Brötchen und Grundnahrungsmittel: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Croissant-newspaper-and-tea.jpg|mini|Croissant zum Frühstück]]
Als '''Grundnahrungsmittel''' werden die [[Nahrungsmittel]] bezeichnet, die in der jeweiligen Kultur mengenmäßig den Hauptbestandteil der [[Ernährung des Menschen]] ausmachen.


Das '''Croissant'''<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Croissant Croissant] – ''Duden'', ''Bibliographisches Institut''; {{Datum|||2016}}</ref> (aus {{FrS|''croissant (de lune)''}} = zunehmende Mondsichel), '''Hörnchen''',<ref name="Duden: Hörnchen, u.a. auch mit ‚Beugel‘">[https://www.duden.de/rechtschreibung/Hoernchen Hörnchen] – ''Duden'', ''Bibliographisches Institut''; {{Datum|||2016}}</ref> '''Beugel, Kipferl''' (in Bayern und Österreich)<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Beugel Beugel] – ''Duden'', ''Bibliographisches Institut''; {{Datum|||2016}}</ref> oder auch (in der Schweiz) [der(das)] '''Gipfel(i)''',<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Gipfel_Brot_Gebaeck Gipfel] – ''Duden'', ''Bibliographisches Institut''; {{Datum|||2016}}</ref> ist ein [[Frankreich|französisches]] [[Kleingebäck]] aus schwach gesüßtem, eihaltigen [[Plunderteig]]. Gute Croissants haben eine mattglänzende, zarte, rösche Kruste und eine blättrige Krume. Croissants sind beliebte Frühstücksgebäcke. Die österreichischen [[Kipfel]] oder [[Kipferl]] waren ursprünglich ein Gebäck aus einfachem [[Wikipedia:Hefeteig|Hefeteig]] in Hörnchenform und wurden noch 1894 in einem gastronomischen Lexikon als Hefegebäck bezeichnet. Robert Habs/Leopold Rosner, Appetit-Lexikon, Badenweiler 1997 (Reprint der Originalausgabe Wien 1894), Artikel ''Kipfel'', S.252</ref> Sie werden von Kulturhistorikern nicht mit Croissants gleichgesetzt.
Sie stellen die Grundversorgung mit [[Kohlenhydrate]]n, [[Proteine|Eiweiß]] und [[Fette|Fett]] sicher, nicht jedoch unbedingt eine ausreichende Versorgung mit [[Vitamine]]n und [[Spurenelement]]en. Zu den weltweit wichtigsten Grundnahrungsmitteln gehören [[Getreide]] wie [[Weizen]] oder [[Reis]], Speicherwurzeln ([[Pflanzenknolle|Knollen]], [[Rhizom (Botanik)|Rhizomen]]) wie Kartoffeln oder [[Yams]], [[Hülsenfrüchtler|Hülsenfrüchte]] wie Linsen und Bohnen und Früchte wie [[Dattelpalmen|Datteln]] und [[Feigen]], bzw. daraus hergestellte Produkte wie [[Brei]] und [[Brot]]. Ebenfalls zu den Grundnahrungsmitteln gezählt werden [[Speisefisch|Fisch]], [[Fleisch]], [[Milch]] und [[Hühnerei|Eier]], die neben Hülsenfrüchten zu den meist konsumierten Eiweißquellen zählen.


Croissants werden auch pikant mit Käse überbacken oder mit Käse und Schinken gefüllt in vielen Bäckereien angeboten. Daneben wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Croissant als süße Variante mit Schokoladen- oder Nougatfüllung als '''Schokocroissant''' verkauft (vergleiche mit dem [[Pain au chocolat]]). Ebenso wie die [[Brioche]]s gehört auch das Croissant heute zu den klassischen Bestandteilen eines französischen Frühstücks, ist jedoch heute auch in anderen Ländern populär.
Welche Grundnahrungsmittel regional konsumiert werden, hängt stark von kulturellen, klimatischen und wirtschaftlichen Faktoren ab. Heute dienen weltweit nur noch ein gutes Dutzend Nahrungsmittel als echte Grundnahrungsmittel für den überwiegenden Teil der Weltbevölkerung.<!--welches Dutzend ist das? Müsste ausgeführt werden. -->


