Buche und Projektion (Neurowissenschaften): Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Buchen''' (''Fagus'') sind die einzige [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] der Unterfamilie der '''Fagoideae''' innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Wikipedia:Buchengewächse|Buchengewächse]] (Fagaceae). Die etwa elf Arten besitzen eine weite Verbreitung in den [[Wikipedia:Gemäßigte Zone|gemäßigten Gebieten]] der [[Wikipedia:Nordhalbkugel|Nordhalbkugel]] in [[Nordamerika]] und [[Eurasien]].
Als '''Projektion''' (von [[lat.]] ''proicere'' „hinauswerfen, hinwerfen“) bezeichnet man in den [[Neurowissenschaften]] die Weiterleitung von [[Reiz]]en über weitere Entfernungen mittels entsprechender '''Projektionsbahnen''', die aus längeren oder kürzeren [[Nervenfaser]]n bestehen. Die Projektionsbahnen verzweigen sich fächerförmig zu bestimmten flächig ausgebreiteten [[Hirnareal]]en, den sog. '''Projektionsfeldern''', oder konzentrieren sich auf eng umgrenzte, funktionell hochspezialisierte '''Projektionszentren'''.  


== Beschreibung ==
Im engeren Sinn umfasst das '''Projektionssystem''' alle '''aufsteigenden Projektionsbahnen''', welche durch entsprechende [[Sinnesorgan]]e vermittelte [[Sensibilität|sensible]] bzw. [[sensorisch]]e Reize aus der Umgebung, von der Körperoberfläche oder aus dem Körperinneren über [[afferent]]e, d.h. [[Zentripetal (Neurologie)|zentripetale]] Nervenfasern an die zugehörigen '''sensorischen Projektionszentren''' des [[Sensorischer Cortex|sensorischen Cortex]] weiterleiten, z.B. an den [[Visueller Cortex|visuellen]], [[Auditiver Cortex|auditiven]] oder [[Somatosensorischer Cortex|somatosensorischen Cortex]]. Das '''viszerale Projektionszentrum''', das Reize aus den [[Gefäß (Anatomie)|Gefäßen]], [[Knochen]] und inneren [[Organ]]en empfängt, liegt höchstwahrscheinlich im [[Hypothalamus]].
[[Datei:Fagus grandifolia - American Beech.jpg|mini|Zweig mit jungen Laubblättern und Blütenständen der [[Amerikanische Buche|Amerikanischen Buche]] (''Fagus grandifolia'')]]


=== Vegetative Merkmale ===
Darüber hinaus gibt es auch '''absteigende Projektionsbahnen''', die über [[Zentrifugal (Neurologie)|zentrifugale]] [[efferent]]e Fasern vom [[Gehirn]] ins Körperinnere führen. Dazu gehören namentlich jene Projektionsbahnen, die vom [[Motorcortex]] ausgehen und bei den verschiedenen [[Muskeln]] enden. Nach herkömmlicher Deutung dienen diese vorgeblich „[[Motorische Nerven|motorischen Nerven]]“ der Auslösung und Steuerung der [[Körperbewegung]]en. Diese Ansicht hat [[Rudolf Steiner]] allerdings entschieden zurückgewiesen. Die Unterscheidung motorischer und [[Sensorische Nerven|sensorischer Nerven]] sei völlig widersinnig und auch anatomisch nicht zu rechtfertigen. Eine zentrale Steuerung der [[Bewegung]]en des Körpers kommt für ihn nicht in Frage. Die [[Wille]]nstätigkeit habe primär überhaupt nichts mit dem [[Nervensystem]] zu tun. Der Wille greife vielmehr unmittelbar in das [[Stoffwechsel-Gliedmaßensystem]] ein, indem das [[Ich]] und der [[Astralleib]] ''von außen'' hereinwirkten.  
Buchen-Arten sind sommergrüne [[Baum|Bäume]], die Wuchshöhen von bis zu 40 Metern erreichen. Ihre [[Rinde]] ist grau und glatt und zeigt nur selten im Alter eine geringe [[Borke]]n­bildung, sie gehört daher zu den [[Peridermbaum|Peridermbäumen]]. Die dünn und hin- und hergebogenen Zweige besitzen eine braune Rinde. Die 1 bis 3 Zentimeter langen Knospen sind lang spindelförmig, oft spreizend, von brauner Farbe, mit zahlreichen Knospenschuppen bedeckt und silbrig behaart.


