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| [[Bild:Santa Prassede - Mosaic, Chapel of San Zeno.JPG|thumb|250px|Byzantinisches Mosaik in der Kuppel der Zenokapelle in [[Wikipedia:Santa Prassede|Santa Prassede]] in [[Wikipedia:Rom|Rom]]]]
| | #WEITERLEITUNG [[Pandora]] |
| [[File:Cimabue madonna castefliorentino.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Cimabue|Cimabue]]: ''Madonna di Castelfiorentino'' (1283-1284)]]
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| [[File:Sanzio, Raffaello - Disputa del Sacramento - 1508-1511 - hi res.jpg|thumb|450px|[[Wikipedia:Raffael|Raffael]]: ''Disputa del Sacramento'' (''Auseinandersetzung um die Eucharistie''), 1508-1511]]
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| <!--[[File:Masaccio-crucifixion.jpg|thumb|left|250px|Kreuzigung Christi. [[Wikipedia:Masaccio|Masaccio]] 1426, Blattgold und Öl auf Holz]]-->
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| Als '''Goldgrund''' wird der aus [[Wikipedia:Blattgold|Blattgold]] bestehende Malgrund bezeichnet, der seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. in der abendländischen und [[Wikipedia:Byzantinische Kunst|byzantinischen Kunst]] in der Buch- und Tafelmalerei üblich war. Der Goldgrund geht auf die byzantinischen [[Wikipedia:Mosaik|Mosaik]]en zurück und wurde im Laufe der Zeit für die Miniaturmalerei sowie die Malerei mit [[Wikipedia:Leimfarbe|Leimfarbe]]n, [[Wikipedia:Temperafarbe|Temperafarbe]]n und [[Wikipedia:Ölfarbe|Ölfarbe]]n übernommen. In Italien war der Goldgrund für [[Wikipedia:Heiligenbild|Heiligenbild]]er noch bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts fast ausschließlich üblich. Im 16. Jahrhundert musste er in der abendländischen Kunst wieder landschaftlichen Elementen weichen, während die byzantinisch-russische [[Wikipedia:Ikone|Ikone]]nmalerei den Goldgrund beibehielt. Auch in neuerer Zeit ist der Goldgrund in kirchlichen Wandmalereien wie in Tafelbildern religiösen Inhalts wieder verwendet worden, so im [[Wikipedia:Dom zu Speyer|Dom zu Speyer]] und in der [[Wikipedia:Altlerchenfelder Pfarrkirche|Altlerchenfelder Pfarrkirche]] zu [[Wikipedia:Wien|Wien]].
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| "Der Goldrahmen ist der letzte Rest von den Goldgründen der alten Meister." {{Lit|{{G|217a|227}}}}
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| "Cimabue läßt
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| Gestalten aus dem Goldgrund erwachsen; letzter Rest davon: der
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| Goldrahmen." {{Lit|{{G|291a|361}}}}
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| "Auf Gemälden der alten Meister erblicken wir goldige Hintergründe.
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| Diese alten Meister malten noch nach einer Tradition,
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| die einiges Wissen von den Erscheinungen und Wesenheiten höherer
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| Welten besaß. Wenn wir mit geistigen Augen hinaussehen in den
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| Himmelsraum, so erscheint er in goldgründigen Tiefen. Deshalb erblicken
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| wir auf den alten Gemälden Engelsköpfe auf goldigem Hintergrund,
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| weil, wenn Sie (geistig) hinausschauen in den Himmelsraum,
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| Ihnen derselbe in goldigen Farben erscheint." {{Lit|{{G|264|195f}}}}
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| "Wenn Sie zurückgehen und zu einer Zeit
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| kommen, die am meisten bekannt ist durch den Maler [[Wikipedia:Cimabue|Cimabue]],
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| so werden Sie sehen, wie auf den Bildern Ihnen die merkwürdige
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| Erscheinung des Goldgrundes entgegentritt, und wie aus ihm
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| herauswachsen Engel- oder Geniengestalten. Auch das entspricht
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| in vollem Sinne der Wirklichkeit des astralischen Anschauens.
