Hannah Arendt und Einsetzungsbericht: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Hannah Arendt 1975 (cropped).jpg|mini|400px|Hannah Arendt, 1975]]
[[Datei:Ercole de' Roberti - The Institution of the Eucharist (National Gallery, London).jpg|mini|Die Einsetzung der Eucharistie, Teil einer Predella von Ercole de’ Roberti (um 1490)]]
Als '''Einsetzungsbericht''' bezeichnet man in der [[w:Liturgiewissenschaft|Liturgiewissenschaft]] jenen Abschnitt des eucharistischen [[Hochgebet]]es, in dem vom Handeln und Reden Jesu beim letzten Abendmahl die Rede ist. Dabei werden die ''Einsetzungsworte'' Jesu in einer biblischen oder liturgisch redigierten Fassung zitiert.


'''Hannah Arendt''' (geboren am [[14. Oktober]] [[1906]] als ''Johanna Arendt'' in Linden, heutiger Stadtteil von Hannover; gestorben am [[4. Dezember]] [[1975]] in New York City) war eine [[Judentum|jüdische]] deutsch-amerikanische [[Politische Theorie|politische Theoretikerin]] und Publizistin.
== Theologischer Hintergrund ==
Erster Adressat des Textes ist Gott, der in manchen Formularen, so im [[w:Canon Romanus|Canon Romanus]], ausdrücklich in Du-Form angesprochen wird. Es handelt sich also nicht eigentlich um einen Bericht, sondern um ein [[Gebet]]. Nach abendländischer Tradition (die seit [[Ambrosius von Mailand|Ambrosius]] belegt ist) bewirkt Christus selbst durch seine Abendmahlsworte die Heiligung ([[Konsekration]]) und Verwandlung der eucharistischen Gaben ([[w:Eucharistie#Die eucharistischen Gestalten Brot und Wein|Brot und Wein]]). Diese Worte nennt man daher auch ''Konsekrationsworte'' bzw. ''Wandlungsworte'', in Kurzform diese und sogar den ganzen Einsetzungsbericht ungenau ''Wandlung''.


== Allgemeienes ==
Gemeinsame Überzeugung der römisch-katholischen Kirche wie der Ostkirchen ist es, dass die Verwandlung von Brot und Wein kein Menschenwerk ist, sondern durch den [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]] geschieht. Darum beten diese Kirchen im [[Hochgebet]] um die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Gaben sowie auf die Gläubigen, die sie in der [[Kommunion]] empfangen, um selbst in den mystischen [[Leib Christi]] verwandelt zu werden.


Die Entrechtung und Verfolgung von [[Juden]] in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] sowie ihre eigene kurzzeitige Inhaftierung durch die [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] im Juli 1933 bewogen sie zur [[Auswanderung|Emigration]] aus Deutschland, und sie emigrierte über [[Karlsbad]] und [[Genf]] nach [[Paris]], wo sie als Sozialarbeiterin bei jüdischen Einrichtungen wirkte. Nachdem sie vom [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Regime 1937 ausgebürgert worden war, war sie [[Staatenloser|staatenlos]], bis sie 1951 die [[Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten|US-amerikanische Staatsbürgerschaft]] erhielt. Seitdem verstand sie sich als US-Amerikanerin und bekannte sich zur [[Verfassung der Vereinigten Staaten|US-amerikanischen Verfassung]]. Arendt war unter anderem als [[Journalistin]] sowie [[Hochschullehrerin]] tätig und veröffentlichte wichtige Beiträge zur [[Politische Philosophie|politischen Philosophie]]. Gleichwohl lehnte sie es ab, als „[[Philosophin]]“ bezeichnet zu werden. Auch dem Begriff „Politische Philosophie“ stand sie eher distanziert gegenüber; sie zog die Bezeichnung „[[Politische Theorie]]“ für ihre entsprechenden Publikationen vor<ref>{{Literatur |Autor=[[Paul R. Bartrop]], Steven Leonard Jacobs |Titel=Fifty key thinkers on the Holocaust and Genocide |Auflage=1 |Verlag=Routledge |Ort=Florence (Kentucky), USA |Datum=2010 |ISBN=978-0-415-77551-9 |Seiten=14}}</ref> und legte Wert darauf, dass sie als [[Historiker]]in arbeite. Sie verachtete die deutschen Intellektuellen, die sich ab 1933 [[Adolf Hitler]] zuwandten.
Jedoch bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Einsetzungsworte nur (biblische) Begründung der Wandlung sind, das heißt, die Konsekration an dieser Stelle nicht unbedingt erfolgt. Tatsächlich ist es so, dass die Orthodoxie davon ausgeht, dass die Konsekration während der [[Epiklese]] (der Herabrufung des Heiligen Geistes) erfolgt. Dem wird dadurch besonderer Ausdruck verliehen, dass die Epiklese, anders als in der katholischen und der alexandrinischen Liturgie, erst nach den Einsetzungsworten folgt.


Arendt vertrat ein Konzept von „[[Pluralismus (Politik)|Pluralität]]“ im politischen Raum. Demnach bestehe zwischen den Menschen eine potentielle Freiheit und Gleichheit in der Politik. Wichtig sei es, die Perspektive des anderen einzunehmen. An politischen Vereinbarungen, Verträgen und Verfassungen sollten auf möglichst konkreten Ebenen gewillte und geeignete Personen beteiligt sein. Aufgrund dieser Auffassung stand Arendt rein [[Repräsentative Demokratie|repräsentativen Demokratien]] kritisch gegenüber und bevorzugte [[Räterepublik|Rätesysteme]] sowie Formen [[Direkte Demokratie|direkter Demokratie]].
Die moderne katholische Theologie geht davon aus, dass die Wandlung während des Hochgebetes erfolgt. Die Wandlung ist im Kontext der gesamten Liturgie zu sehen und kann nicht vom Menschen willkürlich auf einen bestimmten Zeitpunkt fixiert werden.