Die [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] stehen wechselständig, an aufrechten Zweigen schraubig, an abstehenden sind sie mehr oder weniger zweizeilig angeordnet. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist glänzend grün, ganzrandig, leicht buchtig gezähnt, wellig gebuchtet oder fein gezähnt. Die [[Nebenblatt|Nebenblätter]] sind schmal und hinfällig.
Rudolf Steiner hat immer wieder darauf hingewiesen, dass sich das [[Wirkliches Ich|wirkliche Ich]] des [[Mensch]]en nicht innerhalb des [[Körper]]s befinde, sondern von außen, d.h. aus der geistigen Außenwelt, auf diesen einwirkt. Der Körper diene ihm nur als Spiegelungsapparat, der ihm ein ''unwirkliches'' [[mental]]es Bild des [[Ich]]s zurückwerfe und dem Menschen dadurch das [[Ich-Bewusstsein]] ermögliche. Ausführlich sprach Rudolf Steiner darüber zu einem [[Philosophie|philosophisch]] fachkundigen Publikum in seinem am [[Wikipedia:8. April|8. April]] [[Wikipedia:1911|1911]] gehaltenen [[Vortrag in Bologna]]. Er stellte dar, wie sich einerseits das [[wirkliches Ich|wirkliche Ich]] bei der [[Wahrnehmung]] unmittelbar mit dem draußen in der Welt Gegebenen verbinde und wie anderseits der Körper bei der Willenstätigkeit ebenso unmittelbar von außen durch das wirkliche, d.h. das ''wirkende'' Ich ergriffen werde.  


=== Blütenstände und Blüten ===
Die sog. „motorischen Nerven“ seien in Wahrheit ebenfalls [[sensorisch]] und würden nur dazu dienen, die Bewegungsorgane  [[Wahrnehmung|wahrzunehmen]]. Würden die Bewegungsorgane, d.h. die [[Muskeln]], nicht wahrgenommen, könnten sie nicht durch den Willen, d.h. durch das eigentlich [[Seele|Seelisch]]-[[Geist]]ige des [[Mensch]]en ergriffen werden. Genau dieser Wahrnehmung der Bewegungsorgane würden die sog. „motorischen“ [[efferent]]en ([[Zentrifugal (Neurologie)|zentrifugalen]]) Nerven dienen. Dazu kommt die durch den [[Eigenbewegungssinn]] vermittelte Wahrnehmung der ausgeführten Bewegungen.
Buchen-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]). Die [[Blüte]]n stehen an jungen Zweigen und erscheinen gleichzeitig mit den Laubblättern. Die männlichen Blüten stehen in dichten, lang gestielten, hängenden Büscheln. Die männliche Einzelblüte besitzt eine vier- bis siebenspaltige Blütenhülle und acht bis sechzehn [[Staubblatt|Staubblätter]]. Die Pollen sind mehr oder weniger kugelig, etwa 20 bis 45 Mikrometer groß und zeigen drei von Pol zu Pol verlaufende Porenfalten. Die weiblichen Blüten stehen zu zweit oder dritt in aufrechten [[Blütenstand|Blütenständen]], sie bilden ein [[Sympodium|Dichasium]]. Die weibliche Einzelblüte besitzt eine behaarte, vier- bis sechsspaltige Blütenhülle und einen dreikammerigen [[Fruchtknoten]] auf dem drei [[Narbe (Botanik)|Narben]] sitzen.


=== Früchte ===
Sehr genau beschreibt Rudolf Steiner, wie eine gedanklich gefasste Willensabsicht den Organismus ergreift. Der [[Gedanke]], der sonst nur [[Abbauprozesse]] im [[Nervensystem]] hervorruft, wirkt dabei zerstörerisch bis in das [[Stoffwechsel-System]] hinein. Um diese Zerstörung wieder auszugleichen, wirken im Gegenzug [[Astralleib]] und [[Ich]] ''von außen'' herein und bringen dadurch die Willenstat zur Ausführung, z.B. durch die [[Bewegung]] der [[Gliedmaßen]] oder auch in viel mehr verinnerlichter Form.
Als [[Frucht|Früchte]] werden dreikantige, 1 bis 1,5 Zentimeter lange, glänzend kastanienbraune [[Nussfrucht|Nussfrüchte]], die [[Buchecker]]n, gebildet. Sie sitzen zu zweien, selten zu dreien, in einem stark verholzten, außen weichstacheligen, vierklappigen [[Fruchtbecher]] (Kupula). Die Bucheckern reifen im Herbst.


