Xenophon und Same: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Capsicum0.jpg|mini|Eine aufgeschnittene Rote Chili-Beere ([[Wikipedia:Paprika|Paprika]], ''[[Wikipedia:Capsicum annuum|Capsicum annuum]]'') mit den Samen im Inneren.]]
[[Datei:Raffael 069.jpg|mini|Sokrates (rechts) und möglicherweise Xenophon (links). Detail aus der ''Schule von Athen'' von Raffael, 1510–1511]]


'''Xenophon''' ({{ELSalt|Ξενοφῶν}} ''Xenophṓn''; * zwischen 430 und 425 v. Chr. in [[Wikipedia:Athen|Athen]]; † nach 355 v. Chr. in [[Wikipedia:Korinth|Korinth]]<ref>Lebensdaten nach Klaus Döring: ''Xenophon''. In: Hellmut Flashar: ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike'', Band 2/1, Schwabe, Basel 1998, S. 182–200, hier: S. 183, 185.</ref>) war ein antiker griechischer Politiker, Feldherr und Schriftsteller in den Bereichen der Geschichte, Ökonomie und antiker Philosophie. Er war ein Schüler des Sokrates.
Der '''Same''' oder '''Samen''' ([[lat.]] ''semen'' „Samen, Setzling, das Fallengelassene“<ref>Kluge: [[Wikipedia:Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache|Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]]</ref>) dient den [[Lebewesen]] zur [[Fortpflanzung]].


== Leben ==
== Pflanzen ==
Was man heute über Xenophons Leben weiß, ist im Wesentlichen seinen eigenen Werken und einer philosophiegeschichtlichen Schrift aus dem 3. Jahrhundert<ref>Diogenes Laertios, ''Über Leben und Lehren berühmter Philosophen'' 2,48–59.</ref> entnommen.<ref>Klaus Döring: ''Xenophon''. In: Hellmut Flashar: ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike'', Band 2/1, Schwabe, Basel 1998, S. 182–200, hier: S. 182; Hans Rudolf Breitenbach: ''Xenophon von Athen''. In: ''Pauly-Wissowa''. 2. Reihe, Band 9. Stuttgart 1967, Sp. 1571ff.</ref>
[[File:Narcissus pseudonarcissus2 ies.jpg|mini|Fruchtkapsel der [[Wikipedia:Gelbe Narzisse|Gelben Narzise|]] (''Narcissus pseudonarcissus'') mit den darin enthaltenen Samen.]]
Im [[Pflanzenreich]] ist der Same der vielzellige Fortpflanzungskörper der [[Wikipedia:Samenpflanzen|Samenpflanzen]] (''Spermatophyta''). Er entsteht durch Zellteilung aus der befruchteten [[Eizelle]]. Er besteht aus einer ''Samenschale'', dem eigentlichen pflanzlichen [[Embryo]] oder [[Keimling]] und häufig auch noch aus einem zusätzlichen ''Nährgewebe'' (dem [[Wikipedia:Endosperm|Endosperm]] oder [[Wikipedia:Perisperm|Perisperm]]). Bei den [[Bedecktsamer]]n (''Angiospermae'') liegt der Same im [[Wikipedia:Fruchtknoten|Fruchtknoten]] und ist dadurch von einer [[Wikipedia:Fruchtwand|Fruchtwand]], dem [[Wikipedia:Perikarp|Perikarp]], umschlossen. Bei den [[Wikipedia:Nacktsamer|Nacktsamer]]n (''Gymnospermae'') liegt der Same frei.


