Fohat

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Fohat ist nach der "Geheimlehre" von H. P. Blavatsky die Grundkraft, durch die das Weltall gebaut ist, das einzige Instrument, durch das der Logos, genauer der Zweite Logos, der Sohn oder Christus, schaffend wirkt. Fohat bewirkt die Entwicklung der 7 Lebenszustände.

Fohat ist nach Blavatsky

«der „Sohn des Sohns“, die androgyne Energie, die aus diesem „Lichte des Logos“ resultiert, welche sich auf der Ebene des objektiven Weltalls als die verborgene sowie als die offenbare Elektricität der „Sohn des Sohns“, die androgyne Energie, die aus diesem „Lichte des Logos“ resultiert, welche sich auf der Ebene des objektiven Weltalls als die verborgene sowie als die offenbare Elektricität manifestiert – die das Leben ist.

T. Subba Row sagt:

Evolution beginnt durch die intellektuelle Energie des Logos, . . . nicht bloß wegen der in Mûlaprakriti eingeschlossenen Wirkungsmöglichkeiten. Dieses Licht des Logos ist das Bindeglied . . . zwischen objektiver Materie und dem subjektiven Gedanken von Îshvara (oder Logos). Es heißt in verschiedenen buddhistischen Büchern Fohat. Es ist das einzige Instrument, mit welchem der Logos wirkt.» (Lit.: Geheimlehre, S 161)

Und weiter heißt es:

"Fohat hat, wie bereits gezeigt, verschiedene Bedeutungen. Er heißt der „Erbauer der Bauleute“, da die Kraft, die er personifiziert, unsere siebenfache Kette geformt hat. Er ist Eins und Sieben, und ist auf der kosmischen Ebene hinter allen solchen Manifestationen wie Licht, Wärme, Ton, Adhäsion, etc., etc., und ist der „Geist“ der Elektricität, die das Leben des Weltalls ist. Als eine Abstraktion wollen wir ihn das Eine Leben nennen; als von einer objektiven und evidenten Realität sprechen wie von einer siebenfachen Stufenleiter der Offenbarung, die an der obersten Sprosse mit der Einen unerkennbaren Kausalität beginnt, und als allgegenwärtiges Gemüt und Leben, das einem jeden Atom von Materie immanent ist, endet. Somit weisen, während die Wissenschaft von ihrer Evolution durch gefühllose Materie, blinde Kraft und sinnlose Bewegung spricht, die Occultisten auf intelligentes Gesetz und fühlendes Leben, und fügen hinzu, daß Fohat der leitende Geist von all diesem ist. Doch ist er durchaus kein persönlicher Gott, sondern die Emanation jener anderen Kräfte hinter ihm, welche die Christen die „Sendboten“ ihres Gottes (in Wirklichkeit der Elohim, oder vielmehr eines der Sieben Schöpfer, welche Elohim genannt werden) und wir die Sendboten der Ursöhne des Lebens und Lichtes nennen." (Lit.: Geheimlehre, S 163)

Rudolf Steiner erwähnt Fohat in einem Aufsatz (Lit.: GA 34, S 467ff) über die ihm bedeutend erscheinende Rede, die der britische Premierminister Arthur James Balfour, am 17. August 1904 in der British Association über «Unsere heutige Weltanschauung» gehalten hatte. Balfour bespricht darin die damals neuesten physikalischen Erkenntnisse, die die Elektrizität als eigentliche Grundlage der materiellen Welt vermuten ließen. Balfour sagt:

"Wir stehen vor einer ganz außerordentlichen Umwälzung. Vor zweihundert Jahren schien Elektrizität nichts weiter als ein Gelehrtenspielzeug. Und heute wird sie schon von vielen für das Wesen der Dinge angesehen, deren sinnlich wahrnehmbarer Ausdruck die Materie ist. Kaum ein Jahrhundert ist vergangen, seit auch der Äther von ernster Seite einen Platz im Weltall zugewiesen erhielt. Und gegenwärtig wird schon die Möglichkeit diskutiert, daß er geradezu der Urstoff ist, aus welchem sich die ganze Welt zusammensetzt. Auch die weiteren, aus dieser Auffassung des Weltalis sich ergebenden Schlüsse lauten nicht minder frappierend. Man hielt beispielsweise Masse bis her für eine Grundeigenschaft der Materie, die sich weder erklären ließ, noch der Erklärung bedurfte; die ihrem Wesen nach unveränderlich war, weder Zuwachs noch Einbuße erfuhr, mochte welche Kraft immer auf sie einwirken; und die untrennbar jedem, auch dem kleinsten Teil der Materie, anhaftete, ohne Rücksicht auf dessen Gestalt, Volumen, chemische oder physische Beschaffenheit.

Akzeptiert man aber die neue Theorie, dann müssen auch diese Doktrinen berichtigt werden. Masse wird dann nicht nur einer Erklärung fähig, sondern diese findet sich vielmehr ohne Verzug. Masse ist keine der Materie anhaftende Ureigenschaft. Sie entspringt vielmehr, wie bereits gesagt, den Wechselbeziehungen, die zwischen den elektrischen Monaden, aus denen sich die Materie zusammensetzt, und dem Ather bestehen, in den erstere wie in ein Bad getaucht sind. Sie ist keineswegs unveränderlich. Im Gegenteil ist sie, wenn sie überaus rasch fortbewegt wird, bei jedem Wechsel in ihrer Geschwindigkeit Veränderungen unterworfen. - Die elektrische Theorie, die wir besprochen haben, führt uns . . . auf ein völlig neues Gebiet . . . . Sie löst . . . die Materie, mag sie nun molare oder molekulare Gestalt besitzen, in etwas auf, was gar nicht mehr Materie ist. Das Atom ist jetzt nichts wei ter als der relativ weite Raum, in dem winzige Monaden ihren geordneten Kreislauf vollziehen; die Monaden selbst gelten nicht mehr als Substanzeinheiten, sondern als elektrische Einheiten, so daß diese Theorie die Materie nicht nur erklärt, sondern sie sofort hinwegexpliziert." (Lit.: Balfour, S 15f und S 27)

Literatur

  1. A. J. Balfour: Unsere heutige Weltanschauung, Verlag Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1905
  2. H.P. Blavatsky: Die Geheimlehre, Band I: Kosmogenesis, Theosophisches Verlagshaus, Leipzig 1919
  3. Rudolf Steiner: Lucifer – Gnosis, GA 34 (1987)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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