Monas Hieroglyphica und Stoffgemisch: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:John Dee Ashmolean.jpg|thumb|Ein Porträt von [[John Dee]] (16. Jh.), Künstler unbekannt. Angeblich zeigt es Dee im Alter von 67 Jahren. Es gehörte seinem Enkel Rowland Dee und später [[Wikipedia:Elias Ashmole|Elias Ashmole]], der es der Oxford Universität vermachte.]]
Unter einem '''Gemisch''' ('''Stoffgemisch''') versteht man einen [[Stoff (Chemie)|Stoff]], der aus mindestens zwei [[Reinstoff]]en besteht. Ein Gemisch aus zwei Bestandteilen wird ''binäres Gemisch'' (mitunter auch ''binäres System'') genannt, Gemische aus drei Bestandteilen [[ternäres Gemisch]].
[[Bild:DeeHieroglyph.gif|thumb|left|200px|Die „Monas-Hieroglyphe“ nach John Dee]]
[[Datei:Monas Hieroglyphica.jpg|mini|„Monas Hieroglyphica“, Antwerpen 1564]]


'''Monas Hierglyphica''' ist der Titel einer [[Hermetik|hermetischen]] Schrift von [[John Dee]], der ein bekannter [[Wikipedia:England|englischer]] [[Wikipedia:Mathematik|Mathematik]]er, [[Wikipedia:Astronom|Astronom]], [[Astrologie|Astrologe]], [[Wikipedia:Geograph|Geograph]], [[Mystik]]er und Berater von Königin [[Wikipedia:Elisabeth I. (England)|Elisabeth I.]] war. Die Schrift, die John Dee [[Wikipedia:Römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]] [[Wikipedia:Maximilian II. (HRR)|Maximilian II.]] (1527-1576) widmete, geschrieben zwischen dem [[Wikipedia:13. Januar|13.]] und [[Wikipedia:25. Januar|25. Januar]] [[Wikipedia:1564|1564]] (XXIV. Lehrsatz), wurde im selben Jahr erstmals  in [[Wikipedia:Antwerpen|Antwerpen]] in [[Latein|lateinischer Sprache]] veröffentlicht. An Hand der ''Monas-Hieroglyphe'', die auch in der [[Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreutz Anno 1459|Chymischen Hochzeit des Christian Rosenkreutz]] erwähnt wird, Dee versucht darin eine [[Kabbala|kabbalistische]] Darstellung der mystischen Einheit der gesamten Schöpfung. Die Schrift wurde zu seiner Zeit viel gelesen. Sie enthüllt aber nicht alle Geheimnisse; die tieferen [[Mysterien]] wurden nur mündlich an ausgewählte Personen überliefert - denn ''„die Mysterien dürfen keinem offenbart werden, außer einem [[Einweihung|Eingeweihten]].“'' (XXII. Lehrsatz) Die «Monas Hieroglyphica» ist von einer tief christlichen Überzeugung geprägt. Ausgehend von [[Astrologie|astrologisch]]-[[Astronomie|astronomischen]] Erwägungen entwickelt John Dee ein Bild von der [[Geburt]], der [[Kreuzigung]] und der [[Auferstehung]] des [[Jesus Christus]].
Von einem '''Gemenge''' spricht man meist bei [[Granulare Materie|granulen]] ([[Haufwerk]], [[Schüttgut]]) oder lebenden Komponenten (Samen), die sich nur miteinander vermengen, aber nicht homogen mischen können, ohne abzusterben oder funktionsunfähig zu werden.


Die ''Monas Hierglyphica'' besteht aus 24 Lehrsätzen, in denen John Dee seine [[Kosmologie]], ausgehend von Punkt, Linie und Kreis als gestaltenden Prinzipien, [[Geometrie|geometrisch]] entwickelt. Ohne Linie kann kein Kreis geschaffen werden und ohne Punkt keine Linie. Der Punkt ist die Monade, von der alles ausgeht.
In manchen Zusammenhängen spricht man von einem Konglomerat.


