Lukas Beckmann und Hornmoose: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Lukas Beckmann''' (* [[14. September]] [[1950]] in Hilten, heute [[Neuenhaus]], [[Niedersachsen]]) ist ein ehemaliger deutscher Politiker von [[Bündnis 90/Die Grünen]] und war von 1994 bis 2010 Fraktionsgeschäftsführer der  [[Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen|grünen Bundestagsfraktion]].
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Hornmoose
| Taxon_WissName  = Anthocerotophyta
| Taxon_Rang      = Abteilung
| Taxon_Autor      = [[Werner Hugo Paul Rothmaler|Rothm]]. ex [[Raymond Eugene Stotler|Stotler]] & [[Barbara J. Crandall-Stotler|Crand.-Stotl.]]
| Taxon2_Name      = Pflanzen
| Taxon2_WissName  = Plantae
| Taxon2_Rang      = Reich
| Taxon3_WissName  = Streptophyta
| Taxon3_Rang      = ohne Rang
| Taxon4_WissName  = Phragmoplastophyta
| Taxon4_Rang      = ohne Rang
| Taxon5_WissName  = Charophyta
| Taxon5_Rang      = ohne Rang
| Taxon6_WissName  = Chloroplastida
| Taxon6_Rang      = ohne Rang
| Bild            = Phaeoceros laevis.jpg
| Bildbeschreibung = [[Glattes Hornmoos]] (''Phaeoceros laevis'')
}}


== Leben ==
Die '''Hornmoose''' ('''Anthocerotophyta''') sind eine der [[Abteilung (Biologie)|Abteilungen]] der [[Moose]] aus dem [[Reich (Biologie)|Reich]] der [[Pflanzen]]. Die Abteilung gliedert sich in zwei [[Klasse (Biologie)|Klassen]], von denen eine jedoch nur eine Art enthält, die andere 100 bis 150 [[Art (Biologie)|Arten]].
Beckmann wuchs in [[Wilsum]] an der Grenze zu den [[Niederlande]]n als Sohn eines [[Landwirt]]es auf und arbeitete zunächst ebenfalls als Landwirt auf dem elterlichen Hof. Seine Hochschulreife holte er über den [[Zweiter Bildungsweg|zweiten Bildungsweg]] nach und studierte von 1973 bis 1978 [[Soziologie]] an den Universitäten [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Bonn]] und [[Universität Bielefeld|Bielefeld]].


In den 1970er Jahren war Beckmann in [[Umweltbewegung|Umwelt-]] und [[Dritte Welt|Dritte-Welt]]-Gruppen sowie in der christlichen Jugendarbeit aktiv. 1978 gehörte er zu den Initiatoren der Bunten Liste Bielefeld. Er engagierte sich an der von [[Joseph Beuys]] gegründeten [[Free International University|Freien Internationalen Universität]] (FIU) und zählte zu den Initiatoren des „Koordinierungsausschusses“ der [[Friedensbewegung]]. Dort führte er einen heftigen Kampf gegen die moskautreuen Mitglieder und sozialdemokratisch eingestellte Aktivisten.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/lukas-beckmann-gruendervater-der-gruenen-der-unbekannte-unter-den-allerwichtigsten-11068852.html ''Der Unbekannte unter den Allerwichtigsten''] auf faz.net</ref>
== Merkmale ==
[[Datei:Lebenszyklus Hornmoos.svg|miniatur|hochkant=1.4|Generationszyklus der Hornmoose]]


