Messias und Alpha: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Begriff '''Messias''' ({{HeS|משיח}} ''Maschiach'' oder ''Moschiach'', [[Aramäische Sprache|aramäisch]] ''Meschiah'', {{ELSalt|Χριστός}} - ''Christos'', [[Latein|latinisiert]] ''[[Christus]]'') stammt aus dem [[Tanach]] und bedeutet ''„der Gesalbte“''.
'''Alpha''' ([[Altgriechische Sprache|altgriechisch]] {{lang|grc|ἄλφα}}, [[Neugriechische Sprache|heutiges Neugriechisch]] {{lang|el|Άλφα}}; [[Majuskel]] Α, [[Minuskel]] α) ist der erste [[Buchstabe]] des [[Griechisches Alphabet|griechischen Alphabets]] und hat einen [[Griechische Zahlen|numerischen Wert]] von 1.


==Überblick==
== Herkunft ==
Im Tanach, der Hebräischen [[Bibel]], bezeichnet dieser Hoheitstitel einen von [[JHWH]] erwählten und bevollmächtigten Menschen mit besonderen Aufgaben für sein Volk [[Israel]]: meist den [[König]], später auch den [[Hoherpriester|Hohenpriester]], im übertragenen Sinn auch einen von Gott inspirierten wahren [[Prophet]]en.  
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|- style="text-align:center;"
|[[Datei:Proto-semiticA-01.svg|x64px|]]<br />Proto-semitischer Ochsenkopf
|[[Datei:PhoenicianA-01.svg|x64px|]]<br />Phönizisches ''Aleph''
|[[Datei:Alpha uc lc.svg|x64px|]]<br />Griechisches ''Alpha''
|}
Das Zeichen geht auf den [[Wikipedia:Phönizische Schrift|phönizischen Buchstaben]] ''alef'' zurück, der wiederum ursprünglich einen Stierkopf darstellte. Wenn man ein großes Alpha auf den Kopf stellt oder ein kleines um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn dreht, kann man noch sehr gut einen Stierkopf erkennen.


Seit dem Untergang des israelitischen Königtums (586 v. Chr.) kündigten einige biblische Propheten einen Retter und Friedensbringer der [[Endzeit]] an, den sie jedoch nie ''Maschiach'' nannten. Erst in außerkanonischen Schriften des [[Judentum]]s erhielt er diesen Titel.  
Aus demselben Zeichen entwickeln sich das ''hebräische [[aleph]]'' und das ''arabische [[Wikipedia:Alif (Arabischer Buchstabe)|alif]]'', aus dem griechischen Buchstaben das ''lateinische [[A]]'' und daraus auch das ''kyrillische A''.


Die [[Septuaginta]] übersetzte ''Maschiach'' stets mit ''Christos''. Das [[Urchristentum]] bezeichnete [[Jesus von Nazaret]] mit diesem griechischen Titel, latinisiert „der Christus“. Mit dem zum Eigennamen gewordenen [[Glaubensbekenntnis]] „[[Jesus Christus]]“ drückten die jüdischen Anhänger Jesu aus, dass Gott in diesem Menschen seinen endgültigen Heilswillen offenbart und die prophetischen Verheißungen zu erfüllen begonnen habe.
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat|Alpha (letter)|Alpha (Buchstabe)}}


Die biblischen Bedeutungen des Begriffs haben sich durch die gegenseitige Abgrenzung von Juden- und Christentum auseinander entwickelt. Die an eine menschliche Einzelperson geknüpfte Hoffnung auf endgültigen [[Weltfrieden]] wirkte vielfach auch auf politische [[Ideologie]]n ein (siehe dazu [[Messianismus]]).
{{Navigationsleiste Griechisches Alphabet}}


==Hebräische Bibel==
[[Kategorie:Griechischer Buchstabe]]
Im Tanach findet man entweder historische Personen, die ''Maschiach'' genannt wurden, an die man aber keine endzeitlichen Heilserwartungen knüpfte, oder endzeitliche Heilserwartungen an eine Retter- und Mittlergestalt, die nicht ''Maschiach'' genannt wird.
 
===Der Bevollmächtigte Gottes===
Der Ausdruck „der Gesalbte" stammt von einem altorientalischen Ritual der [[Salbung]] hoher Beamter. In der Bibel salbt jedoch kein König einen Nachfolger, Minister oder Vasallen. Vielmehr berufen Propheten damit einen zuvor Unbekannten oder Oppositionellen ({{B|1_Sam|16|13}}; {{B|2_Sam|2|4}}; {{B|2_Kön|9|3}} u.a.) noch vor ihrer Akklamation durch das Volk für ihr künftiges Amt. Demgemäß bezeichnet die Begriffskombination ''Gesalbter JHWHs'' von Gott „erwählte“ Könige Israels ({{B|Ps|2|2}}; {{B|Ps|18|51}}; {{B|Ps|20|7}}; {{B|Ps|132|10.17}}).
 
So salbt [[Samuel (Prophet)]] im Auftrag Gottes [[Saul]] zum Retter vor der Bedrohung durch die [[Philister]] {{Bibel|1_Sam|10|1f}}. Nach ersten militärischen Erfolgen bestätigt eine Loswahl Saul {{Bibel|1_Sam|10|21}}, nach weiteren macht eine Stämmeversammlung ihn zum König {{Bibel|1_Sam|11|15}}. In seiner Abschiedsrede übergibt Samuel ihm sein theopolitisches Führungsamt {{Bibel|1_Sam|12|3.5}}. Daher bezeichnete ''Maschiach'' wohl ursprünglich einen prophetisch berufenen Anführer, der die frühere vorstaatliche Rolle der spontan und situationsbedingt auftretenden, charismatischen „[[Buch Richter|Richter]]", Gottes Volk vor übermächtigen äußeren Feinden zu retten, übernehmen und verstetigen sollte. Jene überkam [[Heiliger Geist|Gottes Geist]] unmittelbar; nun galt Geistbegabung als Folge der Salbung durch einen Propheten ({{B|1_Sam|10|1.6}}; {{B|1_Sam|16|13}}; {{B|2_Sam|23|1f}}), war also Ausdruck einer mittelbaren [[Theokratie]].
 
