Moritz Rittinghausen und COVID-19-Pandemie: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Moritz Rittinghausen''' (* [[10. November]] [[1814]]<ref>Bislang ging die Forschung vom 12. November 1814 als Geburtsdatum aus. Nach der Geburtsurkunde handelt es sich nach Angaben des Stadtarchiv Hückeswagen jedoch um den 10. November. Siehe Ulrike Fäuster, S. 53</ref> in [[Hückeswagen]]; † [[29. Dezember]] [[1890]] in [[Ath]], [[Belgien]]) war ein deutscher Verfechter und Theoretiker der [[Direkte Demokratie|direkten Demokratie]], früher [[Sozialismus|Sozialist]] und Politiker. Er lebte im Vormärz zeitweise in Belgien und trat dort bereits als sozialpolitisch denkende Persönlichkeit hervor. Er nahm als [[Demokratische Bewegung (Deutschland)|Demokrat]] aktiv an der [[Deutsche Revolution 1848/1849|Revolution von 1848/49]] teil. Nach der Emigration während der [[Reaktionsära]] kehrte er im Zuge der [[Neue Ära|Neuen Ära]] nach Deutschland zurück und begann sich in [[Arbeiterbewegung in Deutschland|der Arbeiterbewegung]] zu engagieren. Er gehörte zu den Mitbegründern der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (Deutschland)|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei]], war Mitglied des [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstags]], ehe er nach Differenzen aus der Fraktion ausgeschlossen wurde.
Die '''COVID-19-Pandemie''' ist ein [[w:Epidemiologie#Endemie, Epidemie und Pandemie|Ausbruch]] der neuartigen [[Atemwegserkrankung]] [[COVID-19]] (oder „Covid-19“, für ''Corona virus disease 2019''). Der Ausbruch war erstmals Ende Dezember 2019 in der [[Millionenstadt]] [[Wuhan]] der chinesischen Provinz [[Hubei]] auffällig geworden, entwickelte sich im Januar 2020 zur [[Epidemie]] in der [[Volksrepublik China]] und breitete sich weltweit aus. Er wurde ausgelöst durch das bis dahin unbekannte [[w:Coronaviridae|Coronavirus]] [[SARS-CoV-2]]. Um einer Ausbreitung in Staaten ohne leistungsfähige Gesundheitssysteme entgegenzuwirken, rief die [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) am 30.&nbsp;Januar 2020 die [[w:Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite|internationale Gesundheitsnotlage]] aus. Am 9.&nbsp;Februar 2020 überstieg die Zahl der registrierten Todesfälle mit über 800 die Gesamtzahl der Todesfälle der [[SARS-Pandemie 2002/2003]]. Der WHO-Bericht vom 26.&nbsp;Februar 2020 meldete erstmals mehr Neuinfektionen außerhalb Chinas als innerhalb. Ab dem 28.&nbsp;Februar 2020 schätzte die WHO in ihren Berichten das Risiko auf globaler Ebene als „sehr hoch“ ein, zuvor als „hoch“. Am 11.&nbsp;März 2020 erklärte die WHO die bisherige Epidemie offiziell zu einer [[Pandemie]], der ersten seit der [[Pandemie H1N1 2009/10]].
[[Datei:Rittinghausen1.JPG|miniatur|Moritz Rittinghausen, Stahlstich von Otto E. Lau (1891)<ref>Wilhelm Blos: Die Deutsche Revolution. J. H. W. Dietz, Stuttgart 1891, S. 177.</ref>]]  
[[Datei:Rittinghausen.jpg|miniatur|Moritz Rittinghausen]]


== Vormärz ==
Es sind derzeit (Stand 12.&nbsp;März 2020) 119 Länder bzw. Territorien betroffen: 19 Länder in [[Asien]], 15 im [[w:Naher Osten|Nahen und Mittleren Osten]], 10 in [[Afrika]], 50 in [[Europa]], 19 in [[Amerika]] und 3 im [[w:Australien (Kontinent)|Kontinent Australien]]. Am 2.&nbsp;Februar 2020 trat auf den [[Philippinen]] der erste Todesfall außerhalb [[w:Volksrepublik China|Chinas]] auf. Am 15.&nbsp;Februar 2020 meldete Frankreich den ersten Todesfall außerhalb Asiens, eine aus China eingereiste Person. Am 23.&nbsp;Februar 2020 wurden aus Italien die ersten beiden Europäer gemeldet, die an COVID-19 verstarben. Am 7.&nbsp;März 2020 meldete die WHO mit 101.927 erstmals über 100.000 Infizierte insgesamt, bei 3.486 Toten.
Er stammte aus einer einflussreichen Familie in Hückeswagen. Bereits der Großvater war Bürgermeister. Die Großmutter entstammte dem alten ursprünglich französischen Geschlecht der de Blois.<ref>Ulrike Fäuster, S. 53</ref> Auch der Vater war Bürgermeister und Aktuarius in Hückeswagen. Moritz Rittinghausen besuchte das Gymnasium. Über seinen weiteren Lebensweg gibt es unterschiedliche Angaben. Folgt man Wilhelm Heinz Schröder, war er nach dem Abitur Kaufmann in Köln. Nach Fäuster studierte er [[Rechtswissenschaften]] und lebte in [[Belgien]]. Dort trat er bereits als sozialpolitisch denkenden und handelnde Person auf. Er verfasste 1837 einen offenen Brief an den König, in dem er die sozialen Probleme im Land anprangerte. <!--Noch im selben Jahr veröffentlichte er eine Übersetzung der Schrift von [[Anton Friedrich Justus Thibaut]] "''Theorie der logischen Auslegung des römischen Rechts''." Fälschlich von den französischen Behörden einer Tat beschuldigt, wurde er vorübergehend in Haft genommen. Über diese Affäre erschien sogar eine romanhafte Darstellung von einem Rechtsanwalt L. Koch. "''Justification de Charles Rittinghausen. jurisconsulte, accuse, d'empoisonnement sur la personne de Schneider, docteur de Philosophie.''" auskommentiert, da nicht klar ob Moritz oder Karl Rittinghausen gemeint ist--><ref name="UF54">Ulrike Fäuster, S. 54</ref> Später kehrte er nach Deutschland zurück.


Seit den 1840er Jahren vertrat er sozialistische Ideen und trat als Verfasser von politischen und nationalökonomischen Schriften hervor. Seit 1846 lebte er in Köln. Er nahm im September 1847 am Freihandelskongress in Brüssel teil. Dabei trat er als ein Verteidiger des [[Schutzzoll]]s auf. [[Friedrich Engels]] kritisierte ihn in einem Beitrag als "''deutschen Protektionisten''" und "''im allgemeinen faden Kerl''."<ref>Friedrich Engels: ''[http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_299.htm Der Freihandelskongreß in Brüssel]''. In: The Northern Star 9. Oktober 1847 zitiert nach Marx-Engels-Werke Bd. 4, S. 300.</ref>
== Krankheit ==
Die Krankheit COVID-19 und der Krankheitserreger SARS-CoV-2, die in der [[Volksrepublik China]] am Jahresende 2019 die [[Epidemie]] auslösten, waren vorher nicht bekannt. Im Verlauf des zunächst als lokaler Ausbruch und relativ schnell als Epidemie eingestuften Ereignisses mussten daher zunächst wesentliche Erkenntnisse über die Krankheit gewonnen werden. Dies betraf den krankmachenden Auslöser ebenso wie grundlegende Kennzahlen, die die Gefährlichkeit einer Krankheit bestimmen (siehe [[w:SARS-CoV-2#Virulenz und Pathogenese|Virulenz und Pathogenese des auslösenden Virus SARS-CoV-2]]), und die Fakten, die die Verbreitung und mögliche Maßnahmen dagegen betreffen.


Rittinghausen war vor 1848 Mitarbeiter verschiedener Zeitungen wie der Kölnischen Zeitung, der Aachener Zeitung, der Trierer Zeitung oder dem Kölner Gewerbeblatt.
Gleichzeitig mit dem grundsätzlichen Problem, zunächst herauszufinden, worum es sich handelt, siehe [[w:SARS-CoV-2#Entdeckungsgeschichte|Entdeckungsgeschichte des SARS-CoV-2]], erschwerten die rasante räumliche Ausbreitung und weitere Merkmale der Krankheit die Erhebung von genügend genauen Daten, um Verbreitung, Ausdehnung und Gefährlichkeit wissenschaftlich exakt zu bestimmen, siehe unten den [[#Modellrechnungen|Abschnitt ''Modellrechnungen'']]. Gemeint sind die gleichartigen [[Symptom]]e der neuen Krankheit COVID-19 und der verschiedenen Formen von Virusgrippen: Husten, Atembeschwerden und Fieberanstieg (siehe [[SARS-CoV-2#Klinische Erscheinungen|Klinische Erscheinungen bei COVID-19]]). Ein besonderes Problem stellt die anscheinend hohe Infektiosität bereits in der [[Inkubationszeit]] vor dem Auftreten dieser oder anderer Symptome dar.