{{Zitat|Mit der Linie und dem Kreis können alle Dinge dargestellt werden, selbst jene, die nicht sichtbar sind oder sich unter dem Schleier der Natur verbergen.|Monas Hieroglyphica|I. Lehrsatz<ref>zit. nach ''J. Dee, G. Grippo'' (2013)</ref>}}
== Arten von Gemischen ==
=== Nach dem Grad der Vermischung ===
Grundsätzlich lassen sich Gemische in zwei Gruppen einteilen:
* [[Homogen]]e Gemische sind auf molekularer Ebene vermischte Reinstoffe.
* [[Heterogenität (Naturwissenschaft)|Heterogene]] Gemische sind nicht vollendet vermischt, da die Reinstoffe in klar abgegrenzten Phasen vorliegen. Heterogene Gemische (bspw. [[Dispersion (Chemie)|Dispersionen]]) sind mehrphasig.


Die Anregung dazu stammt wohl aus der [[Kabbala]], wo das System der 10 [[Sephirot]] entweder als System von 10 konzentrischen Kreisen ({{HeS|עִגּוּלים}}, [[Igulim]]) oder in aufgerichteter linear vernetzter Form dargestellt wird. Die Gerade ({{HeS|ישר}}, ''yosher'' oder ''joscher'') steht für den aufgerichteten, [[moral]]isch aufrechten [[Mensch]]en. John Dee nimmt in seinem Werk ausdrücklich Bezug auf die [[Kabbala]], die er höher einschätzt als die zeitgenössische [[Alchemie]]. Manche Aussagen John Dees haben eine deutliche Entsprechung im [[Sefer Jetzira]], dem ältesten eigenständig überlieferten Werk der Kabbala.
[[Kolloid]]e sind eine Zwischenform homogener und heterogener Gemische. Beispielsweise ist bei einer kolloidalen [[Suspension (Chemie)|Suspension]] der Feststoff in sehr kleinen Teilchen (typischerweise im [[Nanometer]]-Bereich) in der Flüssigkeit verteilt. Deshalb ist das Gemisch heterogen (es enthält mehrere Phasen), es verhält sich aber annähernd wie eine homogene Lösung.


Alle Ausführungen sind mit einem mehrfach Sinn unterlegt. So besteht auch die Schrift nicht zufällig aus 24 Lehrsätzen. Die Zahl 24 hat zunächst eine physische Bedeutung und steht für das reine 24-karätige [[Gold]] (XXIII. Lehrsatz). Sie hat aber auch eine [[zeit]]liche Bedeutung und steht für die 24 Stunden des Tages (XI. Lehrsatz). Das ist ein verdeckter Hinweis auf die [[Ätherwelt]]. Im [[Wikipedia:Bibel|biblischen]] Sinn weist die Zahl auf die 24 Ältesten (XXIV. Lehrsatz), wie sie in der [[Apokalypse des Johannes]] ({{B|Off|4|4-11|LUT}}, {{BB|Off|5|8|LUT}}, {{BB|Off|11|16|LUT}}, {{BB|Off|19|4|LUT}}) geschildert werden.
=== Nach dem Aggregatzustand der vermischten Stoffe ===
Bei der Vermischung zweier Stoffe in je drei möglichen [[Aggregatzustand|Aggregatzuständen]] ergeben sich neun Kombinationen, wobei teilweise noch verschiedene Ausprägungen vorkommen (rot = homogen, gelb = heterogen):
{| class="wikitable"
|-
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|style="width:29%"| fest
|style="width:29%"| flüssig
|style="width:29%"| gasförmig
|-
|rowspan="3"| in fest
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|rowspan="3" style="background:#FFE0E0"| [[Tonminerale]]
|rowspan="3" style="background:#FFFFE0"| leerer Schwamm, [[Hartschaum]]
|-
|style="background:#FFFFE0"|''Gemenge'' i.&nbsp;e.&nbsp;S., wie [[Granit]]
|-
|style="background:#FFFFE0"|''[[Haufwerk]]'', wie [[Kies]]
|-
|rowspan="2"| in flüssig
|style="background:#FFE0E0"| ''[[Lösung (Chemie)|Lösung]]'', wie [[Sole]]
|style="background:#FFE0E0"| ''[[Lösung (Chemie)|Lösung]]'', wie [[Wein]]
|style="background:#FFFFE0"| ''[[Lösung (Chemie)|Lösung]]'', wie [[Sodawasser]]
|- style="background:#FFFFE0"
| ''[[Suspension (Chemie)|Suspension]]'', wie [[Blut]]
| ''[[Emulsion]]'', wie [[Milch]]
| ''[[Schaum]]''
|-
|rowspan="2"| in gasförmig
|colspan="2" style="background:#FFFFE0"| ''[[Aerosol]]'' (Oberbegriff)
|rowspan="2" style="background:#FFE0E0"| ''[[Gasgemisch]]''
|- style="background:#FFFFE0"
| [[Rauch]], [[Staub]], wie [[Zigarettenrauch]]
| [[Dampf]], [[Nebel]]
|}


