Apokalypse des Johannes: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Mai 2020, 10:02 Uhr

Johannes schaut auf Patmos die Apokalypse, Altarbild von Hans Memling, entstanden 1474-79

Die Apokalypse (griech. αποκάλυψις „Enthüllung, Offenbarung“; eng. revelation) oder Offenbarung des Johannes ist das letzte Buch des Neuen Testaments der Bibel. Sie umfasst 22 Kapitel und gibt eine Vorschau auf die künftige Entwicklung der Menschheit und der Erde und enthüllt zugleich das Wesen des Christus. Als ihr Verfasser gilt der Evangelist Johannes, der auch das Johannesevangelium und die Johannes-Briefe geschrieben haben soll. Nach traditioneller theologischer Auffassung ist er identisch mit dem Apostel Johannes und mit dem im Johannes-Evangelium namentlich nicht genannten Lieblingsjünger Jesu, der nach den Angaben Rudolf Steiners zudem niemand anderer als der durch den Christus von den Toten wiedererweckte Lazarus war und damit zugleich zum ersten durch den Christus selbst Eingeweihten wurde. Die Offenbarung des Johannes ist die Frucht einer umfassenden geistigen Schau, die er nach eigenen Angaben auf der Insel Patmos empfing (Off 1,9-20 LUT).

Geistiger Hintergrund

Rudolf Steiner sieht in der «Apokalypse des Johannes» eine Erneuerung der antiken Mysterien, die in christlicher Form allen Menschen zugänglich gemacht werden sollten.

„An die Stelle der vielen Mysterien sollte das Eine, das Urmysterium, das christliche, treten. Jesus, in dem der Logos Fleisch geworden, sollte der Initiator einer ganzen Menschheit sein. Und diese Menschheit sollte seine eigene Mystengemeinde werden. Nicht Absonderung Erwählter, sondern Zusammenschluß aller sollte stattfinden. Nach Maßgabe seiner Reife sollte jeder ein Myste werden können. Allen erklingt die Botschaft; wer ein Ohr hat, sie zu hören, der eilt herbei, ihre Geheimnisse zu vernehmen. Die Stimme des Herzens soll bei jedem einzelnen entscheiden. Nicht hineingeführt in die Mysterientempel soll dieser oder jener werden, sondern zu allen sollte das Wort gesprochen werden; der eine vermag es dann weniger stark, der andere stärker zu hören. Dem Dämon, dem Engel in der eigenen Brust des Menschen wird anheimgegeben, wie weit er eingeweiht werden kann. Die ganze Welt ist ein Mysterientempel. Nicht nur jene sollen selig werden, die in den besonderen Mysterientempeln die wunderbaren Verrichtungen schauen, die ihnen eine Gewähr geben sollen für das Ewige, sondern «Selig sind, die nicht schauen und doch glauben». Mögen sie auch zunächst im Finstern tappen, vielleicht kommt doch noch das Licht zu ihnen. Keinem soll etwas vorenthalten werden; jedem soll der Weg offen stehen. - Anschaulich werden dann weiter in der Apokalypse die Gefahren geschildert, die dem Christlichen von dem Antichristlichen drohen können, und wie dann das Christliche dennoch siegen muß. Alle andern Götter gehen auf in der Einen christlichen Göttlichkeit: «Und die Stadt bedarf keiner Sonne, noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Offenbarung Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm» (Kap. 21, V 23). Es ist das Mysterium der «Offenbarung St. Johannis», daß die Mysterien nicht mehr verschlossen sein sollen. «Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buche; denn die Gottheit ist nahe.» - Was der Verfasser der Apokalypse für einen Glauben hatte über das Verhältnis seiner Kirche zu den alten Kirchen: das hat er dargelegt. Er hat sich über die Mysterien selbst in einem geistigen Mysterium aussprechen wollen. Auf der Insel Patmos hat der Verfasser sein Mysterium geschrieben. In einer Grotte soll er die «Offenbarung» erhalten haben. In dieser Mitteilung ist selbst der Mysteriencharakter der Offenbarung ausgedrückt. - Also aus den Mysterien ist das Christentum hervorgegangen. Seine Weisheit wird in der Apokalypse selbst als ein Mysterium geboren; aber als ein Mysterium, das über den Rahmen der alten Mysterienwelt hinausgehen will. Das Einzelmysterium soll universelles Mysterium werden. - Es könnte ein Widerspruch darin gefunden werden, daß hier gesagt wird, die Geheimnisse der Mysterien seien durch das Christentum offenbar geworden, und daß dann doch wieder in dem Erleben der geistigen Schauungen des Apokalyptikers ein christliches Mysterium gesehen wird. Der Widerspruch löst sich, sobald man bedenkt: die Geheimnisse der alten Mysterien sind durch die Vorgänge in Palästina offenbar geworden. Dadurch hat sich enthüllt, was vorher verhüllt in den Mysterien war. Ein neues Geheimnis ist nun, was in die Weltentwicklung durch die Erscheinung Christi eingefügt worden ist. Der alte Eingeweihte erlebte in der geistigen Welt, wie die Entwicklung auf den noch «verborgenen Christus» hinweist; der christliche Eingeweihte erfährt die verborgenen Wirkungen des «offenbaren Christus».“ (Lit.:GA 8, S. 143ff)

