ADHS und 5. Sinfonie (Beethoven): Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox ICD
[[Datei:Beethoven wiki.jpg|mini|hochkant|Ludwig van Beethoven (1770–1827)]]
| AUSRICHTUNG =
[[Ludwig van Beethoven]]s '''5. Sinfonie''' ([[c-Moll]], [[Opus (Werk)|Opus]] 67) gehört zu seinen berühmtesten [[Liste der Sinfonien Ludwig van Beethovens|Werken]] und ist eines der populärsten Stücke der [[Klassik (Musik)|klassischen]] [[Musik]].<ref>Fuchs: ''„So pocht das Schicksal an die Pforte“.'' 1986, S. 118f.</ref> Sie ist auch unter der Bezeichnung '''Schicksalssinfonie''' bekannt.
| BREITE =
| 01-CODE = F90.
| 01-BEZEICHNUNG = Hyperkinetische Störungen
| 02-CODE = F90.0
| 02-BEZEICHNUNG = Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
| 03-CODE = F90.1
| 03-BEZEICHNUNG = Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
| 04-CODE = F90.8
| 04-BEZEICHNUNG = Sonstige hyperkinetische Störungen
| 05-CODE = F90.9
| 05-BEZEICHNUNG = Hyperkinetische Störung, nicht näher bezeichnet
| 06-CODE = F98.
| 06-BEZEICHNUNG = Andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
| 07-CODE = F98.8
| 07-BEZEICHNUNG = Sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend – Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität}}


Die '''Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung''' ('''ADHS''') gehört zur Gruppe der [[Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD-10#F90–F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend|Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend]]. Sie äußert sich durch Probleme mit [[Aufmerksamkeit]], [[Impulsivität]] <nowiki />und [[Selbstregulation (Psychologie)|Selbstregulation]]; manchmal kommt zusätzlich starke körperliche Unruhe ([[Hyperaktivität]]) hinzu.
Die ganze viersätzige [[Sinfonie]] wird vielfach mit dem prägnanten [[Motiv (Musik)|Anfangsmotiv]] identifiziert, mit den drei markanten [[Notenwert|Achteln]] auf&nbsp;''G'', denen in derselben [[Dynamik (Musik)|Dynamik]] ''(fortissimo)'' ein langgezogenes&nbsp;''Es'' folgt.


Diesen Symptomen liegt nach heutigem Stand eine neurobiologische Entwicklungsverzögerung der [[Exekutive Funktionen|exekutiven Funktionen]] zugrunde. ADHS kann dabei auch als ein Extremverhalten aufgefasst werden, das einen fließenden Übergang zur Normalität zeigt. Die Auffälligkeiten müssen für das Alter sehr stark ausgeprägt und in den meisten Situationen beständig seit der Kindheit vorhanden sein. Symptome alleine haben jedoch keinen Krankheitswert: Eine Diagnose ist nur möglich, wenn die Symptomatik zusätzlich mehrere Lebensbereiche deutlich beeinträchtigt oder zu erkennbarem Leiden führt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Ludger Tebartz van Elst]] |Hrsg= |Titel=Autismus und ADHS: Zwischen Normvariante, Persönlichkeitsstörung und neuropsychiatrischer Krankheit |Auflage=1 |Verlag=Kohlhammer Verlag |Ort= |Datum=2016 |ISBN=978-3-17-028687-0}}</ref>
In der sogenannten [[Romantik|romantischen]] Beethoven-[[Künstlerische Rezeption|Rezeption]], die bis in das 20. Jahrhundert reichte, wurde Beethovens „Fünfte“ im Sinne eines [[Schicksalsdrama]]s als eine musikalisch objektivierte Erzählung von Niederlage und Triumph, vom ewigen menschlichen Schicksalskampf, von Leid und Erlösung interpretiert.<ref>Vergleiche beispielsweise Hans Mersmann: ''Beethoven. Die Synthese der Stile.'' Verlag von Julius Bard, Berlin 1922, S. 37.</ref> Ähnlich wie die [[9. Sinfonie (Beethoven)|9.&nbsp;Sinfonie]] mit ihrer „[[9. Sinfonie (Beethoven)#Ode an die Freude|Ode an die Freude]]“ behandelt sie dieser Deutung zufolge mit ihrem ''[[per aspera ad astra]]'', ihrem Weg durch Nacht zum Licht, von [[c-Moll]] nach [[C-Dur]] einen grundlegenden Gedanken der [[Europa|europäischen]] [[Kultur]].<ref>Siehe etwa Hermann Kretzschmar: ''Führer durch den Concertsaal. I: Sinfonie und Suite''. A. G. Liebeskind, Leipzig 1887, S. 88–92.</ref> Auch wenn diese Deutung in der heutigen Zeit manchmal als [[Pathos|pathetisch]] angesehen wird, kann auf jeden Fall festgestellt werden, dass Beethovens Fünfte zusammen mit der [[3. Sinfonie (Beethoven)|3. Sinfonie]], in deren Paralleltonart sie steht, und mehr noch der 9. Sinfonie das [[Sinfonie|sinfonische]] Schaffen des 19. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst hat – von [[Franz Schubert]] und [[Johannes Brahms]] über [[Pjotr Iljitsch Tschaikowski]] und [[Anton Bruckner]] bis hin zu [[Gustav Mahler]].<ref>Mathias Mayer: ''Die Kunst der Abdankung. Neun Kapitel über die Macht der Ohnmacht''. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-1992-X, S. 100 ({{Google Buch|BuchID=CZ0mHj2gmEUC|Seite=100}}).</ref> Sie ist außerdem eines der Werke, die sowohl den Liebhaber klassischer Musik als auch Menschen, die sonst kaum der klassischen Musik zugeneigt sind, immer wieder in ihren Bann zu ziehen vermögen, nicht zuletzt durch ihre [[Rhythmus (Musik)|rhythmische]] Kraft, die schon im Anfangsmotiv mittels des ''Unisono'' der Streicher besonders prägnant in Erscheinung tritt.