== Revolution 1848/49 ==
Zu Beginn gingen die örtlichen Autoritäten fälschlicherweise nicht von Mensch-zu-Mensch-Übertragungen aus, der [[w:Infektion#Direkte und indirekte Infektion|direkten Infektion]], da dies bei einem Erreger, der aus dem Tierreich auf den Menschen übergeht, einer [[Zoonose]], eher die Ausnahme ist und man meinte, zunächst keine solchen Fälle identifiziert zu haben. Nachdem der Erreger als Unterart der Virenspezies [[SARS-assoziiertes Coronavirus]] (kurz SARS) identifiziert worden war, gingen die Seuchenbekämpfer von ähnlichen Bedingungen aus wie bei der bis dahin bekannten Krankheit [[Schweres Akutes Atemwegssyndrom]], ausgelöst durch das bisher kurz als SARS bekannte und später dann in Abgrenzung vom hier beschriebenen Fall als SARS-CoV-1 bezeichnete Virus und der davon ausgelösten [[w:SARS-Pandemie 2002/2003|SARS-Pandemie 2002/2003]]. Wie sich später herausstellte, waren diese Annahmen falsch, insbesondere, was die Mensch-zu-Mensch-Übertragung und Verbreitung der Krankheit durch Träger ohne oder nur mit sehr leichten Symptomen betraf. Im Verlauf des Februar 2020 stellte sich heraus, dass COVID-19 deutlich leichter als SARS übertragen wird, dass viele Infizierte keine Symptome zeigen und dass andererseits Träger des Virus mit leichten oder gänzlich ohne Symptome ansteckend sein können. Hinzu kam die Überforderung der Behörden in Wuhan, die zu einer derart hohen Dunkelziffer in dieser Region führte, „''dass die gezählten Fälle dort nicht sehr aussagekräftig sind''“, so der Epidemiologe René Niehus.
Im Jahr 1848 war Rittinghausen Mitglied des [[Vorparlament]]s in Frankfurt und gehörte dort den Linken an. Er stimmte dem bekannten Antrag von [[Friedrich Hecker]] zu, in dem gefordert wurde, das Vorparlament solle bis zum Zusammentritt der eigentlichen Nationalversammlung bestehen bleiben. Die liberale Mehrheit setzte stattdessen die Bildung des [[Fünfzigerausschuss]]es durch. Auch diesem Ausschuss gehörte Rittinghausen an.<ref name="UF54" />


In Köln gehörte Rittinghausen der [[Demokratische Gesellschaft|Demokratischen Gesellschaft]] an. Diese entwickelte sich zu einer einflussreichen politischen Gruppierung in der Stadt. Die Mehrzahl der führenden Köpfe kam aus dem [[Bildungsbürgertum]]. Beteiligt waren auch Mitglieder des [[Bund der Kommunisten|Bundes der Kommunisten]], wie [[Karl Marx]] und Friedrich Engels.<ref name="UF54" />
== Gefährlichkeit der Krankheit ==
{{WikipediaDE|SARS-CoV-2#Virulenz und Pathogenese|titel1=SARS-CoV-2 Abschnitt Virulenz und Pathogenese}}


Während der [[Deutsche Revolution 1848/1849|Revolution von 1848/49]] war er Mitarbeiter der [[Neue Rheinische Zeitung|Neuen Rheinischen Zeitung]]. Dabei kam er in engeren Kontakt mit Marx. Nach eigenen Angaben hat er dessen Bestrebungen in dieser Zeit teilweise unterstützt und teilweise bekämpft – je nachdem, ob Rittinghausen die Dinge für vernünftig oder falsch hielt. Meist war letzteres der Fall. Zumindest ein Mal will er Marx vor einer Ausweisung bewahrt haben.<ref name="UF54" />
Zur Einschätzung der Gefahr durch eine Epidemie müssen unterschiedliche Faktoren hinzugezogen werden. Zu unterscheiden ist, ob eine Krankheit individuell für eine bestimmte Person gefährlich ist oder für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, die Bevölkerung eines Staates, einer Region oder der Welt. Die WHO benennt deshalb in ihren täglichen Berichten die Gefährdungslage getrennt für ''China'', ''Regional Level'' und ''Global Level'' (Stand 26. Februar 2020). Wichtigste Kenndaten einer Epidemie sind: Übertragung, Ausbreitung, Anteil schwerer Verläufe, Sterblichkeit und [[w:Inkubationszeit|Inkubationszeit]]. Einige dieser Daten lassen sich erst im Nachhinein ermitteln, siehe den [[w:Letalität#Probleme der Interpretation|Abschnitt ''Probleme der Interpretation'' im Artikel ''Letalität'']]. Andere werden maßgeblich durch das Verhalten der Menschen bestimmt und sind daher sehr variabel. Dies trifft insbesondere auf die räumliche Ausbreitung und [[w:Basisproduktionszahl|Basisreproduktionszahl]] zu, die durch Reiseverhalten, Kommunikation und Kontakt sowie Hygiene stark beeinflusst werden.


Er beteiligte sich im Frühjahr 1848 an der Erarbeitung eines Wahlprogramms für die Wahl zur [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] der Demokratischen Gesellschaft. Auch an dem Entwurf von Adressen an Regierung und König beteiligte er sich. Später hat er eine Petition an die Nationalversammlung zur Nationalitätenpolitik verfasst. Noch 1848 veröffentlichte er die Schrift "''Über die Organisation der Staatsindustrie.''" Darin forderte er unter anderem die Verstaatlichung der Eisenbahnen.<ref name="UF54" />
Die WHO fasste am 19.&nbsp;Februar 2020 die bis dahin wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse (teilweise beruhend auf Abschätzungen durch Modellrechnungen) zusammen:
* Zeit zwischen Infektion und Auftreten der Symptome ([[w:Inkubationszeit|Inkubationszeit]]): 5–6 Tage (in Einzelfällen bis 14 Tage)
* Zeit zwischen „Fall 1“ und dem davon angesteckten „Fall 2“ in einer Übertragungskette (Serienintervall): rund 5–7 Tage
* [[w:Letalität|Sterblichkeit]]: nicht gesichert bekannt. Die WHO unterscheidet zwischen zwei Berechnungsformen. Zum einen ist dies das Verhältnis von bestätigten Krankheitsfällen zu bekannten Todesfällen, zum anderen ist dies die statistische Wahrscheinlichkeit, an den Folgen einer Infektion zu sterben. Für beide Varianten sind während einer dynamisch sich ausbreitenden Erkrankungswelle und mutmaßlich hohen Dunkelziffern nur begrenzt verlässliche Aussagen möglich. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass eine infizierte Person unabhängig von individuellen Merkmalen stirbt, wird von der WHO mit 0,3–1 % angegeben, eine von der WHO zitierte Arbeit benennt als vorläufige Schätzung 0,4–2,6 %, wobei der wahrscheinlichste Wert mit 0,94 % angegeben wurde.