Laut Rudolf Steiner musste Johannes ganz besondere Bedingungen herstellen, um seine Offenbarung in reiner Form empfangen zu können. Um sich von den Einflüssen seiner unmittelbaren Gegenwart zu befreien, versetzte er sich geistig an den Abend des 30. Septembers 395, an dem eine ganze besondere Sternenkonstellation gegeben war.[1] Die Sonne stand zu diesem Zeitpunkt im Sternbild Jungfrau. Das fand seinen Ausdruck im 5. apokalyptischen Siegelbild: Die Jungfrau, mit der Sonne bekleidet, den Mond zu ihren Füßen. In den Aufzeichnungen B[2] zu einer am 5. März 1911 in Hannover gehaltenen esoterischen Stunde heißt es dazu:

„Alles was wir erleben an Freuden und Leiden, ist wie ein Nebel um uns herum, der das Geistige verdeckt, dasselbe Geistige, das wir finden, wenn wir die äußere Decke durchstoßen. Damit sich die Menschheit wieder fortentwickelt zum Geistigen hin, gibt es von Zeit zu Zeit Menschen, welche weiter vorgeschritten sind, als es die augenblickliche Entwicklung zuläßt, und welche Mitteilungen zu machen haben über Zeiten, die weit hinaus in die Zukunft der Menschheitsentwicklung hineinreichen. Ein solcher war der Schreiber der Apokalypse, Johannes. Aber ehe er diese Offenbarung der zukünftigen Menschheitszustände schrieb, da sagte er sich: Bevor ich das kann, muß ich dazu gelangen, ganz aus meiner jetzigen Umgebung herauszukommen, in welcher ich beeinflußt werde von meinem eigenen Selbst, das in meinem Körper eingeschlossen ist, von mir selbst, der ich verbunden und gebunden bin an alles das, was mich ringsum umgibt. - Von alle dem muß ich mich frei machen. Wie auf einen Fels mußte er sich stellen, der ihm als feste Grundlage diente, auf dem er nicht wankte, auf dem er von nichts beeinflußt werden konnte, was um ihn und in ihm wogte und lebte. - Und er versetzte sich an den Abend des 30. September des Jahres 395 bei Sonnenuntergang auf die Insel Patmos. Als die Sonne am Horizonte beinah verschwunden war, als die Sterne und der Mond hervortraten, da stand am westlichen Himmel das Sternbild der Jungfrau, bestrahlt von der untergehenden Sonne, unter ihr, zu ihren Füßen der Mond. Dies Bild, die Jungfrau mit der strahlenden Sonne, zu ihren Füßen der Mond, ist wiedergegeben in dem einen Siegel. - So sind alle Siegel herausgeholt aus tief mystischen Zusammenhängen.

Johannes hatte also die äußere Decke in dieser Richtung hin durchstoßen, in der Richtung des Sternbildes der Jungfrau. So gibt es aber zwölf Richtungen, nach den zwölf Sternbildern, sieben davon sind gute; fünf davon sind mehr oder weniger gefährlich. So wie nun Johannes sich diese ganz bestimmten Punkte in der Zeit und dem Raum ausersah, um sich ganz von sich selbst und allem Zeitlichen, was ihn umgab, loszulösen, so muß der Rosenkreuzerschüler in sich einen festen Halt finden, sich einen festen Grund erringen [...]