1979 –&nbsp;noch vor der Gründung der grünen Partei&nbsp;– übernahm er als hauptamtlicher Bundesgeschäftsführer der ''[[Sonstige Politische Vereinigung|SPV]] die Grünen'' den [[Europawahl 1979|Europawahlkampf]]. Die Position des Bundesgeschäftsführers behielt er nach der Umwandlung in eine politische Partei bis 1984 bei.
=== Gametophyt ===
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F064724-0029, Bonn, Pressekonferenz der Grünen, Beckmann.jpg|left|miniatur|250px|Lukas Beckmann 1983]]
Der [[Gametophyt]] der Hornmoose ist meist nur wenige Zentimeter groß. Es ist ein flacher, dunkelgrüner, rosettenförmiger [[Thallus]], der mehrschichtig und am Rande gelappt ist. Der Thallus besteht aus dünnwandigen Zellen und ist mit einzelligen, glatten [[Rhizoid]]en am Untergrund befestigt. Die Zellen des Thallus enthalten einen großen, schüsselförmigen [[Chloroplast]]en mit [[Pyrenoid]]en. Diese Form tritt sonst nur noch bei den [[Grünalge]]n auf. Das Wachstum des Thallus erfolgt mit einer zweischneidigen [[Scheitelzelle]]. Der Gametophyt besitzt auch [[Stoma (Botanik)|Spaltöffnungen]], ebenfalls ein einzigartiges Merkmal unter den Moosen. Auch die symmetrischen [[Spermatozoid]]en mit rechtsschraubigen [[Flagellum|Geißeln]] kommen nur bei den Hornmoosen vor.
Am 12. Mai 1983 enthüllten Lukas Beckmann, [[Petra Kelly]], [[Gert Bastian]], [[Roland Vogt]] und [[Gabriele Potthast]] auf dem [[Alexanderplatz]] in [[Ost-Berlin]] zwei Transparente mit den Aufschriften „Die Grünen – [[Schwerter zu Pflugscharen]]“ und „Die Grünen – Jetzt anfangen: Abrüstung in Ost + West“, um für eine Abrüstung in Ost wie West zu demonstrieren und gleichzeitig die unabhängige Friedensbewegung in der DDR zu unterstützen.<ref>Udo Baron: ''Kalter Krieg und heisser Frieden. Der Einfluss der SED und ihrer westdeutschen Verbündeten auf die Partei „Die Grünen“''. LIT Verlag, Münster 2003, S. 186.</ref> Auch danach pflegte Beckmann engen Kontakt mit der [[DDR-Opposition]], was auf heftigen Widerstand innerhalb der Grünen Partei –&nbsp;besonders durch den später als Mitarbeiter der [[Ministerium für Staatssicherheit|Stasi]] enttarnten [[Dirk Schneider]]&nbsp;– stieß.<ref>Udo Baron: ''Kalter Krieg und heisser Frieden. Der Einfluss der SED und ihrer westdeutschen Verbündeten auf die Partei „Die Grünen“''. LIT Verlag, Münster 2003, S. 188 ff.</ref> Später hatte er die deutsche Botschaft in [[Pretoria]] besetzt, um gegen die [[Apartheid]] zu demonstrieren.<ref name="Schlieben 182" />


Von 1984 bis 1987 war er zusammen mit [[Jutta Ditfurth]] und [[Rainer Trampert]] einer der drei gleichberechtigten Bundesvorstandssprecher der Partei. Beckmann bildete zusammen mit Eva Quistorp, [[Norbert Kostede]] und Hellmut Wiesenthal und Brigitte Berthold in der von Flügelkämpfen geprägten Partei ein wertkonservatives, [[Realo|realpolitisches]] Gegengewicht zur [[Fundi|fundamentalistischen]] Radikalökologin Ditfurth und dem Ökosozialisten Trampert.<ref name="Schlieben 182">Michael Schlieben: ''Die Parteivorsitzenden in der Bundesrepublik Deutschland 1949–2005''. VS Verlag, Wiesbaden 2005, S. 182.</ref> Seine Arbeit als Bundesvorstandssprecher verrichtete Beckmann ehrenamtlich und lebte in dieser Zeit von [[Arbeitslosengeld]]. Als er 1987 eine [[Schwarz-Grüne Koalition|Koalition mit der CDU]] als machtpolitische Alternative ins Spiel brachte, geriet er unter starken innerparteilichen Druck und verzichtete auf eine erneute Kandidatur.<ref>Horst Bieber: [http://www.zeit.de/1987/19/ein-querdenker-ist-angeeckt ''Ein Querdenker ist angeeckt''. Lukas Beckmann will nicht mehr als Parteisprecher kandidieren.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 19/1987, S.&nbsp;1. „Es muß zu einem integrierten Bestandteil unserer Strategie werden, auf allen Ebenen der Politik Tolerierungs- und Koalitionsgespräche mit der CDU nicht auszuschließen.“</ref> Die Position als Bundesvorstandssprecher war das einzige parteiinterne Wahlamt, das Beckmann je innehatte.
Im Thallus befinden sich zwischen den Zellen (interzellulär) schleimerfüllte Höhlungen. In diesen siedeln mikroskopische [[Pilze]] und Stickstoff-assimilierende [[Cyanobakterien]] der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Nostoc]]'' als [[Eusymbiose|Symbionten]]. Die Symbionten dringen durch die an der Unterseite befindlichen Spaltöffnungen in das Moos ein.