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| Bis auf den Goldgrund hin entspricht das der Wirklichkeit. Denn
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| tatsächlich, wenn wir in die höheren Partien des astralischen Planes
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| kommen, verwandelt sich das flutende Lichtmeer, das in anderen
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| Farbentönen erglänzt und durchhellt ist, in ein solches flutendes
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| Lichtmeer, das wie von Gold durchglüht erscheint." {{Lit|{{G|101|31}}}}
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| "Wenn man diese Bilder mit ihrem Goldgrunde auf sich wirken ließ in der
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| damaligen Zeit, so hatte man vor allen Dingen das Gefühl, daß ein Mächtiges,
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| ein die Menschen Überwältigendes aus einer fernen Welt hereinwirkt; daß, was
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| sich da auf der Erde an Menschengewühl abspielt, eigentlich nur da ist, um
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| beschienen zu werden von den Impulsen, die von außerirdischer Realität
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| ausgingen, die man sich in dieser Weise verwirklichte." {{Lit|{{G|292|358}}}}
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| "Bis zum 13., 14. Jahrhundert bewahrten sich die Menschen etwas
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| ganz anderes an Empfindungen und Gefühlen. Der Umschwung
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| tritt auf allen Gebieten, selbst den scheinbar entferntesten, auf.
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| Zum Beispiel in der Malerei tritt uns die große Veränderung in den
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| Empfindungen der Menschen entgegen. Heute erscheint es dem
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| Materialisten wie eine Willkür, wenn zum Beispiel Cimabue auf
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| seinen Bildern den Hintergrund in Gold malt. Dieser Maler hatte
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| aber damals noch die Tradition von der Anschauung der höheren
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| Welt. Wenn man hineinschaut in die höchsten Regionen der astralischen
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| Welt, dann findet man, daß jener Goldgrund Wirklichkeit,
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| Realität ist. Die, welche später Ähnliches malen wollten, als Nachahmer
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| dieser älteren Maler, die noch durch Tradition Kenntnis von
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| der Wirklichkeit der astralen Welt besaßen, die erscheinen uns wie
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| Barbaren gegenüber denen, die wirklich noch ein Verhältnis zu den
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| höheren Welten hatten. So ist zum Beispiel bei Giotto nicht mehr
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| die Darstellung dessen, was er als Wahrheit empfand, sondern alles
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| nur aus äußerer Tradition gemalt. Zu seiner Zeit war es natürlich,
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| daß man überging zu dem, was nur auf dem physischen Plan gesehen
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| werden kann, zu der materialistischen Kunst. Nur noch die
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| größten Maler dieser Zeit hielten an der Tradition fest. Auf der
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| «Disputa» des Raffael kann man sehen, wie in den Grundtönen von
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| unten nach oben in der Tat mit gewisser Richtigkeit wiedergegeben
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| ist jenes Erlebnis, das der Mensch hat, wenn er in die höheren
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| Welten sich erhebt. Das ist eine Notwendigkeit, dieses stufenweise
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| Erleben des Überganges von den niederen zu den höheren Welten
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| bis zur Anschauung jener Genien, welche aus dem Goldgrund auftauchen." {{Lit|{{G|098|43f}}}}
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| "Wenn die Hostie, das Sanctissimum,
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| konsekriert ist und man durch sie hindurchschaut, dann schaut man
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| auf die Welt, die Raffael im oberen Teil der «Disputa» gemalt hat. -
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| Es ist wirklich die konsekrierte Hostie das Mittel, um durchzuschauen
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| und in die geistige Welt hineinzuschauen. Deshalb hat
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| Raffael die Sache gemalt." {{Lit|{{G|191|65}}}}
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| "... wenn Sie so die Wesenheit
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| der Farbe ergreifen, daß Sie der Farbe es selber ankennen, möchte ich
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| sagen, was sie will: wenn Sie erkennen, daß das Gelb eigentlich in der
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| Mitte gesättigt sein will und verfließen will nach dem Rande, weil das
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| die eigene Natur des Gelben ist - ja, dann muß man etwas machen,
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| wenn man das Gelb fixieren will, wenn man irgendwo eine gleichmäßige
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| gelbe Flache haben will. Was macht man da? Es muß in das Gelb etwas
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| hineinspielen, es muß etwas hinein in das Gelb, was dem Gelb seinen
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| ureigenen Charakter, seinen eigenen Willen wegnimmt. Es muß das
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| Gelb schwer gemacht werden. Wie kann das Gelb schwer gemacht werden?