Die weltweite Häufigkeit der ADHS unter Kindern und Jugendlichen wird mit etwa 5,3 % beziffert. Sie gilt heute als häufigste psychiatrische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Jungen werden merklich häufiger diagnostiziert als Mädchen. [[Langzeitstudie|Verlaufsstudien]] haben gezeigt, dass bei 40 bis 80 % der diagnostizierten Kinder die Störung auch in der [[Adoleszenz]] fortbesteht. Im Erwachsenenalter schließlich ist mindestens in einem Drittel der Fälle noch eine einschränkende ADHS-Symptomatik nachweisbar (siehe [[Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen|ADHS bei Erwachsenen]]).<ref>{{Literatur |Autor=Stephen V. Faraone et al. (2015) |Hrsg= |Titel=Attention-deficit/hyperactivity disorder |Sammelwerk=Nature Reviews Disease Primers |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN= |Kapitel=Für Prävalenz siehe "Epidemiology" |Seiten= |Online=http://sebastiaandovis.com/wp-content/uploads/2015/11/Faraone-et-al-2015-ADHD.pdf |DOI=10.1038/nrdp.2015.20}}</ref><ref name="bäk_42">''[http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/ADHSLang.pdf Stellungnahme zur „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)]“. Langfassung'' (PDF; 1,0&nbsp;MB). [[Bundesärztekammer]], 2005, abgerufen am 3. Januar 2017. ''(S. 5: Jungen öfter als Mädchen betroffen;'' ''S. 36: Fortbestehen in Adoleszenz; S. 42: Fortbestehen im Erwachsenenalter.)''</ref>
== Daten zum Werk ==
'''Entstehungszeit:''' Erste Aufzeichnungen reichen in das Jahr 1800 zurück. Direkte Niederschriften finden sich in Beethovens Skizzenbuch vom Februar und März 1804. Die Fertigstellung erfolgte in der Zeit von April 1807 bis zum Frühjahr 1808.


ADHS als neurobiologische, weitgehend [[Disposition (Medizin)|genetisch]] bedingte Störung kann im Einzelfall, auch [[Umwelt#Die Umwelt-Anlage-Debatte|umweltbedingt]], sehr unterschiedliche Folgen haben. Meist stehen Betroffene und ihre Angehörigen unter erheblichem Druck. Versagen in Schule oder Beruf sowie die Entwicklung von weiteren psychischen Störungen und Drogenkonsum wurden oft beobachtet. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad, den jeweiligen Symptomen und dem Alter des Betroffenen.<ref>[http://deutsch.medscape.com/artikel/4900428 ADHS in der Kindheit schmälert Zukunftsaussichten]. Medscape Deutschland (2012). [http://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/1378851 Langzeitstudie] von Klein et al.</ref>
'''Uraufführung:''' Zusammen mit der ''[[6. Sinfonie (Beethoven)|Pastorale]]'', dem [[4. Klavierkonzert (Beethoven)|Klavierkonzert Nr. 4, G-Dur op. 58]], Teilen der [[Messe in C-Dur (Beethoven)|Messe in C-Dur, op. 86]] und der [[Fantasie für Klavier, Chor und Orchester|Chorfantasie]] am 22. Dezember 1808 im [[Theater an der Wien]].


Forschungen zur Klärung von Ursachen und Therapien laufen seit Jahrzehnten. Heute (Stand 2017) sind die Nachteile einer verpassten oder fehlerhaften Behandlung weitgehend geklärt, ebenso wie die Vorteile einer individuell angepassten Behandlung (siehe [[#Risiken von Nicht- oder Fehlbehandlung|Risiken von Nicht- oder Fehlbehandlung]]). Anzeichen für eine langfristige Erholung von beeinträchtigten Gehirnfunktionen durch angemessene Behandlung sind bereits vielfach mit modernen [[Neuroimaging|bildgebenden Verfahren]] nachgewiesen worden.
'''Besetzung:''' 1 [[Piccoloflöte]], 2 [[Querflöte|Flöten]], 2 [[Oboe]]n, 2 [[Klarinette]]n, 2 [[Fagott]]e, 1 [[Kontrafagott]], 2 [[Horn (Instrument)|Hörner]], 2 [[Trompete]]n, 3 [[Posaune]]n, [[Pauke]]n in C und G, [[Streichorchester]] (1. [[Violine]], 2. Violine, [[Bratsche|Viola]], [[Violoncello]], [[Kontrabass]]; Violoncello und Kontrabass an einigen Stellen getrennt).


