, die pathologisierend immer neue „Perversionen“ entwirft, und derjenigen, die dann diesen pathologischen Kategorien gerecht wird und sie sogar verstärken kann. Dadurch entsteht ein „Wesenszug“, der als „Natur“ des Perversen verstanden und dementsprechend behandelt wird.

In diesem Werk grenzt er sich von seinem früheren, juridisch-diskursiven Machtbegriff ab, nach dem Macht als repressiv verstanden wurde und auf Gehorsam (z. B. gegenüber Gesetzen) abzielte. Die von ihm geprägte strategisch-produktive Vorstellung von Macht betont hingegen, dass Machtbeziehungen multipel sind, überall entstehen und wirken. Sie sind allen anderen Arten von Beziehungen (z. B. ökonomischen) immanent und durchziehen somit auch kursierendes Wissen.

Der Gebrauch der Lüste

Im zweiten Band (1984) setzt sich Foucault mit der Sexualethik und allgemein dem „Gebrauch der Lüste“ des antiken Griechenlands auseinander. Besondere Aufmerksamkeit richtet Foucault auf Homosexualität und Knabenliebe und deren moralethische Mechanismen. Für das christliche Ideal der Askese findet er in der hippokratischen Diätetik (Maßnahmenprogramm für ein gesundes Leben) eine Wurzel; hierbei handele es sich allerdings nicht um historische Kontinuitäten.

Die Sorge um sich

Im dritten Band führt Foucault die Untersuchung des zweiten Bandes fort. Dabei betont er die allgemeine Bedeutung der „Selbstsorge“ in der Ethik der griechisch-römischen Antike, die er als „Kultur seiner selbst“ als zentrales Motiv der antiken Freiheitspraktiken erkennt. Die Themenfelder, an denen Foucault dieses Motiv untersucht, sind die Traumdeutung, die Gemeinschaft mit den anderen, sowie erneut der Körper, die Frau und der Knabe.

Die Geständnisse des Fleisches

Der vierte und letzte Band, Die Geständnisse des Fleisches (Les aveux de la chair), blieb aufgrund einer testamentarischen Verfügung lange unveröffentlicht und erschien erst im Februar 2018 in Frankreich. Das Buch schließt an die beiden vorigen Bände an. Foucault widmet sich darin Texten aus dem frühen Christentum, etwa von Augustinus oder Ambrosius von Mailand. In diesem Diskurs über die Sexualität geht es, ähnlich wie in den Texten aus der griechisch-römischen Antike, um Askese und Entsagung.[31]

Weitere Schriften

Neben den erwähnten größeren Werken existieren zahlreiche kleinere Schriften, darunter Arbeiten zur Literatur und Kommentare zu aktuellen Ereignissen (siehe z. B. Ideenreportagen), weniger bekannte Werke wie eine Monographie über Raymond Roussel und zahlreiche erst nach seinem Tod herausgegebene Vorlesungen am Collège de France. Da Foucault posthume Publikationen testamentarisch untersagt hatte, wurden zur Edition die Dokumentation des in Vortragsform „veröffentlichten“ Worts, vor allem also die vorhandenen Tonbänder, herangezogen.

Wirkungsgeschichte

Zuordnung

Foucault lässt sich nicht eindeutig einer philosophischen Richtung zuordnen und hat sich selbst oft gegen solche Versuche gewandt. Dennoch ist es heute üblich, Foucault als Poststrukturalisten zu bezeichnen. Obwohl er besonders in der Archäologie des Wissens strukturalistische Gedanken und Verfahren verwendete, war er kein Strukturalist, wie er selbst wiederholt betonte: „In Frankreich beharren gewisse halbgewitzte Kommentatoren darauf, mich als Strukturalisten zu etikettieren. Ich habe es nicht in ihre winzigen Köpfe kriegen können, daß ich keine der Methoden, Begriffe und Schlüsselwörter benutzt habe, die die strukturalistische Analyse charakterisieren.“[32]

Ähnliches gilt für sein Verhältnis zum Marxismus. In den 1950er Jahren war er für kurze Zeit Mitglied in der Kommunistischen Partei.[33] Später distanzierte er sich vom Marxismus.

