Traum und Silicon Valley: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Goya - Caprichos (43) - Sleep of Reason.jpg|mini|Francisco de Goya: Radierung (1799) Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer]]
Das '''Silicon Valley''' [{{IPA|ˌsɪlɪkn̩ ˈvæli}}] ({{EnS}} für ‚[[Silicium]]-Tal‘) ist einer der bedeutendsten Standorte der [[Informationstechnik|IT]]- und [[Hightech]]-Industrie weltweit.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.pwcmoneytree.com/MTPublic/ns/moneytree/filesource/exhibits/Q1%202010%20MoneyTree%20Report.pdf |wayback=20131023061941 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-05-14 02:25:22 InternetArchiveBot }}</ref><ref>{{cite web|url=http://www.siliconvalley.com/sv150/ci_14902728?nclick_check=1|title=Chart: The 2010 SV150 companies|work=SiliconValley.com|accessdate=2015-04-19|archiveurl=https://web.archive.org/web/20150924101949/http://www.siliconvalley.com/sv150/ci_14902728?nclick_check=1|archivedate=2015-09-24|offline=yes|archivebot=2019-05-14 02:25:22 InternetArchiveBot}}</ref> Es ist geografisch der südliche Teil der ''[[w:San Francisco Bay Area|San Francisco Bay Area]]'', der Metropolregion um die Städte [[w:San Francisco|San Francisco]] und [[w:San José (Kalifornien)|San José]]. Das Silicon Valley umfasst das ''[[w:Santa Clara Valley|Santa Clara Valley]]'' und die südliche Hälfte der Halbinsel von San Francisco und reicht von [[w:San Mateo (Kalifornien)|San Mateo]] bis nach San José. [[w:Sunnyvale (Kalifornien)|Sunnyvale]] liegt ungefähr im Zentrum des Silicon Valley. Die Region Silicon Valley ist ungefähr 70 Kilometer lang und 30 Kilometer breit.<ref>Christoph Keese, Silicon Valley (2014), S.&nbsp;18</ref>
Ein '''Traum''' ist eine psychische Aktivität während des [[Schlaf]]es. Er wird als besondere Form des Erlebens im Schlaf charakterisiert, das häufig von lebhaften Bildern begleitet und mit intensiven Gefühlen verbunden ist. Der Träumende kann sich nach dem Erwachen meist nur teilweise oder gar nicht erinnern.<ref>vgl. H. O. Häcker, K.-H. Stapf: ''Dorsch Psychologisches Wörterbuch.'' Verlag Hans Huber, Bern 2009.</ref> Stickgold (2001) beschreibt Träume als „bizarre oder [[Halluzination|halluzinatorische]] mentale Aktivität [] die während eines Kontinuums an Schlaf- und Wachstadien einsetzt“. Krippner u. a. (1994) beschreiben den Traum in der Psychologie als „[…] eine Serie von Bildern, die während des Schlafes auftritt und oft verbal berichtet wird“. Der Neuropsychologe [[Allan Hobson|Hobson]] beschreibt den Traum als „[…] a form of [[Verrücktheit|madness]]“ (''eine Form von Wahnsinn'') (1998).<ref>zitiert aus H. Bayram: ''Ausarbeitung zum Thema "Träume".'' Studienarbeit. Humboldt-Universität zu Berlin, 2005, S. 2.</ref> Die Interpretation des Erlebten findet in der „Oneirologie“ ([[Traumdeutung]]) statt. [[Fantasie]]vorstellungen und [[Imagination]]en, die im wachen [[Bewusstseinszustand]] erlebt werden, werden als [[Tagtraum]] bezeichnet.


== Traum als Erlebnis im Schlaf ==
Die wirtschaftliche Entwicklung der Region begann 1951 mit der Einrichtung des ''Stanford Industrial Park'', einem Forschungs- und Industriegebiet neben der [[w:Stanford University|Stanford University]]. Im Silicon Valley sind auch zahlreiche weitere [[Universität]]en und [[Hochschule]]n angesiedelt. Nach und nach gründeten ehemalige Mitarbeiter von Elektronikunternehmen sowie Absolventen der Universitäten kleine Unternehmen und entwickelten neue Ideen und Produkte. Die Konzentration der Computerindustrie auf das Tal geht hauptsächlich auf [[w:Frederick Terman|Frederick Terman]] und [[w:William B. Shockley|William B. Shockley]] zurück. Als Grundlage gilt das [[w:Moffett Federal Airfield|Moffett Federal Airfield]], das im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und danach als Naval Air Station der zentrale Militärflugplatz der Region war. Mit der Verbreitung der [[Rechnertechnik|Computertechnik]] seit den 1960er und 1970er Jahren siedelten sich im Silicon Valley zunehmend Unternehmen der [[Hochtechnologie]] an. Im Laufe der Zeit entstanden somit in der Region zahlreiche Unternehmen der IT- und Hightech-Industrie. Zu den bekanntesten gehören [[w:Apple|Apple]], [[w:Intel|Intel]], [[w:Google Inc.|Google]], [[w:AMD|AMD]], [[w:SanDisk|SanDisk]], [[w:Adobe Inc.|Adobe]], [[w:Symantec|Symantec]], [[w:Yahoo|Yahoo]], [[w:eBay|eBay]], [[w:Nvidia|Nvidia]], [[w:Hewlett-Packard|Hewlett-Packard]], [[w:Oracle|Oracle]], [[w:Cisco Systems|Cisco]], [[w:Facebook Inc.|Facebook]] und [[w:Tesla Motors|Tesla]].
Träume werden in allen Phasen des [[Schlaf]]es (Einschlafen, Aufwachen, [[REM-Schlaf]] und [[NREM-Schlaf]]) erlebt. Im NREM-Schlaf kommen Träume allerdings seltener vor als im REM-Schlaf.<ref>E. Aserinsky, N. Kleitman: ''Regularly occurring periods of eye motility and concomitant phenomena during sleep.'' In: ''Science.'' 118, 1953, S. 273–274.</ref><ref>D. Foulkes: ''Die Psychologie des Schlafes.'' Fischer, Frankfurt am Main 1969.</ref> Träume bleiben aber nur selten als solche in Erinnerung. Das Traumgeschehen handelt häufig von Dingen und Ereignissen, die theoretisch unmöglich oder in der Wachrealität unwahrscheinlich sind. Sie können aber auch realen Dingen entsprechen. Träume unterliegen nur bedingt der Steuerung des [[Ich]]s und sind oft mit starkem emotionalem Erleben assoziiert. [[Kognition|Kognitive]] Fähigkeiten wie begriffliches Denken und [[kausal]]-logisches Erinnern treten in den Hintergrund. Auch das [[Bewusstsein]] ist meist eingeschränkt. Für jene [[Luzidität|luziden]] Traumphasen, in denen der Träumende sich seines träumenden Zustands bewusst ist, wurde vom deutschen Gestaltpsychologen [[w:Paul Tholey|Paul Tholey]] der Begriff [[Klartraum]] geprägt.<ref>P. Tholey: ''Der Klartraum. Seine Funktion in der experimentellen Traumforschung.'' In: W. Tack (Hrsg.): ''Bericht über den 30. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Regensburg.'' Hogrefe, Göttingen 1976, S. 376–378.</ref> Erschreckende und angstauslösende Träume nennt man [[Albtraum|Albträume]].