Nicht zuletzt aufgrund ihrer zahlreichen theoretischen Auseinandersetzungen mit Philosophen wie [[Sokrates]], [[Platon]], [[Aristoteles]], [[Immanuel Kant]], [[Martin Heidegger]] und [[Karl Jaspers]] sowie mit den maßgeblichen Vertretern der [[Philosophie der Neuzeit|neuzeitlichen]] politischen Philosophie wie [[Niccolò Machiavelli]], [[Charles de Secondat, Baron de Montesquieu|Charles-Louis de Montesquieu]] und [[Alexis de Tocqueville]] wird sie dennoch häufig als Philosophin bezeichnet. Gerade wegen ihres eigenständigen Denkens, der [[Totalitarismus#Das Modell totaler Herrschaft nach Hannah Arendt|Theorie der totalen Herrschaft]], ihrer [[Existenzphilosophie|existenzphilosophischen]] Arbeiten und ihrer Forderung nach freien politischen Diskussionen nimmt sie in den Debatten der Gegenwart eine bedeutende Rolle ein.
Im Jahre 2001 wurde von der römisch-katholischen Kirche die Gültigkeit der [[Anaphora der Apostel Addai und Mari]] der [[Chaldäischer Ritus|ostsyrischen Liturgie]], die bei den nicht-unierten [[Assyrische Kirche des Ostens|Assyrern]] keinen expliziten Einsetzungsbericht enthält, anerkannt, das heißt, auch ohne Einsetzungsworte ist eine Konsekration möglich.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/chrstuni/documents/rc_pc_chrstuni_doc_20011025_chiesa-caldea-assira_ge.html |datum=2001-06-20 |zugriff=2015-01-20 | titel=RICHTLINIEN FÜR DIE ZULASSUNG ZUR EUCHARISTIE ZWISCHEN DER CHALDÄISCHEN KIRCHE UND DER ASSYRISCHEN KIRCHE DES ORIENTS | autor=Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen}}</ref>


Ihre öffentlichen Stellungnahmen zu politischen Ereignissen waren unter Gegnern und Freunden häufig umstritten; ihre Zivilcourage wurde oft als Unnachgiebigkeit wahrgenommen und bekämpft, insbesondere ihre Arbeit zum [[Eichmann-Prozess]]. Durch ihr politisches Hauptwerk ''[[Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft]]'' Anfang der 1950er Jahre wurde sie öffentlich bekannt. ''[[Vita activa oder Vom tätigen Leben]]'' gilt als Arendts philosophisches Hauptwerk.
== Einsetzungsberichte der Heiligen Schrift ==
[[File:Martha Cohn.jpg|mini|Martha Cohn, ca. 1899]]  
Einsetzungsworte zum Abendmahl sind in den drei [[Synopse|synoptischen]] [[Evangelium (Buch)|Evangelien]] und im ersten Brief des [[Apostel]]s [[Paulus von Tarsus|Paulus]] an die Gemeinde in [[Korinth (antike Stadt)|Korinth]] zu finden. Trotz Abweichungen im Detail weisen sie eine große Übereinstimmung aus, was auf eine vorliegende Tradition verweist. Man spricht deshalb auch von '''Abendmahlsparadosis''' (von [[griechische Sprache|gr.]] ''paradosis'' „Überlieferung“).
Als Quellen für ihre Überlegungen nutzte Arendt neben philosophischen, politischen und historischen Dokumenten unter anderem Biografien und literarische Werke. Diese Texte wertete sie wortgetreu aus und konfrontierte sie mit ihren eigenen Denkansätzen.
[[File:Paul Arendt.jpg|mini|Paul Arendt, ca. 1900]]


== Zu vielen wieten Themen siehe auch ==
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* {{WikipediaDE|Hannah Arendt}}
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! width="20%" | [[Evangelium nach Matthäus|Matthäus]] {{BB|Mt|26|26–28}}!! width="20%" | [[Evangelium nach Markus|Markus]] {{BB|Mk|14|22–26}}
! width="30%" | [[Evangelium nach Lukas|Lukas]] {{BB|Lk|22|19–20}} !!  width="30%" | [[1. Korintherbrief|1. Brief an die Korinther]] {{BB|1 Kor|11|23–26}}
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| 26 Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte:|| 22 Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: || Und er sagte zu ihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. 16 Denn ich sage euch:  || Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, 24 sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte:
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|  || ||Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes. 17 Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: 18 Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt.||
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|  || ||19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: ||
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| Nehmt und esst; das ist mein Leib. || Nehmt, das ist mein Leib. || Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!||Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
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| 27 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten:|| 23 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. 24 Und er sagte zu ihnen: ||20 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte:||25 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach:
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| Trinkt alle daraus; 28 das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.|| Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. || Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. || Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!
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| 29 Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters|| Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes. ||<small> siehe oben Vers 16–18</small> ||26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. 27 Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. 28 Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. 29 Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt. 30 Deswegen sind unter euch viele schwach und krank und nicht wenige sind schon entschlafen. 31 Gingen wir mit uns selbst ins Gericht, dann würden wir nicht gerichtet. 32 Doch wenn wir jetzt vom Herrn gerichtet werden, dann ist es eine Zurechtweisung, damit wir nicht zusammen mit der Welt verdammt werden. 33 Wenn ihr also zum Mahl zusammenkommt, meine Brüder, wartet aufeinander! 34 Wer Hunger hat, soll zu Hause essen; sonst wird euch die Zusammenkunft zum Gericht. Weitere Anordnungen werde ich treffen, wenn ich komme.
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|}


