Albtraum und Röntgen: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Röntgengerät historisch.jpg|mini|Historisches Röntgengerät zum „Durchleuchten“ der Lunge]]
[[Datei:Incubus.jpg|miniatur|300px|[[Incubus]], kolorierte Aquatinta (1870)]]
[[Datei:Ernst Barlach Der Alb.jpg|miniatur|300px|[[Wikipedia:Ernst Barlach|Ernst Barlach]], Der Alb]]


Der '''Albtraum''', auch '''Alptraum''', '''Alpdruck''', '''Albdruck''' oder veraltet '''Nachtmahr''' ([[Wikipedia:Englische Sprache|engl.]] ''nightmare'') genannt, ist ein von [[panik]]artiger [[Angst]] erfüllter [[Traum]], der nach [[Rudolf Steiner]] durch einen unregelmäßigen [[Atmung]]sprozess bedingt ist.
'''Röntgen''' (nach dem Physiker [[Wilhelm Conrad Röntgen]]), auch '''Röntgendiagnostik''' genannt, ist ein weit verbreitetes [[bildgebendes Verfahren]], bei dem ein Körper unter Verwendung eines [[Röntgenröhre|Röntgenstrahlers]] durchstrahlt wird. Die Durchdringung des Körpers mit [[Röntgenstrahlung|Röntgenstrahlen]] wird in Bildern dargestellt, die als '''Röntgenbilder''', '''Röntgenaufnahmen''' oder '''Radiographien''' bezeichnet werden.


<div style="margin-left:20px">
Die Bilder werden etwa auf einem fluoreszierenden Schirm sichtbar. Bei der [[Durchleuchtung]] mit einer [[Röntgenkamera]] wird ein [[Röntgenbildverstärker]] benötigt. Auch geeignetes Filmmaterial kann verwendet werden (Radiographie mit [[Röntgenfilm]]). Stand der Technik ist jedoch [[digitales Röntgen]] (digitale Radiografie). Hier kommen Phosphorplatten ([[Röntgenspeicherfolie]]) oder elektronische Sensoren zum Einsatz, zum Beispiel [[CCD-Sensor|CCDs]]. Die medizinischen Verfahren werden unter [[Radiologie#Radiographie|Radiologie]] genauer dargestellt.
"Welches ist der physische Ausdruck für unregelmäßiges
Atmen? Es ist der Alpdruck. Das Wort kommt her von Alb,
Alf oder Elb, Elf und hängt auch zusammen mit Orpheus.
So sehen wir, daß wir in ihm nichts anderes haben als ein
Geistiges, welches im Atmungsprozeß so wirkt, daß das Ich
nicht zur vollen Entfaltung kommen kann. Wenn der Atmungsprozeß
unregelmäßig ist, dann hat das Heer niederer
Geister Zutritt zum Menschen. Und nun nennen Sie es
krankhaft oder wie Sie wollen, darauf kommt es nicht an;
es kommt darauf an, was sich dadurch im Menschen entwickelt.
Von unserem heutigen Standpunkte aus muß dieser
Zustand ja als krankhaft bezeichnet werden. Denn wenn
es auch ein Zurückschrauben ist auf einen früheren Zustand,
so ist doch dieser Zustand heute ein Übergang vom Normalen
zum Abnormalen.


Unser heutiger Atmungsprozeß ist entsprungen einem
== Geschichte ==
Prozeß, der als Überbleibsel im Alpdruck vorhanden ist, in
Am 8. November 1895 entdeckte [[Wilhelm Conrad Röntgen]] in Würzburg die unsichtbaren Strahlen. Er experimentierte mit einer fast luftleeren [[Kathodenstrahlröhre]] aus Glas. Er deckte sie mit Pappe ab, aber die Strahlen konnten sie durchdringen und zeigten ein zufällig auf dem Tisch liegendes Objekt auf dem Fluoreszenzschirm.<ref>{{Internetquelle |url=http://heureka-stories.de/Erfindungen/1895---Die-R%C3%B6ntgenstrahlen/Die-ganze-Geschichte |titel=Die ganze Geschichte – Heureka Stories |autor=Klaus Lüdtke |werk=heureka-stories.de |datum=2014-01-30 |zugriff=2017-01-15}}</ref><ref>Katrin Pliszka: [http://www.hamburger-wirtschaft.de/html/hw2005/artikel/23_made_in_hamburg/05-64_philips.html ''Philips Medical Systems DMC GmbH: Röntgenröhre „MRC“.''] In: ''hamburger-wirtschaft.de.'' Handwerkskammer Hamburg, Mai 2005, abgerufen am 16. Januar 2017.</ref> Am 28. Dezember übergab er seine erste schriftliche Mitteilung „Über eine neue Art von Strahlen“ der [[Physikalisch-Medizinische Gesellschaft|Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft zu Würzburg]] und am 23. Januar 1896 kam es zur ersten öffentlichen Demonstration seiner neuen Entdeckung.<ref>Heinz Otremba, [[Walther Gerlach]]: ''Wilhelm Conrad Röntgen. Ein Leben im Dienste der Wissenschaft.'' Würzburg 1970.</ref><ref>[[Horst Teichmann]]: ''Die Entwicklung der Physik im 4. Saeculum der Universität Würzburg erläutert an der Geschichte eines Institutsgebäudes.'' In: [[Peter Baumgart]] (Hrsg.): ''Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift.'' Neustadt/Aisch 1982 (= ''Quellen und Beiträge zur Geschichte der Universität Würzburg.'' Band 6), S. 787–807; hier: S. 793 f.</ref> Er verzichtete auf eine [[Patent]]ierung, damit die Röntgenapparate schneller eingesetzt werden konnten.<ref>[https://www.welt.de/print-welt/article490586/Roentgen-verzichtete-auf-ein-Patent.html ''Röntgen verzichtete auf ein Patent.''] [[Die Welt]], 3. Dezember 2001.</ref> Für seine Entdeckung erhielt Röntgen 1901 den ersten Nobelpreis für Physik.
ihm sein letztes Erbstück hat, einem Prozeß, wo der Mensch
Ausgehend von Röntgens Entdeckung entwickelte [[Carl Heinrich Florenz Müller]] gemeinsam mit Ärzten die erste wassergekühlte [[Anode]].
nicht so viel Sauerstoff brauchte. Als der Mensch noch dem
Pflanzenzustande näher war, hatte er eine andere Bewußtseinsform,
war untergetaucht in das alte dämmerhafte Bewußtsein.
Dann tauchte er daraus auf, und beim Übergang,
als der Mensch abwechselnd da und dort in seinem Bewußtsein
war, erlebte der alteuropäische Mensch alles dasjenige,
was in allem Alben- und Elfenwesen uns entgegentritt.
So blicken wir in einer natürlichen Weise zurück in uralte
Zustände. Wir haben im Alpdrücken den heutigen äußeren
Zustand von etwas, was geistig war, und was nichts anderes
darstellt, als den Überrest des alten hellseherischen Bewußtseins,
des Bilderbewußtseins, das Mythen und Sagen
schafft." {{Lit|{{G|57|413f}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Im [[Deutsches Röntgen-Museum|Deutschen Röntgen-Museum]] in Röntgens Geburtsort [[Remscheid]]-[[Lennep]] sind zahlreiche historische Röntgenapparate ausgestellt.
"Im normalen Leben merken wir nicht, wie Sympathien und Antipathien
ineinanderspielen im eigentlich seelischen Leben. Wir merken
aber dieses Ineinanderspielen von Sympathien und Antipathien, wenn
die Verbindung mit der Außenwelt anormal wird und wenn wir das
Abwehren, das Antipathisieren, das aus dem Schlafe stammt, ebenfalls
anormal entwickeln. Das ist dann der Fall, wenn zum Beispiel das
Atmen sich nicht in richtiger Weise einstellt beim Schlafe und wir unter
Alpdruck leiden. Dieser Alpdruck wird seelisch im wesentlichen
erlebt als ein antipathisierendes Abwehren dessen, was in uns hereindringen
will, was uns nur in mangelhafter Weise unsere Egoität erleben
läßt." {{Lit|{{G|208|162f}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
== Anwendung in der Medizin ==
"Was in meinem Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren
[[Datei:Salle radiologie 2.jpg|mini|Verschiedene medizinische Röntgenbilder ([[Computertomographie]])]]
Welten?» Inspirationen genannt wird, das ist nur das zur Helligkeit,
[[Datei:Marknagel in der Elle.png|mini|Röntgenbild eines gebrochenen Unterarms mit Marknagel in der Elle]]
zum Vollbewußtsein heraufgehobene Erleben desjenigen, was bei jedem
[[Datei:Ferse rs.jpg|mini|Röntgenbild einer Fersentrümmerfraktur mit Verplattung]]
Menschen unten im Gefühlsleben unbewußt an Inspirationen vorhanden
[[Datei:Dental X-Ray.jpg|mini|Panorama-Röntgenanlage für Bilder vom Kiefer]]
ist. Und wenn besonders veranlagte Leute von ihren Inspirationen
[[Datei:DenticiónMixta.jpg|mini|Dentitionsaufnahme der Zähne eines 5 Jahre und 7 Monate alten Mädchens]]
sprechen, so sprechen sie eigentlich von dem, was die Welt in ihr
Gefühlsleben hineingelegt hat und durch ihre Anlagen heraufkommen
läßt in ihr volles Wachbewußtsein. Es ist das ebenso Weltinhalt, wie
der Gedankeninhalt Weltinhalt ist. Aber in dem Leben zwischen Geburt
und Tod spiegeln diese unbewußten Inspirationen solche Weltenvorgänge,
die wir nur träumend erleben können; sonst würde unser
Ich in diesen Vorgängen sich verbrennen oder es würde ersticken, namentlich
ersticken. Dieses Ersticken beginnt auch manchmal beim Menschen
in abnormen Zuständen. Denken Sie nur einmal, Sie haben Alpdruck.
Dann will ein Zustand, der sich abspielt zwischen Ihnen und
der äußeren Luft, wenn bei einem Menschen in diesem Wechselverhältnis
nicht alles in Ordnung ist, in abnormer Weise übergehen in
etwas anderes. Indem das übergehen will in Ihr Ich-Bewußtsein, wird
es Ihnen nicht als eine normale Vorstellung bewußt, sondern als eine
Sie quälende Vorstellung: als der Alpdruck. Und so qualvoll wie das
abnorme Atmen im Alpdruck, so qualvoll wäre das gesamte Atmen,
wäre jeder Atemzug, wenn der Mensch das Atmen vollbewußt erleben
würde. Er würde es fühlend erleben, aber qualvoll wäre es für ihn. Es
wird daher abgestumpft, und so wird es nicht als physischer Vorgang,
sondern nur in dem träumerischen Gefühl erlebt." {{Lit|{{G|293|100f}}}}
</div>