Die Häufigkeit des Träumens scheint bei allen Menschen in etwa gleich ausgeprägt zu sein, wenngleich die Erinnerbarkeit individuell sehr verschieden ist. Durch die Einnahme bestimmter [[Psychopharmaka]] kann das Träumen unterdrückt werden oder das Klartraumerleben verstärkt werden. Auch kann gezielte [[Meditation]] vor dem Schlaf und Konzentration nach dem Aufwachen die Intensität des Traumerlebens und das Erinnerungsvermögen ausweiten.
{{Panorama|AlumRockViewSiliconValley w.jpg|1200|Blick nach Westen über das Silicon Valley vom ''South Rim Trail'' bei ''[[w:Alum Rock Park|Alum Rock Park]]''. [[w:San José (Kalifornien)#Stadtgliederung|Downtown San José]] zur Linken, zur Rechten [[w:Mountain View (Santa Clara County, Kalifornien)|Mountain View]], [[w:Sunnyvale (Kalifornien)|Sunnyvale]] und [[w:Palo Alto|Palo Alto]]}}


Träume und deren [[Traumdeutung|Deutung]] hatten im [[Altertum]] eine zentrale Stellung in Bezug auf die Zukunft und das Schicksal der menschlichen Existenz. So existiert beispielsweise der [[Tempelschlaf]], eine seit der Antike belegte Praxis der [[Trauminkubation]], bei der ein Kranker das Heiligtum eines Gottes oder eines [[Heros]] aufsuchte und dort (manchmal in Verbindung mit einem entsprechenden Ritual und mehr oder minder aufwändiger Vorbereitung) darauf hoffte, dass er im Traumschlaf einen Hinweis auf eine wirksame Therapie seiner Krankheit erhielte.
== Siehe auch ==
 
Ursache und Funktion des Traumes sind auch heute noch nicht umfänglich erforscht. Es sind verschiedene Hypothesen bekannt, die je nach wissenschaftlichem und weltanschaulichem Hintergrund zu unterschiedlichen Aussagen kommen: So werden Träume von der [[Hirnforschung]] ausschließlich als physiologische Antwort neuronaler Prozesse betrachtet, während sie die [[Tiefenpsychologie]] als Reflexionen des [[Das Unbewusste|Unbewussten]] ansieht.
 
== Forschung ==
 
Generell sieht sich die Traumforschung mit einem zentralen Problem konfrontiert: Der Traum an sich kann nicht unmittelbar beobachtet werden. Die unterschiedlichen Zugänge zur Erforschung des Phänomens Traum gliedern sich in drei Bereiche <ref>angelehnt an S. Leber: Der Schlaf und seine Bedeutung. Verlag Freies Geistesleben, Rieden, ISBN 3-7725-1584-3, 1996, S. 15</ref>.
 
{| class="wikitable"
!Bereich
!Beispiele
|-
|'''Physiologische Ansätze, insbesondere Neurobiologie'''
|Hirnstrommessungen (EEG), Identifizierung von Schlafphasen des Gehirns, Erforschung beteiligter Hirnstrukturen, Erfassung weiterer Vitalparametern wie Herzschlag, Atmung oder Hautleitfähigkeit
|-
|'''Beobachtbares Schlafverhalten'''
|Augenbewegungen, Muskelzuckungen, Lagewechsel, Bewegungen der Gliedmaßen (z.&nbsp;B. Faust ballen), Verhalten träumender Tiere während des Schlafs nach gezielten Eingriffen im Gehirn
|-
|'''Experimentell-Psychologisch'''
|Untersuchung der Erfahrungsberichte von Probanden nach gezieltem Wecken im Schlaflabor während bestimmter Schlafphasen, während Schlafentzug-Experimenten, nach Schlafwandel-Episoden, nach oder während [[Klarträumen]] mittels vor dem Einschlafen [[Scanning-Hypothese|vereinbarten Augenbewegungen]], Untersuchung der Auswirkungen von äußeren Reizen und Tageserlebnissen auf den Traum, oder der Auswirkung von Träumen auf das Wachleben
|-
|}
 
=== Neurobiologie ===
 
Es gibt bisher keine unter Neurophysiologen allgemein anerkannte Hypothese zur Funktion des Traumes und des [[REM-Schlaf]]s. Der Schlafforscher Jerome Siegel bemerkt dazu: ''„Es ist schwer zu glauben, dass dieser physiologische Zustand nicht eine irgendwie geartete lebenswichtige Rolle spielt“'', jedoch bestehe keine allgemeine Übereinstimmung unter Schlafforschern hinsichtlich der Funktion des REM-Schlafs.<ref>Jerome Siegel: {{Webarchiv | url=http://www.npi.ucla.edu/sleepresearch/en507/en507.pdf | wayback=20031130212622 | text=''REM sleep, Function of.''}} It is difficult to believe that this physiological state does not have some vital survival role. There is no general agreement among sleep researchers about the function of REM sleep.</ref>
 
Die medizinisch-naturwissenschaftliche Erforschung des Phänomens Traum begann 1953 in Chicago mit [[Eugene Aserinsky]]s Entdeckung der REM-Phase im Schlaf. An der Universität Lyon konnten Forscher um [[Michel Jouvet]] 1962 den [[Pons]] (auch Brücke genannt, ein Teil des [[Stammhirn]]s) als den Bereich des Gehirns lokalisieren, der die Schlafphasen steuert.
[[Datei:REM.png|mini|Elektroenzephalogramm einer REM-Schlafphase]]
 