Im Südreich [[Juda]], das anders als das Nordreich [[Israel (Reich)|Israel]] eine stabile Königsdynastie ausbildete, erscheint die Salbung dann häufig vor oder bei einer Thronbesteigung ({{B|2_Sam|19|11}}; {{B|1_Kön|1|39}}; {{B|2_Kön|11|12}}). Sie stellte den zukünftigen König unter Gottes Schutz und machte ihn damit unantastbar ({{B|1_Sam|24|7.11}}; {{B|2_Sam|1|14ff}}; {{B|Ps|89|21ff}}), verpflichtete ihn so aber auch, Gottes Willen für Israel zu befolgen ({{B|1_Sam|9|16}}). Der gesalbte Führer galt damit als irdischer Diener und Vertreter Gottes, der für das Gottesvolk sorgen, es gerecht regieren, vor Fremdherrschaft bewahren und aus Unterdrückung befreien sollte. Wenn er versagte, konnte Gott ihn „verwerfen", indem ein Prophet ihm Gottes Gericht, z.B. Niederlagen gegen Fremdherrscher oder Ablösung, ankündigte.
 
''Maschiach'' bedeutete also zur Leitung Israels nach Gottes Willen „Bevollmächtigter“: Der König steht biblisch immer unter Gott. Deshalb konnte nach dem Untergang des Königtums auch ein fremder Großherrscher, der Perserkönig [[Kyros]], als ''Maschiach'', also Vollstrecker des Willens Gottes für Israel, bezeichnet werden {{Bibel|Jes|45|1}}.
 
Im oder nach dem [[Babylonische Gefangenschaft|Babylonischen Exil]] wurde der verwaiste Titel auf den [[Hoherpriester|Hohenpriester]] übertragen. Diese wurden zuvor zwar auch durch Salbung für ihren Tempeldienst geweiht, aber nicht ausdrücklich als „Gesalbter“ bezeichnet ({{B|Ex|29}}; {{B|Lev|4|3ff.16}}). Sie erhielten nun anstelle des Königs auch politische Vollmachten. Diesen Priestertitel enthalten frühestens ab 200 v. Chr. entstandene und spät in den Tanach aufgenommene Bücher ({{B|1_Chr|29|22}}; {{B|Sir|45|15}}; {{B|2_Makk|1|10}}). Die Entweihung des Tempels durch [[Antiochos IV. Epiphanes]] (um 170 v. Chr.) beendete diese Tradition; erst im künftigen [[Reich Gottes]] werde der Tempel neu geweiht werden ({{B|Dan|9|25}}). 
 
Nur selten werden auch Propheten gesalbt {{B|1_Kön|19|16}}; [[Tritojesaja]] wird im übertragenen Sinn als von Gottes Geist Gesalbter bezeichnet {{B|Jes|61|1}}. Auch die [[Erzväter]] werden in {{B|Ps|105|5}} einmal „Propheten und Gesalbte“ genannt.
 
===Der endzeitliche Heilsbringer===
Israels Propheten kündeten angesichts des nahen Ende des Königtums (722 und 586 v. Chr.) nicht einfach dessen künftige ideale Erneuerung an, sondern eine endzeitliche Rettergestalt, deren Kommen alles verändern werde. Dieser Heilsbringer ist für sie auch ein von Gott erwählter Mensch, bringt aber im Gegensatz zu allen historischen Führungspersonen eine radikale Wende zum [[Schalom]] (Frieden, Heil, Wohl für alle). Seine Aufgabe ist nicht vorübergehend, befristet und widerrufsfähig, sondern endgültig und ewig. Wohl deshalb vermieden die Propheten, diese Gestalt als ''Maschiach'' zu bezeichnen.
 
Als Weissagungen eines endzeitlichen Heilsbringers gelten:
*{{B|Jes|9|1-6}} (oft sieht man den Beginn dieser Verheißung schon in {{B|Jes|8|23}}
*{{B|Jes|11|1-10}}
*{{B|Mi|5|1-5}}
*{{B|Hos|2|2f}}
*{{B|Jer|23|5f}}
*{{B|Ez|34|23f}}
*{{B|Ez|37|22ff}}
*{{B|Hag|2|22f}}
*{{B|Sach|3|8ff}}
*{{B|Sach|6|12}}
*{{B|Sach|9|9f}}
 
Zugleich wurden ältere Texte, die auf gesalbte Könige bezogen waren, im und nach dem Exil auf den zukünftigen Heilsbringer gedeutet oder mit endzeitlichen Heilsweissagungen ergänzt, darunter:
*die Zusage der ewigen Thronfolge an die Daviddynastie {{Bibel|2_Sam|7|12ff}}
*der Königspsalm {{B|Ps|2}}
*die Heilsverheißung des [[Buch Amos|Amos]] {{Bibel|Am|9|11f}}
*die Verheißung eines Davidnachfolgers in der [[Bileam]]sage {{Bibel|Num|24|17}}
*die Zusage eines künftigen Herrschers an den Stamm [[Juda]] {{Bibel|Gen|49|10}}.
Umstritten ist, ob auch
*die Weissagung des [[Immanuel]] (''Gott mit uns'', {{B|Jes|7|14ff}}),
*die sogenannten [[Gottesknecht]]slieder bei [[Deuterojesaja]] ({{B|Jes|42|1-4}}; {{B|Jes|49|1-6}}; {{B|Jes|50|4-9}}; {{B|Jes|52|13-53,12}}) sowie
*die Vision vom Kommen des [[Menschensohn|Menschenähnlichen]] nach dem Endgericht {{Bibel|Dan|7|13f}}
auf den Retter und Richter der Endzeit zu beziehen sind.
 
