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| [[File:Harun-Charlemagne.jpg|mini|400px|Harun al Raschid empfängt die Gesandten Karls des Großen ([[Wikipedia:Julius Köckert|Julius Köckert]] 1864)]] | | #WEITERLEITUNG [[Analogieschluss]] |
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| '''Hārūn ar-Raschīd''' (auch '''Harun al-Raschid'''; {{arS|هارون الرشيد|d=Hārūn ar-Rašīd}}; * um [[Wikipedia:763|763]] in [[Wikipedia:Rayy|Rayy]]?; † [[Wikipedia:809|809]] in [[Wikipedia:Tūs|Tūs]] in Persien, begraben in [[Wikipedia:Maschhad|Maschhad]]), ein Sohn des [[w:Kalif|Kalifen]] [[w:al-Mahdi (Abbasiden)|al-Mahdi]] aus dem Geschlecht der [[Wikipedia:Abbasiden|Abbasiden]], wuchs in der Stadt [[w:Balch|Balch]] im Norden des heutigen [[w:Afghanistan|Afghanistan]] in der Obhut der mächtigen Dynastie der [[w:Barmakiden|Barmakiden]] auf. 778 betraute al-Mahdi [[Yahya ibn Chalid]] mit der Ausbildung Haruns. Nach dem Tod seines Bruders [[w:al-Hādī|al-Hadi]] regierte Harun al Raschid von [[Wikipedia:786|786]] bis [[Wikipedia:809|809]] als Kalif und führte das [[w:Abbasiden-Kalifat|Abbasiden-Kalifat]] zu seiner wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Blüte.
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| Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete [[Yahya ibn Khalid]], der von Harun zum [[w:Wesir|Wesir]] berufen wurde (786–803) und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den arabischen und persischen Gruppen anstrebte. Er holte [[Christen]] und [[Zoroastrismus|Zoroastrier]] an den Hof und ließ viele griechische philosophische und naturwissenschaftliche Texte übersetzen. 803 wurden die Barmakiden plötzlich entmachtet, ihr Eigentum konfisziert und Yaha zusammen mit seinem Sohn [[WikipediaEN:Al-Fadl ibn Yahya|Fadl]] inhaftiert, was auch in die Geschichten aus [[w:Tausendundeine Nacht|Tausendundeine Nacht]] einging, durch die Harun al Raschid in der westlichen Welt sehr bekannt wurde.
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| Zur Zeit Harun al Raschids entwickelte sich das [[Eigendenken]] des [[Mensch]]en, nachdem die [[kosmische Intelligenz]] [[Michael (Erzengel)|Michael]] entsunken und in der Erdenregion angekommen war {{GZ||240|184}}. Kurz nach seinem Regierungsantritt empfing er [[Wikipedia:786|786]] die Gesandtschaft [[Karl der Große|Karls des Großen]] und schenkte dem Frankenherrscher einen indischen Elefanten namens ''[[Wikipedia:Abul Abbas|Abul Abbas]]'' sowie eine kunstvolle Wasseruhr mit Stundenschlag und Automatenwerk. Harun und Karl trafen einander nie persönlich, unterhielten aber gute diplomatische Beziehungen. Bekannt ist er vor allem auch durch seine zentrale Rolle .
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| Nach Angaben [[Rudolf Steiner]]s wurde Harun al-Raschid als [[Francis Bacon]] [[Reinkarnation|wiedergeboren]] und sein weiser Berater als [[Jan Amos Comenius]]. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei diesem „weise Berater“ um [[Yahya ibn Khalid]] handelte.
