Goldgrund und Stoffgemisch: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Santa Prassede - Mosaic, Chapel of San Zeno.JPG|thumb|250px|Byzantinisches Mosaik in der Kuppel der Zenokapelle in [[Wikipedia:Santa Prassede|Santa Prassede]] in [[Wikipedia:Rom|Rom]]]]
Unter einem '''Gemisch''' ('''Stoffgemisch''') versteht man einen [[Stoff (Chemie)|Stoff]], der aus mindestens zwei [[Reinstoff]]en besteht. Ein Gemisch aus zwei Bestandteilen wird ''binäres Gemisch'' (mitunter auch ''binäres System'') genannt, Gemische aus drei Bestandteilen [[ternäres Gemisch]].
[[File:Cimabue madonna castefliorentino.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Cimabue|Cimabue]]: ''Madonna di Castelfiorentino'' (1283-1284)]]
[[File:Sanzio, Raffaello - Disputa del Sacramento - 1508-1511 - hi res.jpg|thumb|450px|[[Wikipedia:Raffael|Raffael]]: ''Disputa del Sacramento'']]
<!--[[File:Masaccio-crucifixion.jpg|thumb|left|250px|Kreuzigung Christi. [[Wikipedia:Masaccio|Masaccio]] 1426, Blattgold und Öl auf Holz]]-->


Als '''Goldgrund''' wird der aus [[Wikipedia:Blattgold|Blattgold]] bestehende Malgrund bezeichnet, der seit dem 4.&nbsp;Jahrhundert n. Chr. in der abendländischen und [[Wikipedia:Byzantinische Kunst|byzantinischen Kunst]] in der Buch- und Tafelmalerei üblich war. Der Goldgrund geht auf die byzantinischen  [[Wikipedia:Mosaik|Mosaik]]en zurück und wurde im Laufe der Zeit für die Miniaturmalerei sowie die Malerei mit [[Wikipedia:Leimfarbe|Leimfarbe]]n, [[Wikipedia:Temperafarbe|Temperafarbe]]n und [[Wikipedia:Ölfarbe|Ölfarbe]]n übernommen. In Italien war der Goldgrund für [[Wikipedia:Heiligenbild|Heiligenbild]]er noch bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts fast ausschließlich üblich. Im 16. Jahrhundert musste er in der abendländischen Kunst wieder landschaftlichen Elementen weichen, während die byzantinisch-russische  [[Wikipedia:Ikone|Ikone]]nmalerei den Goldgrund beibehielt. Auch in neuerer Zeit ist der Goldgrund in kirchlichen Wandmalereien wie in Tafelbildern religiösen Inhalts wieder verwendet worden, so im [[Wikipedia:Dom zu Speyer|Dom zu Speyer]] und in der [[Wikipedia:Altlerchenfelder Pfarrkirche|Altlerchenfelder Pfarrkirche]] zu [[Wikipedia:Wien|Wien]].
Von einem '''Gemenge''' spricht man meist bei [[Granulare Materie|granulen]] ([[Haufwerk]], [[Schüttgut]]) oder lebenden Komponenten (Samen), die sich nur miteinander vermengen, aber nicht homogen mischen können, ohne abzusterben oder funktionsunfähig zu werden.


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In manchen Zusammenhängen spricht man von einem Konglomerat.
"Der Goldrahmen ist der letzte Rest von den Goldgründen der alten Meister." {{Lit|{{G|217a|227}}}}
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== Arten von Gemischen ==
"Cimabue läßt
=== Nach dem Grad der Vermischung ===
Gestalten aus dem Goldgrund erwachsen; letzter Rest davon: der
Grundsätzlich lassen sich Gemische in zwei Gruppen einteilen:
Goldrahmen." {{Lit|{{G|291a|361}}}}
* [[Homogen]]e Gemische sind auf molekularer Ebene vermischte Reinstoffe.
</div>
* [[Heterogenität (Naturwissenschaft)|Heterogene]] Gemische sind nicht vollendet vermischt, da die Reinstoffe in klar abgegrenzten Phasen vorliegen. Heterogene Gemische (bspw. [[Dispersion (Chemie)|Dispersionen]]) sind mehrphasig.