'''Jes 9,1-6''' gilt als erste echte messianische Weissagung. Der Schriftprophet [[Jesaja]] verkündet sie um 730 v. Chr. als Freudenbotschaft - [[Evangelium]] - an das von den [[Assyrer]]n unterdrückte Volk Israel. Er verspricht ein baldiges Ende der Unterdrückung wie am ''Tag [[Midian]]s'' (Ri 7), darüberhinaus ein Ende aller Gewaltherrschaft (v.4):
:''Jeder Stiefel, der mit Gedröhn einhergeht, und jeder durch Blut geschleifte Mantel wird verbrannt und vom Feuer verzehrt werden.''
Grund dafür sei die Geburt eines Kindes, das Gott zum künftigen Herrscher auf Davids Thron bestimmt habe. Jesaja legt ihm Thronnamen bei, die in Israel nicht für irdische Könige üblich, sondern Gott selbst vorbehalten waren (v.5): ''der Wunderbares plant, mächtiger Gott, ewiger Vater, Friedefürst.'' Seine Herrschaft werde weit reichen und ''Frieden ohne Ende'' bringen; sie werde auf ''Recht und Gerechtigkeit'' - Befolgung der [[Tora]] - gegründet sein und deshalb ''von nun an bis in Ewigkeit'' andauern (v.6).
 
'''Jes 11,1-10''' führt die auf das Gottesrecht gestützte Regentschaft des Gottgesandten aus: Er werde aus dem ''Stumpf [[Isai]]s'' hervorgehen (v.1). Da auf diesem „Spross" Gottes Geist ruhe, werde er alle Königstugenden wie [[Weisheit]], Einsicht, Entschlusskraft, Erkenntnis und [[Gottesfurcht]] vereinen (v.2). Diese würden ihn befähigen, ohne Rücksicht auf Augenschein und Gerücht die Armen gerecht zu richten, die Gewalttäter aber zu schlagen: allein mit dem ''Stab (Zepter) seines Mundes'', also mit dem Richtspruch selbst (v.4). Diese Gerechtigkeit werde die ganze Schöpfung verwandeln und den Fluch von Gen 3 aufheben: Wölfe und Schafe, Kinder und Giftschlangen leben einträchtig zusammen (v.6ff). Die ganze Erde werde Gott erkennen, so dass niemand mehr Unrecht tut (v.9). Der Regent werde ''als Zeichen dastehen'', das die Völker bewege, nach Gott zu fragen (v.10).
 
Herkunft und Anlass dieser Heilsverheißungen sind ungeklärt. Antike Vorbilder fehlen, da die orientalischen Großreiche gottähnliche Hoheitstitel sonst gerade zur Überhöhung und Absicherung eines bestehenden Königtums, nicht als unerwartete Zukunftshoffnung für ein ohnmächtiges, schutzloses Volk der Unterdrückten verkündeten. Auch eine Erklärung aus der Zusage ewiger Thronfolge an David (2 Sam 7,12ff) greift zu kurz: Jesajas „Friedefürst" ist weder ein neuer Eroberer und Großherrscher wie König David noch ein Gott neben Gott. Denn er führt keinen Krieg mehr, sondern herrscht erst, nachdem Gott selbst die Kriegsgewalt beseitigt hat, indem er Gottes heilvolle Rechtsordnung ohne eigene Macht durchsetzt und bewahrt. Der Rückgriff auf Davids Vater Isai lässt Kritik an der Daviddynastie erkennen, die hier als abgehauener Baum erscheint, obwohl sie noch bestand.<ref>Werner H. Schmidt: ''Alttestamentlicher Glaube'', Neukirchener Verlag, 4. Auflage 1982, S. 211</ref>
 
== Judentum ==
=== Außerbiblische Messiaserwartungen ===
Ab etwa 200 v. Chr. wurden nur noch Personen der vorstaatlichen Heilsgeschichte und das ganze Gottesvolk Israel, aber nicht mehr Könige ''Gesalbte'' genannt: auch nicht König David, selbst dort nicht, wo seine Salbung mit „heiligem Öl“ erwähnt ist ({{B|Ps|151|4ff}}).
 
In 17 der [[Schriftrollen vom Toten Meer]] (entstanden 200 und 100 v. Chr.) ist der Maschiach-Titel belegt.<ref>M.G. Abegg, ''The Messiah at Qumran'', 1995, S. 125-144</ref> Er wurde dort nur einmal auf einen künftigen Davidspross (4Q PB), sonst immer auf einen künftigen Hohenpriester bezogen. 1QS IX,9-11 ([[Qumran#Sektenschriften|Sektenregel]]) redet von den ''Messiassen [[Aaron (biblische Person)|Aaron]]s und Israels'' im Plural: Dies knüpfte an die Verheißung [[Sacharja]]s von den beiden harmonisch regierenden ''Ölsöhnen'' {{B|Sach|4|14}} an und zeigt eine theologische Opposition gegen die damals regierenden [[Hasmonäer]]. Deren Regenten vereinten Priester- und Königsamt, ohne sich aber salben, d.h. von Gott legitimieren zu lassen.<ref>G. Theißen, ''Der Historische Jesus'' S. 464</ref> Sie, die [[Herodes|Herodianer]] und ihre nach jüdischer Herrschaft strebenden Gegner nannten sich nicht ''Gesalbter'', sondern ''König''. Auch Hohepriester jener Zeit wurden nicht gesalbt.
 