== Herstellung ==
== Wasser ==
[[Datei:La parisienne unbaked croissant.jpg|mini|Croissant-[[Teigling]]e]]
* [[Wasser]]. Der Mensch benötigt ca. 1,5–2 Liter Wasser pro Tag als [[Trinkwasser]].
[[Datei:Laugencroissants.JPG|mini|Laugencroissants]]


Der Grundteig für Croissants hat im Vergleich zu deutschem Plunder einen geringeren Zucker- und höheren Eianteil. In diesen wird zur Herstellung des Plunderteigs ein geeignetes [[Ziehfett]] eingezogen, das bei 34&nbsp;°C vollständig schmilzt; solche Ziehfette sind unter Bezeichnungen wie „Croissant-Ziehfett“ und ähnlich in Plattenform erhältlich. Dann wird der Teig gefaltet. Eine geeignete [[Tourieren|Tourierung]] für Croissants ist beispielsweise das Falten zu 12 Lagen in einer einfachen und einer doppelten Tour. Die Teigruhe erfolgt kühl.
== Pflanzliche Nahrungsmittel ==
=== Getreide und [[Pseudogetreide]] ===
* [[Weizen]], der zusammen mit Mais und Reis das meistangebaute [[Getreide]] der Welt ist, ist für Menschen in vielen Ländern als [[Brot]]getreide ein Grundnahrungsmittel. Zugleich hat er eine große Bedeutung in der [[Tiermast]]. Hartweizen ist besonders für die Herstellung von [[Teigwaren]] (Hartweizengrieß) geeignet.
* [[Roggen]] wird besonders in [[Mitteleuropa|Mittel-]] und [[Osteuropa]] als Brotgetreide verwendet. Der vergleichsweise hohe [[Lysin]]&shy;anteil macht Roggen zu einem wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen [[Ernährung]].
* [[Reis]] ist das traditionelle Grundnahrungsmittel der [[Chinesische Küche|chinesischen]], [[Japanische Küche|japanischen]] sowie der [[Koreanische Küche|koreanischen Küche]] und wird in Japan als ''gohan'' bezeichnet. Dieses Wort hat zweierlei Bedeutungen: Einerseits Rundkornreis und andererseits steht es für [[Nahrungsmittel]] oder Speise schlechthin. Durch die Polierung des braunen Reises und den Siegeszug des weißen Reises (siehe [[Kleie]]) haben sich [[Hypovitaminose|Vitaminmangelkrankheiten]] wie etwa [[Beri-Beri]] in großem Ausmaß verbreitet und betrafen vor allem die ärmeren Bevölkerungsteile. Diese Mangelerscheinungen waren 1912 der Anlass für die Entdeckung der [[Vitamine]].
* [[Klebreis]] bildet das Hauptnahrungsmittel im [[Nordthailand|Norden]] und Nordosten ''([[Isan]])'' von [[Thailand]] wie auch in [[Laos]].
* Unterschiedliche [[Hirse]]&shy;arten sind in vielen Gebieten [[Afrika]]s und [[Asien]]s die Hauptnahrungsmittel.
* [[Mais]] wird heute weltweit angebaut und ist in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel, vor allem in afrikanischen.
* [[Quinoa]] stammt aus [[Südamerika]], wo es seit 6000 Jahren gemeinsam mit Amarant ein Hauptnahrungsmittel ist. Sie wurden besonders in den Hochebenen der [[Anden]] (über 4000 m) angebaut. Dort waren sie für die Menschen unentbehrlich, da Mais in diesen Höhen nicht mehr angebaut werden konnte.
* [[Amarant (Pflanzengattung)|Amarant]] war bereits bei den [[Azteken]], [[Inka]] und [[Maya]] neben [[Quinoa]] und Mais ein Hauptnahrungsmittel. Heute weiß man, dass Amarant einen weit höheren [[Protein|Eiweiß-]] und [[Mineral]]&shy;stoffgehalt als die weltweit traditionell angebauten Getreidesorten hat. [[Kohlenhydrate]] und [[Ballaststoffe]] sind in gleich hohen Mengen vorhanden.
* [[Buchweizen]] ist eine Pflanzengattung in der Familie der [[Knöterichgewächse]] (Polygonaceae). Die 15 bis 16 Arten sind in Eurasien und im östlichen Afrika verbreitet. Die Früchte des Buchweizens sind glutenfrei, und deren Mehl spielt daher eine wichtige Rolle bei der Ernährung von Menschen mit [[Zöliakie]]. Die bekannteste Art der Gattung Fagopyrum ist der [[Echter Buchweizen|Echte Buchweizen]] (Fagopyrum esculentum).