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[[Kolloid]]e sind eine Zwischenform homogener und heterogener Gemische. Beispielsweise ist bei einer kolloidalen [[Suspension (Chemie)|Suspension]] der Feststoff in sehr kleinen Teilchen (typischerweise im [[Nanometer]]-Bereich) in der Flüssigkeit verteilt. Deshalb ist das Gemisch heterogen (es enthält mehrere Phasen), es verhält sich aber annähernd wie eine homogene Lösung.
"Auf Gemälden der alten Meister erblicken wir goldige Hintergründe.
Diese alten Meister malten noch nach einer Tradition,
die einiges Wissen von den Erscheinungen und Wesenheiten höherer
Welten besaß. Wenn wir mit geistigen Augen hinaussehen in den
Himmelsraum, so erscheint er in goldgründigen Tiefen. Deshalb erblicken
wir auf den alten Gemälden Engelsköpfe auf goldigem Hintergrund,
weil, wenn Sie (geistig) hinausschauen in den Himmelsraum,
Ihnen derselbe in goldigen Farben erscheint." {{Lit|{{G|264|195f}}}}
</div>


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=== Nach dem Aggregatzustand der vermischten Stoffe ===
"Wenn Sie zurückgehen und zu einer Zeit
Bei der Vermischung zweier Stoffe in je drei möglichen [[Aggregatzustand|Aggregatzuständen]] ergeben sich neun Kombinationen, wobei teilweise noch verschiedene Ausprägungen vorkommen (rot = homogen, gelb = heterogen):
kommen, die am meisten bekannt ist durch den Maler [[Wikipedia:Cimabue|Cimabue]],
{| class="wikitable"
so werden Sie sehen, wie auf den Bildern Ihnen die merkwürdige
|-
Erscheinung des Goldgrundes entgegentritt, und wie aus ihm
|style="width:13%"|
herauswachsen Engel- oder Geniengestalten. Auch das entspricht
|style="width:29%"| fest
in vollem Sinne der Wirklichkeit des astralischen Anschauens.
|style="width:29%"| flüssig
Bis auf den Goldgrund hin entspricht das der Wirklichkeit. Denn
|style="width:29%"| gasförmig
tatsächlich, wenn wir in die höheren Partien des astralischen Planes
|-
kommen, verwandelt sich das flutende Lichtmeer, das in anderen
|rowspan="3"| in fest
Farbentönen erglänzt und durchhellt ist, in ein solches flutendes
|style="background:#FFE0E0"| ''[[Legierung]]'', wie [[Bronze]]
Lichtmeer, das wie von Gold durchglüht erscheint." {{Lit|{{G|101|31}}}}
|rowspan="3" style="background:#FFE0E0"| [[Tonminerale]]
</div>
|rowspan="3" style="background:#FFFFE0"| leerer Schwamm, [[Hartschaum]]
|-
|style="background:#FFFFE0"|''Gemenge'' i.&nbsp;e.&nbsp;S., wie [[Granit]]
|-
|style="background:#FFFFE0"|''[[Haufwerk]]'', wie [[Kies]]
|-
|rowspan="2"| in flüssig
|style="background:#FFE0E0"| ''[[Lösung (Chemie)|Lösung]]'', wie [[Sole]]
|style="background:#FFE0E0"| ''[[Lösung (Chemie)|Lösung]]'', wie [[Wein]]
|style="background:#FFFFE0"| ''[[Lösung (Chemie)|Lösung]]'', wie [[Sodawasser]]
|- style="background:#FFFFE0"
| ''[[Suspension (Chemie)|Suspension]]'', wie [[Blut]]
| ''[[Emulsion]]'', wie [[Milch]]
| ''[[Schaum]]''
|-
|rowspan="2"| in gasförmig
|colspan="2" style="background:#FFFFE0"| ''[[Aerosol]]'' (Oberbegriff)
|rowspan="2" style="background:#FFE0E0"| ''[[Gasgemisch]]''
|- style="background:#FFFFE0"
| [[Rauch]], [[Staub]], wie [[Zigarettenrauch]]
| [[Dampf]], [[Nebel]]
|}