== Werke ==
== Text von Epiklese und Einsetzungsbericht ==
=== Bücher, Vorlesungen und größere Schriften ===
=== Römisch-katholische Liturgie ===
* ''[[w:Der Liebesbegriff bei Augustin|Der Liebesbegriff bei Augustin]]. Versuch einer philosophischen Interpretation.'' Berlin 1929. Neuausgaben: Philo Verlagsgesellschaft, Berlin und Wien 2003, ISBN 3-86572-343-8; Meiner Verlag, Hamburg 2018 (mit einer Einleitung und Anmerkungen von F.A. Kurbacher), ISBN 978-3-7873-2990-8, 174 S. (''Dissertation'')
Das von Papst [[Paul VI.]] herausgegebene [[Missale Romanum]] ([[Editio typica]] 1970, Editio typica tertia 2002) enthält vier Hochgebete (''Prex eucharistica I-IV'') zur Auswahl. Für das deutsche Sprachgebiet erschien 1975 die Erstausgabe des Messbuchs (2.&nbsp;Auflage 1988). Der Wortlaut der Hochgebete in deutscher Fassung findet sich auch im [[Gotteslob (1975)]] Nr. 360 und 367 bis 369. Die lateinische und deutsche Fassung des Zweiten Hochgebetes finden sich im neuen Gotteslob (2013) Nr. 588. Das zuletzt von Papst [[Johannes XXIII.]] im Jahr 1962 herausgegebene Missale Romanum kannte nur einen Canon Missae.
* ''The Origins of Totalitarianism.'' New York 1951, dt. [[w:Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft|Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft]], Frankfurt a. M., 1955; 10. Auflage. Piper, München 2003, ISBN 3-492-21032-5.
* ''Über den Totalitarismus. Texte Hannah Arendts aus den Jahren 1951 und 1953'' (Vorwort und abschließende Bemerkungen zur 1. Auflage von ''The Origins of Totalitarianism'' und Kontroverse mit Eric Voegelin). Übers. Ursula Ludz, Kommentar Ingeborg Nordmann. Hannah-Arendt-Institut, Dresden 1998, ISBN 3-931648-17-6.
* ''Rahel Varnhagen: The Life of a Jewess''. London 1958, dt. [[w:Rahel Varnhagen (Arendt)|Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik]]. Piper, München 1959; Neuauflagen: 1981–1998, ISBN 3-492-20230-6.
* ''The Human Condition.'' University Press, Chicago 1958; dt. [[Vita activa oder Vom tätigen Leben]], Kohlhammer, Stuttgart 1960; Piper, München 1967, 3. Auflage, 2002, ISBN 3-492-23623-5.
* ''Eichmann in Jerusalem: A Report on the Banality of Evil.'' New York 1963, dt. ''[[Eichmann in Jerusalem]]. Ein Bericht von der Banalität des Bösen.'' Piper, München 1964; 14. Auflage, 1986, ISBN 3-492-20308-6.
* ''On Revolution''. New York 1963, dt.: ''[[w:Über die Revolution|Über die Revolution]]''. Piper, München 1963, 4. Auflage, 2000, ISBN 3-492-21746-X.
* Some Questions of Moral Philosophy 1965, dt. ''Einige Fragen der Ethik. Vorlesung in vier Teilen.'' In: ''[[w:Über das Böse|Über das Böse]]. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik'', Piper, München 2006, ISBN 3-492-04694-0, (engl. ''Responsibility and Judgment'') [https://www.welt.de/print-welt/article204429/Dies-haette-nie-geschehen-duerfen.html Einleitung], posthum erstmals veröffentlicht
* ''On Violence.'' New York, London 1970, dt. [[w:Macht und Gewalt|Macht und Gewalt]], Piper, München 1970; 15. Auflage, 2003, ISBN 3-492-20001-X. Anhang: [[Adelbert Reif]]: Interview mit Hannah Arendt zu ''Macht und Gewalt,'' 1970
* ''Lectures on Kant’s Political Philosophy'', Chicago 1982, dt. ''Das Urteilen. Texte zu Kants politischer Philosophie.'' Piper, München 1985, ISBN 3-492-22560-8, Vorlesung 1970, posthum erstmals veröffentlicht
* ''The Life of the Mind.'' New York 1978, dt. ''Vom Leben des Geistes''. Bd. 1: ''Das Denken.'' Bd. 2: ''Das Wollen.'' Piper, München 1979, ISBN 3-492-22555-1, Vorlesungen 1973 und 1974, posthum erstmals veröffentlicht
* ''Denktagebuch 1950–1973.'' Hrsg. Ursula Ludz, Ingeborg Nordmann in Zusammenarbeit m. d. Hannah-Arendt-Institut, Dresden. 2 Bände. Piper, München & Zürich 2002, ISBN 3-492-04429-8, posthum erstmals veröffentlicht.
* ''The Jewish Writings.'' Hrsg. Jerome Kohn, Ron H. Feldman, Schocken, New York 2007, ISBN 978-0-8052-4238-6, Rezensionen:<ref>Rezensionen von ''The Jewish Writings'', [[Judith Butler]]: [http://www.lrb.co.uk/v29/n09/butl02_.html ''‘I merely belong to them’''.] In: ''[[London Review of Books]]'' (LRB), 10.&nbsp;Mai 2007, (englisch) und<br /> Natan Sznaider: [https://www.nzz.ch/rueckkehr_in_die_geschichte-1.592260 ''Rückkehr in die Geschichte''.] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'', 1.&nbsp;Dezember 2007, S.&nbsp;27.</ref>
* ''Mir ist, als müsste ich mich selbst suchen gehen. Das private Adressbuch 1951–1975.'' Hrsg. Christine Fischer-Defoy, Koehler & Amelang, Leipzig 2007, ISBN 978-3-7338-0357-5.
* ''Sokrates. Apologie der Pluralität''. Aus dem Englischen von Joachim Kalka. Matthes & Seitz, Berlin 2015, ISBN 978-3-95757-168-7, Rezension:<ref>Rezension von ''Sokrates. Apologie der Pluralität'', [[Jürgen Busche]]: [https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/pluralitaet-zulassen ''Pluralität zulassen''.] In: ''[[der Freitag]]'', 17.&nbsp;Februar 2016.</ref>