1986 bereitete Beckmann die Gründung einer [[Parteinahe Stiftung|parteinahen Stiftung]] vor und gründete 1988 den Verein [[Mehr Demokratie]] mit. Er ist Mitglied seines Kuratoriums.<ref>[http://www.mehr-demokratie.de/kuratorium.html mehr-demokratie.de/kuratorium.html] – ''Mehr Demokratie : Kuratorium''</ref> Bis 1991 arbeitete er als Gründungsgeschäftsführer der [[Heinrich-Böll-Stiftung]].
Die Geschlechtszellenbehälter ([[Gametangium|Gametangien]]) sind im Gegensatz zu den übrigen Moosen in den Thallus eingesenkt, entstehen also endogen. Die männlichen Gametangien, die [[Antheridium|Antheridien]], stehen meist zu mehreren in anfangs geschlossenen Höhlungen. Die befruchtete Eizelle ([[Zygote]]) teilt sich als erstes längs, während sie sich bei den übrigen Moosen quer teilt.


Seit 1991 arbeitet er für die [[Bundestagsgruppe]] von Bündnis 90/Die Grünen. Nachdem die Grünen bei der [[Bundestagswahl 1994]] den Wiedereinzug in den Bundestag als [[Fraktion (Bundestag)|Fraktion]] schafften, wurde Beckmann Fraktionsgeschäftsführer der [[Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen|grünen Bundestagsfraktion]]. Er hatte diese Position 16 Jahre inne.
=== Sporophyt ===
Der diploide [[Sporophyt]] ist meist horn- oder schotenförmig. Er ist ein bis mehrere Zentimeter hoch und öffnet sich mit zwei Längsrissen. Er ist mit einer angeschwollenen Basis (Fuß, [[Haustorium]]) im Thallus verankert. Die Verbindung zwischen Gametophyt und Sporophyt ähnelt der beim urtümlichen [[Farne|Farn]] ''[[Tmesipteris]]''. Das Wachstum des Sporophyten erfolgt durch eine [[meristem]]atische Zone im Basisbereich (''interkalar''). Das Wachstum ist prinzipiell unbegrenzt, es finden sich in einem Sporangium alle Reifestadien der Sporen. Der Sporophyt besitzt Chloroplasten, ist relativ langlebig und weitgehend [[autotroph]]. Im Inneren des Sporophyten befindet sich die ''Columella'', eine Längsachse aus sterilem Gewebe. Sie ist vom sporogenen Gewebe ([[Archespor]]) umgeben. Dieses ist ein lockeres [[parenchym]]atisches Gewebe und ist seinerseits von einem [[Epidermis (Pflanze)|epidermalen]] Gewebe mit Spaltöffnungen nach außen abgeschlossen. Dieser Aufbau entspricht einem [[Telomtheorie|Urtelom]], wobei die Columella als reduziertes [[Leitbündel]] zu deuten wäre.