Zum Formen der Teiglinge rollt man den fertig tourierten Teig auf eine Dicke von 3,5 mm aus und schneidet dreieckige Stücke ab, wozu man entweder ein Messer oder einen speziellen Croissantschneider nehmen kann, der als Walze mit mehreren angewinkelten Klingen über den Teig gerollt wird. Diese Dreiecke werden locker aufgerollt, zu Hörnchen gebogen, aufs Blech gesetzt und gehen gelassen. Wenn sie ¾-Gare haben, werden sie [[Eistreiche|mit Ei bestrichen]] und ohne Dampf bei 210–220&nbsp;°C gebacken.
=== Getreideprodukte ===
* [[Brot]]. Die [[Altes Ägypten|Ägypter]] hatten in der [[Antike]] auch den Beinamen Brotesser. Von Ägypten aus gelangten die Kenntnisse des Brotbackens über [[Antikes Griechenland|Griechenland]] und das [[Römisches Reich|Römische Reich]] nach Europa. Nach dem [[Untergang des Römischen Reiches|Untergang Roms]] stieg das Brot in den Rang einer Festtags- und Herrenspeise auf. Diese Stellung behielt es in Deutschland bis in die Zeit nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] und in [[Russland]] sogar bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.
* [[Couscous]], Cous Cous oder Kuskus ist eine Spezialität der [[Berber]] und [[nordafrika]]nisches Hauptnahrungsmittel. Es wird aus [[Hartweizengrieß]] oder – ursprünglich und manchmal auch heutzutage noch – aus [[Hirse]] hergestellt.
* [[Bulgur]] ist ein Hauptnahrungsmittel im [[Naher Osten|Vorderen Orient]], das wie Kuskus als [[Taboulé]] ([[Salat (Speise)|Salat]]) verzehrt wird.
* [[Chapati]] ist das Hauptnahrungsmittel der [[Hunzukuc]] und auch in Pakistan und Nordindien sehr verbreitet. Ein aus [[Gerste]], Hirse und [[Weizen]] hergestelltes [[Vollkornbrot]].
* [[Nshima]] (kommt aus [[Sambia]] und [[Botswana]]), Mealie Pap (aus [[Südafrika]]), Akple (aus der [[Burkina Faso|Volta-Region]]), Phutu (von den [[Zulu (Volk)|Zulu]]), Ugali (aus [[Kenia]]) oder Tô (aus [[Benin]]) ist ein Brei aus Maismehl und Wasser, der in süd- und [[Westafrika|westafrikanischen]] Ländern zu den Grundnahrungsmitteln gehört.
* Ein Vorläufer der [[Polenta]], ''puls'' oder ''pulmentum'', gehörte zu den Hauptnahrungsmitteln der Küche des alten Rom, anfangs aus Hirse, [[Dinkel]] oder [[Kichererbse]]n&shy;mehl zubereitet, später aus Gerste oder einer besonderen Weizenart, ''far''. Nach 1650 begann [[Mais]] als ''granoturco'', »türkisches Korn«, in der [[Italienische Küche|italienischen Küche]] populär zu werden. Im 17. Jahrhundert war Maisbrei ein verbreitetes »Arme-Leute-Essen« von [[Spanien]] bis nach Südrussland. In Nord[[italien]] ist Polenta bis heute so beliebt geblieben, dass die Süditaliener ihre nördlichen Landsleute etwas abfällig »polentoni« nennen.