In sich muß man einen festen Halt gewinnen, wie Johannes, als er die Apokalypse schreiben wollte und sich versetzte an den Abend des 30. Septembers 395 auf die Insel Patmos. Dies kann auch astronomisch nachgeprüft werden, diese Stellung der Gestirne - Sonne, Jungfrau, Mond - und es ist nachgeprüft worden. Und daraus zieht die materialistische Wissenschaft nun den Schluß: Also ist damals die Apokalypse geschrieben worden. Und dann heißt es, die Wissenschaft hat dies festgestellt. So stellt die Wissenschaft fest!“ (Lit.:GA 266b, S. 153ff)

Inhalt

Kapitel 1

Erstes apokalyptisches Siegel

Apokalypsis Jesu Christi

Ich bin das A und W , Der Anfang (arché) und das Ende (télos), spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.

1. Siegelbild: 7 goldene Leuchter (=Gemeinden) ; der Menschensohn mit den 7 Sternen (die Engel der 7 Gemeinden) in seiner Rechten, im langen Gewand, begürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel; sein Haar wie weiße Wolle, Augen wie Feuerflammen, Füße wie goldenes Erz und eine Stimme wie großes Wasserrauschen; aus seinem Munde ging ein scharfes zweischneidiges Schwert und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Macht (dynameis).

Ich bin der Erste (protos) und der Letzte (eschaton) und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit (Äon) zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.

Kapitel 2

Sendschreiben an die 7 Gemeinden:

Ephesus: der Herr mit den 7 Sternen

Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens

Smyrna: das sagt der Erste und der Letzte:

Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.

Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tod.

Pergamon: der mit dem scharfen, zweischneidigen Schwert:

Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein; auf dem Stein aber steht ein neuer Name geschrieben, welchen niemand kennt, als der ihn empfängt.

Thyatira: Sohn Gottes mit Augen wie Feuerflammen und Füßen wie goldenes Erz:

Wer überwindet ...ich will ihm geben den Morgenstern.

Kapitel 3

Sardes: der die 7 Geister Gottes hat und die 7 Sterne:

Du hast den Namen, daß du lebest, und bist tot.

Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

Philadelphia: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf.

Halte, was du hast, daß niemand deine Krone nehme!

Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes ... und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des Neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt, und meinen Namen, den Neuen.

Laodicea: Das sagt, der da Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:

Welche ich lieb habe, die strafe und züchtige ich!

Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Thron.

Kapitel 4

Zweites apokalyptisches Siegel

Ein Engel mit Posaunenstimme sprach zu mir ... und siehe:

2. Siegelbild: Ein Thron wie Jaspis und Sarder, worauf einer saß; ein Regenbogen wie Smaragd; herum die 24 Ältesten mit weißen Kleidern und goldenen Kronen; 7 Fackeln mit Feuer; vor dem Thron das gläserne Meer; die 4 Sphinxtiere (Löwe, Stier, Adler, Mensch).

„Einmal gab es eine Zeit, wo unsere Erde eine viel weichere Materie hatte als heute, wo noch nicht Fels und Stein so verfestigt waren wie heute, wo die Pflanzenformen noch anders aussahen, wo das Ganze wie ein Urmeer in Wasserhöhlen eingebettet war, wo Luft und Wasser nicht geschieden waren, wo von all den Wesen, die heute auf der Erde wohnen, Tiere und Pflanzen im Wasser ausgebildet waren. Als die mineralischen Wesen anfingen ihre heutige Form zu bekommen, da konnte man sagen: Der Mensch trat aus der Unsichtbarkeit hervor. So stellte er sich dem Einzuweihenden dar. Außen mit einer Art von Schale umgeben, stieg er aus den Regionen herunter, die heute die Luftregionen sind. Der Mensch war noch nicht dicht physisch da, als das Tier schon im Fleisch vorhanden war. Er war eine feine Luftwesenheit, selbst in den lemurischen Zeiten noch. Und er hat sich so herausgegliedert, daß sich das hellseherische Bild darstellt mit den vier Gruppenseelen: auf der einen Seite wie ein Löwenbild, auf der anderen wie das Bild eines Stieres, oben wie das eines Adlers, und in der Mitte unten etwas, was schon menschenähnlich ist. So zeigt sich das hellseherische Bild. So kommt aus dem Dunkel des Geisterlandes heraus der Mensch. Und das, was ihn an Kraft ausgebildet hat, das erscheint in einer Art Regenbogenbildung. Die mehr physischen Kräfte umgeben die ganze Bildung dieses Menschen wie ein Regenbogen. — Man muß auf den verschiedensten Gebieten und in der verschiedensten Weise dieses Menschwerden schildern. Jetzt wird es geschildert, wie es dem Forscher im Rückblick erscheint: wie diese vier Gruppenseelen sich herausgestaltet haben aus dem gemeinsamen Göttlich-Menschlichen, das heruntersteigt. Man hat von jeher diesen Moment symbolisch in die Form gebracht, die Sie auf dem zweiten der sogenannten sieben okkulten Siegel dargestellt finden. Das ist die symbolische Darstellung, sie ist aber mehr als ein bloßes Symbolum. Da haben Sie herauskommend aus dem unbestimmten Geistigen diese vier Gruppenseelen, den Regenbogen ringsherum und eine Zwölfzahl. Wir müssen auch verstehen, was diese Zwölfzahl bedeutet.