=== Chromosomensätze ===
{{GZ|Beim Nachdenken über die Dinge der Welt,
Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 12; es liegt [[Diploidie]] vor mit [[Chromosomenzahl]]en von 2n = 24.
ohne daß es zu einem Wollen kommt, wird bloß die Kopf Organisation
engagiert, und es wird die Organisation des menschlichen Kopfes durch
die Denktätigkeit in der Weise abgebaut oder wenigstens in die Neigung
zum Abbau, zum Auflösen, zum Sterben gebracht, wie ich es gestern
dargestellt habe. Fassen wir aber den Gedanken: Ich will dies oder
jenes - , dann verbreitet sich die Tätigkeit, die dem denkenden Teil der
Seele angehört, von der Kopforganisation aus in das Stoffwechselsystem
und in das Gliedmaßensystem des Menschen hinein. Wenn ein Mensch
einen Gedanken hat, der eine Willensabsicht darstellt, dann sieht man in
der Intuition, wie eine astralische Tätigkeit hineinpulsiert in irgendeinen
Teil der menschlichen Stoffwechselorganisation oder bis in die
Gliedmaßenorganisation, und da wird dann durch einen solchen den
Willen beabsichtigenden Gedanken nicht nur in der Kopforganisation
abgebaut, sondern es wird abgebaut auch in den Stoffwechselorganen
und in den Gliedmaßenorganen. Da entstehen durch solche Gedanken
Zerstörungsprozesse. Diese Zerstörungsprozesse veranlassen, daß sich
nun auch das, was als Reales dem Willensteil der Seele zugrundeliegt,
hineinergießt in den Stoffwechselorganismus oder in den Gliedmaßenorganismus
und wiederum das ausgleicht, was der Gedanke abgebaut
hat, wiederum aufbaut, was durch den Gedanken abgebaut wird.


== Verbreitung und Standortansprüche ==
Wenn ich mich anschaulich ausdrücken will, so ist folgendes der Fall.
{{Hauptartikel|Sommergrüner Laubwald}}
Ich habe den Gedanken, meinen Arm aufzuheben. Dieser Gedanke
schießt aus der Kopforganisation in die Armorganisation hinein, bewirkt
dort einen Abbau, einen Zerstörungsprozeß. Man kann ihn eine
Verbrennung nennen. Da wird im Laufe meiner Armorganisation
etwas zerstört. Derjenige Teil des astralischen Organismus, der dem
Willensteil der Seele entspricht, flutet nach, stellt wiederum her, was
abgebaut ist, baut es wieder auf. Und in diesem Aufbauen vollzieht sich
das Heben meines Armes. Es wird also das, was verbrannt ist, wiederum
hergestellt, und in dieser Wiederherstellung vollzieht sich der
eigentliche Willensakt.


[[Datei:American Beech - Flickr - treegrow (2).jpg|mini|Zweig mit Laubblättern der [[Amerikanische Buche|Amerikanischen Buche]] (''Fagus grandifolia'')]]
Nun ist in dem Teil des astralischen Organismus, der den Willensimpulsen
[[Datei:Fagus sylvatica orientalis 3.jpg|mini|[[Orient-Buche]] (''Fagus orientalis'')]]
der menschlichen Seele zugrundeliegt, auch die eigentliche
Ich-Wesenheit enthalten, so daß immer, wenn eine Willensentfaltung
geschieht, auch eine Entfaltung der Ich-Wesenheit vor sich geht. Indem
man sieht, wie der Mensch seinen Willen entfaltet, schaut man also hinein,
wie auf eine gewisse Veranlassung hin der menschliche astralische
Organismus und die Ich-Wesenheit hineinfluten, sich hineinergießen in
den physischen und ätherischen Organismus. Das geschieht auch, wenn
eine Willensentfaltung sich abspielt, die eigentlich nicht nötig macht,
daß ich meine Gliedmaßen bewege, sondern die vielleicht deren Ergänzungsteil
ist, oder die vielleicht selber nur ein etwas lebhafter Wunsch
ist. Da geschieht so etwas auch, nur werden da viel innerlichere Teile
des menschlichen Organismus von dem realen Willensteil der Seele
durchflutet.