== Bezeichnungen und Abkürzungen ==
== Zur Entstehungsgeschichte siehe auch ==
Neben ADHS existieren viele alternative Bezeichnungen und Abkürzungen. Einige davon beschreiben übereinstimmende Krankheitsbilder, z.&nbsp;B. '''Hyperkinetische Störung (HKS)''' oder '''Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts''syndrom''''', während andere teilweise spezielle Ausprägungen bezeichnen. International wird heute üblicherweise von der ADHS als ''attention deficit hyperactivity disorder'' (ADHD) oder ''attention deficit/hyperactivity disorder'' (AD/HD) gesprochen.
* {{WikipediaDE|5. Sinfonie (Beethoven)#Entstehungsgeschichte}}


Umgangssprachlich verbreitet – wenn auch offiziell veraltet – ist insbesondere die Bezeichnung '''Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom oder -störung (ADS)'''. Die Abkürzungen ''ADS'' und ''AD(H)S'' werden besonders von Betroffenen der Aufmerksamkeitsstörung ohne ausgeprägte Hyperaktivität verwendet. Durch diese soll zum Ausdruck kommen, dass Hyperaktivität nicht immer zwingend als Symptom vorhanden ist. Veraltet sind die Bezeichnung ''Minimale Cerebrale Dysfunktion'' (MCD) oder ''Hyperkinetische Reaktion des Kindesalters''; die Diagnose ''Psychoorganisches Syndrom'' (POS) findet nur noch in der Schweiz Verwendung.<ref name="Krause-S5f">{{Literatur |Autor=[[Johanna Krause (Psychiaterin)|Johanna Krause]] und [[Klaus-Henning Krause]] |Hrsg= |Titel=ADHS im Erwachsenenalter. |Auflage=4. vollst. akt. und erw. |Verlag=Schattauer |Ort= |Datum=2014 |ISBN=978-3-7945-2782-3 |Seiten=5f |Online={{Google Buch| BuchID=vZFeAwAAQBAJ| Seite=5}}}}</ref>
== Zur Musik siehe auch ==
* {{WikipediaDE|5. Sinfonie (Beethoven)#Aufbau und Analyse}}


== Verbreitung und Verlauf ==
== Zur Rezeption des Werkes siehe auch ==
Die Wahrscheinlichkeit, im Verlauf des Lebens für eine begrenzte Zeit oder dauernd von ADHS betroffen zu sein ([[Prävalenz|Lebenszeitprävalenz]]), wurde 2014 nach Auswertung von Dutzenden umfangreichen Studien auf etwa 7 % geschätzt. Dabei zeigten sich keine Belege für die Annahme, es gäbe eine Zunahme von Diagnosen in den letzten Jahrzehnten. Auch ließen sich für den Zeitraum von 1985 bis 2012 keine methodischen Unterschiede nach Zeit oder Geographie annehmen. Alle derartigen scheinbaren Unterschiede erschienen plausibel durch methodische Unterschiede bei der Datenerfassung.<ref name="PMID24464188">G. V. Polanczyk, E. G. Willcutt, G. A. Salum, C. Kieling, L. A. Rohde: ''ADHD prevalence estimates across three decades: an updated systematic review and meta-regression analysis.'' In: ''International journal of epidemiology.'' Band 43, Nummer 2, April 2014, S.&nbsp;434–442, [[doi:10.1093/ije/dyt261]], PMID 24464188 (freier Volltext) (Review).</ref>
* {{WikipediaDE|5. Sinfonie (Beethoven)#Rezeption des Werks}}


