IS-LM-Modell und Hannah Arendt: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''IS-LM-Modell''' ('''I'''nvestment-'''S'''aving / '''L'''iquidity preference-'''M'''oney supply) ist ein Modell aus der [[Volkswirtschaftslehre]] und beschreibt das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht, das durch die Kombination der Gleichgewichts-Modelle zum realen Sektor ([[IS-Kurve]], [[Gütermarkt]]) sowie zum monetären Sektor ([[LM-Kurve]], [[Geldmarkt]]) entsteht. Bei der Erweiterung des Modells um die [[Zahlungsbilanz]] ([[ZZ-Kurve]]) spricht man vom [[Mundell-Fleming-Modell]] (auch IS-LM-ZZ-Modell). Für eine Erweiterung des Modells um ein Gleichgewicht im Arbeitsmarkt wurde das [[AS-AD-Modell]] entwickelt.
'''Hannah Arendt''' (geboren am [[14. Oktober]] [[1906]] als ''Johanna Arendt'' in Linden, heutiger Stadtteil von Hannover; gestorben am [[4. Dezember]] [[1975]] in New York City) war eine [[Judentum|jüdische]] deutsch-amerikanische [[Politische Theorie|politische Theoretikerin]] und Publizistin.


== Geschichte ==
== Allgemeienes ==


Die Idee zum IS-LM-Modell entstand auf einer Konferenz der ''Econometric Society'' in Oxford im September 1936, also bereits 8 Monate nach dem Erscheinen der ''[[Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes]]'' von [[John Maynard Keynes]]. [[John R. Hicks]] veröffentlichte sein Papier zu dieser Konferenz im April 1937 unter dem Titel ''Mr. Keynes and the „Classics“: A Suggested Interpretation.'' Der 1937 nach Harvard berufene [[Alvin Hansen]] trug ebenfalls zum IS-LM-Modell bei und es wurde als ''Hicks-Hansen-Synthese'' in den USA gelehrt und von [[Paul A. Samuelson]] 1948 in seinem Bestseller-Lehrbuch ''Economics: An Introductory Analysis'' popularisiert. John Hicks selbst erklärte später seine Unzufriedenheit mit dem IS-LM-Modell,<ref>John Hicks: ''„IS-LM“: An Explanation Source.'' In: ''Journal of Post Keynesian Economics.'' Vol. 3, No. 2, Winter 1980/81, S. 139–154</ref> das durch Schüler von Keynes wie [[Joan Robinson]] abgelehnt wurde, und bezeichnete es als „a classroom gadget“.<ref>John Hicks: ''„IS-LM“: An Explanation Source.'' In: ''Journal of Post Keynesian Economics.'' Vol. 3, No. 2, Winter 1980/81, S. 152</ref>
Die Entrechtung und Verfolgung von [[Juden]] in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] sowie ihre eigene kurzzeitige Inhaftierung durch die [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] im Juli 1933 bewogen sie zur [[Auswanderung|Emigration]] aus Deutschland, und sie emigrierte über [[Karlsbad]] und [[Genf]] nach [[Paris]], wo sie als Sozialarbeiterin bei jüdischen Einrichtungen wirkte. Nachdem sie vom [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Regime 1937 ausgebürgert worden war, war sie [[Staatenloser|staatenlos]], bis sie 1951 die [[Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten|US-amerikanische Staatsbürgerschaft]] erhielt. Seitdem verstand sie sich als US-Amerikanerin und bekannte sich zur [[Verfassung der Vereinigten Staaten|US-amerikanischen Verfassung]]. Arendt war unter anderem als [[Journalistin]] sowie [[Hochschullehrerin]] tätig und veröffentlichte wichtige Beiträge zur [[Politische Philosophie|politischen Philosophie]]. Gleichwohl lehnte sie es ab, als „[[Philosophin]]“ bezeichnet zu werden. Auch dem Begriff „Politische Philosophie“ stand sie eher distanziert gegenüber; sie zog die Bezeichnung „[[Politische Theorie]]“ für ihre entsprechenden Publikationen vor<ref>{{Literatur |Autor=[[Paul R. Bartrop]], Steven Leonard Jacobs |Titel=Fifty key thinkers on the Holocaust and Genocide |Auflage=1 |Verlag=Routledge |Ort=Florence (Kentucky), USA |Datum=2010 |ISBN=978-0-415-77551-9 |Seiten=14}}</ref> und legte Wert darauf, dass sie als [[Historiker]]in arbeite. Sie verachtete die deutschen Intellektuellen, die sich ab 1933 [[Adolf Hitler]] zuwandten.


Hicks hatte auch von Anfang an betont, dass das [[Geldangebot]] in der LM-Funktion nicht als konstant angenommen werden darf, weil die Verantwortlichen der [[Geldpolitik]] es vorziehen würden, die Geldmenge auszuweiten, um einen Anstieg der Zinsen zu verhindern.<ref>John Hicks: ''Mr. Keynes and the „Classics“: A Suggested Interpretation.'' In ''Critical Essays.'' 1967, S. 140</ref><ref>John Hicks: ''„IS-LM“: An Explanation Source.'' In: ''Journal of Post Keynesian Economics.'' Vol. 3, No. 2, Winter 1980/81, S. 150</ref> Damit hängt die Elastizität der LM-Kurve eher von der Elastizität der Geldpolitik ab.
Arendt vertrat ein Konzept von [[Pluralismus (Politik)|Pluralität]]“ im politischen Raum. Demnach bestehe zwischen den Menschen eine potentielle Freiheit und Gleichheit in der Politik. Wichtig sei es, die Perspektive des anderen einzunehmen. An politischen Vereinbarungen, Verträgen und Verfassungen sollten auf möglichst konkreten Ebenen gewillte und geeignete Personen beteiligt sein. Aufgrund dieser Auffassung stand Arendt rein [[Repräsentative Demokratie|repräsentativen Demokratien]] kritisch gegenüber und bevorzugte [[Räterepublik|Rätesysteme]] sowie Formen [[Direkte Demokratie|direkter Demokratie]].


Obwohl das IS-LM-Modell an den Universitäten als keynesianisches Modell gelehrt wird, enthält es nicht wirklich die Erkenntnisse und Einsichten von Keynes, sondern es ist eine auch offiziell so bezeichnete [[Neoklassische Synthese]] und reduziert die Theorien von Keynes auf ein [[Allgemeines Gleichgewichtsmodell]]. Weil nach der Weltwirtschaftskrise das Ansehen von Klassik und Neoklassik ruiniert war, wurden einige Ansätze der Kritik von Keynes aufgegriffen, wie etwa dass Geld nicht neutral sei und der Arbeitsmarkt über längere Zeit nicht ins Gleichgewicht findet, um sie in die neoklassischen Vorstellungen einzubauen und dann als keynesianisches Modell dem Publikum zu präsentieren. [[Franco Modigliani]] behauptete gar in seinem Artikel ''Liquidity Preference and the Theory of Interest and Money'' (Econometrica, 1944), der einzige Unterschied zwischen Keynes und der klassischen Ökonomie wäre die Rigidität der Löhne.<ref>Antonella Rancan: ''Modigliani’s 1944 Wage Rigidity Assumption and the Construction of the Neoclassical Synthesis.'' 2012 ([http://road.unimol.it/bitstream/2192/203/3/ESDP12069.pdf PDF; 434&nbsp;kB])</ref>
Nicht zuletzt aufgrund ihrer zahlreichen theoretischen Auseinandersetzungen mit Philosophen wie [[Sokrates]], [[Platon]], [[Aristoteles]], [[Immanuel Kant]], [[Martin Heidegger]] und [[Karl Jaspers]] sowie mit den maßgeblichen Vertretern der [[Philosophie der Neuzeit|neuzeitlichen]] politischen Philosophie wie [[Niccolò Machiavelli]], [[Charles de Secondat, Baron de Montesquieu|Charles-Louis de Montesquieu]] und [[Alexis de Tocqueville]] wird sie dennoch häufig als Philosophin bezeichnet. Gerade wegen ihres eigenständigen Denkens, der [[Totalitarismus#Das Modell totaler Herrschaft nach Hannah Arendt|Theorie der totalen Herrschaft]], ihrer [[Existenzphilosophie|existenzphilosophischen]] Arbeiten und ihrer Forderung nach freien politischen Diskussionen nimmt sie in den Debatten der Gegenwart eine bedeutende Rolle ein.


