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{{Taxobox
[[Datei:GINKGOBAUM-2.jpg|mini|Ausgewachsener Ginkgo-Baum]]
| Taxon_Name      = Ginkgo
[[Datei:GingkoLeaf.jpg|mini|Ginkgoblätter in der typischen Herzform]]
| Taxon_WissName  = Ginkgo biloba
Der '''Ginkgo''' oder '''Ginko''' (''Ginkgo biloba'') ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen. Natürliche Populationen sind nur aus der Stadt Chongqing und der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas bekannt.
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| Taxon2_Name      = Ginkgo
| Taxon2_WissName  = Ginkgo
| Taxon2_Autor    = L.
| Taxon2_Rang      = Genus
| Taxon3_Name      = Ginkgogewächse
| Taxon3_WissName  = Ginkgoaceae
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| Taxon3_Rang      = Familie
| Taxon4_WissName  = Ginkgoales
| Taxon4_Rang      = Ordnung
| Taxon5_Name      = Ginkgopflanzen
| Taxon5_WissName  = Ginkgoopsida
| Taxon5_Rang      = Klasse
| Taxon6_Name      = Samenpflanzen
| Taxon6_WissName  = Spermatophytina
| Taxon6_Rang      = Unterabteilung
| Bild            = GINKGOBAUM-2.jpg
| Bildbeschreibung = Älterer Ginkgobaum (''Ginkgo biloba'')
}}


[[Datei:GingkoLeaf.jpg|mini|Ginkgoblätter in der Nahaufnahme]]
In Ostasien wird der Baum wegen seiner essbaren Samen oder als Tempelbaum kultiviert. Er wurde von holländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt.


Der '''Ginkgo''' oder '''Ginko''', beide /{{IPA|ˈɡɪŋko}}/,<ref>Dudenredaktion (Hrsg.): ''Die deutsche Rechtschreibung.'' 22. Auflage. Dudenverlag, Mannheim 2000, ISBN 3-411-04012-2 (''Duden.'' Band&nbsp;1).</ref> (''Ginkgo biloba'') ist eine in [[China]] heimische, heute weltweit angepflanzte [[Baum]]art. Er ist der einzige lebende Vertreter der [[Ginkgoales]], einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von [[Samenpflanzen]]. Natürliche [[Population (Biologie)|Populationen]] sind nur aus der Stadt [[Chongqing]] und der Provinz [[Guizhou]] im Südwesten Chinas bekannt.
Zum Jahrtausendwechsel erklärte das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ ''Ginkgo biloba'' zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends.


In [[Ostasien]] wird der Baum wegen seiner essbaren Samen oder als Tempelbaum kultiviert. Er wurde von holländischen Seefahrern aus [[Japan]] nach [[Europa]] gebracht und wird hier seit etwa 1730 als [[Zierbaum]] gepflanzt.
== Beschreibung ==
 
Der Ginkgo ist ein sommergrüner [[Baum]], das heißt, er wirft im Herbst seine Blätter ab. Er kann 1000 Jahre und älter werden und Wuchshöhen von bis zu 40 Metern und einen [[Wikipedia:Brusthöhendurchmesser|Brusthöhendurchmesser]] (BHD) von 1 bis 4 Meter erreichen. Ein Exemplar aus [[Wikipedia:Korea|Korea]] besitzt eine Höhe von 64 Meter und einen BHD von 4,45 Metern. Der junge Baum wächst meistens schlank und auffallend gerade in die Höhe. Sein Umriss ist pyramidenförmig und er ist nur spärlich beastet. Dies ändert sich zunehmend beim älteren Baum ab 25 Jahren, dessen Äste sich immer mehr in die Waagerechte bewegen und so eine ausladende, mächtige [[Wikipedia:Baumkrone|Baumkrone]] bilden können. Meistens besitzt der Ginkgo zwei Haupttriebe, von denen einer schwächer ausgebildet ist. Bäume, die unter Stress stehen, können in Bodennähe oder darunter Sekundärstämme bilden, die aus wurzelartig wachsenden Trieben entstehen.
Zum Jahrtausendwechsel erklärte das deutsche „Kuratorium [[Baum des Jahres]]“ ''Ginkgo biloba'' zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum [[Baum des Jahres#Baum des Jahrtausends|Baum des Jahrtausends]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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=== Literatur ===
=== Literatur ===
* Rudolf Hänsel, Otto Sticher (Hrsg.): ''Pharmakognosie. Phytopharmazie''. 9. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-00962-4, S.&nbsp;1133–1142.
* Rudolf Hänsel, Otto Sticher (Hrsg.): ''Pharmakognosie. Phytopharmazie''. 9. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-00962-4, S.&nbsp;1133–1142.
* L. Shen, X.-Y. Chen, X. Zhang, Y.-Y. Li, C.-X. Fu, Y.-X. Qiu: ''Genetic variation of Ginkgo biloba L. (Ginkgoaceae) based on cpDNA PCR-RFLPs: inference of glacial refugia''. In: ''Heredity''. Band&nbsp;94, 2005, S.&nbsp;396–401.
* Peter Del Tredici: ''Ginkgo biloba''. In: Peter Schütt u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Lexikon der Nadelbäume''. Nikol-Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-933203-80-9, S.&nbsp;187–196.
* Peter Del Tredici: ''Ginkgo biloba''. In: Peter Schütt u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Lexikon der Nadelbäume''. Nikol-Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-933203-80-9, S.&nbsp;187–196.
* Peter Del Tredici: ''Wake up and smell the Ginkgos''. In: ''Arnoldia''. Band&nbsp;66, Nummer 2, 2008, S.&nbsp;11–21 ([http://arnoldia.arboretum.harvard.edu/pdf/articles/1907.pdf PDF]).
* Peter Del Tredici: ''Wake up and smell the Ginkgos''. In: ''Arnoldia''. Band&nbsp;66, Nummer 2, 2008, S.&nbsp;11–21 ([http://arnoldia.arboretum.harvard.edu/pdf/articles/1907.pdf PDF]).
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* Hans D. Reuter: ''Spektrum Ginkgo biloba.'' Aesopus, Basel 1993, ISBN 3-905031-57-4.
* Hans D. Reuter: ''Spektrum Ginkgo biloba.'' Aesopus, Basel 1993, ISBN 3-905031-57-4.
* Maria Schmid (Hrsg.): ''Ginkgo. Ur-Baum und Arzneipflanze.'' 2. Auflage. Hirzel, Stuttgart 2001, ISBN 3-7776-1065-8.
* Maria Schmid (Hrsg.): ''Ginkgo. Ur-Baum und Arzneipflanze.'' 2. Auflage. Hirzel, Stuttgart 2001, ISBN 3-7776-1065-8.
* [[Siegfried Unseld]]: ''Goethe und der Ginkgo. Ein Baum und ein Gedicht.'' Insel, Frankfurt am Main 2003 ([[Insel-Bücherei]] 1188), ISBN 3-458-34175-7.
* Siegfried Unseld: ''Goethe und der Ginkgo. Ein Baum und ein Gedicht.'' Insel, Frankfurt am Main 2003 (Insel-Bücherei 1188), ISBN 3-458-34175-7.
* ''Ginkgo Biloba (Medicinal and Aromatic Plants: Industrial Profiles)''. CRC Press Verlag, Harwood Academic 2000, ISBN 90-5702-488-8.
* ''Ginkgo Biloba (Medicinal and Aromatic Plants: Industrial Profiles)''. CRC Press Verlag, Harwood Academic 2000, ISBN 90-5702-488-8.