Im Jahr 1849 war er Mitherausgeber der Westdeutschen Zeitung in Köln, bis diese infolge der siegreichen Gegenrevolution ihr Erscheinen einstellen musste. Nach der Niederlage der Revolution emigrierte Rittinghausen zunächst nach [[Paris]]. Vor dem Hintergrund der Machtübernahme durch den späteren [[Napoleon III.]] zog Rittinghausen 1851 nach [[Brüssel]], wo er weiter publizistisch tätig war.<ref name="UF55">Ulrike Fäuster, S. 55</ref>
Weitere grundlegende Erkenntnisse (vergleiche [[w:SARS-CoV-2#Virulenz und Pathogenese|Hauptartikel]]) sind:
* Die Zahl der Menschen, die von einem Infizierten angesteckt werden ([[w:Basisproduktionszahl|Basisreproduktionszahl]]), lag nach einer [[w:Metaanalyse|Metastudie]] von 12 Arbeiten bis zum 7.&nbsp;Februar 2020 bei 3,28 ([[arithmetisches Mittel]]), bzw. 2,79 ([[Median]]), also bei rund 3 Personen.
* Unterschiede der Bevölkerungsgruppen gibt es insbesondere bei den Fällen mit schweren Komplikationen und tödlichem Verlauf, auch wenn alle infiziert werden können.
* Die Übertragung erfolgt in der Regel über [[w:Tröpfcheninfektion|Tröpfcheninfektion]], auch die Ansteckung über [[w:Aerosol#Humanmedizin|Aerosole]] – eine Unterform der Tröpfcheninfektion – kommt in Frage. Es ist nicht erwiesen, dass die Übertragung auch durch das Berühren kontaminierter Oberflächen und Gegenstände ([[w:Schmierinfektion|Schmierinfektion]]) stattfindet, es wird aber von offizieller Seite davor gewarnt.
* Von hoher Unsicherheit behaftet war Ende Februar 2020 die Frage der [[w:Patogenität|Pathogenität]], d.&nbsp;h, wie hoch der Anteil der Menschen mit (schweren) Symptomen an der Gesamtheit der Infizierten ist. Dazu fehlen, wie der oben angeführte WHO-Report – 29 anführt, Reihenuntersuchungen, die den wahren Anteil an Infizierten in der Bevölkerung bestimmen. Insbesondere die im nichtchinesischen Ausland untersuchten Cluster deuten aber auf eine insgesamt geringe Pathogenität im Vergleich zu SARS.
* Ebenso unsicher ist die [[w:Infektiosität|Infektiosität]], also wie wahrscheinlich eine Ansteckung im Falle einer [[Exposition (Medizin)|Aussetzung]] gegenüber dem Virus ist. Diese Infektiosität ist nur zum Teil durch das Virus selbst bestimmt (seine [[w:Kontagiosität|Kontagiosität]]), zu einem anderen dadurch, wie gesund die exponierte Person ist, wie gut das Immunsystem auf das Virus reagiert, aber auch wie vielen Viren und wie lange die Person ausgesetzt ist. Grobe Schätzungen gehen von einer deutlich höheren Infektiosität als SARS aus, aber kleiner als z.&#x202F;B. Masern.


== Politiker in der Arbeiterbewegung ==
Eine Mitte Februar veröffentlichte chinesische Studie, in der 44.000 bestätigte [[w:COVID-19|COVID-19]]-Fälle untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass die [[w:Letalität|Letalität]] von COVID-19 zum Veröffentlichungszeitpunkt nicht so hoch ist wie bei anderen [[w:Coronaviridae|Coronaviren]], etwa [[w:Schweres Akutes Atemwegssyndrom|SARS]] oder [[w:MERS-CoV|MERS]]. Mehr als 80 % der Patienten haben milde Formen von COVID-19. In etwa 14 % der Fälle verursache das Virus Krankheitsverläufe mit [[w:Dyspnoe|Dyspnoe]]. Etwa fünf Prozent der Patienten erlebten [[w:Atemstillstand|Atemstillstand]], einen [[w:Schock (Medizin)|septischen Schock]] oder [[w:Multiorganversagen|Multiorganversagen]]. In zwei Prozent der Fälle verläuft COVID-19 tödlich. Der Studie zufolge erhöht sich das Risiko zu sterben mit dem Alter. Der WHO zufolge gibt es relativ wenige Fälle von erkrankten Kindern. Bei einem leichten Krankheitsverlauf (dem häufigsten Fall) klingen die Krankheitszeichen, sofern überhaupt welche bestehen, laut [[w:Weltgesundheitsorganisation|WHO]] in der Regel innerhalb von zwei Wochen ab. Bei Menschen mit einem schweren Krankheitsverlauf dauere es zwischen drei und sechs Wochen, bis sie sich von der Krankheit erholen.
Rittinghausen kehrte 1858 nach dem Beginn der [[Neue Ära|Neuen Ära]] nach Deutschland zurück und lebte als Schriftsteller in Köln. Dort war er Mitbegründer des demokratischen „Politisch-Geselligen Vereins“.


Rittinghausen beobachtete mit Sympathie die entstehende Arbeiterbewegung. Die zentralistische Organisation des [[ADAV]] lehnte er allerdings ab. Er hielt gelegentlich Vorträge in der Partei.<ref name="UF56">Ulrike Fäuster, S. 56.</ref> Im Jahr 1867 kandidierte er vergeblich zum [[Reichstag (Norddeutscher Bund)|Reichstag des norddeutschen Bundes]]. Zusammen mit Anhängern der [[Erste Internationale|ersten Internationalen]] (IAA) gründete er zu Beginn des Jahres 1868 einen sozialdemokratischen Wahlverein. Er gehörte 1869 zu den Mitbegründern der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (Deutschland)|SDAP]].<ref name="UF56" />
; Vergleich mit Influenza (Grippe)
Die von der WHO zitierte Studie von Mike Famulare, ''Institute for Disease Modeling'', schätzte mittels eines ''Rahmenwerks zur Bewertung der epidemiologischen Auswirkungen von [[w:Influenza|Influenza]]-Epidemien und -Pandemien'' und dessen Skalen für Übertragbarkeit und des klinischen Schweregrades COVID-19 als gleich übertragbar wie die [[w:Spanische Grippe|Spanische Grippe]], aber eine Stufe geringer im klinischen Schweregrad ein und somit insgesamt eine Stufe weniger schwerwiegend als diese, aber zwei Stufen schwerwiegender als die [[w:Asiatische Grippe|Asiatische Grippe]] und die [[w:Hongkong-Grippe|Hongkong-Grippe]]. Ein pauschaler Vergleich zwischen der in diesem Artikel behandelten Epidemie von COVID-19 und der Grippe ist nicht möglich, denn das [[Influenzavirus]] ist extrem wandelbar und jede Grippewelle, jede Grippesaison unterscheidet sich maßgeblich in ihren grundlegenden Werten. Da Coronaviren ebenfalls sehr wandelbar sind, ist dies für COVID-19 anzunehmen, sollte das Virus nicht wie bei SARS und [[MERS-CoV|MERS]] ausgemerzt werden und diese Epidemie die einzige bleiben.


Daneben kümmerte er sich auch um kommunale Angelegenheiten der Stadt Köln. So forderte er die Abschaffung des [[Zensuswahlrecht]]s und plädierte für die Eingemeindung von [[Köln-Deutz|Deutz]]. Ihm gelang es, dafür mehrere tausend Unterschriften zu sammeln. Später warb er für den Ankauf der Köln umgebenden [[Festungsring Köln|Verteidigungsanlagen]] von der Militärverwaltung. Er wurde dabei auch von Abgeordneten anderer Parteien unterstützt.<ref>Ulrike Fäuster, S. 56 f.</ref>
Der in den deutschen Medien mehrfach mit der Aussage „zehnmal gefährlicher als Grippe“ zitierte Virologe Alexander S. Kekulé bezog seinen Vergleich daher ausdrücklich auf die saisonale, aktuell leichte Grippe. Lothar Wieler, Leiter des Robert Koch-Instituts (RKI), gab in einer Pressekonferenz am 27.&nbsp;Februar 2020 eine ähnliche Einschätzung ab, er verglich dabei die Prozentzahlen der Todesfälle unter den Infizierten für eine leichte Grippe-Saison mit einer Letalität von 0,1–0,2 % mit einer angenommenen von 1–2 % für die Coronavirus-Epidemie. Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit kam im Vergleich zu der Schlussfolgerung, dass die saisonale Influenza mit weltweit ungefähr 650.000 Toten pro Jahr eine größere Bedrohung für die Gesundheit darstellt. Er gab jedoch zu bedenken, dass bei Influenza eine Vorbeugung durch Impfung möglich sei, was bei dem neuartigen Coronavirus noch nicht der Fall ist. In der vom RKI herausgegebenen ''Aktuellen Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten'' sind für das Jahr 2020 bisher mehr als 59.000 Influenza-Infektionsfälle in Deutschland genannt (Datenstand: 26.&nbsp;Februar 2020).


