Christentum

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Raffael: Die Schule von Athen

Das Christentum (von griech. christianismós) ist mit über 2,1 Milliarden Anhängern vor dem Islam (ca. 1,3 Milliarden) und dem Hinduismus (rund 800 Millionen) die größte Religion der Erde.

"Vor Raffaels Blick mag gestanden haben, was in der Apostelgeschichte steht: Wie einer unter die Athener tritt und sagt - sogar die Gebärde ist dort dargestellt -: Ihr Leute von Athen, ihr habt den Göttern Opfer gebracht in äußeren Zeichen. Es gibt aber eine Erkenntnis jenes Gottes, der in allen Leben lebt und webt. Das ist der Christus, der durch den Tod gegangen und auferstanden ist, und der dadurch den Menschen den Impuls gegeben hat zur Auferstehung. - Die einen hörten nicht zu und die anderen fanden es sonderbar. In Raffaels Gemüt wurde das zu jenem Bilde, das wir heute im Vatikan finden, das den unrichtigen Namen trägt «Die Schule von Athen». In Wirklichkeit zeigt es die Gestalt des Paulus, die Athener belehrend über das Grundwesen des Christentums. Da hat Raffael etwas gegeben, was wie eine Heroldschaft des über den Konfessionen stehenden Christentums erscheint. Wenig ist das verstanden worden bisher, der tiefe Sinn dieses Bildes ist den Menschen noch nicht aufgegangen." GA 143, S. 178

"Über dieses Bild, das man oftmals - aber erst später - «Schule von Athen» genannt hat, haben die Leute im Laufe der Zeit alles mögliche darübergemalt, und so ist ja bei dem einen Mann, der in der Mitte steht, «Etica» auf das Buch daraufgemalt, bei dem anderen «Timeo», das alles ist erst später darübergemalt. Das Bild ist vielfach ruiniert, und man bekommt natürlich heute in Rom nicht mehr eine richtige Vorstellung von dem Bilde, wie es ursprünglich war. Zu Raffaels Zeiten hat man das niemals «Die Schule von Athen» genannt, sondern das ist erst später gekommen; aber dann haben die Leute Theorien darüber gemacht." GA 292, S. 266

"Wenn wir das eine Bild betrachten, die sogenannte «Schule von Athen» - es ist nicht meine Ansicht, daß diese Bezeichnung berechtigt ist, aber man verständigt sich so am leichtesten -, wenn man dieses Büd auf sich wirken läßt, sieht man, vielleicht ohne daß es voll im Bewußtsein Raffaels gelebt hat, daß es darstellt, was die menschliche Seele erkennen kann, wenn sie den Blick auf die äußere sinnliche Wirklichkeit hinrichtet und sich des Verstandes bedient, der an das menschliche Gehirn, die menschliche Persönlichkeit gebunden ist. In allen Einzelheiten tritt uns das in wunderbarer Weise entgegen. Wenn wir den Blick hinwenden nach der rechten Gruppe des Budes, sehen wir, wie astronomisch allerlei Dinge festgestellt, errechnet werden, und dann fühlen wir: Da wird nicht nur Gewöhnliches gerechnet, sondern es werden aus der Bewegung der Sterne große Ereignisse der Weltgeschichte erschlossen; da wird Wissenschaft im kosmischen Sinn entfaltet. Und wenn wir dann den Blick nach links wenden und sehen an den Mienen, die das Rechte mit dem Linken verbinden, wie links aufgeschrieben wird, was rechts abgelesen wird aus den Sternkonstellationen und wie, wenn wir die Bücher wirklich vor unsere Augen bekommen könnten, auf der linken Seite geschrieben werden Weltengeheimnisse, die durch sinnenfällige Beobachtung festgestellt werden, da sehen wir: Raffael braucht sich nicht dessen bewußt gewesen zu sein, aber darin lag die Tradition der damaligen Zeit, wie in sie tief hmeingeheimnißt worden ist das, was das Wesen des [aufgehenden Christentums gegenüber dem Griechentum] ausmacht. Und ob wir uns auf den Standpunkt derjenigen stellen, die in der Mittelfigur Plato und Aristoteles sehen, oder daß wir es auf der linken Seite mit einem Evangelisten zue tun haben: in beiden Fällen ist das jetzt Auseinandergesetzte durchaus verständlich." ( aus: Raffael im Lichte der Geisteswissenschaft, Öffentlicher Vortrag. München, 11. März 1913)

Paulus ist also derjenige links in der Mitte im roten Gewand, meist als Platon aufgefaßt (wegen des Timaios in seiner Hand), mit den Zügen Leonardo da Vincis (vgl. Die Schule von Athen).




Weblinks

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