Tapferkeit und Dornenkrönung: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Tapferkeit''' oder '''Starkmut''' ({{ELSalt|ἀνδρεία}} ''andreia'', bei Platon noch {{ELSalt|αγαθὸς}} ''agathós'' = "gut", [[Latein|lat.]] ''fortitudo''), auch '''Herzhaftigkeit''' genannt, ist eine der vier von [[Platon]] genannten [[Kardinaltugend]]en. Diese [[Tugend]] hängt mit den Kräften des [[Herz]]ens zusammen und zielt auf die Beherrschung des [[Rhythmisches System|rhythmischen Systems]]. Hier ergreift die [[Moral]]ität unmittelbar den [[Astralleib]].
Die '''Dornenkrönung''' ist, im [[mystisch]]en Nacherleben der Schilderungen des 13. Kapitels des [[Johannes-Evangelium]]s, die dritte Stufe des [[Christlicher Schulungsweg|christlichen Schulungswegs]] und kann bis zu einer entsprechenden [[Stigmatisation]] führen.


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"Der Brustteil, der das Herz umschließt, wäre das Gebiet, wo die
"Für die dritte Stufe erhält er die Anweisung: Nun hast du dich
Herzhaftigkeit, der Starkmut, die seelische Tüchtigkeit aus der Moralitätssphäre
hineinzuversetzen in die Empfindung, wie es mit dir stände, wenn
einstrahlt. Wir können sagen: Da ergreift die Moralität,
du nicht nur Schmerz und Leid zu erdulden hättest, sondern wie
indem sie weiterstrahlt, insbesondere das Astralische und belebt den
wenn dir auch noch das, was dir das Heiligste ist, mit Hohn und
Brustteil mit dem Herzen." {{Lit|{{G|170|79}}}}
Spott übergössen würde. Du mußt durch die Kräfte des Inneren stehen
können, du mußt einen solchen Mittelpunkt in dir haben, daß
du aufrechtstehen kannst. Dann tritt eine neue Vision auf: Der
Schüler sieht sich als dornengekrönt. Er hat als das äußere Symptom
eine Art Kopfschmerz, der bis in die Glieder hinein zeigt, daß sich
dieses große Erlebnis eingestellt hat." {{Lit|{{G|097|232}}}}
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== Literatur ==
"Eine andere Tugend ist diejenige, welche wir mit einem Worte, das
eigentlich schwer zu bilden ist, die mutartige Tugend nennen können.
Sie ist von derartiger Gemütsverfassung, daß sie dem Leben gegenüber
nicht passiv bleibt, sondern geneigt ist, die Kräfte anzuwenden.
Die mutartige Tugend kommt, wie man sagen könnte, aus dem Herzen.
Von einem solchen, der diese Tugend im gewöhnlichen Leben
hat, kann man sagen: Er hat das Herz auf dem rechten Fleck. - Und
das ist auch ein guter Ausdruck dafür, wenn wir imstande sind, nicht
feige uns zurückzuziehen von den Dingen, die das Leben von uns
verlangt, sondern wenn wir fähig sind, uns in die Hand zu nehmen,
einzugreifen verstehen, wo es notwendig ist. Wenn wir in solcher
Weise unsere Aktivität in Bewegung zu setzen geneigt sind, kurz,
wenn wir wacker sind - der Ausdruck «wacker» ist auch ein guter
für diese Tugend -, dann haben wir diese Tugend des wackeren Lebens.
Man könnte auch sagen, diese Tugend, die mit einem gesunden
Gemütsleben zusammenhängt, das im richtigen Momente die Tapferkeit
erzeugt, deren Fehlen die Feigheit im Leben mit sich bringt, diese
Tugend kann natürlich im physischen Verlaufe des Lebens nur durch
gewisse Organe geübt werden. Diese Organe, zu denen das physische
und das Ätherherz gehört, sind solche, welche nicht so vollendet sind
wie diejenigen, die der Weisheit dienen. Diese Organe sind noch auf
dem Wege, anders zu werden, und werden auch in Zukunft anders
werden.
 