Joan Robinson bezeichnete die Vertreter des sogenannten [[Neokeynesianismus]], also der Neoklassischen Synthese und des IS-LM-Modells, als Bastard-Keynesianer,<ref>Joan Robinson: ''Review of Money, Trade and Economic Growth by H. G. Johnson.'' In: ''Economic Journal.'' 72, September 1962, S. 691</ref> die sich zu Unrecht auf Keynes berufen würden.
Ihre öffentlichen Stellungnahmen zu politischen Ereignissen waren unter Gegnern und Freunden häufig umstritten; ihre Zivilcourage wurde oft als Unnachgiebigkeit wahrgenommen und bekämpft, insbesondere ihre Arbeit zum [[Eichmann-Prozess]]. Durch ihr politisches Hauptwerk ''[[Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft]]'' Anfang der 1950er Jahre wurde sie öffentlich bekannt. ''[[Vita activa oder Vom tätigen Leben]]'' gilt als Arendts philosophisches Hauptwerk.
[[File:Martha Cohn.jpg|mini|Martha Cohn, ca. 1899]]
Als Quellen für ihre Überlegungen nutzte Arendt neben philosophischen, politischen und historischen Dokumenten unter anderem Biografien und literarische Werke. Diese Texte wertete sie wortgetreu aus und konfrontierte sie mit ihren eigenen Denkansätzen.
[[File:Paul Arendt.jpg|mini|Paul Arendt, ca. 1900]]


Das Modell wird aktuell kritisiert,<ref>[[David Romer]]: ''Keynesian Macroeconomics without the LM Curve.'' In: ''Journal of Economic Perspectives.'' Vol. 14, No. 2, Frühling 2000, S. 149–169 ([http://elsa.berkeley.edu/~dromer/papers/JEP_Spring00.pdf PDF; 184&nbsp;kB])</ref> weil die Notenbanken die Geldmenge nicht mehr beachten und das Modell nicht den für Investitionen entscheidenden Realzins behandelt. Als neues Standardmodell wird ein [[Keynesianisches Konsensmodell]] diskutiert,<ref>[[Johann Graf Lambsdorff]] & Christian Engelen: ''Das Keynesianische Konsensmodell.'' In: ''WiSt – Wirtschaftswissenschaftliches Studium.'' Heft 8, August 2007, S. 387–394 ([http://www.wiwi.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/lehrstuehle/lambsdorff/downloads_ss_07/Das_Keynesianische_Konsensmodell.pdf PDF; 642&nbsp;kB])</ref> in dem die Zentralbank nicht die Geldmenge steuert, sondern gemäß der [[Taylor-Regel]] den Zinssatz bestimmt.<ref>Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der [[Universität Passau]]: ''{{Webarchiv|url=http://www.wiwi.uni-passau.de/2086.html |wayback=20131120031746 |text=Abschied von der LM-Kurve |archiv-bot=2019-09-11 11:00:32 InternetArchiveBot }}''</ref>
== Zu vielen wieten Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Hannah Arendt}}


== Hintergrund ==
== Werke ==
=== Bücher, Vorlesungen und größere Schriften ===
* ''[[w:Der Liebesbegriff bei Augustin|Der Liebesbegriff bei Augustin]]. Versuch einer philosophischen Interpretation.'' Berlin 1929. Neuausgaben: Philo Verlagsgesellschaft, Berlin und Wien 2003, ISBN 3-86572-343-8; Meiner Verlag, Hamburg 2018 (mit einer Einleitung und Anmerkungen von F.A. Kurbacher), ISBN 978-3-7873-2990-8, 174 S. (''Dissertation'')
* ''The Origins of Totalitarianism.'' New York 1951, dt. [[w:Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft|Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft]], Frankfurt a. M., 1955; 10. Auflage. Piper, München 2003, ISBN 3-492-21032-5.
* ''Über den Totalitarismus. Texte Hannah Arendts aus den Jahren 1951 und 1953'' (Vorwort und abschließende Bemerkungen zur 1. Auflage von ''The Origins of Totalitarianism'' und Kontroverse mit Eric Voegelin). Übers. Ursula Ludz, Kommentar Ingeborg Nordmann. Hannah-Arendt-Institut, Dresden 1998, ISBN 3-931648-17-6.
* ''Rahel Varnhagen: The Life of a Jewess''. London 1958, dt. [[w:Rahel Varnhagen (Arendt)|Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik]]. Piper, München 1959; Neuauflagen: 1981–1998, ISBN 3-492-20230-6.
* ''The Human Condition.'' University Press, Chicago 1958; dt. [[Vita activa oder Vom tätigen Leben]], Kohlhammer, Stuttgart 1960; Piper, München 1967, 3. Auflage, 2002, ISBN 3-492-23623-5.
* ''Eichmann in Jerusalem: A Report on the Banality of Evil.'' New York 1963, dt. ''[[Eichmann in Jerusalem]]. Ein Bericht von der Banalität des Bösen.'' Piper, München 1964; 14. Auflage, 1986, ISBN 3-492-20308-6.
* ''On Revolution''. New York 1963, dt.: ''[[w:Über die Revolution|Über die Revolution]]''. Piper, München 1963, 4. Auflage, 2000, ISBN 3-492-21746-X.
* Some Questions of Moral Philosophy 1965, dt. ''Einige Fragen der Ethik. Vorlesung in vier Teilen.'' In: ''[[w:Über das Böse|Über das Böse]]. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik'', Piper, München 2006, ISBN 3-492-04694-0, (engl. ''Responsibility and Judgment'') [https://www.welt.de/print-welt/article204429/Dies-haette-nie-geschehen-duerfen.html Einleitung], posthum erstmals veröffentlicht
* ''On Violence.'' New York, London 1970, dt. [[w:Macht und Gewalt|Macht und Gewalt]], Piper, München 1970; 15. Auflage, 2003, ISBN 3-492-20001-X. Anhang: [[Adelbert Reif]]: Interview mit Hannah Arendt zu ''Macht und Gewalt,'' 1970
* ''Lectures on Kant’s Political Philosophy'', Chicago 1982, dt. ''Das Urteilen. Texte zu Kants politischer Philosophie.'' Piper, München 1985, ISBN 3-492-22560-8, Vorlesung 1970, posthum erstmals veröffentlicht
* ''The Life of the Mind.'' New York 1978, dt. ''Vom Leben des Geistes''. Bd. 1: ''Das Denken.'' Bd. 2: ''Das Wollen.'' Piper, München 1979, ISBN 3-492-22555-1, Vorlesungen 1973 und 1974, posthum erstmals veröffentlicht
* ''Denktagebuch 1950–1973.'' Hrsg. Ursula Ludz, Ingeborg Nordmann in Zusammenarbeit m. d. Hannah-Arendt-Institut, Dresden. 2 Bände. Piper, München & Zürich 2002, ISBN 3-492-04429-8, posthum erstmals veröffentlicht.
* ''The Jewish Writings.'' Hrsg. Jerome Kohn, Ron H. Feldman, Schocken, New York 2007, ISBN 978-0-8052-4238-6, Rezensionen:<ref>Rezensionen von ''The Jewish Writings'', [[Judith Butler]]: [http://www.lrb.co.uk/v29/n09/butl02_.html ''‘I merely belong to them’''.] In: ''[[London Review of Books]]'' (LRB), 10.&nbsp;Mai 2007, (englisch) und<br /> Natan Sznaider: [https://www.nzz.ch/rueckkehr_in_die_geschichte-1.592260 ''Rückkehr in die Geschichte''.] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'', 1.&nbsp;Dezember 2007, S.&nbsp;27.</ref>
* ''Mir ist, als müsste ich mich selbst suchen gehen. Das private Adressbuch 1951–1975.'' Hrsg. Christine Fischer-Defoy, Koehler & Amelang, Leipzig 2007, ISBN 978-3-7338-0357-5.
* ''Sokrates. Apologie der Pluralität''. Aus dem Englischen von Joachim Kalka. Matthes & Seitz, Berlin 2015, ISBN 978-3-95757-168-7, Rezension:<ref>Rezension von ''Sokrates. Apologie der Pluralität'', [[Jürgen Busche]]: [https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/pluralitaet-zulassen ''Pluralität zulassen''.] In: ''[[der Freitag]]'', 17.&nbsp;Februar 2016.</ref>