Die Monas-Hieroglyphe ist, ähnlich wie der [[Sephiroth-Baum]], ein [[Meditation]]sbild. Sie besteht aus einem nach oben geöffneten Halbkreis, dem [[Symbol]] des [[Mond]]es, dann aus einem Kreis mit eingezeichnetem Mittelpunkt, dem Symbol der [[Sonne]], einem [[Kreuz]], das die [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]] bzw. die [[Erde (Planet)|Erde]] repräsentiert und aus einem Doppelbogen (d.h. aus zwei Halbkreisen, die sich in einem Punkt berühren), der für das [[Tierkreiszeichen]] [[Widder (Sternbild)|Widder]] oder auch noch gesondert für das [[Feuer]] steht (Widder ist ein Feuerzeichen). Die Kombination von Halbkreis und Kreis im oberen Teil der Monas-Hieroglyphe ist zugleich das Symbol für das Tierkreiszeichen [[Stier (Sternbild)|Stier]]. Aus Halbkreis, Kreis und Kreuz lassen sich auch alle anderen [[Planet]]ensymbole ableiten. Das Kreuz repräsentiert zugleich eine [[Dreiheit]] und eine [[Vierheit]]. Die Dreiheit wird durch zwei Linien und das sie vereinigende Zentrum gebildet. Die Vierheit wird durch vier Linien und vier rechte Winkel erzeugt - und darin liegt zugleich verborgen die [[Achtheit]] (VI. Lehrsatz). Außerdem liegt in der Vierheit die [[Pythagoras|pythagoräische]] [[Tetraktys]]: 1+2+3+4 = 10 (VIII. Lehrsatz) und es gibt 24 (= 4!) [[Wikipedia:Permutation|Permutation]]en der Tetraktys (XXIII. Lehrsatz). Auch gibt es nur 4 Stufen, die man in allen geschaffenen Substanzen finden kann: [[Sein]], [[Leben]], [[Fühlen]] und [[Verstehen]] (esse, vivere, sentire et entelligere) (XXI. Lehrsatz) - das entspricht aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht den vier grundlegenden [[Wesensglieder]]n: [[Physischer Leib]] (Sein), [[Ätherleib]] (Leben), [[Astralleib]] (Fühlen) und [[Ich]] (Verstehen).
=== Nach dem Aggregatzustand des Gemischs ===
Homogene Gemische, aber auch manche heterogenen Gemische haben einen bestimmten Aggregatzustand (fest, flüssig oder gasförmig). Beispielsweise sind Lösungen in der Regel flüssig (unabhängig davon, ob der im Lösungsmittel gelöste Stoff vor der Vermischung fest, flüssig oder gasförmig war).


== Anmerkungen ==
* Beispiele für Feststoffgemische in der Natur sind [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]] und [[Granit]]. Granit ist ein Gemisch aus [[Quarz]], [[Feldspat]], [[Glimmer]] und [[Hornblende]].
* Ein Beispiel für flüssige Gemische in der Natur ist [[Lava]]. Ein [[Molotowcocktail]] ist ein künstliches flüssiges Gemisch aus Benzin und weißem [[Phosphor]]. In der Getränkeindustrie nennt man Getränkemischungen häufig ''Verschnitt''.
* Das bekannteste gasförmige Gemisch ist die [[Luft]]. Dieses [[Gasgemisch]] besteht unter anderem aus [[Stickstoff]] und [[Sauerstoff]].


<references/>
== Physikalische Chemie ==
In der Mischung sind die Ausgangsstoffe unverändert enthalten. Die Ausgangsstoffe werden dabei oft unkenntlich, weil die Mischung andere physikalische Eigenschaften aufweist als jeder isolierte Ausgangsstoff. Beim Mischen entsteht meist kein neuer Stoff. So ist [[Zement]] zunächst ein Gemisch, das sich aber nach Zugabe von [[Wasser]] chemisch verändert. Die spezifischen Eigenschaften wie zum Beispiel [[Dichte]], [[Siedepunkt]] oder [[Farbe]] sind vom Mischungsverhältnis (Massenverhältnis) der Komponenten abhängig.
 