In Frankreich wird das ''croissant'' mit Margarine, das ''croissant au beurre'' mit Butter gemacht. Croissants ohne Marzipan- oder Schokolade-Füllung werden auch als ''croissant nature'' bezeichnet. „Buttercroissants“ werden in Deutschland laut [[lebensmittelrecht]]lichen Bestimmungen (Leitsätze für feine Backwaren, I.11) ausschließlich mit Butter hergestellt – das gilt sowohl für den Hefeteig als auch für das Ziehfett.
=== Wurzel- und Sprossknollen ===
* [[Kartoffel]]n. Ursprungsland der Kartoffel ist das [[Anden]]&shy;hochland zwischen dem heutigen [[Peru]] und [[Bolivien]]. In [[Preußen]] sorgte [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich der Große]] für die Verbreitung der Kartoffel. Während der [[Industrialisierung]] waren [[Obst]] und [[Gemüse]] für das Stadt[[proletariat]] praktisch unerreichbar. Gerade die Hauptnahrung Kartoffel lieferte neben der notwendigen Energie auch [[Spurenelement]]e und [[Vitamine]] (vor allem [[Vitamin C]]), wie es wohl kein anderes Hauptnahrungsmittel hätte tun können ([[Kulturgeschichte der Kartoffel]]).
* [[Batate]] (Süßkartoffel). Sie ist in [[Mittelamerika]] beheimatet; freigelassene afrikanische [[Sklaven]] brachten sie von [[Amerika]] nach Afrika. Heute wird sie in fast allen wärmeren Ländern der [[Tropen]], [[Subtropen]] und [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Zonen]] der Erde angebaut. Der größte Batateproduzent der Welt ist [[Volksrepublik China|China]].
* [[Maniok]] wurde zuerst von den [[Indios|Ureinwohnern Südamerikas]] kultiviert und ist auch heute noch eine wichtige Ernährungsgrundlage in [[Brasilien]]. Maniok wird auch in [[Zentralafrika]] ([[Kamerun]], [[Gabun]], [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]] usw.) intensiv und gerne verwendet. [[Fufu (Speise)|Fufu]] oder Foutou ist ein Brei aus [[Maniok]] und [[Kochbanane]]n, der in [[Ghana]] und ganz [[Westafrika]] den Hauptbestandteil vieler Gerichte bildet.
* [[Yams]] ist eine in den Tropen beheimatete [[Kletterpflanze]], deren [[Pflanzenknolle|knollenartige]] [[Wurzel (Pflanze)|Wurzeln]] aufgrund ihres [[Stärke]]&shy;gehaltes wie Kartoffeln als [[Nahrungsmittel]] dienen. Yams gehört zu den Grundnahrungsmitteln der [[Afrikanische Küche|afrikanischen Küche]].
* Mit Gerichten aus [[Steckrübe]]n mussten durch die schlechte Versorgungslage in Deutschland im Winter 1916/1917 während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] große Teile der Bevölkerung in [[Suppenküche]]n ernährt werden. »Früh Kohlrüben[[suppe]], mittags [[Kotelett]]s von Kohlrüben, abends [[Kuchen]] von Kohlrüben«. Das brachte Steckrüben einen nachhaltig schlechten Ruf ein.


In Süddeutschland und der Schweiz ist eine beliebte Variante das '''Laugencroissant''', Laugengipfeli oder Silsergipfeli (nach der Ortschaft [[Sils im Engadin/Segl|Sils im Engadin]]) genannt.
=== Hülsenfrüchte ===
* Die [[Linse (Botanik)|Linse]] war im [[Altes Ägypten|alten Ägypten]] eines der Grundnahrungsmittel und auch in [[Königreich Israel|Israel]] kannte man sie. Heute werden Linsen vor allem in Spanien, Russland, [[Chile]], [[Argentinien]], den [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Kanada]] und [[Vorderasien]] angebaut. Allein in [[Indien]] sind über 50 Sorten verbreitet.
* Sojaprodukte sind heute Bestandteil vieler verarbeiteter Nahrungsmittel. Zur direkten menschlichen Ernährung dienen die frischen, grünen Hülsen (»Schoten«) der [[Sojabohne]] oder verschiedene [[Protein|Eiweißprodukte]] wie [[Tofu]] und [[Sojasauce]]. Daneben gibt es weitere Zubereitungen wie [[Miso]]-Suppe oder [[Yuba]].