Das [[Robert Koch-Institut]] ermittelte ADHS-Prävalenzen nach Altersklassen, indem es Daten des [[Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland|Kinder- und Jugendgesundheitssurvey]] (KiGGS) auswertete. Der Datensatz umfasste 14.836 Mädchen und Jungen im Alter von 3 bis 17 Jahren. Demnach hatten im dreijährigen Studienzeitraum (2003–2006) insgesamt 4,8 % (7,9 % Jungen; 1,8 % Mädchen) eine von einem Arzt oder Psychologen diagnostizierte ADHS. Weitere 4,9 % (6,4 % Jungen; 3,6 % Mädchen) der Teilnehmer galten als ADHS-Verdachtsfälle, da ihr berichtetes Verhalten auf der Unaufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsskala des ''Strengths and Difficulties Questionnaire'' (SDQ)<ref>{{Cite journal | author = R. Goodman | title = The Strengths and Difficulties Questionnaire: a research note | journal = Journal of child psychology and psychiatry, and allied disciplines | volume = 38 | issue = 5 | pages = 581–586 | year = 1997 | month = Juli | pmid = 9255702}}</ref> einen Skalenwert von ≥7 aufwies. Folgende Tabelle stellt dar, wie oft ADHS bei 3–17-jährigen diagnostiziert wird (aufgeschlüsselt nach Altersstufen und Geschlecht).
== Zum Notentext ==
{| class="wikitable"
[[Datei:Beethoven-Deckblatt.png|mini|hochkant|Deckblatt der Ausgabe 1329 vom Jahr 1809]]
!
Der Notentext des Werkes beruht auf den folgenden fünf Hauptquellen, die teilweise im Detail widersprüchlich sind:
!Vorschulalter (3-6 Jahre)
!Grundschulalter (7–10 Jahre)
!Späte Kindheit (11–13 Jahre)
!Jugend (14–17 Jahre)
|-
|ADHS-Häufigkeit
|1,5 %
|5,3 %
|7,1 %
|5,6 %
|-
|Jungen
|2,4 %
|8,7 %
|11,3 %
|9,4 %
|-
|Mädchen
|0,6 %
|1,9 %
|3,0 %
|1,8 %
|}
Sichtbar ist der allgemeine Trend, dass die Diagnosehäufigkeit stark vom Vorschulalter über das Grundschulalter bis zur späten Kindheit ansteigt. Dort erreicht sie einen Höhepunkt und sinkt im Jugendalter wieder. Das männliche Geschlecht überwiegt dabei erheblich – zu jeder Zeit sind 4-5fach mehr Jungen als Mädchen diagnostiziert. Laut KiGGS besteht im Erwachsenenalter die ADHS bei 30–50 % der als Kinder Betroffenen mit gewissen Veränderungen fort.<ref name="RKI-KiGGS">{{Internetquelle |autor= |url=http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Kiggs/Basiserhebung/KiGGS_GPA.pdf?__blob=publicationFile |titel=Erkennen – Bewerten – Handeln: Zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (2008) |titelerg=Kapitel 2.8 zu ADHS, S. 57 |werk= |hrsg=[[Robert Koch-Institut]] |datum= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131211041732/http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Kiggs/Basiserhebung/KiGGS_GPA.pdf?__blob=publicationFile |archiv-datum=2013-12-11 |zugriff=2014-02-24 |format=PDF}} ISBN 978-3-89606-109-6.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://edoc.rki.de/oa/articles/reuPv4KL2czE/PDF/227Ar6DRSOXo.pdf |titel=Die Prävalenz der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland |autor=R. Schlack u. a. (2007) |hrsg=[[Robert Koch-Institut]] |werk= |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140224141913/http://edoc.rki.de/oa/articles/reuPv4KL2czE/PDF/227Ar6DRSOXo.pdf |archiv-datum=2014-02-24 |zugriff=2014-02-24}}</ref>


Im [[Krankheitsverlauf|Verlauf]] der individuellen Entwicklung ändert sich meist das Symptombild: Bei betroffenen Vorschulkindern dominiert meist ein hyperaktiv-impulsives Verhalten ohne sichtbare Aufmerksamkeitsstörung. Mit zunehmendem Alter werden jedoch die Aufmerksamkeitsdefizite immer deutlicher erkennbar und treten in den Vordergrund, während die motorische Unruhe abnimmt. Unter Erwachsenen dann ist die Aufmerksamkeitsstörung ohne ausgeprägte Hyperaktivität am häufigsten.<ref name="DSM-IV-prevalence">{{cite journal|author=Erik G. Willcutt|title=The prevalence of [[Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders|DSM]]-IV attention-deficit/hyperactivity disorder: a meta-analytic review|journal=[[Neurotherapeutics]]|volume=9|issue=3|pages=490–9|date=Juli 2012|pmid=22976615|doi=10.1007/s13311-012-0135-8|pmc=3441936}}</ref>
* Die Partitur von Beethovens eigener Hand ([[Autograf]]), die von ihm zur Uraufführung benutzt wurde. Sie befindet sich im Besitz der [[Staatsbibliothek zu Berlin|Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]] in Berlin.
* Das handschriftliche Stimmenmaterial, das für die Uraufführung erstellt wurde. Es entstand zum Teil unter Beethovens Aufsicht. Es befindet sich im Besitz der [[Gesellschaft der Musikfreunde in Wien]].
* Eine Handschrift des [[Kopist]]en Schlemmer, mit Korrekturen Beethovens, die dem Verlag [[Breitkopf & Härtel]] als Stichvorlage diente. Sie befindet sich im Archiv des Verlages.
* Die gedruckten Stimmen, die 1809 unter der Verlagsnummer 1329 bei demselben Verlag erschienen.
* Die gedruckte [[Partitur]], die der Verlag 1826 unter der Nummer 4302 veröffentlichte.


