imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
Zeile 1: |
Zeile 1: |
| [[Datei:Johann Heinrich Füssli 053.jpg|miniatur|300px|Nachtmahr, [[Wikipedia:Johann Heinrich Füssli|Johann Heinrich Füssli]] (1802)]]
| | #REDIRECT [[Bhagavan]] |
| [[Datei:Ernst Barlach Der Alb.jpg|miniatur|300px|[[Wikipedi:Ernst Barlach|Ernst Barlach]], Der Alb]]
| |
| | |
| Der '''Albtraum''', auch '''Alptraum''', '''Alpdruck''', '''Albdruck''' oder veraltet '''Nachtmahr''' ([[Wikipedia:Englische Sprache|engl.]] ''nightmare'') genannt, ist ein von [[panik]]artiger [[Angst]] erfüllter [[Traum]], der nach [[Rudolf Steiner]] durch einen unregelmäßigen [[Atmung]]sprozess bedingt entsteht.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Welches ist der physische Ausdruck für unregelmäßiges
| |
| Atmen? Es ist der Alpdruck. Das Wort kommt her von Alb,
| |
| Alf oder Elb, Elf und hängt auch zusammen mit Orpheus.
| |
| So sehen wir, daß wir in ihm nichts anderes haben als ein
| |
| Geistiges, welches im Atmungsprozeß so wirkt, daß das Ich
| |
| nicht zur vollen Entfaltung kommen kann. Wenn der Atmungsprozeß
| |
| unregelmäßig ist, dann hat das Heer niederer
| |
| Geister Zutritt zum Menschen. Und nun nennen Sie es
| |
| krankhaft oder wie Sie wollen, darauf kommt es nicht an;
| |
| es kommt darauf an, was sich dadurch im Menschen entwickelt.
| |
| Von unserem heutigen Standpunkte aus muß dieser
| |
| Zustand ja als krankhaft bezeichnet werden. Denn wenn
| |
| es auch ein Zurückschrauben ist auf einen früheren Zustand,
| |
| so ist doch dieser Zustand heute ein Übergang vom Normalen
| |
| zum Abnormalen.
| |
| | |
| Unser heutiger Atmungsprozeß ist entsprungen einem
| |
| Prozeß, der als Überbleibsel im Alpdruck vorhanden ist, in
| |
| ihm sein letztes Erbstück hat, einem Prozeß, wo der Mensch
| |
| nicht so viel Sauerstoff brauchte. Als der Mensch noch dem
| |
| Pflanzenzustande näher war, hatte er eine andere Bewußtseinsform,
| |
| war untergetaucht in das alte dämmerhafte Bewußtsein.
| |
| Dann tauchte er daraus auf, und beim Übergang,
| |
| als der Mensch abwechselnd da und dort in seinem Bewußtsein
| |
| war, erlebte der alteuropäische Mensch alles dasjenige,
| |
| was in allem Alben- und Elfenwesen uns entgegentritt.
| |
| So blicken wir in einer natürlichen Weise zurück in uralte
| |
| Zustände. Wir haben im Alpdrücken den heutigen äußeren
| |
| Zustand von etwas, was geistig war, und was nichts anderes
| |
| darstellt, als den Überrest des alten hellseherischen Bewußtseins,
| |
| des Bilderbewußtseins, das Mythen und Sagen
| |
| schafft." {{Lit|{{G|057|413f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Im normalen Leben merken wir nicht, wie Sympathien und Antipathien
| |
| ineinanderspielen im eigentlich seelischen Leben. Wir merken
| |
| aber dieses Ineinanderspielen von Sympathien und Antipathien, wenn
| |
| die Verbindung mit der Außenwelt anormal wird und wenn wir das
| |
| Abwehren, das Antipathisieren, das aus dem Schlafe stammt, ebenfalls
| |
| anormal entwickeln. Das ist dann der Fall, wenn zum Beispiel das
| |
| Atmen sich nicht in richtiger Weise einstellt beim Schlafe und wir unter
| |
| Alpdruck leiden. Dieser Alpdruck wird seelisch im wesentlichen
| |
| erlebt als ein antipathisierendes Abwehren dessen, was in uns hereindringen
| |
| will, was uns nur in mangelhafter Weise unsere Egoität erleben
| |
| läßt." {{Lit|{{G|208|162f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Was in meinem Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren
| |
| Welten?» Inspirationen genannt wird, das ist nur das zur Helligkeit,
| |
| zum Vollbewußtsein heraufgehobene Erleben desjenigen, was bei jedem
| |
| Menschen unten im Gefühlsleben unbewußt an Inspirationen vorhanden
| |
| ist. Und wenn besonders veranlagte Leute von ihren Inspirationen
| |
| sprechen, so sprechen sie eigentlich von dem, was die Welt in ihr
| |
| Gefühlsleben hineingelegt hat und durch ihre Anlagen heraufkommen
| |
| läßt in ihr volles Wachbewußtsein. Es ist das ebenso Weltinhalt, wie
| |
| der Gedankeninhalt Weltinhalt ist. Aber in dem Leben zwischen Geburt
| |
| und Tod spiegeln diese unbewußten Inspirationen solche Weltenvorgänge,
| |
| die wir nur träumend erleben können; sonst würde unser
| |
| Ich in diesen Vorgängen sich verbrennen oder es würde ersticken, namentlich
| |
| ersticken. Dieses Ersticken beginnt auch manchmal beim Menschen
| |
| in abnormen Zuständen. Denken Sie nur einmal, Sie haben Alpdruck.