Die Gattung ''Fagus'' ist mit acht bis elf Arten in der nördlichen [[Gemäßigte Breiten|gemäßigten Zone]] Europas, Nordamerikas und Asiens verbreitet. Eine Art reicht bis Mexiko. Die größte Artenvielfalt findet sich im Osten Asiens. Die Buchen-Arten bevorzugen ein wintermildes und sommerkühles, feuchtes ozeanisches [[Klima]]. Gebiete mit strengen Winter- und Spätfrösten und starker Trockenheit werden gemieden. In ihren südlichen Verbreitungsgebieten sind die Buchen auf die Gebirgslagen beschränkt.
Sie sehen, man kann ganz genau die Willensentfaltung studieren, aber
 
man braucht dazu die Erkenntnis der eigentlichen seelischen und geistigen
[[Fossil]] sind Buchen seit dem [[Tertiär (Geologie)|Tertiär]] nachgewiesen. Vor 10 Mio. Jahren kennzeichnet ihr vermehrtes Aufkommen, etwa in [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimenten]] der [[Geologie der Niederrheinischen Bucht|Niederrheinischen Bucht]], eine langsame Abkühlung in Gebieten mit bis dahin subtropischem Klima.
Wesenheit des Menschen. Ohne diese Erkenntnis kann man den
 
Willensteil der Seele nicht studieren und eigentlich auch nicht auf die
== Systematik ==
Ich-Wesenheit kommen, weil diese im Denken sich nur in einem
Die [[Erstbeschreibung|Erstveröffentlichung]] des Gattungsnamens ''Fagus'' erfolgte 1753 in ''[[Species Plantarum]]'', 2, S. 997–998. [[Typus (Nomenklatur)|Typusart]] ist ''[[Rotbuche|Fagus sylvatica]]'' Ein Synonym von ''Fagus'' ist ''Phegos''.
schwachen Abbild zeigt, im Fühlen nur als ein Impuls auftritt und im
 
Willen erst für das Erdendasein ihre wirkliche Realität hat.|215|162}}
''Fagus'' ist die einzige [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der Unterfamilie Fagoideae innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Buchengewächse|Fagaceae]].
 
Es werden etwa elf Buchenarten (''Fagus'') unterschieden, wobei die Zuordnung eines Taxons als Art oder Unterart diskutiert wird.
 
== Abgrenzung von ähnlich benannten Gattungen ==
* Die Gattung der [[Hainbuchen]] oder Weißbuchen (''Carpinus'') ist den Buchen auf den ersten Blick ähnlich, gehört aber zur Familie der [[Birkengewächse]] (Betulaceae).
* Auch die Gattung der [[Hopfenbuchen]] (''Ostrya''), die den Hainbuchen ähnlich ist, gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae).
* Die Gattung der [[Scheinbuchen]] (''Nothofagus''), die den Buchen im Aussehen auch ähnelt, ist ausschließlich in der südlichen Hemisphäre heimisch und gehört zur Familie der [[Scheinbuchengewächse]] (Nothofagaceae).
 
== Verwendung ==
Während manche Arten wie Kerb-Buche oder Japanische Buche in der [[Forstwirtschaft]] eine untergeordnete Rolle spielen, ist die in Mitteleuropa heimische Rotbuche ein wichtiger Holzlieferant. Das [[Buchenholz]] ist in Deutschland mit einem [[Einschlag]] von jährlich etwa 7 Millionen Festmetern (ca. 1/6 des Gesamtholzeinschlages in Deutschland) eines der bedeutendsten Laubhölzer als Nutz- und [[Industrieholz]].
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Buchen}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APweb/orders/fagalesweb.htm#Fagaceae Fagoideae innerhalb der Familie der Fagaceae] bei der [http://www.mobot.org/MOBOT/Research/APweb/welcome.html APWebsite.] (Abschnitt Systematik)


== Weblinks ==
*[[Sergej O. Prokofieff]]: ''Der Einweihungsweg Rudolf Steiners und das Geheimnis des Ich: Ein Beitrag zum Bologna-Vortrag Rudolf Steiners.'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2011, ISBN 978-3723514665
{{Commonscat|Fagus|Buchen (''Fagus'')}}
*Sergej O. Prokofieff: ''Das Rätsel des menschlichen Ich: Eine anthroposophische Betrachtung.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2013, ISBN 978-3723514924
* [http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/weidbuchen.html Weidbuchen im Schwarzwald]
*Rudolf Steiner, Andreas Neider (Hrsg.): ''Das gespiegelte Ich. Der Bologna-Vortrag - die philosophischen Grundlagen der Anthroposophie.'' Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2010, ISBN 978-3727453922
*Rudolf Steiner: ''Philosophie und Anthroposophie'', [[GA 35]] (1984), ISBN 3-7274-0350-0 {{Vorträge|035}}
*Rudolf Steiner: ''Die Philosophie, Kosmologie und Religion in der Anthroposophie'', [[GA 215]] (1980), ISBN 3-7274-2152-5 {{Vorträge|215}}