<div style="margin-left:20px">
=== Nach dem Aggregatzustand des Gemischs ===
"Wenn man diese Bilder mit ihrem Goldgrunde auf sich wirken ließ in der
Homogene Gemische, aber auch manche heterogenen Gemische haben einen bestimmten Aggregatzustand (fest, flüssig oder gasförmig). Beispielsweise sind Lösungen in der Regel flüssig (unabhängig davon, ob der im Lösungsmittel gelöste Stoff vor der Vermischung fest, flüssig oder gasförmig war).
damaligen Zeit, so hatte man vor allen Dingen das Gefühl, daß ein Mächtiges,
ein die Menschen Überwältigendes aus einer fernen Welt hereinwirkt; daß, was
sich da auf der Erde an Menschengewühl abspielt, eigentlich nur da ist, um
beschienen zu werden von den Impulsen, die von außerirdischer Realität
ausgingen, die man sich in dieser Weise verwirklichte." {{Lit|{{G|292|358}}}}
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* Beispiele für Feststoffgemische in der Natur sind [[Dolomit (Gestein)|Dolomit]] und [[Granit]]. Granit ist ein Gemisch aus [[Quarz]], [[Feldspat]], [[Glimmer]] und [[Hornblende]].
"Bis zum 13., 14. Jahrhundert bewahrten sich die Menschen etwas
* Ein Beispiel für flüssige Gemische in der Natur ist [[Lava]]. Ein [[Molotowcocktail]] ist ein künstliches flüssiges Gemisch aus Benzin und weißem [[Phosphor]]. In der Getränkeindustrie nennt man Getränkemischungen häufig ''Verschnitt''.
ganz anderes an Empfindungen und Gefühlen. Der Umschwung
* Das bekannteste gasförmige Gemisch ist die [[Luft]]. Dieses [[Gasgemisch]] besteht unter anderem aus [[Stickstoff]] und [[Sauerstoff]].
tritt auf allen Gebieten, selbst den scheinbar entferntesten, auf.
Zum Beispiel in der Malerei tritt uns die große Veränderung in den
Empfindungen der Menschen entgegen. Heute erscheint es dem
Materialisten wie eine Willkür, wenn zum Beispiel Cimabue auf
seinen Bildern den Hintergrund in Gold malt. Dieser Maler hatte
aber damals noch die Tradition von der Anschauung der höheren
Welt. Wenn man hineinschaut in die höchsten Regionen der astralischen
Welt, dann findet man, daß jener Goldgrund Wirklichkeit,
Realität ist. Die, welche später Ähnliches malen wollten, als Nachahmer
dieser älteren Maler, die noch durch Tradition Kenntnis von
der Wirklichkeit der astralen Welt besaßen, die erscheinen uns wie
Barbaren gegenüber denen, die wirklich noch ein Verhältnis zu den
höheren Welten hatten. So ist zum Beispiel bei Giotto nicht mehr
die Darstellung dessen, was er als Wahrheit empfand, sondern alles
nur aus äußerer Tradition gemalt. Zu seiner Zeit war es natürlich,
daß man überging zu dem, was nur auf dem physischen Plan gesehen
werden kann, zu der materialistischen Kunst. Nur noch die
größten Maler dieser Zeit hielten an der Tradition fest. Auf der
«Disputa» des Raffael kann man sehen, wie in den Grundtönen von
unten nach oben in der Tat mit gewisser Richtigkeit wiedergegeben
ist jenes Erlebnis, das der Mensch hat, wenn er in die höheren
Welten sich erhebt. Das ist eine Notwendigkeit, dieses stufenweise
Erleben des Überganges von den niederen zu den höheren Welten
bis zur Anschauung jener Genien, welche aus dem Goldgrund auftauchen." {{Lit|{{G|098|43f}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
== Physikalische Chemie ==
"... wenn Sie so die Wesenheit
In der Mischung sind die Ausgangsstoffe unverändert enthalten. Die Ausgangsstoffe werden dabei oft unkenntlich, weil die Mischung andere physikalische Eigenschaften aufweist als jeder isolierte Ausgangsstoff. Beim Mischen entsteht meist kein neuer Stoff. So ist [[Zement]] zunächst ein Gemisch, das sich aber nach Zugabe von [[Wasser]] chemisch verändert. Die spezifischen Eigenschaften wie zum Beispiel [[Dichte]], [[Siedepunkt]] oder [[Farbe]] sind vom Mischungsverhältnis (Massenverhältnis) der Komponenten abhängig.
der Farbe ergreifen, daß Sie der Farbe es selber ankennen, möchte ich
 