Zeitkontext

Stets sorgten die das traditionelle philosophische Denken unterminierenden Thesen Foucaults sowie deren politische Implikationen für leidenschaftliche Diskussionen. Foucault war einer der ersten, der die damals aktuellen marxistischen Denkfiguren und Geschichtstheorien mit ihrem Begriffsvokabular wie Dialektik, Ideologie, Entfremdung oder „fortschrittliches Bewusstsein“ vehement zurückwies.[34] Dies brachte ihn in Opposition zur französischen Linken und ihrer Galionsfigur Sartre sowie zu den Theoretikern der Frankfurter Schule.

Rezeption

Explizit diskutiert wird Foucaults Diskursbegriff. In Anlehnung an seine Theorie wurden zahlreiche Ansätze der Diskursanalyse in verschiedenen Disziplinen entwickelt. In der deutschen Forschung sind z. B. die Namen Jürgen Link und Siegfried Jäger zu nennen. In den Geistes- und Sozialwissenschaften wird die Diskursanalyse erst in den letzten Jahren zu einer etablierten Methode und es entstehen zunehmend Arbeiten, die sich auf Foucault stützen.

Ebenfalls wurde Foucaults Methodik der Analyse in der Archäologie des Wissens rezipiert, die aber eine rückblickende Methodenreflexion und -kritik ist und sich als methodisches Lehrbuch wenig eignet.