[[Kategorie:Pflanze]]
{{GA}}
[[Kategorie:Pflanzenreich]]
[[Kategorie:Bäume]]
[[Kategorie:Laubbäume]]
[[Kategorie:Die sieben Planetenbäume|102]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Neurowissenschaften]]

Version vom 17. Oktober 2018, 10:52 Uhr

Als Projektion (von lat. proicere „hinauswerfen, hinwerfen“) bezeichnet man in den Neurowissenschaften die Weiterleitung von Reizen über weitere Entfernungen mittels entsprechender Projektionsbahnen, die aus längeren oder kürzeren Nervenfasern bestehen. Die Projektionsbahnen verzweigen sich fächerförmig zu bestimmten flächig ausgebreiteten Hirnarealen, den sog. Projektionsfeldern, oder konzentrieren sich auf eng umgrenzte, funktionell hochspezialisierte Projektionszentren.

Im engeren Sinn umfasst das Projektionssystem alle aufsteigenden Projektionsbahnen, welche durch entsprechende Sinnesorgane vermittelte sensible bzw. sensorische Reize aus der Umgebung, von der Körperoberfläche oder aus dem Körperinneren über afferente, d.h. zentripetale Nervenfasern an die zugehörigen sensorischen Projektionszentren des sensorischen Cortex weiterleiten, z.B. an den visuellen, auditiven oder somatosensorischen Cortex. Das viszerale Projektionszentrum, das Reize aus den Gefäßen, Knochen und inneren Organen empfängt, liegt höchstwahrscheinlich im Hypothalamus.

Darüber hinaus gibt es auch absteigende Projektionsbahnen, die über zentrifugale efferente Fasern vom Gehirn ins Körperinnere führen. Dazu gehören namentlich jene Projektionsbahnen, die vom Motorcortex ausgehen und bei den verschiedenen Muskeln enden. Nach herkömmlicher Deutung dienen diese vorgeblich „motorischen Nerven“ der Auslösung und Steuerung der Körperbewegungen. Diese Ansicht hat Rudolf Steiner allerdings entschieden zurückgewiesen. Die Unterscheidung motorischer und sensorischer Nerven sei völlig widersinnig und auch anatomisch nicht zu rechtfertigen. Eine zentrale Steuerung der Bewegungen des Körpers kommt für ihn nicht in Frage. Die Willenstätigkeit habe primär überhaupt nichts mit dem Nervensystem zu tun. Der Wille greife vielmehr unmittelbar in das Stoffwechsel-Gliedmaßensystem ein, indem das Ich und der Astralleib von außen hereinwirkten.

Rudolf Steiner hat immer wieder darauf hingewiesen, dass sich das wirkliche Ich des Menschen nicht innerhalb des Körpers befinde, sondern von außen, d.h. aus der geistigen Außenwelt, auf diesen einwirkt. Der Körper diene ihm nur als Spiegelungsapparat, der ihm ein unwirkliches mentales Bild des Ichs zurückwerfe und dem Menschen dadurch das Ich-Bewusstsein ermögliche. Ausführlich sprach Rudolf Steiner darüber zu einem philosophisch fachkundigen Publikum in seinem am 8. April 1911 gehaltenen Vortrag in Bologna. Er stellte dar, wie sich einerseits das wirkliche Ich bei der Wahrnehmung unmittelbar mit dem draußen in der Welt Gegebenen verbinde und wie anderseits der Körper bei der Willenstätigkeit ebenso unmittelbar von außen durch das wirkliche, d.h. das wirkende Ich ergriffen werde.

Die sog. „motorischen Nerven“ seien in Wahrheit ebenfalls sensorisch und würden nur dazu dienen, die Bewegungsorgane wahrzunehmen. Würden die Bewegungsorgane, d.h. die Muskeln, nicht wahrgenommen, könnten sie nicht durch den Willen, d.h. durch das eigentlich Seelisch-Geistige des Menschen ergriffen werden. Genau dieser Wahrnehmung der Bewegungsorgane würden die sog. „motorischen“ efferenten (zentrifugalen) Nerven dienen. Dazu kommt die durch den Eigenbewegungssinn vermittelte Wahrnehmung der ausgeführten Bewegungen.