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=== Prinzip ===
"Zwei Gestalten
In der [[Medizin]] dient das Röntgen zur Feststellung von Anomalien im Körper, die im Zusammenhang mit Symptomen, Zeichen und eventuell anderen Untersuchungen eine [[Diagnose]] ermöglichen (Röntgendiagnostik). Die unterschiedlich dichten Gewebe des menschlichen (oder tierischen) Körpers absorbieren die Röntgenstrahlen unterschiedlich stark, so dass man eine Abbildung des Körperinneren erreicht ([[Verschattung]], [[Aufhellung]] und andere [[Röntgenzeichen]]). Das Verfahren wird zum Beispiel häufig bei Verdacht auf einen [[Knochenbruch]] angewendet: Zeigt das Röntgenbild eine Unterbrechung der Kontinuität des Knochens, ist der Verdacht bestätigt.
haben die Dinge, die instinktiv im Menschen diesen Menschen besessen
machen, zwei Gestalten haben sie vor dem [[Hüter der Schwelle]].
Das heißt, kommt man zur Schwelle, dann stellt sich heraus: dasjenige,
wovon man instinktiv besessen ist, hat entweder die eine oder die andere
Gestalt. Die eine Gestalt kann man bezeichnen als die Gespenstgestalt.
Das, wovon der Mensch instinktiv besessen ist, tritt in dem
einen Falle so auf vor dem Hüter der Schwelle, daß es wie eine äußere
Wahrnehmung ist; sie ist dann halluzinär, aber sie ist eine äußere
Wahrnehmung, sie tritt tatsächlich vor den Menschen hin und kündigt
sich dem Menschen wie eine äußere Wahrnehmung an. Das ist der
Gespenstcharakter. Es kann also etwas, was instinktiv im Menschen
lebt, was in ihm rumort, wenn er es bewußt kennenlernt beim Hüter
der Schwelle, wo alle Instinkte aufhören, wo die Dinge anfangen, voll-
bewußt zu sein und in das freie Geistesleben sich einzugliedern, es
kann vor dem Hüter der Schwelle ein solches instinktiv Lebendes als
Gespenst auftreten. Dann ist man es los als Instinkt. Man darf sich
nicht fürchten davor, daß so etwas als Gespenst auftritt, denn nur dadurch
bekommt man es los, daß man es in der Objektivierung außen
sieht, daß man das, was da in einem rumort, wirklich als Gespenst
außen vor sich hat. Das ist die eine Form. Die andere Form, in der ein
solches Instinktives auftreten kann, das ist die als Alp. Das ist nicht
eine Wahrnehmung von außen, sondern eine bedrückende Empfindung
oder auch eine Nachwirkung in einer Vision von dem, was einen
bedrückt, ein imaginatives Erlebnis, das man aber zugleich als Alpdruck
empfindet." {{Lit|{{G|186|16f}}}}
</div>


== Der Albtraum, das Fragemotiv und die Sphinx ==
Das herkömmliche Röntgenbild zeigt eine Abbildung des dreidimensionalen Objektes (z.&nbsp;B. eines Sprunggelenkes&nbsp;– ugs: Knöchel) auf einer zweidimensionalen Fläche. Daher werden viele Objekte – wie Extremitäten mit fraglich gebrochenen Knochen&nbsp;– aus zwei Richtungen (im Fachjargon: „in 2 Ebenen“) geröntgt. Was aus einer Perspektive (oder Betrachtungsrichtung) noch nicht auffällt, tut dies eventuell aus der anderen. Oder wenn zwei Knochenteile eines Bruches in einer Richtung hintereinander liegen, lässt sich eine Verschiebung der Knochenbruchenden (im Fachjargon: „Dislokation oder Luxation“) erst auf einer zweiten Aufnahme aus einer anderen Richtung darstellen.
[[Bild:Gustave Moreau Oedipus.jpg|thumb|200px|[[Wikipedia:Gustave Moreau|Gustave Moreau]], Ödipus und die Sphinx]]
Hierzu stehen zu nahezu allen darstellbaren Körperteilen Standardaufnahmetechniken zu Verfügung, um es dem Betrachter nicht jedes Mal abzuverlangen, sich in die Darstellung „einzudenken“.
In verfeinerter Form zeigt sich Albtraum in der Rätselfrage der [[Sphinx]], wie sie etwa durch die [[Ödipus]]-Sage überliefert ist. Sie beruht auf dem [[luzifer]]ischen Einfluss auf die [[Atmung]] und [[Blut]]bewegung, der in der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Zeit]] besonders stark war und zu einer Ausweitung des [[Ätherleib]]s über die Grenzen des [[Physischer Leib|physischen Leibs]] führte. Heute tritt an dessen Stelle vermehrt der [[ahriman]]ische Einfluss, der sich im Erleben der [[Mephistopheles]]-Gestalt äußert, wie sie [[Goethe]] in seiner [[Faust-Tragödie]] schildert.
Ordnet der Arzt Röntgenaufnahmen eines Sprunggelenkes in zwei Ebenen an, kann er davon ausgehen, dass er eine seitliche (im Fachjargon: „tranversale“) Aufnahme mit Darstellung der Gelenkflächen von Schienbein und Sprungbein (und ein paar anderen), sowie eine Aufnahme von vorne nach hinten (im Fachjargon: a.p.&nbsp;= anterior&nbsp;– posterior) mit gut beurteilbaren Innen- und Außenknöcheln erhält.
Sollte es damit noch nicht klar sein, wird vielleicht eine Schichtaufnahme angeordnet, um statt der einfachen „Ubersichtsaufnahmen“ Schnittbilder zu erhalten.