Seit dem 1. März 2011 ist er als Vorstandsmitglied für die [[GLS Gemeinschaftsbank|GLS Treuhand]] tätig.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.presseportal.de/pm/64894/1701414|titel=Lukas Beckmann ist neuer Vorstand der GLS Treuhand|hrsg=GLS Gemeinschaftsbank eG|datum=2010-10-19|zugriff=2010-10-19|zitat=Er wird diese neue Aufgabe ab dem 1. März 2011 wahrnehmen}}.</ref>
Aus jeder Archesporenzelle bilden sich durch Teilung Sporenmutterzellen, die sich durch [[Meiose]] zu vier haploiden Sporen entwickeln, und eine Pseudo[[elatere]]nmutterzelle. Aus dieser bilden sich durch mehrere Längs- und Querteilungen mehrere [[Pseudoelatere]]n. Die Pseudoelateren erfüllen zwar die gleiche Aufgabe wie die [[Elatere]]n der Lebermoose, da sie anders entstehen, werden sie Pseudoelateren genannt.
Diese Tätigkeit beendete er 2017.


Beckmann ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Die Spore keimt zu einem kurzen Schlauch, der dem [[Protonema]] der anderen Moose entspricht, meist aber nicht als solches bezeichnet wird. Aus der Endzelle des Schlauches entwickelt sich wieder ein [[Thallus]].
 
== Verbreitung ==
Die Hornmoose sind in den gemäßigten und tropischen Breiten weit verbreitet. Die Arten in den Tropen sind meist [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernd]], während sie in den gemäßigten Breiten meist sommerannuell sind, das heißt, sie durchlaufen ihren Lebenszyklus von der Keimung der Spore bis zur sich öffnenden Kapsel innerhalb weniger Monate innerhalb der warmen Jahreszeiten, bei den Hornmoosen hauptsächlich im Sommer und Herbst. Während der Gametophyt der Hornmoose schärfere Fröste nicht übersteht, können die Sporen mehrere Jahre in der Diasporenbank des Bodens überdauern.<ref Name="Irene Bisang, Luc Lienhard und Ariel Bergamini: ''Fördert die Ökologisierung der Landwirtschaft die Hornmoose im Schweizer Mittelland?'' Schlussbericht zum Projekt „Monitoring von Hornmoos-Populationen in ausgewählten Äckern des Schweizer Mittellandes“ (VA-1232.00) 2008">[http://www.bryolich.ch/pdfs/HM_Schlussbericht_Bafu.pdf], aufgerufen am 13. Februar 2015.</ref>
 
== Systematik ==
=== Äußere Systematik ===
Die Hornmoose wurden ursprünglich aufgrund ihres thallösen Aufbaus zu den Lebermoosen gestellt. Sie teilen jedoch auch einige Merkmale mit den Laubmoosen: den Besitz von Spaltöffnungen sowie der Columella im Sporophyten. Daher liegen sie bei kladistischen Analysen manchmal zusammen mit den Laubmoosen. Die Chloroplasten-Form ist wieder sehr urtümlich und verbindet die Hornmoose mit den Grünalgen. Die Struktur des Thallus ähnelt wieder dem [[Prothallium]] der [[Farnpflanzen]], wie auch das Sporogon dem Sporophyten von ''[[Horneophyton]]'', einem fossilen [[Urfarne|Urfarn]]. Da keine fossilen Hornmoose bekannt sind, bleibt die Stammesgeschichte unklar.
 
Heute wird meist angenommen, dass sich die Moose wie auch die Farne aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben, der wiederum von den Grünalgen abstammte. Aufgrund der relativ wenigen gemeinsamen Merkmale, die die Hornmoose mit den anderen Moosen verbindet, wird heute eine polyphyletische Abstammung der Moose angenommen und daher die Hornmoose als eigene Abteilung aufgefasst. Die genauen verwandtschaftlichen Beziehungen sind noch ungeklärt.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Lukas Beckmann}}
* {{WikipediaDE|Hornmoose}}
 
