M und Proömium: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Zeichen|Mm}}
Als '''Proömium''' (von {{ELSalt|προοίμιον}} ''prooímion'' „vor dem Lied, einleitender Gesang, Vorspiel“; [[lat.]] ''pro(o)emium'') wir seit der [[Antike]] ein Prolog, ein Vorwort oder einführendes Kapitel von [[Dichtung]]en und [[Wikipedia:Brief|Brief]]en bezeichnet. [[Goethe]] drückte in seinem gleichnamigen [[Gedicht]] die Grundüberzeugung aus, die sein Leben bestimmte.


'''M''' bzw. '''m''' (gesprochen: [{{IPA|ʔɛm|m}}]) ist der 12. [[Buchstabe]] des [[Lateinisches Alphabet|klassischen]] und der 13. Buchstabe des [[Lateinisches Schriftsystem|modernen lateinischen Alphabets]]. Er ist ein [[Konsonant]]. Der Buchstabe M hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 2,53 %. Er ist damit der [[Wikipedia:Buchstabenhäufigkeit|14.-häufigste Buchstabe in deutschen Texten]].
{| style="margin-left:20px;"
 
== Herkunft ==
{| style="text-align:center" border="0" cellpadding="5"
|width="130px"|[[Datei:Proto-semiticM-01.svg|x64px|Proto-semitisches Wasser-Symbol]]
|width="130px"|[[Datei:PhoenicianM-01.svg|x64px|Phönizisches Mem]]
|width="130px"|[[Datei:Mu uc lc.svg|x64px|Griechisches My]]
|width="130px"|[[Datei:EtruscanM-01.svg|x64px|Etruskisches M]]
|width="130px"|[[Datei:RomanM-01.png|x64px|Tranes M~tAg]]
|-
|-
|valign="top" width="130px"|Proto-semitisches<br />Wasser-Symbol
| <poem><center>'''Proömion'''<ref>[[Johann Wolfgang Goethe]]: ''Gedichte (Ausgabe letzter Hand)'', in: ''Berliner Ausgabe'', Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin 1960ff, S. 535-536</ref>
|valign="top" width="130px"|Phönizisches Mem
Im Namen dessen, der Sich selbst erschuf!
|valign="top" width="130px"|Griechisches µ
Von Ewigkeit in schaffendem Beruf;
|valign="top" width="130px"|Etruskisches M
In Seinem Namen, der den Glauben schafft,
|valign="top" width="130px"|Lateinisches M
Vertrauen, Liebe, Tätigkeit und Kraft;
|}
In Jenes Namen, der, so oft genannt,
Dem Wesen nach blieb immer unbekannt:


Im [[Wikipedia:Proto-Semitisches Alphabet|proto-semitischen Alphabet]] stellt der Buchstabe eine Wellenlinie dar und steht für Wasser. Im [[Wikipedia:Phönizisches Alphabet|phönizischen Alphabet]] wurde daraus der Buchstabe [[Mem (Hebräisch)|Mem]] (Wasser). Zur besseren Schreibung – von rechts nach links – wurde die Wellenlinie rechts mit einem Anstrich versehen. Mem stand für den Lautwert [m]. Der Lautwert des Buchstabens blieb bei allen späteren Übernahmen des Alphabets durch andere Völker gleich.
So weit das Ohr, so weit das Auge reicht,
Du findest nur Bekanntes, das Ihm gleicht,
Und deines Geistes höchster Feuerflug
Hat schon am Gleichnis, hat am Bild genug;
Es zieht dich an, es reißt dich heiter fort,
Und wo du wandelst, schmückt sich Weg und Ort;
Du zählst nicht mehr, berechnest keine Zeit,
Und jeder Schritt ist Unermeßlichkeit.


Das Mem wurde in das [[Griechisches Alphabet|griechische Alphabet]] als [[Wikipedia:My|My]] übernommen. Zu Beginn wurde es ebenso wie Mem mit einem Anstrich geschrieben, bis zum klassisch-griechischen Alphabet wurde allerdings auch die linke Seite nach unten gezogen. Möglicherweise ist dafür der Wechsel der Schreibrichtung auf von links nach rechts verantwortlich, allerdings kommt auch ein Wechsel der Schreibwerkzeuge als Ursache in Frage.
Was wär ein Gott, der nur von außen stieße,
Im Kreis das All am Finger laufen ließe!
Ihm ziemt's, die Welt im Innern zu bewegen,
Natur in Sich, Sich in Natur zu hegen,
So daß, was in Ihm lebt und webt und ist,
Nie Seine Kraft, nie Seinen Geist vermißt.