Xenophon, Sohn des Gryllos, war Athener aus dem [[Wikipedia:Demos|Demos]] Erchia.<ref>Diogenes Laertios, ''Über Leben und Lehren berühmter Philosophen'' 2,48.</ref> Er stammte aus einer wohlhabenden Familie, vermutlich aus dem „Ritterstand“,<ref>Vgl. Hans Rudolf Breitenbach: ''Xenophon von Athen''. In: ''Pauly-Wissowa''. 2. Reihe, Band 9. Stuttgart 1967, 1569ff., hier: Sp. 1573.</ref> die eher [[Wikipedia:Oligarchie|oligarchisch]] gesinnt war. Er wurde bereits in jungen Jahren (zwischen 410 und 401 v. Chr.) ein Anhänger des athenischen Philosophen [[Wikipedia:Sokrates|Sokrates]], der ihm einer Anekdote zufolge in einer engen Gasse den Weg versperrt habe und ihn gefragt haben soll, wo man diverse Lebensmittel kaufen könne. Nachdem der junge Xenophon geantwortet hatte, fragte ihn Sokrates: „Und wo werden die Menschen edel und tüchtig?“ Xenophon wurde stutzig und soll Sokrates seitdem gefolgt sein.<ref>Diogenes Laertios, ''Über Leben und Lehren berühmter Philosophen'' 2,48.</ref> Auch wenn die Bekanntschaft mit Sokrates nicht lange gedauert haben kann (Xenophon verließ Athen 401 v. Chr., Sokrates starb während seiner Abwesenheit 399 v. Chr.), hielt Xenophon an Sokrates fest und verfasste lange Zeit später Dialoge, in denen Sokrates als Hauptakteur Gespräche mit anderen führt.
Trockene, ruhende Samen werden neben Früchten, Scheinfrüchten, Fruchtständen oder Teilen davon als '''Saatgut''' (auch '''Saatkorn''' oder '''Saatfrucht''') für die '''Saat''' oder '''Aussaat''' in der [[Landwirtschaft]] verwendet.


Im Jahr 402 v. Chr. war der Grieche [[Proxenos von Theben]] vom persischen Prinzen [[Kyros der Jüngere|Kyros]] beauftragt worden, für einen Feldzug griechische Söldner anzuwerben, woraufhin dieser unter anderen auch Xenophon ins Heerlager nach [[Sardes]] einlud. Xenophon berichtet, unschlüssig gewesen zu sein,<ref name="An">Xenophon, ''Anabasis'' [http://gutenberg.spiegel.de/buch/6687/2 3,1,4 bis 3,1,7].</ref> da es in Athen mit Sicherheit nicht gern gesehen war, dass Athener in den Dienst der Perser traten, zumal Kyros sich im [[Peloponnesischer Krieg|Peloponnesischen Krieg]] auf die Seite des verfeindeten [[Sparta]] gestellt hatte. Er entschied deshalb, extra nach [[Delphi]] zu reisen und das dortige [[Orakel]] zu befragen. Xenophon stellte die Frage aber nach eigener Aussage selbst so, dass er nicht zur Antwort erhielt, ob er reisen sollte, sondern nur, an welche Götter er sich wenden sollte, um die Reise heil zu überstehen. So reiste er 401 v. Chr. ins [[Achämenidenreich]].<ref name="An" />
Das '''Samenkorn''' ist auch Gegenstand der von [[Rudolf Steiner]] gegebenen [[Samenkorn-Meditation]]:


Xenophon begleitete den griechischen Teil des sogenannten Zuges der 10.000 anfangs als Zivilist ohne militärische Funktion.<ref name="An" /> Der Anführer Kyros fiel aber bereits 401 v. Chr. in der [[Schlacht bei Kunaxa]]. Das Heer löste sich auf und der griechische Söldnertrupp musste versuchen, sich alleine bis ans Meer durchzuschlagen. Als auch deren Führer, Proxenos von Theben, fiel, wurde Xenophon, dessen Stimme schon vorher immer mehr an Gewicht gewonnen hatte, als neuer Befehlshaber gewählt, lehnte aber nach eigenen Angaben ab.<ref>Xenophon, ''Anabasis'' 6,1,18 bis 6,1,31.</ref> Xenophon gelangte mit dem Heer ans Schwarze Meer, dann über [[Byzantion]] nach [[Pergamon]].
[[Datei:Sunflower Seeds Kaldari.jpg|thumb|Sonnenblumenkern mit und ohne Schale]]