1869 und 1872 war er deutscher Delegierter auf den Kongressen der IAA in [[Basel]] und [[Den Haag]]. Wegen seiner Sprachkenntnisse war er in Basel auch als Dolmetscher tätig.<ref name="UF54"/> Er gehörte einem [[Berufsgericht#Ehrengericht|Ehrengericht]] an, dass während des Kongresses von Basel über einen Streit zwischen [[Bakunin]] und Liebknecht befinden sollte.<ref>Edmund Silberner: ''Moses Hess und die Internationale Arbeiterassoziation.'' In: Archiv für Sozialgeschichte Bd. 5/1965 S. 128</ref>
== Genesung ==
Die WHO weist in ihren ''Situation Reports'' weder Zahlen für Genesene noch für aktuell als infiziert Gemeldete (also die bisher bestätigten Infizierten abzüglich der Verstorbenen und Genesenen) aus. Zum Verständnis einer Epidemie ist trotzdem neben der Entwicklung der Gesamtzahl der Infizierten die zum aktuellen Zeitpunkt gegebene Menge der Infizierten, also der Infizierten, die weder verstorben noch genesen sind, relevant, ebenso die Zahl der Genesenen und damit wahrscheinlich zukünftig [[w:Immunität (Medizin)|Immunen]]. Die Zahlen der Genesenen und Toten sind im Vergleich zur Zahl der Infizierten zeitlich verschoben – um die Dauer zwischen Bestätigung der Infektion und der Beendigung der Krankheit durch Gesundung oder Tod. Insbesondere lassen sie keine einfachen Rückschlüsse auf die Gefährlichkeit oder die Letalität zu. Das ''Center for Systems Science and Engineering'' (CSSE) an der ''Johns Hopkins University'' entwickelte eine alternative Sammlung der durch örtliche Stellen gemeldeten Fälle und Präsentation der Daten per Online-Tool. Die hier angegebenen Zahlen unterliegen einem größeren Vorbehalt als die an anderer Stelle gezeigten Daten der WHO, da es keine einheitliche Definition der Genesung gibt. ''Die Zeit'' schrieb am 4.&nbsp;März hierzu, bei den Zahlen aus China handele es sich strenggenommen um ''‚aus dem Krankenhaus Entlassene‘'', da die Zahlen nur diese erfassten. In China gilt jeder als genesen, der drei Tage fieberfrei war und zweimal negativ auf das Virus getestet wurde, jedoch sei zu bezweifeln, ob unter dem starken Druck auf das Gesundheitssystem wirklich alle Entlassenen nicht mehr ansteckend waren. Weiter schrieb sie, in Deutschland gebe es keine offiziellen Zahlen, da es keine Meldepflicht für das Genesen gebe, und zitiert einen Gesundheitsamtsleiter, der sagte, sie dürften dem Robert Koch-Institut (RKI) aus Datenschutzgründen gar keine Informationen über Genesene übermitteln. In Deutschland gelten Infizierte frühestens zehn Tage nach Beginn ihrer Symptome als genesen, zudem dürfen sie 48 Stunden lang kein Fieber gehabt haben, seit mehr als 24 Stunden keine weiteren Symptome mehr verspüren und zwei im Abstand von mindestens 24 Stunden genommene Abstriche aus dem Nasenrachenraum müssen virenfrei sein.


Für die SDAP kandidierte er 1877 für den Wahlkreis [[Solingen]] für den [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]]. Weil Rittinghausen auch die Stimmen der katholischen Wähler aus dem Süden des Wahlkreises erhielt, konnte er den Wahlkreis gewinnen. Nach der Reichstagsauflösung in der Folge der Attentate auf [[Wilhelm I. (Preußen)|Wilhelm I.]] verlor Rittinghausen sein Reichstagsmandat an den konservativen Landrat [[Karl Friedrich Melbeck|Melbeck]], weil diesmal die Katholiken für den Landrat votierten. Nachdem der neue Reichstag das [[Sozialistengesetz]] beschlossen hatte, wurden auch im bergischen Land die Einrichtungen der Sozialdemokraten zerschlagen. Lediglich die Reichstagsfraktion konnte legal weiterarbeiten. Ebenso konnten Sozialdemokraten zu den Wahlen antreten. Rittinghausen setzte sich bei der [[Reichstagswahl 1881]] gegen den Kandidaten des Zentrums in der Stichwahl durch und zog erneut in den Reichstag ein. Im Reichstag sprach er unter anderem zu Themen wie der Verpflichtung des Staates zur Armenpflege, dem Recht auf Arbeit und setzte sich für die polnische Sprache in den polnisch geprägten Teilen Preußens ein.<ref>Ulrike Fäuster, S. 59–61.</ref> Er gehörte dem sehr gemäßigten Flügel der Reichstagsfraktion an, der etwa von [[August Bebel]] scharf kritisiert wurde.<ref>Angela Graf: ''Johann Heinrich Wilhelm Dietz. Verleger der Sozialdemokraten. Biographische Annäherung an ein politisches Leben.'' 1996 ([http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/00146033.htm Digitalisat])</ref>
== Zu vielen weiteren Themen siehe auch ==


Rittinghausen ging in Partei und Fraktion offenbar sehr eigene Wege. So hatte er sich weder an den geheimen Treffen in [[Schloss Wyden]] noch in [[Kopenhagen]] beteiligt und hatte angekündigt, nicht alle Beschlüsse mit zu tragen. Letzter ausschlaggebender Punkt für den Bruch war, dass er 1883 im [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]] bei einer Abstimmung zusammen mit einigen weiteren „Abweichlern“ nicht mit seiner Fraktion gestimmt hatte. Der Streit um einen Handelsvertrag mit Spanien eskalierte, weil Rittinghausen sich nicht der Fraktionsdisziplin fügen wollte, weil er den Vertrag als förderlich für die Wirtschaft gerade auch in seinem Wahlkreis ansah. Daraufhin wurde er aus der Fraktion ausgeschlossen.<ref>Angela Graf: ''Johann Heinrich Wilhelm Dietz.'' 1996 ([http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/00146035.htm Digitalisat])</ref>
* {{WikipediaDE|COVID-19-Pandemie}}


Auch im Raum Solingen agitierte Bebel gegen Rittinghausen. Im Wahlkreis Solingen trat Georg Schumacher als sozialdemokratischer Kandidat an. Ein Versuch, als unabhängiger Kandidat erneut in den Reichstag einzuziehen, scheiterte. Nach der Wahl erkrankte er schwer und zog zu seiner Tochter ins belgische [[Ath]].
== Anthroposophisch-medizinische Gesichtspunkte ==


Rittinghausen wurde viel kritisiert, u. a. von [[Friedrich Engels]], [[Wilhelm Blos]] und [[Karl Kautsky]] – sie hatten andere politische Ansichten. Kautsky ging in einem Aufsatz über den Parlamentarismus ausführlich auf Rittinghausens Vorstellungen ein.<ref>Karl Kautsky: Die direkte Gesetzgebung durch das Volk und der Klassenkampf.</ref>
Als Heilmittel gegen Lungenerkrankungen gelten potenziertes Phosphor, enthalten z.B. in Weleda Infludo. Ferner kommen Nahrungsergänzungsmittel, wie z.B. Bienen-Propolis in Betracht, z.B. Vivanta Bee Propolis, um eine Immunstärkung zu erreichen.


Moritz Rittinghausen ist eine bedeutende Gestalt der Kölner Arbeiterbewegung in der Gründungsphase des ADAV, der IAA und den „Eisenachern“ ab 1869. Bei seiner Beerdigung auf dem [[Melatenfriedhof]] am 5. Januar 1891 nahmen nicht nur Solinger und Kölner Genossen teil, sondern auch Abordnungen aus Belgien und Frankreich. Die dem Zentrum nahestehende ''Kölnische Volkszeitung'' ehrte ihn als einen von allen geschätzten Demokraten. Auch sein Konkurrent in Solingen Schumacher widmete ihm einen durchaus wohlwollenden Nachruf, ohne die Differenzen zu verschweigen.<ref>Ulrike Fäuster, S. 62 f.</ref>
Abgeraten wird von eiweißreicher Kost. Im Idealfall ist man also Vegetarier. Ferner ist auch der überlange Schlaf als eher schädlich anzusehen. Mehr als sieben Stunden Schlaf wären demnach u.U. schädlich.


== Theoretiker direkter Demokratie ==
(Vgl. z.B. Friedwart Husemann, in "Ein Nachrichtenblatt", Nr. 6 vom 22. März 2020, S. 3 - 4 oder auch Georg Soldner, in "Das Goetheanum", 2020)
Rittinghausen gilt als einer der theoretischen Begründer der Idee der direkten Volksgesetzgebung. Er hat seine Vorstellungen unabhängig von [[Julius Fröbel]] entwickelt, denen sie aber ähnlich waren.<ref>Wolfgang Durner: Antiparlamentarismus in Deutschland. Würzburg, 1997 S. 45</ref> Sein Werk „Die direkte Gesetzgebung durch das Volk“ war der erste systematische Versuch einer Darstellung eines [[Direkte Demokratie|direktdemokratischen Systems]]. Unter anderem forderte er [[Volksinitiative (Deutschland)|Volksinitiativen]], [[Volksbegehren (Deutschland)|Volksbegehren]] und [[Volksentscheid]]e. Er machte Vorschläge zur Umsetzung und setzte sich kritisch mit dem Prinzip der [[Repräsentative Demokratie|repräsentativen Demokratie]] auseinander. So gewählte Abgeordnete seien mittelmäßig, bestechlich und ihren Entscheidungen abhängig vom [[Adel]] und dem [[Bourgeoisie|Besitzbürgertum]]. Nach seinen Vorstellungen sollte das Volk in „Sektionen“ von etwa jeweils 1000 Stimmberechtigten aufgeteilt werden. Diese sollten dann einen Vorsitzenden wählen. Die Sektionen sollten dabei allein das [[Legislative|legislative Recht]] haben. Ein übergeordnetes Ministerkollegium sollte aus direkten Wahlen hervorgehen.<ref>Hanns-Jürgen Wiegand: ''Direktdemokratische Elemente in der deutschen Verfassungsgeschichte.'' BWV Verlag, 2004, ISBN 3830512104, S. 35 ([http://books.google.com/books?id=W0zZlSXu5LcC&pg=PA35 Digitalisat])</ref>