Will man Gemische in ihre [[Reinstoff]]e auftrennen, so nutzt man die unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften aus. Daraus ergibt sich die Auswahl der jeweiligen [[Trennmethoden|Trennmethode]].
 
== Verfahrenstechnik ==
{{Hauptartikel|Mischen (Verfahrenstechnik)}}
=== Makrovermischung und Mikrovermischung ===
In der [[Chemische Reaktionstechnik|chemischen Reaktionstechnik]] unterscheidet man den Zustand der Vermischung der Reaktionsmasse in einem Reaktor:
 
* ''Makrovermischung'': das ist alles, was man 'mit dem bloßen Auge erkennen könnte', die Makrovermischung im Reaktor wird charakterisiert durch das Verweilzeitspektrum, das z.&nbsp;B. experimentell durch 'Tracermessungen' erhalten werden kann.
* ''Mikrovermischung'': diese ist ein Charakteristikum des Fluids:
** vollständige Mikrovermischung = molekulardisperses Fluid (Beispiel: Kochsalzlösung)
** vollständige 'Nichtmikrovermischung' = vollständige Segregation = Fluid mit einer Dispersion mikroskopisch kleiner abgeschlossener Fluidelemente (Beispiel: Milch/Emulsion).
 
Im Englischen und auch bei einigen deutschen Schulen ist die Begriffsdefinition etwas verschieden: engl. ''macromixing'' und ''macrofluid'' = segregiertes Fluid; ''micromixing'' und ''microfluid'' = molekulardisperses Fluid. Für den Begriff 'Makrovermischung', wie er im vorliegenden definiert wurde, wird dann 'contacting pattern' verwendet.
 
== Maßbegriffe von Gemischen ==
''Anteil'', ''Konzentration'' oder ''Gehalt'' ist der materielle Anteil eines Stoffes an einem Gemisch in Bezug auf Masse, Volumen oder Stoffmenge:
* [[Massenanteil]], [[Volumenanteil]], [[Stoffmengenanteil]]
* [[Volumenkonzentration]], [[Massenkonzentration]], [[Stoffmengenkonzentration]]
* [[Molalität]]
 
Konkrete Beispiele:
* Salzgehalt, [[Salinität]]
 
== Begriffe in der Gesetzgebung ==
{| class="wikitable float-right" style="text-align:center"
|colspan=3 class="hintergrundfarbe6"| '''Begriffsdefinition im Gefahrstoffrecht'''
|-
| EU-Gefahrstoffkennzeichnung<br /> <small>Verwendung erlaubt bis 1. Juni 2015</small>
| „Stoff“
| „Zubereitung“
|-
| GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
| „Stoff“
| „Gemisch“
|-
| Umfasst nach chemischer Definition
| Reinstoffe<br />(Verbindungen, Elemente)
| Gemische<br />(homogene und heterogene)
|}
In der Gesetzgebung zum Gefahrstoffrecht werden für Reinstoffe und Gemische andere Bezeichnungen verwendet als in der Chemie.
* Der Gesetzgeber verwendet die Bezeichnung ''Stoff'' für chemische Reinstoffe (Verbindungen oder Elemente), während sie in der Chemie als Oberbegriff für alle Stoffe gilt.
* Gemische wurden in der EU vom Gesetzgeber früher ''[[Zubereitung]]'' genannt; diese Bezeichnung war auch nach Einführung des [[Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien|GHS]] noch bis 1. Juni 2015 erlaubt. Seither wird auch im Gefahrstoffrecht –&nbsp;wie in der Chemie&nbsp;– nur noch die Bezeichnung ''Gemisch'' verwendet. Im Gegensatz zur EU wird in der Schweizer [[Chemikalienverordnung (Schweiz)|Chemikalienverordnung]] weiterhin der Begriff ''Zubereitung'' verwendet.
 