== Literatur ==
* Jan-Peter Frahm: ''Biologie der Moose''. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X
* Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: ''Moosflora'' (= ''UTB.'' 1250). 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8252-1250-5.
* Jiro Hasegawa: ''New classification of Anthocerotae.'' In: ''Journal of the Hattori Botanical Laboratory.'' Bd. 76, 1994, {{ISSN|0073-0912}}, S. 21–34.
* Jonathan Shaw, Karen Renzaglia: ''Phylogeny and diversification of bryophytes.'' In: ''American Journal of Botany.'' Bd. 91, Nr. 10, 2004, {{ISSN|0002-9122}}, S. 1557–1581
* Irene Bisang, Luc Lienhard, Ariel Bergamini: [http://www.bryolich.ch/pdfs/HM_Schlussbericht_Bafu.pdf Fördert die Ökologisierung der Landwirtschaft die Hornmoose im Schweizer Mittelland? - Schlussbericht zum Projekt „Monitoring von Hornmoos-Populationen in ausgewählten Äckern des Schweizer Mittellandes“ (VA-1232.00) 2008]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Commonscat|Anthocerotophyta|Hornmoose}}
* {{DNB-Portal|120376407}}
* [http://www3.uakron.edu/biology/hornworts/hornworts.html Hornwort Web Portal] (englisch)
* [http://www.boell.de/stiftung/struktur/struktur-3659.html stichpunktartiger Lebenslauf] bei der Heinrich Böll-Stiftung
* Günter Bannas: [http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/lukas-beckmann-gruendervater-der-gruenen-der-unbekannte-unter-den-allerwichtigsten-11068852.html ''Der Unbekannte unter den Allerwichtigsten''.] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'', 12. November 2010, S. 3
* [http://www.gls-treuhand.de/besucherinnen/ueber-uns/vorstand/vorstandsmitglieder/vorstandsmitglieder/ Lukas Beckmann auf der Webseite der GLS Treuhand]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Anthroposoph (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Anthroposoph (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Politiker]]
[[Kategorie:Die-Grünen-Mitglied (Deutschalnd)]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Moose]]

Version vom 13. August 2018, 03:35 Uhr

Hornmoose

Glattes Hornmoos (Phaeoceros laevis)

ohne Rang: Chloroplastida
ohne Rang: Charophyta
ohne Rang: Phragmoplastophyta
ohne Rang: Streptophyta
Reich: Pflanzen (Plantae)
Abteilung: Hornmoose
Anthocerotophyta
Rothm. ex Stotler & Crand.-Stotl.

Die Hornmoose (Anthocerotophyta) sind eine der Abteilungen der Moose aus dem Reich der Pflanzen. Die Abteilung gliedert sich in zwei Klassen, von denen eine jedoch nur eine Art enthält, die andere 100 bis 150 Arten.

Merkmale

Generationszyklus der Hornmoose

Gametophyt

Der Gametophyt der Hornmoose ist meist nur wenige Zentimeter groß. Es ist ein flacher, dunkelgrüner, rosettenförmiger Thallus, der mehrschichtig und am Rande gelappt ist. Der Thallus besteht aus dünnwandigen Zellen und ist mit einzelligen, glatten Rhizoiden am Untergrund befestigt. Die Zellen des Thallus enthalten einen großen, schüsselförmigen Chloroplasten mit Pyrenoiden. Diese Form tritt sonst nur noch bei den Grünalgen auf. Das Wachstum des Thallus erfolgt mit einer zweischneidigen Scheitelzelle. Der Gametophyt besitzt auch Spaltöffnungen, ebenfalls ein einzigartiges Merkmal unter den Moosen. Auch die symmetrischen Spermatozoiden mit rechtsschraubigen Geißeln kommen nur bei den Hornmoosen vor.

Im Thallus befinden sich zwischen den Zellen (interzellulär) schleimerfüllte Höhlungen. In diesen siedeln mikroskopische Pilze und Stickstoff-assimilierende Cyanobakterien der Gattung Nostoc als Symbionten. Die Symbionten dringen durch die an der Unterseite befindlichen Spaltöffnungen in das Moos ein.

Die Geschlechtszellenbehälter (Gametangien) sind im Gegensatz zu den übrigen Moosen in den Thallus eingesenkt, entstehen also endogen. Die männlichen Gametangien, die Antheridien, stehen meist zu mehreren in anfangs geschlossenen Höhlungen. Die befruchtete Eizelle (Zygote) teilt sich als erstes längs, während sie sich bei den übrigen Moosen quer teilt.