{{GZ|In das menschliche Leben spielen immer Erlebnisse
Von den  „konventionellen Schichtaufnahmen“ ([[Röntgentomographie]]) unterscheidet sich die modernere Röntgen-[[Computertomographie]] (CT). Bei dieser berechnet ein Computer die Schnittbilder aus den elektronischen Daten, die bei Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen erzeugt werden. CT-Aufnahmen haben eine wesentlich höhere Bildqualität.
herein, die von Luzifer und Ahriman stammen. In das Grunderlebnis
der vierten nachatlantischen Periode spielte insbesondere Luzifer
herein; in unsere Periode spielt Ahriman herein und bedingt das
Grunderlebnis. Nun hängt Luzifer mit alledem zusammen, was noch
nicht bis zur Deutlichkeit der einzelnen Sinne sich ausgewachsen hat,
was undeutlich an den Menschen, undifferenziert an ihn herankommt.
Mit andern Worten, Luzifer hängt mit dem Atemerlebnis zusammen,
mit dem Erlebnis des Ein- und Ausatmens. Das Atmen des Menschen
ist etwas, was in einem ganz bestimmten geregelten Verhältnis stehen
muß zu seiner Gesamtorganisation. In dem Augenblick, wo der Atmungsprozeß
in irgendeiner Weise gestört ist, verwandelt sich sogleich
die Atmung aus dem, wie sie sonst auftritt, nämlich als unbewußter
Vorgang, auf den wir nicht zu achten brauchen, in einen bewußten, in
einen mehr oder weniger traumhaft bewußten Vorgang. Und wenn -
wir können es ganz trivial ausdrücken - der Atmungsprozeß zu energisch
wird, wenn er größere Anforderungen an den Organismus stellt,
als dieser Organismus leisten kann, dann hat Luzifer die Möglichkeit,
mit dem Atmen einzudringen in den menschlichen Organismus. Er muß
es ja nicht selbst sein, aber seine Scharen tun es, diejenigen, die zu ihm
gehören.


Ich weise damit auf eine Erscheinung hin, welche jeder kennt als
Häufig werden dem Patienten bei oder vor der Röntgenuntersuchung [[Kontrastmittel]] verabreicht. Manche Strukturen, die sich normalerweise nicht abgrenzen lassen, können so hervorgehoben werden. Zum Teil lässt sich mit einem Kontrastmittel auch die Funktion eines Organsystems darstellen, so etwa in der [[Ausscheidungsurographie|Urografie]]. Je nach Fragestellung bieten sich verschiedene Substanzen und Darreichungsformen an.
Traumerlebnis. Dieses Traumerlebnis kann sich in beliebiger Weise
steigern. Der Alptraum, wo also der Mensch durch das gestörte Atmen
zum Traumbewußtsein kommt, so daß sich Erlebnisse der geistigen Welt
hineinmischen können, und auch alle Angst- und Furchterlebnisse, die
mit Alpträumen verbunden sind, haben in dem luziferischen Element
der Welt ihren Ursprung. Alles, was vom gewöhnlichen Atmungsprozeß
übergeht zum Würgen, zu dem Gefühl des Gewürgtwerdens,
das hängt zusammen mit dieser Möglichkeit, daß Luzifer sich einmischt
in den Atmungsprozeß. Das ist der grobe Prozeß, wo durch eine Herabminderung
des Bewußtseins Luzifer sich in das Atemerlebnis hineinmischt,
gestaltenhaf t in das Traumbewußtsein tritt und da zum Würger
wird. Das ist das grobe Erlebnis.


Es gibt aber auch ein feineres Erlebnis, das uns dieses Würgeerlebnis
Um die räumliche Lage insbesondere gebrochener Knochen oder ausgerenkter Gelenke gut erkennen zu können, werden von einer Stelle im Körper zumeist zwei bis drei Bilder aus unterschiedlicher Projektionsrichtung angefertigt.
gleichsam verfeinert, nicht so grob wie ein physisches Würgen darstellt.
Man achtet gewöhnlich nicht darauf, daß eine solche Verfeinerung des
Würgens zu den menschlichen Erlebnissen gehört. Aber jedesmal, wenn
an die menschliche Seele dasjenige herantritt, was zu einer Frage wird
oder zu einem Zweifel an diesem oder jenem in der Welt, dann ist in
verfeinerter Weise ein Würgeerlebnis da. Man kann schon sagen: Wenn
wir eine Frage aufstellen müssen, wenn ein kleines oder ein großes Weltenrätsel
sich uns aufdrängt, dann werden wir gewürgt, aber so, daß
wir es nicht merken. - Jeder Zweifel, jede Frage ist ein verfeinertes
Alpdrücken oder ein verfeinerter Alptraum.


So verwandeln sich die Erlebnisse, die uns sonst grob entgegentreten,
Neben Standbildern können – zumindest seit 2007<!--LKH Graz, Unfallchirurgie--> – etwa bei Einrenkungen und Zurechtrückung von Knochenteilen Röntgen-Videos gefilmt und live am Bildschirm angezeigt werden, um das Öffnen des Körpers per Skalpellschnitt zu vermeiden und dennoch ein aufschlussreiches Bild von der sich verändernden Lage der Knochen zu erhalten. Die im bestrahlten Operationsfeld agierenden Hände der Unfallchirurgen werden dabei möglichst mit Blei-Gummi-Handschuhen geschützt.
in feinere Erlebnisse, wenn sie mehr seelisch auftreten. Man kann sich
schon denken, daß die Wissenschaft einmal dazu kommen wird, den
Zusammenhang des Atmungsprozesses mit der Fragestellung oder der
Empfindung eines Zweifels in der Menschenseele zu studieren. Aber
auch alles das, was mit Fragen und Zweifeln zusammenhängt, alles das,
was damit zusammenhängt, daß wir unbefriedigt sind, weil die Welt an
uns herantritt und eine Antwort verlangt, oder weil wir gezwungen
sind, eine Antwort zu geben durch das, was wir sind, hängt mit dem
Luziferischen zusammen.


Wenn wir nun die Sache geisteswissenschaftlich betrachten, so können
=== Weiche und harte Strahlung ===
wir sagen: Bei allem, wo der Würgeengel im Alptraum uns bedrückt,
Für unterschiedliche Bereiche des Körpers werden unterschiedliche „Strahlenqualitäten“ benötigt, um unterschiedlich dichte Gewebe, wie z.&nbsp;B. Fettgewebe oder Knochen zu durchdringen. In der Röntgendiagnostik spricht man von weicher und harter Strahlung. Ausschlaggebend ist die Spannung in [[Kilovolt]] (kV), die der [[Röntgenröhre]] zugeführt wird. Je nach dem abzubildenden Körperbereich bzw. der gewünschten Bildaussage wird die Röhrenspannung zwischen etwa 25 und 35&nbsp;kV bei der Mammografie und etwa 38 und 120&nbsp;kV bei den übrigen Körperregionen gewählt.
oder wo wir durch die Fragestellung eine innere Bedrückung,
einen Anflug von Beängstigung erfahren, haben wir es mit einem gleichsam
stärkeren, energischeren Atmungsprozeß zu tun, mit etwas, was im
Atem lebt, was aber, damit die menschliche Natur in der richtigen
Weise funktioniert, harmonisiert, abgeschwächt werden muß, damit
das Leben richtig verläuft. Was findet nun statt, wenn ein energischerer
Atmungsprozeß eintritt? Da ist gleichsam der Ätherleib und alles, was
mit der ätherischen Natur des Menschen zusammenhängt, zu weit ausgedehnt,
zu sehr auseinandergedrängt, und da sich das dann auslebt
im physischen Leibe, so kann es sich nicht auf den physischen Leib
beschränken, es will ihn gewissermaßen auseinanderzerren. Ein zu
üppiger, ein zu weit ausgedehnter Ätherleib liegt einem verstärkten
Atmungsprozeß zugrunde, und dann besteht die Möglichkeit für das
luziferische Element, sich besonders geltend zu machen.
Man kann also sagen: Das Luziferische kann sich in die menschliche
Natur hineinschleichen, wenn der Ätherleib geweitet ist. — Man kann
auch sagen: Das Luziferische hat die Tendenz, in einem der menschlichen
Form gegenüber geweiteten Ätherleibe sich auszudrücken, also
in einem Ätherleibe, der mehr Raum braucht, als in der menschlichen
Haut eingeschlossen ist, der die Form üppiger gibt. — Man kann sich
nun denken, daß man künstlerisch diese Frage beantworten will, und
da kann man sagen: So wie der menschliche Ätherleib normal ist, ist er
der Bildner der menschlichen Gestalt, die physisch vor uns steht. Aber
sobald er sich weitet, sobald er sich einen größeren Raum, weitere Grenzen
verschaffen will, als in der menschlichen Haut darinnen sind, will
er auch andere Formen geben. Es kann da nicht die menschliche Form
bleiben. Er will überall über die menschliche Form hinaus. - Dieses
Problem hat man in alter Zeit schon gelöst. Was für eine Form kommt
da heraus, wenn der geweitete Ätherleib, der nicht für das menschliche
Wesen, sondern für das luziferische Wesen paßt, sich Geltung verschafft
und formhaft vor die menschliche Seele tritt? Was kommt da
heraus? Die Sphinx!