Kritik an Foucault

  • Foucaults Denken wird von Marxisten – wohl auch wegen Foucaults Kritik am Marxismus – einer Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus zugeschrieben.[35] Gleichzeitig kritisierte man, er stelle das kritische Denken durch ein fiktionalistisches Festschreiben subjektiven Erkennens, also durch Ununterscheidbarkeit, in Frage.
  • Nach dem Erfolg von Die Ordnung der Dinge attackierte Jean-Paul Sartre in einer aufsehenerregenden Rezension Foucault. Sartre, der sich als Vertreter des Existenzialismus dem Humanismus gegenüber verpflichtet sah, richtete seine Kritik auf Foucaults Absage an den Humanismus. Aus der Perspektive Foucaults ist der Humanismus im 20. Jahrhundert theoretisch unfruchtbar und praktisch-politisch – im Osten wie im Westen – eine reaktionäre Mystifikation. Insbesondere im Erziehungssystem schneide er den Menschen von der Realität der technisch-wissenschaftlichen Welt ab.[36] Zu beachten ist dabei allerdings, dass Foucault bei seiner Kritik weniger den Humanismus an sich, sondern eher die Humanwissenschaften in den Fokus nahm.[36]
  • In der Foucault-Habermas-Debatte sieht der Philosoph Jürgen Habermas Foucault in der Tradition einer radikalen Vernunftkritik, die von Nietzsche ausgehend zu den französischen Neostrukturalisten führe. Foucaults Machttheorie verfange sich dabei in unauflösbare Selbstwidersprüche.[37]
  • Der Linguist, Sozial- und Sprachphilosoph Noam Chomsky, der wie Foucault über die französische Grammatik und Logik der Barockzeit gearbeitet, gleichartige Themen der politischen Philosophie behandelt hatte und mit diesem u. a. 1971 eine Fernsehdebatte über Anthropologie führte,[38] gestand Foucault zu, noch der verständlichste und gehaltvollste der französischen Poststrukturalisten und Postmodernisten zu sein; jedoch seien weite Teile seiner Arbeiten unklar, falsch oder wiederholten nur in prätentiöser rhetorischer Aufbereitung bereits bekannte, eher triviale Gedanken und Forschungsergebnisse anderer.[39]
  • 1998 belegte der deutsche Historiker Hans-Ulrich Wehler Foucault und sein Werk mit harscher Kritik.[40] Wehler sieht in Foucault einen schlechten Philosophen, der sich in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu Unrecht großer Resonanz erfreue. Seine Arbeiten seien nicht nur in ihren empirisch-historischen Aspekten unzulänglich, sondern auch an zahlreichen Stellen von begrifflichen Konfusionen und inneren Widersprüchen durchzogen. Auch leide Foucaults Werk unter einem Frankozentrismus, was schon daran erkennbar sei, dass Foucault die Arbeiten zentraler Theoretiker der Sozialwissenschaften wie Max Weber und Norbert Elias nicht zur Kenntnis genommen habe.
An Foucaults Diskurstheorie kritisiert Wehler vor allem, dass sich die Diskurse verselbständigen würden. Subjekte seien aber nicht die Diskurse selbst, sondern die Träger der Diskurse, von denen bei Foucault keine Rede sei. Den Machtbegriff Foucaults hält Wehler für „zum Verzweifeln undifferenziert“.[41] Foucaults These der „Disziplinargesellschaft“ sei überhaupt nur dadurch möglich, dass Foucault keine Unterscheidung von Autorität, Zwang, Gewalt, Macht, Herrschaft und Legitimität kenne. Hinzu komme, dass sich diese These auf eine einseitige Quellenauswahl (psychiatrische Anstalten, Gefängnisse) stütze und andere Organisationstypen wie beispielsweise Fabriken außen vor lasse.
Insgesamt kommt Wehler zu dem Ergebnis, dass Foucault „wegen der endlosen Mängelserie seiner sogenannten empirischen Studien […] ein intellektuell unredlicher, empirisch absolut unzuverlässiger, kryptonormativistischer ‚Rattenfänger‘ für die Postmoderne“ sei.[42]
  • Der Politikwissenschaftler Urs Marti, der 1999 ein Buch über Foucault veröffentlichte, meint, Foucault habe in Anlehnung an Friedrich Nietzsche einen anarchistischen Nihilismus vertreten.[43] Er würdigt aber die „befreienden Impulse“, die von seinem Werk ausgegangen seien, insbesondere seine „archäologisch-genealogischen“ Analysen der Humanwissenschaften und der Aspekte des Regierens.[44] Er sei kein Vertreter der Gegenaufklärung, sondern habe es für absurd gehalten, in der Aufklärung eine Ursache des Totalitarismus zu sehen.[44]
  • Klaus Dörner attestierte Foucault in Bürger und Irre 1969 eine beschränkende Wirklichkeitsstrukturierung. Es sei außerdem unzulässig, alle von der Aufklärung unternommenen Anstrengungen als ideologisch zu verwerfen, da dadurch keinerlei gesellschaftlich verändernde Praxis mehr entwickelt werden könne. Ähnlich argumentierte Sartre, als er Foucault ein fatalistisches Geschichtsbild vorwarf, das politische Praxis unmöglich mache.[45]
  • Foucault wurde auch ein allzu selektiver Umgang mit historischen Daten vorgeworfen, der es ihm erst ermögliche, seine Periodisierungen vorzunehmen.[46]
  • Michel de Certeau hat Foucaults Theorien in zahlreichen Schriften aufgegriffen und sowohl kritisiert als auch weiterentwickelt. Insbesondere in Die Kunst des Handelns setzt er Foucaults Überwachungs-Konzept einen Fokus auf Alltagspraxis als kreativen Spielraum entgegen, worin sich eine Form von Freiheit formiere, die der soziologischen Forschung genauso wie den Kontrollmechanismen und Überwachern verborgen bliebe.[47]
  • Der Soziologe Daniel Zamora warf Foucault vor, er habe mit seiner Kritik an Ausgrenzungsmechanismen des Wohlfahrtsstaats dem Neoliberalismus Stichworte geliefert.[48][49] Er habe ausschließlich die Ausgrenzung im Blick gehabt, die Ausbeutung als deren Grundlage aber vernachlässigt; ferner habe er den Wohlfahrtsstaat als zu teuer bezeichnet.[50] Damit habe er zu dessen Zerstörung aktiv beigetragen und gleichzeitig die Unfähigkeit der Linken zur Opposition dagegen mitverursacht. Foucaults Verteidiger werfen Zamora eine ahistorische, oberflächliche und ideologische Lesart seiner Schriften vor.[51]