== Behandlung ==
Zwischen diesen Quellen, besonders zwischen handschriftlichen und gedruckten, bestehen Unterschiede. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die [[Dynamik (Musik)|Dynamik]], [[Phrasierung]] und [[Artikulation (Musik)|Artikulation]]. Dabei gehen die Handschriften in Richtung einer sehr abgestuften Dynamik und einer detaillierten Phrasierung und Artikulation. Die gedruckten Quellen passen sich mehr den traditionellen Konventionen der Orchesterpraxis an. Ein wichtiger Unterschied zwischen Autograf und Druckversion betrifft das [[Scherzo]]. Es war ursprünglich 611 Takte lang, was Beethoven wohl im Nachhinein als zu lang empfand und erheblich kürzte. Zwei Takte der Wiederholung, die in der gekürzten Version keinen Sinn ergeben, tauchen trotz brieflicher Hinweise Beethovens an den Verlag seltsamerweise bis 1846, als [[Felix Mendelssohn Bartholdy]] darauf aufmerksam machte, in den Notenausgaben auf. Die Mehrzahl der heute verwendeten Partituren geht von der 1862 erschienenen Gesamtausgabe der Werke Beethovens aus, die ihrerseits auf den gedruckten Versionen von 1809 und 1826 beruht. Von [[Elliot Forbes]] und [[Peter Gülke]] wurden abweichende Partituren herausgegeben, die die genannten Diskrepanzen berücksichtigen.
<div style="clear:both;"></div>


Häufig werden ADHS-Symptome mit [[Wikipedia:Ritalin|Ritalin]] (einer Psycho-Droge) behandelt. Von Schulmedizinern verschwiegen wird allerdings meist, dass es auch aussichtsreiche Behandlungsmöglichkeiten mit Mitteln der Komplementärmedizin ([[Homöopathie]], [[Anthroposophische Medizin]], Phytotherapie) gibt. So zeigen amerikanische Studien, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen ADHS und extremen Alluminiumbelastungen besteht. In einer Studie konnte ein mehr als signifikanter Zusammenhang hergestellt werden (Dr. Steven Davis u.s.).   Nachdem man die behandelten Jugendlichen "entgiftete", erholten sich ihre Gehirne spürbar. In einigen, vielleicht eher wenigen Fällen, wird auch die Behandlung mittels Psychotherapie aussichtsreich sein können, in jedem Fall aber ist so etwas behandlungsbegleitend wünschenswert.
== Literatur ==
* Rainer Cadenbach (Hrsg.): ''Ludwig van Beethoven. Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67. Faksimile.'' Laaber-Verlag, Laaber 2002, ISBN 3-89007-408-1.
* Max Chop: ''Ludwig van Beethovens Symphonien (Nr. 4–6), geschichtlich und musikalisch analysiert, mit zahlreichen Notenbeispielen von Max Chop.'' Reclam, Leipzig 1910.
* Eliot Forbes: ''Beethoven. Symphony No. 5 in C minor.'' Norton, New York 1971, ISBN 0-393-09893-1.
* Mechtild Fuchs: ''„So pocht das Schicksal an die Pforte“. Untersuchungen und Vorschläge zur Rezeption sinfonischer Musik des 19. Jahrhunderts.'' Katzbichler, München/Salzburg 1986, ISBN 3-87397-088-0.
* Harry Goldschmidt: ''Beethoven. Werkeinführungen''. Reclam, Leipzig 1975.
* Peter Gülke: ''Zur Neuausgabe der Sinfonie Nr. 5 von Ludwig van Beethoven.'' Peters, Leipzig 1978.* [[Wulf Konold]]: ''Ludwig van Beethoven. 5. Symphonie.'' Schott, Mainz 1979, 1989, ISBN 3-7957-8101-9.
* Lewis Lockwood: ''Beethoven – seine Musik, sein Leben.'' Bärenreiter, Kassel 2009, ISBN 978-3-476-02231-8.
* Karl Nef: ''Die neun Sinfonien Beethovens.'' Breitkopf & Härtel, Leipzig 1928.
* Dieter Rexroth: ''Beethovens Symphonien. Ein musikalischer Werkführer.'' Beck, München 2005, ISBN 3-406-44809-7.
* Heinrich Schenker: ''Beethoven. V. Sinfonie. Darstellung des musikalischen Inhaltes nach der Handschrift unter fortlaufender Berücksichtigung des Vortrages und der Literatur.'' Tonwille-Verlag, Wien 1925.
* Renate Ulm (Hrsg.): ''Die 9 Sinfonien Beethovens. Entstehung, Deutung, Wirkung.'' Vorwort von [[Lorin Maazel]]. 6. Auflage. Bärenreiter, Kassel u.&nbsp;a. 2009, ISBN 978-3-7618-1241-9 (Bärenreiter-Werkeinführungen).
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Symphony No. 5 (Beethoven)|5. Sinfonie (Beethoven) incl. Audiodateien}}
{{Wikisource|Beethovens Instrumental-Musik|E.T.A. Hoffmanns epochemachender Artikel ''Beethovens Instrumental-Musik''}}