In den darauffolgenden Jahren schloss sich der in Athen unerwünschte Xenophon den Spartanern und ihrem von [[Agesilaos II.|Agesilaos]] geführten Heer an. Diese schenkten ihm daraufhin ein Landgut in [[Skillus]], auf das er sich in den 380er-Jahren mit seiner Frau Philesia und den zwei Söhnen zurückzog. Dort kümmerte er sich um die Wirtschaft und widmete sich geistigen Betätigungen. Hier entstanden die geschichtlichen Werke ''Anabasis'' und ''Hellenika'' sowie eine ökonomische Schrift und philosophische Dialoge. 371 v. Chr. fiel Skillus allerdings und Xenophons Familie übersiedelte nach [[Korinth]]. 367/366 wurde das Verbannungsurteil Athens über Xenophon aufgehoben, worauf er sich, wie man aber nur annehmen kann, nach 35 Jahren dorthin zurückbegab, dann aber laut [[Diogenes Laertios]]<ref>Diogenes Laertios, ''Über Leben und Lehren berühmter Philosophen'' 2,56.</ref> in Korinth starb.<ref>Klaus Döring: ''Xenophon''. In: Hellmut Flashar: ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike'', Band 2/1, Schwabe, Basel 1998, S. 182–200, hier: S. 184f.</ref>
{{GZ|Man lege ein kleines Samenkorn einer Pflanze vor sich hin. Es kommt darauf an, sich vor diesem unscheinbaren Ding die rechten Gedanken intensiv zu machen und durch diese Gedanken gewisse Gefühle zu entwickeln. Zuerst mache man sich klar, was man wirklich mit Augen sieht. Man beschreibe für sich Form, Farbe und alle sonstigen Eigenschaften des Samens. Dann überlege man folgendes. Aus diesem Samenkorn wird eine vielgestaltige Pflanze entstehen, wenn es in die Erde gepflanzt wird. Man vergegenwärtige sich diese Pflanze. Man baue sie sich in der Phantasie auf. Und dann denke man: Was ich mir jetzt in meiner Phantasie vorstelle, das werden die Kräfte der Erde und des Lichtes später wirklich aus dem Samenkorn hervorlocken. Wenn ich ein künstlich geformtes Ding vor mir hätte, das ganz täuschend dem Samenkorn nachgeahmt wäre, so daß es meine Augen nicht von einem wahren unterscheiden könnten, so würde keine Kraft der Erde und des Lichtes aus diesem eine Pflanze hervorlocken. Wer sich diesen Gedanken ganz klar macht, wer ihn innerlich erlebt, der wird sich auch den folgenden mit dem richtigen Gefühle bilden können. Er wird sich sagen: in dem Samenkorn ruht schon auf verborgene Art – als Kraft der ganzen Pflanze – das, was später aus ihm herauswächst. In der künstlichen Nachahmung ruht diese Kraft nicht. Und doch sind für meine Augen beide gleich. In dem wirklichen Samenkorn ist also etwas unsichtbar enthalten, was in der Nachahmung nicht ist. Auf dieses Unsichtbare lenke man nun Gefühl und Gedanken.<ref>Wer da einwenden wollte, daß bei einer genaueren mikroskopischen Untersuchung sich ja doch die Nachahmung von dem wirklichen Samenkorn unterscheide, der zeigte nur, daß er nicht erfaßt hat, worauf es ankommt. Es handelt sich nicht darum, was man genau wirklich in sinnenfälliger Weise vor sich hat, sondern darum, daß man daran seelisch-geistige Kräfte entwickle.</ref> Man stelle sich vor: dieses Unsichtbare wird sich später in die sichtbare Pflanze verwandeln, die ich in Gestalt und Farbe vor mir haben werde. Man hänge dem Gedanken nach: das Unsichtbare wird sichtbar werden. Könnte ich nicht denken, so könnte sich mir auch nicht schon jetzt ankündigen, was erst später sichtbar werden wird.  