=== Essays, Artikel und kleine Schriften ===
Der Einsetzungsbericht lautet in den derzeit gültigen Fassungen:
* ''Die verborgene Tradition. Acht Essays'' (1932–1948). Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1976, ISBN 3-518-36803-6; [vergriffen ab 2010] Jüdischer Verlag, 2000, ISBN 3-633-54163-2, darin: ''Zueignung an Karl Jaspers.'' 1947, ''[[Über den Imperialismus]]'' 1946, ''Organisierte Schuld'' 1946, ''Die verborgene Tradition'' 1948, ([[Stefan Zweig]]) ''Juden in der Welt von gestern'' 1944, ''Franz Kafka'', (von Neuem gewürdigt) 1946, ''[[Aufklärung und Judenfrage]]'' 1932, ''Der Zionismus aus heutiger Sicht'' (englisch 1945)
* ''What is Existenz Philosophy?'' New York 1946. ''[[Was ist Existenzphilosophie?]]''. In: ''Sechs Essays'', Schriften der [[Die Wandlung (Monatszeitschrift)|Wandlung]] 3, Heidelberg 1948, Neuerscheinung: Verlag Anton Hain, Frankfurt a. M. 1990, ISBN 3-445-06011-8.
* ''Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher.'' Beiträge für die deutsch-jüdische Emigrantenzeitung „Aufbau“ 1941–1945. Hrsg. [[Marie Luise Knott]], Piper, München 2004, ISBN 3-492-24178-6.
* ''From the [[Dreyfus-Affäre|Dreyfus Affair]] to France Today''. In: ''Essays on Antisemitism.'' Koppel S. Pinson (Hrsg.); Salo W. Baron (Vorwort). Verlag: Conference on Jewish Relations, New York 1946 (nur in dieser 2. Auflage enthalten). Reihe: Jewish Social Studies. Publications, Bd. 2, S.&nbsp;173–217. Das Buch ist in der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]], Standort Leipzig, vorhanden. (Einzelheiten zu der Vorläufer-Fassung von 1942 und einer weiteren Überarb. in ''Origins…'' bei Ludz, Arendt-Bibliografie in ''Ich will verstehen'', Titel-Nr.&nbsp;019, S.&nbsp;260).
* ''Reflections on Literature and Culture.'' Hrsg. und Vorwort Susannah Young-Ah Gottlieb. Stanford University Press SUP, Stanford, Calif. 2007, ISBN 978-0-8047-4499-7 (engl. – Das Buch enthält etliche schwer greifbare Aufsätze Arendts, u.&nbsp;a. aus den 1930er Jahren. Buch auf dem deutschen Markt greifbar. U.&nbsp;a. über: [[Duineser Elegien]], [[Friedrich von Gentz|Gentz]], [[Adam Müller von Nitterdorf|Adam Müller]], [[Käte Hamburger]], Dostojewski: [[Die Dämonen (Dostojewski)|Die Dämonen]], [[Ralph Waldo Emerson|Emerson]]-[[Henry David Thoreau|Thoreau]]-Preisrede, Franz. [[Existentialismus]], [[Bernard Lazare]], [[Marcel Proust|Proust]], [[Rudyard Kipling|Kipling]] (dieser Text ist identisch mit dem entsprechenden Kapitel aus „Elemente und Ursprünge“), den Maler Carl Heidenreich, von dem das Frontispiz stammt, und [[Herman Melville]]. Im Anhang werden Arendts unterschiedliche dt.-engl. Versionen verglichen mit Stefan Zweig, Kafka, „Kultur und Politik“, Brecht.)
* ''Israel, Palästina und der Antisemitismus. Aufsätze'' (1943–1964). Hrsg. [[Eike Geisel]], [[Klaus Bittermann]] Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1991, ISBN 3-8031-2196-5 (Übers. d. amerikan. Originalfassung)
* ''Zur Zeit. Politische Essays'' (1943–1975). Rotbuch, Hamburg 1999, ISBN 3-434-53037-1, darin: [[Wir Flüchtlinge]]<ref>Hannah Arendt: {{Webarchiv |url=http://www.documenta14.de/de/south/35_we_refugees |wayback=20160414204743 |text=''We Refugees.''}}. In: ''[[documenta 14]]'', (englisch).</ref> 1943
* ''Nach Auschwitz. Essays und Kommentare'' (1944–1965). Hrsg. Eike Geisel, Klaus Bittermann, Edition Tiamat, Berlin 1989, ISBN 3-923118-81-3.
* ''Es gibt nur ein einziges [[Menschenrecht]].'' In: [[Die Wandlung (Monatszeitschrift)|Die Wandlung]]. Hrsg. [[Dolf Sternberger]]. Lambert Schneider, Heidelberg 4. Jg., Dezember 1949, S.&nbsp;754–770 (Übersetzung von: ''›The Rights of Man‹. What Are They?'' In: ''Modern Review'', NY 1949, 3 (1), S.&nbsp;24–36)
* ''Fragwürdige Traditionsbestände im politischen Denken der Gegenwart. Vier Essays''. [[Europäische Verlagsanstalt]], Frankfurt a.&nbsp;M. 1957, aus dem amerikanischen Englisch übertragen von [[Charlotte Beradt]],(darin der wichtige Essay „Was ist Autorität?“<ref>zuerst als Vortrag beim [[Kongress für kulturelle Freiheit|Congress of Cultural Freedom]] Mailand, Sept. 1955, unautorisierte deutsche Übers. in ''[[FORVM]]'', 1955, S.&nbsp;385ff; Text von Arendt aufgeteilt, Teil 1 und 2 in Engl. 1956 publiziert; Teil 3 unter diesem Titel, aber neu überarbeitet in ''[[Der Monat]]'', Nov. 1955; auch im Winter 1955 von ihr in dieser (Nov.-)Form in Frankfurt, Köln und Berlin als Vortrag gehalten; weitere Überarb. durch sie in späteren Auflagen, auch in folgenden engl. Fass. weiter überarb.</ref>)
* ''In der Gegenwart. Übungen zum politischen Denken II.'' Hrsg. Ursula Ludz. Piper, München 2000, ISBN 3-492-22920-4; Texte 1944–1975, darin u.&nbsp;a.: ''Gestern waren sie noch Kommunisten ….'' 1953 und ''Die Lüge in der Politik. Überlegungen zu den Pentagon Papieren'' 1971.
* ''Was ist Politik?'' (Fragmente aus dem Nachlass 1950–1959), Vorwort: Kurt Sontheimer, Hg.: Ursula Ludz, Piper, München 1993, ISBN 3-492-23770-3 (TB 2. Auflage. 2005)
* ''Un viatique pour lire [[Niccolò Machiavelli|Machiavel]]'' (Kleine Anleitung, M. zu lesen) Bisher nicht veröff. Texte von 1955, Vorlesungen an der Univ. Berkeley (frz. Übers. von Marie Gaille-Nikodimov) in: ''Magazine littéraire'', Paris, No. 397, Avril 2001, dito brasilianisch-port. Übers. (aus dem Frz. von Gabriel Cohn) [http://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0102-64452002000100015#nt02 scielo.br] Original, als Scan des Ms. (englisch) siehe Weblinks: The Hannah Arendt Papers, in der Library of Congress, 33 S. (ebenfalls über andere polit. Denker der Zeit, u.&nbsp;a. [[John Locke|Locke]], [[Jean-Jacques Rousseau|Rousseau]], [[Thomas Hobbes|Hobbes]], Montesquieu, [[Alexis de Tocqueville|Tocqueville]])
* ''Die Ungarische Revolution und der totalitäre Imperialismus''. Aus dem amerikanischen Englisch übertragen von Charlotte Beradt. Piper, München 1958.
* ''Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Übungen im politischen Denken I.'' Texte 1954–1964. Hg. Ursula Ludz, Piper, München 1994, 2. durchgesehene Aufl. 2000, ISBN 3-492-21421-5; darin u.&nbsp;a.: [[Die Krise in der Erziehung]] 1958, ''[[Wahrheit und Politik]]'' 1967 (Originalfassung: Between Past and Future 1961, erweitert 1968)
* ''Menschen in finsteren Zeiten''. Essays u.&nbsp;a. Texte 1955–1975. Hg. von Ursula Ludz, Piper, München 2001, ISBN 3-492-23355-4. (Originalfassung: ''Men in Dark Times.'' New York 1968)
* Zusammen mit [[Günther Anders|Günther Stern]]: ''Rilkes „Duineser Elegien“.'' (1930) Nachdruck in Ulrich Fülleborn, Martin Engel: ''Materialien zu Rilkes D. E.,'' Bd. 2: Forschungsgeschichte. Suhrkamp, Frankfurt 1982, ISBN 3-518-38510-0, S.&nbsp;45–65.
* ''Ich selbst, auch ich tanze. Die Gedichte.'' Hg. und Nachwort [[Irmela von der Lühe]]. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-05716-5.<ref>Maria Behre: [http://literaturkritik.de/id/21627 ''„Bei Gesprächen hineingestreut wie Gastgeschenke“''.] In: ''[[Literaturkritik.de]]'', 11.&nbsp;Februar 2016, Rezension von ''Ich selbst, auch ich tanze. Die Gedichte.''</ref>
* ''Wahrheit und Lüge in der Politik'', Piper, München 2013, ISBN 978-3-492-30328-6, (Zwei Essays, zuerst veröffentlicht 1971 und 1972).
* ''Die Freiheit, frei zu sein.'' Aus dem amerikanischen Englisch von Andreas Wirthensohn. Nachwort von Thomas Meyer. DTV, München 2018, ISBN 978-3-423-14651-7. Dieser im Zusammenhang mit ''Über die Revolution'' (engl. 1963, dt. 1965) entstandene englische undatierte Text ist zu Arendts Lebzeiten nicht erschienen. Laut Thomas Meyer (S.&nbsp;46) ist es wahrscheinlich, dass ihre am 21.&nbsp;April 1967 in Chicago gehaltene Rede ''Revolution and Freedom'' eine veränderte Version dieses Manuskripts darstellt.<ref>Rezensionen von ''Die Freiheit, frei zu sein'' von Claudia Mäder: [https://www.nzz.ch/feuilleton/lust-auf-freiheit-und-hunger-nach-brot-hannah-arendt-freiheit-frei-zu-sein-ld.1348551 ''Lust auf Freiheit und Hunger nach Brot''.] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'', 19.&nbsp;Januar 2018;<br />Michael Opitz: [http://www.deutschlandfunkkultur.de/hannah-arendt-die-freiheit-frei-zu-sein-ihre-freiheit-kennt.1270.de.html?dram:article_id=408561 ''Ihre Freiheit kennt weder Not noch Furcht''.] [[Deutschlandfunk]], 18.&nbsp;Januar 2018;<br /> [[Gustav Seibt]]: [http://www.sueddeutsche.de/kultur/politische-philosophie-die-welt-als-stoff-des-handelns-1.3823259 ''Politische Philosophie. Die Welt als Stoff des Handelns''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 12.&nbsp;Januar 2018.<br /> Maria Behre: [https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=24748# ''Freiheit von Furcht statt Furcht vor der Freiheit''.] In: ''Literaturkritik.de'', 27.&nbsp;Juli 2018.</ref>
** Stark gekürzte Fassung dieses Essays als Vorabdruck: [http://www.zeit.de/2018/02/hannah-arendt-essay-freiheit-revolution-zyklus-zeitalter ''Revolutionen. Die Freiheit, frei zu sein; von Hannah Arendt''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 2/2018, S.&nbsp;42.
** Englisches Original: [https://lithub.com/never-before-published-hannah-arendt-on-what-freedom-and-revolution-really-mean/ Never-Before-Published Hannah Arendt on What Freedom and Revolution Really Mean.]
* ''Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur?'' Piper, München 2018, ISBN 978-3-492-23828-1.


