Die gesprochene Version dieses Artikels ist als Audiodatei verfügbar.

Frostriesen

Aus AnthroWiki
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Frostriesen (auch Eis- oder Reifriesen) sind ins Riesenhafte vergrößerte Gnome, die die Grenzen ihres eigentlichen Wirkungungsbereichs im Wurzelreich der Pflanzen überschritten haben.

„In den Wurzeln der Pflanzen wirken die Naturgeister in den ihnen von Sonne und Mond zugewiesenen Grenzen auf wohltätige Art. Doch sie können sich diesen Grenzen entreißen. Was in der Wurzel die Salze der Erde zusammenzieht, um sie der Pflanzengestalt einzuverleiben, das kann die Grenzen des Pflanzlichen verlassen, sich selbstständig machen. Dann wuchert es ins Riesenhafte. Es ergreift, statt das enge Wurzelwesen, die Weiten des Naturgeschehens. Es lebt in den Erzeugnissen des Frostes, in den wilden Wirkungen, die von der Kälte der Erde ausgehen. Die Wurzelgeister wachsen sich zu den Reif- und Frostriesen aus. Was in dem Blatte die Gestaltung der Pflanze der Luft zuführt, das lebt, emanzipiert von seinen engen Grenzen, als Sturm- und Windriesen. Und was in der Blüte und Frucht die Pflanze zur Sonnenkraft entlässt, das wird, selbstständig wuchernd, zu den Feuerriesen.

So erstand einst im europäischen Norden eine Naturanschauung, die da, wo heute «Naturkräfte» gesehen werden, die Reif-, Sturm- und Feuerriesen schaute.“ (Lit.:GA 227, S. 363f)

Aus der geistigen Beobachtung der Elementarwesen, die in ihre natürlichen Grenzen gebannt sind und jener, die diese Grenzen überschreiten, schöpften die Druiden ihr Heilwissen:

„Man merkt das am besten, wenn man auf das hinweist, was als eine Art von Heilwissenschaft bei diesen Druidenpriestern vorhanden war. Sie sahen auf der einen Seite die in ihre Grenzen gebannten Elementarwesen in den verschiedenen Hervorbringungen des Mineralischen, namentlich des pflanzlichen Reiches und so weiter. Nun beobachteten sie, was an den Pflanzen geschieht, wenn diese, sagen wir, dem Frost ausgesetzt sind, wenn sie den Wirkungen, welche die Sturmriesen, die Windesriesen durch den Luftraum tragen, ausgesetzt sind, wenn sie dem Kochen der Feuerriesen ausgesetzt sind. Und indem sie nun studierten, was die Reifriesen, die Frostriesen, die Sturmriesen, die Feuerriesen, wenn sie gewissermaßen losgelassen wären, mit den Pflanzen täten, kamen sie dazu, in ihrer Art Pflanzen zu nehmen und dasjenige, was in der Natur als Riesenwirkungen angedeutet ist, in bestimmten Grenzen nachzuahmen: die Pflanzen einem bestimmten Prozeß zu unterwerfen, dem Prozesse des Verfrostens, dem Erkaltungsprozesse, dem Prozesse des Verbrennens, dem Prozesse des Lösens und Bindens.

Und so sagten sich diese Druidenpriester: Schauen wir hinaus in die Natur, so sehen wir die verheerenden Wirkungen der Frostriesen, der Sturmriesen, der Feuerriesen. Aber wir können diesen Riesen, diesen Jötunns, dasjenige abnehmen, was sie in ungelenker Weise über die Welt ausbreiten, wir können ihnen das entreißen. Wir können diese losgelassenen Mondenkräfte wiederum in engere Grenzen bannen.

Und indem sie das taten, indem sie das, was sich in der tauenden Erde, was sich im Sturm, im Winde, im Kochen der Sonnenhitze abspielt, indem sie das studierten und anwendeten auf das Sonnenhafte, das in den Pflanzen lebte und das sie in ihrer Initiation empfingen, erzeugten sie ihre Heilmittel, Heilkräuter und dergleichen, die darauf beruhten, daß die Riesen mit den Göttern versöhnt wurden.

Jedes Heilmittel war in jener Zeit ein Zeugnis für die Versöhnung der Götterfeinde mit den Göttern selber. Ein Nahrungsmittel war dasjenige, was auf genommen wurde unmittelbar unter Sonnen- und Mondenwirkung, so wie es sich in der Natur darbot. Ein Heilmittel war dasjenige, was der Mensch erzeugte, indem er die Natur fortsetzte, indem er die Riesenkraft bändigte, um sie in den Dienst der Sonnenkraft zu stellen.“ (Lit.:GA 228, S. 111f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Download der Sprachversion dieses Artikels Frostriesen: Die gesprochene Version dieses Artikels ist als Audiodatei verfügbar.
Es ist möglich, dass die Audiodatei und der aktuelle Artikel nicht auf dem gleichen Stand sind.
Eine Übersicht über alle gesprochenen Artikel finden Sie hier.