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| {{GZ|Eine glänzende Stätte für diesen Arabismus war in Asien drüben am
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| Hofe des ''Harun al Raschid'', so in dem Zeitalter, in dem in Europa ''Karl der Große'' herrschte. Aber während Karl der Große kaum darüber
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| hinauskam, schreiben und lesen zu können, die primitivsten Anfänge
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| der Kultur zu entfalten, lebte eine höchst großartige Kultur am Hofe
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| Harun al Raschids. Harun war vielleicht kein ganz guter, aber ein umfassender
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| Geist, ein eindringlicher, genialer Geist, im besten Sinne des
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| Wortes ein universeller Geist. Er versammelte am Hofe alle diejenigen
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| Weisen, welche Träger waren desjenigen, was dazumal gewußt werden
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| konnte: Dichter, Philosophen, Mediziner, Theologen, Architekten, alles
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| das lebte, hergeführt von seinem großen Geiste, am Hofe Harun al
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| Raschids.
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| Nun lebte an diesem Hofe Harun al Raschids ein ganz eminenter,
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| bedeutsamer Geist, ein Geist, der - nicht dazumal in der Inkarnation
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| am Hofe Harun al Raschids, sondern in einer früheren Inkarnation -
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| ein wirklicher Eingeweihter gewesen war. Sie werden sich fragen:
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| Bleibt denn ein Eingeweihter, durch die Inkarnationen gehend, nicht
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| ein Eingeweihter? Man kann ein tief Eingeweihter in einer früheren
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| Epoche gewesen sein, und man muß in einer neuen Epoche denjenigen
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| Körper benützen, man muß diejenige Erziehung durchmachen, welche
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| aus dieser Epoche herauskommen kann [...]
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| So war die Persönlichkeit, von der die Überlieferung sagt, daß sie
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| großartige Einrichtungen für alle die Wissenschaften am Hofe Harun
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| al Raschids getroffen hat, dazumal eben nur einer der größten Weisen
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| seiner Zeit, mit einem im Geiste so überragenden Organisationstalent,
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| daß viel von dem, was am Hofe Harun al Raschids gewirkt hat, von
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| diesem Geiste ausging.
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| Nun breitete sich der Arabismus durch Jahrhunderte aus. Wir wissen
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| ja von den Kriegen, die Europa geführt hat, um den Arabismus in
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| seine Schranken zurückzuweisen. Damit war es nicht abgetan: Die
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| Seelen, die gewirkt haben im Arabismus, gehen durch die Pforte des
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| Todes, entwickeln sich durch die geistige Welt weiter und bleiben in
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| einer gewissen Art bei ihrem Wirken. So ist es bei den zwei Individualitäten
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| des Harun al Raschid und seines weisen Ratgebers, der an
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| seinem Hofe gelebt hat.
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| Folgen wir zunächst Harun al Raschid. Er geht durch die Pforte des
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| Todes, entwickelt sich durch die geistige Welt weiter. Die äußere Form
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| des Arabismus wird zurückgedrängt; das Christentum pflanzt seinen
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| exoterischen Charakter, den es allmählich angenommen hat, Mittelund
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| Westeuropa ein. Aber so wenig es möglich ist, in der alten Form
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| des Mohammedanismus, des Arabismus in Europa weiterzuwirken, so
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| sehr wird es möglich, daß die Seelen derjenigen, die am Hofe des Harun
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| al Raschid in dieser glänzenden Zivilisation einmal gelebt und den
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| Impuls empfangen haben, darin weiterzuwirken, eben weiterwirken.
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| So sehen wir, daß Harun al Raschid selber wiederverkörpert wird
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| in der vielgenannten Persönlichkeit des Baco von Verulam, jenes englischen
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| führenden Geistes, von dem die ganze moderne wissenschaftliche
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| Denkweise und damit vieles von dem, was jetzt in den Menschen
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| lebt, beeinflußt ist. Harun al Raschid konnte nicht von London, von
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| England aus eine im strengen Sinne des Arabismus geformte Kultur
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| und Zivilisation verbreiten, diese Seele mußte sich der Form bedienen,
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| die im westlichen Abendlande möglich war. Aber der ganze Grundzug,
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| der Grundduktus desjenigen, was Baco von Verulam über die europäische
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| Denkweise ergossen hat, das ist der alte Arabismus in der
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| neuen Form. Und so lebt gerade in dem, was naturwissenschaftliche
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| Denkweise heute ist, der Arabismus, weil Baco von Verulam der
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| wiederverkörperte Harun al Raschid war.