In das [[Wikipedia:Etruskische Sprache|etruskische]] Alphabet wurde noch die frühgriechische Variante des Buchstabens übernommen, die Mem ähnelt. Die Lateiner übernahmen erst die etruskische Variante.
Im Innern ist ein Universum auch;
 
Daher der Völker löblicher Gebrauch,
== Zitat ==
Daß jeglicher das Beste, was er kennt,
{{Zitat|In den urverwandten Sprachen entspricht ihm im allgemeinen ebenfalls m (maus, ahd. mûs, kslav. myši, lat. mus, griech. mìV, sskr. mûshî; same, ahd. sâmo, kslav. sěme, litt. sėmů, lat. semen; um, mhd. umbe, ahd. umpi, lat. ambi-, griech. ¡mj×).|Quelle=[[Wikipedia:Deutsches Wörterbuch|Grimmschen Wörterbuch]]}}
Er Gott, ja seinen Gott benennt,
 
Ihm Himmel und Erden übergibt,
== Siehe auch ==
Ihn fürchtet und wo möglich liebt.</poem>
 
|}
* {{WikipediaDE|M}}


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
{{Wiktionary|M}}
{{Wiktionary|m}}
{{Commons|M}}
* http://www.wam.umd.edu/~rfradkin/alphapage.html
* http://www.ancientscripts.com/greek.html


[[Kategorie:Sprache]] [[Kategorie:Sprachgestaltung]] [[Kategorie:Buchstaben]]  [[Kategorie:Konsonant]] [[Kategorie:Urkonsonant|K]] [[Kategorie:Die zwölf Urkonsonanten|K]]
<references />


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Literatur]] [[Kategorie:Dichtung]]

Version vom 21. August 2018, 14:20 Uhr

Als Proömium (von griech. προοίμιον prooímion „vor dem Lied, einleitender Gesang, Vorspiel“; lat. pro(o)emium) wir seit der Antike ein Prolog, ein Vorwort oder einführendes Kapitel von Dichtungen und Briefen bezeichnet. Goethe drückte in seinem gleichnamigen Gedicht die Grundüberzeugung aus, die sein Leben bestimmte.

Proömion[1]

Im Namen dessen, der Sich selbst erschuf!
Von Ewigkeit in schaffendem Beruf;
In Seinem Namen, der den Glauben schafft,
Vertrauen, Liebe, Tätigkeit und Kraft;
In Jenes Namen, der, so oft genannt,
Dem Wesen nach blieb immer unbekannt:

So weit das Ohr, so weit das Auge reicht,
Du findest nur Bekanntes, das Ihm gleicht,
Und deines Geistes höchster Feuerflug
Hat schon am Gleichnis, hat am Bild genug;
Es zieht dich an, es reißt dich heiter fort,
Und wo du wandelst, schmückt sich Weg und Ort;
Du zählst nicht mehr, berechnest keine Zeit,
Und jeder Schritt ist Unermeßlichkeit.

Was wär ein Gott, der nur von außen stieße,
Im Kreis das All am Finger laufen ließe!
Ihm ziemt's, die Welt im Innern zu bewegen,
Natur in Sich, Sich in Natur zu hegen,
So daß, was in Ihm lebt und webt und ist,
Nie Seine Kraft, nie Seinen Geist vermißt.

Im Innern ist ein Universum auch;
Daher der Völker löblicher Gebrauch,
Daß jeglicher das Beste, was er kennt,
Er Gott, ja seinen Gott benennt,
Ihm Himmel und Erden übergibt,
Ihn fürchtet und wo möglich liebt.

Einzelnachweise

  1. Johann Wolfgang Goethe: Gedichte (Ausgabe letzter Hand), in: Berliner Ausgabe, Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin 1960ff, S. 535-536