An der [[Harvard University]] entwickelten [[Allan Hobson]] und [[Robert McCarley]] daraufhin zwei einflussreiche Theorien: das ''reziproke Interaktionsmodell''<ref>R. W. McCarley, J. A. Hobson: ''Neuronal excitability modulation over the sleep cycle: a structural and mathematical model.'' In: ''Science.'' 189, 1975, S. 58–60.</ref> und die ''Aktivierungs-Synthese-Hypothese.''<ref name="hobson1977">J. A. Hobson, R. W. McCarley: ''The brain as a dream-state generator: An activation-synthesis hypothesis of the dream process.'' In: ''American Journal of Psychiatry.'' 134, 1977, S. 1335–1348.</ref> welches er später zum ''Activation-Input-output gating-Modulation''-Modell, kurz AIM, erweiterte.<ref name="hobson2000">J. A. Hobson, E. F. Pace-Schott, R. Stickgold: ''Dreaming and the brain: toward a cognitive neuroscience of conscious states.'' In: ''Behav. Brain Sci.'' 23, 2000, S. 793–842.</ref> Das reziproke Interaktionsmodell ist ein neurobiologisches Beschreibungsmodell, das den Wechsel zwischen REM- und NREM-Phasen im Schlaf erklärt. Mit der Aktivierungs-Synthese-Hypothese versuchen Hobson und McCarley, auf der Basis ihrer Erkenntnisse des reziproken Interaktionsmodells, das Zustandekommen eines Traums zu erklären. Neuronen im oberen [[Hirnstamm]] produzieren zufällige Erregungsmuster, welche der Ausgang für das Traumerleben sind. Der [[Großhirnrinde|Cortex]] ist, konfrontiert mit der [[Schlafparalyse]] des REM-Schlafs, nun bemüht, sinnfällige Interpretationen dieser Muster zu bilden. Das Ergebnis ist ein Traum. Damit sei die Ursache von Träumen den niederen Gehirnfunktionen zuzuordnen und nach diesem Modell der Traum selber „sinnlos“ bzw. ohne Bedeutung. Das Ergebnis sorgte für einen Sturm, nicht nur in der Psychoanalyse. Doch werden immer wieder Anomalien entdeckt, die mit dem Modell nicht mehr in Einklang zu bringen sind. Gegen das Modell spricht, dass aus der empirischen Forschung eher selten von bizarren Trauminhalten berichtet wird, von denen Hobson ausgeht. Hobson selbst schränkte sein Modell ein und stellte klar, dass Gedächtnisinhalte bei der Traumbildung eine Rolle spielen und Träume für [[Unbewusstes|unbewusste]] Vorgänge bedeutsam sind. Auch liefert das Modell nur schwache Erklärungen für Non-Rem-Träume (NREM-Träume), deren Bedeutung für die Forschung in jüngster Vergangenheit zugenommen hat. Heute ist er der Ansicht, dass die von ihm beschriebenen Mechanismen lediglich als Schalter fungieren, um von einer Traumepisode zur nächsten „umzuschalten“.
 
Der Neurophysiologe und Psychoanalytiker [[Mark Solms]] meint, dass Träume durch höhere Hirnfunktionen generiert werden und kein direkter Zusammenhang zwischen REM-Schlaf und Träumen besteht. Solms untersuchte verschiedene Patienten, bei denen durch Schädigungen und Traumata in REM-schlafrelevanten Bereichen des Gehirns kein REM-Schlaf mehr auftrat. Dennoch berichteten die Patienten von Traumtätigkeiten. Auch auf Basis seiner empirischen Ergebnisse kommt Solms zur alten Freud’schen Annahme des Traums als ''Hüter des Schlafs''.
 
Dabei unterscheiden sich REM-Träume in der Regel qualitativ von Träumen, die außerhalb von REM-Phasen (NREM-Träume), oder während des Einschlafens berichtet werden. Die in bis zu 70 % der Fälle berichteten NREM-Träume scheinen weniger lebhaft, weniger bildhaft, dafür realer.<ref>R. D. Cartwright: ''Nightlife, Englewood Clifs, NY Prentice Hall.'' (1977). In: S. Leber: ''Der Schlaf und seine Bedeutung.'' Verlag Freies Geistesleben, Rieden 1996, ISBN 3-7725-1584-3, S. 38.</ref><ref>T. A. Nielsen, V. Chenier: ''Variations in EEG coherence as an index of the affective content of dreams from REM sleep: relationships with face imagery.'' In: ''Brain Cogn.'' 41(2), Nov 1999, S. 200–212.</ref><ref>Foulkes, David: Dreaming - A Cognitive-Psychological Analysis, Lawrence Erlbaum Associates, London, 1985, ISBN 0-89859-553-3</ref>
 
=== Experimentell-Psychologisch ===
 
Die Inhalte der experimentell-psychologischen Traumforschung lassen sich in drei Gruppen einteilen.
 
Erstens die Beschreibung von Träumen, um sie eindeutig von Wachfantasien und -gedanken abgrenzen zu können, aber auch, um allgemeine Beschreibungsweisen zur besseren Auswertung zu generieren. Als Traum bezeichnen Schlafforscher das, was der Träumer im REM-Schlaf erlebt, während sie Träume in der Einschlafphase als [[Hypnagogie|hypnagogische Halluzinationen]] bezeichnen.<ref>Peretz Lavie: ''Le monde du sommeil.'' Odile Jacob, Paris 1998, S. 91. (dt. Die wunderbare Welt des Schlafs)</ref>
 
Zweitens die Einflussfaktoren auf Träume, d. h. die Frage, welche Auswirkungen das vorangegangene Wacherleben und äußerliche Reize während des Schlafs auf den Traum hat. Mehrere Forschergruppen haben untersucht, inwieweit äußere Reize in den Traum übernommen werden. Manchmal gab es eine partielle Übernahme, oft jedoch gar keine, und in keinem Fall wurde der Reiz zentrales Traumthema. Diese Schwierigkeit, den Träumer von seiner inneren Erfindung abzubringen, nannte Allan Rechtschaffen single-minded process.<ref>Peretz Lavie: ''Le monde du sommeil.'' 1998, S. 100.</ref> Von Interesse ist dabei auch die Korrelation des Traums mit der Physiologie des Träumers (Augenbewegung, Puls, Atmung etc.). Auch hier gibt es noch keine allgemein anerkannte Lehrmeinung. Während P. Lavie, sich u.&nbsp;a. auf den Tennistraum stützend, in dem die Augenbewegungen des Träumers mit dem Hin und Her des Balles übereinstimmten, dazu neigt eine Verbindung zu sehen,<ref>Peretz Lavie: ''Le monde du sommeil.'' 1998, S. 107–110.</ref> sind diese isolierten Beweise für M. Jouvet nicht hinreichend.<ref>Michel Jouvet: ''Pourquoi rêvons-nous? Pourquoi dormons-nous? Où, quand, comment?'' Odile Jacob, Paris 2000, S. 94.</ref> Außerdem gibt es auch bei Menschen, die von Geburt an blind sind, vereinzelte Augenbewegungen während des REM-Schlafs, obwohl sie in Geräuschen, Fühlen und emotionalen Zuständen träumen.<ref>Peretz Lavie: ''Le monde du sommeil.'' 1998, S. 109.</ref>
 
Drittens die Rückkopplung von erlebtem Traum auf das Wacherleben, wie beispielsweise nach Albträumen oder kreativen Träumen.
 
Hinzu kommen durch spekulativere Fragestellungen nach dem Wesen von Träumen und ihrer Inhalte an sich motivierte Experimente, so etwa Untersuchungen der u.&nbsp;a. von [[Paul Tholey]] nahegelegten Möglichkeit begrenzter Bewusstheit von in Träumen erscheinenden Charakteren.<ref>P. Tholey: ''Haben Traumgestalten ein eigenes Bewußtsein? Eine experimentell-phänomenologische Klartraumstudie.'' In: ''Gestalt Theory.'' Vol 7, No 1, 1985, S. 29–46.</ref>
 