Sehr genau beschreibt Rudolf Steiner, wie eine gedanklich gefasste Willensabsicht den Organismus ergreift. Der Gedanke, der sonst nur Abbauprozesse im Nervensystem hervorruft, wirkt dabei zerstörerisch bis in das Stoffwechsel-System hinein. Um diese Zerstörung wieder auszugleichen, wirken im Gegenzug Astralleib und Ich von außen herein und bringen dadurch die Willenstat zur Ausführung, z.B. durch die Bewegung der Gliedmaßen oder auch in viel mehr verinnerlichter Form.

„Beim Nachdenken über die Dinge der Welt, ohne daß es zu einem Wollen kommt, wird bloß die Kopf Organisation engagiert, und es wird die Organisation des menschlichen Kopfes durch die Denktätigkeit in der Weise abgebaut oder wenigstens in die Neigung zum Abbau, zum Auflösen, zum Sterben gebracht, wie ich es gestern dargestellt habe. Fassen wir aber den Gedanken: Ich will dies oder jenes - , dann verbreitet sich die Tätigkeit, die dem denkenden Teil der Seele angehört, von der Kopforganisation aus in das Stoffwechselsystem und in das Gliedmaßensystem des Menschen hinein. Wenn ein Mensch einen Gedanken hat, der eine Willensabsicht darstellt, dann sieht man in der Intuition, wie eine astralische Tätigkeit hineinpulsiert in irgendeinen Teil der menschlichen Stoffwechselorganisation oder bis in die Gliedmaßenorganisation, und da wird dann durch einen solchen den Willen beabsichtigenden Gedanken nicht nur in der Kopforganisation abgebaut, sondern es wird abgebaut auch in den Stoffwechselorganen und in den Gliedmaßenorganen. Da entstehen durch solche Gedanken Zerstörungsprozesse. Diese Zerstörungsprozesse veranlassen, daß sich nun auch das, was als Reales dem Willensteil der Seele zugrundeliegt, hineinergießt in den Stoffwechselorganismus oder in den Gliedmaßenorganismus und wiederum das ausgleicht, was der Gedanke abgebaut hat, wiederum aufbaut, was durch den Gedanken abgebaut wird.

Wenn ich mich anschaulich ausdrücken will, so ist folgendes der Fall. Ich habe den Gedanken, meinen Arm aufzuheben. Dieser Gedanke schießt aus der Kopforganisation in die Armorganisation hinein, bewirkt dort einen Abbau, einen Zerstörungsprozeß. Man kann ihn eine Verbrennung nennen. Da wird im Laufe meiner Armorganisation etwas zerstört. Derjenige Teil des astralischen Organismus, der dem Willensteil der Seele entspricht, flutet nach, stellt wiederum her, was abgebaut ist, baut es wieder auf. Und in diesem Aufbauen vollzieht sich das Heben meines Armes. Es wird also das, was verbrannt ist, wiederum hergestellt, und in dieser Wiederherstellung vollzieht sich der eigentliche Willensakt.

Nun ist in dem Teil des astralischen Organismus, der den Willensimpulsen der menschlichen Seele zugrundeliegt, auch die eigentliche Ich-Wesenheit enthalten, so daß immer, wenn eine Willensentfaltung geschieht, auch eine Entfaltung der Ich-Wesenheit vor sich geht. Indem man sieht, wie der Mensch seinen Willen entfaltet, schaut man also hinein, wie auf eine gewisse Veranlassung hin der menschliche astralische Organismus und die Ich-Wesenheit hineinfluten, sich hineinergießen in den physischen und ätherischen Organismus. Das geschieht auch, wenn eine Willensentfaltung sich abspielt, die eigentlich nicht nötig macht, daß ich meine Gliedmaßen bewege, sondern die vielleicht deren Ergänzungsteil ist, oder die vielleicht selber nur ein etwas lebhafter Wunsch ist. Da geschieht so etwas auch, nur werden da viel innerlichere Teile des menschlichen Organismus von dem realen Willensteil der Seele durchflutet.

Sie sehen, man kann ganz genau die Willensentfaltung studieren, aber man braucht dazu die Erkenntnis der eigentlichen seelischen und geistigen Wesenheit des Menschen. Ohne diese Erkenntnis kann man den Willensteil der Seele nicht studieren und eigentlich auch nicht auf die Ich-Wesenheit kommen, weil diese im Denken sich nur in einem schwachen Abbild zeigt, im Fühlen nur als ein Impuls auftritt und im Willen erst für das Erdendasein ihre wirkliche Realität hat.“ (Lit.:GA 215, S. 162)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.