Über Beziehungen zu anderen Sokratesschülern wissen wir nicht viel, zu [[Platon]]<ref>Diogenes Laertios, ''Über Leben und Lehren der Philosophen'' 2,57 und 3,34.</ref> und [[Aristippos von Kyrene]]<ref name="DL">Diogenes Laertios, ''Über Leben und Lehren der Philosophen'' 2,65.</ref> soll er aber in einem schlechten Verhältnis gestanden haben. Diogenes Laertios führt es auf eine Rivalität der beiden Philosophen zurück, dass sowohl Xenophon wie Platon ein ''Gastmahl'' und eine ''Verteidigungsrede des Sokrates'' verfasst haben. Ferner habe der eine moralische Abhandlungen, der andere seine ''Memorabilia'' geschrieben und Platon die Erziehung des Kyros (es gibt eine Schrift Xenophons dazu) als Fiktion abgetan.<ref name="DL" /> Einige Forscher finden in den ''Memorabilien''<ref>Xenophon, ''Memorabilien'' 4,5,11 bis 4,5,12 und 4,6.</ref> Xenophons zahlreiche Reminiszenzen an die Dialoge Platons.<ref>Klaus Döring: ''Xenophon''. In: Hellmut Flashar: ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike'', Band 2/1, Schwabe, Basel 1998, S. 182–200, hier: S. 185.</ref>
Besonders deutlich sei es betont: Was man da denkt, muß man auch intensiv ''fühlen''. Man muß in Ruhe, ohne alle störenden Beimischungen anderer Gedanken, den einen oben angedeuteten in sich erleben. Und man muß sich Zeit lassen, so daß sich der Gedanke und das Gefühl, die sich an ihn knüpfen, gleichsam in die Seele einbohren. – Bringt man das in der rechten Weise zustande, dann wird man nach einiger Zeit – vielleicht erst nach vielen Versuchen – eine Kraft in sich verspüren. Und diese Kraft wird eine neue Anschauung erschaffen. Das Samenkorn wird wie in einer kleinen Lichtwolke eingeschlossen erscheinen. Es wird auf sinnlich–geistige Weise als eine Art Flamme empfunden werden. Gegenüber der Mitte dieser Flamme empfindet man so, wie man beim Eindruck der Farbe Lila empfindet; gegenüber dem Rande, wie man der Farbe Bläulich gegenüber empfindet. – Da erscheint das, was man vorher nicht gesehen hat und was die Kraft des Gedankens und der Gefühle geschaffen hat, die man in sich erregt hat. Was sinnlich unsichtbar war, die Pflanze, die erst später sichtbar werden wird, das offenbart sich da auf geistig sichtbare Art.|10|60f}}


== Nachwirkung ==
== Tier und Mensch ==
Xenophons Werke, insbesondere die sokratischen Schriften und die ''Anabasis'', waren unter anderem wegen ihrer nüchtern-klaren Sprache beliebt (er wurde unter anderem von [[Marcus Tullius Cicero]] gelesen und gelobt); er bleibt auch bis heute ein wichtiges Stilvorbild für das attische Griechisch. Da Xenophon teilweise Augenzeuge der berichteten Ereignisse war, ist er außerdem eine wichtige Quelle für die griechische Geschichte des 4. Jahrhunderts v. Chr. und hat in neuerer Zeit wieder das Interesse der Forschung erregt. Auch für die Philosophiegeschichte ist er von Bedeutung als kritische Ergänzung zur Darstellung des Sokrates in den Werken [[Platon]]s. Seine Werke ''Hipparchikos'' und ''[[Über die Reitkunst]]'' werden heute vielfach als Grundlage der [[Hippologie]] gesehen. Die dort zu findenden Hinweise haben auch heute noch unverändert Gültigkeit.


Xenophon machte sich auch Gedanken zur [[Ökonomie]], die er vor allem in zwei Büchern festhielt: ''Oeconomicus'' (Gespräch über die Haushaltsführung) und ''De Vectigalibus'' (Mittel und Wege, dem Staat Geld zu verschaffen). In diesen beschäftigt er sich mit den Prinzipien guter Haushaltsführung einerseits und andererseits mit der Wirtschaft Athens. [[Tomáš Sedláček (Ökonom)|Tomáš Sedláček]] sieht diese Werke als die allerersten eigenständigen Lehrbücher für Mikro- und Makroökonomie.<ref>Tomáš Sedláček: ''Die Ökonomie von Gut und Böse''. Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-42823-2, S. 238.</ref>
[[Datei:06fertilizado.jpg|miniatur|Spermium und Eizelle]]
Bei [[Mensch]]en und [[Tiere]]n wird der einzellige [[männlich]]e Same als '''Spermium''', '''Spermatozoon''' oder '''Spermatozoid''', umgangssprachlich auch als '''Samenfaden''' oder '''Samenzelle''' bezeichnet. Er dient bei der [[Geschlechtliche Fortpflanzung|geschlechtlichen Fortpflanzung]] der [[Befruchtung]] der [[Eizelle]].  