Schriften

Einzelne Veröffentlichungen Foucaults (Auswahl)

  • Maladie mentale et personnalité. Presses universitaires de France, Paris 1954; ab 2. Auflage 1962: Maladie mentale et psychologie.
    • Psychologie und Geisteskrankheit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1968.
  • Histoire de la folie à l’âge classique: Folie et déraison. Plon, Paris 1961.
    • Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1969.
  • Naissance de la clinique: Une archéologie du regard médical. Presses universitaires de France, Paris 1963.
    • Die Geburt der Klinik: Eine Archäologie des ärztlichen Blicks. Hanser, München 1973.
  • Les mots et les choses: Une archéologie des sciences humaines. Gallimard, Paris 1966.
  • La pensée du dehors. In: Critique. Revue: 1966, S. 523–546.
  • Ceci n’est pas une pipe. In: Les cahiers du chemin. 1968, H. 2, S. 79–105.
    • Dies ist keine Pfeife. Mit einem Nachwort von Walter Seitter, Hanser, München 1974; Ullstein, Frankfurt/M. 1989; Hanser, München/Wien 1997, ISBN 3-446-18904-1
  • L’archéologie du savoir. Gallimard, Paris 1969.
    • Archäologie des Wissens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973.
  • L’ordre du discours: Leçon inaugurale au Collège de France prononcée le 2 décembre 1970. Gallimard, Paris 1972.
  • Von der Subversion des Wissens. Hanser, München 1974 (vereinigt Dokumente zu Foucaults Bildungsweg bis zum Ende der sechziger Jahre und zu seiner nach dem Pariser Mai vollzogenen Wende zu Politik).
  • Schriften zur Literatur Nymphenburger, München 1974.
  • Surveiller et punir: Naissance de la prison. Gallimard, Paris 1975.
  • Histoire de la sexualité / Sexualität und Wahrheit:
    • Bd. 1: La volonté de savoir. Gallimard, Paris 1976
      • Der Wille zum Wissen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1983.
    • Bd. 2: L’usage des plaisirs. Gallimard, Paris 1984.
      • Der Gebrauch der Lüste. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986.
    • Bd. 3: Le souci de soi. Gallimard, Paris 1984.
      • Die Sorge um sich. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986.
  • Mikrophysik der Macht. Über Strafjustiz, Psychiatrie und Medizin. Merve, Berlin 1976 (enthält verschiedene Texte und Interviews von Michel Foucault).
  • mit Gilles Deleuze: Der Faden ist gerissen. Merve, Berlin 1977.
  • Dispositive der Macht. Michel Foucault über Sexualität, Wissen und Wahrheit. Merve, Berlin 1978.
  • Von der Freundschaft als Lebensweise: Michel Foucault im Gespräch. Merve, Berlin 1984.
  • Vom Licht des Krieges zur Geburt der Geschichte. Merve, Berlin 1986 (enthält Vorlesungen vom 21. und 28. Januar 1976 am Collège de France in Paris).
  • Was ist Aufklärung? (Foucault)|Was ist Aufklärung? In: Eva Erdmann, Rainer Forst, Axel Honneth (Hrsg.): Ethos der Moderne. Foucaults Kritik der Aufklärung. Campus, Frankfurt am Main/New York 1990, S. 35–54.
  • Wikipedia:Was ist Kritik?Was ist Kritik? Merve, Berlin 1992.
  • Einleitung zu Ludwig Binswanger: Traum und Existenz. Mit einem Nachwort von Walter Seitter. Gachnang & Springer, Bern-Berlin 1992, ISBN 3-906127-31-1
  • Dumézils Strukturalismus. In: Tumult 18: Georges Dumézil – Historiker, Seher (Hg. Walter Seitter). Turia & Kant, Wien 1993, ISBN 3-85132-048-4
  • La vérité et les formes juridiques. 1994.
    • Die Wahrheit und die juristischen Formen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003.
  • Diskurs und Wahrheit: Die Problematisierung der Parrhesia. 6 Vorlesungen, gehalten im Herbst 1983 an der Universität von Berkeley/Kalifornia. Merve, Berlin 1996.
  • mit Walter Seitter: Das Spektrum der Genealogie, Philo, Bodenheim 1996, ISBN 3-8257-0025-9
  • Die Malerei von Manet. Merve, Berlin 1999.
  • Der anthropologische Zirkel. Merve, Berlin 2003.
  • Analytik der Macht. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005.
  • Kritik des Regierens. Schriften zur Politik. Ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Ulrich Bröckling. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009.

