Tobias Gottfried Schröer

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Gottfried Tobias Schröer (* 14. Juni 1791 in Preßburg, damals Kaisertum Österreich; † 2. Mai 1850 ebenda) war ein österreichisch-ungarischer Pädagoge und Schriftsteller und schrieb u.a. unter den Pseudonymen Christian Oeser, Pius Desiderius, Theodoricus Schernbergk d. J., Elias Tibiscanus, A. Z. Er war der Vater von Karl Julius Schröer, dem verehrten Hochschullehrer Rudolf Steiners.

„Eine spezifisch österreichische Erscheinung ist auch eine Persönlichkeit, von der ja nicht mehr die jüngeren, aber vielleicht die älteren der hier versammelten Zuhörer noch kennengelernt haben diejenigen Bücher, die geschrieben sind zunächst, wie auf dem Titel so züchtig steht, «für Jungfrauen»; «Weihgeschenk für Jungfrauen» steht da. Eine Geschichte, eine wunderbar anschauliche Geschichte, von Goetheschem, man konnte fast sagen, von griechischem Geiste durchtränkt. Auf dem Titel steht: «Weihgeschenk für Jungfrauen» von Christian Oeser, «Briefe über die Hauptgegenstände der Ästhetik». In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts in der ersten Auflage erschienen, erlebten diese Bücher viele Auflagen. Derjenige, der sie heute noch liest, bekommt in ihnen immer noch etwas, was das Herz weiten kann, was die Seele durchwärmen kann. Christian Oeser - ja, wer ist Christian Oeser? Dieser Christian Oeser ist derselbe Mann, der zum Beispiel 1839 in Preßburg ein Drama erscheinen ließ - von dem kein Mensch wußte, wer der Verfasser war -, «Leben und Taten des Emerich Tököly» «von A. Z.», das heißt also von A bis Z, so daß zwischen A bis Z alle Buchstaben dazwischen sind. Diejenigen, die etwas verstanden von dramatischer Charakteristik, sahen in der Figur des Tököly einen ungarischen Götz. Es ist eine unmittelbar mit dem Goetheschen «Götz von Berlichingen» zu vergleichende Darstellung, die herausgeboren ist aus den Kämpfen, die sich, eigentlich kurz bevor das Drama entstanden ist, in Ungarn abgespielt haben, und viele, viele Seelen ergriffen haben, die Welt bewegt haben. Das Drama, es ging in die Welt hinaus, und noch mehrere von demselben Verfasser. Man wußte nicht, von wem es ist. Das blieb so. Im Jahre 1869 faßte die deutsche Schiller-Stiftung einen Beschluß, das damalige Unterstützungsgehalt auszuzahlen an eine Frau Therese Schröer in Wien. In der Urkunde, mit der das Gehalt ausbezahlt wurde, stand, man habe erfahren, daß die Witwe eines der würdigsten deutschen Schriftsteller nicht in ihr angemessenen, und dessen Verdiensten angemessenen Verhältnissen lebe, und daß man ihr daher dieses Jahresgehalt auszahle. Es war die Witwe von Tobias Gottfried Schröer, des Verfassers vieler Dramen, die ungenannt bleiben mußten, des Verfassers auch jenes «Weihgeschenkes für Jungfrauen», das von Goetheschem Geiste durchtränkt ist; eines stillen Mannes, der Realschul-Professor in Preßburg war, der aber als solcher mit den höchsten Problemen des Menschenlebens rang, der arm war und den niemand kannte. Selbst in seiner eigenen Stadt konnte und durfte niemand etwas wissen davon, daß dieser Mann der Verfasser dieser Dramen sei.“ (Lit.:GA 65, S. 126f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Aus dem mitteleuropäischen Geistesleben, GA 65 (2000), ISBN 3-7274-0650-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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