Nur die [[Psalmen Salomos]] 17 und 18 (zwischen 50 v. Chr. und 50 n. Chr. entstanden) belegen eine damalige Erwartung eines ''Gesalbten des Herrn'' als künftigen Heilskönig und Davidnachkommen, der die sündigen Heiden aus Palästina vertreibt, aber zugleich die Völkerwallfahrt zum [[Zion]] auslöst. Die apokalyptischen Bilderreden des [[Äthiopischer Henoch|Äthiopischen Henochbuchs]] (ca. 50 n. Chr.) verbinden zwei im Tanach unausgeglichen nebeneinander verheißene Mittlergestalten: den Heilsbringer auf dem Königsthron Davids (Jes 9) und den Menschenähnlichen aus dem Himmelsbereich (Dan 7), ohne ihn „Davidssohn“ zu nennen. Die aramäischen Bibelhandschriften aus dem 2. Jahrhundert ([[Targum]]im) übersetzten ''Maschiach'' im Tanach daraufhin - wohl auch unter dem Eindruck christlicher Überlieferung - als ''Messias''.
 
Das Zurücktreten des Titels zwischen 200 v. und 100 n. Chr. erklärt der Neutestamentler Martin Karrer wie folgt:<ref>Martin Karrer, ''Jesus Christus im Neuen Testament'', 1998, S. 137</ref>
:''Die ... Übertragungen des Gesalbtenbegriffs auf große Gottesgestalten der Vergangenheit und das Misstrauen, ihn auf Gestalten der politisch erlebten Geschichte anzuwenden, verweisen auf ein und dieselbe Mitte: Als Gesalbter lässt sich zur Zeit Jesu und der Urchristen allein bezeichnen, wer Gott einzigartig und durch nichts beeinträchtigt zugehört.''
 
===Rabbinisches Judentum===
In den nachbiblischen jüdischen Schriften, [[Mischna]] und [[Talmud]], sowie in den Gebeten und Liturgien erhält die Messiashoffnung einen wichtigen Platz. Das [[Achtzehnbittengebet]] bittet mit der 14. Bitte um die Wiederherstellung der Tempelstadt Jerusalem und des Davidthrons. Die 15. Bitte lautet:
:''Den Spross deines Knechtes David lasse bald emporsprießen, sein Szepter erhöhe durch deine Befreiung, denn auf deine Befreiung hoffen wir den ganzen Tag.''
Auch im [[Kaddisch]] findet man eine ähnliche Bitte. Im Morgengebet der Sabbatliturgie heißt es:
:''Nichts ist neben dir, unser Erlöser, in den Tagen des Gesalbten, und keiner ist dir ähnlich, unser Befreier, wenn du die Toten belebst.''
 
Hier wird deutlich, dass die messianische Heilszeit noch in die menschliche Geschichte fällt, während die Auferstehung der Toten allein Gottes Sache bleibt. Gemäß dem 1. Gebot kann der Heilsbringer für Juden nur ein menschliches Wesen, kein Gott, Teil Gottes oder [[Halbgott]] sein. Er kann auch nach seinem Erscheinen nicht angebetet werden, da das [[Gebet]] nur dem einen, einzigen Gott gebührt.
 
Nach negativen Erfahrungen mit vielen israelitischen Königen und dem Untergang des Königtums und des ersten Tempels verschob sich die Bedeutung des Begriffs: Der Gesalbte werde ein neuer Lehrer sein, ähnlich wie [[Mose|Moses]] und [[Elija]]. Schon die [[Essener]] erwarteten einen solchen Lehrer: jemanden mit endgültiger Weisheit und Durchsetzungskraft. Andere Menschen wie die Gruppe der [[Zelot]]en erwarteten einen politischen Befreier der Juden von der Fremdherrschaft der Griechen und Römer. Eventuell drückte die Bezeichnung des [[Simon Bar Kochba]] als „Sohn des Lichts“ eine solche Messiaserwartung aus. Nach dem Untergang des 2. Tempels 70 n. Chr. trat diese politische Messiaserwartung zurück.
 
===Systematisierung der Messiaserwartung===
Vom Maschiach erwarten bibeltreue und orthodoxe Juden weiterhin, dass er als Mensch bestimmte Kriterien und Aufgaben erfüllen wird, die die Welt für immer verändern. Wenn ein als Heilsbringer auftretender oder verehrter oder vermuteter Mensch nur eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, können sie ihn nicht als der Maschiach anerkennen. Er muss nach verschiedenen biblischen Aussagen:
*Jude sein {{Bibel|Dtn|17|15}}; {{Bibel|Num|24|17}}
*dem Stamm [[Juda]] angehören {{Bibel|Gen|49|10}}
*ein direkter männlicher Nachkomme (Sohn nach Sohn) von [[König David]] ({{B|1_Chr|17|11}}; {{B|Ps|89|29-38}}; {{B|Jer|33|17}}; {{B|2_Sam|7|12-16}}) und [[König Salomon]] sein ({{B|1_Chr|22|10}}; {{B|2_Chr|7|18}})
*das jüdische Volk aus dem Exil in Israel versammeln ({{B|Jes|11|12}}); {{B|Jes|27|12f}})
*den jüdischen Tempel in Jerusalem wieder aufbauen {{Bibel|Mi|4|1}}
*den [[Weltfrieden]] bringen ({{B|Jes|2|4}}; {{B|Jes|11|6}}; {{B|Mi|4|3}})
*die ganze Menschheit dazu bringen, den ein-einzigen Gott anzuerkennen und ihm zu dienen ({{B|Jes|11|9}}; {{B|Jes|40|5}}; {{B|Zef|3|9}}).
 