== Siehe auch ==
'''Hintergrund und Werkanalysen'''
* {{WikipediaDE|Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung}}
* [http://www.beethoven-haus-bonn.de/sixcms/detail.php?id=15105&template=werkseite_digitales_archiv_de&_eid=1502&_ug=Sinfonien&_werkid=67&_mid=Werke%20Ludwig%20van%20Beethovens&suchparameter=&_seite=1 Dokumente zur 5. Sinfonie in der Sammlung des Beethoven-Hauses Bonn]
* {{WikipediaDE|Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen}}
* [http://www.aeiou.at/bt-sym5.htm Österreichische Seite mit einer Analyse des Werkes]
* [http://www.hberlioz.com/Predecessors/beethsym.htm Hector Berlioz über die Sinfonien Beethovens] (englisch)
* [http://www.kritische-musik.de/noframes/beethoven-sinf.shtml#Sinfonie%20Nr.%205%20c-Moll%20op.%2067%20-%20So%20klopft%20kein%20Schicksal%20an%20die%20Tür Artikel über das Werk, www.kritische-musik.de]
* [http://raptusassociation.org/creation2_g.html Eine allgemeine Geschichte der Sinfonie]


== Literatur ==
'''Notenausgaben:'''
'''Aktuelle Leitlinien'''
* [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0004/bsb00042166/images/index.html?seite=5 Die Partitur aus der kritischen Gesamtausgabe]
* [http://www.ag-adhs.de/uploads/Leitlinie2014mr.pdf ''ADHS bei Kindern und Jugendlichen''.] Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.&nbsp;V., Januar 2007. (''Medikamentöse Therapie'' im März 2014 aktualisiert.)
* [http://www.dlib.indiana.edu/variations/scores/bgp5237/index.html Die komplette Partitur in einer älteren Ausgabe]
'''Historische Leitlinien'''
* [http://www.mutopiaproject.org/cgibin/make-table.cgi?searchingfor=beethoven+symphony+5+67 Freie Notenausgaben der 5. Sinfonie] im Mutopia-Projekt
* ''Leitlinie Hyperkinetische Störungen (F90)''. Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Stand 2006 ([http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/028-019.html online]; Gültigkeit abgelaufen am 30. November 2011, Neufassung für alle Altersstufen [http://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/028-045.html angekündigt für 30. Juni 2017]).
* Dieter Ebert, Johanna Krause, Christa Roth-Sackenheim: ''ADHS im Erwachsenenalter – Leitlinien auf der Basis eines Expertenkonsensus mit Unterstützung der DGPPN''. In: ''Der Nervenarzt'', Nr.&nbsp;10/2003, S.&nbsp;939–946 ([http://www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/kurzversion-leitlinien/leitlinien-adhs-erwachsenenalter.pdf PDF; 216 KB]; DGPPN = Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde).
'''Einführungen'''<!-- Sortiert nach [dem ersten] Autor. Beim Aktualisieren bitte sämtliche Angaben prüfen! -->
* Russell A. Barkley (Hrsg.): ''Das große ADHS-Handbuch für Eltern.'' Verlag Hans Huber, Bern 2010, ISBN 3-456-84916-8.
* Hans-Christoph Steinhausen u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Handbuch ADHS - Grundlagen, Klinik, Therapie und Verlauf''. Kohlhammer 2009. ISBN 978-3-17-022744-6.
* Manfred Döpfner, Tobias Banaschewski: ''Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS).'' In: Franz Petermann (Hrsg.): ''Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie.'' 7., überarb. und erw. Aufl. Hogrefe 2013, ISBN 978-3-8017-2447-4, S.&nbsp;271–290.
* Kai G. Kahl u.&nbsp;a.: ''Praxishandbuch ADHS: Diagnostik und Therapie für alle Altersstufen''. 2., überarb. und erw. Aufl., Georg Thieme Verlag 2012, ISBN 3-13-156762-7.
* {{Literatur
  |Autor=Johanna Krause und Klaus-Henning Krause
  |Hrsg=
  |Titel=ADHS im Erwachsenenalter. Symptome – Differenzialdiagnose – Therapie
  |Auflage=4. vollst. akt. und erw.
  |Verlag=Schattauer
  |Ort=Stuttgart
  |Datum=2014
  |ISBN=978-3-7945-2782-3
  |Seiten=}}
'''Geschichte'''
* Russell A. Barkley: ''History of ADHD'', in: ders. (Hrsg.): ''Attention-Deficit Hyperactivity Disorder, Fourth Edition. A Handbook for Diagnosis and Treatment''. Guilford Publications, New York 2014, ISBN 1-4625-1785-4, S. 3–50.
* Aribert Rothenberger, Klaus-Jürgen Neumärker: ''Wissenschaftsgeschichte der ADHS – Kramer-Pollnow im Spiegel der Zeit.'' Steinkopff, Darmstadt 2005, ISBN 3-7985-1552-2.