Hier haben wir eine besondere Art, uns in die Sphinx hinein zu vertiefen.
Je weicher die Strahlung (niedrige kV-Werte) ist, desto größer ist der Anteil der vom Gewebe absorbierten Strahlung. Dadurch werden auch feinste Gewebeunterschiede auf dem Röntgenfilm sichtbar gemacht. Dies ist der Fall bei der [[Mammografie]] (Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust), jedoch ist die Strahlenbelastung des durchstrahlten Gewebes dadurch relativ hoch. [[Hartstrahltechnik|Harte Strahlung]] (über 100&nbsp;kV) durchdringt Gewebe und Materialien (Gips und sogar Bleischürzen von geringerer Dicke) wesentlich leichter. Kontrastunterschiede werden stark abgemildert, wie z.&nbsp;B. bei Lungenaufnahmen (120&nbsp;kV), bei denen sonst im Bereich der Rippen keine Beurteilung der Lungenstruktur möglich wäre.
Die Sphinx ist es, was eigentlich an einem würgt. Wenn der
Ätherleib des Menschen durch die Energie des Atmens sich ausweitet,
taucht ein luziferisches Wesen in der Seele auf. Es lebt in diesem Ätherleibe
nicht die menschliche Gestalt, sondern die luziferische Gestalt, die
Sphinxgestalt. Die Sphinx taucht auf als die Zweifelaufwerferin, als
die Fragepeinigerin. Diese Sphinx hat also eine besondere Beziehung
zum Atmungsprozeß. Wiederum wissen wir aber, daß der Atmungsprozeß
eine besondere Beziehung zur Blutbildung hat. Daher lebt das
Luziferische auch im Blute, durchwogt und durchwallt das Blut.
Überall kann auf dem Umwege durch die Atmung das Luziferische
in das Blut des Menschen hinein, und wenn zuviel Energie in das
Blut hineinkommt, dann ist das Luziferische, die Sphinx, besonders
stark.


So steht der Mensch dadurch, daß er in seinem Atmungsprozeß dem
=== Gefahren ===
Kosmos geöffnet ist, der Sphinxnatur gegenüber. Dieses Erlebnis, in
Da die angewendeten Strahlendosen in der Röntgendiagnostik potenziell schädlich für den Patienten und den Anwender sind, wird in der Radiologie besonderer Wert auf den Strahlenschutz gelegt. In Deutschland wird Patienten im Falle einer Röntgenuntersuchung vom untersuchenden Arzt angeboten, Informationen wie Datum und bestrahlte Körperregion in einen [[Röntgenpass]] eintragen bzw. sich einen solchen Pass ausstellen zu lassen. Die Sicherheit des Operateurs wird dadurch gewährleistet, dass dieser in einem Nachbarraum eine Taste betätigen muss, ohne die der Röntgenapparat nicht arbeitet. Durch ständiges Gedrückthalten des Auslöseknopfes unter gleichzeitiger Beobachtung des Patienten wird verhindert, dass das Röntgen unkontrolliert ausgelöst oder bei Ohnmacht des Operateurs ungewollt fortgesetzt wird.
seinem Atmen der Sphinxnatur des Kosmos gegenüberzustehen, dieses
 
Grunderlebnis ging besonders in der vierten nachatlantischen, der griechisch-
Jedes Jahr werden weltweit mehrere Milliarden Bilder mithilfe von Strahlentechnik angefertigt – ungefähr ein Drittel dieser Aufnahmen bei Patienten mit akutem Herzinfarkt. Zwischen den Jahren 1980 und 2006 ist die jährliche Dosis um schätzungsweise 700 % angestiegen.<ref>aus ''Medical Tribune.'' 27. November 2009, S. 3</ref>
lateinischen Kulturperiode auf. Und in der Ödipus-Sage sehen
 
wir, wie der Mensch der Sphinx gegenübersteht, wie die Sphinx sich an
Deutschland nimmt beim Röntgen einen Spitzenplatz ein: etwa 1,3 Röntgenaufnahmen und 2&nbsp;[[Sievert (Einheit)|mSv]] pro Einwohner und Jahr. Auf diese [[Strahlenbelastung]] lassen sich theoretisch 1,5 % der jährlichen Krebsfälle zurückführen.<ref>{{Literatur |Autor=Amy Berrington de González, Sarah Darby |Titel=Risk of cancer from diagnostic X-rays: estimates for the UK and 14 other countries |Sammelwerk=Lancet |Band=363 |Nummer=9406 |Datum=2004-01-31 |Seiten=345–351 |DOI=10.1016/S0140-6736(04)15433-0}}</ref> Ärzte unterschätzen nach Meinung des Kinderradiologen Christoph M. Heyer die Strahlenbelastung bei der [[Computertomographie]]: Diese machten im Jahr 2003 gut 6 % aller Röntgenuntersuchungen aus, waren aber für mehr als 50 % der medizinischen [[Strahlenexposition]] verantwortlich.<ref>{{Literatur |Autor=C. M. Heyer, S. Peters, S. Lemburg, V. Nicolas |Titel=Einschätzung der Strahlenbelastung radiologischer Thorax-Verfahren: Was ist Nichtradiologen bekannt? |Sammelwerk=RöFö |Band=179 |Nummer=3 |Datum=2007 |ISSN=1438-9029 |Seiten=261–267}} zitiert nach {{Literatur |Autor= |Titel=Der Allgemeinarzt: Fortbildung und Praxis für den Hausarzt |Band= |Nummer=8 |Datum=2007 |ISSN=0172-7249 |Seiten=18}}</ref>
ihn kettet, zur Fragepeinigerin wird. Der Mensch und die Sphinx, oder
 
wir können auch sagen, der Mensch und das Luziferische im Weltall
Beispiel: Bei der Koronaruntersuchung mittels Computertomographie (CT) erkaufen sich Patienten die erhöhte Sensitivität mit einem gesteigerten Krebsrisiko. So errechneten amerikanische Wissenschaftler, dass bei Zwanzigjährigen eine von 143 mittels [[Koronarangiographie|Koronar]]-CT untersuchten Frauen im Laufe ihres Lebens infolge dieser [[Angiographie]]-Strahlung an Krebs erkrankt, aber nur einer von 686 gleich alten Männern. Die CT-Angiographie der Koronarien scheint vor allem bei Frauen und jungen Menschen das Krebsrisiko nicht unerheblich zu erhöhen.<ref>{{Literatur |Autor=Andrew J. Einstein, Milena J. Henzlova, Sanjay Rajagopalan |Titel=Estimating Risk of Cancer Associated With Radiation Exposure From 64-Slice Computed Tomography Coronary Angiography |Sammelwerk=JAMA |Band=298 |Nummer=3 |Datum=2007 |Seiten=317–323 |Online=[http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/298/3/317 Abstract]}}</ref> Kommt ein Patient mit akutem [[Myokardinfarkt]] in die Klinik, wird ihm oft eine Strahlendosis von insgesamt 14,5&nbsp;mSv verabreicht, was etwa 725 [[Thorax]]-Röntgen-Bildern entspricht. Die Dosis, die ein Infarktpatient durch diese [[Katheter]]untersuchung erhält, entspricht 3/4 der erlaubten Menge an [[ionisierend]]en Strahlen, die Arbeiter in deutschen Kernkraftwerken abbekommen dürfen&nbsp;– im ganzen Jahr (20&nbsp;mSv/a).<ref>Prashant Kaul von der Abteilung für Kardiovaskuläre Medizin des Duke University Medical Centers in Durham und Kollegen, Bericht auf der AHA-Tagung 2009.</ref>
sollten gleichsam als ein Grunderlebnis der vierten nachatlantischen
 