Vorlesungen am Collège de France

  • La Volonté de savoir (1970–1971) – (Über den Willen zum Wissen. Aus dem Französischen von Michael Bischoff. Berlin 2012).
  • Théories et institutions pénales (1971–1972)
  • La Société punitive (1972–1973) – (Die Strafgesellschaft. Aus dem Französischen von Andrea Hemminger. Berlin 2015).
  • Le Pouvoir psychiatrique (1973–1974) – (Die Macht der Psychiatrie. Aus dem Französischen von Claudia Brede-Konersmann und Jürgen Schröder. Frankfurt a. M. 2005).
  • Les Anormaux (1974–1975) – (Die Anormalen. Aus dem Französischen von Michaela Ott, Frankfurt a. M. 2003).
  • Il faut défendre la société (1975–1976) – (In Verteidigung der Gesellschaft. Aus dem Französischen von Michaela Ott. Frankfurt a. M. 1999).
  • Sécurité, territoire et population (1977–1978) – (Geschichte der Gouvernementalität I: Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Aus dem Französischen von Claudia Brede-Konersmann und Jürgen Schröder. Frankfurt a. M. 2004).
  • Naissance de la biopolitique (1978–1979) – (Geschichte der Gouvernementalität II: Die Geburt der Biopolitik. Aus dem Französischen von Jürgen Schröder. Frankfurt a. M. 2004).
  • Du Gouvernement des vivants (1979–1980) – (Die Regierung der Lebenden, aus dem Französischen von Andrea Hemminger. Suhrkamp, Berlin 2013).[52]
  • Subjectivité et vérité (1980–1981) – (Subjektivität und Wahrheit, aus dem Französischen von Andrea Hemminger. Suhrkamp, Berlin 2016).
  • L’Herméneutique du sujet (1981–1982) – (Hermeneutik des Subjekts. Aus dem Französischen von Ulrike Bokelmann. Frankfurt a. M. 2009.)
  • Le Gouvernement de soi et des autres (1982–1983) – (Die Regierung des Selbst und der anderen. Aus dem Französischen von Jürgen Schröder. Frankfurt am Main 2009).
  • Le Gouvernement de soi et des autres: le courage de la vérité (1983–1984) – (Der Mut zur Wahrheit. Die Regierung des Selbst und der anderen II. Aus dem Französischen von Jürgen Schröder. Frankfurt a. M. 2010).

[Anmerkung: Im Jahr 1976/77 hatte Foucault ein Forschungsfreisemester und hat deshalb keine Vorlesung gehalten.]

