Erstes Konzil von Konstantinopel und Konzil von Ephesos: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Odyssee
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Dieser Artikel|behandelt das dritte Ökumenische Konzil von 431. Für die ebenfalls als ''Räubersynode'' bekannte Kirchenversammlung von 449 siehe [[Wikiped…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|behandelt das dritte Ökumenische Konzil von 431. Für die ebenfalls als ''Räubersynode'' bekannte Kirchenversammlung von 449 siehe [[Wikipedia:Konzil von Ephesos (449)|Konzil von Ephesos]]}}
{{Infobox Ökumenisches Konzil
{{Infobox Ökumenisches Konzil
|konzil_name=1. Konzil von Konstantinopel
|konzil_name=Konzil von Ephesos
|konzil_datum=Mai - 30. Juni [[Wikipedia:381|381]]
|konzil_datum= Pfingsten [[Wikipedia:431|431]] (22. Juni - ?)
|akzeptiert=[[Wikipedia:Römisch-Katholische Kirche|Römisch-Katholische Kirche]], [[Wikipedia:Orthodoxe Kirchen|Orthodoxe Kirchen]], [[Wikipedia:Altorientalische Kirchen|Altorientalische Kirchen]], [[Wikipedia:Assyrische Kirche des Ostens|Assyrische Kirche des Ostens]], [[Wikipedia:Anglikanische Gemeinschaft|Anglikanische Kirchen]], [[Wikipedia:Altkatholische Kirche|Altkatholische Kirche]], [[Wikipedia:Evangelisch-Lutherische Kirchen|Lutherische Kirchen]]
|akzeptiert=[[Wikipedia:Römisch-Katholische Kirche|Römisch-Katholische Kirche]], [[Wikipedia:Orthodoxe Kirchen|Orthodoxe Kirchen]], [[Wikipedia:Altorientalische Kirchen|Altorientalische Kirchen]], [[Wikipedia:Anglikanische Gemeinschaft|Anglikanische Kirchen|]], [[Wikipedia:Altkatholische Kirche|Altkatholische Kirche]], [[Wikipedia:Evangelisch-Lutherische Kirchen|Lutherische Kirchen|]]
|vorherig=[[Erstes Konzil von Nicäa|Erstes Konzil von Nicäa]]
|vorherig=[[Wikipedia:Erstes Konzil von Konstantinopel|Erstes Konzil von Konstantinopel]]
|nächst=[[Konzil von Ephesos|Konzil von Ephesos]]
|nächst=[[Wikipedia:Konzil von Chalcedon|Konzil von Chalcedon]]
|einberufen_von=[[Wikipedia:Theodosius I.|Kaiser Theodosius I.]]
|einberufen_von=[[Wikipedia:Theodosius II.|Kaiser Theodosius II.|]]
|präsidium=[[Wikipedia:Meletius von Antiochien|Meletius von Antiochien]], [[Wikipedia:Gregor von Nazianz|Gregor von Nazianz]], [[Wikipedia:Timotheus von Alexandria|Timotheus von Alexandria]], [[Wikipedia:Nektarios von Konstantinopel|Nektarios von Konstantinopel]]
|präsidium=[[Wikipedia:Kyrill von Alexandria|Kyrill von Alexandria]],<br />[[Wikipedia:Coelestin I.|Papst Coelestin I.|]] (durch seine [[Wikipedia:Legat (Botschafter)|Legaten|]])
|beteiligung=150 [[Wikipedia:Bischof|Bischöfe]]
|beteiligung=150 [[Wikipedia:Bischof|Bischöfe|]]
|themen=[[Dreifaltigkeit|Dreifaltigkeit]] (Gottheit des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]], [[Wikipedia:Arianismus|Arianismus]], [[Wikipedia:Apollinarismus|Apollinarismus]], [[Wikipedia:Monarchianismus|Monarchianismus]])  
|themen=[[Wikipedia:Christologie|Christologie]] ([[Wikipedia:Nestorianismus|Nestorianismus]], [[Wikipedia:Gottesgebärerin|Gottesgebärerin]]), [[Wikipedia:Pelagianismus|Pelagianismus]]
|dokumente=[[Nicäno-Konstantinopolitanum|Glaubensbekenntnis]], 7 Kanones
|dokumente=Briefe des [[Wikipedia:Kyrill von Alexandria|Kyrill|]] (darunter Anathematismen) und des [[Wikipedia:Nestorius|Nestorius]], Dekrete mit Bestätigung des [[Wikipedia:Bekenntnis von Nicäa|Bekenntnis von Nicäa]], Verurteilung des [[Wikipedia:Nestorianismus|Nestorianismus]] und [[Wikipedia:Pelagianismus|Pelagianismus]] und Erklärung zur [[Wikipedia:Gottesgebärerin|Gottesgebärerin]]
}}
}}
Das '''Konzil von Ephesos''' ist das dritte allgemeine [[Wikipedia:Konzil|Konzil]] der Kirche ([[Wikipedia:Ökumenisches Konzil|Drittes Ökumenisches Konzil|]]). Es fand vom [[Wikipedia:22. Juni|22. Juni]] bis [[Wikipedia:31. Juli|31. Juli]] [[Wikipedia:431|431]] n. Chr. in der [[Wikipedia:Kleinasien|kleinasiatischen|]] Stadt [[Wikipedia:Ephesos|Ephesos]] in der dortigen [[Wikipedia:Marienkirche (Ephesos)|Marienkirche|]] statt. Es wurde von dem [[Wikipedia:Byzantinisches Reich|oströmischen|]] Kaiser [[Wikipedia:Theodosius II.|Theodosius II.]] einberufen. Anwesend waren rund 250 [[Wikipedia:Geistlicher|Geistliche|]].