Kulturperiode so hingestellt werden, daß, wenn der Mensch sein äußeres
In einer groß angelegten Studie hatten sie die Daten von 64.074 Patienten analysiert, die zwischen 2006 und 2009 in Lehrkrankenhäusern der USA wegen eines akuten [[Herzinfarkt]]es behandelt worden waren. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 276.651 Untersuchungen mit ionisierenden Strahlen an diesem Kollektiv durchgeführt. 83 % der Herzinfarktpatienten erhielten Röntgenaufnahmen des Thorax, 77 % Katheteruntersuchungen. Zwar sollten laut Meinung des Referenten notwendige Untersuchungen, die ionisierende Strahlen beinhalten, nicht unterbleiben – man sollte aber sicher sein, dass diese angemessen sind.
normales Leben auf dem physischen Plan nur ein wenig durchbricht,
 
er mit der Sphinxnatur in Berührung kommt. Da tritt Luzifer in seinem
Untersuchungen von US-amerikanischen Forschern ergaben, dass das Risiko für gutartige Hirntumoren sich durch häufiges Röntgen der Zähne verdreifacht. Bei Kindern unter zehn Jahren sogar verfünffacht.<ref>[http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-14649-2012-04-11.html ''Häufiges Röntgen beim Zahnarzt erhöht Risiko für Hirntumor: Strahlenbelastung für Kinder unter zehn Jahren besonders schädlich.''] In: ''scinexx.de.'' 11. April 2012, abgerufen am 16. Januar 2016.</ref>
Leben an ihn heran, und er muß mit Luzifer, mit der Sphinx fertig
 
werden.|158|99ff}}
Unter welchen Voraussetzungen ein Arzt für Hautschäden wegen einer röntgenärztlichen Untersuchung haftet, ist Gegenstand einer Entscheidung des [[Oberlandesgericht Jena|Oberlandesgerichts Jena]].<ref>[http://www.thueringen.de/olgneu/urteil/entscheidung_neu.asp OLG Jena, Urteil vom 12. Juli 2006], Az.&nbsp;4&nbsp;U&nbsp;705/05, Volltext. Der Senat befasst sich mit der Frage, ob und ggf. unter welchen Voraussetzungen ein Arzt für Hautschäden anlässlich einer Röntgenuntersuchung haftet.</ref>
 
=== Kontrast und Kontrastmittel ===
Die Absorption von Röntgenstrahlung ist abhängig von ihrem Energieniveau (erzielt über unterschiedlich hohe Beschleunigungsspannung) und steigt mit der Anzahl der „im Weg liegenden“ Atome, also der Dicke des Objekt und seiner Atom-Dichte (Atome/Volumen) so wie der Ordnungszahl (Kernladungszahl) Z und Massenzahl A (Atommasse M als Richtwert) der Atome des Materials. Hohle Organe (Atemwege, Lunge, Magen, Darm, Blase) oder Körperhöhlen (Bauchraum) können durch ihren Gehalt an Luft (Gas), eventuell aufgeblasen (mit Luft, Lachgas, Helium) durch wenig Absorption im Gas dargestellt werden.
Andererseits werden Knochen durch das vergleichsweise „schwere“ Calcium-Atom (Z=20/A=40) als Schatten abgebildet, wenn rundum im Wesentlichen Wasser und Kohlenwasserstoffe mit Sauerstoff als schwerstem Atom (Z=8/M=16) vorliegt. Schon Zahn- und Gelenksprothesen aus Titan (Z=22/M=47) heben sich durch ein Mehr an Absorption vom Knochen ab. Solche auf Basis von Stahl (Eisen: Z=26/M=ca. 56) noch stärker, ebenso die Rechts-/Links-Markierungsringerl aus NiRo-Stahl oder Messing.
 
Historisch als frühes oder erstes Kontrastmittel wurde Thorium (90/232) ([[Thorotrast]]) in der [[Angiographie]] eingesetzt, wegen seiner Radioaktivität um 1955 jedoch verboten. Bariumsulfat BaSO4 (Ba: 56/137) in wässriger Aufschlämmung dient zum Abbilden des Magen-Darmtrakts samt dem Tempo der Passage. Organische [[Iod]]verbindungen (I: 53/127) (Iod: 53/127) zur Angiographie (intravenös oder intraarteriell) früh schon Per-Abrodil = Diethanolamin-3,5-diiodpyridon-4-essigsäure mit akuten Nebenwirkungen, später verträglich aromatische Iodderivate.
 
=== Analoges und digitales Röntgen ===
Mittlerweile gilt [[digitales Röntgen]] als Standard in der [[Bildgebendes Verfahren (Medizin)|Bildgebenden Diagnostik]]. Digitales Röntgen hat dabei große Vorteile gegenüber dem herkömmlichen analogen Verfahren. Als wichtigster Punkt gilt die Reduzierung der [[Strahlenbelastung]].
 
Vorteile des digitalen Röntgens gegenüber dem analogen Röntgen:
* Reduktion der Strahlenbelastung
* Die Bilder sind nicht Über- oder Unterbelichtet
* Aufnahmen sofort verfügbar
* Nachbearbeitung am Computer
* Weder Dunkelkammer noch Entwicklungsgerät mit Verbrauchsmaterialien benötigt
* Reduktion der Umweltbelastung<ref>{{Internetquelle |autor=Medizinio GmbH |url=https://medizinio.de/medizintechnik/roentgen/#Digital |titel=Digitales Röntgen und analoges Röntgen im Vergleich |werk=https://medizinio.de/ |hrsg=Medizinio GmbH |datum=2017-11-25 |zugriff=2017-12-04 |sprache=Deutsch}}</ref>
Die Speicherung der digitalen Röntgen-Bilder ist standardisiert. Dies ermöglicht es Ärzten die Dateien weiterzuleiten.
 
== Weitere Anwendungsbereiche in der Wissenschaft ==
=== Biologie ===
In biologischen Fachbereichen, wie beispielsweise der [[Zoologie]], wird versucht, mit Hilfe von Röntgen-basierten Darstellungen verschiedenste Fragestellungen zu beantworten. So kann beispielsweise der Aufbau des [[Kreislaufsystem]]s bei [[Wirbellose]]n und seine Lage im Körper besser und schneller untersucht werden, als es mit konventionellen Methoden wie Präparation unter dem [[Mikroskop]] oder histologischen Schnitten möglich wäre.<ref>Keiler, J., Richter, S. and Wirkner, C. S. (2013): ''Evolutionary morphology of the hemolymph vascular system in hermit and king crabs'' (Crustacea: Decapoda: Anomala). J. Morphol., 274: 759–778. [[doi:10.1002/jmor.20133]]</ref>
 
=== Strukturanalyse ===
Indem man die [[Röntgenbeugung|Beugung]] von Röntgenstrahlen beim Durchtritt durch eine Substanzprobe misst, lässt sich die Kristallstruktur von Substanzen aufklären. [[Molekül]]e können so visualisiert werden. Bei organischen Molekülen wie [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]], [[Ribonukleinsäure|RNA]] und [[Protein]]en lässt die Struktur Schlüsse auf die Funktion zu, daher greifen [[Molekularbiologie|Molekularbiologen]] besonders oft auf die Röntgen-Strukturanalyse zurück. Die einzelnen Vorgänge bei diesem Verfahren werden in dem Artikel [[Kristallstrukturanalyse]] erläutert.
 
Neben der Röntgenbeugung kann auch Röntgenabsorption gemessen werden. Dies wird bei der [[Röntgenabsorptionsspektroskopie]] als Verfahren zur Strukturaufklärung verwendet. Die Methode ist nicht auf kristalline Proben beschränkt, allerdings ist sie nur für die Aufklärung von Nahstrukturen geeignet. Insbesondere im Bereich biologischer Proben wird die Röntgenabsorptionsspektroskopie zunehmend zur gezielten Aufklärung aktiver Zentren von Enzymen verwendet.
 
=== Geologie und Mineralogie ===
Die chemische Analyse von Gesteinen und Mineralen ist mit Hilfe der [[Röntgenfluoreszenz]]-Analyse möglich. Durch Bestrahlung mit Röntgenstrahlen von ca. 50&nbsp;kV werden die in einer Probe enthaltenen [[Chemisches Element|chemischen Elemente]] zu einer Fluoreszenz-Strahlung angeregt, deren Wellenlänge charakteristisch für das betreffende Element ist. Durch Messung der Wellenlänge dieser Strahlung können die Elemente qualitativ bestimmt werden. Durch Messung der Intensität und Vergleich mit einer Standardprobe bekannter Zusammensetzung kann auch eine quantitative Analyse durchgeführt werden. Die Methode ist im Gegensatz zu nasschemischen Analyseverfahren zerstörungsfrei, d.&nbsp;h., die Probe ist nach der Analyse unverändert und kann für andere Zwecke verwendet werden. Allerdings muss eine geologische Probe fein gemahlen und zu einer flachen Tablette (gewöhnlich mit einem Bindemittel) gepresst werden.
 
=== Archäologie ===
In der [[Archäologie]] wird die Röntgenaufnahme beispielsweise zum Durchleuchten von [[Mumie]]n genutzt, wenn deren [[Bandage|Einbandagierung]] nicht zerstört werden soll. Ferner können kompliziert aufgebaute Funde wie Waffen, verzierte [[Ornament (Bildende Kunst)|Ornamente]] oder unter Verschluss befindliche Objekte in Truhen ohne Öffnung untersucht werden.
 