=== Kritische Gesamtausgabe ===
{| class="wikitable toptextcells"
* ''The Modern Challenge to Tradition: Fragmente eines Buchs'', Kritische Gesamtausgabe Band 6, Wallstein Verlag, Göttingen 2018 ISBN 978-3-8353-3192-1
|
* ''Sechs Essays: Die verborgene Tradition'', Kritische Gesamtausgabe Band 3, Wallstein Verlag, Göttingen 2019 ISBN 978-3-8353-3278-2
'''Canon Missae (1962)'''
** Rezension der GA: Elke Schmitter: ''Ende der Lotterie.'', Der Spiegel, #7, 9. Februar 2019, S. 110f.
|'''Prex eucharistica I seu Canon Romanus (1970, 2002)'''
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'''Erstes Hochgebet<br />Der Römische Messkanon'''
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'''Zweites Hochgebet'''
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'''Drittes Hochgebet'''
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'''Viertes Hochgebet'''
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Quam oblationem tu, Deus, in omnibus, quæsumus, benedíctam, adscriptam, ratam, rationabilem, acceptabilemque facere digneris: ut nobis Corpus et Sanguis fiat dilectissimi Filii tui, Domini nostri Jesu Christi.
|Quam oblatiónem tu, Deus, in ómnibus, quaesumus, benedíctam, adscríptam, ratam, rationábilem, acceptabilémque fácere dignéris: ut nobis Corpus et Sanguis fiat dilectíssimi Fílii tui, Dómini nostri Iesu  Christi.
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Schenke, o Gott, diesen Gaben Segen in Fülle und nimm sie zu eigen an. Mache sie uns zum wahren Opfer im Geiste, das dir wohlgefällt: zum Leib und Blut deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.
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Sende deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie, damit sie uns werden Leib + und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.
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Heilige unsere Gaben durch deinen Geist, damit sie uns werden Leib + und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgetragen hat, dieses Geheimnis zu feiern.
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So bitten wir dich, Vater: der Geist heilige diese Gaben, damit sie uns werden Leib + und Blut unseres Herrn Jesus Christus, der uns die Feier dieses Geheimnisses aufgetragen hat als Zeichen des ewigen Bundes.
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Qui pridie quam pateretur, accepit panem in sanctas ac venerabiles manus suas, et elevatis oculis in cælum ad te Deum, Patrem suum omnipotentem, tibi gratias agens, benedixit, fregit, deditque discipulis suis, dicens:
|Qui, prídie quam paterétur, accépit panem in sanctas ac venerábiles manus suas, et elevátis óculis in caelum ad te Deum Patrem suum omnipoténtem, tibi grátias agens benedíxit, fregit, dedítque discípulis suis, dicens:
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Am Abend vor seinem Leiden nahm er das Brot in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, erhob die Augen zum Himmel, zu dir, seinem Vater, dem allmächtigen Gott, sagte dir Lob und Dank, brach das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach:
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Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:
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Denn in der Nacht, da er verraten wurde, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:
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Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Und als die Stunde kam, da er von dir verherrlicht werden sollte, nahm er beim Mahl das Brot und sagte Dank, brach das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach:
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Accipite, et manducate ex hoc omnes.<br />HOC EST ENIM CORPUS MEUM.
|Accípite et manducáte ex hoc omnes:
hoc est enim Corpus meum, quod pro vobis tradetur.
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Nehmet und esset alle davon:<br />Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
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Nehmet und esset alle davon:<br />Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
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Nehmet und esset alle davon:<br />Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
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Nehmet und esset alle davon:<br />Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
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Simili modo postquam cœnatum est, accipiens et hunc præclarum calicem in sanctas ac venerabiles manus suas: item tibi gratias agens, benedixit, deditque discipulis suis, dicens:
|Símili modo, postquam cenátum est, accípiens et hunc praeclárum cálicem in sanctas ac venerábiles manus suas, item tibi grátias agens benedíxit, dedítque discípulis suis, dicens:
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Ebenso nahm er nach dem Mahl diesen erhabenen Kelch in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, sagte dir Lob und Dank, reichte den Kelch seinen Jüngern und sprach:
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Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach:
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Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach:
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Ebenso nahm er den Kelch mit Wein, dankte wiederum, reichte den Kelch seinen Jüngern und sprach:
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Accipite, et bibite ex eo omnes.<br />HIC EST ENIM CALIX SANGUINIS MEI, NOVI ET ÆTERNI TESTAMENTI: MYSTERIUM FIDEI: QUI PRO VOBIS ET PRO MULTIS EFFUNDETUR IN REMISSIONEM PECCATORUM.<br />Hæc quotiescumque feceritis, in mei memoriam facietis.
|Accípite et bíbite ex eo omnes:
hic est enim calix Sánguinis mei novi et aetérni testaménti, qui pro vobis et pro multis effundétur in remissionem peccatorum. Hoc fácite in meam commemorationem.
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Nehmet und trinket alle daraus:<br />Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle<ref name="für viele">Als Übertragung wünscht die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung künftig in allen Übersetzungen: „für viele“ ([http://www.liturgie.de/liturgie/index.php?datei=info/aktuelles/aktuell20070130 Brief von Papst Benedikt XVI., 14. April 2012])</ref> vergossen wird zur Vergebung der Sünden.<br />Tut dies zu meinem Gedächtnis.
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Nehmet und trinket alle daraus:<br />Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle<ref name="für viele" /> vergossen wird zur Vergebung der Sünden.<br />Tut dies zu meinem Gedächtnis.
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Nehmet und trinket alle daraus:<br />Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle<ref name="für viele" /> vergossen wird zur Vergebung der Sünden.<br />Tut dies zu meinem Gedächtnis.
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Nehmet und trinket alle daraus:<br />Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle<ref name="für viele" /> vergossen wird zur Vergebung der Sünden.<br />Tut dies zu meinem Gedächtnis.
|}
 