== Herkunft ==
== Tierische Produkte ==
 
* [[Fleisch]] und [[Geflügel]]
[[Datei:Ham and cheese croissant 1119159785.jpg|mini|Schinken-Käse-Croissant]]
* [[Milch]] (und ihre [[Milchprodukt|Produkte]]). In [[Kultur]]en, die meist aus [[Hirte]]n und [[Nomade]]n hervorgegangen sind, steht die [[Milchtier]]&shy;haltung, die Milch und ihre Produkte im Mittelpunkt der Ernährung und des Lebens. So etwa in der [[Christentum|christlichen]] und der [[islam]]ischen Welt.
[[Datei:Schokocroissant aufgeschnitten.jpg|mini|Aufgeschnittenes Schokocroissant, Blick auf die Füllung]]
* [[Hühnerei|Eier]]
 
* [[Speisefisch|Fisch]] wird weltweit verzehrt. Dabei haben die [[Japan]]er den mit Abstand größten Pro-Kopf-Verbrauch. Heute besteht eine akute Gefährdung durch die [[Überfischung]] der [[Weltmeer]]e.
Kulturhistoriker haben schlüssig nachgewiesen, dass verschiedene Legenden zur Herkunft des Gebäcks (siehe unten) frei erfunden sind und die Croissants nicht vor dem 19. Jahrhundert in Frankreich eingeführt wurden. Erstmals in einem Nachschlagewerk erwähnt wurde Croissant unter dieser Bezeichnung jedoch im Jahr 1853 als nicht näher beschriebenes Gebäck, 1863 wird in einem Lexikon auch die Mondform erwähnt. Das erste Rezept hierfür erschien sogar erst 1906 in der ''Nouvelle Encyclopedie culinaire''.
 
Verbreitet wurden die Legenden unter anderem durch Alfred Gottschalk in der ersten Auflage des ''Larousse gastronomique'' 1938 und in einem weiteren eigenen Buch im Jahr 1948, wobei er einmal [[Wien]] und einmal [[Budapest]] als angeblichen Ursprungsort angab.
 
Für die Behauptung, dass die österreichischen ''Kipferl'' das Vorbild der Croissants waren, gibt es keine historischen Belege. Für die Zeit [[Ludwig XVI.|Ludwigs XVI.]] wird kein halbmondförmiges Gebäck in gedruckter französischer Literatur erwähnt. Für die österreichischen Kipferl gab es vor 1900 laut Habs/Rosner jedoch nahezu dieselbe Legende, die auch zu den Croissants verbreitet wird: {{"|Bei der (…) gewichtigen Rolle, die das Kipferl im Wiener Leben spielt, hat man sich schon vorlängst nach einem Erfinder für denselben umgesehen und schrieb diese Ehre dem löblichen Meister Peter Wendler zu, der die Form des Gebäcks 1683 zum Hohne auf den türkischen Halbmond in Aufnahme gebracht habe.}}
 
== Legenden ==
Über die Erfindung des Croissants kursieren verschiedene Geschichten. Nach einer Legende soll das Croissant nach der [[Zweite Wiener Türkenbelagerung|Belagerung Wiens]] durch die Türken im Jahr 1683 erfunden worden sein. Die Türken wollten angeblich einen Tunnel unter der Stadtmauer graben, was die Wiener Bäcker, die schon wach waren, jedoch mitbekamen und Alarm schlugen. Zur Siegesfeier wurde ein Gebäck erfunden, das die Form des türkischen Halbmondes hatte.<ref>Joachim Heimansberg: ''Brockhaus! Was so nicht im Lexikon steht. Kurioses und Schlaues aus allen Wissensgebieten'', S.21f, Brockhaus, ISBN 3-7653-1551-6</ref> Eine andere Version lässt dieselbe Geschichte im heutigen [[Budapest]] im Jahr 1686 stattfinden, als die Stadt [[Buda]], heute ein Teil der [[Ungarn|ungarischen]] Hauptstadt, durch die kaiserlichen Truppen von den Türken zurückerobert wurde.
 