[[Datei:Islm.svg|miniatur|IS-Kurve verschiebt sich nach rechts, im neuen Gleichgewicht Vergrößerung des Volkseinkommens und Zinses]]
=== Essays, Artikel und kleine Schriften ===
* ''Die verborgene Tradition. Acht Essays'' (1932–1948). Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1976, ISBN 3-518-36803-6; [vergriffen ab 2010] Jüdischer Verlag, 2000, ISBN 3-633-54163-2, darin: ''Zueignung an Karl Jaspers.'' 1947, ''[[Über den Imperialismus]]'' 1946, ''Organisierte Schuld'' 1946, ''Die verborgene Tradition'' 1948, ([[Stefan Zweig]]) ''Juden in der Welt von gestern'' 1944, ''Franz Kafka'', (von Neuem gewürdigt) 1946, ''[[Aufklärung und Judenfrage]]'' 1932, ''Der Zionismus aus heutiger Sicht'' (englisch 1945)
* ''What is Existenz Philosophy?'' New York 1946. ''[[Was ist Existenzphilosophie?]]''. In: ''Sechs Essays'', Schriften der [[Die Wandlung (Monatszeitschrift)|Wandlung]] 3, Heidelberg 1948, Neuerscheinung: Verlag Anton Hain, Frankfurt a. M. 1990, ISBN 3-445-06011-8.
* ''Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher.'' Beiträge für die deutsch-jüdische Emigrantenzeitung „Aufbau“ 1941–1945. Hrsg. [[Marie Luise Knott]], Piper, München 2004, ISBN 3-492-24178-6.
* ''From the [[Dreyfus-Affäre|Dreyfus Affair]] to France Today''. In: ''Essays on Antisemitism.'' Koppel S. Pinson (Hrsg.); Salo W. Baron (Vorwort). Verlag: Conference on Jewish Relations, New York 1946 (nur in dieser 2. Auflage enthalten). Reihe: Jewish Social Studies. Publications, Bd. 2, S.&nbsp;173–217. Das Buch ist in der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]], Standort Leipzig, vorhanden. (Einzelheiten zu der Vorläufer-Fassung von 1942 und einer weiteren Überarb. in ''Origins…'' bei Ludz, Arendt-Bibliografie in ''Ich will verstehen'', Titel-Nr.&nbsp;019, S.&nbsp;260).
* ''Reflections on Literature and Culture.'' Hrsg. und Vorwort Susannah Young-Ah Gottlieb. Stanford University Press SUP, Stanford, Calif. 2007, ISBN 978-0-8047-4499-7 (engl. – Das Buch enthält etliche schwer greifbare Aufsätze Arendts, u.&nbsp;a. aus den 1930er Jahren. Buch auf dem deutschen Markt greifbar. U.&nbsp;a. über: [[Duineser Elegien]], [[Friedrich von Gentz|Gentz]], [[Adam Müller von Nitterdorf|Adam Müller]], [[Käte Hamburger]], Dostojewski: [[Die Dämonen (Dostojewski)|Die Dämonen]], [[Ralph Waldo Emerson|Emerson]]-[[Henry David Thoreau|Thoreau]]-Preisrede, Franz. [[Existentialismus]], [[Bernard Lazare]], [[Marcel Proust|Proust]], [[Rudyard Kipling|Kipling]] (dieser Text ist identisch mit dem entsprechenden Kapitel aus „Elemente und Ursprünge“), den Maler Carl Heidenreich, von dem das Frontispiz stammt, und [[Herman Melville]]. Im Anhang werden Arendts unterschiedliche dt.-engl. Versionen verglichen mit Stefan Zweig, Kafka, „Kultur und Politik“, Brecht.)
* ''Israel, Palästina und der Antisemitismus. Aufsätze'' (1943–1964). Hrsg. [[Eike Geisel]], [[Klaus Bittermann]] Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1991, ISBN 3-8031-2196-5 (Übers. d. amerikan. Originalfassung)
* ''Zur Zeit. Politische Essays'' (1943–1975). Rotbuch, Hamburg 1999, ISBN 3-434-53037-1, darin: [[Wir Flüchtlinge]]<ref>Hannah Arendt: {{Webarchiv |url=http://www.documenta14.de/de/south/35_we_refugees |wayback=20160414204743 |text=''We Refugees.''}}. In: ''[[documenta 14]]'', (englisch).</ref> 1943
* ''Nach Auschwitz. Essays und Kommentare'' (1944–1965). Hrsg. Eike Geisel, Klaus Bittermann, Edition Tiamat, Berlin 1989, ISBN 3-923118-81-3.
* ''Es gibt nur ein einziges [[Menschenrecht]].'' In: [[Die Wandlung (Monatszeitschrift)|Die Wandlung]]. Hrsg. [[Dolf Sternberger]]. Lambert Schneider, Heidelberg 4. Jg., Dezember 1949, S.&nbsp;754–770 (Übersetzung von: ''›The Rights of Man‹. What Are They?'' In: ''Modern Review'', NY 1949, 3 (1), S.&nbsp;24–36)
* ''Fragwürdige Traditionsbestände im politischen Denken der Gegenwart. Vier Essays''. [[Europäische Verlagsanstalt]], Frankfurt a.&nbsp;M. 1957, aus dem amerikanischen Englisch übertragen von [[Charlotte Beradt]],(darin der wichtige Essay „Was ist Autorität?“<ref>zuerst als Vortrag beim [[Kongress für kulturelle Freiheit|Congress of Cultural Freedom]] Mailand, Sept. 1955, unautorisierte deutsche Übers. in ''[[FORVM]]'', 1955, S.&nbsp;385ff; Text von Arendt aufgeteilt, Teil 1 und 2 in Engl. 1956 publiziert; Teil 3 unter diesem Titel, aber neu überarbeitet in ''[[Der Monat]]'', Nov. 1955; auch im Winter 1955 von ihr in dieser (Nov.-)Form in Frankfurt, Köln und Berlin als Vortrag gehalten; weitere Überarb. durch sie in späteren Auflagen, auch in folgenden engl. Fass. weiter überarb.</ref>)
* ''In der Gegenwart. Übungen zum politischen Denken II.'' Hrsg. Ursula Ludz. Piper, München 2000, ISBN 3-492-22920-4; Texte 1944–1975, darin u.&nbsp;a.: ''Gestern waren sie noch Kommunisten ….'' 1953 und ''Die Lüge in der Politik. Überlegungen zu den Pentagon Papieren'' 1971.
* ''Was ist Politik?'' (Fragmente aus dem Nachlass 1950–1959), Vorwort: Kurt Sontheimer, Hg.: Ursula Ludz, Piper, München 1993, ISBN 3-492-23770-3 (TB 2. Auflage. 2005)
* ''Un viatique pour lire [[Niccolò Machiavelli|Machiavel]]'' (Kleine Anleitung, M. zu lesen) Bisher nicht veröff. Texte von 1955, Vorlesungen an der Univ. Berkeley (frz. Übers. von Marie Gaille-Nikodimov) in: ''Magazine littéraire'', Paris, No. 397, Avril 2001, dito brasilianisch-port. Übers. (aus dem Frz. von Gabriel Cohn) [http://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0102-64452002000100015#nt02 scielo.br] Original, als Scan des Ms. (englisch) siehe Weblinks: The Hannah Arendt Papers, in der Library of Congress, 33 S. (ebenfalls über andere polit. Denker der Zeit, u.&nbsp;a. [[John Locke|Locke]], [[Jean-Jacques Rousseau|Rousseau]], [[Thomas Hobbes|Hobbes]], Montesquieu, [[Alexis de Tocqueville|Tocqueville]])
* ''Die Ungarische Revolution und der totalitäre Imperialismus''. Aus dem amerikanischen Englisch übertragen von Charlotte Beradt. Piper, München 1958.
* ''Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Übungen im politischen Denken I.'' Texte 1954–1964. Hg. Ursula Ludz, Piper, München 1994, 2. durchgesehene Aufl. 2000, ISBN 3-492-21421-5; darin u.&nbsp;a.: [[Die Krise in der Erziehung]] 1958, ''[[Wahrheit und Politik]]'' 1967 (Originalfassung: Between Past and Future 1961, erweitert 1968)
* ''Menschen in finsteren Zeiten''. Essays u.&nbsp;a. Texte 1955–1975. Hg. von Ursula Ludz, Piper, München 2001, ISBN 3-492-23355-4. (Originalfassung: ''Men in Dark Times.'' New York 1968)
* Zusammen mit [[Günther Anders|Günther Stern]]: ''Rilkes „Duineser Elegien“.'' (1930) Nachdruck in Ulrich Fülleborn, Martin Engel: ''Materialien zu Rilkes D. E.,'' Bd. 2: Forschungsgeschichte. Suhrkamp, Frankfurt 1982, ISBN 3-518-38510-0, S.&nbsp;45–65.
* ''Ich selbst, auch ich tanze. Die Gedichte.'' Hg. und Nachwort [[Irmela von der Lühe]]. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-05716-5.<ref>Maria Behre: [http://literaturkritik.de/id/21627 ''„Bei Gesprächen hineingestreut wie Gastgeschenke“''.] In: ''[[Literaturkritik.de]]'', 11.&nbsp;Februar 2016, Rezension von ''Ich selbst, auch ich tanze. Die Gedichte.''</ref>
* ''Wahrheit und Lüge in der Politik'', Piper, München 2013, ISBN 978-3-492-30328-6, (Zwei Essays, zuerst veröffentlicht 1971 und 1972).
* ''Die Freiheit, frei zu sein.'' Aus dem amerikanischen Englisch von Andreas Wirthensohn. Nachwort von Thomas Meyer. DTV, München 2018, ISBN 978-3-423-14651-7. Dieser im Zusammenhang mit ''Über die Revolution'' (engl. 1963, dt. 1965) entstandene englische undatierte Text ist zu Arendts Lebzeiten nicht erschienen. Laut Thomas Meyer (S.&nbsp;46) ist es wahrscheinlich, dass ihre am 21.&nbsp;April 1967 in Chicago gehaltene Rede ''Revolution and Freedom'' eine veränderte Version dieses Manuskripts darstellt.<ref>Rezensionen von ''Die Freiheit, frei zu sein'' von Claudia Mäder: [https://www.nzz.ch/feuilleton/lust-auf-freiheit-und-hunger-nach-brot-hannah-arendt-freiheit-frei-zu-sein-ld.1348551 ''Lust auf Freiheit und Hunger nach Brot''.] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'', 19.&nbsp;Januar 2018;<br />Michael Opitz: [http://www.deutschlandfunkkultur.de/hannah-arendt-die-freiheit-frei-zu-sein-ihre-freiheit-kennt.1270.de.html?dram:article_id=408561 ''Ihre Freiheit kennt weder Not noch Furcht''.] [[Deutschlandfunk]], 18.&nbsp;Januar 2018;<br /> [[Gustav Seibt]]: [http://www.sueddeutsche.de/kultur/politische-philosophie-die-welt-als-stoff-des-handelns-1.3823259 ''Politische Philosophie. Die Welt als Stoff des Handelns''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 12.&nbsp;Januar 2018.<br /> Maria Behre: [https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=24748# ''Freiheit von Furcht statt Furcht vor der Freiheit''.] In: ''Literaturkritik.de'', 27.&nbsp;Juli 2018.</ref>
** Stark gekürzte Fassung dieses Essays als Vorabdruck: [http://www.zeit.de/2018/02/hannah-arendt-essay-freiheit-revolution-zyklus-zeitalter ''Revolutionen. Die Freiheit, frei zu sein; von Hannah Arendt''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 2/2018, S.&nbsp;42.
** Englisches Original: [https://lithub.com/never-before-published-hannah-arendt-on-what-freedom-and-revolution-really-mean/ Never-Before-Published Hannah Arendt on What Freedom and Revolution Really Mean.]
* ''Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur?'' Piper, München 2018, ISBN 978-3-492-23828-1.