=== Gemäldeuntersuchung ===
[[Kurt Wehlte]] setzte erstmals die Röntgentechnik ein, um die verschiedenen Schichten des Bildaufbaus bei Gemälden sichtbar zu machen. Er gründete in Berlin die Röntgenbildstelle für [[Gemäldeuntersuchung]].
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Röntgen}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
* E. C. Petri: ''Der Röntgenfilm. Eigenschaften und Verarbeitung.'' Fotokino, Halle 1960
#Rudolf Steiner: ''Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt'', [[GA 158]] (1993), ISBN 3-7274-1580-0 {{Vorträge|158}}
* Günter W. Kauffmann (Hrsg.): ''Röntgenfibel: Praktische Anleitung für Eingriffe in der Röntgendiagnostik und interventionellen Radiologie.'' 3. Aufl., Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / Tokio / New York 2001, ISBN 3-540-41018-X
#Rudolf Steiner: ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit In geänderter Zeitlage'', [[GA 186]] (1990), ISBN 3-7274-1860-5 {{Vorträge|186}}
* Wilfried Angerstein (Hrsg.): ''Grundlagen der Strahlenphysik und radiologischen Technik in der Medizin.'' Hoffmann, Berlin 5. neu bearb. A. 2005, ISBN 3-87344-123-3
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Zweiter Teil'', [[GA 208]] (1992), ISBN 3-7274-2080-4 {{Vorträge|208}}
* Ulrich Mödder, Uwe Busch (Hrsg.): ''Die Augen des Professors. Wilhelm Conrad Röntgen eine Kurzbiografie.'' Vergangenheitsverlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-940621-02-3
#Rudolf Steiner: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), ISBN 3-7274-2930-5 {{Vorträge|293}}
* Howard H. Seliger: ''Wilhelm Conrad Röntgen and the Glimmer of Light.'' Physics Today, November 1995, 25–31
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|röntgen}}
{{Commonscat|X-rays|Röntgenstrahlung}}
* [http://www.gesundheitpro.de/partner/surfmed/diagnose/bilder_und_kurven/roentgenuntersuchung Röntgenuntersuchung]
* [http://www.neues-roentgen-museum.de/ Neues Deutsches Röntgen Museum]
* [http://www.wilhelmconradroentgen.de/ Röntgen-Gedächtnisstätte Würzburg]
* {{Webarchiv | url=http://www.bfs.de/de/bfs/druck/strahlenthemen/STTH_Roentgen.pdf | wayback=20110812142202 | text=Röntgendiagnostik – schädlich oder nützlich?}} (PDF, 1,5&nbsp;MiB)
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4139158-5}}


{{GA}}
[[Kategorie:Radiologie]]


[[Kategorie:Hellsehen]] [[Kategorie:Traum]]
{{Wikipedia}}

Version vom 27. Dezember 2017, 12:56 Uhr

Historisches Röntgengerät zum „Durchleuchten“ der Lunge

Röntgen (nach dem Physiker Wilhelm Conrad Röntgen), auch Röntgendiagnostik genannt, ist ein weit verbreitetes bildgebendes Verfahren, bei dem ein Körper unter Verwendung eines Röntgenstrahlers durchstrahlt wird. Die Durchdringung des Körpers mit Röntgenstrahlen wird in Bildern dargestellt, die als Röntgenbilder, Röntgenaufnahmen oder Radiographien bezeichnet werden.

Die Bilder werden etwa auf einem fluoreszierenden Schirm sichtbar. Bei der Durchleuchtung mit einer Röntgenkamera wird ein Röntgenbildverstärker benötigt. Auch geeignetes Filmmaterial kann verwendet werden (Radiographie mit Röntgenfilm). Stand der Technik ist jedoch digitales Röntgen (digitale Radiografie). Hier kommen Phosphorplatten (Röntgenspeicherfolie) oder elektronische Sensoren zum Einsatz, zum Beispiel CCDs. Die medizinischen Verfahren werden unter Radiologie genauer dargestellt.

Geschichte

Am 8. November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen in Würzburg die unsichtbaren Strahlen. Er experimentierte mit einer fast luftleeren Kathodenstrahlröhre aus Glas. Er deckte sie mit Pappe ab, aber die Strahlen konnten sie durchdringen und zeigten ein zufällig auf dem Tisch liegendes Objekt auf dem Fluoreszenzschirm.[1][2] Am 28. Dezember übergab er seine erste schriftliche Mitteilung „Über eine neue Art von Strahlen“ der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft zu Würzburg und am 23. Januar 1896 kam es zur ersten öffentlichen Demonstration seiner neuen Entdeckung.[3][4] Er verzichtete auf eine Patentierung, damit die Röntgenapparate schneller eingesetzt werden konnten.[5] Für seine Entdeckung erhielt Röntgen 1901 den ersten Nobelpreis für Physik. Ausgehend von Röntgens Entdeckung entwickelte Carl Heinrich Florenz Müller gemeinsam mit Ärzten die erste wassergekühlte Anode.

Im Deutschen Röntgen-Museum in Röntgens Geburtsort Remscheid-Lennep sind zahlreiche historische Röntgenapparate ausgestellt.

Anwendung in der Medizin

Verschiedene medizinische Röntgenbilder (Computertomographie)
Röntgenbild eines gebrochenen Unterarms mit Marknagel in der Elle
Röntgenbild einer Fersentrümmerfraktur mit Verplattung
Panorama-Röntgenanlage für Bilder vom Kiefer
Dentitionsaufnahme der Zähne eines 5 Jahre und 7 Monate alten Mädchens

Prinzip

In der Medizin dient das Röntgen zur Feststellung von Anomalien im Körper, die im Zusammenhang mit Symptomen, Zeichen und eventuell anderen Untersuchungen eine Diagnose ermöglichen (Röntgendiagnostik). Die unterschiedlich dichten Gewebe des menschlichen (oder tierischen) Körpers absorbieren die Röntgenstrahlen unterschiedlich stark, so dass man eine Abbildung des Körperinneren erreicht (Verschattung, Aufhellung und andere Röntgenzeichen). Das Verfahren wird zum Beispiel häufig bei Verdacht auf einen Knochenbruch angewendet: Zeigt das Röntgenbild eine Unterbrechung der Kontinuität des Knochens, ist der Verdacht bestätigt.

Das herkömmliche Röntgenbild zeigt eine Abbildung des dreidimensionalen Objektes (z. B. eines Sprunggelenkes – ugs: Knöchel) auf einer zweidimensionalen Fläche. Daher werden viele Objekte – wie Extremitäten mit fraglich gebrochenen Knochen – aus zwei Richtungen (im Fachjargon: „in 2 Ebenen“) geröntgt. Was aus einer Perspektive (oder Betrachtungsrichtung) noch nicht auffällt, tut dies eventuell aus der anderen. Oder wenn zwei Knochenteile eines Bruches in einer Richtung hintereinander liegen, lässt sich eine Verschiebung der Knochenbruchenden (im Fachjargon: „Dislokation oder Luxation“) erst auf einer zweiten Aufnahme aus einer anderen Richtung darstellen. Hierzu stehen zu nahezu allen darstellbaren Körperteilen Standardaufnahmetechniken zu Verfügung, um es dem Betrachter nicht jedes Mal abzuverlangen, sich in die Darstellung „einzudenken“. Ordnet der Arzt Röntgenaufnahmen eines Sprunggelenkes in zwei Ebenen an, kann er davon ausgehen, dass er eine seitliche (im Fachjargon: „tranversale“) Aufnahme mit Darstellung der Gelenkflächen von Schienbein und Sprungbein (und ein paar anderen), sowie eine Aufnahme von vorne nach hinten (im Fachjargon: a.p. = anterior – posterior) mit gut beurteilbaren Innen- und Außenknöcheln erhält. Sollte es damit noch nicht klar sein, wird vielleicht eine Schichtaufnahme angeordnet, um statt der einfachen „Ubersichtsaufnahmen“ Schnittbilder zu erhalten.

Von den „konventionellen Schichtaufnahmen“ (Röntgentomographie) unterscheidet sich die modernere Röntgen-Computertomographie (CT). Bei dieser berechnet ein Computer die Schnittbilder aus den elektronischen Daten, die bei Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen erzeugt werden. CT-Aufnahmen haben eine wesentlich höhere Bildqualität.

Häufig werden dem Patienten bei oder vor der Röntgenuntersuchung Kontrastmittel verabreicht. Manche Strukturen, die sich normalerweise nicht abgrenzen lassen, können so hervorgehoben werden. Zum Teil lässt sich mit einem Kontrastmittel auch die Funktion eines Organsystems darstellen, so etwa in der Urografie. Je nach Fragestellung bieten sich verschiedene Substanzen und Darreichungsformen an.