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| Indem man etwas in das Gelb hineintut, was ihm die Schwere gibt.
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| Es wird goldfarbig. Da haben Sie das Gelbe entgelbt, gewissermaßen
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| gelb gelassen, aber ihm seine Wesenheit getilgt. Machen Sie in ein Bild
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| einen Goldgrund, dann dürfen Sie es gleichmäßig über die Fläche hin
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| machen, aber Sie haben dem Gelb Schwere gegeben, innerliche Schwere.
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| Sie haben ihm seinen eigenen Willen genommen. Sie halten es in sich fest.
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| Daher empfanden alte Maler, die für solche Dinge eine Empfindung
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| hatten, daß sie in dem Gelben den Glanz des Geistes haben. Also sie
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| schauten hinauf zum Geistigen, dem Glanz des Geistes im Gelben. Aber
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| sie wollten den Geist hier auf der Erde haben. Sie mußten ihm Schwere
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| geben. Machten sie einen Goldgrund, wie Cimabue, dann gaben sie dem
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| Geistigen Wohnung auf der Erde, dann hatten sie im Bilde gewissermaßen
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| das Himmlische vergegenwärtigt. Und die Gestalten durften
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| herauskommen aus dem Goldgrunde, durften sich entwickeln auf dem
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| Goldgrunde als dasjenige, was Geschöpf ist des Geistigen. Diese Dinge
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| haben eben durchaus eine innerliche Gesetzmäßigkeit. Sie sehen also,
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| wenn wir das Gelbe als Farbe behandeln, so will es aus sich selber in
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| der Mitte satt sein und zerfließen. Wollen wir es in gleichmäßiger
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| Fläche festhalten, dann müssen wir es metallisieren. Und damit kommen
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| wir zu dem Begriff der metallisierten Farbe und zu dem Begriff
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| der stofflich festgehaltenen Farbe ..." {{Lit|{{G|291|52f}}}}
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| </div>
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| == Siehe auch ==
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| * [[Gold]]
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| == Literatur ==
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| # Autorenkollektiv: ''Meyers Konversationslexikon'', 4. Auflage. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien 1885-1892, Band 7, S. 488.
| |
| # ''Meyers Enzyklopädisches Lexikon''. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1973, Band 10, S. 558.
| |
| #Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis'', [[GA 191]] (1989), ISBN 3-7274-1910-5 {{Vorträge|191}} | |
| #Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis-Aufgabe der Jugend'', [[GA 217a]] (1981), ISBN 3-7274-2175-4 {{Vorträge|217a}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914'', [[GA 264]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|264}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Das Wesen der Farben'', [[GA 291]] (1991), ISBN 3-7274-2910-0
| |
| #Rudolf Steiner: ''Farbenerkenntnis'', [[GA 291a]] (1990), ISBN 3-7274-2915-1 {{Vorträge|291a}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Kunstgeschichte als Abbild innerer geistiger Impulse'', [[GA 292]] (2000), ISBN 3-7274-2920-8 {{Vorträge|292}}
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| {{GA}}
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| == Siehe auch ==
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| * [[Wikipedia:Goldfirnis|Goldfirnis]]
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| [[Kategorie:Malerei|Goldgrund]] | |
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| {{Wikipedia}}
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