Das IS-LM-Modell befasst sich mit den Gesamtgrößen einer Volkswirtschaft. Entscheidend sind die Gleichgewichte auf dem Gütermarkt (gesamtwirtschaftliche Güternachfrage = gesamtwirtschaftliches Güterangebot = Volkseinkommen) sowie dem Geldmarkt (Geldnachfrage = Geldangebot).
=== Kritische Gesamtausgabe ===
Die IS-Kurve repräsentiert eine Gütermarktgleichgewichtskurve. Als solche stellt sie alle Kombinationen von Zins (i) und Volkseinkommen (Y) dar, für die der Gütermarkt im Gleichgewicht ist.
* ''The Modern Challenge to Tradition: Fragmente eines Buchs'', Kritische Gesamtausgabe Band 6, Wallstein Verlag, Göttingen 2018 ISBN 978-3-8353-3192-1
Die LM-Kurve ist eine Geldmarktgleichgewichtskurve und gibt alle Kombinationen von Zinssatz (i) und Volkseinkommen (Y) an, für die auf dem Geldmarkt ein Gleichgewicht besteht. Im Schnittpunkt der IS-Kurve mit der LM-Kurve besteht ein simultanes Gleichgewicht des Gütermarktes und des Geldmarktes und damit ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht.
* ''Sechs Essays: Die verborgene Tradition'', Kritische Gesamtausgabe Band 3, Wallstein Verlag, Göttingen 2019 ISBN 978-3-8353-3278-2
** Rezension der GA: Elke Schmitter: ''Ende der Lotterie.'', Der Spiegel, #7, 9. Februar 2019, S. 110f.


Dieser Gleichgewichtspunkt wird jedoch nur theoretisch erreicht, da es nach [[John Maynard Keynes|Keynes]] in der Praxis ständig Veränderungen gibt, die zu einer Verschiebung des Gleichgewichtpunktes führen. In dem IS-LM-Modell wird daher untersucht, welche Auswirkungen verschiedene Ungleichgewichte haben.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Hannah Ahrendt}}
* {{WikipediaDE|Hannah Ahrendt}}


== Definitionen ==
== Literatur ==
* Monika Boll, Dorlis Blume, Raphael Gross (Herausgeber): ''Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert''. Piper, München 2020, ISBN 978-349207035-5
* [http://www.bpb.de/publikationen/G5S3FW,0,Hannah_Arendt.html ''Aufsätze zur Aktualität von Arendt''.] In: ''[[Aus Politik und Zeitgeschichte]].'' Herausgegeben von der [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 25. September 2006.
* Delbert Barley: ''Hannah Arendt. Einführung in ihr Werk.'' (= ''Alber-Kolleg Philosophie''). Alber, Freiburg im Breisgau 1990, ISBN 3-495-47662-8.
* Karl-Heinz Breier: ''Hannah Arendt zur Einführung.'' 4. Auflage. Junius, Hamburg 2011. ISBN 978-3-88506-345-2.
* Antonia Grunenberg: ''Arendt''. Herder, Freiburg im Breisgau 2003, ISBN 3-451-04954-6.
* Wolfgang Heuer: ''Hannah Arendt''. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1987, 7. Auflage, 2004, ISBN 3-499-50379-4 (auch in Französisch, ISBN 2-87711-296-9 und in Polnisch, ISBN 83-926276-0-1).
* Wolfgang Heuer, Bernd Heiter, Stefanie Rosenmüller (Hrsg.): ''Arendt-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung.'' J.B. Metzler, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-476-02255-4.
* Derwent May: ''Hannah Arendt. Eine bedeutende Repräsentantin deutsch-jüdischer Kultur.'' Heyne, München 1990, ISBN 3-453-03795-2.
* Alois Prinz: ''Hannah Arendt oder Die Liebe zur Welt.'' Insel, Berlin 2012, ISBN 978-3-458-35872-5.
* Sibylle Quack: ''Cora Berliner, Gertrud Kolmar, Hannah Arendt. Straßen am „[[Denkmal für die ermordeten Juden Europas]]“ ehren ihr Andenken.'' (= ''Jüdische Miniaturen.'' Band 33). Hentrich & Hentrich, Berlin 2005, ISBN 3-938485-12-4.
* Philosophie-Magazin: ''Hannah Arendt – Die Freiheit des Denkens.'' Sonderausgabe Juni 2016.
* Judith N. Shklar: ''Über Hannah Arendt.'' Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Hannes Bajohr, Matthes & Seitz, Berlin 2020, ISBN 978-3-95757-797-9.
* Grit Straßenberger: ''Hannah Arendt zur Einführung.'' Junius, Hamburg 2015, ISBN 978-3-88506-089-5.<ref>Maria Behre: [http://literaturkritik.de/id/22590 ''Was ist Politik nach Hannah Arendt?''] In:  ''[[literaturkritik.de]]'', 9.&nbsp;Oktober 2016, Rezension von ''Hannah Arendt zur Einführung''.</ref>
* Annette Vowinckel: ''Arendt''. (= ''Grundwissen Philosophie''). Reclam, Leipzig 2006, ISBN 3-379-20303-3.<ref>Maria Behre: [http://literaturkritik.de/id/21626 ''Performativität des Handelns''.] In: ''[[literaturkritik.de]]'', 8.&nbsp;Februar 2016, Rezension von ''Arendt'' von Annette Vowinckel.</ref>
* Thomas Wild: ''Hannah Arendt. Leben, Werk, Wirkung.'' (= ''Suhrkamp-BasisBiographie'', Band 17). Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-18217-X.
* Elisabeth Young-Bruehl: ''Hannah Arendt. Leben, Werk und Zeit.'' Fischer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-596-16010-3. (Amerikanische Originalausgabe: ''Hannah Arendt. For Love of the World.'' Yale University Press 1982) (umfassende Biografie).