sagen, was sie will: wenn Sie erkennen, daß das Gelb eigentlich in der
Will man Gemische in ihre [[Reinstoff]]e auftrennen, so nutzt man die unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften aus. Daraus ergibt sich die Auswahl der jeweiligen [[Trennmethoden|Trennmethode]].
Mitte gesättigt sein will und verfließen will nach dem Rande, weil das
 
die eigene Natur des Gelben ist - ja, dann muß man etwas machen,
== Verfahrenstechnik ==
wenn man das Gelb fixieren will, wenn man irgendwo eine gleichmäßige
{{Hauptartikel|Mischen (Verfahrenstechnik)}}
gelbe Flache haben will. Was macht man da? Es muß in das Gelb etwas
=== Makrovermischung und Mikrovermischung ===
hineinspielen, es muß etwas hinein in das Gelb, was dem Gelb seinen
In der [[Chemische Reaktionstechnik|chemischen Reaktionstechnik]] unterscheidet man den Zustand der Vermischung der Reaktionsmasse in einem Reaktor:
ureigenen Charakter, seinen eigenen Willen wegnimmt. Es muß das
 
Gelb schwer gemacht werden. Wie kann das Gelb schwer gemacht werden?
* ''Makrovermischung'': das ist alles, was man 'mit dem bloßen Auge erkennen könnte', die Makrovermischung im Reaktor wird charakterisiert durch das Verweilzeitspektrum, das z.&nbsp;B. experimentell durch 'Tracermessungen' erhalten werden kann.
Indem man etwas in das Gelb hineintut, was ihm die Schwere gibt.
* ''Mikrovermischung'': diese ist ein Charakteristikum des Fluids:
Es wird goldfarbig. Da haben Sie das Gelbe entgelbt, gewissermaßen
** vollständige Mikrovermischung = molekulardisperses Fluid (Beispiel: Kochsalzlösung)
gelb gelassen, aber ihm seine Wesenheit getilgt. Machen Sie in ein Bild
** vollständige 'Nichtmikrovermischung' = vollständige Segregation = Fluid mit einer Dispersion mikroskopisch kleiner abgeschlossener Fluidelemente (Beispiel: Milch/Emulsion).
einen Goldgrund, dann dürfen Sie es gleichmäßig über die Fläche hin
 
machen, aber Sie haben dem Gelb Schwere gegeben, innerliche Schwere.
Im Englischen und auch bei einigen deutschen Schulen ist die Begriffsdefinition etwas verschieden: engl. ''macromixing'' und ''macrofluid'' = segregiertes Fluid; ''micromixing'' und ''microfluid'' = molekulardisperses Fluid. Für den Begriff 'Makrovermischung', wie er im vorliegenden definiert wurde, wird dann 'contacting pattern' verwendet.
Sie haben ihm seinen eigenen Willen genommen. Sie halten es in sich fest.
 