Sporophyt

Der diploide Sporophyt ist meist horn- oder schotenförmig. Er ist ein bis mehrere Zentimeter hoch und öffnet sich mit zwei Längsrissen. Er ist mit einer angeschwollenen Basis (Fuß, Haustorium) im Thallus verankert. Die Verbindung zwischen Gametophyt und Sporophyt ähnelt der beim urtümlichen Farn Tmesipteris. Das Wachstum des Sporophyten erfolgt durch eine meristematische Zone im Basisbereich (interkalar). Das Wachstum ist prinzipiell unbegrenzt, es finden sich in einem Sporangium alle Reifestadien der Sporen. Der Sporophyt besitzt Chloroplasten, ist relativ langlebig und weitgehend autotroph. Im Inneren des Sporophyten befindet sich die Columella, eine Längsachse aus sterilem Gewebe. Sie ist vom sporogenen Gewebe (Archespor) umgeben. Dieses ist ein lockeres parenchymatisches Gewebe und ist seinerseits von einem epidermalen Gewebe mit Spaltöffnungen nach außen abgeschlossen. Dieser Aufbau entspricht einem Urtelom, wobei die Columella als reduziertes Leitbündel zu deuten wäre.

Aus jeder Archesporenzelle bilden sich durch Teilung Sporenmutterzellen, die sich durch Meiose zu vier haploiden Sporen entwickeln, und eine Pseudoelaterenmutterzelle. Aus dieser bilden sich durch mehrere Längs- und Querteilungen mehrere Pseudoelateren. Die Pseudoelateren erfüllen zwar die gleiche Aufgabe wie die Elateren der Lebermoose, da sie anders entstehen, werden sie Pseudoelateren genannt.

Die Spore keimt zu einem kurzen Schlauch, der dem Protonema der anderen Moose entspricht, meist aber nicht als solches bezeichnet wird. Aus der Endzelle des Schlauches entwickelt sich wieder ein Thallus.

Verbreitung

Die Hornmoose sind in den gemäßigten und tropischen Breiten weit verbreitet. Die Arten in den Tropen sind meist ausdauernd, während sie in den gemäßigten Breiten meist sommerannuell sind, das heißt, sie durchlaufen ihren Lebenszyklus von der Keimung der Spore bis zur sich öffnenden Kapsel innerhalb weniger Monate innerhalb der warmen Jahreszeiten, bei den Hornmoosen hauptsächlich im Sommer und Herbst. Während der Gametophyt der Hornmoose schärfere Fröste nicht übersteht, können die Sporen mehrere Jahre in der Diasporenbank des Bodens überdauern.[1]

Systematik

Äußere Systematik

Die Hornmoose wurden ursprünglich aufgrund ihres thallösen Aufbaus zu den Lebermoosen gestellt. Sie teilen jedoch auch einige Merkmale mit den Laubmoosen: den Besitz von Spaltöffnungen sowie der Columella im Sporophyten. Daher liegen sie bei kladistischen Analysen manchmal zusammen mit den Laubmoosen. Die Chloroplasten-Form ist wieder sehr urtümlich und verbindet die Hornmoose mit den Grünalgen. Die Struktur des Thallus ähnelt wieder dem Prothallium der Farnpflanzen, wie auch das Sporogon dem Sporophyten von Horneophyton, einem fossilen Urfarn. Da keine fossilen Hornmoose bekannt sind, bleibt die Stammesgeschichte unklar.

Heute wird meist angenommen, dass sich die Moose wie auch die Farne aus einem gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben, der wiederum von den Grünalgen abstammte. Aufgrund der relativ wenigen gemeinsamen Merkmale, die die Hornmoose mit den anderen Moosen verbindet, wird heute eine polyphyletische Abstammung der Moose angenommen und daher die Hornmoose als eigene Abteilung aufgefasst. Die genauen verwandtschaftlichen Beziehungen sind noch ungeklärt.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Hornmoose - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. [1], aufgerufen am 13. Februar 2015.