1850 veröffentlichte er in Paris Aufsätze zum Thema der direkten Demokratie. Diese Aufsätze erschienen gesammelt und ergänzt mehrfach in Frankreich, England und Belgien, ehe sie deutlich später auch in Deutschland erscheinen konnten. Die Schrift wurde in Frankreich kontrovers diskutiert.<ref>vergl zur Wirkungsgeschichte: Wolfgang Durner: ''Antiparlamentarismus in Deutschland''. Würzburg, 1997 S. 44 f.</ref> Zu den Befürwortern gehörte unter anderem [[Victor Hugo]]. [[Louis Blanc]] oder [[Pierre-Joseph Proudhon]] lehnten sie indes ab. Vor dem Hintergrund der Machtübernahme durch den späteren [[Napoleon III.]] verließ Rittinghausen Frankreich. Er lebte danach in Belgien, wo er weiter publizistisch tätig war.<ref name="UF55" />
== Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ==


Für Marx und Engels spielten die Ideen von Rittinghausen nur eine untergeordnete Rolle.<ref name="UF55" /> Die Vorstellungen Rittinghausens waren in der frühen Sozialdemokratie aber durchaus von Bedeutung. Als Forderung nach Gesetzgebung durch das Volk gingen sie unter anderem in das [[Eisenacher Programm]], das [[Gothaer Programm]] und das [[Erfurter Programm]] ein.
"Zur gezielten Abwehr des Corona-Virus und anderer viraler Bedrohungen empfehle ich dringend die Einnahme von Propolis. Propolis ist ein hoch komplexes Produkt der Bienen und schützt deren Lebensraum effektiv vor Viren, Bakterien und Parasiten – und das seit etwa 40 – 50 Mio Jahren! Die medizinische Wirkung der Propolis gegenüber Viren ist mittlerweile auch wissenschaftlich erforscht: Viren benötigen eine sog. NUC-Polymerase um sich zu replizieren – die Propolis ist in der Lage, diese Polymerase wirkungsvoll zu hemmen. Die Einnahme von Propolis als Tinktur ist seitens der Apitherapie, sowohl zur Prophylaxe als auch zur Therapie viraler Erkrankungen sehr effektiv. Zusätzlich kann die Propolis auch als Nasen- und Rachenspray angewendet werden und damit auch gezielt die Infektionswege des Corona-Virus (Covid-19), unterbinden."


Besonders in der [[Schweiz]] wurden seine Ideen rezipiert. Vor allem [[Karl Bürkli]] wurde von Rittinghaus stark beeinflusst. In den Jahren 1867/68 führte eine [[Geschichte des Kantons Zürich#Die Verfassung von 1869|politische Bewegung in Zürich]] vor diesem Hintergrund zum Einbau einer dreistufigen Volksgesetzgebung in die Kantonalverfassung. Rittinghausen griff in die innerschweizerische Diskussion ein und warb dafür, dass sich auch andere Kantone dem Zürcher Beispiel folgen sollten.<ref name="UF55" />
:Michael Arschloch, mit heißer Milch + Honig kriegt man jedes Hüsterchen weg.... Mein voller Ernst... Ich finde das ganze Theater von Dir einfach nur noch erbärmlich... Ich glaube, Du hast hier noch nie eine derarige Show abgezogen... Da dreht sich mir buchstäblich "alles" im Magen um... Du scheinst es immer noch nicht mitgekriegt zu haben, aber Holland gibt den Virus komplett frei... Kein Schutz, keine Medikamente, keine Maßnahmen, keine intensivmedizinische Betreuung, nichts... Fragen?


Später verloren seine Gedanken zugunsten des parlamentarischen Systems in der SPD an Bedeutung. Der Parteivorstand qualifizierte 1884 die Ideen von Rittinghausen sogar als Schrulle ab.<ref name="UF56" /> Karl Bürkli hat 1892 im ''[[Vorwärts (Deutschland)|Vorwärts]]'' erneut eine Debatte zu dem Thema angestoßen. Karl Kautsky hat Rittinghausens Ideen einer völligen Dezentralisierung Deutschlands in souveräne „Sektionen“ abgelehnt, weil dies zu einem „Chaos“ führen würde.<ref>Klaus von Beyme: ''Politische Theorien im Zeitalter der Ideologien.'' VS Verlag, 2002, ISBN 3531138758, S. 793 ([http://books.google.com/books?id=TCg4jBNpy9EC&pg=PA793&lpg=PA793 Digitalisat])</ref> Immerhin geriet Rittinghausen nicht völlig in Vergessenheit und einige Elemente wie Volksentscheide oder Volksbegehren gingen in die Länderverfassungen und die Reichsverfassung der [[Weimarer Republik]] ein. Die Person Rittinghausen geriet in der SPD weitgehend in Vergessenheit. Erst 1926 wurde an ihn im Zusammenhang mit dem [[Fürstenenteignung|Volksbegehren zur Fürstenenteignung]] im ''Vorwärts'' wieder erinnert.<ref name="UF56" />
: Im Ernst, es wäre erheblich besser gewesen, Du hättest den Artikel einfach mal so stehen gelassen, statt nur Deiner eigenen Eitelkeit zu schmeicheln... Und nicht zuletzt Deiner Ablehnung meiner Person... Und dass die einzig und allein von Dir ausgeht, brauche ich wohl kaum zu erwähnen... Wenn Du wenigstens auf die Idee gekommen wärst, den völlig hilflosen Holländern unbedingt Brust und Wadenwickel zu empfehlen, hätte ich vielleicht noch Verständnis gehabt... Aber so?


== Schriften ==
== Siehe auch ==
* ''Über die Organisation der Staatsindustrie''. Bachem, Köln 1848.
* ''Die direkte Gesetzgebung durch das Volk''. Paris 1850.
* ''La législation directe par le peuple ou la véritable démocratie''. Librairie Phalanstérienne, Paris 1851 [http://books.google.de/books?id=1Gxbcssy6lEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Digitalisat] bei: ''books.google.de.''
* ''La législation directe par le peuple et ses adversaires''. Lebégue, Bruxelles 1852 [http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10770540_00001.html Bayerische Staatsbibliothek digital].
* ''Le système protecteur et le libre échange devant le Congrès des Économistes de 1847''. Bruxelles 1856 (Aus: ''Revue Trimestrielle'', Vol. XII).
* ''Die Philosophie der Geschichte''. Selbstverlag, Köln 1868 (''Social-demokratische Abhandlungen'', Heft 1).
* ''Ueber die Nothwendigkeit der direkten Gesetzgebung durch das Volk''. Selbstverlag, Köln 1869 (''Social-demokratische Abhandlungen'', Heft 2).
* ''Die unhaltbaren Grundlagen des Repräsentativ-Systems''. Selbstverlag, Köln 1869 (''Social-demokratische Abhandlungen'', Heft 3) [http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10770541.html Bayerische Staatsbibliothek digital].
* ''Ueber die Organisation der direkten Gesetzgebung durch das Volk''. Selbstverlag, Köln 1870 (''Social-demokratische Abhandlungen'', Heft 4) [http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10770542.html Bayerische Staatsbibliothek digital].
* ''Widerlegung der gegen die direkte Gesetzgebung durch das Volk gerichteten Einwürfe''. Selbstverlag, Köln 1872 (''Social-demokratische Abhandlungen'', Heft 5).
* ''Die Festungswerke communalen Ursprungs der ehemaligen Freien Reichsstadt Köln. Eine Eigenthumsfrage''. Selbstverlag, Köln 1877.
* ''Die direkte Gesetzgebung durch das Volk''. 4. Aufl., Selbstverlag, Köln 1877.
* ''La législation directe par le peuple et ses adversaires''. Nouv. éd., augm. d’une notice biographique . Lebègue, Bruxelles 1892.
* ''Die direkte Gesetzgebung durch das Volk''. 5. Aufl. Kommissionsverlag der Buchhandlung des Schweiz. Grütlivereins, Zürich 1893.


== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|COVID-19-Pandemie}}
* {{WikipediaDE|Moritz Rittinghausen}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* (Nachruf). In: ''Menschenthum''. Februar 1891 Nr. 6, S. 24
* {{Literatur |Autor=Joseph T. Wu, Kathy Leung, Gabriel M. Leung |Titel=Nowcasting and forecasting the potential domestic and international spread of the 2019-nCoV outbreak originating in Wuhan, China: a modelling study |Sammelwerk=The Lancet |Band=Band&nbsp;395 |Nummer=10225 |Datum=2020-01-31 |Seiten=689–697 |DOI=10.1016/S0140-6736(20)30260-9}}
* W[ilhelm] B[los]: ''Moritz Rittinghausen''. In: ''Der Wahre Jacob''. Nr. 191 vom 14. Februar 1892, S. 952 [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/wj1891/0028?sid=cae781225b14e6957679f8050f39102f Digitalisat]
* [[Rudolf Steiner]]: ''Stichwort Epidemien'', Rudolf Steiner Vlg., Dornach 2010
* Karl Kautsky: ''Die direkte Gesetzgebung durch das Volk und der Klassenkampf''. In: ''Die neue Zeit. Revue des geistigen und öffentlichen Lebens''. 11.1892-93, 2. Bd.(1893), Heft 44, S. 516–527 [http://library.fes.de/cgi-bin/neuzeit.pl?id=07.01471&dok=1892-93b&f=189293b_0516&l=189293b_0527 FES online]
* Edmund Bernatzik: ''Rittinghausen, Moriz: Die direkte Gesetzgebung durch das Volk. 5. Aufl. Zürich 1893''. In: ''Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich'' hrsg. von Gustav Schmoller. Bd. 21. Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 1090–1096 {{ISSN|1619-6260}}
* Rolf Schaberg: ''Rittinghausen, ein Demokrat reinster Prägung.'' In: ''Die Heimat, Beilage zum Solinger Tageblatt, Mitteilungsblatt des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Solingen.'' Jahrgang 24, Nr. 8, August 1958, S. 29–30.
* ''Moritz Rittinghausen''. In: Franz Osterroth: ''Biographisches Lexikon des Sozialismus. Verstorbene Persönlichkeiten''. Bd. 1. J. H. W. Dietz Nachf., Hannover 1960, S. 250.
* Günter Bergmann: ''Das Sozialistengesetz im rechtsrheinischen Industriegebiet. Ein Beitrag zur Auseinandersetzung zwischen Staat und Sozialdemokratie in Wuppertal und im Bergischen Land 1878–1890'' (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung, Band 77), Hannover 1970, S. 50 ff.
* Wolfgang Mantl: ''Eine frühe Weichenstellung zwischen Parlamentarismus und direkter Demokratie. Die Auseinandersetzung Kautskys mit Rittinghausen im Jahre 1893''. In: Manfred Funke (Hrsg.): ''Demokratie und Diktatur. Geist und Gestalt politischer Herrschaft in Deutschland und Europa. Festschrift für Karl Dietrich Bracher.'' Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0730-1, S. 534–553
* Francois Melis: ''Moritz Rittinghausen (1814-1833) - Protagonist einer direkten Gesetzgebung durch das Volk''. In: Axel Weipert (Hrsg.): ''Demokratisierung von Wirtschaft und Staat - Studien zum Verhältnis von Ökonomie, Staat und Demokratie vom 19. Jahrhundert bis heute'', NoRa Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86557-331-5, S. 73–80.
* Ulrike Fäuster: ''Moritz Rittinghausen (1814–1890). Politik für Köln und Solingen.'' In: Ralf Rogge und Horst Sassin (Hrsg.): ''Die Heimat, Beiträge zur Geschichte Solingens und des Bergischen Landes''. Neue Folge. Heft 25, 2009/2010, S. 53–69 ISBN 978-3-925626-35-7
* Ulrike Fäuster/Francois Melis: ''Moritz Rittinghausen (1814-1890). Ein Achtundvierziger als Vorkämpfer für die direkte Gesetzgebung durch das Volk.'' In: Walter Schmidt (Hrsg.), Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848/49, Bd. 4, Berlin 2013, S. 451–497. ISBN 978-3- 931363-18-5.
* Philipp Erbentraut: ''Moritz Rittinghausen – ein deutscher Rousseau? Vergleichende Überlegungen zur Idee einer direkten Gesetzgebung durch das Volk'', in: Luise Güth et al. (Hrsg.): ''Wo bleibt die Aufklärung? Aufklärerische Diskurse in der Postmoderne. Festschrift für Thomas Stamm-Kuhlmann'' (= ''Beihefte der Ranke-Gesellschaft'', Bd. 86). Stuttgart 2013, S. 119–138.
* Thomas Mergel: ''Moritz Rittinghausen (1814–1890). Bürger, Kölner Patriot und Theoretiker der direkten Demokratie''. In: Werner Eck (Hrsg.): ''Für Köln. Leben für die Stadt. Festschrift für Hanns Schaefer''. Greven Verlag, Köln 2014, S. 139–153.
 
== Briefe ==
* Brief von Rittinghausen an Georg Gottfried Gervinus 30. Juli 1860. Universitätsbibliothek Heidelberg Signatur Heid. Hs. 2528
* Brief von Rittinghausen an J. G. Cotta'sche Buchhandlung in Stuttgart 14. Oktober 1858. Deutsches Literaturarchiv Marbach, Neckar .Signatur Cotta$Br.
* Brief von Rittinghausen an Friedrich Albert Lange. In: Georg Eckert Hrsg.: ''Friedrich Albert Lange. Über Politik und Philosophie. Briefe und Leitartikel 1862 bis 1875''. In. ''Duisburger Forschungen. Beiheft''. Verlag für Wirtschaft und Kultur W. Renckhoff, Duisburg-Ruhrort 1968, S. 140–146 (''Schriftenreihe für Geschichte und Heimatkunde Duisburgs'')
* Brief von Rittinghausen an Sybille Hess vom 2. August 1880. Internationales Institut für Sozialgeschichte (IISG) Amsterdam Moses Hess Nachlass E 38
 
== Weblinks ==
* [http://www.arpa-info.ch/index.php?page=774&book_id=17 Die direkte Gesetzgebung durch das Volk] (Downloadmöglichkeit und Informationen über Rittinghausen und sein Werk.)
 
== Einzelnachweise ==
<references />


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Version vom 23. März 2020, 17:48 Uhr

Die COVID-19-Pandemie ist ein Ausbruch der neuartigen Atemwegserkrankung COVID-19 (oder „Covid-19“, für Corona virus disease 2019). Der Ausbruch war erstmals Ende Dezember 2019 in der Millionenstadt Wuhan der chinesischen Provinz Hubei auffällig geworden, entwickelte sich im Januar 2020 zur Epidemie in der Volksrepublik China und breitete sich weltweit aus. Er wurde ausgelöst durch das bis dahin unbekannte Coronavirus SARS-CoV-2. Um einer Ausbreitung in Staaten ohne leistungsfähige Gesundheitssysteme entgegenzuwirken, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 30. Januar 2020 die internationale Gesundheitsnotlage aus. Am 9. Februar 2020 überstieg die Zahl der registrierten Todesfälle mit über 800 die Gesamtzahl der Todesfälle der SARS-Pandemie 2002/2003. Der WHO-Bericht vom 26. Februar 2020 meldete erstmals mehr Neuinfektionen außerhalb Chinas als innerhalb. Ab dem 28. Februar 2020 schätzte die WHO in ihren Berichten das Risiko auf globaler Ebene als „sehr hoch“ ein, zuvor als „hoch“. Am 11. März 2020 erklärte die WHO die bisherige Epidemie offiziell zu einer Pandemie, der ersten seit der Pandemie H1N1 2009/10.

Es sind derzeit (Stand 12. März 2020) 119 Länder bzw. Territorien betroffen: 19 Länder in Asien, 15 im Nahen und Mittleren Osten, 10 in Afrika, 50 in Europa, 19 in Amerika und 3 im Kontinent Australien. Am 2. Februar 2020 trat auf den Philippinen der erste Todesfall außerhalb Chinas auf. Am 15. Februar 2020 meldete Frankreich den ersten Todesfall außerhalb Asiens, eine aus China eingereiste Person. Am 23. Februar 2020 wurden aus Italien die ersten beiden Europäer gemeldet, die an COVID-19 verstarben. Am 7. März 2020 meldete die WHO mit 101.927 erstmals über 100.000 Infizierte insgesamt, bei 3.486 Toten.