=== Klarträume ===
{{Hauptartikel|Klartraum}}
Einen wichtigen Anteil an der experimentellen Traumforschung hat die Untersuchung von Klarträumen, die seit Veröffentlichungen von [[Stephen LaBerge]] in den 1980er Jahren verstärkt in den wissenschaftlichen Fokus gerieten. Durch LaBerge wurden zum einen Techniken zur Induktion von Klarträumen weiterentwickelt und systematisiert, was diesem spontan eher seltenen Phänomen zu einem häufigeren Auftreten verhalf und somit für die Schlaflaborforschung zuverlässiger erreichbar machte.<ref>Erste Veröffentlichung hierzu: Stephen LaBerge: ''Lucid Dreaming as a Learnable Skill: A Case Study.'' In: ''Perceptual and Motor Skills.'' 1980, 51.3f</ref> Zum anderen entwickelte er, wie auch ''Keith Hearne,'' die Möglichkeiten zur Kommunikation des Träumenden aus dem Traum heraus: durch die Kopplung von Blickrichtung im Traum und Bewegung der Augen der Probanden (siehe auch [[Scanning-Hypothese]]), konnten diese signalisieren, dass sie sich im Traum befinden und dort Experimente durchführen, z.&nbsp;B. zum Zeitablauf. Keith Hearne nutzte diese Technik während seiner Dissertation 1975 zum ersten Mal, LaBerge konnte 1981 durch eine [[Peer-Review]]-Veröffentlichung diese weiter in der Wissenschaftsgemeinde verbreiten.<ref>Stephen LaBerge u. a.: ''Lucid dreaming verified by volitional communication during REM sleep.'' In: ''Perceptual and Motor Skills.'' 1981, 52.3</ref>
 
Grundlegende Forschungen wurden seit den 1970er Jahren auch in Deutschland betrieben. So entwickelte Professor [[Paul Tholey]] Methoden, um im Traum [[Luzidität]] zu erlangen und definierte sieben Merkmale zur Abgrenzung eines gewöhnlichen Traums von einem Klartraum.<ref>{{Literatur |Autor=P. Tholey, K. Utrecht |Titel=Schöpferisch Träumen |Auflage=5., unveränderte |Verlag=Klotz Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2008}}</ref> Der Sportwissenschaftler ''Daniel Erlacher'' untersuchte Sportler, die sich während luziden Träumen motorische Bewegungsabläufe aneignen.<ref>{{Webarchiv | url= http://www.sonntagszeitung.ch/wissen/artikel-detailseite/?newsid=265547 | archive-is= 20140219 | text=''Traumhaft trainieren.''}} auf: ''sonntagszeitung.ch'', 27. Oktober 2013, abgerufen am 19. Februar 2014.</ref>
 
== Einflussfaktoren ==
Verschiedene Studien belegen unterschiedliche Faktoren, die in veränderlichem Maß Einfluss auf die [[Trauminhalt]]e haben.<ref name="schredl2003a">{{Literatur |Autor=Michael Schredl |Titel=Continuity between waking and dreaming: A proposal for a mathematical model |Sammelwerk=Sleep and Hypnosis |Nummer=5 |Datum=2003 |Seiten=38–52 |Online={{Webarchiv | url= http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~ly8/ContinuityModel.pdf | wayback= 20090718111646| text=online}} |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2015-03-04}}</ref> So nimmt der Einfluss von Erlebnissen im Wachzustand mit der Zeitspanne zwischen Erlebnis und Traum exponentiell ab, also sind Erlebnisse von vor beispielsweise fünf Tagen deutlich blasser als von vor zwei Tagen. Weiterhin kann die emotionale Beteiligung und die Art der letzten Wachtätigkeiten eine große Rolle spielen. Der Zeitraum zwischen Schlaf- und Traumbeginn kann sich auf die Zeitbezüge der Traumelemente auswirken. Träume in den ersten REM-Phasen enthalten meist aktuellere Bezüge als Träume der zweiten Schlafhälfte.
 
Neben den inneren Quellen des Trauminhalts können auch zeitgleich mit dem Traum auftretende äußere Reize einwirken. Diese werden über die menschlichen Sinnesorgane aufgenommen und entsprechend weiterverarbeitet. Als Reize können dabei beispielsweise Geräusche von vorbeifahrenden Autos, Weckerklingeln, ausgesprochene Worte, Lichteffekte durch das geschlossene Augenlid und körperliche Eindrücke (Hunger, Durst, Harndrang) in Frage kommen. Forschungsergebnisse lassen die Annahme zu, dass je nach Wichtigkeit des Eindrucks für den Menschen (z.&nbsp;B. nach Bedrohlichkeit) der entsprechende Reiz in den Traum eingearbeitet wird. Während sich die oben genannten Einflussfaktoren auf den Traum auswirken, kann sich der Traum auch auf körperliche Funktionen auswirken. Einen direkten Einfluss gibt es auf Augenbewegungen, Herz- und Atemfrequenz. Obwohl eine Korrelation nachweisbar ist, kann die Stärke und Form nicht klar bestimmt werden.
 
== Traumerinnerung und Auswirkungen ==
Menschen, die sich selten an Träume erinnern, berichten häufiger von Träumen, wenn sie während einer der [[REM-Phase]]n des Schlafes geweckt werden. Nielsen und Chenier berichten in einer Studie von 1999, dass 82 % der Studienprobanden, die während einer REM-Phase geweckt wurden, von einem Traum berichteten, während dies in 42 % der Fälle außerhalb einer REM-Schlafphase berichtet wurde.<ref>T. A. Nielsen, V. Chenier: ''Variations in EEG coherence as an index of the affective content of dreams from REM sleep: relationships with face imagery.'' In: ''Brain Cogn.'' 41(2), Nov 1999, S. 200–212.</ref>


Die Varianz im Umfang der Traumerinnerung ist sowohl beim einzelnen Träumer als auch in der Menge groß. So berichten einzelne Träumer von einem bis mehreren Träumen in einer Nacht, während andere Menschen den Eindruck haben, als hätten sie kaum oder noch nie geträumt. Eine Studie, die den Einfluss der Variablen Persönlichkeitsfaktoren, Kreativität, Häufigkeit des nächtlichen Erwachens und Einstellung gegenüber Träumen auf die Traumerinnerung untersuchte, konnte keine Erklärung für die Varianz liefern.<ref name="schredl2003b">M. Schredl, L. Wittmann, P. Ciric, S. Götz: ''Factors of home dream recall: a structural equation model.'' In: ''Journal of Sleep Research.'' 12, 2003, S. 133–141. [http://www.blackwell-synergy.com/doi/pdf/10.1046/j.1365-2869.2003.00344.x?cookieSet=1 Link]</ref>
* {{WikipediaDE|Silicon Valley}}
[[Datei:Grandville Dream of Crime and Punishment 1847.jpg|mini|hochkant|Surreale Bildsprache im Traum ([[Grandville]], 1847)]]
In seinem [[Schlaflabor]] in [[Haifa]] untersuchte Peretz Lavie die Häufigkeit von Traumberichten während des REM-Schlafs in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Testpersonen wurden jeweils geweckt und befragt, wenn die Messgeräte REM-Schlaf anzeigten. Überlebende des Holocaust, die sich gut in das tägliche Leben eingegliedert hatten, erinnerten sich nur zu 33 % an einen Traum, die zweite Gruppe von Testpersonen, Überlebende des Holocaust, die immer noch an Albträumen litten und Schwierigkeiten hatten, erinnerten sich in 55 % der Fälle an einen Traum, während die Traumerinnerung in der Kontrollgruppe, bestehend aus in Israel geborenen Personen, mit 78 % nahe am Durchschnittswert lag. Eine Erklärung des Phänomens gibt es nicht. Lavie nimmt an, dass die Tiefe des Schlafs eine Rolle spielt.<ref>Peretz Lavie: ''Le monde du sommeil.'' 1998, S. 103–107.</ref>