| |
| Dann will ein Zustand, der sich abspielt zwischen Ihnen und
| |
| der äußeren Luft, wenn bei einem Menschen in diesem Wechselverhältnis
| |
| nicht alles in Ordnung ist, in abnormer Weise übergehen in
| |
| etwas anderes. Indem das übergehen will in Ihr Ich-Bewußtsein, wird
| |
| es Ihnen nicht als eine normale Vorstellung bewußt, sondern als eine
| |
| Sie quälende Vorstellung: als der Alpdruck. Und so qualvoll wie das
| |
| abnorme Atmen im Alpdruck, so qualvoll wäre das gesamte Atmen,
| |
| wäre jeder Atemzug, wenn der Mensch das Atmen vollbewußt erleben
| |
| würde. Er würde es fühlend erleben, aber qualvoll wäre es für ihn. Es
| |
| wird daher abgestumpft, und so wird es nicht als physischer Vorgang,
| |
| sondern nur in dem träumerischen Gefühl erlebt." {{Lit|{{G|293|100f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Zwei Gestalten
| |
| haben die Dinge, die instinktiv im Menschen diesen Menschen besessen
| |
| machen, zwei Gestalten haben sie vor dem [[Hüter der Schwelle]].
| |
| Das heißt, kommt man zur Schwelle, dann stellt sich heraus: dasjenige,
| |
| wovon man instinktiv besessen ist, hat entweder die eine oder die andere
| |
| Gestalt. Die eine Gestalt kann man bezeichnen als die Gespenstgestalt.
| |
| Das, wovon der Mensch instinktiv besessen ist, tritt in dem
| |
| einen Falle so auf vor dem Hüter der Schwelle, daß es wie eine äußere
| |
| Wahrnehmung ist; sie ist dann halluzinär, aber sie ist eine äußere
| |
| Wahrnehmung, sie tritt tatsächlich vor den Menschen hin und kündigt
| |
| sich dem Menschen wie eine äußere Wahrnehmung an. Das ist der
| |
| Gespenstcharakter. Es kann also etwas, was instinktiv im Menschen
| |
| lebt, was in ihm rumort, wenn er es bewußt kennenlernt beim Hüter
| |
| der Schwelle, wo alle Instinkte aufhören, wo die Dinge anfangen, voll-
| |
| bewußt zu sein und in das freie Geistesleben sich einzugliedern, es
| |
| kann vor dem Hüter der Schwelle ein solches instinktiv Lebendes als
| |
| Gespenst auftreten. Dann ist man es los als Instinkt. Man darf sich
| |
| nicht fürchten davor, daß so etwas als Gespenst auftritt, denn nur dadurch
| |
| bekommt man es los, daß man es in der Objektivierung außen
| |
| sieht, daß man das, was da in einem rumort, wirklich als Gespenst
| |
| außen vor sich hat. Das ist die eine Form. Die andere Form, in der ein
| |
| solches Instinktives auftreten kann, das ist die als Alp. Das ist nicht
| |
| eine Wahrnehmung von außen, sondern eine bedrückende Empfindung
| |
| oder auch eine Nachwirkung in einer Vision von dem, was einen
| |
| bedrückt, ein imaginatives Erlebnis, das man aber zugleich als Alpdruck
| |
| empfindet." {{Lit|{{G|186|16f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Literatur ==
| |
| #Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}} | |
| #Rudolf Steiner: ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit – In geänderter Zeitlage'', [[GA 186]] (1990), ISBN 3-7274-1860-5 {{Vorträge|186}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Zweiter Teil'', [[GA 208]] (1992), ISBN 3-7274-2080-4 {{Vorträge|208}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), ISBN 3-7274-2930-5 {{Vorträge|293}}
| |
| | |
| {{GA}}
| |
| | |
| [[Kategorie:Hellsehen]] [[Kategorie:Traum]]
| |