Krankheit

Die Krankheit COVID-19 und der Krankheitserreger SARS-CoV-2, die in der Volksrepublik China am Jahresende 2019 die Epidemie auslösten, waren vorher nicht bekannt. Im Verlauf des zunächst als lokaler Ausbruch und relativ schnell als Epidemie eingestuften Ereignisses mussten daher zunächst wesentliche Erkenntnisse über die Krankheit gewonnen werden. Dies betraf den krankmachenden Auslöser ebenso wie grundlegende Kennzahlen, die die Gefährlichkeit einer Krankheit bestimmen (siehe Virulenz und Pathogenese des auslösenden Virus SARS-CoV-2), und die Fakten, die die Verbreitung und mögliche Maßnahmen dagegen betreffen.

Gleichzeitig mit dem grundsätzlichen Problem, zunächst herauszufinden, worum es sich handelt, siehe Entdeckungsgeschichte des SARS-CoV-2, erschwerten die rasante räumliche Ausbreitung und weitere Merkmale der Krankheit die Erhebung von genügend genauen Daten, um Verbreitung, Ausdehnung und Gefährlichkeit wissenschaftlich exakt zu bestimmen, siehe unten den Abschnitt Modellrechnungen. Gemeint sind die gleichartigen Symptome der neuen Krankheit COVID-19 und der verschiedenen Formen von Virusgrippen: Husten, Atembeschwerden und Fieberanstieg (siehe Klinische Erscheinungen bei COVID-19). Ein besonderes Problem stellt die anscheinend hohe Infektiosität bereits in der Inkubationszeit vor dem Auftreten dieser oder anderer Symptome dar.

Zu Beginn gingen die örtlichen Autoritäten fälschlicherweise nicht von Mensch-zu-Mensch-Übertragungen aus, der direkten Infektion, da dies bei einem Erreger, der aus dem Tierreich auf den Menschen übergeht, einer Zoonose, eher die Ausnahme ist und man meinte, zunächst keine solchen Fälle identifiziert zu haben. Nachdem der Erreger als Unterart der Virenspezies SARS-assoziiertes Coronavirus (kurz SARS) identifiziert worden war, gingen die Seuchenbekämpfer von ähnlichen Bedingungen aus wie bei der bis dahin bekannten Krankheit Schweres Akutes Atemwegssyndrom, ausgelöst durch das bisher kurz als SARS bekannte und später dann in Abgrenzung vom hier beschriebenen Fall als SARS-CoV-1 bezeichnete Virus und der davon ausgelösten SARS-Pandemie 2002/2003. Wie sich später herausstellte, waren diese Annahmen falsch, insbesondere, was die Mensch-zu-Mensch-Übertragung und Verbreitung der Krankheit durch Träger ohne oder nur mit sehr leichten Symptomen betraf. Im Verlauf des Februar 2020 stellte sich heraus, dass COVID-19 deutlich leichter als SARS übertragen wird, dass viele Infizierte keine Symptome zeigen und dass andererseits Träger des Virus mit leichten oder gänzlich ohne Symptome ansteckend sein können. Hinzu kam die Überforderung der Behörden in Wuhan, die zu einer derart hohen Dunkelziffer in dieser Region führte, „dass die gezählten Fälle dort nicht sehr aussagekräftig sind“, so der Epidemiologe René Niehus.

Gefährlichkeit der Krankheit

SARS-CoV-2#Virulenz und Pathogenese - Artikel in der deutschen Wikipedia

Zur Einschätzung der Gefahr durch eine Epidemie müssen unterschiedliche Faktoren hinzugezogen werden. Zu unterscheiden ist, ob eine Krankheit individuell für eine bestimmte Person gefährlich ist oder für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, die Bevölkerung eines Staates, einer Region oder der Welt. Die WHO benennt deshalb in ihren täglichen Berichten die Gefährdungslage getrennt für China, Regional Level und Global Level (Stand 26. Februar 2020). Wichtigste Kenndaten einer Epidemie sind: Übertragung, Ausbreitung, Anteil schwerer Verläufe, Sterblichkeit und Inkubationszeit. Einige dieser Daten lassen sich erst im Nachhinein ermitteln, siehe den Abschnitt Probleme der Interpretation im Artikel Letalität. Andere werden maßgeblich durch das Verhalten der Menschen bestimmt und sind daher sehr variabel. Dies trifft insbesondere auf die räumliche Ausbreitung und Basisreproduktionszahl zu, die durch Reiseverhalten, Kommunikation und Kontakt sowie Hygiene stark beeinflusst werden.

Die WHO fasste am 19. Februar 2020 die bis dahin wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse (teilweise beruhend auf Abschätzungen durch Modellrechnungen) zusammen:

  • Zeit zwischen Infektion und Auftreten der Symptome (Inkubationszeit): 5–6 Tage (in Einzelfällen bis 14 Tage)
  • Zeit zwischen „Fall 1“ und dem davon angesteckten „Fall 2“ in einer Übertragungskette (Serienintervall): rund 5–7 Tage
  • Sterblichkeit: nicht gesichert bekannt. Die WHO unterscheidet zwischen zwei Berechnungsformen. Zum einen ist dies das Verhältnis von bestätigten Krankheitsfällen zu bekannten Todesfällen, zum anderen ist dies die statistische Wahrscheinlichkeit, an den Folgen einer Infektion zu sterben. Für beide Varianten sind während einer dynamisch sich ausbreitenden Erkrankungswelle und mutmaßlich hohen Dunkelziffern nur begrenzt verlässliche Aussagen möglich. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass eine infizierte Person unabhängig von individuellen Merkmalen stirbt, wird von der WHO mit 0,3–1 % angegeben, eine von der WHO zitierte Arbeit benennt als vorläufige Schätzung 0,4–2,6 %, wobei der wahrscheinlichste Wert mit 0,94 % angegeben wurde.

Weitere grundlegende Erkenntnisse (vergleiche Hauptartikel) sind:

  • Die Zahl der Menschen, die von einem Infizierten angesteckt werden (Basisreproduktionszahl), lag nach einer Metastudie von 12 Arbeiten bis zum 7. Februar 2020 bei 3,28 (arithmetisches Mittel), bzw. 2,79 (Median), also bei rund 3 Personen.
  • Unterschiede der Bevölkerungsgruppen gibt es insbesondere bei den Fällen mit schweren Komplikationen und tödlichem Verlauf, auch wenn alle infiziert werden können.
  • Die Übertragung erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion, auch die Ansteckung über Aerosole – eine Unterform der Tröpfcheninfektion – kommt in Frage. Es ist nicht erwiesen, dass die Übertragung auch durch das Berühren kontaminierter Oberflächen und Gegenstände (Schmierinfektion) stattfindet, es wird aber von offizieller Seite davor gewarnt.
  • Von hoher Unsicherheit behaftet war Ende Februar 2020 die Frage der Pathogenität, d. h, wie hoch der Anteil der Menschen mit (schweren) Symptomen an der Gesamtheit der Infizierten ist. Dazu fehlen, wie der oben angeführte WHO-Report – 29 anführt, Reihenuntersuchungen, die den wahren Anteil an Infizierten in der Bevölkerung bestimmen. Insbesondere die im nichtchinesischen Ausland untersuchten Cluster deuten aber auf eine insgesamt geringe Pathogenität im Vergleich zu SARS.
  • Ebenso unsicher ist die Infektiosität, also wie wahrscheinlich eine Ansteckung im Falle einer Aussetzung gegenüber dem Virus ist. Diese Infektiosität ist nur zum Teil durch das Virus selbst bestimmt (seine Kontagiosität), zu einem anderen dadurch, wie gesund die exponierte Person ist, wie gut das Immunsystem auf das Virus reagiert, aber auch wie vielen Viren und wie lange die Person ausgesetzt ist. Grobe Schätzungen gehen von einer deutlich höheren Infektiosität als SARS aus, aber kleiner als z. B. Masern.

Eine Mitte Februar veröffentlichte chinesische Studie, in der 44.000 bestätigte COVID-19-Fälle untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass die Letalität von COVID-19 zum Veröffentlichungszeitpunkt nicht so hoch ist wie bei anderen Coronaviren, etwa SARS oder MERS. Mehr als 80 % der Patienten haben milde Formen von COVID-19. In etwa 14 % der Fälle verursache das Virus Krankheitsverläufe mit Dyspnoe. Etwa fünf Prozent der Patienten erlebten Atemstillstand, einen septischen Schock oder Multiorganversagen. In zwei Prozent der Fälle verläuft COVID-19 tödlich. Der Studie zufolge erhöht sich das Risiko zu sterben mit dem Alter. Der WHO zufolge gibt es relativ wenige Fälle von erkrankten Kindern. Bei einem leichten Krankheitsverlauf (dem häufigsten Fall) klingen die Krankheitszeichen, sofern überhaupt welche bestehen, laut WHO in der Regel innerhalb von zwei Wochen ab. Bei Menschen mit einem schweren Krankheitsverlauf dauere es zwischen drei und sechs Wochen, bis sie sich von der Krankheit erholen.

