Südtirol und 4. Januar: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Südtirol''' ({{itS|Alto Adige, Sudtirolo;}} [[Ladinische Sprache|ladinisch]] ''Südtirol),'' amtlich '''Autonome Provinz Bozen – Südtirol,''' ist die nördlichste [[Italienische Provinzen|Provinz]] [[Italien]]s und bildet zusammen mit der [[Trentino|Provinz Trient]] die [[Autonomie (Politikwissenschaft)|autonome]] Region [[Trentino-Südtirol]]. Seit Inkrafttreten der [[Autonomie Südtirols|erweiterten Autonomie]] im Jahr 1972 genießt Südtirol umfassende [[Selbstverwaltung]]srechte und wird entsprechend als „[[Italienische Regionen#Autonome Provinzen|autonome Provinz]]“ oder „Land“ bezeichnet. Das mitten in den [[Alpen]] gelegene Gebiet hat rund 520.000 Einwohner, seine Landeshauptstadt ist [[Bozen]].
Der '''3. Januar''' (in [[Österreich]] und [[Südtirol]]: '''3. Jänner''') ist der 3. Tag des [[Gregorianischer Kalender|gregorianischen Kalenders]], somit bleiben 362 (in Schaltjahren 363) Tage bis zum Jahresende.


Südtirol zählt zu jenen Gebieten Italiens mit einer starken [[Regionalismus|Regionalkultur]]. Diese ist auf die [[Bajuwaren|bairische]] und [[Rätoromanische Sprachen|alpenromanische]] Besiedlung sowie auf die historisch gewachsenen Bindungen an den deutschen Sprach- und Kulturraum zurückzuführen, insbesondere zum nördlichen Nachbarn [[Österreich]], zu dem es bis 1919 gehörte. Die [[Geschichte der europäischen Integration|europäische Einigungsbewegung]] ermöglicht eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den anderen Teilen der historischen Region [[Tirol]], die seit Gründung der [[Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino]] am Beginn einer institutionellen Verflechtung steht.
Um den 3. Januar (2.–4. Januar) befindet sich die [[Erde]] an ihrem sonnennächsten Punkt ([[Wikipedia:Apsis (Astronomie)|Perihel]]).
 
Hinsichtlich der sprachlich-kulturellen Differenzierung setzt sich die Bevölkerung gegenwärtig zu über 62 % aus [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen]] und zu etwa 23 % aus [[Italienische Sprache|italienischsprachigen]] Südtirolern zusammen. Rund 4 % der Bevölkerung, hauptsächlich im [[Dolomiten]]gebiet, gehören zur [[Ladinische Sprache|ladinischen]] Sprachgruppe. Inner- und außereuropäische [[Einwanderung|Migration]] hat insbesondere seit den 1990er Jahren zu einer weiteren Diversifizierung der Bevölkerungszusammensetzung geführt.
 
Das in weiten Teilen [[Ländlicher Raum|ländliche]] Südtirol zählt zu den wohlhabendsten Gebieten Italiens und der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Wirtschaftlich war das an der [[Brennerpass|Brenner]]-Transitroute gelegene Land lange Zeit in erster Linie [[Landwirtschaft|agrarisch]] geprägt. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielen [[Dienstleistung]]sbereiche wie Handel, Verkehr und Tourismus eine herausragende Rolle.
 
== Lage ==
[[Datei:Blick von Castelfeder nach Süden in das Etschtal.JPG|mini|Südtirol (hier das [[Südtiroler Unterland|Unterland]]) verbindet über die [[Brennerpass|Brenner]]-Transitroute Nord und Süd.]]
Südtirol befindet sich zur Gänze in den [[Alpen]]. Das Land ist sowohl die nördlichste als auch mit einer Gesamtfläche von 7400 km² eine der größten [[Italienische Provinzen|Provinzen]] Italiens. Durchzogen wird es in Nord-Süd-Richtung von der bedeutenden [[Brennerpass|Brenner]]-Transitroute, die [[Deutschland]] und [[Österreich]] mit [[Oberitalien]] verbindet. Die nächstgelegenen [[Millionenstadt|Millionenstädte]] sind [[München]] etwa 180 km nördlich von Bozen und [[Mailand]] etwa 200 km südwestlich.
 