Siehe auch

Literatur

Biographie

Einführungen

Kompendien

Einzelne Aspekte

Rezeption

Weblinks

Primärliteratur

Commons: Michel Foucault - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Sekundärliteratur

Blogs

Einzelnachweise

  1. Hartmut Rosa, David Strecker und Andrea Kottmann: Soziologische Theorien, UTB, Stuttgart, 2. Aufl., 2013, Seite 276f.
  2. http://www.egs.edu/library/georges-canguilhem/biography
  3. Daniel Defert über Michel Foucault: „Er kämpfte immer mit der Polizei“; TAZ, 13. 10. 2015
  4. Urs Marti: Michel Foucault. Beck, München 1999, S. 185.
  5. Heather Dundas: Foucault im Death Valley In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 8. Oktober 2017.
  6. Foucaults letztes Buch, deutschlandfunkkultur.de, abgerufen am 5. Februar 2018
  7. Michel Foucault: Vorlesung vom 14. Januar 1976, in: Michel Foucault: Analytik der Macht. Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-518-29359-1, S. 108–125 (S. 113)
  8. Michel Foucault: Subjekt und Macht, in: Michel Foucault: Analytik der Macht. Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-518-29359-1, S. 240–263 (S. 256)
  9. Reiner Keller: Michel Foucault. Konstanz 2008.
  10. Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Frankfurt am Main 1977, S. 39f.
  11. Michel Foucault: Die Gouvernementalität, in: Michel Foucault: Analytik der Macht. Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-518-29359-1, S. 148–179 (S. 171f)
  12. Michel Foucault: Subjekt und Macht, in: Michel Foucault: Analytik der Macht. Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-518-29359-1, S. 240–263 (S. 247ff)
  13. Clemens Kammler/Rolf Parr/Ulrich Johannes Schneider: Foucault Handbuch; Leben-Werk-Wirkung, Verlag J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02192-2, S. 165–178
  14. Ingeborg Breuer, Peter Leusch, Dieter Mersch: Welten im Kopf. Profile der Gegenwartsphilosophie. Rotbuch Verlag, Hamburg 1996, S. 141 f.
  15. Marcus S. Kleiner: Michel Foucault. Eine Einführung in sein Denken. Campus, 2001, S. 43ff.
  16. Michael C. Frank: Kulturelle Einflussangst. Inszenierungen der Grenze in der Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts. Transcript, 2006, S. 31.
  17. Urs Marti: Michel Foucault. Beck, München 1999, S. 18.
  18. Arthur Still: Rewriting the History of Madness. Routledge, 1992, S. 119.
  19. Nach James Miller: Die Leidenschaft des Michel Foucault. Kiepenheuer & Witsch, 1995, S. 142.
  20. Urs Marti: Michel Foucault. Beck, München 1999, S. 21.
  21. Gary Gutting: Michel Foucault’s archaeology of scientific reason. Cambridge University Press, Cambridge 1989, S. 139f.
  22. Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge. Frankfurt a. M. 1981, S. 24, vgl. auch S. 261: „Die Geschichte des Wissens kann nur ausgehend von dem gebildet werden, was ihm gleichzeitig war, und nicht in Termini gegenseitiger Beeinflussung, sondern in Termini von Bedingungen und in der Zeit gebildeter Apriori.“
  23. ebd., S. 373: „Vor dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts existiert der Mensch nicht.“ Und: „[E]s gab kein erkenntnistheoretisches Bewußtsein vom Menschen als solchem.“
  24. 24,0 24,1 Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge. Frankfurt a. M. 2008, S. 24:
  25. So etwa Ralf Konersmann in: Michel Foucault: Die Ordnung des Diskurses. Fischer, Frankfurt am Main 2001; und Stichwort Diskursanalyse. In: Metzler-Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Metzler, Stuttgart 2001.