Um die räumliche Lage insbesondere gebrochener Knochen oder ausgerenkter Gelenke gut erkennen zu können, werden von einer Stelle im Körper zumeist zwei bis drei Bilder aus unterschiedlicher Projektionsrichtung angefertigt.

Neben Standbildern können – zumindest seit 2007 – etwa bei Einrenkungen und Zurechtrückung von Knochenteilen Röntgen-Videos gefilmt und live am Bildschirm angezeigt werden, um das Öffnen des Körpers per Skalpellschnitt zu vermeiden und dennoch ein aufschlussreiches Bild von der sich verändernden Lage der Knochen zu erhalten. Die im bestrahlten Operationsfeld agierenden Hände der Unfallchirurgen werden dabei möglichst mit Blei-Gummi-Handschuhen geschützt.

Weiche und harte Strahlung

Für unterschiedliche Bereiche des Körpers werden unterschiedliche „Strahlenqualitäten“ benötigt, um unterschiedlich dichte Gewebe, wie z. B. Fettgewebe oder Knochen zu durchdringen. In der Röntgendiagnostik spricht man von weicher und harter Strahlung. Ausschlaggebend ist die Spannung in Kilovolt (kV), die der Röntgenröhre zugeführt wird. Je nach dem abzubildenden Körperbereich bzw. der gewünschten Bildaussage wird die Röhrenspannung zwischen etwa 25 und 35 kV bei der Mammografie und etwa 38 und 120 kV bei den übrigen Körperregionen gewählt.

Je weicher die Strahlung (niedrige kV-Werte) ist, desto größer ist der Anteil der vom Gewebe absorbierten Strahlung. Dadurch werden auch feinste Gewebeunterschiede auf dem Röntgenfilm sichtbar gemacht. Dies ist der Fall bei der Mammografie (Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust), jedoch ist die Strahlenbelastung des durchstrahlten Gewebes dadurch relativ hoch. Harte Strahlung (über 100 kV) durchdringt Gewebe und Materialien (Gips und sogar Bleischürzen von geringerer Dicke) wesentlich leichter. Kontrastunterschiede werden stark abgemildert, wie z. B. bei Lungenaufnahmen (120 kV), bei denen sonst im Bereich der Rippen keine Beurteilung der Lungenstruktur möglich wäre.

Gefahren

Da die angewendeten Strahlendosen in der Röntgendiagnostik potenziell schädlich für den Patienten und den Anwender sind, wird in der Radiologie besonderer Wert auf den Strahlenschutz gelegt. In Deutschland wird Patienten im Falle einer Röntgenuntersuchung vom untersuchenden Arzt angeboten, Informationen wie Datum und bestrahlte Körperregion in einen Röntgenpass eintragen bzw. sich einen solchen Pass ausstellen zu lassen. Die Sicherheit des Operateurs wird dadurch gewährleistet, dass dieser in einem Nachbarraum eine Taste betätigen muss, ohne die der Röntgenapparat nicht arbeitet. Durch ständiges Gedrückthalten des Auslöseknopfes unter gleichzeitiger Beobachtung des Patienten wird verhindert, dass das Röntgen unkontrolliert ausgelöst oder bei Ohnmacht des Operateurs ungewollt fortgesetzt wird.

Jedes Jahr werden weltweit mehrere Milliarden Bilder mithilfe von Strahlentechnik angefertigt – ungefähr ein Drittel dieser Aufnahmen bei Patienten mit akutem Herzinfarkt. Zwischen den Jahren 1980 und 2006 ist die jährliche Dosis um schätzungsweise 700 % angestiegen.[6]

Deutschland nimmt beim Röntgen einen Spitzenplatz ein: etwa 1,3 Röntgenaufnahmen und 2 mSv pro Einwohner und Jahr. Auf diese Strahlenbelastung lassen sich theoretisch 1,5 % der jährlichen Krebsfälle zurückführen.[7] Ärzte unterschätzen nach Meinung des Kinderradiologen Christoph M. Heyer die Strahlenbelastung bei der Computertomographie: Diese machten im Jahr 2003 gut 6 % aller Röntgenuntersuchungen aus, waren aber für mehr als 50 % der medizinischen Strahlenexposition verantwortlich.[8]

Beispiel: Bei der Koronaruntersuchung mittels Computertomographie (CT) erkaufen sich Patienten die erhöhte Sensitivität mit einem gesteigerten Krebsrisiko. So errechneten amerikanische Wissenschaftler, dass bei Zwanzigjährigen eine von 143 mittels Koronar-CT untersuchten Frauen im Laufe ihres Lebens infolge dieser Angiographie-Strahlung an Krebs erkrankt, aber nur einer von 686 gleich alten Männern. Die CT-Angiographie der Koronarien scheint vor allem bei Frauen und jungen Menschen das Krebsrisiko nicht unerheblich zu erhöhen.[9] Kommt ein Patient mit akutem Myokardinfarkt in die Klinik, wird ihm oft eine Strahlendosis von insgesamt 14,5 mSv verabreicht, was etwa 725 Thorax-Röntgen-Bildern entspricht. Die Dosis, die ein Infarktpatient durch diese Katheteruntersuchung erhält, entspricht 3/4 der erlaubten Menge an ionisierenden Strahlen, die Arbeiter in deutschen Kernkraftwerken abbekommen dürfen – im ganzen Jahr (20 mSv/a).[10]

In einer groß angelegten Studie hatten sie die Daten von 64.074 Patienten analysiert, die zwischen 2006 und 2009 in Lehrkrankenhäusern der USA wegen eines akuten Herzinfarktes behandelt worden waren. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 276.651 Untersuchungen mit ionisierenden Strahlen an diesem Kollektiv durchgeführt. 83 % der Herzinfarktpatienten erhielten Röntgenaufnahmen des Thorax, 77 % Katheteruntersuchungen. Zwar sollten laut Meinung des Referenten notwendige Untersuchungen, die ionisierende Strahlen beinhalten, nicht unterbleiben – man sollte aber sicher sein, dass diese angemessen sind.

Untersuchungen von US-amerikanischen Forschern ergaben, dass das Risiko für gutartige Hirntumoren sich durch häufiges Röntgen der Zähne verdreifacht. Bei Kindern unter zehn Jahren sogar verfünffacht.[11]

Unter welchen Voraussetzungen ein Arzt für Hautschäden wegen einer röntgenärztlichen Untersuchung haftet, ist Gegenstand einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Jena.[12]

Kontrast und Kontrastmittel

Die Absorption von Röntgenstrahlung ist abhängig von ihrem Energieniveau (erzielt über unterschiedlich hohe Beschleunigungsspannung) und steigt mit der Anzahl der „im Weg liegenden“ Atome, also der Dicke des Objekt und seiner Atom-Dichte (Atome/Volumen) so wie der Ordnungszahl (Kernladungszahl) Z und Massenzahl A (Atommasse M als Richtwert) der Atome des Materials. Hohle Organe (Atemwege, Lunge, Magen, Darm, Blase) oder Körperhöhlen (Bauchraum) können durch ihren Gehalt an Luft (Gas), eventuell aufgeblasen (mit Luft, Lachgas, Helium) durch wenig Absorption im Gas dargestellt werden. Andererseits werden Knochen durch das vergleichsweise „schwere“ Calcium-Atom (Z=20/A=40) als Schatten abgebildet, wenn rundum im Wesentlichen Wasser und Kohlenwasserstoffe mit Sauerstoff als schwerstem Atom (Z=8/M=16) vorliegt. Schon Zahn- und Gelenksprothesen aus Titan (Z=22/M=47) heben sich durch ein Mehr an Absorption vom Knochen ab. Solche auf Basis von Stahl (Eisen: Z=26/M=ca. 56) noch stärker, ebenso die Rechts-/Links-Markierungsringerl aus NiRo-Stahl oder Messing.

Historisch als frühes oder erstes Kontrastmittel wurde Thorium (90/232) (Thorotrast) in der Angiographie eingesetzt, wegen seiner Radioaktivität um 1955 jedoch verboten. Bariumsulfat BaSO4 (Ba: 56/137) in wässriger Aufschlämmung dient zum Abbilden des Magen-Darmtrakts samt dem Tempo der Passage. Organische Iodverbindungen (I: 53/127) (Iod: 53/127) zur Angiographie (intravenös oder intraarteriell) früh schon Per-Abrodil = Diethanolamin-3,5-diiodpyridon-4-essigsäure mit akuten Nebenwirkungen, später verträglich aromatische Iodderivate.