In Frankreich wurden einer weiteren Legende zufolge Croissants durch [[Marie Antoinette]] populär, die Frau [[Ludwig XVI.|Ludwigs XVI.]] und Tochter von Kaiserin [[Maria Theresia|Maria Theresia von Österreich]]. Das österreichische Hörnchen wurde demzufolge in Frankreich nach der Sichelform des zunehmenden Mondes (französisch ''{{lang|fr|croissant de lune}}'') umbenannt.
 
Die Herkunft des Croissants wird in Österreich häufig mit dem [[Kipferl]]<!--eigentlich sollten diese Artikel zusammengeführt werden, da Gipfeli hier weiterleitet, aber mit Kipferl gleichzusetzen ist--> in Verbindung gebracht, das die Lokalgeschichtsschreibung als Wiener Erfindung darstellt. Vermutlich handelt es sich um ein traditionelles Klostergebäck, das wahrscheinlich zu Ostern gebacken wurde – die ersten Bäckereien standen in Klöstern und die Form ahmt Ziegenhörner nach, daher auch der Name „Hörnchen“. Nachweislich wurde ein derart geformtes Gebäck ab 1000 n. Chr. gebacken.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Croissant}}
* {{WikipediaDE|Grundnahrungsmittel}}
* {{WikipediaDE|FAO Food Price Index}}
* {{WikipediaDE|Fermentation}}
* {{WikipediaDE|Hungersnot}}
* {{WikipediaDE|Lebensmittel}}
* {{WikipediaDE|Nährstoff}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|}}


{{Commonscat|Croissant|Croissant}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4263851-3}}
{{Wiktionary|Croissant}}
{{Wiktionary|Hörnchen}}
{{Wiktionary|Gipfel}}
{{Wiktionary|Gipfeli}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Kleingebäck]]
[[Kategorie:Ernährung|1031]]
[[Kategorie:Nahrungsmittel|!]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 20. Januar 2018, 23:02 Uhr

Als Grundnahrungsmittel werden die Nahrungsmittel bezeichnet, die in der jeweiligen Kultur mengenmäßig den Hauptbestandteil der Ernährung des Menschen ausmachen.

Sie stellen die Grundversorgung mit Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett sicher, nicht jedoch unbedingt eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen. Zu den weltweit wichtigsten Grundnahrungsmitteln gehören Getreide wie Weizen oder Reis, Speicherwurzeln (Knollen, Rhizomen) wie Kartoffeln oder Yams, Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen und Früchte wie Datteln und Feigen, bzw. daraus hergestellte Produkte wie Brei und Brot. Ebenfalls zu den Grundnahrungsmitteln gezählt werden Fisch, Fleisch, Milch und Eier, die neben Hülsenfrüchten zu den meist konsumierten Eiweißquellen zählen.

Welche Grundnahrungsmittel regional konsumiert werden, hängt stark von kulturellen, klimatischen und wirtschaftlichen Faktoren ab. Heute dienen weltweit nur noch ein gutes Dutzend Nahrungsmittel als echte Grundnahrungsmittel für den überwiegenden Teil der Weltbevölkerung.