Das '''Erste Konzil von Konstantinopel''' (das 2. ökumenische Konzil) wurde von Kaiser Theodosius im Jahre 381 einberufen, um den seit 325 andauernden Streit und die drohende Glaubensspaltung zwischen [[Dreifaltigkeit|Trinitariern]] und [[Arianismus|Arianern]] zu lösen.  
== Thema des Konzils 431 n. Chr. ==


Das so genannte erste Konzil von Konstantinopel, das als das zweite ökumenische Konzil gilt, fand 381 unter der Herrschaft des Kaisers [[Wikipedia:Theodosius I.|Theodosius I.]] statt, welcher im Inneren das Christentum zur Staatsreligion erhob und Gesetze gegen das Heidentum und insbesondere gegen christliche [[Häresie|Häresie]]n erließ. De facto handelte es sich eigentlich um eine Synode der oströmischen Bischöfe, der Bischof von Rom war nicht geladen und hatte auch keine Legaten entsandt. Dennoch wurde die Durchsetzung der Trinitätslehre fundamental positioniert und dabei die endgültige Form des [[Nicäno-Konstantinopolitanum|Nicänisch-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses]] festgesetzt. Es nahmen insgesamt 150 Bischöfe teil.
Das zentrale Thema des Konzils war der Streit zwischen der alexandrinischen und der antiochenischen [[Wikipedia:Katechet|Katechet]]enschule, wobei die erste platonisch denkend allegorische, die zweite [[Wikipedia:Aristoteles|aristotelisch|]] denkend rationalistische
[[Wikipedia:Biblische Exegese|Bibelexegese|]] betrieb.  


Es wurde endgültig über den [[Arianischer Streit|Arianischen Streit]] entschieden. Des Weiteren wurde die Infragestellung der Gottheit des Heiligen Geistes durch [[Wikipedia:Makedonius I.|Makedonius I.]] und die [[Wikipedia:Makedonianer|Makedonianer]] beantwortet, indem man die wahre Gottheit des Heiligen Geistes klar herausstellte. Ihm sollte fortan gleiche Verehrung zukommen, wie sie auch dem Vater und dem Sohn zukommen.  
Verschärft wurden die Spannungen durch die Rivalitäten zwischen dem [[Wikipedia:Patriarch|Patriarch]]en von [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]], [[Wikipedia:Kyrill von Alexandria|Kyrill von Alexandria]], und dem von [[Wikipedia:Konstantinopel|Konstantinopel]], [[Wikipedia:Nestorius|Nestorius]], um den Primat im Osten, wobei Nestorius sich auf den Kaisersitz Konstantinopel, Kyrill sich auf den [[Wikipedia:Bischof von Rom|Bischof von Rom]] berief. Nestorius kam aus der antiochenischen Schule und vertrat die These, dass das Menschsein Christi mit seiner Gottheit nur moralisch verbunden sei und dass daraus folge, dass [[Wikipedia:Maria (Mutter Jesu)|Maria|]] nur Christusgebärerin, nicht aber [[Wikipedia:Gottesgebärerin|Gottesgebärerin]] sei.