Es gibt einen geschlechtsspezifischen Unterschied in der Traumerinnerung. Frauen erinnern sich im Schnitt häufiger an das Traumerleben als Männer. Auch die einfache Aufforderung, sich an Träume zu erinnern oder das Führen eines [[Traumtagebuch]]s kann die Erinnerung an die erlebten Träume deutlich erhöhen.
== Literatur ==
* Richard Barbrook, Andy Cameron: [https://www.heise.de/tp/features/Die-kalifornische-Ideologie-3229213.html ''Die kalifornische Ideologie''], Telepolis, 5. Februar 1997
* [[w:Manuel Castells|Manuel Castells]]: ''Aufstieg der Netzwerkgesellschaft'', Leske + Budrich, Opladen 2004, ISBN 3-8252-8259-7
* Dennis Hayes: ''Behind the silicon curtain. The seductions of work in a lonely era.'' Free Association Books, London 1989
* Steven Hill: ''Die Start-up-Illusion: Wie die Internet Ökonomie unseren Sozialstaat ruiniert'', Knaur Verlag, München 2017
* David A. Kaplan: ''Silicon Valley. Die digitale Traumfabrik und ihre Helden'', Heyne Verlag, München 2000
* [[w:Mariana Mazzucato|Mariana Mazzucato]]: [https://www.demos.co.uk/files/Entrepreneurial_State_-_web.pdf ''The Entrepreneurial State''], Demos, London 2011
* David Naguib, Lisa Pellow, Sun-Hee Park: ''The Silicon Valley of Dreams. Environmental Injustice, Immigrant Workers, and the High-Tech Global Economy.'' New York University Press, New York 2003
* Fred Turner: ''From Counterculture to Cyberculture: Stewart Brand, the Whole Earth Network, and the Rise of Digital Utopianism'', University of Chicago Press, 2006
* [[w:Tom Wolfe|Tom Wolfe]]: [https://web.stanford.edu/class/e145/2007_fall/materials/noyce.html ''The Tinkerings of Robert Noyce – How the Sun Rose on the Silicon Valley'']. In: [[w:Esquire|Esquire]] 12/1983
* Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
* Paul Emberson: ''Von Gondishapur bis Silicon Valley'' Band I, Etheric Dimensions Press, Schweiz und Schottland 2012 - [http://ipwebdev.com/hermit/counter-silicon.html kritische Betrachtung: ''A well intended very flawed Book'']
* Paul Emberson: ''From Gondishapur to Silicon Valley'', Volume II, Etheric Dimensions Press, Switzerland and Scottland 2014 (deutsche Übersetzung in Vorbereitung)
* [[Rudolf Steiner]], Andreas Neider (Hrsg.): ''Der elektronische Doppelgänger und die Entwicklung der Computertechnik'', Futurum Verlag 2013, ISBN 978-3856363642; Kindle Edition 2015, ASIN B0195VK6WG
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998), ISBN 3-7274-0260-1 {{Schriften|026}}
* Rudolf Steiner: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}
* Rudolf Steiner: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}


Über die Auswirkungen von Träumen auf das spätere Wachleben gibt es kaum systematische Untersuchungen. Bisherige Studien zeigen jedoch, dass Albträume den stärksten Einfluss auf das subjektive Empfinden am Tag darauf haben. Bekannt sind auch kreative Anstöße, die aus nächtlichen Traumerlebnissen kommen. Bekannt sind die Einflüsse in der Malerei ([[Surrealismus]]) und der Musik (z.&nbsp;B. [[Yesterday]] von den Beatles). [[Friedrich August Kekulé von Stradonitz|August von Kekule]] berichtet im Jahr 1890 in seiner Festrede im "Halbschlaf" Atome vor seinem geistigen Auge "gaukeln" gesehen zu haben, und "Eine der Schlangen erfasste den eigenen Schwanz ([[Ouroboros]]) und höhnisch wirbelte das Gebilde vor meinen Augen. Wie durch einen Blitzstrahl erwachte ich;…".<ref>''Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft.'' Band 23, 1890, S. 1306.</ref> Damit fand er die Lösung für den ringförmigen [[Benzol]]aufbau. Auch sollen [[Dmitri Iwanowitsch Mendelejew|Dmitri Mendelejew]] (Periodensystem der Elemente) und [[Elias Howe]] (Nähmaschine) ihre Lösungen im Traum gefunden haben.
{{GA}}
 