=== Evangelisch-lutherische Liturgie ===
In den evangelischen Kirchen wird üblicherweise folgender Wortlaut verwendet:
{{Zitat|Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset: Das ist + mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus: Das ist + mein Blut des neuen Testaments, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, sooft ihr′s trinket, zu meinem Gedächtnis.}}
 
Im traditionellen lutherischen Gottesdienst werden die Einsetzungsworte in persona Christi im Evangelienton gesungen.<ref>Michael Meyer-Blanck: ''Gottesdienstlehre'', Mohr Siebeck, 2011</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Hannah Ahrendt}}
* {{WikipediaDE|Einsetzungsbericht}}
* {{WikipediaDE|Hannah Ahrendt}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Monika Boll, Dorlis Blume, Raphael Gross (Herausgeber): ''Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert''. Piper, München 2020, ISBN 978-349207035-5
* Jens Schröter: ''Das Abendmahl. Frühchristliche Deutungen und Impulse für die Gegenwart'' (''Stuttgarter Bibelstudien'' 210). Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2006, ISBN 3-460-03104-2.
* [http://www.bpb.de/publikationen/G5S3FW,0,Hannah_Arendt.html ''Aufsätze zur Aktualität von Arendt''.] In: ''[[Aus Politik und Zeitgeschichte]].'' Herausgegeben von der [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 25. September 2006.
* Hans-Joachim Schulz: ''„Wandlung“ im ostkirchlich-liturgischen Verständnis. Eine Orientierung im Disput um Transsubstantiation und Transsignifikation''. In:  Catholica 40 (1986) 270–286.
* Delbert Barley: ''Hannah Arendt. Einführung in ihr Werk.'' (= ''Alber-Kolleg Philosophie''). Alber, Freiburg im Breisgau 1990, ISBN 3-495-47662-8.
* Karl-Heinz Breier: ''Hannah Arendt zur Einführung.'' 4. Auflage. Junius, Hamburg 2011. ISBN 978-3-88506-345-2.
* Antonia Grunenberg: ''Arendt''. Herder, Freiburg im Breisgau 2003, ISBN 3-451-04954-6.
* Wolfgang Heuer: ''Hannah Arendt''. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1987, 7. Auflage, 2004, ISBN 3-499-50379-4 (auch in Französisch, ISBN 2-87711-296-9 und in Polnisch, ISBN 83-926276-0-1).
* Wolfgang Heuer, Bernd Heiter, Stefanie Rosenmüller (Hrsg.): ''Arendt-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung.'' J.B. Metzler, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-476-02255-4.
* Derwent May: ''Hannah Arendt. Eine bedeutende Repräsentantin deutsch-jüdischer Kultur.'' Heyne, München 1990, ISBN 3-453-03795-2.
* Alois Prinz: ''Hannah Arendt oder Die Liebe zur Welt.'' Insel, Berlin 2012, ISBN 978-3-458-35872-5.
* Sibylle Quack: ''Cora Berliner, Gertrud Kolmar, Hannah Arendt. Straßen am „[[Denkmal für die ermordeten Juden Europas]]“ ehren ihr Andenken.'' (= ''Jüdische Miniaturen.'' Band 33). Hentrich & Hentrich, Berlin 2005, ISBN 3-938485-12-4.
* Philosophie-Magazin: ''Hannah Arendt – Die Freiheit des Denkens.'' Sonderausgabe Juni 2016.
* Judith N. Shklar: ''Über Hannah Arendt.'' Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Hannes Bajohr, Matthes & Seitz, Berlin 2020, ISBN 978-3-95757-797-9.
* Grit Straßenberger: ''Hannah Arendt zur Einführung.'' Junius, Hamburg 2015, ISBN 978-3-88506-089-5.<ref>Maria Behre: [http://literaturkritik.de/id/22590 ''Was ist Politik nach Hannah Arendt?''] In:  ''[[literaturkritik.de]]'', 9.&nbsp;Oktober 2016, Rezension von ''Hannah Arendt zur Einführung''.</ref>
* Annette Vowinckel: ''Arendt''. (= ''Grundwissen Philosophie''). Reclam, Leipzig 2006, ISBN 3-379-20303-3.<ref>Maria Behre: [http://literaturkritik.de/id/21626 ''Performativität des Handelns''.] In: ''[[literaturkritik.de]]'', 8.&nbsp;Februar 2016, Rezension von ''Arendt'' von Annette Vowinckel.</ref>
* Thomas Wild: ''Hannah Arendt. Leben, Werk, Wirkung.'' (= ''Suhrkamp-BasisBiographie'', Band 17). Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-18217-X.
* Elisabeth Young-Bruehl: ''Hannah Arendt. Leben, Werk und Zeit.'' Fischer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-596-16010-3. (Amerikanische Originalausgabe: ''Hannah Arendt. For Love of the World.'' Yale University Press 1982) (umfassende Biografie).
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|3=S}}
{{Wikiquote}}
{{Wikibooks|Soziologische Klassiker/ Arendt, Hannah|Biografie und Werk Hannah-Arendts}}
 