Analoges und digitales Röntgen

Mittlerweile gilt digitales Röntgen als Standard in der Bildgebenden Diagnostik. Digitales Röntgen hat dabei große Vorteile gegenüber dem herkömmlichen analogen Verfahren. Als wichtigster Punkt gilt die Reduzierung der Strahlenbelastung.

Vorteile des digitalen Röntgens gegenüber dem analogen Röntgen:

  • Reduktion der Strahlenbelastung
  • Die Bilder sind nicht Über- oder Unterbelichtet
  • Aufnahmen sofort verfügbar
  • Nachbearbeitung am Computer
  • Weder Dunkelkammer noch Entwicklungsgerät mit Verbrauchsmaterialien benötigt
  • Reduktion der Umweltbelastung[13]

Die Speicherung der digitalen Röntgen-Bilder ist standardisiert. Dies ermöglicht es Ärzten die Dateien weiterzuleiten.

Weitere Anwendungsbereiche in der Wissenschaft

Biologie

In biologischen Fachbereichen, wie beispielsweise der Zoologie, wird versucht, mit Hilfe von Röntgen-basierten Darstellungen verschiedenste Fragestellungen zu beantworten. So kann beispielsweise der Aufbau des Kreislaufsystems bei Wirbellosen und seine Lage im Körper besser und schneller untersucht werden, als es mit konventionellen Methoden wie Präparation unter dem Mikroskop oder histologischen Schnitten möglich wäre.[14]

Strukturanalyse

Indem man die Beugung von Röntgenstrahlen beim Durchtritt durch eine Substanzprobe misst, lässt sich die Kristallstruktur von Substanzen aufklären. Moleküle können so visualisiert werden. Bei organischen Molekülen wie DNA, RNA und Proteinen lässt die Struktur Schlüsse auf die Funktion zu, daher greifen Molekularbiologen besonders oft auf die Röntgen-Strukturanalyse zurück. Die einzelnen Vorgänge bei diesem Verfahren werden in dem Artikel Kristallstrukturanalyse erläutert.

Neben der Röntgenbeugung kann auch Röntgenabsorption gemessen werden. Dies wird bei der Röntgenabsorptionsspektroskopie als Verfahren zur Strukturaufklärung verwendet. Die Methode ist nicht auf kristalline Proben beschränkt, allerdings ist sie nur für die Aufklärung von Nahstrukturen geeignet. Insbesondere im Bereich biologischer Proben wird die Röntgenabsorptionsspektroskopie zunehmend zur gezielten Aufklärung aktiver Zentren von Enzymen verwendet.

Geologie und Mineralogie

Die chemische Analyse von Gesteinen und Mineralen ist mit Hilfe der Röntgenfluoreszenz-Analyse möglich. Durch Bestrahlung mit Röntgenstrahlen von ca. 50 kV werden die in einer Probe enthaltenen chemischen Elemente zu einer Fluoreszenz-Strahlung angeregt, deren Wellenlänge charakteristisch für das betreffende Element ist. Durch Messung der Wellenlänge dieser Strahlung können die Elemente qualitativ bestimmt werden. Durch Messung der Intensität und Vergleich mit einer Standardprobe bekannter Zusammensetzung kann auch eine quantitative Analyse durchgeführt werden. Die Methode ist im Gegensatz zu nasschemischen Analyseverfahren zerstörungsfrei, d. h., die Probe ist nach der Analyse unverändert und kann für andere Zwecke verwendet werden. Allerdings muss eine geologische Probe fein gemahlen und zu einer flachen Tablette (gewöhnlich mit einem Bindemittel) gepresst werden.

Archäologie

In der Archäologie wird die Röntgenaufnahme beispielsweise zum Durchleuchten von Mumien genutzt, wenn deren Einbandagierung nicht zerstört werden soll. Ferner können kompliziert aufgebaute Funde wie Waffen, verzierte Ornamente oder unter Verschluss befindliche Objekte in Truhen ohne Öffnung untersucht werden.

Gemäldeuntersuchung

Kurt Wehlte setzte erstmals die Röntgentechnik ein, um die verschiedenen Schichten des Bildaufbaus bei Gemälden sichtbar zu machen. Er gründete in Berlin die Röntgenbildstelle für Gemäldeuntersuchung.

Siehe auch

Literatur

  • E. C. Petri: Der Röntgenfilm. Eigenschaften und Verarbeitung. Fotokino, Halle 1960
  • Günter W. Kauffmann (Hrsg.): Röntgenfibel: Praktische Anleitung für Eingriffe in der Röntgendiagnostik und interventionellen Radiologie. 3. Aufl., Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / Tokio / New York 2001, ISBN 3-540-41018-X
  • Wilfried Angerstein (Hrsg.): Grundlagen der Strahlenphysik und radiologischen Technik in der Medizin. Hoffmann, Berlin 5. neu bearb. A. 2005, ISBN 3-87344-123-3
  • Ulrich Mödder, Uwe Busch (Hrsg.): Die Augen des Professors. Wilhelm Conrad Röntgen – eine Kurzbiografie. Vergangenheitsverlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-940621-02-3
  • Howard H. Seliger: Wilhelm Conrad Röntgen and the Glimmer of Light. Physics Today, November 1995, 25–31

Weblinks

 Wiktionary: röntgen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Röntgenstrahlung - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Klaus Lüdtke: Die ganze Geschichte – Heureka Stories. In: heureka-stories.de. 30. Januar 2014, abgerufen am 15. Januar 2017.
  2. Katrin Pliszka: Philips Medical Systems DMC GmbH: Röntgenröhre „MRC“. In: hamburger-wirtschaft.de. Handwerkskammer Hamburg, Mai 2005, abgerufen am 16. Januar 2017.
  3. Heinz Otremba, Walther Gerlach: Wilhelm Conrad Röntgen. Ein Leben im Dienste der Wissenschaft. Würzburg 1970.
  4. Horst Teichmann: Die Entwicklung der Physik im 4. Saeculum der Universität Würzburg erläutert an der Geschichte eines Institutsgebäudes. In: Peter Baumgart (Hrsg.): Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift. Neustadt/Aisch 1982 (= Quellen und Beiträge zur Geschichte der Universität Würzburg. Band 6), S. 787–807; hier: S. 793 f.
  5. Röntgen verzichtete auf ein Patent. Die Welt, 3. Dezember 2001.
  6. aus Medical Tribune. 27. November 2009, S. 3
  7.  Amy Berrington de González, Sarah Darby: Risk of cancer from diagnostic X-rays: estimates for the UK and 14 other countries. In: Lancet. 363, Nr. 9406, 31. Januar 2004, S. 345–351, doi:10.1016/S0140-6736(04)15433-0.
  8.  C. M. Heyer, S. Peters, S. Lemburg, V. Nicolas: Einschätzung der Strahlenbelastung radiologischer Thorax-Verfahren: Was ist Nichtradiologen bekannt?. In: RöFö. 179, Nr. 3, 2007, ISSN 1438-9029, S. 261–267. zitiert nach  Der Allgemeinarzt: Fortbildung und Praxis für den Hausarzt. Nr. 8, 2007, ISSN 0172-7249, S. 18.
  9.  Andrew J. Einstein, Milena J. Henzlova, Sanjay Rajagopalan: Estimating Risk of Cancer Associated With Radiation Exposure From 64-Slice Computed Tomography Coronary Angiography. In: JAMA. 298, Nr. 3, 2007, S. 317–323 (Abstract).
  10. Prashant Kaul von der Abteilung für Kardiovaskuläre Medizin des Duke University Medical Centers in Durham und Kollegen, Bericht auf der AHA-Tagung 2009.
  11. Häufiges Röntgen beim Zahnarzt erhöht Risiko für Hirntumor: Strahlenbelastung für Kinder unter zehn Jahren besonders schädlich. In: scinexx.de. 11. April 2012, abgerufen am 16. Januar 2016.
  12. OLG Jena, Urteil vom 12. Juli 2006, Az. 4 U 705/05, Volltext. Der Senat befasst sich mit der Frage, ob und ggf. unter welchen Voraussetzungen ein Arzt für Hautschäden anlässlich einer Röntgenuntersuchung haftet.
  13. Medizinio GmbH: Digitales Röntgen und analoges Röntgen im Vergleich. In: https://medizinio.de/. Medizinio GmbH, 25. November 2017, abgerufen am 4. Dezember 2017 (deutsch).
  14. Keiler, J., Richter, S. and Wirkner, C. S. (2013): Evolutionary morphology of the hemolymph vascular system in hermit and king crabs (Crustacea: Decapoda: Anomala). J. Morphol., 274: 759–778. doi:10.1002/jmor.20133


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