Wasser

Pflanzliche Nahrungsmittel

Getreide und Pseudogetreide

  • Weizen, der zusammen mit Mais und Reis das meistangebaute Getreide der Welt ist, ist für Menschen in vielen Ländern als Brotgetreide ein Grundnahrungsmittel. Zugleich hat er eine große Bedeutung in der Tiermast. Hartweizen ist besonders für die Herstellung von Teigwaren (Hartweizengrieß) geeignet.
  • Roggen wird besonders in Mittel- und Osteuropa als Brotgetreide verwendet. Der vergleichsweise hohe Lysin­anteil macht Roggen zu einem wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
  • Reis ist das traditionelle Grundnahrungsmittel der chinesischen, japanischen sowie der koreanischen Küche und wird in Japan als gohan bezeichnet. Dieses Wort hat zweierlei Bedeutungen: Einerseits Rundkornreis und andererseits steht es für Nahrungsmittel oder Speise schlechthin. Durch die Polierung des braunen Reises und den Siegeszug des weißen Reises (siehe Kleie) haben sich Vitaminmangelkrankheiten wie etwa Beri-Beri in großem Ausmaß verbreitet und betrafen vor allem die ärmeren Bevölkerungsteile. Diese Mangelerscheinungen waren 1912 der Anlass für die Entdeckung der Vitamine.
  • Klebreis bildet das Hauptnahrungsmittel im Norden und Nordosten (Isan) von Thailand wie auch in Laos.
  • Unterschiedliche Hirse­arten sind in vielen Gebieten Afrikas und Asiens die Hauptnahrungsmittel.
  • Mais wird heute weltweit angebaut und ist in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel, vor allem in afrikanischen.
  • Quinoa stammt aus Südamerika, wo es seit 6000 Jahren gemeinsam mit Amarant ein Hauptnahrungsmittel ist. Sie wurden besonders in den Hochebenen der Anden (über 4000 m) angebaut. Dort waren sie für die Menschen unentbehrlich, da Mais in diesen Höhen nicht mehr angebaut werden konnte.
  • Amarant war bereits bei den Azteken, Inka und Maya neben Quinoa und Mais ein Hauptnahrungsmittel. Heute weiß man, dass Amarant einen weit höheren Eiweiß- und Mineral­stoffgehalt als die weltweit traditionell angebauten Getreidesorten hat. Kohlenhydrate und Ballaststoffe sind in gleich hohen Mengen vorhanden.
  • Buchweizen ist eine Pflanzengattung in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Die 15 bis 16 Arten sind in Eurasien und im östlichen Afrika verbreitet. Die Früchte des Buchweizens sind glutenfrei, und deren Mehl spielt daher eine wichtige Rolle bei der Ernährung von Menschen mit Zöliakie. Die bekannteste Art der Gattung Fagopyrum ist der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum).

Getreideprodukte

  • Brot. Die Ägypter hatten in der Antike auch den Beinamen Brotesser. Von Ägypten aus gelangten die Kenntnisse des Brotbackens über Griechenland und das Römische Reich nach Europa. Nach dem Untergang Roms stieg das Brot in den Rang einer Festtags- und Herrenspeise auf. Diese Stellung behielt es in Deutschland bis in die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg und in Russland sogar bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.
  • Couscous, Cous Cous oder Kuskus ist eine Spezialität der Berber und nordafrikanisches Hauptnahrungsmittel. Es wird aus Hartweizengrieß oder – ursprünglich und manchmal auch heutzutage noch – aus Hirse hergestellt.
  • Bulgur ist ein Hauptnahrungsmittel im Vorderen Orient, das wie Kuskus als Taboulé (Salat) verzehrt wird.
  • Chapati ist das Hauptnahrungsmittel der Hunzukuc und auch in Pakistan und Nordindien sehr verbreitet. Ein aus Gerste, Hirse und Weizen hergestelltes Vollkornbrot.
  • Nshima (kommt aus Sambia und Botswana), Mealie Pap (aus Südafrika), Akple (aus der Volta-Region), Phutu (von den Zulu), Ugali (aus Kenia) oder Tô (aus Benin) ist ein Brei aus Maismehl und Wasser, der in süd- und westafrikanischen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln gehört.
  • Ein Vorläufer der Polenta, puls oder pulmentum, gehörte zu den Hauptnahrungsmitteln der Küche des alten Rom, anfangs aus Hirse, Dinkel oder Kichererbsen­mehl zubereitet, später aus Gerste oder einer besonderen Weizenart, far. Nach 1650 begann Mais als granoturco, »türkisches Korn«, in der italienischen Küche populär zu werden. Im 17. Jahrhundert war Maisbrei ein verbreitetes »Arme-Leute-Essen« von Spanien bis nach Südrussland. In Norditalien ist Polenta bis heute so beliebt geblieben, dass die Süditaliener ihre nördlichen Landsleute etwas abfällig »polentoni« nennen.

Wurzel- und Sprossknollen

Hülsenfrüchte

Tierische Produkte

Siehe auch

Weblinks

 Wiktionary: Grundnahrungsmittel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


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