== Einteilung im Schema der chemischen Stoffe ==
{| class="wikitable centered"
|-
! Schematische Einteilung der Stoffe&nbsp;&nbsp;&nbsp;(Begriffe können angewählt werden, um zum Artikel zu gelangen)
|- style="font-size:90%"
|{{Schema Einteilung Stoffe}}
|}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Stoffgemisch}}
* {{WikipediaDE|Gemisch}}
* {{WikipediaDE|Isomerengemisch}} – in der Chemie eine Mischung von mindestens zwei verschiedenen isomeren Stoffen
* {{WikipediaDE|Stereoisomerengemisch}} – in der Chemie eine Mischung von zwei oder mehr verschiedenen stereoisomeren Stoffen
* {{WikipediaDE|Mischphase}} (Thermodynamik) – eine homogene Phase, welche aus mehreren Stoffen besteht
* {{WikipediaDE|Mischungsaufgabe}} – eine mathematische Problemstellung


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Herder-Lexikon Geologie und Mineralogie''. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1972, ISBN 3-451-16452-3.<!--Ein Lehrbuch der Chemie, auch der Mineralogie gibt Aufschluss über die Vielfältigkeit, die Zusammensetzung und die Entstehung solcher Gemische wie Lava, Dolomit oder Granit.-->


* [[John Dee]], Giovanni Grippo (Übers.): ''Monas Hieroglyphica von John Dee'', Giovanni Grippo Verlag, 2013 (deutsche Übersetzung) [http://www.amazon.de/dp/B00B7EE41E ASIN B00B7EE41E] (eBook)
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Stoffgemisch|!]]
* [http://www.esotericarchives.com/dee/monad.htm John Dee: MONAS HIEROGLYPHICA ('THE HIEROGLYPHIC MONAD')] - englische Übersetzung auf [http://www.esotericarchives.com www.esotericarchives.com]
[[Kategorie:Chemie]]


;Video
{{Normdaten|TYP=s|GND=4132151-0}}
* [http://vimeo.com/album/1805493 10 Videos: John Dee's "Monas Hieroglyphica"] - John Dee explains his 1564 Monas Hieroglyphica to Queen Elizabeth I (englisch)


[[Kategorie:Alchemie]] [[Kategorie:Astrologie]] [[Kategorie:Mystik]] [[Kategorie:Hermetik]] [[Kategorie:Kabbala]]
{{Wikipedia}}

Version vom 9. Dezember 2018, 15:00 Uhr

Unter einem Gemisch (Stoffgemisch) versteht man einen Stoff, der aus mindestens zwei Reinstoffen besteht. Ein Gemisch aus zwei Bestandteilen wird binäres Gemisch (mitunter auch binäres System) genannt, Gemische aus drei Bestandteilen ternäres Gemisch.

Von einem Gemenge spricht man meist bei granulen (Haufwerk, Schüttgut) oder lebenden Komponenten (Samen), die sich nur miteinander vermengen, aber nicht homogen mischen können, ohne abzusterben oder funktionsunfähig zu werden.

In manchen Zusammenhängen spricht man von einem Konglomerat.

Arten von Gemischen

Nach dem Grad der Vermischung

Grundsätzlich lassen sich Gemische in zwei Gruppen einteilen:

  • Homogene Gemische sind auf molekularer Ebene vermischte Reinstoffe.
  • Heterogene Gemische sind nicht vollendet vermischt, da die Reinstoffe in klar abgegrenzten Phasen vorliegen. Heterogene Gemische (bspw. Dispersionen) sind mehrphasig.

Kolloide sind eine Zwischenform homogener und heterogener Gemische. Beispielsweise ist bei einer kolloidalen Suspension der Feststoff in sehr kleinen Teilchen (typischerweise im Nanometer-Bereich) in der Flüssigkeit verteilt. Deshalb ist das Gemisch heterogen (es enthält mehrere Phasen), es verhält sich aber annähernd wie eine homogene Lösung.

Nach dem Aggregatzustand der vermischten Stoffe

Bei der Vermischung zweier Stoffe in je drei möglichen Aggregatzuständen ergeben sich neun Kombinationen, wobei teilweise noch verschiedene Ausprägungen vorkommen (rot = homogen, gelb = heterogen):

fest flüssig gasförmig
in fest Legierung, wie Bronze Tonminerale leerer Schwamm, Hartschaum
Gemenge i. e. S., wie Granit
Haufwerk, wie Kies
in flüssig Lösung, wie Sole Lösung, wie Wein Lösung, wie Sodawasser
Suspension, wie Blut Emulsion, wie Milch Schaum
in gasförmig Aerosol (Oberbegriff) Gasgemisch
Rauch, Staub, wie Zigarettenrauch Dampf, Nebel

Nach dem Aggregatzustand des Gemischs

Homogene Gemische, aber auch manche heterogenen Gemische haben einen bestimmten Aggregatzustand (fest, flüssig oder gasförmig). Beispielsweise sind Lösungen in der Regel flüssig (unabhängig davon, ob der im Lösungsmittel gelöste Stoff vor der Vermischung fest, flüssig oder gasförmig war).