== Traumtypen ==
 
{| class="wikitable"
!Traumtyp
!Beschreibung
|-
|'''REM-Traum'''
|Traum, der in einer [[REM-Schlaf|REM-Phase]] des [[Schlaf]]s auftritt
|-
|'''NREM-Traum'''
|Traum, der außerhalb einer [[REM-Schlaf|REM-Phase]] auftritt ([[Schlaf#Aufrechterhaltung des Schlafs und Schlafphasen|Schlafphasen 2, 3 oder 4]])
|-
|'''Einschlaftraum'''
|Traum während der Einschlafphase
|-
|'''[[Albtraum]]'''
|REM-Traum mit angst- und panikauslösendem Inhalt, der zum Erwachen führt,<ref>Schredl, M., Behandlung von Alpträumen, Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 55 (2006) 2, S. 132</ref> wie Katastrophen, Sequenzen von Verfolgungen, soziale Bloßstellung, eigener Tod etc.
|-
|'''Pavor nocturnus (Nachtangst)'''
|Aufschrecken aus dem Tiefschlaf, vermutlich ein NREM-Traum, wird [[Schlaf#Aufrechterhaltung des Schlafs und Schlafphasen|Tiefschlafphase 4]] zugeordnet und unterscheidet sich vom Albtraum, insofern als häufig der Traum nicht oder nur sehr schlecht erinnert wird.<ref>Schredl, M., Behandlung von Alpträumen, Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 55 (2006) 2, S. 133</ref> Der Pavor nocturnus tritt bei ca. 5 % der Kinder zwischen dem ersten und siebten Lebensjahr auf.
|-
|'''Posttraumatische Wiederholungen'''
|Nochmaliges Durchleben eines traumatisierenden Erlebnisses, im Rahmen einer [[Posttraumatische Belastungsstörung|posttraumatischen Belastungsstörung]]. Das Auftreten ist nicht an einzelne Schlafphasen gebunden.<ref>Schredl, M., Behandlung von Alpträumen, Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 55 (2006) 2, S. 133</ref>
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|'''[[Klartraum]]''' ''(Luzider Traum)''
|Traum, in dem Bewusstheit über den Traumzustand herrscht. Trauminhalte können vom Träumer gesteuert werden. Klarträume können sowohl zu kreativen Zwecken als auch zur Forschung verwendet werden. Das im [[Buddhismus]] vorkommende [[Traumyoga]] basiert auf Klarträumen. Eine zum Klartraum befähigte Person wird [[Oneironaut]] genannt.
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== Funktion des Traums ==
Prinzipiell muss bei der Frage nach der Funktion des Traums unterschieden werden, welche Funktion der REM-Schlaf hat und welche Funktion der REM-Traum im REM-Schlaf. Neuere Studien festigen die Hypothese, dass im REM-Schlaf eine Verfestigung des Gedächtnisses stattfindet. Ein Zusammenhang mit dem REM-Traum kann auf Basis einer Einzelstudie zwar hergestellt, eine [[Korrelation]] kann jedoch nicht belastbar belegt werden.<ref name="DeKoninck1996">J. De Koninck, F. Prévost, M. Lortie-Lussier: ''Vertical inversion of the visual field and REM sleep mentation.'' In: ''Journal of Sleep Research.'' 5, 1996, S. 16–20. [http://www.blackwell-synergy.com/doi/abs/10.1046/j.1365-2869.1996.00001.x Link]</ref> Die methodische Hürde, dass ein Traum nur abhängig vom Wachzustand untersucht werden kann, stellt (derzeit) eine unüberwindbare Schwierigkeit bei der Traumforschung dar.
[[Datei:Nun's dream by Karl Briullov.jpeg|mini|Traum als Wunscherfüllung (''Der Traum der Nonne'', [[Karl Pawlowitsch Brjullow]], 19. Jh)]]
Weitere Hypothesen über die Funktion des Traums:
* Überbleibsel aus der Evolution, also keine Funktion,
* Gehirnreifung durch den REM-Schlaf (als Beleg dient der erhöhte REM-Anteil beim Neugeborenen),
* Programmierung mit immer gleichen Mustern, um Individualität aufrechtzuerhalten,
* psychische Funktion: Für [[Sigmund Freud]] ist jeder Traum Wunscherfüllung und Hüter des Schlafs, um [[Strukturmodell der Psyche#Das Es|Es]]-Impulse zu kontrollieren,
* Kompensation von Einseitigkeiten, um Ganzwerdung zu erreichen ([[C. G. Jung]]), Vorkommen von [[Archetyp (Psychologie)|Archetypen]],
* Träumen, um zu vergessen (Bereinigungsfunktion),
* Verarbeitung und Lösen von Problemen aus dem Wachleben,
* emotionale Erlebnisse verarbeiten und Stimmungen glätten,
* Entspannungszustand zur Verarbeitung von angstbesetzten Inhalten,
* Schaffung von kreativeren Lösungsansätzen als im Wachen.
 
Neben diesen „materiellen“ Hypothesen hinaus existieren Ideen, dass der Geist im Traum den Körper verlässt. Siehe auch [[außerkörperliche Erfahrung]]en.
 
== Rolle der Träume im Laufe der Geschichte ==
[[Datei:Simone Martini 042.jpg|mini|Traum als religiöses Erlebnis: Der Traum des Hl. Martin von Tours (Simone Martini, 1322-1326)]]
 
Bereits in der [[Mesopotamien|mesopotamischen]] Kultur dienten [[Traumhauch-Hütte]]n neben den Tempeln als [[Traumfänger]]-Orte zur Zukunftsvorausschau und [[Omen]]deutung. In [[Orakel von Delphi|Delphi]] in Griechenland und [[Memphis (Ägypten)|Memphis]] interpretierten Priesterinnen die Träume der Pilger.<ref>P. Lavie, p. 85</ref>
 
Im [[Tanach]] spielen Träume und ihre Interpretation daher eine ebenso wichtige Rolle. So bei [[Jakob]]s Entscheidungen (1. Mose 28,12 f und 31,10 f sowie 37,5 ff). Am bekanntesten sind die Traumdeutungen [[Josef (Stamm)|Josefs]] in Ägypten, insbesondere der Traum von den sieben fetten und den sieben mageren Jahren (1. Mose 40,9 ff), und die [[Daniel (Prophet)|Daniel]]s für [[Nebukadnezar II.]] (viergeteiltes Standbild mit tönernen Füßen).
 
Bei den Indianern Nordamerikas wurde Traumvisionen ebenfalls eine große Bedeutung zugemessen, unter anderem bei der Berufung zum [[Medizinmann]] und der Ausführung von Ritualen, wie aus den Erinnerungen des [[Oglala]]-Sioux [[Black Elk|Schwarzer Hirsch]] ersichtlich wird.<ref>Schwarzer Hirsch: ''Ich rufe mein Volk.'' Originaltitel: Black Elk speaks</ref>
 
Im mittelalterlichen und spätmittelalterlichen Abendland erfolgte die Fortführung der antiken Tradition durch die Verbreitung sogenannter ''[[Losbuch|Traumbücher]]''.<ref>Nigel F. Palmer, Klaus Speckenbach: ''Träume und Kräuter. Studien zur Petroneller 'Circa instans'-Handschrift und zu den deutschen Traumbüchern des Mittelalters.'' (= Pictura et poesis. Interdisziplinäre Studien zum Verhältnis von Literatur und Kunst. 4). Köln/ Wien 1990.</ref><ref>Paul Diepgen: ''Traum und Traumdeutung als medizinisch-naturwissenschaftliches Problem im Mittelalter.'' Berlin 1912.</ref>
 
Im 19. Jahrhundert ging man in Europa dagegen davon aus, dass Träume nur Ausdruck körperlicher Zustände seien, was [[Alfred Maury]] mit seinen Experimenten zu beweisen versuchte. Allerdings handelt es sich in seinem Fall nach Ansicht der Traumforscher nicht um Träume, sondern um [[Hypnagogie|Halluzinationen in der Einschlafphase]].<ref>Peretz Lavie: ''Le monde du sommeil.'' Odile Jacob, Paris 1998, S. 91.</ref>
 
== Bedeutende Träume ==
 
Mehrmals im Laufe der Geschichte wurde Träumen zugeschrieben, bedeutende Ereignisse, wie wissenschaftliche Entdeckungen, politische Entscheidungsfindung initiiert oder zum Besseren gewendet zu haben. Der Wahrheitsgehalt derartiger Entscheidungsfindung im Traum ist nicht immer zweifelsfrei feststellbar, in einigen Fällen handelt es sich definitiv um Legenden.
 
* Lehi, ein Prophet im [[Buch Mormon]], soll die vielzitierte [[Vision vom Baum des Lebens]] in einem Traum empfangen haben.<ref>{{Internetquelle |autor=David A. Bednar |titel=Lehis Traum: Halten wir beständig an der eisernen Stange fest |werk=[[Liahona]] |datum=Oktober 2011 |url=https://www.lds.org/liahona/2011/10/10?lang=deu |zugriff=2016-12-13}}</ref>
 
* Der im 2. Jahrtausend v. Chr. geborene Kabti-ilāni-Marduk soll das [[Erra-Gedicht]] vollständig in einem Traum gesehen haben, bevor er es niederschrieb.<ref>D. O. Edzard: ''Kabta-ilī-Marduk.'' In: Erich Ebeling, Bruno Meissner (Hrsg.): ''Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie.'' Walter de Gruyter, Berlin 1980, S. 284.</ref>
 
* Dem legendären [[Odysseus]] soll die Idee vom [[Trojanisches Pferd|Trojanischen Pferd]] durch [[Athene]] in einem Traum eingeflüstert worden sein.
 