Darüber hinaus beschäftigte sich Xenophon mit [[Subjektive Wertlehre|subjektiver Wertlehre]] und [[Arbeitsteilung]].
Das '''Sperma''' ({{ELSalt|σπέρμα}} ''spérma'' ''Abkömmling, Abstammung, Geschlecht, Stamm, Nachkomme(nschaft), Sohn, Spross, Grundstoff, Keim, Saat, Saatgut, Same, Samen'')<ref>''[http://www.gottwein.de/GrWk/Gr01.php?qu=%CF%83%CF%80%CE%AD%CF%81%CE%BC%CE%B1&ab=Hui Griechisches Wörterbuch; Stichwort: σπέρμα.]'' Auf: ''gottwein.de'' ;abgerufen am 30. Mai 2016.</ref>, die männliche [[Befruchtung]]sflüssigkeit, wird von den [[Geschlechtsdrüsen]] abgesondert. Das [[Wikipedia:Seminalplasma|Seminalplasma]] als Trägerflüssigkeit enthält eine Vielzahl von Spermien und auch [[Epithel]]zellen aus den [[Wikipedia:Hodenkanälchen|Hodenkanälchen]].


== Schriften ==
== Siehe auch ==
Man nimmt an, dass wie etwa im Fall Platons alle Schriften Xenophons erhalten sind.<ref>Dieser Abschnitt folgt: Klaus Döring: ''Xenophon''. In: Hellmut Flashar: ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike'', Band 2/1, Schwabe, Basel 1998, S. 182–200, hier: S. 186.</ref> Ebenfalls wie bei Platon wird aber auch davon ausgegangen, dass nicht alle der unter seinem Namen überlieferten Schriften tatsächlich von Xenophon stammen. Dazu zählen die ''Staatsverfassung der Athener'' und wahrscheinlich auch die ''Abhandlung über die Jagd''. Sicher unecht sind ''Über Theognis'' und die Xenophonbriefe. Die folgende Einteilung der 15 Schriften Xenophons folgt der von Klaus Döring:


'''Historische Schriften'''
* {{WikipediaDE|Same (Pflanze)}}
* ''Anabasis'', Der Marsch des Kyros ins Hochland (autobiographischer Bericht über den „Zug der 10.000“ in das Perserreich und zurück)
* ''Hellenika'', Geschichte Griechenlands (von 411 bis 362 v. Chr., direkter Anschluss an das Werk des Thukydides)
* ''Agesilaos'' (Lobrede auf den spartanischen König Agesilaos)


'''Sokratische Schriften'''
==Literatur==
* ''Memorabilien'', Erinnerungen an Sokrates
* Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', [[GA 10]] (1904/05) {{Schriften|10}}
* ''Symposion'', Gastmahl (philosophisch-literarischer Dialog während eines Gastmahls)
* ''Apologie'', Verteidigungsrede des Sokrates (hypothetische Verteidigungsrede des angeklagten Sokrates vor Gericht)
* ''Oikonomikos'', Hauswirtschaft


'''Pädagogische und politologische Schriften'''
{{GA}}
* ''Kyrupädie'', Erziehung des Kyros (Schrift zur politischen Bildung über den als idealen Herrscher dargestellten persischen Großkönig Kyros II.)
* ''Hieron'' (Dialog über die Tyrannis)
* ''Poroi'', Über die Staatseinkünfte (Möglichkeiten der Geldbeschaffung für den Stadtstaat Athen)
* ''Staatsverfassung der Lakedaimonier'' (Beschreibung der von ihm geschätzten spartanischen Verfassung und Lebensweise)
 
'''Weitere'''
* ''Hipparchikos'' (Abhandlung über die Aufgaben eines Reitereikommandanten)
* ''Über die Reitkunst''
* ''Kynegetikos'', Abhandlung über die Jagd
* ''Staatsverfassung der Athener''
 
== Gesamtausgaben und Übersetzungen ==
'''Gesamtausgaben'''
* Edgar Cardew Marchant (Hrsg.): ''Opera omnia'', 5 Bände, Oxonii E Typographeo Clarendoniano, Oxford 1900–1920 (es existieren Nachdrucke)
** Band 1: ''Historia Graeca'', 1900
** Band 2: ''Commentarii, Oeconomicus, Convivium, Apologia Socratis'', 1901
** Band 3: ''Expeditio Cyri'', 1904
** Band 4: ''Institutio Cyri'', 1910
** Band 5: ''Opuscula'', 1920
* Christian Nathanael Osiander, Gottlieb Lukas Friedrich Tafel, Gustav Schwab (Hrsg.): ''Xenophon's von Athen Werke''. In: ''Griechische Prosaiker in neuen Uebersetzungen'', J.B. Metzler, Stuttgart 1827–1828 ([http://archive.org/details/xenophonsvonath00walzgoog Neuauflage 1943])
 