Vergleich mit Influenza (Grippe)

Die von der WHO zitierte Studie von Mike Famulare, Institute for Disease Modeling, schätzte mittels eines Rahmenwerks zur Bewertung der epidemiologischen Auswirkungen von Influenza-Epidemien und -Pandemien und dessen Skalen für Übertragbarkeit und des klinischen Schweregrades COVID-19 als gleich übertragbar wie die Spanische Grippe, aber eine Stufe geringer im klinischen Schweregrad ein und somit insgesamt eine Stufe weniger schwerwiegend als diese, aber zwei Stufen schwerwiegender als die Asiatische Grippe und die Hongkong-Grippe. Ein pauschaler Vergleich zwischen der in diesem Artikel behandelten Epidemie von COVID-19 und der Grippe ist nicht möglich, denn das Influenzavirus ist extrem wandelbar und jede Grippewelle, jede Grippesaison unterscheidet sich maßgeblich in ihren grundlegenden Werten. Da Coronaviren ebenfalls sehr wandelbar sind, ist dies für COVID-19 anzunehmen, sollte das Virus nicht wie bei SARS und MERS ausgemerzt werden und diese Epidemie die einzige bleiben.

Der in den deutschen Medien mehrfach mit der Aussage „zehnmal gefährlicher als Grippe“ zitierte Virologe Alexander S. Kekulé bezog seinen Vergleich daher ausdrücklich auf die saisonale, aktuell leichte Grippe. Lothar Wieler, Leiter des Robert Koch-Instituts (RKI), gab in einer Pressekonferenz am 27. Februar 2020 eine ähnliche Einschätzung ab, er verglich dabei die Prozentzahlen der Todesfälle unter den Infizierten für eine leichte Grippe-Saison mit einer Letalität von 0,1–0,2 % mit einer angenommenen von 1–2 % für die Coronavirus-Epidemie. Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit kam im Vergleich zu der Schlussfolgerung, dass die saisonale Influenza mit weltweit ungefähr 650.000 Toten pro Jahr eine größere Bedrohung für die Gesundheit darstellt. Er gab jedoch zu bedenken, dass bei Influenza eine Vorbeugung durch Impfung möglich sei, was bei dem neuartigen Coronavirus noch nicht der Fall ist. In der vom RKI herausgegebenen Aktuellen Statistik meldepflichtiger Infektionskrankheiten sind für das Jahr 2020 bisher mehr als 59.000 Influenza-Infektionsfälle in Deutschland genannt (Datenstand: 26. Februar 2020).

Genesung

Die WHO weist in ihren Situation Reports weder Zahlen für Genesene noch für aktuell als infiziert Gemeldete (also die bisher bestätigten Infizierten abzüglich der Verstorbenen und Genesenen) aus. Zum Verständnis einer Epidemie ist trotzdem neben der Entwicklung der Gesamtzahl der Infizierten die zum aktuellen Zeitpunkt gegebene Menge der Infizierten, also der Infizierten, die weder verstorben noch genesen sind, relevant, ebenso die Zahl der Genesenen und damit wahrscheinlich zukünftig Immunen. Die Zahlen der Genesenen und Toten sind im Vergleich zur Zahl der Infizierten zeitlich verschoben – um die Dauer zwischen Bestätigung der Infektion und der Beendigung der Krankheit durch Gesundung oder Tod. Insbesondere lassen sie keine einfachen Rückschlüsse auf die Gefährlichkeit oder die Letalität zu. Das Center for Systems Science and Engineering (CSSE) an der Johns Hopkins University entwickelte eine alternative Sammlung der durch örtliche Stellen gemeldeten Fälle und Präsentation der Daten per Online-Tool. Die hier angegebenen Zahlen unterliegen einem größeren Vorbehalt als die an anderer Stelle gezeigten Daten der WHO, da es keine einheitliche Definition der Genesung gibt. Die Zeit schrieb am 4. März hierzu, bei den Zahlen aus China handele es sich strenggenommen um ‚aus dem Krankenhaus Entlassene‘, da die Zahlen nur diese erfassten. In China gilt jeder als genesen, der drei Tage fieberfrei war und zweimal negativ auf das Virus getestet wurde, jedoch sei zu bezweifeln, ob unter dem starken Druck auf das Gesundheitssystem wirklich alle Entlassenen nicht mehr ansteckend waren. Weiter schrieb sie, in Deutschland gebe es keine offiziellen Zahlen, da es keine Meldepflicht für das Genesen gebe, und zitiert einen Gesundheitsamtsleiter, der sagte, sie dürften dem Robert Koch-Institut (RKI) aus Datenschutzgründen gar keine Informationen über Genesene übermitteln. In Deutschland gelten Infizierte frühestens zehn Tage nach Beginn ihrer Symptome als genesen, zudem dürfen sie 48 Stunden lang kein Fieber gehabt haben, seit mehr als 24 Stunden keine weiteren Symptome mehr verspüren und zwei im Abstand von mindestens 24 Stunden genommene Abstriche aus dem Nasenrachenraum müssen virenfrei sein.

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Anthroposophisch-medizinische Gesichtspunkte

Als Heilmittel gegen Lungenerkrankungen gelten potenziertes Phosphor, enthalten z.B. in Weleda Infludo. Ferner kommen Nahrungsergänzungsmittel, wie z.B. Bienen-Propolis in Betracht, z.B. Vivanta Bee Propolis, um eine Immunstärkung zu erreichen.

Abgeraten wird von eiweißreicher Kost. Im Idealfall ist man also Vegetarier. Ferner ist auch der überlange Schlaf als eher schädlich anzusehen. Mehr als sieben Stunden Schlaf wären demnach u.U. schädlich.

(Vgl. z.B. Friedwart Husemann, in "Ein Nachrichtenblatt", Nr. 6 vom 22. März 2020, S. 3 - 4 oder auch Georg Soldner, in "Das Goetheanum", 2020)

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

"Zur gezielten Abwehr des Corona-Virus und anderer viraler Bedrohungen empfehle ich dringend die Einnahme von Propolis. Propolis ist ein hoch komplexes Produkt der Bienen und schützt deren Lebensraum effektiv vor Viren, Bakterien und Parasiten – und das seit etwa 40 – 50 Mio Jahren! Die medizinische Wirkung der Propolis gegenüber Viren ist mittlerweile auch wissenschaftlich erforscht: Viren benötigen eine sog. NUC-Polymerase um sich zu replizieren – die Propolis ist in der Lage, diese Polymerase wirkungsvoll zu hemmen. Die Einnahme von Propolis als Tinktur ist seitens der Apitherapie, sowohl zur Prophylaxe als auch zur Therapie viraler Erkrankungen sehr effektiv. Zusätzlich kann die Propolis auch als Nasen- und Rachenspray angewendet werden und damit auch gezielt die Infektionswege des Corona-Virus (Covid-19), unterbinden."

Michael Arschloch, mit heißer Milch + Honig kriegt man jedes Hüsterchen weg.... Mein voller Ernst... Ich finde das ganze Theater von Dir einfach nur noch erbärmlich... Ich glaube, Du hast hier noch nie eine derarige Show abgezogen... Da dreht sich mir buchstäblich "alles" im Magen um... Du scheinst es immer noch nicht mitgekriegt zu haben, aber Holland gibt den Virus komplett frei... Kein Schutz, keine Medikamente, keine Maßnahmen, keine intensivmedizinische Betreuung, nichts... Fragen?
Im Ernst, es wäre erheblich besser gewesen, Du hättest den Artikel einfach mal so stehen gelassen, statt nur Deiner eigenen Eitelkeit zu schmeicheln... Und nicht zuletzt Deiner Ablehnung meiner Person... Und dass die einzig und allein von Dir ausgeht, brauche ich wohl kaum zu erwähnen... Wenn Du wenigstens auf die Idee gekommen wärst, den völlig hilflosen Holländern unbedingt Brust und Wadenwickel zu empfehlen, hätte ich vielleicht noch Verständnis gehabt... Aber so?

Siehe auch

Literatur

  •  Joseph T. Wu, Kathy Leung, Gabriel M. Leung: Nowcasting and forecasting the potential domestic and international spread of the 2019-nCoV outbreak originating in Wuhan, China: a modelling study. In: The Lancet. Band 395, Nr. 10225, 31. Januar 2020, S. 689–697, doi:10.1016/S0140-6736(20)30260-9.
  • Rudolf Steiner: Stichwort Epidemien, Rudolf Steiner Vlg., Dornach 2010
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!


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