Das IS-LM-Modell wird im neoklassischen Zusammenhang betrachtet, d.&nbsp;h. es wird von flexiblen Löhnen ausgegangen.
== Weblinks ==
 
{{Commonscat|3=S}}
''Gütermarktgleichgewicht (IS-Kurve):''
{{Wikiquote}}
 
{{Wikibooks|Soziologische Klassiker/ Arendt, Hannah|Biografie und Werk Hannah-Arendts}}
<math>\ C(Y) + I(i) + G = Y </math>
 
* C: [[Konsum|Privater Konsum]]
* Y: [[Volkseinkommen]]
* I: [[Investition]]en  in den Formeln wird oft "IS" verwendet
* i: [[Zinssatz]]
* G: [[Staatskonsum]]
 
Die IS-Kurve hat eine negative Steigung, da die Investitionen (I) mit steigendem Zinssatz (i) abnehmen, womit der Gütermarkt nur bei einem niedrigeren Volkseinkommen (Y) im Gleichgewicht sein kann.
 
''Geldmarktgleichgewicht (LM-Kurve):''
 
<math>\ L(Y,i) = \frac{M}{P}</math>
 
* L: [[Geldnachfrage]] ("L" steht für Liquidity preference)
* Y: [[Volkseinkommen]]
* i: [[Zinssatz]]
* M: [[nominales Geldangebot]] ("M" steht für Money supply)
* P: [[Preisniveau]]
* reales Geldangebot <math>\ = \frac{M}{P} </math>
 
Die LM-Kurve hat eine positive Steigung, weil die Geldnachfrage (L) mit steigendem Volkseinkommen (Y) zunimmt. Mit der erhöhten Geldnachfrage kann der Geldmarkt jedoch nur bei einem höheren Zinssatz (i) im Gleichgewicht sein.
 
== Wirkungsketten ==
[[Datei:Bild zzz13.png|thumb|Hochkant|700px|Wikipedia:Das IS-LM-Modell und seine Wirkungsketten]]
 
Wenn der Staat auf dem [[Gütermarkt]] selbst als Nachfrager auftaucht, dann verschiebt sich die IS-Kurve nach rechts. Je nach Lage der LM-Kurve kann dies eine Steigerung des Volkseinkommens Y bedeuten. Diese Art von expansiver [[Fiskalpolitik]] kann über ''[[deficit spending]]'' initiiert werden.
 
Halten die Haushalte vermehrt [[Spekulationskasse]] (das ist die Geldhaltung, um bei günstigem Zins und Wertpapierkurs auf diese zurückgreifen zu können), dann wirkt das ''deficit spending'' wie eine Initialzündung der Wirtschaft. Das ist damit begründet, dass der [[Multiplikator (Volkswirtschaft)|Multiplikator]] (in diesem Fall der [[Staatsausgabenmultiplikator]]) in Gang gesetzt wird.
 
Die Wirkungsweise des Multiplikators ist simpel: Erhöht sich die Nachfrage (in diesem Fall vom Staat) auf dem Gütermarkt, dann steigt natürlich auch die [[Produktion]]. Wenn die Produktion steigt, dann benötigen die Unternehmer mehr Arbeitnehmer. Diese bekommen ein Gehalt, das sie teilweise konsumieren (abhängig von der marginalen Konsumneigung). Der dadurch zusätzliche Konsum initiiert eine weitere Ausweitung der Produktion, was bedeutet, dass wiederum erneut Arbeitskräfte benötigt werden, die ihrerseits wieder ein zu konsumierendes Gehalt beziehen.
 
Diese Idee der Staatsverschuldung geht nicht, wie vielfach angenommen auf Keynes, sondern auf [[Abba P. Lerner]] zurück. Keynes forderte hingegen zuvor gebildete Rücklagen. Da ''deficit spending'' (die Rechtsverschiebung der IS-Kurve) eine [[Staatsverschuldung|Verschuldung des Staates]] darstellt, sollte dieser, wenn die Wirtschaft blüht, durch die vermehrten Steuereinnahmen die Schulden wieder zurückzahlen ([[Surplus saving]]). Der Staat betreibt somit eine [[antizyklische Wirtschaftspolitik]] zur Glättung der Konjunkturschwankungen. Halten die Haushalte allerdings ausschließlich [[Transaktionskasse]] (das ist die Geldmenge, die zum Kauf von Gütern gebraucht wird), dann hat diese Politik aufgrund der vertikalen Lage der LM-Kurve zur Folge, dass nur der Zins steigt und das Volkseinkommen gleich bleibt. Diesen Zustand nennt man [[Crowding-out]] (Verdrängung privater Nachfrage, die infolge einer Staatsausgabenerhöhung eintreten kann).
 
== Hicks-Diagramm ==
 
Bei der Darstellung der IS-LM-Funktionen im 1. Quadranten handelt es sich um das sogenannte '''Hicks-Diagramm,''' das nach [[John R. Hicks]] benannt ist.
 
== Modellerweiterung ==
 
{{Hauptartikel|Mundell-Fleming-Modell}}
 
Das traditionelle IS-LM-Modell erklärt gesamtwirtschaftliche Gleichgewichte lediglich für [[geschlossene Volkswirtschaft]]en und ohne Berücksichtigung des Arbeitsmarktes. Unter Berücksichtigung von Zahlungsbilanz-Zusammenhängen kann das Modell auch [[offene Volkswirtschaft]]en modellieren. Hierzu wird es um eine dritte Kurve, die so genannte ZZ-Kurve erweitert. Diese stellt alle Kombinationen aus Zins und Einkommen dar, für die es zu einer ausgeglichenen Zahlungsbilanz kommt.
 
== Kritik ==


In der aktuellen Volkswirtschaftslehre wird das IS/LM-Modell wie auch das AS/AD-Modell inzwischen als eine veraltete Modellstruktur betrachtet, die aber noch immer in vielen Lehrbüchern zu finden ist. Man geht heute davon aus, dass eine Notenbank den Zins für das Zentralbankgeld festlegt und dabei ihr Inflationsziel einzuhalten bestrebt ist, ohne mit ihrer [[Geldpolitik]] eine größere [[Output-Lücke]] durch eine Rezession oder gar Depression zu verursachen.<ref>[[Peter Bofinger]]: ''Grundzüge der Volkswirtschaftslehre.'' 3. Auflage. Pearson Studium, München 2011, S. 495</ref> Die Notenbank betreibt keine Geldmengenpolitik und der Zins für Zentralbankgeld ist kein Gleichgewichtszins an einem Geldmarkt, sondern wird von der Notenbank bestimmt. Nachfrage und Investition werden negativ vom Zinsniveau beeinflusst. Dabei ist vom [[Realzins]] auszugehen, während das IS/LM-Modell keinen Unterschied zwischen Nominalzins und Realzins kannte.
'''Datenbanken'''
* {{DNB-Portal|11850391X}}
* {{DDB|Person|11850391X}}
* [http://memory.loc.gov/ammem/arendthtml/arendthome.html ''The Hannah Arendt Papers''.] Manuscript Division, Library of Congress; [http://lcweb2.loc.gov/service/mss/eadxmlmss/eadpdfmss/2001/ms001004.pdf loc.gov] (PDF; 203 kB)


Bereits frühzeitig wurde die wirtschaftspolitische Anwendung des Modells kritisiert. So bleibt fraglich, ob eine staatliche Nachfragepolitik tatsächlich zu mehr Wirtschaftswachstum und einer Senkung der Arbeitslosigkeit führt. Dieser Effekt wird schwächer ausfallen, wenn Teile des zusätzlichen Einkommens von den Haushalten gespart werden, oder wenn Güter konsumiert werden, durch die kaum neue Arbeitsplätze entstehen. Dieses Problem erkannte auch Keynes schon und propagierte deshalb die Steigerung des staatlichen Konsums, der in arbeitsintensive Bereiche gelenkt werden kann.
'''Biografien'''
* Sibylle Duda, Luise F. Pusch: {{FemBio|http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/hannah-arendt}}
* {{GDW|hannah-arendt}}