Wenn Sie das herauskommen sehen, was eben geschildert worden ist, so haben Sie hellseherisch das Gefühl: Das ist von etwas umgeben, was ganz anderer Wesenheit und Art ist als das, was da heraustritt aus dem unbestimmten Geistigen. Und das, wovon es umgeben ist, das symbolisierte man in alten Zeiten in dem Tierkreis, in den zwölf Zeichen des Tierkreises.“ (Lit.:GA 104, S. 58f)

Kapitel 5

In der Rechten dessen, der am Thron saß ein Buch mit 7 Siegeln, die niemand öffnen kann außer das Lamm mit den 7 Hörnern und den 7 Augen (= 7 Geister Gottes). Und die 4 Gestalten und die 24 Ältesten fielen vor ihm nieder und jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk.

Kapitel 6

Drittes apokalyptisches Siegel

3. Siegelbild (Siegel und Posaunen):

1. Siegel: weißes Pferd; der Reiter hatte einen Bogen und ihm wurde eine Krone gegeben.
2. Siegel: feuerrotes Pferd; er soll den Frieden von der Erde nehmen und ihm ward ein großes Schwert gegeben.
3. Siegel: schwarzes Pferd; der Reiter hatte eine Waage in seiner Hand.
4. Siegel: fahles Pferd; der Name des Reiters hieß Tod, und die Hölle folgte ihm nach. Und ihm ward Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert und Hunger und Tod und durch die wilden Tiere auf Erden.
5. Siegel: die Seelen derer, die getötet waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen; jedem wurde ein weiße Kleid gegeben.
6. Siegel: Der Tag des Zorns des Lammes:

großes Erdbeben; die Sonne ward finster wie ein schwarzer Sack; der Mond wie Blut und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde und der Himmel entwich, wie ein Buch zusammengerollt wird.

Kapitel 7

Und ich sah einen andern Engel aufsteigen vom Aufgang der Sonne, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: 144.000 und dann eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen. Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgendeine Hitze.

Kapitel 8

7. Siegel: da ward eine große Stille für eine halbe Stunde.

Ein anderer Engel kam mit einem goldenen Räuchergefäß und er schüttete das Feuer auf die Erde. Und 7 Engel mit 7 Posaunen hatten sich gerüstet:

1. Posaune: Hagel und Feuer, mit Blut gemengt fiel auf die Erde und der dritte Teil der Erde verbrannte, der dritte Teil der Bäume und alles grüne Gras.
2. Posaune: wie ein großer Berg mit Feuer brennend fuhr in das Meer; und der dritte Teil des Meeres ward Blut; und der dritte Teil der Schiffe ging zugrunde.
3. Posaune: ein großer Stern mit dem Namen Wermut fiel vom Himmel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und Brunnen, so daß sie bitter wurden.
4. Posaune: der dritte Teil der Sonne, des Mondes und der Sterne ward verfinstert; und ich sah einen Adler fliegen durch des Himmels Mitte und hörte:

Wehe, wehe, wehe denen, die auf Erden wohnen, um der andern Posaunen willen der drei Engel, die nun ihre Stimme erheben sollen!