'''Übersetzungen einzelner Schriften'''
* Rainer Nickel (Hrsg.): ''Kyrupädie. Die Erziehung des Kyros'', Griechisch-Deutsch, Artemis und Winkler, München 1992
* Walter Müri, Bernhard Zimmermann (Hrsg.): ''Anabasis. Der Zug der Zehntausend'', Griechisch-Deutsch, Artemis-Verlag, München 1990
* Gisela Strasburger (Hrsg.): ''Hellenika'', Griechisch-Deutsch, 2. Auflage, München 1988
* E. Bux (Hrsg.): ''Die sokratischen Schriften'', Kröner, Stuttgart 1956
* R. Baer (Hrsg.): ''Xenophons Apologie des Sokrates'', Deutsch-Griechisch, Bär, Niederuzwil 2007
* Ekkehard Stärk (Hrsg.): ''Das Gastmahl'', Griechisch/Deutsch, Reclam, Stuttgart 1986
* ''Anabasis. Hellenika. Erinnerungen an Sokrates'', Emil Vollmer Verlag, Wiesbaden o.J. (Lizenzausgabe der Übersetzungen von Müri, Strasburger und Järisch)
* Leo Strauss: Über Tyrannis. Eine Interpretation von Xenophons „Hieron“ mit einem Essay über Tyrannis und Weisheit von Alexandre Kojève, Luchterhand Verlag, Neuwied und Berlin 1963. (Übersetzung und Interpretation)
 
== Literatur ==
'''Handbücher, Lexika'''
* {{RE|IX A,2|1569|2052|Xenophon von Athen|Hans Rudolf Breitenbach|Wikisource-Lemma|auch als Monographie erschienen: Druckenmüller, Stuttgart 1966}}
* Klaus Döring: ''Xenophon''. In: Hellmut Flashar: ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike''. Band 2/1, Schwabe, Basel 1998, ISBN 3-7965-1036-1, S. 182–200.
* Bernhard Zimmermann, Antonios Rengakos (Hrsg.): ''Handbuch der griechischen Literatur der Antike.'' Band 2: ''Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit.'' C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-61818-5, S. 284–289 (Michael Erler über Xenophons philosophisch relevante Werke), S. 623–631 (Carlo Scardino über Xenophons Historiographie), S. 586–589 (Sabine Föllinger über die ökonomischen Werke), S. 700 f. (Stefan Schorn über den ''Agesilaos'')
 
'''Zu Xenophon allgemein'''
* John K. Anderson: ''Xenophon''. London 1974.
* William Edward Higgins: ''Xenophon the Athenian. The Problem of the Individual and the Society of the Polis''. State University of New York Press, Albany 1977.
* Christian Mueller-Goldingen: ''Xenophon. Philosophie und Geschichte''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007.
* Rainer Nickel: ''Xenophon''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1979.
* Rainer Nickel: ''Xenophon. Leben und Werk.'' Tectum, Marburg 2016, ISBN 978-3-8288-3738-6 ([http://www.hsozkult.de/review/id/rezbuecher-27068 fachwissenschaftliche Rezension] bei H-Soz-Kult).
* Christopher Tuplin (Hrsg.): ''Xenophon and his World. Papers from a conference held in Liverpool in July 1999'' (= ''Historia Einzelschriften''. Band 172). Steiner, Stuttgart 2004.
 