Ein politökonomisches Problem resultiert, sofern die Bereitschaft zum Sparen in Boomzeiten zu gering ausfällt, weil sich diese nicht politisch vermitteln lässt. In diesem Fall führt das Modell in der Praxis häufig zu stetig wachsender Staatsverschuldung.
'''Kritische Gesamtausgabe'''
* [http://www.arendteditionprojekt.de/ arendteditionprojekt.de]


[[Axel Leijonhufvud]] und [[Robert W. Clower]] äußerten seit den 1960er Jahren grundsätzliche Kritiken an der Interpretation von Keynes' [[Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes|General Theory]], die Hicks mit dem IS-LM-Modell vorgelegt hatte.<ref>{{Literatur| Titel=On Keynesian economics and the economics of Keynes: a study in monetary theory|Autor=[[Axel Leijonhufvud]]|Ort=New York|Verlag=Oxford University Press|Jahr=1968}}</ref><ref>{{Literatur| Titel= Über Keynes und den Keynesianismus : eine Studie zur monetären Theorie |Autor=[[Axel Leijonhufvud]]|Ort=Köln|Verlag=Kiepenheuer & Witsch|Jahr=1973}}</ref><ref>Brian Snowdon: [http://www-ceel.economia.unitn.it/staff/leijonhufvud/interview.pdf Outside the Mainstream: an Interview with Axel Leijonhufvud], Northumbria University, 17. Mai 2002. Abgerufen am 1. Januar 2015.</ref><ref>Robert W. Clower: ''The Keynesian Counter-Revolution: A Theoretical Appraisal''. In: [[Frank Hahn]], F.P.R. Brechling (Hrsg.): ''The Theory of Interest Rates''. Macmillan 1965.</ref> Sie argumentierten, dass dieses als Erklärung von unfreiwilliger [[Arbeitslosigkeit]] inadäquat sei und wiesen darauf hin, dass Keynes die Bedeutung von Nicht-Gleichgewichtsphänomenen betont hätte, die im IS-LM-Modell nicht behandelt werden. Es gäbe auf einem [[Markt (Wirtschaftswissenschaft)|Markt]] auch Kräfte, die destabilisierend wirken.<ref>[[Peter W. Howitt]]: {{Webarchiv|text=A Dictionary Article on Axel Leijonhufvud’s ''On Keynesian Economics and the Economics of Keynes: A Study in Monetary Theory'' |url=http://www.econ.brown.edu/fac/Peter_Howitt/publication/Dalloz.pdf |wayback=20060907094948 |archiv-bot=2018-04-15 16:49:31 InternetArchiveBot }}. [[Brown University]]. 29. Januar 2002, S. 2. Abgerufen am 1. Januar 2015.</ref><ref>[[Robert W. Clower]], [[Axel Leijonhufvud]]: ''The Coordination of Economic Activities: A Keynesian Perspective''. In: ''[[The American Economic Review]]'' 65(2), 1975, S. 182–188, {{JSTOR|1818850}}.</ref> Leijonhufvud hält die [[Neoklassische Synthese]] daher für „vollkommen inkorrekt in ihrer Interpretation von Keynes.“<ref>„the neoclassical synthesis is utterly incorrect in its interpretation of Keynes“. Zitiert nach: Brian Snowdon: [http://www-ceel.economia.unitn.it/staff/leijonhufvud/interview.pdf Outside the Mainstream: an Interview with Axel Leijonhufvud], Northumbria University, 17. Mai 2002, S. 7. Abgerufen am 1. Januar 2015.</ref>
'''Radiointerviews'''
* [https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/juedisches-leben-09-hannah-arendt/-/id=2847740/did=14723246/nid=2847740/la9s30/index.html Hannah Arendt im Gespräch mit Joachim Fest über Adolf Eichmann und die "Banalität des Bösen" von 1964 |SWR2 Archivradio]


[[Milton Friedman]] kritisierte, nach seiner Theorie des sogenannten [[Time lag]]s, dass so viel Zeit zwischen dem Rückgang des Konsums und dem Wirken der staatlichen Nachfrageprogramme vergehe, dass sich die Konjunktur meist schon von alleine erholt hat und sich in einer Boomphase befindet. Durch den zusätzlichen staatlichen Konsum werde die Konjunktur überhitzt und es kommt zur [[Inflation]].
'''Fernsehinterviews'''
* [https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw Hannah Arendt im Gespräch mit Günter Gauss. Aus der Sendung „Zur Person“ vom 28. Oktober 1964]


Eine grundsätzlichere Kritik an den Modellannahmen wurde in den letzten Jahren von [[John B. Taylor]] und [[David Romer]] formuliert. Diese beiden Ökonomen stellen heraus, dass für Investoren die Realzinsen und nicht die nominalen Zinsen relevant sind. Daher wird die IS-Kurve in dem Modell nicht korrekt abgetragen (oder sollte mit der Inflationsrate verschoben werden). Insbesondere kritisieren sie aber die Annahme einer Geldmengenfixierung durch die Zentralbank. Realitätsnäher sei es, die Zentralbank durch eine Zinsregel zu beschreiben, die sogenannte [[Taylor-Regel]]. Die Zentralbank kann hierbei mit Hilfe ihrer Kreditvergabe an die Banken den nominalen und realen Zinssatz der Wirtschaft steuern. Sie agiert dabei mit dem Ziel einer Stabilisierung der Wirtschaft und erhöht den Realzins im Boom oder bei hoher Inflation und senkt ihn in der Rezession oder in der Deflation. Schwankungen der Geldmenge sind bei dieser Betrachtung nur noch eine Begleiterscheinung der Modellierung. Die Kritik lässt sich dadurch im Modell berücksichtigen, dass die LM-Kurve, die ein Gleichgewicht auf dem Geldmarkt beschreibt, durch eine solche Politikregel ersetzt wird.
'''Verschiedenes'''
 
* [http://www.bildungsserver.de/Hannah-Arendt-1906-1975--4630.html Linkliste zu Hannah Arendt] im Deutschen Bildungsserver
[[Joachim Stiller]] übt aller schärfste Kritik am IS-LM-Modell, das er für eine Schalatanerie und für eine reine Pseudotheorie hält. Diese Kritik stellt er teilweise in seiner Schrift [http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_is_lm_modell.pdf Das IS-LM-Modell] dar.
* [http://www.philo.de/Philosophie-Seiten/personen/arendt.shtml Linkliste zu Hannah Arendt] auf ''philo.de''
 
* [http://re-visionen.net/rezension-zu-arendt-verantwortung-in-der-diktatur-von-eckart-loehr Der verzweifelte Versuch zu verstehen.] Eckart Löhr über das Buch ''Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur?''
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|IS-LM-Modell}}
 
== Literatur ==
;Zur Kritik
 
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_is_lm_modell.pdf Das IS-LM-Modell] PDF
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|IS-LM model diagrams|IS-LM-Modell}}


== Einzelnachweise ==
== Anmerkungen ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Neue Neoklassische Theorie]]
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Version vom 13. Juli 2020, 00:41 Uhr

Hannah Arendt, 1975

Hannah Arendt (geboren am 14. Oktober 1906 als Johanna Arendt in Linden, heutiger Stadtteil von Hannover; gestorben am 4. Dezember 1975 in New York City) war eine jüdische deutsch-amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin.

Allgemeienes

Die Entrechtung und Verfolgung von Juden in der Zeit des Nationalsozialismus sowie ihre eigene kurzzeitige Inhaftierung durch die Gestapo im Juli 1933 bewogen sie zur Emigration aus Deutschland, und sie emigrierte über Karlsbad und Genf nach Paris, wo sie als Sozialarbeiterin bei jüdischen Einrichtungen wirkte. Nachdem sie vom nationalsozialistischen Regime 1937 ausgebürgert worden war, war sie staatenlos, bis sie 1951 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. Seitdem verstand sie sich als US-Amerikanerin und bekannte sich zur US-amerikanischen Verfassung. Arendt war unter anderem als Journalistin sowie Hochschullehrerin tätig und veröffentlichte wichtige Beiträge zur politischen Philosophie. Gleichwohl lehnte sie es ab, als „Philosophin“ bezeichnet zu werden. Auch dem Begriff „Politische Philosophie“ stand sie eher distanziert gegenüber; sie zog die Bezeichnung „Politische Theorie“ für ihre entsprechenden Publikationen vor[1] und legte Wert darauf, dass sie als Historikerin arbeite. Sie verachtete die deutschen Intellektuellen, die sich ab 1933 Adolf Hitler zuwandten.