Kapitel 9

5. Posaune: ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm ward der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Rauch stieg aus dem Brunnen und Heuschrecken wie Skorpione, gleich Rossen zum Krieg gerüstet, auf ihrem Haupt wie Kronen aus Gold, mit Menschenantlitz und Zähnen wie Löwen; sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds (Abaddon = Apollyon) – das erste Wehe!

6. Posaune: eine Stimme von den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott: Löse die 4 Engel, die gebunden sind an den großen Wasserstrom Euphrat. Sie töteten den dritten Teil der Menschen.

Und die Zahl des reitenden Volkes war vieltausendmal tausend: die Rosse hatten feurige, blaue und schwefelgelbe Panzer und Löwenhäupter und aus ihren Mäulern ging Feuer, Rauch und Schwefel; ihre Schwänze waren Schlangen gleich und hatten Häupter.

Kapitel 10

Viertes apokalyptisches Siegel

4. Siegelbild: Ein Engel kam vom Himmel herab, mit einer Wolke bekleidet und dem Regenbogen auf dem Haupt und ein Antlitz wie die Sonne und Füße wie Feuersäulen. Und er hatte ein Buch in seiner Hand, das war aufgetan. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde. Und er gebot mir, das Buch zu verschlingen. Es war im Munde wie Honig, doch grimmig im Bauch.

Kapitel 11

Mir ward ein Rohr gegeben: miß den Tempel Gottes und den Altar und die darinnen anbeten, aber den Vorhof laß weg.

Zwei Zeugen will ich geben, die sollen weissagen 1260 Tage, angetan mit Trauerkleidern. Und wenn sie ihr Zeugnis geredet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund steigt, mit ihnen Krieg führen und sie töten. Nach dreieinhalb Tagen werden sie auferstehen und zum Himmel aufsteigen in einer Wolke. Und zu der selben Stunde ward ein großes Erdbeben und der zehnte Teil der Stadt fiel und 7000 Menschen wurden getötet – das zweite Wehe!

7. Posaune: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Und der Tempel Gottes im Himmel ward aufgetan.

Kapitel 12

Fünftes apokalyptisches Siegel

5. Siegelbild: Das Weib mit der Sonne bekleidet, der Mond zu ihren Füßen und auf dem Haupt eine Krone von 12 Sternen. Sie hatte große Geburtswehen.

Und siehe, ein großer roter Drache mit 7 Häuptern (mit 7 Kronen) und 10 Hörnern erschien am Himmel und fegte den dritten Teil der Sterne hinweg und warf das Weib auf die Erde. Sie gebar einen Sohn und floh in die Wüste, wo sie von Gott 1260 Tage ernährt wurde.

Und es erhob sich ein Streit am Himmel: Michael und seine Engel stritten wider den Drachen und stürzten die alte Schlange (Diabolus und Satanas) auf die Erde. Da jagte er das Weib, aber diesem wurden die 2 Flügel des Adlers gegeben.

Kapitel 13

Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen mit 10 Hörnern und 7 Häuptern und auf seinen Hörnern 10 Kronen. Es glich einem Panther, mit Bärenfüßen und einem Löwenrachen. Und ihm ward die Macht gegeben, die Heiligen zu überwinden und Macht über alle Geschlechter, Völker, Sprachen und Nationen. (vgl. Hosea 1 ff und Hos 13,4-8)

Und ich sah ein zweites Tier, mit 2 Hörnern gleichwie ein Lamm und redete wie ein Drache. Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist 666.

Kapitel 14

Das Lamm stand auf dem Berg Zion, mit ihm 144.000, die hatten seinen Namen und den Namen des Vaters geschrieben an ihrer Stirn.

Und ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der verkündigte das ewige Evangelium (Evangelium aionion). Und ein zweiter Engel folgte und sprach: Babylon, die große Stadt, ist gefallen. Und ein dritter Engel kam: wer das Tier anbetet, soll den Zorn Gottes trinken.

Auf einer Wolke erscheint der Menschensohn, mit goldener Krone und einer scharfen Sichel in der Hand, denn die Ernte der Erde ist reif geworden.

Kapitel 15

7 Engel mit den letzten 7 Plagen (7 Zornesschalen) mit denen sich der Zorn Gottes vollendet.

Und ich sah ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt.