Zwischen dem Gehirn und dem Herzen ist ein großer Unterschied
in bezug auf das kosmische Werden. Nehmen Sie einmal an, ein
Mensch geht durch die Pforte des Todes, geht durch das Leben zwischen
dem Tod und einer neuen Geburt. Sein Gehirn ist überhaupt
ein Götterprodukt. Das Gehirn ist von Kräften durchzogen, die, wenn
man durch die Pforte des Todes geht, eigentlich ganz fortgehen und
beim nächsten Leben wird dann das Gehirn vollständig neu aufgebaut,
auch die inneren Kräfte dazu, nicht nur das Materielle. Also auch die
Kräfte dazu werden neu aufgebaut. Das ist beim Herzen nicht der
Fall. Beim Herzen liegt die Sache so, daß nicht das physische Herz,
wohl aber die Kräfte, die im physischen Herzen tätig sind, bestehen
bleiben. Diese Kräfte gehen zurück in das Astralische und in das Ich
und bleiben auch zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Dieselben
Kräfte, die in unserem Herzen darinnen klopfen, klopfen auch
das nächste Mal bei unserer neuen Inkarnation. Das, was im Gehirn
funktioniert, ist fort, das kommt nicht in einer nächsten Inkarnation
heraus. Aber die Kräfte, die das Herz durchzucken, sind auch in der
nächsten Inkarnation wieder da. Wenn wir in ein Haupt hineinschauen,
können wir sagen: Darin funktionieren unsichtbare Kräfte,
die das Gehirn zusammensetzen. Aber wenn der Mensch durch die
Pforte des Todes gegangen ist, werden diese Kräfte dem Kosmos
übergeben. Wenn wir aber den Herzschlag eines Menschen vernehmen,
vernehmen wir geistige Kräfte, die nicht nur in dieser Inkarnation
vorhanden sind, sondern auch in einer nächsten Inkarnation leben
werden, die hindurchgehen durch den Tod und durch die neue Geburt.
Solche Dinge ahnte das Volksgemüt in wunderbarer Weise. Daher
legt es so viel Wert auf das Fühlen des Herzschlages, nicht weil man
den physischen Herzschlag so sehr wertschätzt, sondern weil wir auf
ein viel Ewigeres blicken, wenn wir den Herzschlag eines Menschen
in Betracht ziehen. Wenn wir die Tugend des Mutartigen, des Wakkeren
haben, so können wir nur einen Teil von gewissen Kräften für
dieses Mutartige verwenden. Den andern Teil müssen wir verwenden
für die Organe, die als Werkzeug für das Mutartige dienen. Das sind
Organe, für die wir immer noch ein Stück der Kräfte verwenden müssen.
Sind wir nicht mutartig begabt, entwickeln wir die Tugend der
Wackerheit nicht, lassen wir uns gehen, treten wir feige vom Leben
zurück, überlassen wir uns der Schwere unseres Wesens, dann können
wir nicht diejenigen Kräfte beleben, die mitleben müssen mit der
Auslebung der Tugend der Wackerheit, des Mutartigen.
 
Während wir feige im Leben dastehen, bleiben auch die Kräfte untätig,
die unser Herz durchzucken sollen. Sie sind eine Saat für Luzifer.
Der bemächtigt sich ihrer, und wir haben sie dann im nächsten
Leben nicht. Feige sein dem Leben gegenüber bedeutet, Luzifer eine
Anzahl Kräfte auszuliefern, die uns fehlen, wenn wir in unserer nächsten
Inkarnation unsere Herzen aufbauen wollen, die eigentlich die
Organe, die Werkzeuge des Mutartigen sind. Wir kommen mit defekten,
unausgebildeten Organen zur Welt." {{Lit|{{G|159|18ff}}}}
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== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
#Rudolf Steiner: ''Das Geheimnis des Todes. Wesen und Bedeutung Mitteleuropas und die europäischen Volksgeister'', [[GA 159]] [GA 159/160] (1980), ISBN 3-7274-1590-8 {{Vorträge|159}}
#Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992), ISBN 3-7274-1700-5 {{Vorträge|170}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Ethik]]
[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Schulungsweg]]

Version vom 6. Mai 2011, 00:34 Uhr

Die Dornenkrönung ist, im mystischen Nacherleben der Schilderungen des 13. Kapitels des Johannes-Evangeliums, die dritte Stufe des christlichen Schulungswegs und kann bis zu einer entsprechenden Stigmatisation führen.

"Für die dritte Stufe erhält er die Anweisung: Nun hast du dich hineinzuversetzen in die Empfindung, wie es mit dir stände, wenn du nicht nur Schmerz und Leid zu erdulden hättest, sondern wie wenn dir auch noch das, was dir das Heiligste ist, mit Hohn und Spott übergössen würde. Du mußt durch die Kräfte des Inneren stehen können, du mußt einen solchen Mittelpunkt in dir haben, daß du aufrechtstehen kannst. Dann tritt eine neue Vision auf: Der Schüler sieht sich als dornengekrönt. Er hat als das äußere Symptom eine Art Kopfschmerz, der bis in die Glieder hinein zeigt, daß sich dieses große Erlebnis eingestellt hat." (Lit.: GA 097, S. 232)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.