Das Buch [[Ezechiel]] bietet eine zusammenfassende Zusammenschau dieser Kriterien {{Bibel|Ez|37|24-28}}:
:''Und mein Knecht David wird über sie König sein, und ein Hirte wird sein für sie alle, und sie werden in meinen Rechtssprüchen wandeln und meine Satzungen wahren und tun. Sie werden in dem Land leben, das ich Jakob, meinem Diener, gab... Ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der ihnen ewig bestehen bleibt, ich will sie halten und mehren, und mein Heiligtum gebe ich in ihre Mitte in Ewigkeit, meine Wohnstätte wird unter ihnen sein, und ich werde ihr G-tt sein und sie werden mein Volk sein. Und daran werden die Völker sehen, daß ich es bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in ihrer Mitte bleibt, auf ewig.''
Deshalb lehnt jüdische Theologie Personen, die als Messiasanwärter auftraten und verehrt wurden, darunter [[Jesus von Nazaret]], Simon Bar Kochba, [[Shabbetaj Zvi]], als selbsternannte oder irrtümlich verehrte Nichtmessiasse ab. Viele jüdische Gläubige warten immer noch auf das Kommen des Maschiach, während [[säkular]]e und [[liberal]]e Juden diese Erwartung nicht teilen.
 
==Neues Testament==
Im NT kommt der aramäisch-hebräische Begriff ''Messias'' (gräzisiert) nur zweimal vor (Joh 1,41; 4,25), der griechische Titel ''Christos'' dagegen 531 mal. Dieser erscheint in allen NT-Schriften, fehlt aber in der [[Logienquelle]] als gemeinsamer synoptischer Vorlage für Matthäus und Lukas sowie im apokryphen [[Thomasevangelium]]. Beide berichten nicht von Jesu Tod und [[Auferstehung]].
 
Dagegen erscheint der Titel besonders häufig in den Passionsberichten der Evangelien und in den [[Paulusbriefe]]n. Diese verbinden ihn vor allem mit Jesu Heilstod und beziehen ihn zugleich auf die biblische Heilserwartung, obwohl diese keinen leidenden Messias kannte (1 Kor 15,3):
:''Christus ist für uns gestorben nach der Schrift.''
Deshalb ging ein großer Teil der NT-Forschung früher davon aus, dass Christen den Messiastitel erst nach Jesu Tod auf ihn übertrugen.
 
Ob er sich selbst so genannt hat, ist umstritten. Die Evangelien ergeben einen dreifachen Befund:
*Eine Messiaserwartung wurde an Jesus herangetragen: von [[Johannes der Täufer|Johannes dem Täufer]] (Mt 11,3: ''der Kommende''), von seinen Anhängern (Mk 8,29: ''der Christus''), von Armen im Volk (Mk 10,47: ''[[Sohn Davids]]''; Mk 11,10: ''Herrschaft Davids'') und von Gegnern (Mk 14,61: ''der Christus, Sohn des Hochgelobten'').
*Eine politische Messiaserwartung wies Jesus offenbar zurück: Dem Christusbekenntnis des [[Simon Petrus]] folgt der Hinweis auf sein notwendiges Leiden und die Kreuzesnachfolge (Mk 8,29ff), die jubelnden Festpilger bei seinem Einzug in Jerusalem werden an den machtlosen Messias der Abrüstung bei [[Sacharja]] (Sach 9,9; Mk 11,1-10) erinnert. Nach Lk 24,21 enttäuschte Jesus die Hoffnungen seiner Jünger auf eine Befreiung Israels von Fremdherrschaft.
*Im Mund Jesu erscheint der Titel nur selten und indirekt (Mk 9,41; Mt 16,20; Lk 4,41). Nach dem Markuskonzept des ''Messiasgeheimnisses'' verbot er den Dämonen, ihn als [[Sohn Gottes]] zu verkünden (Mk 1,34; 3,11f). Auch seine Jünger sollten seine Messianität bis zur Auferstehung geheim halten (Mk 8,30; 9,9). Nur in seiner Antwort auf die Messiasfrage des Hohenpriesters [[Kaiphas]] im nächtlichen Verhör vor seiner [[Kreuzigung]] stellte er sich als Messias vor (Mk 14,62):
:''Ich bin es, und ihr werdet sehen den [[Menschensohn]] sitzend zur rechten Hand der Kraft und kommen mit den Himmelswolken.''
Demnach verstand er sein Wirken im Sinne der [[Apokalyptik]] des Buches Daniel als Vorwegnahme und Bekräftigung der Verheißung vom Kommen des Menschenähnlichen nach dem [[Endgericht]], das von aller - nicht nur römischer - Gewaltherrschaft befreien werde. Für einen Messiasanspruch Jesu spricht seine Hinrichtung am jüdischen [[Pessach]]fest durch Römer. [[Pontius Pilatus]] ließ laut Mk 15,26 ein Schild mit dem Grund seines Todesurteils  über Jesu Kreuz anbringen: ''der König der Juden'' (vgl. Joh 19,19; [[INRI]]).
 
Nach dem Bericht des Markus sahen seine Jünger in ihm schon zu Lebzeiten den Messias (Mk 8,29).
Dass er aber leiden, sterben und auferstehen müsse, lehnte [[Simon Petrus]] als Sprecher der zwölf Erstberufenen ab (Mk 8,31f). Daher wird vermutet, dass sie eine rein diesseitige Vorstellung von der Herrschaft des Messias hatten.
 
Nach seinem Tod sahen einige der ersten Jünger Jesus in neuer Gestalt als Lebenden und wurden so gewiss, dass Gott ihn von den Toten auferweckt und zu seiner Rechten erhöht habe. U.a. im Anschluss an den messianischen Psalm 110 wurde dies als Bekräftigung der Einsetzung Jesu zum königlich-priesterlichen Richter der Endzeit, zum Messias verstanden.
 