* [[Antigonos I. Monophthalmos]], einer der wichtigsten Diadochen, der im dritten Jahrhundert vor Christus lebte, soll in einem Traum ein Feld gesehen haben, das in ihm den Wunsch weckte [[Mithridates I. (Pontos)|Mithridates]] zu ermorden.
 
* Josef soll in einem Traum von Gott aufgefordert worden sein, nach [[Altes Ägypten|Ägypten]] zu fliehen, so dass Jesus dem Zorn des Herodes entgehen kann.{{Bibel|Mt|2|13–15}}
 
* Die legendäre [[Der Traum der heiligen Ursula|Ursula von Köln]], die im 4. Jahrhundert gelebt haben soll, soll in einem Traum von ihrem bevorstehenden Martyrium durch einen Prinz der Hunnen und die Belagerung von Köln erfahren haben.
 
* [[Cædmon]], ein englischer Dichter des späten 7. Jahrhunderts, soll der Legende nach ein einfacher Hirte gewesen sein, bevor er im Traum die Gabe der Dichtkunst erlangte.
 
* Der rheinische Volksheilige [[Termelines]] reiste, da er einen Ort aus seinen Träumen suchte, von Irland nach Deutschland, wo er ermordet wurde.
 
* Orgyenpa Rinchen Pel, der höchste Lama der Karma-Kagyü träumte 1289 angeblich von einem Treffen mit [[Rangjung Dorje]], der später der dritte Karmapa der Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus wurde.
 
* Der Lehrling des Steinmetzmeisters, der die [[Rosslyn-Kapelle]] im 15. Jahrhundert errichtet haben soll, soll die Säulenanordnung im Traum gesehen haben, woraufhin ihn sein eifersüchtiger Meister erschlug.<ref>J. G. Findel (Hrsg.): ''Die Bauhütte: Freimaurer-Magazin.'' 10. Jahrgang, No. 26, Leipzig, 29. Juni 1867.</ref>
 
* Im 17. Jahrhundert soll ein alter Maurer aus Kärnten durch einen Traum dazu bewegt worden sein, erneut zum [[Kloster Wiblingen]] zu pilgern, wo er bei der Wiederentdeckung der Heilig-Kreuz-Reliquie half.
 
* [[Elias Howe]] gab an, die von ihm 1835 konstruierte Zweifadennähmaschine in einem Traum gesehen zu haben, in dem er für ein fremdländisches Kind genäht habe.
 
* George Phineas Gordonder behauptete 1851, Benjamin Franklin hätte ihm die [[Gordon-Tiegelpresse]] in einem Traum beschrieben.
 
* August Kekulé berichtete, er habe 1861 im Halbschlaf in sein Kaminfeuer geblinzelt und dort Wasserstoff- und Kohlenstoffatome tanzen sehen, ebenso eine Schlange, die in ihren eigenen Schwanz biss, was ihn den Ring als Symbol für Benzol verwenden ließ.<ref>''Ber. Dtsch. chem. Ges.'' 23, 1890, S. 1306.</ref>
 
* Zu Beginn des 20. Jahrhunderts will der Autor [[Guido von List]] das neue Runenalphabet Armanenfuthark, das auch die [[Schutzstaffel|Siegrune]] enthält, in einem Traum gesehen haben.
 
* Den 1922 erstmals von [[H. P. Lovecraft]] verwendete Begriff [[Necronomicon]] will dieser in einem Traum erfunden haben.<ref name="Loucks Letter Quotes">{{Internetquelle |url=http://www.hplovecraft.com/creation/necron/letters.asp |titel=Quotes Regarding the Necronomicon from Lovecraft’s Letters |autor=Donovan K. Loucks |werk=The H.P. Lovecraft Archive |datum=2004-04-13 |zugriff=2011-04-23 |sprache=en}}</ref>
 
* [[Franz Jägerstätter]] sah im Januar 1938 in einem Traum einen Zug, in den immer mehr Menschen einstiegen, und hörte eine Stimme sagen: „Dieser Zug fährt in die Hölle“.<ref>Das Autograph dieses Traumes befindet sich seit dem 26. Oktober 2007 im Reliquienschrein Jägerstätters.</ref> Er leistete auch deshalb Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurde daher ermordet.
 
*  Als [[James Cameron]] 1981 während der Dreharbeiten für ''[[Piranha II: The Spawning]]'', erkrankte, erschien ihm in einem Fiebertraum ein metallischer Torso, der – mit Messern bewaffnet – von einer Explosion davonkroch: Die Idee für den Film Terminator war geboren.<ref>Rebecca Keegan: ''The Futurist: The Life and Films of James Cameron.'' Crown Publishers, New York 2009, S. 42.</ref>
 
* Im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde [[Margaret Profet]], ihren Angaben nach, durch einen Traum zu ihrer evolutionstheoretischen Erklärung der Menstruation inspiriert.
 
== Träume bei Tieren ==
Fast alle Säugetiere, Vögel und auch manche Reptilien zeigen Phasen von REM-Schlaf und träumen somit höchstwahrscheinlich. Hunde und Katzen bewegen beispielsweise ihre Pfoten so, als würden sie laufen, äußern arteigene Laute und/oder zeigen lebhafte Mimik.<ref>M. Jouvet: ''Die Nachtseite des Bewußtseins. Warum wir träumen.'' Rowohlt, 1994, ISBN 3-499-19621-2.</ref><ref>S. Leber: ''Der Schlaf und seine Bedeutung.'' Verlag Freies Geistesleben, Rieden, ISBN 3-7725-1584-3, 1996, S. 27f.</ref> Dabei verarbeiten sie möglicherweise Erinnerungen, die sich jedoch keineswegs auf den vorangegangenen Tag beschränken (zu beobachten z.&nbsp;B. bei alten oder invaliden Tieren). Es wurden auch Versuche an Ratten durchgeführt, die zeigen, dass die Gehirnaktivität, die sie bei einer Futtersuche zeigen, in der darauf folgenden Schlafphase ganz ähnlich wiederkehrt. Einige wenige Säugetiere wie die [[Ameisenigel]] oder die [[Delfine]] haben keinen REM-Schlaf.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Traum}}
 