'''Datenbanken'''
* {{DNB-Portal|11850391X}}
* {{DDB|Person|11850391X}}
* [http://memory.loc.gov/ammem/arendthtml/arendthome.html ''The Hannah Arendt Papers''.] Manuscript Division, Library of Congress; [http://lcweb2.loc.gov/service/mss/eadxmlmss/eadpdfmss/2001/ms001004.pdf loc.gov] (PDF; 203 kB)
 
'''Biografien'''
* Sibylle Duda, Luise F. Pusch: {{FemBio|http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/hannah-arendt}}
* {{GDW|hannah-arendt}}
 
'''Kritische Gesamtausgabe'''
* [http://www.arendteditionprojekt.de/ arendteditionprojekt.de]
 
'''Radiointerviews'''
* [https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/juedisches-leben-09-hannah-arendt/-/id=2847740/did=14723246/nid=2847740/la9s30/index.html Hannah Arendt im Gespräch mit Joachim Fest über Adolf Eichmann und die "Banalität des Bösen" von 1964 |SWR2 Archivradio]
 
'''Fernsehinterviews'''
* [https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw Hannah Arendt im Gespräch mit Günter Gauss. Aus der Sendung „Zur Person“ vom 28. Oktober 1964]
 
'''Verschiedenes'''
* [http://www.bildungsserver.de/Hannah-Arendt-1906-1975--4630.html Linkliste zu Hannah Arendt] im Deutschen Bildungsserver
* [http://www.philo.de/Philosophie-Seiten/personen/arendt.shtml Linkliste zu Hannah Arendt] auf ''philo.de''
* [http://re-visionen.net/rezension-zu-arendt-verantwortung-in-der-diktatur-von-eckart-loehr Der verzweifelte Versuch zu verstehen.] Eckart Löhr über das Buch ''Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur?''


== Anmerkungen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 8. Oktober 2020, 13:34 Uhr

Die Einsetzung der Eucharistie, Teil einer Predella von Ercole de’ Roberti (um 1490)

Als Einsetzungsbericht bezeichnet man in der Liturgiewissenschaft jenen Abschnitt des eucharistischen Hochgebetes, in dem vom Handeln und Reden Jesu beim letzten Abendmahl die Rede ist. Dabei werden die Einsetzungsworte Jesu in einer biblischen oder liturgisch redigierten Fassung zitiert.

Theologischer Hintergrund

Erster Adressat des Textes ist Gott, der in manchen Formularen, so im Canon Romanus, ausdrücklich in Du-Form angesprochen wird. Es handelt sich also nicht eigentlich um einen Bericht, sondern um ein Gebet. Nach abendländischer Tradition (die seit Ambrosius belegt ist) bewirkt Christus selbst durch seine Abendmahlsworte die Heiligung (Konsekration) und Verwandlung der eucharistischen Gaben (Brot und Wein). Diese Worte nennt man daher auch Konsekrationsworte bzw. Wandlungsworte, in Kurzform diese und sogar den ganzen Einsetzungsbericht ungenau Wandlung.

Gemeinsame Überzeugung der römisch-katholischen Kirche wie der Ostkirchen ist es, dass die Verwandlung von Brot und Wein kein Menschenwerk ist, sondern durch den Heiligen Geist geschieht. Darum beten diese Kirchen im Hochgebet um die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Gaben sowie auf die Gläubigen, die sie in der Kommunion empfangen, um selbst in den mystischen Leib Christi verwandelt zu werden.

Jedoch bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Einsetzungsworte nur (biblische) Begründung der Wandlung sind, das heißt, die Konsekration an dieser Stelle nicht unbedingt erfolgt. Tatsächlich ist es so, dass die Orthodoxie davon ausgeht, dass die Konsekration während der Epiklese (der Herabrufung des Heiligen Geistes) erfolgt. Dem wird dadurch besonderer Ausdruck verliehen, dass die Epiklese, anders als in der katholischen und der alexandrinischen Liturgie, erst nach den Einsetzungsworten folgt.

Die moderne katholische Theologie geht davon aus, dass die Wandlung während des Hochgebetes erfolgt. Die Wandlung ist im Kontext der gesamten Liturgie zu sehen und kann nicht vom Menschen willkürlich auf einen bestimmten Zeitpunkt fixiert werden.

Im Jahre 2001 wurde von der römisch-katholischen Kirche die Gültigkeit der Anaphora der Apostel Addai und Mari der ostsyrischen Liturgie, die bei den nicht-unierten Assyrern keinen expliziten Einsetzungsbericht enthält, anerkannt, das heißt, auch ohne Einsetzungsworte ist eine Konsekration möglich.[1]

Einsetzungsberichte der Heiligen Schrift

Einsetzungsworte zum Abendmahl sind in den drei synoptischen Evangelien und im ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth zu finden. Trotz Abweichungen im Detail weisen sie eine große Übereinstimmung aus, was auf eine vorliegende Tradition verweist. Man spricht deshalb auch von Abendmahlsparadosis (von gr. paradosis „Überlieferung“).

Matthäus 26,26–28 EU Markus 14,22–26 EU Lukas 22,19–20 EU 1. Brief an die Korinther 11,23–26 EU
26 Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: 22 Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Und er sagte zu ihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. 16 Denn ich sage euch: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, 24 sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte:
Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes. 17 Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: 18 Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt.
19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten:
Nehmt und esst; das ist mein Leib. Nehmt, das ist mein Leib. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
27 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: 23 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. 24 Und er sagte zu ihnen: 20 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: 25 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach:
Trinkt alle daraus; 28 das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!
29 Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes. siehe oben Vers 16–18 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. 27 Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. 28 Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. 29 Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt. 30 Deswegen sind unter euch viele schwach und krank und nicht wenige sind schon entschlafen. 31 Gingen wir mit uns selbst ins Gericht, dann würden wir nicht gerichtet. 32 Doch wenn wir jetzt vom Herrn gerichtet werden, dann ist es eine Zurechtweisung, damit wir nicht zusammen mit der Welt verdammt werden. 33 Wenn ihr also zum Mahl zusammenkommt, meine Brüder, wartet aufeinander! 34 Wer Hunger hat, soll zu Hause essen; sonst wird euch die Zusammenkunft zum Gericht. Weitere Anordnungen werde ich treffen, wenn ich komme.