Im Norden und Osten grenzt Südtirol an die [[österreich]]ischen Bundesländer [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] ([[Nordtirol]], [[Osttirol]]) und zu einem kleinen Teil [[Land Salzburg|Salzburg]]. Die Nordgrenze orientiert sich seit der Teilung [[Tirol]]s nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] größtenteils am [[Alpenhauptkamm]]. Im Westen stößt Südtirol an den [[Schweiz]]er [[Kanton Graubünden]]. Innerhalb Italiens ist es im Südwesten von der [[Lombardei|lombardischen]] [[Provinz Sondrio]], im Süden vom [[Trentino]] und im Südosten von der zu [[Venetien]] gehörenden [[Provinz Belluno]] umgeben.
[[Datei:Eishof 2009.jpg|mini|Der [[Alpenhauptkamm]] (hier im Bereich des [[Pfossental]]s) bildet die Nordgrenze Südtirols.]]
 
== Namens- und Begriffsgeschichte ==
[[Datei:(1874) The Valleys of TIROL.jpg|mini|Landkarte ''The Valleys of Tirol'' aus dem Jahr 1874, in der in etwa das heutige Südtirol und [[Osttirol]] als ''South Tirol'' bezeichnet werden; der italienischsprachige Landesteil scheint als ''Wälsch- or Italian Tirol or the Trentino'' auf.]]
'''„Südtirol“ als Bezeichnung einer politischen Verwaltungseinheit:''' Ein vom größeren [[Tirol]]er Gesamtzusammenhang politisch und [[juridisch]] abgegrenztes Südtirol gibt es erst als unmittelbare Folge des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]]: War Tirol bis dahin ein geschlossener Teil von [[Österreich-Ungarn]] gewesen, so wurden das heutige Südtirol und das [[Trentino]] (ehemals ''Welschtirol)'' mit dem [[Vertrag von Saint-Germain|Friedensvertrag von 1919]] Italien zugesprochen. Die im Jänner 1927 von der [[Italienischer Faschismus|faschistischen Administration]] gebildete ''Provinz Bozen''<ref>{{Literatur |Autor=Andrea Bonoldi, Hannes Obermair |Titel=Zwischen Rom und Bozen. Staat und Provinz im italienischen Faschismus |Verlag=Stadtgemeinde Bozen |Ort=Bozen |Datum=2006 |ISBN=88-901870-9-3 |Seiten=37}}</ref> erlangte erst mit dem [[Autonomie Südtirols|Ersten Autonomiestatut]] von 1948 ihren heutigen geographischen Umfang, wurde allerdings amtlich noch als ''Tiroler Etschland'' bezeichnet. Die für dieses Gebiet seit den 1920er Jahren allgemein übliche Bezeichnung ''Südtirol'' wurde mit dem Zweiten Autonomiestatut von 1972 erstmals offiziell anerkannt. Seither verwendet die Landesverwaltung als Eigenbezeichnung die Langform ''Autonome Provinz Bozen&nbsp;– Südtirol'' bzw. die Kurzform ''Land Südtirol''. Das italienische Äquivalent hierzu lautet ''Provincia Autonoma di Bolzano&nbsp;– Alto Adige,'' das ladinische ''Provinzia Autonoma de Balsan&nbsp;– Südtirol'' (auf [[Gadertal]]isch) oder ''Provinzia Autonoma de Bulsan&nbsp;– Südtirol'' (auf [[Gröden|Grödnerisch]]).
 