  26.  Sebastian Huhnholz: Bielefeld, Paris & Cambridge? Wissenschaftsgeschichtliche Ursprünge und theoriepolitische Konvergenzen der diskurshistoriographischen Methodologien Kosellecks, Foucaults und Skinners. In: Theorie und Kritik. Dialoge zwischen differenten Denkstilen und Disziplinen. Bielefeld, transcript 2015, S. 157-182.
  27. Am bekanntesten hierfür ist der Schlussteil der Ordnung der Dinge.
  28. Gary Gutting: Michel Foucault’s archaeology of scientific reason. Cambridge University Press, Cambridge 1989, S. 227–231.
  29. Michael Ruoff: Foucault Lexikon, München 2007, S. 146
  30. z. B. Michel Foucault: Andere Räume.
  31. "Ethik ist ein Kampfplatz", Martin Saar im Gespräch mit René Aguigah, Deutschlandfunk Kultur, 04. Februar 2018
  32. Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003 [zuerst 1974], S. 15.
  33. Didier Eribon: Michel Foucault. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 69.
  34. Achim Volkers: Wissen und Bildung bei Foucault. Aufklärung zwischen Wissenschaft und ethisch-ästhetischen Bildungsprozessen, VS Verlag, 2008, S. 27
  35. Didier Eribon: Michel Foucault. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 251.
  36. 36,0 36,1 Urs Marti: Michel Foucault. 2. Auflage, Bremen 1999, ISBN 3-406-45543-3, S. 58 und 129f.
  37. Jürgen Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, Frankfurt a. M. 1985, S. 279ff.
  38. Vgl. mit weiteren einschlägigen Beiträgen Noam Chomsky / Michel Foucault / John Rajchman (Hrsg.): The Chomsky-Foucault Debate: On Human Nature, New Press, New York 2006, ISBN 1-59558-134-0.
  39. http://www.cscs.umich.edu/~crshalizi/chomsky-on-postmodernism.html
  40. Hans-Ulrich Wehler: Die Herausforderung der Kulturgeschichte. München 1998, S. 45–95.
  41. Hans-Ulrich Wehler: Die Herausforderung der Kulturgeschichte. München 1998, S. 81.
  42. Hans-Ulrich Wehler: Die Herausforderung der Kulturgeschichte. München 1998, S. 91.
  43. Urs Marti: Michel Foucault. 2. Auflage, Bremen 1999, S. 149f.
  44. 44,0 44,1 Urs Marti: Michel Foucault. 2. Auflage, Bremen 1999, S. 130 und 165.
  45. Ingeborg Breuer, Peter Leusch, Dieter Mersch: Welten im Kopf. Profile der Gegenwartsphilosophie. Rotbuch Verlag, Hamburg 1996, S. 114
  46. Urs Marti: Michel Foucault. Beck, München 1999, S. 23
  47. Certeau, Michel De. Kunst des Handelns. Berlin: Merve Verlag, 1988.
  48. Peut-on critiquer Foucault, Interview mit Daniel Zamora, Ballast, 3. Dezember 2014 (französisch)
  49. Foucault and Neoliberalism, Daniel Zamora, Michael C. Behrent, John Wiley & Sons, Hoboken 2016, ISBN 978-1-5095-0177-9. Buchvorstellung auf der Seite von Wiley&Sons
  50. Review of Zamora’s «Critiquer Foucault», Jan Teurlings, Zeitschrift für Medienwissenschaft, Diaphanes-Verlag, 29. Juli 2015; PDF, Rezension von: Critiquer Foucault: Les Années 1980 et la tentation néolibérale. Von Loic Wacquant, Jan Rehmann, Michael Scott Christofferson, Michael C. Behrent, Jean-Loup Amselle, Daniel Zamora, Brüssel 2014, ISBN 978-2-8059-2067-7
  51. Searching for Foucault in an Age of Inequality, Daniel Steinmetz-Jenkins, Alexander Arnold, Los Angeles Review of Books, 18. März 2015
  52. Die Macht allein macht es auch nicht. Rezension von Cord Riechelmann in Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 13. Juli 2014, Seite 40
  53. Besprechung von Philipp Sarasin in der Süddeutschen Zeitung vom 30. Dezember 2011, von Martin Kindtner in Sehepunkte vom 17. Januar 2012 und von Roman Veressov in der Neuen Zürcher Zeitung vom 25. Januar 2012.


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