Text von Epiklese und Einsetzungsbericht

Römisch-katholische Liturgie

Das von Papst Paul VI. herausgegebene Missale Romanum (Editio typica 1970, Editio typica tertia 2002) enthält vier Hochgebete (Prex eucharistica I-IV) zur Auswahl. Für das deutsche Sprachgebiet erschien 1975 die Erstausgabe des Messbuchs (2. Auflage 1988). Der Wortlaut der Hochgebete in deutscher Fassung findet sich auch im Gotteslob (1975) Nr. 360 und 367 bis 369. Die lateinische und deutsche Fassung des Zweiten Hochgebetes finden sich im neuen Gotteslob (2013) Nr. 588. Das zuletzt von Papst Johannes XXIII. im Jahr 1962 herausgegebene Missale Romanum kannte nur einen Canon Missae.

Der Einsetzungsbericht lautet in den derzeit gültigen Fassungen:

Canon Missae (1962)

Prex eucharistica I seu Canon Romanus (1970, 2002)

Erstes Hochgebet
Der Römische Messkanon

Zweites Hochgebet

Drittes Hochgebet

Viertes Hochgebet

Quam oblationem tu, Deus, in omnibus, quæsumus, benedíctam, adscriptam, ratam, rationabilem, acceptabilemque facere digneris: ut nobis Corpus et Sanguis fiat dilectissimi Filii tui, Domini nostri Jesu Christi.

Quam oblatiónem tu, Deus, in ómnibus, quaesumus, benedíctam, adscríptam, ratam, rationábilem, acceptabilémque fácere dignéris: ut nobis Corpus et Sanguis fiat dilectíssimi Fílii tui, Dómini nostri Iesu Christi.

Schenke, o Gott, diesen Gaben Segen in Fülle und nimm sie zu eigen an. Mache sie uns zum wahren Opfer im Geiste, das dir wohlgefällt: zum Leib und Blut deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.

Sende deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie, damit sie uns werden Leib + und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.

Heilige unsere Gaben durch deinen Geist, damit sie uns werden Leib + und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgetragen hat, dieses Geheimnis zu feiern.

So bitten wir dich, Vater: der Geist heilige diese Gaben, damit sie uns werden Leib + und Blut unseres Herrn Jesus Christus, der uns die Feier dieses Geheimnisses aufgetragen hat als Zeichen des ewigen Bundes.

Qui pridie quam pateretur, accepit panem in sanctas ac venerabiles manus suas, et elevatis oculis in cælum ad te Deum, Patrem suum omnipotentem, tibi gratias agens, benedixit, fregit, deditque discipulis suis, dicens:

Qui, prídie quam paterétur, accépit panem in sanctas ac venerábiles manus suas, et elevátis óculis in caelum ad te Deum Patrem suum omnipoténtem, tibi grátias agens benedíxit, fregit, dedítque discípulis suis, dicens:

Am Abend vor seinem Leiden nahm er das Brot in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, erhob die Augen zum Himmel, zu dir, seinem Vater, dem allmächtigen Gott, sagte dir Lob und Dank, brach das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach:

Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:

Denn in der Nacht, da er verraten wurde, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:

Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Und als die Stunde kam, da er von dir verherrlicht werden sollte, nahm er beim Mahl das Brot und sagte Dank, brach das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach:

Accipite, et manducate ex hoc omnes.
HOC EST ENIM CORPUS MEUM.

Accípite et manducáte ex hoc omnes:

hoc est enim Corpus meum, quod pro vobis tradetur.

Nehmet und esset alle davon:
Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.

Nehmet und esset alle davon:
Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.

Nehmet und esset alle davon:
Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.

Nehmet und esset alle davon:
Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.

Simili modo postquam cœnatum est, accipiens et hunc præclarum calicem in sanctas ac venerabiles manus suas: item tibi gratias agens, benedixit, deditque discipulis suis, dicens:

Símili modo, postquam cenátum est, accípiens et hunc praeclárum cálicem in sanctas ac venerábiles manus suas, item tibi grátias agens benedíxit, dedítque discípulis suis, dicens:

Ebenso nahm er nach dem Mahl diesen erhabenen Kelch in seine heiligen und ehrwürdigen Hände, sagte dir Lob und Dank, reichte den Kelch seinen Jüngern und sprach:

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein, dankte wiederum, reichte den Kelch seinen Jüngern und sprach:

Accipite, et bibite ex eo omnes.
HIC EST ENIM CALIX SANGUINIS MEI, NOVI ET ÆTERNI TESTAMENTI: MYSTERIUM FIDEI: QUI PRO VOBIS ET PRO MULTIS EFFUNDETUR IN REMISSIONEM PECCATORUM.
Hæc quotiescumque feceritis, in mei memoriam facietis.

Accípite et bíbite ex eo omnes:

hic est enim calix Sánguinis mei novi et aetérni testaménti, qui pro vobis et pro multis effundétur in remissionem peccatorum. Hoc fácite in meam commemorationem.

Nehmet und trinket alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle[2] vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Nehmet und trinket alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle[2] vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Nehmet und trinket alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle[2] vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Nehmet und trinket alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle[2] vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Evangelisch-lutherische Liturgie

In den evangelischen Kirchen wird üblicherweise folgender Wortlaut verwendet:

„Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset: Das ist + mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus: Das ist + mein Blut des neuen Testaments, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, sooft ihr′s trinket, zu meinem Gedächtnis.“

Im traditionellen lutherischen Gottesdienst werden die Einsetzungsworte in persona Christi im Evangelienton gesungen.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Jens Schröter: Das Abendmahl. Frühchristliche Deutungen und Impulse für die Gegenwart (Stuttgarter Bibelstudien 210). Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2006, ISBN 3-460-03104-2.
  • Hans-Joachim Schulz: „Wandlung“ im ostkirchlich-liturgischen Verständnis. Eine Orientierung im Disput um Transsubstantiation und Transsignifikation. In: Catholica 40 (1986) 270–286.

Einzelnachweise

  1. Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen: RICHTLINIEN FÜR DIE ZULASSUNG ZUR EUCHARISTIE ZWISCHEN DER CHALDÄISCHEN KIRCHE UND DER ASSYRISCHEN KIRCHE DES ORIENTS. 20. Juni 2001, abgerufen am 20. Januar 2015.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Als Übertragung wünscht die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung künftig in allen Übersetzungen: „für viele“ (Brief von Papst Benedikt XVI., 14. April 2012)
  3. Michael Meyer-Blanck: Gottesdienstlehre, Mohr Siebeck, 2011


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