Kapitel 16

1. Zornesschale: ein böses und arges Geschwür, an den Menschen die das Malzeichen des Tieres hatten und sein Bild anbeteten.
2. Zornesschale: ins Meer gegossen, das wurde wie das Blut eines Toten und alle lebendigen Wesen im Meer starben.
3. Zornesschale: in die Wasserströme und Brunnen; und es ward Blut
4. Zornesschale: in die Sonne gegossen, daß ihr Feuer die Menschen versengte.
5. Zornesschale: auf den Thron des Tieres und sein Reich ward verfinstert.
6. Zornesschale: auf den Euphrat, daß er vertrocknete, damit bereitet würde der Weg den Königen vom Aufgang der Sonne.

Die Schlacht von Harmagedon.

7. Zornesschale: er goß seine Schale in die Luft und die Stimme vom Thron erscholl:

Es ist vollbracht!

Kapitel 17

Das Gericht über die große Hure Babylon: ein Weib auf einem scharlachfarbenen Tier voll lästerlicher Namen mit 7 Häuptern und 10 Hörnern, bekleidet mit Purpur und Scharlach, mit Gold und edlen Steinen und Perlen mit einem goldenen Becher voll Greuel und Unflat.

Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist nicht und wird wieder emporsteigen aus dem Abgrund und wird fahren in die Verdammnis. Die 7 Häupter sind 7 Berge, auf denen das Weib sitzt und sind 7 Könige. 5 sind gefallen, einer ist, der andere ist noch nicht gekommen. Und das Tier, das gewesen ist und nicht ist, ist der achte und ist einer von den sieben und fährt in die Verdammnis. Die 10 Hörner sind 10 Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben, aber sie werden Macht empfangen eine Stunde mit dem Tier und streiten wider das Lamm. Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige auf Erden.

Kapitel 18

Sechstes apokalyptisches Siegel

Die große Babylon ist gefallen.

Kapitel 19

Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen! Lasset uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben, den die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet.

Selig sind, die zum Abendmahl des Lammes berufen sind.

Ein weißes Pferd, dessen Reiter hieß: treu und wahrhaftig, und richtet und streitet mit Gerechtigkeit! Sein Kleid war mit Blut besprengt und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert.

Und das Tier ward gegriffen und sein falscher Prophet und in den feurigen Pfuhl geworfen.

Kapitel 20

Siebentes apokalyptisches Siegel

6. Siegelbild: Ein Engel fuhr vom Himmel mit dem Schlüssel zum Abgrund und mit einer großen Kette, und er ergriff den großen Drachen (Diabolus und Satan) und verschloß ihn für 1000 Jahre im Abgrund. Danach muß er los werden für kurze Zeit.

Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; und vor seinem Angesicht floh die Erde und der Himmel; Und die Toten standen auf und wurden gerichtet. Und so jemand nicht gefunden ward geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl (der zweite Tod),

Kapitel 21

7. Siegelbild: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und das Neue Jerusalem senkte sich vom Himmel herab, geschmückt wie eine Braut.

Ich bin das A und W .

Kapitel 22

Fortsetzung der Schilderung des Neuen Jerusalem.

Die Gnade (charis) unseres Herrn Jesu Christi sei mit euch allen. Amen.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

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Commons: Apokalypse (Wandteppich) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. „Im Jahre 1912 erschien in deutscher Übersetzung eine astronomisch-historische Untersuchung von Nikolaus Morosow (*1854) über die Offenbarung Johannis («Offenbarung in Gewitter und Sturm», Petersburg 1907; deutsch: «Die Offenbarung Johannis. Eine astronomisch-historische Untersuchung von Nikolaus Morosow», mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Arthur Drews, Stuttgart 1912). Darin kommt Morosow bei der Datierung der in der Apokalypse enthaltenen Sternenkonstellation auf eben diesen 30. September 395. Aus diesem Grunde gibt er auch den zu dieser Zeit lebenden Johannes Chrysostomos als Verfasser der Apokalypse an ... Nicht erklärbar ist damit allerdings - nach den Worten von Arthur Drews -, wieso schon vor dem Jahre 395 zahlreiche christliche Schriftsteller auf die Apokalypse Bezug nehmen.“ (Lit.:GA 266b, S. 484)
  2. Die Aufzeichnung B liegt in der Handschrift von Nelly Lichtenberg vor. (Lit.:GA 266b, S. 485)