'''„Südtirol“ als topographische Bezeichnung:''' Der Name „Südtirol“ bzw. seine Entsprechungen in anderen Sprachen ''(South Tyrol'' oder ''Tirol'' im Englischen, ''Tyrol du Sud'' im Französischen) fanden bereits im 19.&nbsp;Jahrhundert Verbreitung, konnten sich jedoch auf verschiedene südliche Gebiete der [[Wikipedia:Gefürstete Grafschaft Tirol|Grafschaft Tirol]] beziehen, die das moderne Südtirol auch nur teilweise oder überhaupt nicht einschlossen. Im weitesten Sinne wurden mit „Südtirol“ alle Tiroler Gebiete südlich des Alpenhauptkamms bezeichnet, die auf der Grundlage der sprachlichen Mehrheitsverhältnisse weiter in „Deutsch-Südtirol“ und „Welsch-Südtirol“ (oder „Welschtirol“) unterteilt wurden. Nach der Annexion des Südteils Tirols durch Italien vollzog sich in den 1920er Jahren ein Bedeutungswandel, durch den „Südtirol“ zum Synonym für die hauptsächlich deutschsprachig besiedelte „Provinz Bozen“ aufrückte.<ref>Zur Namens- und Begriffsgeschichte von „Südtirol“ Hans Heiss: ''„Man pflegt Südtirol zu sagen und meint, damit wäre alles gesagt.“ Beiträge zu einer Geschichte des Begriffes Südtirol.'' In: Arbeitsgruppe Regionalgeschichte/Gruppo di ricerca per la storia regionale, ''Tirol – Trentino. Eine Begriffsgeschichte/Semantica di un concetto'' (Geschichte und Region/Storia e regione Band 9). Folio, Wien-Bozen 2000, ISBN 3-85256-149-3, S. 85–109.</ref>
 
'''Entstehung und Verwendung der italienischen Begriffe „Alto Adige“ und „Sudtirolo“:''' Die italienische Bezeichnung ''Alto Adige'' (zu Deutsch „Oberetsch“ oder „Hochetsch“<ref>Beide Bezeichnungen sind niemals in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen; sie begegnen bisweilen in der Literatur der Zwischenkriegszeit als Ersatz für das von der faschistischen Administration verbotene „Südtirol“, vgl. etwa Richard Pittioni: ''Stand und Aufgabe der urgeschichtlichen Forschung im Oberetsch''. Beihefte zum Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst 6. Bozen: Athesia 1940.</ref>) für die deutschsprachigen Teile Tirols südlich der [[Wikipedia:Wasserscheide|Wasserscheide]] wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zuge des [[Wikipedia:Italienischer Irredentismus|Irredentismus]] geprägt und verbreitet. Man bediente sich dabei des Namens des ''Département Haut-Adige (Dipartimento dell’Alto Adige)'' im napoleonischen Königreich Italien, das von 1810 bis 1813 bestand und größtenteils das heutige Trentino sowie einige angrenzende Gebiete, darunter auch den Südteil des heutigen Südtirols mit der Stadt Bozen, umfasste. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand die italienische Alternativbezeichnung ''Sudtirolo,'' die zunehmende Verbreitung findet.<ref>Zur Namens- und Begriffsgeschichte von „Alto Adige“ und „Sudtirolo“ Carlo Romeo: ''Der Fluß im Schatten des Schlosses. „Alto Adige“ – eine Begriffsgeschichte.'' In: Arbeitsgruppe Regionalgeschichte/Gruppo di ricerca per la storia regionale, ''Tirol — Trentino. Eine Begriffsgeschichte/Semantica di un concetto'' (Geschichte und Region/Storia e regione Band 9). Folio, Wien-Bozen 2000, ISBN 3-85256-149-3, S. 153–170.</ref>
 
== Zu weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Südtirol}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Südtirol}}
* {{WikipediaDE|4. Januar}}
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|South Tyrol}}
* [http://www.provinz.bz.it/de/default.asp Südtiroler Landesverwaltung]
* [http://www.provinz.bz.it/astat/index_d.asp Website] des Südtiroler Landesinstituts für Statistik
* [http://www.buergernetz.bz.it/de/default.asp „Südtiroler Bürgernetz“], E-Government-Portal der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol
* [http://www.provinz.bz.it/news/de/publikationen.asp?publ_action=4&publ_article_id=1592 Südtirol Handbuch 2013] – historische, politische und statistische Übersicht Südtirols
 
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=g|GND=4078047-8|LCCN=n/80/43529|VIAF=236367981}}
 
{{SORTIERUNG:Sudtirol}}
[[Kategorie:Italien]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Datum|A04]]

Version vom 16. Oktober 2018, 16:07 Uhr

Der 3. Januar (in Österreich und Südtirol: 3. Jänner) ist der 3. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 362 (in Schaltjahren 363) Tage bis zum Jahresende.

Um den 3. Januar (2.–4. Januar) befindet sich die Erde an ihrem sonnennächsten Punkt (Perihel).

Siehe auch