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Version vom 21. Juni 2018, 06:23 Uhr

Ausgewachsener Ginkgo-Baum
Ginkgoblätter in der typischen Herzform

Der Ginkgo oder Ginko (Ginkgo biloba) ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen. Natürliche Populationen sind nur aus der Stadt Chongqing und der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas bekannt.

In Ostasien wird der Baum wegen seiner essbaren Samen oder als Tempelbaum kultiviert. Er wurde von holländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt.

Zum Jahrtausendwechsel erklärte das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ Ginkgo biloba zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends.

Beschreibung

Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum, das heißt, er wirft im Herbst seine Blätter ab. Er kann 1000 Jahre und älter werden und Wuchshöhen von bis zu 40 Metern und einen Brusthöhendurchmesser (BHD) von 1 bis 4 Meter erreichen. Ein Exemplar aus Korea besitzt eine Höhe von 64 Meter und einen BHD von 4,45 Metern. Der junge Baum wächst meistens schlank und auffallend gerade in die Höhe. Sein Umriss ist pyramidenförmig und er ist nur spärlich beastet. Dies ändert sich zunehmend beim älteren Baum ab 25 Jahren, dessen Äste sich immer mehr in die Waagerechte bewegen und so eine ausladende, mächtige Baumkrone bilden können. Meistens besitzt der Ginkgo zwei Haupttriebe, von denen einer schwächer ausgebildet ist. Bäume, die unter Stress stehen, können in Bodennähe oder darunter Sekundärstämme bilden, die aus wurzelartig wachsenden Trieben entstehen.

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Hänsel, Otto Sticher (Hrsg.): Pharmakognosie. Phytopharmazie. 9. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-00962-4, S. 1133–1142.
  • Peter Del Tredici: Ginkgo biloba. In: Peter Schütt u. a. (Hrsg.): Lexikon der Nadelbäume. Nikol-Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-933203-80-9, S. 187–196.
  • Peter Del Tredici: Wake up and smell the Ginkgos. In: Arnoldia. Band 66, Nummer 2, 2008, S. 11–21 (PDF).
  • Dana L. Royer, Leo J. Hickey, Scott L. Wing: Ecological conservatism in the ‘living fossil’ Ginkgo. In: Paleobiology. Band 29 (2003), S. 84–104.

Weiterführende Literatur

  • Werner Bockholt, Bernadette Kircher: Dieses Baumes Blatt. Ginkgo, Goethe, Gartentraum. Schnell, Warendorf 2000, ISBN 3-87716-816-7.
  • Francis V. DeFeudis: Ginkgo biloba extract (EGb 761): from chemistry to the clinic. Ullstein, Wiesbaden 1998, ISBN 3-86126-173-1.
  • Walter E. Müller, Ernst Pöppel: Ginkgo, der Baum des Lebens. Ein Lesebuch. Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2003, ISBN 3-458-34695-3
  • Hans D. Reuter: Spektrum Ginkgo biloba. Aesopus, Basel 1993, ISBN 3-905031-57-4.
  • Maria Schmid (Hrsg.): Ginkgo. Ur-Baum und Arzneipflanze. 2. Auflage. Hirzel, Stuttgart 2001, ISBN 3-7776-1065-8.
  • Siegfried Unseld: Goethe und der Ginkgo. Ein Baum und ein Gedicht. Insel, Frankfurt am Main 2003 (Insel-Bücherei 1188), ISBN 3-458-34175-7.
  • Ginkgo Biloba (Medicinal and Aromatic Plants: Industrial Profiles). CRC Press Verlag, Harwood Academic 2000, ISBN 90-5702-488-8.

Weblinks

Commons: Ginkgo - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Ginkgo – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: Ginkgo biloba – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


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