== Weblinks ==
; Aufnahme:
* Broschüre der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2013): ''[http://www.bzga.de/infomaterialien/kinder-und-jugendgesundheit/hyperaktivitaetssyndrom-was-bedeutet-das/ adhs … was bedeutet das?]''
* [https://www.youtube.com/watch?v=T2HCnAy74EM Beethoven: Symphonie Nr. 5] Gemeinfreie Aufnahme bei YouTube
* Zentrales adhs-netz: [http://www.zentrales-adhs-netz.de/fileadmin/ADHS/Fuer_Therapeuten/Fachliteratur/Artikel/Deutsche_Uebersetzung_des_International_Consensus_Statements_on_ADHD.pdf ''Zur Medienberichterstattung über ADHS – Gemeinsame Erklärung internationaler Wissenschaftler''] (Deutsche Übersetzung).
* Bundesärztekammer (2005): ''Stellungnahme zur „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)“ ([http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/ADHSLang.pdf Langfassung] oder [http://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/ADHSkurz.pdf Kurzfassung])''
* [http://www.adhs.info/ ADHS Infoportal des zentralen ADHS-Netzes] des Universitätsklinikums Köln
* [http://www.sfg-adhs.ch/adhs Schweizerische Fachgesellschaft ADHS]
* [https://www.youtube.com/watch?v=FW9gVpzvSZo Die Wahrheit über Chemtrails] YouTube


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Gesundheitshinweis}}
{{Normdaten|TYP=w|GND=300016387|LCCN=n/81/72943}}
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4525885-5}}


[[Kategorie:Krankheitsbild in der Neurologie]]
{{SORTIERUNG:#:5 Sinfonie Beethoven}}
[[Kategorie:Psychische Störung]]
[[Kategorie:Sinfonie von Ludwig van Beethoven]]
[[Kategorie:Behinderungsart]]
[[Kategorie:Werk von Ludwig van Beethoven]]
[[Kategorie:ADHS|!]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 11. Juli 2019, 20:04 Uhr

Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie (c-Moll, Opus 67) gehört zu seinen berühmtesten Werken und ist eines der populärsten Stücke der klassischen Musik.[1] Sie ist auch unter der Bezeichnung Schicksalssinfonie bekannt.

Die ganze viersätzige Sinfonie wird vielfach mit dem prägnanten Anfangsmotiv identifiziert, mit den drei markanten Achteln auf G, denen in derselben Dynamik (fortissimo) ein langgezogenes Es folgt.

In der sogenannten romantischen Beethoven-Rezeption, die bis in das 20. Jahrhundert reichte, wurde Beethovens „Fünfte“ im Sinne eines Schicksalsdramas als eine musikalisch objektivierte Erzählung von Niederlage und Triumph, vom ewigen menschlichen Schicksalskampf, von Leid und Erlösung interpretiert.[2] Ähnlich wie die 9. Sinfonie mit ihrer „Ode an die Freude“ behandelt sie dieser Deutung zufolge mit ihrem per aspera ad astra, ihrem Weg durch Nacht zum Licht, von c-Moll nach C-Dur einen grundlegenden Gedanken der europäischen Kultur.[3] Auch wenn diese Deutung in der heutigen Zeit manchmal als pathetisch angesehen wird, kann auf jeden Fall festgestellt werden, dass Beethovens Fünfte zusammen mit der 3. Sinfonie, in deren Paralleltonart sie steht, und mehr noch der 9. Sinfonie das sinfonische Schaffen des 19. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst hat – von Franz Schubert und Johannes Brahms über Pjotr Iljitsch Tschaikowski und Anton Bruckner bis hin zu Gustav Mahler.[4] Sie ist außerdem eines der Werke, die sowohl den Liebhaber klassischer Musik als auch Menschen, die sonst kaum der klassischen Musik zugeneigt sind, immer wieder in ihren Bann zu ziehen vermögen, nicht zuletzt durch ihre rhythmische Kraft, die schon im Anfangsmotiv mittels des Unisono der Streicher besonders prägnant in Erscheinung tritt.

Daten zum Werk

Entstehungszeit: Erste Aufzeichnungen reichen in das Jahr 1800 zurück. Direkte Niederschriften finden sich in Beethovens Skizzenbuch vom Februar und März 1804. Die Fertigstellung erfolgte in der Zeit von April 1807 bis zum Frühjahr 1808.

Uraufführung: Zusammen mit der Pastorale, dem Klavierkonzert Nr. 4, G-Dur op. 58, Teilen der Messe in C-Dur, op. 86 und der Chorfantasie am 22. Dezember 1808 im Theater an der Wien.

Besetzung: 1 Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 1 Kontrafagott, 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken in C und G, Streichorchester (1. Violine, 2. Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass; Violoncello und Kontrabass an einigen Stellen getrennt).

