Proömium und Planetenstunde: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Proömium''' (von {{ELSalt|προοίμιον}} ''prooímion'' „vor dem Lied, einleitender Gesang, Vorspiel“; [[lat.]] ''pro(o)emium'') wir seit der [[Antike]] ein Prolog, ein Vorwort oder einführendes Kapitel von [[Dichtung]]en und [[Wikipedia:Brief|Brief]]en bezeichnet. [[Goethe]] drückte in seinem gleichnamigen [[Gedicht]] die Grundüberzeugung aus, die sein Leben bestimmte.
[[Datei:Weekday heptagram.svg|thumb|<span style="color:#990033;">'''Planetenstunden'''</span> (im Uhrzeigersinn),<br /> <span style="color:#336600;">'''Wochentage'''</span> (im Linienverlauf)]]
Der Begriff '''Planetenstunde''' bezeichnet in der [[Astrologie]], dass die einzelnen [[Stunde]]n des [[Tag]]es und der [[Nacht]] in besonderer Weise nach der [[Deutung|Bedeutung]] eines [[Planeten]] charakterisiert werden. Als erste Stunde wird dabei die mit dem Sonnenaufgang beginnende Stunde des Tages gerechnet, die von dem Planeten „regiert“ wird, der dem jeweiligen [[Wochentag]] entspricht (Sonntag: Sonne, Montag: Mond usw.), und alle folgenden Stunden dann abwechselnd nach der sogenannten „chaldäischen Reihe“.


[[Datei:Goethe (Stieler 1828).jpg|mini|{{Center|''Johann Wolfgang von Goethe,''<br />Ölgemälde von [[Wikipedia:Joseph Karl Stieler|Joseph Karl Stieler]], 1828<ref>Es handelt sich, wie der Dichter selbst anmerkte, um eine idealisierende Darstellung. Wie Stieler berichtet, habe Goethe gesagt: „Sie zeigen mir, wie ich sein könnte. Mit diesem Manne auf dem Bilde ließe sich wohl gerne ein Wörtchen sprechen. Er sieht so schön aus, dass er wohl noch eine Frau bekommen könnte.“ Zitiert nach: Jörn Göres, Emil Schaeffer (Hrsg.): ''Goethe. Seine äußere Erscheinung. Literarische und künstlerische Dokumente seiner Zeitgenossen.'' Insel Verlag, Frankfurt am Main 1999, S. 179.</ref>}}
Die chaldäische Reihe ordnet die sichtbar wandelnden Himmelskörper aus [[geozentrisch]]er Perspektive nach ihrer zunehmenden Geschwindigkeit:
[[Datei:Signature of Johann Wolfgang von Goethe.svg|rechts|rahmenlos|Signatur]]]]
* [[Saturn (Planet)|Saturn]] ([[Samstag]])
{| style="margin-left:20px;"
* [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] ([[Donnerstag]])
|-
* [[Mars (Planet)|Mars]] ([[Dienstag]])
| <poem>
* [[Sonne]] ([[Sonntag]])
<center>'''Proömion'''<ref>[[Johann Wolfgang Goethe]]: ''Gedichte (Ausgabe letzter Hand)'', in: ''Berliner Ausgabe'', Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin 1960ff, S. 535-536 [http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Gedichte/Gedichte+(Ausgabe+letzter+Hand.+1827)/Gott+und+Welt/Pro%C3%B6mion zeno.org]</ref></center>
* [[Venus (Planet)|Venus]] ([[Freitag]])
Im Namen dessen, der Sich selbst erschuf!
* [[Merkur (Planet)|Merkur]] ([[Mittwoch]])
Von Ewigkeit in schaffendem Beruf;
* [[Mond]] ([[Montag]])
In Seinem Namen, der den Glauben schafft,
Vertrauen, Liebe, Tätigkeit und Kraft;
In Jenes Namen, der, so oft genannt,
Dem Wesen nach blieb immer unbekannt:


So weit das Ohr, so weit das Auge reicht,
Nach Ablauf der 24 Planetenstunden eines Tages entspricht die folgende erste Planetenstunde nunmehr dem Planeten, nach dem der Folgetag benannt ist.
Du findest nur Bekanntes, das Ihm gleicht,
Und deines Geistes höchster Feuerflug
Hat schon am Gleichnis, hat am Bild genug;
Es zieht dich an, es reißt dich heiter fort,
Und wo du wandelst, schmückt sich Weg und Ort;
Du zählst nicht mehr, berechnest keine Zeit,
Und jeder Schritt ist Unermeßlichkeit.


Was wär ein Gott, der nur von außen stieße,
Großen Einfluss hatte der [[Hellenismus|hellenistische]] [[Astronom]] Vettius Valens, der jeder [[Stunde]] des Tages einen Planetengott als Stunden-Herrscher zuordnete.
Im Kreis das All am Finger laufen ließe!
Ihm ziemt's, die Welt im Innern zu bewegen,
Natur in Sich, Sich in Natur zu hegen,
So daß, was in Ihm lebt und webt und ist,
Nie Seine Kraft, nie Seinen Geist vermißt.


Im Innern ist ein Universum auch;
Mittelalterliche und frühneuzeitliche Ärzte empfahlen die Anwendung von [[Wikipedia:Aderlass|Aderlässen]] zu spezifischen Planetenstunden, die der Disposition des Patienten oder der Krankheit entsprachen.
Daher der Völker löblicher Gebrauch,
Daß jeglicher das Beste, was er kennt,
Er Gott, ja seinen Gott benennt,
Ihm Himmel und Erden übergibt,
Ihn fürchtet und wo möglich liebt.</poem>
|}


== Einzelnachweise ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Planetenstunde}}


<references />
[[Kategorie:Astrologie]]
[[Kategorie:Woche]]
[[Kategorie:Tag]]
[[Kategorie:Stunde]]
[[Kategorie:Zeit]]


[[Kategorie:Literatur]] [[Kategorie:Dichtung]]
{{Wikipedia}}

Version vom 21. August 2018, 15:42 Uhr

Planetenstunden (im Uhrzeigersinn),
Wochentage (im Linienverlauf)

Der Begriff Planetenstunde bezeichnet in der Astrologie, dass die einzelnen Stunden des Tages und der Nacht in besonderer Weise nach der Bedeutung eines Planeten charakterisiert werden. Als erste Stunde wird dabei die mit dem Sonnenaufgang beginnende Stunde des Tages gerechnet, die von dem Planeten „regiert“ wird, der dem jeweiligen Wochentag entspricht (Sonntag: Sonne, Montag: Mond usw.), und alle folgenden Stunden dann abwechselnd nach der sogenannten „chaldäischen Reihe“.

Die chaldäische Reihe ordnet die sichtbar wandelnden Himmelskörper aus geozentrischer Perspektive nach ihrer zunehmenden Geschwindigkeit:

Nach Ablauf der 24 Planetenstunden eines Tages entspricht die folgende erste Planetenstunde nunmehr dem Planeten, nach dem der Folgetag benannt ist.

Großen Einfluss hatte der hellenistische Astronom Vettius Valens, der jeder Stunde des Tages einen Planetengott als Stunden-Herrscher zuordnete.

Mittelalterliche und frühneuzeitliche Ärzte empfahlen die Anwendung von Aderlässen zu spezifischen Planetenstunden, die der Disposition des Patienten oder der Krankheit entsprachen.

Siehe auch


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