Die neutestamentliche Forschung vertrat lange eine radikal skeptische Sicht, nach der Jesus erst nach Ostern aufgrund des Auferstehungsglaubens zum Messias geworden sei. Heute wird zumindest ein impliziter Messiasanspruch Jesu angenommen, der die berichteten Reaktionen auf sein Wirken -
z.B. Petrusbekenntnis, Pilgerjubel beim Einzug in Jerusalem, Todesurteil des [[Sanhedrin]] - erklärt. Dabei wird berücksichtigt, dass die gesamte NT-Überlieferung von Urchristen stammt, die von Jesu Auferstehung und Messianität überzeugt waren. 
   
Das NT stellt Jesus in folgenden Aussagen und Bezügen als Messias dar:
*Jesus Christus sei die Erfüllung vieler Prophezeiungen, bzw. gedeuteter Texte des Alten Testaments (d.h. der Übersetzungen der hebräischen Bibel)
*Jesus Christus kam, um das Himmelreich Gottes zu gründen, welches kein irdisches Königreich sein sollte
*Die Aussage Jesu Christi gegenüber einer [[Samariter]]in in [[Evangelium des Johannes|Joh]]. 4, 25-26:
:''Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das ist:<br>der Gesalbte. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. Da sagte Jesus Christus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht.''
*Jesus Christus hat auf direkte Fragen, ob er der erwartete Messias sei, indirekt geantwortet und auf seine vollzogenen Wunder verwiesen.
*Jesus Christus wird durch die Textstelle, in der berichtet wird, wie er die demonstrative Waschung der Füße seiner Jünger vornimmt, als dienender König dargestellt.
 
Bestimmte NT-Aussagen widersprechen der Messiaserwartung der Hebräischen Bibel
*Nach dem [[Matthäusevangelium]] wurde Jesus als [[Sohn Davids]] in [[Bethlehem]] geboren, von wo nach Mi 5,1 der künftige Retter Israels kommen sollte. Jesus kam jedoch aus [[Nazaret]]. Mt 2,23 zitiert daher als Verheißung:
:''Und er kam und wohnte in der Stadt, die da heißt Nazaret; auf daß erfüllt würde, was da gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazarener heißen.''
Diese Verheißung gibt es jedoch im Tanach nicht. Nazaret existierte zur Zeit der Propheten eventuell noch gar nicht. Christliche Exegeten finden hier manchmal eine Anspielung auf den „Spross (hebr. ''nezer'') Isais“ - Davids Vater - aus Jes 11,1 (z. B. [[Einheitsübersetzung]]).
*Im [[Römerbrief]] des [[Paulus von Tarsus]] (Röm 11,26) wird Jes 59,20 nach der [[Septuaginta]] zitiert:
:''Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der da abwende das gottlose Wesen von Jakob.''
Für Paulus befreite Jesus durch seinen stellvertretenden Sühnetod am Kreuz die Menschen vom drohenden Fluch der Tora, der jeden bedrohe, der sie nicht ganz erfülle (Gal 3,13). Es genüge daher, an Jesus zu glauben und sich zu ihm zu bekennen, um gerettet zu werden. Dem widerspricht der hebräische Wortlaut des Zitats im Tanach:
:''Aber für Zion wird kommen ein Erlöser, für die in Jakob, die von der Abtrünnigkeit umkehrten, spricht der H-rr.''
Der Maschiach wird nach jüdischem Glauben daher den gläubigen, observanten Juden nicht die Sünden abnehmen, sondern wenn diese sich von ihren Sünden abwenden, dann wird er kommen.
 
==Christentum==
Mit der zum Eigennamen gewordenen Gleichung ''Jesus (ist der) Christus'' bekennen Christen sich zu Jesus als dem Messias Israels, der die Israel gegebenen Verheißungen zu erfüllen begann, durch seinen Tod und seine Auferweckung Gottes Versöhnung mit der Welt in Kraft gesetzt und damit die Hoffnung auf Erlösung Israels und aller Völker ultimativ bekräftigt hat.
 
Der im NT neben dem Messiastitel auftauchende Begriff [[Sohn Gottes]], der im Tanach für das ganze aus Sklaverei und Wüstenzeit erwählte Volk Israel steht (Hos 1,11), wurde in der [[Patristik]] zu einer [[Dreifaltigkeit]]s- und [[Dreieinigkeit]]slehre weiterentwickelt. Damit war die Trennung vom Judentum endgültig vollzogen und dogmatisch fixiert. Zugleich hielt die christliche Theologie damit an der Einheit des Alten und Neuen Testaments fest: Der Gott Israels ist und bleibt als der Vater Jesu Christi der Schöpfer und Erlöser der ganzen Welt.
 
Das Christentum sieht die Verheißungen also in einem anderen Sinn erfüllt, als sie nach jüdischer Auslegung im Tanach gemeint waren und hat demgemäß Inhalt und Bedeutung des Messiasbegriffs verändert. Kriterium für die Erlösung der Welt ist für Christen nicht die Erfüllung aller Toragebote, sondern der Glaube an die stellvertretende Rettungstat Jesu Christi in seinem Tod und seiner leiblichen Auferstehung, mit der er von Gott zum Herrn aller Herren erhöht worden sei. Nach Papst [[Benedikt XVI.]] ist Jesus selbst die „erneuerte Tora“, das neue und ewig gültige Gesetz Gottes.
 
Die ersten Christen rechneten daher in naher Zukunft mit der zweiten Ankunft, der Wiederkehr (griech. [[Parusie]]) des Messias Jesus, dem Weltende und dem [[Weltgericht]]. Diese Hoffnung drückte sich in der abschließenden Schrift des [[Neues Testament|neutestamentlichen]] Kanons, der apokalyptischen [[Offenbarung des Johannes]] aus (vgl. Matth. 24).
Da die Parusie sich nach vorherrschender Meinung bis heute unerfüllt immer weiter verzögerte, wurde das noch andauernde Leid, u.a. das Ausbleiben des [[Weltfrieden]]s, mit dem [[Kreuz Christi]] in Beziehung gesetzt ([[Nachfolge-Spiritualität]]).
 