Zur Entstehungsgeschichte siehe auch

Zur Musik siehe auch

Zur Rezeption des Werkes siehe auch

Zum Notentext

Deckblatt der Ausgabe 1329 vom Jahr 1809

Der Notentext des Werkes beruht auf den folgenden fünf Hauptquellen, die teilweise im Detail widersprüchlich sind:

  • Die Partitur von Beethovens eigener Hand (Autograf), die von ihm zur Uraufführung benutzt wurde. Sie befindet sich im Besitz der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin.
  • Das handschriftliche Stimmenmaterial, das für die Uraufführung erstellt wurde. Es entstand zum Teil unter Beethovens Aufsicht. Es befindet sich im Besitz der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.
  • Eine Handschrift des Kopisten Schlemmer, mit Korrekturen Beethovens, die dem Verlag Breitkopf & Härtel als Stichvorlage diente. Sie befindet sich im Archiv des Verlages.
  • Die gedruckten Stimmen, die 1809 unter der Verlagsnummer 1329 bei demselben Verlag erschienen.
  • Die gedruckte Partitur, die der Verlag 1826 unter der Nummer 4302 veröffentlichte.

Zwischen diesen Quellen, besonders zwischen handschriftlichen und gedruckten, bestehen Unterschiede. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die Dynamik, Phrasierung und Artikulation. Dabei gehen die Handschriften in Richtung einer sehr abgestuften Dynamik und einer detaillierten Phrasierung und Artikulation. Die gedruckten Quellen passen sich mehr den traditionellen Konventionen der Orchesterpraxis an. Ein wichtiger Unterschied zwischen Autograf und Druckversion betrifft das Scherzo. Es war ursprünglich 611 Takte lang, was Beethoven wohl im Nachhinein als zu lang empfand und erheblich kürzte. Zwei Takte der Wiederholung, die in der gekürzten Version keinen Sinn ergeben, tauchen trotz brieflicher Hinweise Beethovens an den Verlag seltsamerweise bis 1846, als Felix Mendelssohn Bartholdy darauf aufmerksam machte, in den Notenausgaben auf. Die Mehrzahl der heute verwendeten Partituren geht von der 1862 erschienenen Gesamtausgabe der Werke Beethovens aus, die ihrerseits auf den gedruckten Versionen von 1809 und 1826 beruht. Von Elliot Forbes und Peter Gülke wurden abweichende Partituren herausgegeben, die die genannten Diskrepanzen berücksichtigen.

Literatur

  • Rainer Cadenbach (Hrsg.): Ludwig van Beethoven. Symphonie Nr. 5 c-Moll op. 67. Faksimile. Laaber-Verlag, Laaber 2002, ISBN 3-89007-408-1.
  • Max Chop: Ludwig van Beethovens Symphonien (Nr. 4–6), geschichtlich und musikalisch analysiert, mit zahlreichen Notenbeispielen von Max Chop. Reclam, Leipzig 1910.
  • Eliot Forbes: Beethoven. Symphony No. 5 in C minor. Norton, New York 1971, ISBN 0-393-09893-1.
  • Mechtild Fuchs: „So pocht das Schicksal an die Pforte“. Untersuchungen und Vorschläge zur Rezeption sinfonischer Musik des 19. Jahrhunderts. Katzbichler, München/Salzburg 1986, ISBN 3-87397-088-0.
  • Harry Goldschmidt: Beethoven. Werkeinführungen. Reclam, Leipzig 1975.
  • Peter Gülke: Zur Neuausgabe der Sinfonie Nr. 5 von Ludwig van Beethoven. Peters, Leipzig 1978.* Wulf Konold: Ludwig van Beethoven. 5. Symphonie. Schott, Mainz 1979, 1989, ISBN 3-7957-8101-9.
  • Lewis Lockwood: Beethoven – seine Musik, sein Leben. Bärenreiter, Kassel 2009, ISBN 978-3-476-02231-8.
  • Karl Nef: Die neun Sinfonien Beethovens. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1928.
  • Dieter Rexroth: Beethovens Symphonien. Ein musikalischer Werkführer. Beck, München 2005, ISBN 3-406-44809-7.
  • Heinrich Schenker: Beethoven. V. Sinfonie. Darstellung des musikalischen Inhaltes nach der Handschrift unter fortlaufender Berücksichtigung des Vortrages und der Literatur. Tonwille-Verlag, Wien 1925.
  • Renate Ulm (Hrsg.): Die 9 Sinfonien Beethovens. Entstehung, Deutung, Wirkung. Vorwort von Lorin Maazel. 6. Auflage. Bärenreiter, Kassel u. a. 2009, ISBN 978-3-7618-1241-9 (Bärenreiter-Werkeinführungen).

Weblinks

Commons: 5. Sinfonie (Beethoven) incl. Audiodateien - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Hintergrund und Werkanalysen

Notenausgaben:

Aufnahme

Einzelnachweise

  1. Fuchs: „So pocht das Schicksal an die Pforte“. 1986, S. 118f.
  2. Vergleiche beispielsweise Hans Mersmann: Beethoven. Die Synthese der Stile. Verlag von Julius Bard, Berlin 1922, S. 37.
  3. Siehe etwa Hermann Kretzschmar: Führer durch den Concertsaal. I: Sinfonie und Suite. A. G. Liebeskind, Leipzig 1887, S. 88–92.
  4. Mathias Mayer: Die Kunst der Abdankung. Neun Kapitel über die Macht der Ohnmacht. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-1992-X, S. 100 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel 5. Sinfonie (Beethoven) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.