== Literatur zur Traumforschung ==
* Klaus-Uwe Adam: ''Therapeutisches Arbeiten mit Träumen – Theorie und Praxis der Traumarbeit.'' Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York 2000, ISBN 3-540-66786-5.
* Pamela Ball: ''10.000 Träume. Traumsymbole und ihre Bedeutung von A bis Z.'' Mosaik, 1996, ISBN 3-442-39049-4. (orig. 10.000 Dreams, 1995)
* Heinrich Deserno (Hrsg.): ''Das Jahrhundert der Traumdeutung. Perspektiven psychoanalytischer Traumforschung''. Klett-Cotta, Stuttgart 1999.
* Bernard Dieterle, Manfred Engel (Hrsg.): ''The Dream and the Enlightenment / Le Rêve et les Lumières''. Honoré Champion, Paris 2003, ISBN 2-7453-0672-3.
* Bernard Dieterle, Manfred Engel (Hrsg.): ''Writing the Dream / Écrire le rêve'' (= Cultural Dream Studies 1) Königshausen & Neumann, Würzburg 2017, ISBN 978-3-8260-6120-2
* Manfred Engel: ''Jeder Träumer ein Shakespeare? Zum poetogenen Potential des Traumes.'' In: Rüdiger Zymner, Manfred Engel (Hrsg.): ''Anthropologie der Literatur. Poetogene Strukturen und ästhetisch-soziale Handlungsfelder''. (= Poetogenesis. Studien und Texte zur empirischen Anthropologie der Literatur). Paderborn 2004, S. 102–117.
* Manfred Engel: ''Kulturgeschichte/n? Ein Modellentwurf am Beispiel der Kultur- und Literaturgeschichte des Traumes.'' In: ''KulturPoetik.'' 10, 2010, S. 153–177.
* Manfred Engel: ''Towards a Poetics of Dream Narration (with Examples by Homer, Aelius Aristides, Jean Paul, Heine and Trakl)''. In: Bernard Dieterle, Manfred Engel (Hrsg.): ''Writing the Dream / Écrire le rêve'' (= Cultural Dream Studies 1) Königshausen & Neumann, Würzburg 2017, S. 19–44.
* Ann Faraday: ''Positive Kraft der Träume.'' 1996, ISBN 3-8112-1376-8. (orig.: Dream Power, 1972)
* Holger Bertrand Flöttmann: ''Träume zeigen neue Wege – Systematik der Traumsymbole.'' 3., erw. Auflage. Verlag BOD, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-2088-5.
* Michel Jouvet: ''Das Schloß der Träume.'' Rowohlt, 1995, ISBN 3-499-13473-X.
* Peretz Lavie: ''Die wundersame Welt des Schlafes. Entdeckungen, Träume, Phänomene.'' Dtv, 1999, ISBN 3-423-33048-1.
* Stephan Matthiesen, R. Rosenzweig (Hrsg.): ''Von Sinnen. Traum und Trance, Rausch und Rage aus Sicht der Hirnforschung''. mentis Verlag, 2007, ISBN 978-3-89785-572-4.
* Hans Ulrich Reck: ''Traum. Enzyklopädie.'' Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-4396-0.
* Rainer Schönhammer: ''Fliegen, Fallen, Flüchten. Psychologie intensiver Träume.'' dgvt-Verlag, Tübingen 2004, ISBN 3-87159-051-7.
* Paul Tholey, Kaleb Utrecht: ''Schöpferisch Träumen.'' Klotz Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-88074-275-8.
* Edward C. Whitmont, Sylvia Brinton Perera: ''Träume, eine Pforte zum Urgrund.'' Burgdorf Verlag, Göttingen 1992, ISBN 3-922345-70-0.
* Edward C. Whitmont: ''Der Traum in der homöopathischen Praxis''. Burgdorf Verlag, Göttingen 1998, ISBN 3-922345-98-0.
* Michael H. Wiegand (Hrsg.): ''Schlaf & Traum: Neurobiologie, Psychologie, Therapie''. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-2386-5.
* Michael Schredl: ''Traum''. UTB Ernst Reinhard Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8252-3005-0.
* Frank Stahlhoff: ''Nachtwandel in Anthropologie und Literatur im 18. Jahrhundert: diskursives Schrifttum und medizinische Beschreibungsliteratur''. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-7990-5.
* Stefan Klein: ''Träume : eine Reise in unsere innere Wirklichkeit''.  S. Fischer, 2014, ISBN 978-3-10-039615-0.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Dreaming|Traum}}
{{Wiktionary}}
{{Wikiquote}}
{{Wikisource}}
* [http://zeus.zeit.de/text/2006/11/P-Solms Artikel über Mark Solms]. Die Zeit Nr. 11 vom 9. März 2006
* [http://www.zeit.de/2010/13/Schlafwandler?page=all ''Traumforschung: Gehirn im Alleingang''], Tobias Hürter in Die Zeit Nr. 13 vom 25. März 2010
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/dreams-dreaming/|Dreams and Dreaming|Jennifer M. Windt}}
* [http://www.dreamcultures.org/ Dreamcultures]: ICLA Forschergruppe zur Kultur-, Literatur und Mediengeschichte des Traumes; mit umfangreicher Datenbank zur Traumforschung
* [http://www.culturaldreamstudies.eu/]: Network of Cultural Dream Studies - Forum für kulturwissenschaftliche Traumforschung


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Version vom 8. August 2019, 14:34 Uhr

Das Silicon Valley [ˌsɪlɪkn̩ ˈvæli] (eng. für ‚Silicium-Tal‘) ist einer der bedeutendsten Standorte der IT- und Hightech-Industrie weltweit.[1][2] Es ist geografisch der südliche Teil der San Francisco Bay Area, der Metropolregion um die Städte San Francisco und San José. Das Silicon Valley umfasst das Santa Clara Valley und die südliche Hälfte der Halbinsel von San Francisco und reicht von San Mateo bis nach San José. Sunnyvale liegt ungefähr im Zentrum des Silicon Valley. Die Region Silicon Valley ist ungefähr 70 Kilometer lang und 30 Kilometer breit.[3]

Die wirtschaftliche Entwicklung der Region begann 1951 mit der Einrichtung des Stanford Industrial Park, einem Forschungs- und Industriegebiet neben der Stanford University. Im Silicon Valley sind auch zahlreiche weitere Universitäten und Hochschulen angesiedelt. Nach und nach gründeten ehemalige Mitarbeiter von Elektronikunternehmen sowie Absolventen der Universitäten kleine Unternehmen und entwickelten neue Ideen und Produkte. Die Konzentration der Computerindustrie auf das Tal geht hauptsächlich auf Frederick Terman und William B. Shockley zurück. Als Grundlage gilt das Moffett Federal Airfield, das im Zweiten Weltkrieg und danach als Naval Air Station der zentrale Militärflugplatz der Region war. Mit der Verbreitung der Computertechnik seit den 1960er und 1970er Jahren siedelten sich im Silicon Valley zunehmend Unternehmen der Hochtechnologie an. Im Laufe der Zeit entstanden somit in der Region zahlreiche Unternehmen der IT- und Hightech-Industrie. Zu den bekanntesten gehören Apple, Intel, Google, AMD, SanDisk, Adobe, Symantec, Yahoo, eBay, Nvidia, Hewlett-Packard, Oracle, Cisco, Facebook und Tesla.

Blick nach Westen über das Silicon Valley vom South Rim Trail bei Alum Rock Park. Downtown San José zur Linken, zur Rechten Mountain View, Sunnyvale und Palo Alto

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 23. Oktober 2013 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)
  2. Chart: The 2010 SV150 companies. SiliconValley.com. Archiviert vom Original am 24. September 2015. Abgerufen am 19. April 2015.
  3. Christoph Keese, Silicon Valley (2014), S. 18


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Silicon Valley aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.