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| Der Weise, der an seinem Hofe gelebt hat, er ging ebenfalls durch
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| die Pforte des Todes; aber er ging einen anderen Weg. Er konnte nicht
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| untertauchen in eine solche materialistisch gesinnte Geistesströmung,
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| in die Baco untertauchen konnte, er mußte bei einer mehr spirituellen
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| Geistesströmung bleiben. Und so kam es denn, daß in dem Zeitalter, in
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| dem auch Baco von Verulam wirkte, ein anderer Geist - aber jetzt in
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| Mitteleuropa - wirkte, der sich gewissermaßen der Seele nach begegnete
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| mit dem, was ausging von der Seele des wiedergeborenen Harun al
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| Raschid. Wir sehen gewissermaßen die Baco-Strömung von England
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| gegen Mitteleuropa herüber sich ergießen, von Westen nach Osten.
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| Dadurch, daß die Seele, ich möchte sagen, von Spanien und Frankreich
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| herüber zurückgebracht hat diese Anschauung des Arabismus, dadurch
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| ist schon zu begreifen, daß sie einen anderen Inhalt bekam als jene
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| Seele, die durch die Pforte des Todes geht, den Blick während des Durchgangs
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| durch die geistige Welt gerichtet hat auf das, was in Ost- und
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| Mitteleuropa war, und in Mitteleuropa wiedergeboren wurde als Amos
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| Comenius. Er hat dasjenige, was er ausgelebt hat am Hofe Harun al
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| Raschids aus orientalischer Weisheit heraus, wieder erneuert dadurch,
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| daß er dann im 17. Jahrhundert diejenige Persönlichkeit war, welche
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| ganz energisch den Gedanken vertreten hat: Ein Geistiges, ein gegliedertes
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| Geistiges geht durch die Menschheitsentwickelung. - Trivial sagt
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| man oftmals, Comenius habe geglaubt an das «Tausendjährige Reich».
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| Das ist trivial gesprochen. In Wahrheit bedeutet das, daß Comenius
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| an Epochen in der Menschheitsentwickelung geglaubt hat, daß er eine
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| geistige, von der geistigen Welt aus gegliederte weltgeschichtliche Entwickelung
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| angenommen hat. Er will zeigen, daß ein Geistiges die ganze
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| Natur durchwallt und durchwebt: er schreibt eine «Pansophia», eine
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| Allweisheit. Es ist eigentlich ein tiefer geistiger Zug in dem, was Arnos
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| Comenius wirkte. Dabei ist er ein Erneuerer des Erziehungswesens. Das
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| ist bekannt: er strebte nach Anschaulichkeit; aber nach einer anderen
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| Anschaulichkeit als der Materialismus, nach einer durch und durch
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| geistigen Anschaulichkeit. Ich kann das nicht in Einzelheiten auseinandersetzen,
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| ich kann nur hinweisen, wie Arabismus in westlicher Form,
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| Arabismus in orientalischer Form, ausgeflossen ist von dem, was in
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| Mitteleuropa aus dem Zusammenströmen dieser beiden Geistesimpulse
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| entstanden, hervorgegangen ist.|240|45ff}}
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| == Literatur ==
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Sechster Band'', [[GA 240]] (1992), ISBN 3-7274-2401-X {{Vorträge|240}}
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| {{GA}}
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| {{SORTIERUNG:Harun Arraschid}}
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| [[Kategorie:Kalif (Abbasiden)]]
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| [[Kategorie:Geboren im 8. Jahrhundert]]
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| [[Kategorie:Gestorben 809]]
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| [[Kategorie:Mann]]
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| {{Wikipedia}}
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