Daher empfanden alte Maler, die für solche Dinge eine Empfindung
== Maßbegriffe von Gemischen ==
hatten, daß sie in dem Gelben den Glanz des Geistes haben. Also sie
''Anteil'', ''Konzentration'' oder ''Gehalt'' ist der materielle Anteil eines Stoffes an einem Gemisch in Bezug auf Masse, Volumen oder Stoffmenge:
schauten hinauf zum Geistigen, dem Glanz des Geistes im Gelben. Aber
* [[Massenanteil]], [[Volumenanteil]], [[Stoffmengenanteil]]
sie wollten den Geist hier auf der Erde haben. Sie mußten ihm Schwere
* [[Volumenkonzentration]], [[Massenkonzentration]], [[Stoffmengenkonzentration]]
geben. Machten sie einen Goldgrund, wie Cimabue, dann gaben sie dem
* [[Molalität]]
Geistigen Wohnung auf der Erde, dann hatten sie im Bilde gewissermaßen
 
das Himmlische vergegenwärtigt. Und die Gestalten durften
Konkrete Beispiele:
herauskommen aus dem Goldgrunde, durften sich entwickeln auf dem
* Salzgehalt, [[Salinität]]
Goldgrunde als dasjenige, was Geschöpf ist des Geistigen. Diese Dinge
 
haben eben durchaus eine innerliche Gesetzmäßigkeit. Sie sehen also,
== Begriffe in der Gesetzgebung ==
wenn wir das Gelbe als Farbe behandeln, so will es aus sich selber in
{| class="wikitable float-right" style="text-align:center"
der Mitte satt sein und zerfließen. Wollen wir es in gleichmäßiger
|colspan=3 class="hintergrundfarbe6"| '''Begriffsdefinition im Gefahrstoffrecht'''
Fläche festhalten, dann müssen wir es metallisieren. Und damit kommen
|-
wir zu dem Begriff der metallisierten Farbe und zu dem Begriff
| EU-Gefahrstoffkennzeichnung<br /> <small>Verwendung erlaubt bis 1. Juni 2015</small>
der stofflich festgehaltenen Farbe ..." {{Lit|{{G|291|52f}}}}
| „Stoff“
</div>
| „Zubereitung“
|-
| GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
| „Stoff“
| „Gemisch“
|-
| Umfasst nach chemischer Definition
| Reinstoffe<br />(Verbindungen, Elemente)
| Gemische<br />(homogene und heterogene)
|}
In der Gesetzgebung zum Gefahrstoffrecht werden für Reinstoffe und Gemische andere Bezeichnungen verwendet als in der Chemie.
* Der Gesetzgeber verwendet die Bezeichnung ''Stoff'' für chemische Reinstoffe (Verbindungen oder Elemente), während sie in der Chemie als Oberbegriff für alle Stoffe gilt.
* Gemische wurden in der EU vom Gesetzgeber früher ''[[Zubereitung]]'' genannt; diese Bezeichnung war auch nach Einführung des [[Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien|GHS]] noch bis 1. Juni 2015 erlaubt. Seither wird auch im Gefahrstoffrecht –&nbsp;wie in der Chemie&nbsp;– nur noch die Bezeichnung ''Gemisch'' verwendet. Im Gegensatz zur EU wird in der Schweizer [[Chemikalienverordnung (Schweiz)|Chemikalienverordnung]] weiterhin der Begriff ''Zubereitung'' verwendet.
 
== Einteilung im Schema der chemischen Stoffe ==
{| class="wikitable centered"
|-
! Schematische Einteilung der Stoffe&nbsp;&nbsp;&nbsp;(Begriffe können angewählt werden, um zum Artikel zu gelangen)
|- style="font-size:90%"
|{{Schema Einteilung Stoffe}}
|}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Kategorie:Stoffgemisch}}
* [[Gold]]
* {{WikipediaDE|Gemisch}}
* {{WikipediaDE|Isomerengemisch}} – in der Chemie eine Mischung von mindestens zwei verschiedenen isomeren Stoffen
* {{WikipediaDE|Stereoisomerengemisch}} – in der Chemie eine Mischung von zwei oder mehr verschiedenen stereoisomeren Stoffen
* {{WikipediaDE|Mischphase}} (Thermodynamik) – eine homogene Phase, welche aus mehreren Stoffen besteht
* {{WikipediaDE|Mischungsaufgabe}} – eine mathematische Problemstellung