'''Zu speziellen Themen'''
* John Dillery: ''Xenophon and the History of his Times''. Routledge, London/New York 1995.
* Robin Lane Fox (Hrsg.): ''The Long March: Xenophon and the Ten Thousand''. New Haven/London 2004.
* Otto Lendle: ''Kommentar zu Xenophons Anabasis. Bücher 1-7''. Darmstadt 1995.
* Christian Mueller-Goldingen: ''Xenophons Memorabilien''. In: ''Das Kleine und das Große, Essays zur antiken Kultur und Geistesgeschichte''. München/Leipzig 2004.
* Christian Mueller-Goldingen: ''Untersuchungen zu Xenophons Kyrupädie''. Teubner, Stuttgart 1995.
* Paul Klimek: ''Kritische Studien zu Xenophons [[Wikipedia:Memorabilia|Memorabilien]]. Teil I.'' Druck R. Nischkowsky, Breslau 1907.<ref>http://archive.org/stream/4775971#page/n3/mode/2up</ref> – ''Teil II''. Druck R. Nischkowsky, Breslau 1912.<ref>http://archive.org/stream/4775972#page/n1/mode/2up</ref>
* Sarah B. Pomeroy: ''Xenophon – Oeconomicus. A Social and Historical Commentary''. Oxford 1994.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
;Pflanze
{{Wikiquote}}
{{Commons|Seeds|Samen}}
{{Wikisource}}
{{Commons|Measured seeds|Samen mit Maßstabsangaben}}
{{Wikisource|Ξενοφών|Xenophon|lang=el}}
{{Wiktionary|Same}}
* {{IEP|http://www.iep.utm.edu/xenophon/|Xenophon (430—354 B.C.E.)|Eve A. Browning}}
{{Wiktionary|Samen}}
* [http://onlinebooks.library.upenn.edu/webbin/book/search?author=xenophon&amp;amode=words Werke in englischer Übersetzung]
* {{Spektrum|Same}}
* [http://www.rider2day.de/2007/11/28/bedeutende-reitmeister-xenophon/ Xenophons Bedeutung für die Reitkunst]
;Mensch und Tier
* [http://gei-digital.gei.de/viewer/resolver?urn=urn%3Anbn%3Ade%3A0220-gd-8050987 Digitalisat einer Schulausgabe der ''Anabasis'' von 1912]
{{Wiktionary|Spermium}}
{{Wiktionary|Sperma}}
{{Commonscat|Semen|Sperma}}
* {{Spektrum|Spermien}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=p|GND=118635808|LCCN=n/80/36673|NDL=00461553|VIAF=89597697}}
[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Tier]] [[Kategorie:Pflanze]] [[Kategorie:Biologie]] [[Kategorie:Botanik]] [[Kategorie:Zoologie]] [[Kategorie:Anthropologie]] [[Kategorie:Fortpflanzung]]
 
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Griechische Klassik]]
[[Kategorie:Grieche (Antike)]]
[[Kategorie:Historiker]]
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[[Kategorie:Dichter]]
[[Kategorie:Geboren im 5. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Gestorben im 4. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikiepedia}}

Version vom 13. Oktober 2017, 14:31 Uhr

Eine aufgeschnittene Rote Chili-Beere (Paprika, Capsicum annuum) mit den Samen im Inneren.

Der Same oder Samen (lat. semen „Samen, Setzling, das Fallengelassene“[1]) dient den Lebewesen zur Fortpflanzung.

Pflanzen

Fruchtkapsel der Gelben Narzise| (Narcissus pseudonarcissus) mit den darin enthaltenen Samen.

Im Pflanzenreich ist der Same der vielzellige Fortpflanzungskörper der Samenpflanzen (Spermatophyta). Er entsteht durch Zellteilung aus der befruchteten Eizelle. Er besteht aus einer Samenschale, dem eigentlichen pflanzlichen Embryo oder Keimling und häufig auch noch aus einem zusätzlichen Nährgewebe (dem Endosperm oder Perisperm). Bei den Bedecktsamern (Angiospermae) liegt der Same im Fruchtknoten und ist dadurch von einer Fruchtwand, dem Perikarp, umschlossen. Bei den Nacktsamern (Gymnospermae) liegt der Same frei.

Trockene, ruhende Samen werden neben Früchten, Scheinfrüchten, Fruchtständen oder Teilen davon als Saatgut (auch Saatkorn oder Saatfrucht) für die Saat oder Aussaat in der Landwirtschaft verwendet.

Das Samenkorn ist auch Gegenstand der von Rudolf Steiner gegebenen Samenkorn-Meditation:

Sonnenblumenkern mit und ohne Schale

„Man lege ein kleines Samenkorn einer Pflanze vor sich hin. Es kommt darauf an, sich vor diesem unscheinbaren Ding die rechten Gedanken intensiv zu machen und durch diese Gedanken gewisse Gefühle zu entwickeln. Zuerst mache man sich klar, was man wirklich mit Augen sieht. Man beschreibe für sich Form, Farbe und alle sonstigen Eigenschaften des Samens. Dann überlege man folgendes. Aus diesem Samenkorn wird eine vielgestaltige Pflanze entstehen, wenn es in die Erde gepflanzt wird. Man vergegenwärtige sich diese Pflanze. Man baue sie sich in der Phantasie auf. Und dann denke man: Was ich mir jetzt in meiner Phantasie vorstelle, das werden die Kräfte der Erde und des Lichtes später wirklich aus dem Samenkorn hervorlocken. Wenn ich ein künstlich geformtes Ding vor mir hätte, das ganz täuschend dem Samenkorn nachgeahmt wäre, so daß es meine Augen nicht von einem wahren unterscheiden könnten, so würde keine Kraft der Erde und des Lichtes aus diesem eine Pflanze hervorlocken. Wer sich diesen Gedanken ganz klar macht, wer ihn innerlich erlebt, der wird sich auch den folgenden mit dem richtigen Gefühle bilden können. Er wird sich sagen: in dem Samenkorn ruht schon auf verborgene Art – als Kraft der ganzen Pflanze – das, was später aus ihm herauswächst. In der künstlichen Nachahmung ruht diese Kraft nicht. Und doch sind für meine Augen beide gleich. In dem wirklichen Samenkorn ist also etwas unsichtbar enthalten, was in der Nachahmung nicht ist. Auf dieses Unsichtbare lenke man nun Gefühl und Gedanken.[2] Man stelle sich vor: dieses Unsichtbare wird sich später in die sichtbare Pflanze verwandeln, die ich in Gestalt und Farbe vor mir haben werde. Man hänge dem Gedanken nach: das Unsichtbare wird sichtbar werden. Könnte ich nicht denken, so könnte sich mir auch nicht schon jetzt ankündigen, was erst später sichtbar werden wird.

Besonders deutlich sei es betont: Was man da denkt, muß man auch intensiv fühlen. Man muß in Ruhe, ohne alle störenden Beimischungen anderer Gedanken, den einen oben angedeuteten in sich erleben. Und man muß sich Zeit lassen, so daß sich der Gedanke und das Gefühl, die sich an ihn knüpfen, gleichsam in die Seele einbohren. – Bringt man das in der rechten Weise zustande, dann wird man nach einiger Zeit – vielleicht erst nach vielen Versuchen – eine Kraft in sich verspüren. Und diese Kraft wird eine neue Anschauung erschaffen. Das Samenkorn wird wie in einer kleinen Lichtwolke eingeschlossen erscheinen. Es wird auf sinnlich–geistige Weise als eine Art Flamme empfunden werden. Gegenüber der Mitte dieser Flamme empfindet man so, wie man beim Eindruck der Farbe Lila empfindet; gegenüber dem Rande, wie man der Farbe Bläulich gegenüber empfindet. – Da erscheint das, was man vorher nicht gesehen hat und was die Kraft des Gedankens und der Gefühle geschaffen hat, die man in sich erregt hat. Was sinnlich unsichtbar war, die Pflanze, die erst später sichtbar werden wird, das offenbart sich da auf geistig sichtbare Art.“ (Lit.:GA 10, S. 60f)

Tier und Mensch

Spermium und Eizelle

Bei Menschen und Tieren wird der einzellige männliche Same als Spermium, Spermatozoon oder Spermatozoid, umgangssprachlich auch als Samenfaden oder Samenzelle bezeichnet. Er dient bei der geschlechtlichen Fortpflanzung der Befruchtung der Eizelle.

Das Sperma (griech. σπέρμα spérma Abkömmling, Abstammung, Geschlecht, Stamm, Nachkomme(nschaft), Sohn, Spross, Grundstoff, Keim, Saat, Saatgut, Same, Samen)[3], die männliche Befruchtungsflüssigkeit, wird von den Geschlechtsdrüsen abgesondert. Das Seminalplasma als Trägerflüssigkeit enthält eine Vielzahl von Spermien und auch Epithelzellen aus den Hodenkanälchen.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Pflanze
Commons: Samen - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Commons: Samen mit Maßstabsangaben - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Same – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: Samen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Mensch und Tier
 Wiktionary: Spermium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: Sperma – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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Einzelnachweise

  1. Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. Wer da einwenden wollte, daß bei einer genaueren mikroskopischen Untersuchung sich ja doch die Nachahmung von dem wirklichen Samenkorn unterscheide, der zeigte nur, daß er nicht erfaßt hat, worauf es ankommt. Es handelt sich nicht darum, was man genau wirklich in sinnenfälliger Weise vor sich hat, sondern darum, daß man daran seelisch-geistige Kräfte entwickle.
  3. Griechisches Wörterbuch; Stichwort: σπέρμα. Auf: gottwein.de ;abgerufen am 30. Mai 2016.