==Jüdisch-Christlicher Dialog==
Die frühe Kirche sah sich als Erbin der Verheißungen an Israel und das Judentum als verworfene, überholte, zum Aufgehen im Christentum bestimmte Religion. Diese [[Substitutionstheologie]] ist in den Großkirchen jedoch seit dem [[Holocaust]] allmählich einem neuen Aufeinanderzugehen gewichen, bei dem christliche Theologen den jüdischen Messiasglauben als eigenständige, unabgegoltene, so auch von Christen geteilte Erwartung anerkennen (z.B. bei dem Katholiken [[Johann Baptist Metz]] und dem Lutheraner [[Jürgen Moltmann]]).
 
Dabei bleibt auch für liberale Christen das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus Gottes unaufgebbar, auch wenn es nicht im ausschließenden Gegensatz, sondern gerade zu Solidarität und Dialog verpflichtende Brücke zum Judentum interpretiert wird. Besonders deutsche jüdische Theologen wie [[Martin Buber]] oder [[Pinchas Lapide]] haben Jesus als gerechten jüdischen Lehrer der Tora, der viele Menschen aus den Völkern zum Glauben an Israels Gott gebracht habe, anerkannt.
 
Für viele [[orthodox]]e und [[fundamentalistisch]]e Gläubigen beider Religionen bleiben die Glaubensgegensätze jedoch wechselseitig unüberbrückbar: Der biblische Maschiach war nie als jemand vorgestellt, der angebetet werden sollte. Nach Dtn 13,2-6 ist, wer Menschen zum Glauben an Menschen als Götter verführe, dem Zorngericht Gottes verfallen. Nach Mk 16,16 u.a. werde, wer nicht an Jesus Christus glaubt, bei seinem Wiederkommen im Endgericht verdammt werden. Besonders manche [[evangelikal]]e Christen machen die Wiederkunft Christi daher von einer vorherigen Bekehrung aller Menschen zu Jesus Christus, zuletzt auch aller Juden, abhängig.
 
Exegeten weisen hier jedoch darauf hin, dass die Aussage im Kontext gerade auf den Unglauben der Christen bezogen ist und nur ohne Objekt sagt: ''Wer aber nicht vertraut, wird verdammt werden'' und eben nicht: ''Wer sich aber nicht taufen lässt und sich nicht zu Jesus Christus bekennt, wird verdammt werden.'' Der Glaube an und das Beten zu Jesus als Kyrios wird von diesem selbst im Sinne des biblischen Toragehorsams relativiert (Mt 7,21):
:''Es werden nicht alle, die zu mir Herr! Herr! sagen, in das Himmelreich gelangen, sondern die, die den Willen meines Vaters im Himmel tun.''
Die vornehmste Aufgabe und Errungenschaft des Messias, der Weltfrieden, kann demnach nur durch Verständigung der Religionen über gemeinsames Handeln für Frieden bezeugt und abgebildet werden.
 
==Islam==
''Hauptartikel:'' [[Mahdi]]
 
==Kunst==
In der [[Musik]] und [[Literatur]] Europas sind öfter Werke mit dem Titel und Thema des Messias geschaffen worden:
* [[Messias (Händel)]]: ein [[Oratorium (Musik)|Oratorium]] von [[Georg Friedrich Händel]]
* [[Messias (Klopstock)]]: ein [[Epos]] von [[Friedrich Gottlieb Klopstock]], das in zwanzig Gesängen und 20 000 Versen Passion und Auferstehung Christi darstellt
* [[Messias (Telemann)]]: ein Oratorium von [[Georg Philipp Telemann]] nach Texten von Klopstock
 
== Einzelbelege ==
<references/>
 
== Siehe auch ==
*[[Heiland]]
*[[Menschensohn]]
*[[Sohn Gottes]]
*[[Messianische Juden]]
*[[Messianische Bewegungen]]
 
== Literatur ==
 
* Johannes Zimmermann: ''Messianische Texte aus Qumran: Königliche, priesterliche und prophetische Messiasvorstellungen in den Schriftfunden von Qumran'', Mohr Siebeck, 1. Auflage 1998, eBook 2019 ISBN 978-3-16-157472-6 {{ASIN|B088NJWWZ4}}
* Rainer Riesner: ''Messias Jesus: Seine Geschichte, seine Botschaft und ihre Überlieferung'', Brunnen Verlag, Gießen 2019, ISBN 978-3-7655-9410-6, eBook ISBN 978-3-7655-7717-8 {{ASIN|B088K29JKJ}}
 
;zum Messias in der Hebräischen Bibel
* ''Messias und Messianismus.'' Concilium. Internationale Zeitschrift für Theologie. Ostfildern-Ruit 29.1993. {{ISSN|0588-9804}} ([http://www.concilium.org/deutsch/inha931.htm Inhalt]).
*Roger Liebi: ''[http://clv.dyndns.info/pdf/255543.pdf Der verheißene Erlöser. Messianische Prophetie - ihre Erfüllung und historische Echtheit.]'' Schwengeler, Berneck 1983, Beröa, Zürich 1994 (PDF online]).
*[[Hartmut Gese]]: ''Der Messias.'' in: ''Zur biblischen Theologie.'' Alttestamentliche Vorträge. Beiträge zur evangelischen Theologie. Bd 78. Kaiser, München 1977, S.128-151, Mohr, Tübingen 1983. ISBN 3-16-144700-X
*[[Werner H. Schmidt]]: ''Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte.''  Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2004 (9. Aufl.), S.207-215. ISBN 3-7887-0655-4 (''Der Messias'')
;zum Messias im Neuen Testament
*Jürgen Moltmann: ''Der Weg Jesu Christi. Christologie in messianischen Dimensionen.'' Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1989. ISBN 3-579-01931-7
*Carsten P. Thiede: ''Der unbequeme Messias. Wer Jesus wirklich war.'' Brunnen-Verlag, Gießen 2006. ISBN 3-7655-3876-0
*Otfried Hofius: ''Ist Jesus der Messias? Thesen.'' in: ''Der Messias.'' Jahrbuch für Biblische Theologie. Bd 8. Neukirchener Verl., Neukirchen-Vluyn 1993, S.103-130. ISBN 3-7887-1465-4
;Jüdische Messiaserwartungen
*J. Neusner, W. Green, E. Frerichs (Hrsg.): ''Judaisms and Their Messiahs at the Turn of Christian Era.'' Cambridge 1987. ISBN 0-521-34146-9
*Reinhold Mayer: ''War Jesus der Messias? Geschichte der Messiasse Israels in drei Jahrtausenden.'' Bilam, Tübingen 1998. ISBN 3-933373-01-8
 