== Literatur ==
== Literatur ==
# Autorenkollektiv: ''Meyers Konversationslexikon'', 4. Auflage. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien 1885-1892, Band 7, S. 488.
* ''Herder-Lexikon Geologie und Mineralogie''. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1972, ISBN 3-451-16452-3.<!--Ein Lehrbuch der Chemie, auch der Mineralogie gibt Aufschluss über die Vielfältigkeit, die Zusammensetzung und die Entstehung solcher Gemische wie Lava, Dolomit oder Granit.-->
# ''Meyers Enzyklopädisches Lexikon''. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1973, Band 10, S. 558.
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
#Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
#Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis-Aufgabe der Jugend'', [[GA 217a]] (1981), ISBN 3-7274-2175-4 {{Vorträge|217a}}
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914'', [[GA 264]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|264}}
#Rudolf Steiner: ''Das Wesen der Farben'', [[GA 291]] (1991), ISBN 3-7274-2910-0
#Rudolf Steiner: ''Farbenerkenntnis'', [[GA 291a]] (1990), ISBN 3-7274-2915-1 {{Vorträge|291a}}
#Rudolf Steiner: ''Kunstgeschichte als Abbild innerer geistiger Impulse'', [[GA 292]] (2000), ISBN 3-7274-2920-8 {{Vorträge|292}}


{{GA}}
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}


== Siehe auch ==
[[Kategorie:Stoffgemisch|!]]
* [[Wikipedia:Goldfirnis|Goldfirnis]]
[[Kategorie:Chemie]]


[[Kategorie:Malerei|Goldgrund]]
{{Normdaten|TYP=s|GND=4132151-0}}


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 9. Dezember 2018, 15:00 Uhr

Unter einem Gemisch (Stoffgemisch) versteht man einen Stoff, der aus mindestens zwei Reinstoffen besteht. Ein Gemisch aus zwei Bestandteilen wird binäres Gemisch (mitunter auch binäres System) genannt, Gemische aus drei Bestandteilen ternäres Gemisch.

Von einem Gemenge spricht man meist bei granulen (Haufwerk, Schüttgut) oder lebenden Komponenten (Samen), die sich nur miteinander vermengen, aber nicht homogen mischen können, ohne abzusterben oder funktionsunfähig zu werden.

In manchen Zusammenhängen spricht man von einem Konglomerat.

Arten von Gemischen

Nach dem Grad der Vermischung

Grundsätzlich lassen sich Gemische in zwei Gruppen einteilen:

  • Homogene Gemische sind auf molekularer Ebene vermischte Reinstoffe.
  • Heterogene Gemische sind nicht vollendet vermischt, da die Reinstoffe in klar abgegrenzten Phasen vorliegen. Heterogene Gemische (bspw. Dispersionen) sind mehrphasig.

Kolloide sind eine Zwischenform homogener und heterogener Gemische. Beispielsweise ist bei einer kolloidalen Suspension der Feststoff in sehr kleinen Teilchen (typischerweise im Nanometer-Bereich) in der Flüssigkeit verteilt. Deshalb ist das Gemisch heterogen (es enthält mehrere Phasen), es verhält sich aber annähernd wie eine homogene Lösung.

Nach dem Aggregatzustand der vermischten Stoffe

Bei der Vermischung zweier Stoffe in je drei möglichen Aggregatzuständen ergeben sich neun Kombinationen, wobei teilweise noch verschiedene Ausprägungen vorkommen (rot = homogen, gelb = heterogen):

fest flüssig gasförmig
in fest Legierung, wie Bronze Tonminerale leerer Schwamm, Hartschaum
Gemenge i. e. S., wie Granit
Haufwerk, wie Kies
in flüssig Lösung, wie Sole Lösung, wie Wein Lösung, wie Sodawasser
Suspension, wie Blut Emulsion, wie Milch Schaum
in gasförmig Aerosol (Oberbegriff) Gasgemisch
Rauch, Staub, wie Zigarettenrauch Dampf, Nebel

Nach dem Aggregatzustand des Gemischs

Homogene Gemische, aber auch manche heterogenen Gemische haben einen bestimmten Aggregatzustand (fest, flüssig oder gasförmig). Beispielsweise sind Lösungen in der Regel flüssig (unabhängig davon, ob der im Lösungsmittel gelöste Stoff vor der Vermischung fest, flüssig oder gasförmig war).