Arendt vertrat ein Konzept von „Pluralität“ im politischen Raum. Demnach bestehe zwischen den Menschen eine potentielle Freiheit und Gleichheit in der Politik. Wichtig sei es, die Perspektive des anderen einzunehmen. An politischen Vereinbarungen, Verträgen und Verfassungen sollten auf möglichst konkreten Ebenen gewillte und geeignete Personen beteiligt sein. Aufgrund dieser Auffassung stand Arendt rein repräsentativen Demokratien kritisch gegenüber und bevorzugte Rätesysteme sowie Formen direkter Demokratie.

Nicht zuletzt aufgrund ihrer zahlreichen theoretischen Auseinandersetzungen mit Philosophen wie Sokrates, Platon, Aristoteles, Immanuel Kant, Martin Heidegger und Karl Jaspers sowie mit den maßgeblichen Vertretern der neuzeitlichen politischen Philosophie wie Niccolò Machiavelli, Charles-Louis de Montesquieu und Alexis de Tocqueville wird sie dennoch häufig als Philosophin bezeichnet. Gerade wegen ihres eigenständigen Denkens, der Theorie der totalen Herrschaft, ihrer existenzphilosophischen Arbeiten und ihrer Forderung nach freien politischen Diskussionen nimmt sie in den Debatten der Gegenwart eine bedeutende Rolle ein.

Ihre öffentlichen Stellungnahmen zu politischen Ereignissen waren unter Gegnern und Freunden häufig umstritten; ihre Zivilcourage wurde oft als Unnachgiebigkeit wahrgenommen und bekämpft, insbesondere ihre Arbeit zum Eichmann-Prozess. Durch ihr politisches Hauptwerk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft Anfang der 1950er Jahre wurde sie öffentlich bekannt. Vita activa oder Vom tätigen Leben gilt als Arendts philosophisches Hauptwerk.

Martha Cohn, ca. 1899

Als Quellen für ihre Überlegungen nutzte Arendt neben philosophischen, politischen und historischen Dokumenten unter anderem Biografien und literarische Werke. Diese Texte wertete sie wortgetreu aus und konfrontierte sie mit ihren eigenen Denkansätzen.

Paul Arendt, ca. 1900

Zu vielen wieten Themen siehe auch

Werke

Bücher, Vorlesungen und größere Schriften

  • Der Liebesbegriff bei Augustin. Versuch einer philosophischen Interpretation. Berlin 1929. Neuausgaben: Philo Verlagsgesellschaft, Berlin und Wien 2003, ISBN 3-86572-343-8; Meiner Verlag, Hamburg 2018 (mit einer Einleitung und Anmerkungen von F.A. Kurbacher), ISBN 978-3-7873-2990-8, 174 S. (Dissertation)
  • The Origins of Totalitarianism. New York 1951, dt. Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt a. M., 1955; 10. Auflage. Piper, München 2003, ISBN 3-492-21032-5.
  • Über den Totalitarismus. Texte Hannah Arendts aus den Jahren 1951 und 1953 (Vorwort und abschließende Bemerkungen zur 1. Auflage von The Origins of Totalitarianism und Kontroverse mit Eric Voegelin). Übers. Ursula Ludz, Kommentar Ingeborg Nordmann. Hannah-Arendt-Institut, Dresden 1998, ISBN 3-931648-17-6.
  • Rahel Varnhagen: The Life of a Jewess. London 1958, dt. Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik. Piper, München 1959; Neuauflagen: 1981–1998, ISBN 3-492-20230-6.
  • The Human Condition. University Press, Chicago 1958; dt. Vita activa oder Vom tätigen Leben, Kohlhammer, Stuttgart 1960; Piper, München 1967, 3. Auflage, 2002, ISBN 3-492-23623-5.
  • Eichmann in Jerusalem: A Report on the Banality of Evil. New York 1963, dt. Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. Piper, München 1964; 14. Auflage, 1986, ISBN 3-492-20308-6.
  • On Revolution. New York 1963, dt.: Über die Revolution. Piper, München 1963, 4. Auflage, 2000, ISBN 3-492-21746-X.
  • Some Questions of Moral Philosophy 1965, dt. Einige Fragen der Ethik. Vorlesung in vier Teilen. In: Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik, Piper, München 2006, ISBN 3-492-04694-0, (engl. Responsibility and Judgment) Einleitung, posthum erstmals veröffentlicht
  • On Violence. New York, London 1970, dt. Macht und Gewalt, Piper, München 1970; 15. Auflage, 2003, ISBN 3-492-20001-X. Anhang: Adelbert Reif: Interview mit Hannah Arendt zu Macht und Gewalt, 1970
  • Lectures on Kant’s Political Philosophy, Chicago 1982, dt. Das Urteilen. Texte zu Kants politischer Philosophie. Piper, München 1985, ISBN 3-492-22560-8, Vorlesung 1970, posthum erstmals veröffentlicht
  • The Life of the Mind. New York 1978, dt. Vom Leben des Geistes. Bd. 1: Das Denken. Bd. 2: Das Wollen. Piper, München 1979, ISBN 3-492-22555-1, Vorlesungen 1973 und 1974, posthum erstmals veröffentlicht
  • Denktagebuch 1950–1973. Hrsg. Ursula Ludz, Ingeborg Nordmann in Zusammenarbeit m. d. Hannah-Arendt-Institut, Dresden. 2 Bände. Piper, München & Zürich 2002, ISBN 3-492-04429-8, posthum erstmals veröffentlicht.
  • The Jewish Writings. Hrsg. Jerome Kohn, Ron H. Feldman, Schocken, New York 2007, ISBN 978-0-8052-4238-6, Rezensionen:[2]
  • Mir ist, als müsste ich mich selbst suchen gehen. Das private Adressbuch 1951–1975. Hrsg. Christine Fischer-Defoy, Koehler & Amelang, Leipzig 2007, ISBN 978-3-7338-0357-5.
  • Sokrates. Apologie der Pluralität. Aus dem Englischen von Joachim Kalka. Matthes & Seitz, Berlin 2015, ISBN 978-3-95757-168-7, Rezension:[3]