Physikalische Chemie

In der Mischung sind die Ausgangsstoffe unverändert enthalten. Die Ausgangsstoffe werden dabei oft unkenntlich, weil die Mischung andere physikalische Eigenschaften aufweist als jeder isolierte Ausgangsstoff. Beim Mischen entsteht meist kein neuer Stoff. So ist Zement zunächst ein Gemisch, das sich aber nach Zugabe von Wasser chemisch verändert. Die spezifischen Eigenschaften wie zum Beispiel Dichte, Siedepunkt oder Farbe sind vom Mischungsverhältnis (Massenverhältnis) der Komponenten abhängig.

Will man Gemische in ihre Reinstoffe auftrennen, so nutzt man die unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften aus. Daraus ergibt sich die Auswahl der jeweiligen Trennmethode.

Verfahrenstechnik

Makrovermischung und Mikrovermischung

In der chemischen Reaktionstechnik unterscheidet man den Zustand der Vermischung der Reaktionsmasse in einem Reaktor:

  • Makrovermischung: das ist alles, was man 'mit dem bloßen Auge erkennen könnte', die Makrovermischung im Reaktor wird charakterisiert durch das Verweilzeitspektrum, das z. B. experimentell durch 'Tracermessungen' erhalten werden kann.
  • Mikrovermischung: diese ist ein Charakteristikum des Fluids:
    • vollständige Mikrovermischung = molekulardisperses Fluid (Beispiel: Kochsalzlösung)
    • vollständige 'Nichtmikrovermischung' = vollständige Segregation = Fluid mit einer Dispersion mikroskopisch kleiner abgeschlossener Fluidelemente (Beispiel: Milch/Emulsion).

Im Englischen und auch bei einigen deutschen Schulen ist die Begriffsdefinition etwas verschieden: engl. macromixing und macrofluid = segregiertes Fluid; micromixing und microfluid = molekulardisperses Fluid. Für den Begriff 'Makrovermischung', wie er im vorliegenden definiert wurde, wird dann 'contacting pattern' verwendet.

Maßbegriffe von Gemischen

Anteil, Konzentration oder Gehalt ist der materielle Anteil eines Stoffes an einem Gemisch in Bezug auf Masse, Volumen oder Stoffmenge:

Konkrete Beispiele:

Begriffe in der Gesetzgebung

Begriffsdefinition im Gefahrstoffrecht
EU-Gefahrstoffkennzeichnung
Verwendung erlaubt bis 1. Juni 2015
„Stoff“ „Zubereitung“
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung „Stoff“ „Gemisch“
Umfasst nach chemischer Definition Reinstoffe
(Verbindungen, Elemente)
Gemische
(homogene und heterogene)

In der Gesetzgebung zum Gefahrstoffrecht werden für Reinstoffe und Gemische andere Bezeichnungen verwendet als in der Chemie.

  • Der Gesetzgeber verwendet die Bezeichnung Stoff für chemische Reinstoffe (Verbindungen oder Elemente), während sie in der Chemie als Oberbegriff für alle Stoffe gilt.
  • Gemische wurden in der EU vom Gesetzgeber früher Zubereitung genannt; diese Bezeichnung war auch nach Einführung des GHS noch bis 1. Juni 2015 erlaubt. Seither wird auch im Gefahrstoffrecht – wie in der Chemie – nur noch die Bezeichnung Gemisch verwendet. Im Gegensatz zur EU wird in der Schweizer Chemikalienverordnung weiterhin der Begriff Zubereitung verwendet.

Einteilung im Schema der chemischen Stoffe

Schematische Einteilung der Stoffe   (Begriffe können angewählt werden, um zum Artikel zu gelangen)
Schematische Einteilung der Stoffe

Siehe auch

Literatur

  • Herder-Lexikon Geologie und Mineralogie. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1972, ISBN 3-451-16452-3.

Weblinks

 Wiktionary: Stoffgemisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


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