Physikalische Chemie

In der Mischung sind die Ausgangsstoffe unverändert enthalten. Die Ausgangsstoffe werden dabei oft unkenntlich, weil die Mischung andere physikalische Eigenschaften aufweist als jeder isolierte Ausgangsstoff. Beim Mischen entsteht meist kein neuer Stoff. So ist Zement zunächst ein Gemisch, das sich aber nach Zugabe von Wasser chemisch verändert. Die spezifischen Eigenschaften wie zum Beispiel Dichte, Siedepunkt oder Farbe sind vom Mischungsverhältnis (Massenverhältnis) der Komponenten abhängig.

Will man Gemische in ihre Reinstoffe auftrennen, so nutzt man die unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften aus. Daraus ergibt sich die Auswahl der jeweiligen Trennmethode.

Verfahrenstechnik

Makrovermischung und Mikrovermischung

In der chemischen Reaktionstechnik unterscheidet man den Zustand der Vermischung der Reaktionsmasse in einem Reaktor:

  • Makrovermischung: das ist alles, was man 'mit dem bloßen Auge erkennen könnte', die Makrovermischung im Reaktor wird charakterisiert durch das Verweilzeitspektrum, das z. B. experimentell durch 'Tracermessungen' erhalten werden kann.
  • Mikrovermischung: diese ist ein Charakteristikum des Fluids:
    • vollständige Mikrovermischung = molekulardisperses Fluid (Beispiel: Kochsalzlösung)
    • vollständige 'Nichtmikrovermischung' = vollständige Segregation = Fluid mit einer Dispersion mikroskopisch kleiner abgeschlossener Fluidelemente (Beispiel: Milch/Emulsion).

Im Englischen und auch bei einigen deutschen Schulen ist die Begriffsdefinition etwas verschieden: engl. macromixing und macrofluid = segregiertes Fluid; micromixing und microfluid = molekulardisperses Fluid. Für den Begriff 'Makrovermischung', wie er im vorliegenden definiert wurde, wird dann 'contacting pattern' verwendet.

Maßbegriffe von Gemischen

Anteil, Konzentration oder Gehalt ist der materielle Anteil eines Stoffes an einem Gemisch in Bezug auf Masse, Volumen oder Stoffmenge:

Konkrete Beispiele:

Begriffe in der Gesetzgebung

Begriffsdefinition im Gefahrstoffrecht
EU-Gefahrstoffkennzeichnung
Verwendung erlaubt bis 1. Juni 2015
„Stoff“ „Zubereitung“
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung „Stoff“ „Gemisch“
Umfasst nach chemischer Definition Reinstoffe
(Verbindungen, Elemente)
Gemische
(homogene und heterogene)

In der Gesetzgebung zum Gefahrstoffrecht werden für Reinstoffe und Gemische andere Bezeichnungen verwendet als in der Chemie.

  • Der Gesetzgeber verwendet die Bezeichnung Stoff für chemische Reinstoffe (Verbindungen oder Elemente), während sie in der Chemie als Oberbegriff für alle Stoffe gilt.
  • Gemische wurden in der EU vom Gesetzgeber früher Zubereitung genannt; diese Bezeichnung war auch nach Einführung des GHS noch bis 1. Juni 2015 erlaubt. Seither wird auch im Gefahrstoffrecht – wie in der Chemie – nur noch die Bezeichnung Gemisch verwendet. Im Gegensatz zur EU wird in der Schweizer Chemikalienverordnung weiterhin der Begriff Zubereitung verwendet.

Einteilung im Schema der chemischen Stoffe

Schematische Einteilung der Stoffe   (Begriffe können angewählt werden, um zum Artikel zu gelangen)
Schematische Einteilung der Stoffe

Siehe auch

Literatur

  • Herder-Lexikon Geologie und Mineralogie. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1972, ISBN 3-451-16452-3.

Weblinks

 Wiktionary: Stoffgemisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


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