Essays, Artikel und kleine Schriften

  • Die verborgene Tradition. Acht Essays (1932–1948). Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1976, ISBN 3-518-36803-6; [vergriffen ab 2010] Jüdischer Verlag, 2000, ISBN 3-633-54163-2, darin: Zueignung an Karl Jaspers. 1947, Über den Imperialismus 1946, Organisierte Schuld 1946, Die verborgene Tradition 1948, (Stefan Zweig) Juden in der Welt von gestern 1944, Franz Kafka, (von Neuem gewürdigt) 1946, Aufklärung und Judenfrage 1932, Der Zionismus aus heutiger Sicht (englisch 1945)
  • What is Existenz Philosophy? New York 1946. Was ist Existenzphilosophie?. In: Sechs Essays, Schriften der Wandlung 3, Heidelberg 1948, Neuerscheinung: Verlag Anton Hain, Frankfurt a. M. 1990, ISBN 3-445-06011-8.
  • Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher. Beiträge für die deutsch-jüdische Emigrantenzeitung „Aufbau“ 1941–1945. Hrsg. Marie Luise Knott, Piper, München 2004, ISBN 3-492-24178-6.
  • From the Dreyfus Affair to France Today. In: Essays on Antisemitism. Koppel S. Pinson (Hrsg.); Salo W. Baron (Vorwort). Verlag: Conference on Jewish Relations, New York 1946 (nur in dieser 2. Auflage enthalten). Reihe: Jewish Social Studies. Publications, Bd. 2, S. 173–217. Das Buch ist in der Deutschen Nationalbibliothek, Standort Leipzig, vorhanden. (Einzelheiten zu der Vorläufer-Fassung von 1942 und einer weiteren Überarb. in Origins… bei Ludz, Arendt-Bibliografie in Ich will verstehen, Titel-Nr. 019, S. 260).
  • Reflections on Literature and Culture. Hrsg. und Vorwort Susannah Young-Ah Gottlieb. Stanford University Press SUP, Stanford, Calif. 2007, ISBN 978-0-8047-4499-7 (engl. – Das Buch enthält etliche schwer greifbare Aufsätze Arendts, u. a. aus den 1930er Jahren. Buch auf dem deutschen Markt greifbar. U. a. über: Duineser Elegien, Gentz, Adam Müller, Käte Hamburger, Dostojewski: Die Dämonen, Emerson-Thoreau-Preisrede, Franz. Existentialismus, Bernard Lazare, Proust, Kipling (dieser Text ist identisch mit dem entsprechenden Kapitel aus „Elemente und Ursprünge“), den Maler Carl Heidenreich, von dem das Frontispiz stammt, und Herman Melville. Im Anhang werden Arendts unterschiedliche dt.-engl. Versionen verglichen mit Stefan Zweig, Kafka, „Kultur und Politik“, Brecht.)
  • Israel, Palästina und der Antisemitismus. Aufsätze (1943–1964). Hrsg. Eike Geisel, Klaus Bittermann Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1991, ISBN 3-8031-2196-5 (Übers. d. amerikan. Originalfassung)
  • Zur Zeit. Politische Essays (1943–1975). Rotbuch, Hamburg 1999, ISBN 3-434-53037-1, darin: Wir Flüchtlinge[4] 1943
  • Nach Auschwitz. Essays und Kommentare (1944–1965). Hrsg. Eike Geisel, Klaus Bittermann, Edition Tiamat, Berlin 1989, ISBN 3-923118-81-3.
  • Es gibt nur ein einziges Menschenrecht. In: Die Wandlung. Hrsg. Dolf Sternberger. Lambert Schneider, Heidelberg 4. Jg., Dezember 1949, S. 754–770 (Übersetzung von: ›The Rights of Man‹. What Are They? In: Modern Review, NY 1949, 3 (1), S. 24–36)
  • Fragwürdige Traditionsbestände im politischen Denken der Gegenwart. Vier Essays. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt a. M. 1957, aus dem amerikanischen Englisch übertragen von Charlotte Beradt,(darin der wichtige Essay „Was ist Autorität?“[5])
  • In der Gegenwart. Übungen zum politischen Denken II. Hrsg. Ursula Ludz. Piper, München 2000, ISBN 3-492-22920-4; Texte 1944–1975, darin u. a.: Gestern waren sie noch Kommunisten …. 1953 und Die Lüge in der Politik. Überlegungen zu den Pentagon Papieren 1971.
  • Was ist Politik? (Fragmente aus dem Nachlass 1950–1959), Vorwort: Kurt Sontheimer, Hg.: Ursula Ludz, Piper, München 1993, ISBN 3-492-23770-3 (TB 2. Auflage. 2005)
  • Un viatique pour lire Machiavel (Kleine Anleitung, M. zu lesen) Bisher nicht veröff. Texte von 1955, Vorlesungen an der Univ. Berkeley (frz. Übers. von Marie Gaille-Nikodimov) in: Magazine littéraire, Paris, No. 397, Avril 2001, dito brasilianisch-port. Übers. (aus dem Frz. von Gabriel Cohn) scielo.br Original, als Scan des Ms. (englisch) siehe Weblinks: The Hannah Arendt Papers, in der Library of Congress, 33 S. (ebenfalls über andere polit. Denker der Zeit, u. a. Locke, Rousseau, Hobbes, Montesquieu, Tocqueville)
  • Die Ungarische Revolution und der totalitäre Imperialismus. Aus dem amerikanischen Englisch übertragen von Charlotte Beradt. Piper, München 1958.
  • Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Übungen im politischen Denken I. Texte 1954–1964. Hg. Ursula Ludz, Piper, München 1994, 2. durchgesehene Aufl. 2000, ISBN 3-492-21421-5; darin u. a.: Die Krise in der Erziehung 1958, Wahrheit und Politik 1967 (Originalfassung: Between Past and Future 1961, erweitert 1968)
  • Menschen in finsteren Zeiten. Essays u. a. Texte 1955–1975. Hg. von Ursula Ludz, Piper, München 2001, ISBN 3-492-23355-4. (Originalfassung: Men in Dark Times. New York 1968)
  • Zusammen mit Günther Stern: Rilkes „Duineser Elegien“. (1930) Nachdruck in Ulrich Fülleborn, Martin Engel: Materialien zu Rilkes D. E., Bd. 2: Forschungsgeschichte. Suhrkamp, Frankfurt 1982, ISBN 3-518-38510-0, S. 45–65.
  • Ich selbst, auch ich tanze. Die Gedichte. Hg. und Nachwort Irmela von der Lühe. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-05716-5.[6]
  • Wahrheit und Lüge in der Politik, Piper, München 2013, ISBN 978-3-492-30328-6, (Zwei Essays, zuerst veröffentlicht 1971 und 1972).
  • Die Freiheit, frei zu sein. Aus dem amerikanischen Englisch von Andreas Wirthensohn. Nachwort von Thomas Meyer. DTV, München 2018, ISBN 978-3-423-14651-7. Dieser im Zusammenhang mit Über die Revolution (engl. 1963, dt. 1965) entstandene englische undatierte Text ist zu Arendts Lebzeiten nicht erschienen. Laut Thomas Meyer (S. 46) ist es wahrscheinlich, dass ihre am 21. April 1967 in Chicago gehaltene Rede Revolution and Freedom eine veränderte Version dieses Manuskripts darstellt.[7]
  • Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur? Piper, München 2018, ISBN 978-3-492-23828-1.

Kritische Gesamtausgabe

  • The Modern Challenge to Tradition: Fragmente eines Buchs, Kritische Gesamtausgabe Band 6, Wallstein Verlag, Göttingen 2018 ISBN 978-3-8353-3192-1
  • Sechs Essays: Die verborgene Tradition, Kritische Gesamtausgabe Band 3, Wallstein Verlag, Göttingen 2019 ISBN 978-3-8353-3278-2
    • Rezension der GA: Elke Schmitter: Ende der Lotterie., Der Spiegel, #7, 9. Februar 2019, S. 110f.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Hannah Arendt - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikibooks: Biografie und Werk Hannah-Arendts – Lern- und Lehrmaterialien

Datenbanken

Biografien

  • Sibylle Duda, Luise F. Pusch: Hannah Arendt. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
  • Vorlage:GDW

Kritische Gesamtausgabe

Radiointerviews

Fernsehinterviews

Verschiedenes

Anmerkungen

  1.  Paul R. Bartrop, Steven Leonard Jacobs: Fifty key thinkers on the Holocaust and Genocide. 1 Auflage. Routledge, Florence (Kentucky), USA 2010, ISBN 978-0-415-77551-9, S. 14.
  2. Rezensionen von The Jewish Writings, Judith Butler: ‘I merely belong to them’. In: London Review of Books (LRB), 10. Mai 2007, (englisch) und
    Natan Sznaider: Rückkehr in die Geschichte. In: NZZ, 1. Dezember 2007, S. 27.
  3. Rezension von Sokrates. Apologie der Pluralität, Jürgen Busche: Pluralität zulassen. In: der Freitag, 17. Februar 2016.
  4. Hannah Arendt: We Refugees. (Memento vom 14. April 2016 im Internet Archive). In: documenta 14, (englisch).
  5. zuerst als Vortrag beim Congress of Cultural Freedom Mailand, Sept. 1955, unautorisierte deutsche Übers. in FORVM, 1955, S. 385ff; Text von Arendt aufgeteilt, Teil 1 und 2 in Engl. 1956 publiziert; Teil 3 unter diesem Titel, aber neu überarbeitet in Der Monat, Nov. 1955; auch im Winter 1955 von ihr in dieser (Nov.-)Form in Frankfurt, Köln und Berlin als Vortrag gehalten; weitere Überarb. durch sie in späteren Auflagen, auch in folgenden engl. Fass. weiter überarb.
  6. Maria Behre: „Bei Gesprächen hineingestreut wie Gastgeschenke“. In: Literaturkritik.de, 11. Februar 2016, Rezension von Ich selbst, auch ich tanze. Die Gedichte.
  7. Rezensionen von Die Freiheit, frei zu sein von Claudia Mäder: Lust auf Freiheit und Hunger nach Brot. In: NZZ, 19. Januar 2018;
    Michael Opitz: Ihre Freiheit kennt weder Not noch Furcht. Deutschlandfunk, 18. Januar 2018;
    Gustav Seibt: Politische Philosophie. Die Welt als Stoff des Handelns. In: Süddeutsche Zeitung, 12. Januar 2018.
    Maria Behre: Freiheit von Furcht statt Furcht vor der Freiheit. In: Literaturkritik.de, 27. Juli 2018.
  8. Maria Behre: Was ist Politik nach Hannah Arendt? In: literaturkritik.de, 9. Oktober 2016, Rezension von Hannah Arendt zur Einführung.
  9. Maria Behre: Performativität des Handelns. In: literaturkritik.de, 8. Februar 2016, Rezension von Arendt von Annette Vowinckel.


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