;zum jüdisch-christlichen Messiasdialog
*Clemens Thoma: ''Das Messiasprojekt. Theologie jüdisch-christlicher Begegnung.'' Pattloch, München 1994. ISBN 3-629-00626-4
*Hans Hübner: ''Der „Messias Israels“ und der Christus des Neuen Testaments.'' in: ''Kerygma und Dogma.'' Göttingen 27.1981, S.217-240.  {{ISSN|0023-0707}}
*Ekkehard W. Stegemann (Hrsg.): ''Messias-Vorstellungen bei Juden und Christen.'' Kohlhammer, Stuttgart 1993. ISBN 3-17-012202-9
 
==Weblinks==
'''Judentum'''
*[http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=510&letter=M&search=Messiah Jewish Encyclopedia: ''Messiah'']
*[http://www.livius.org/men-mh/messiah/messiah00.html Jona Lendering: Messiah (historische Artikel, englisch)]
*[http://moshiach.com/discover/tutorials/moshiach_ben_yossef.php Rabbi Jacob Immanuel Schochet: Moshiach Ben Yossef] (über die doppelte Messiastradition in rabbinischen Schriften, englisch)
*[http://www.jcrelations.net/de/?item=2639 Jonathan Magonet: ''Jüdische messianische Erwartungen'']
*[http://www.mariatrost.at/data/texts/Oberhaensli51.pdf#search=%22Messias%22 Gabriele Oberhänsli-Widmer: ''Der leidende Messias in der jüdischen Literatur''] (Graz 2000)
*[http://www.kreuzer-siegfried.de/texte-zum-at/messias.pdf Siegfried Kreuzer: ''Messianismus/Messias''] (pdf 2004)
*[http://209.85.129.104/search?q=cache:vPsbphXHCIsJ:faculty.gordon.edu/hu/bi/ted_hildebrandt/NTeSources/NTArticles/CTR-NT/Marshall-Messiah-CTR.pdf+%22THE+MESSIAH+IN+THE+FIRST+CENTURY:+A+REVIEW+ARTICLE%22&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de I. Howard Marshall, University of Aberdeen, Scotland: ''The Messiah In The First Century: A Review Article'']
*[http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/zeichen/m/referenz/27061///cache/2dd3101ab4/ Entsprechender Fachartikel in: Michaela Bauks / Klaus Koenen (Hgg.), Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), 2007ff.]
 
'''Christentum'''
*[http://www.mariatrost.at/data/texts/Lapide52.pdf Ruth Lapide: ''Jesus von Nazareth — Messias der Juden oder der Christen?'']
*[http://www.jcrelations.net/de/?item=849 Hans Hermann Henrix: ''"Bist du der Kommende, oder sollen wir einen anderen erwarten?" (Mt 11,2). Unser Christusglaube und die jüdische Messiashoffnung'']
*[http://www.jcrelations.net/de/?item=1079 Moderamen des Reformierten Bundes: ''Wir und die Juden – Israel und die Kirche. Leitsätze in der Begegnung von Juden und Christen''] (12. Mai 1990)
*[http://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/erzbistum/bildung/schule-hochschule/religionspaedagogik/impulse/category_c/subcategory_3/01imp3beilage.pdf Stefan Schmitz (Erzbistum Köln): ''Jesus der Messias - zum religiös-politischen Selbstbewusstsein Jesu'' (Teil I)]
*[http://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/erzbistum/bildung/schule-hochschule/religionspaedagogik/impulse/category_c/subcategory_4/01imp4beilage.pdf Stefan Schmitz: ''Jesus der Messias'' (Teil II)]
*[http://www.lomdim.de/md2006/03/01.html Klaus-Peter Lehmann: ''Die neue Strategie des Messias nach dem Neuen Testament: Errettung Israels von seinen Feinden durch Versöhnung der Völker im Leib Christi'']
 
 
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{{Wikipedia}}
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Version vom 10. Oktober 2017, 06:36 Uhr

Alpha (altgriechisch ἄλφα, heutiges Neugriechisch Άλφα; Majuskel Α, Minuskel α) ist der erste Buchstabe des griechischen Alphabets und hat einen numerischen Wert von 1.

Herkunft


Proto-semitischer Ochsenkopf

Phönizisches Aleph

Griechisches Alpha

Das Zeichen geht auf den phönizischen Buchstaben alef zurück, der wiederum ursprünglich einen Stierkopf darstellte. Wenn man ein großes Alpha auf den Kopf stellt oder ein kleines um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn dreht, kann man noch sehr gut einen Stierkopf erkennen.

Aus demselben Zeichen entwickeln sich das hebräische aleph und das arabische alif, aus dem griechischen Buchstaben das lateinische A und daraus auch das kyrillische A.

Weblinks

 Wiktionary: Alpha – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Alpha (Buchstabe) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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