Die Erklärung des Kaisers Theodosius erläuterte, als wahrer Christ gelte nur, wer in der Religion lebe, die der Apostel Petrus den Römern überliefert habe und zu der sich der damalige Papst Damasus sowie der damalige Bischof von Alexandria, Petros, bekennen würden; daher gelte, „dass wir also an die eine Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes bei gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben.“ Alle anderen, die diesem Dogma nicht zustimmen wollten, sollten als Häretiker gelten.
== Verlauf und Beschlüsse ==


Das so genannte „Athanasische Glaubensbekenntnis“, welches die Lehre der Trinität in prägnanter Form ausdrückt, ist noch heute in der römisch-katholischen und in anderen Kirchen gültig. Darin wird erklärt: „Gottes Sohn ist wahrer Gott und wahrer Mensch.“ „Er ist leidensunfähig und unsterblich in der Gottheit“, aber in der Menschheit ... ist er gestorben und wurde begraben.“ „Wir glauben auch an den Heiligen Geist, der vollkommener und wahrer Gott ist. Wer aber selig werden will, muss dies von der heiligsten Dreifaltigkeit glauben“. („Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung“, Neuner/Roos)
Vor der Eröffnung wurde [[Wikipedia:Nestorius|Nestorius]] dreimal aufgefordert, vor dem Konzil zu erscheinen. Nestorius entgegnete, dass nicht alle Gesandten, u. a. die römischen Legaten und [[Wikipedia:Johannes I. (Antiochia)|Johannes I.|]], der Patriarch von [[Wikipedia:Antiochien|Antiochien]], eingetroffen seien. Trotzdem beeilte sich [[Wikipedia:Kyrill von Alexandria|Kyrill|]] und eröffnete das Konzil. In der ersten Sitzung wurde Nestorius von seinem Amt abgesetzt und exkommuniziert. Die später eingetroffene römische Gesandtschaft von [[Wikipedia:Coelestin I.|Coelestin I.]] wirkte an der Teilversammlung Kyrills mit.


Bereits vor dem Konzil wurde am 27. Februar 380 in Thessaloniki das [[Wikipedia:Dreikaiseredikt|Dreikaiseredikt]] „Cunctos populos“ von den römischen Kaisern Theodosius I., Gratian und Valentinian II. verabschiedet. Es beendete die nominelle Religionsfreiheit des 4. Jahrhunderts. Das Edikt richtete sich formell an die Bevölkerung Konstantinopels, wurde aber an das gesamte Reichsvolk gerichtet. Inhaltlich wird der (römisch-alexandrinische) Glaube an die Dreieinigkeit Gottes zur verbindlichen Staatsreligion, was davon abweicht, zur Häresie mit den entsprechenden Konsequenzen erklärt, die  vorerst zu Verbannungen und Kirchenschließungen führten. Die erste Todesstrafe wurde 385 in Trier verhängt. Gleichwohl wurde das Edikt nie aufgehoben, sondern bildete eine Rechtsgrundlage für das im 13. Jahrhundert ins Leben gerufene Amt der Inquisition.
Das Konzil verurteilte Nestorius und seine Anhänger, nicht aber die [[Wikipedia:Antiochenische Schule|Antiochenische Schule]] insgesamt.


Im Dekret, das Kaiser Theodosius nach dem Konzil von 381 erließ, verkündete er:
Nachdem Johannes I. von Antiochien in Ephesos angekommen war (wahrscheinlich vier Tage später), berief er ein Gegenkonzil ein. In dieser Versammlung exkommunizierte er Kyrill und den Bischof von Ephesos. Auch Kaiser [[Wikipedia:Theodosius II.|Theodosius II.]] annullierte den Eröffnungsbeschluss, und aufgrund des ausweglos erscheinenden Streites ließ er Nestorius und Kyrill inhaftieren, wobei Kyrill noch im selben Jahr nach Alexandria zurückkehren konnte.
„So glauben wir, gemäß der Lehre der Apostel und des Evangeliums, an die alleinige Göttlichkeit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes unter Annahme gleicher Hoheit und liebevoller Dreieinigkeit. Alle, die diesem Glauben anhängen, sollen nach unserem Befehle den Namen allgemeine (gr.: ''katholische'') Christen tragen.
Alle Außenseiter, die dem trinitarischen Bekenntnis nicht zustimmten, wurden vom Kaiser als Ketzer bezeichnet. Im selben Dekret kündigte er ihnen drakonische Maßnahmen an: „Die Übrigen, wahnwitzig und geistesgestört wie sie sind, sollen die Schmach ihres häretischen Glaubens tragen. Ihre Versammlungsorte sollen nicht Kirchen heißen. Sie sollen vor allem die göttliche Strafe, dann aber auch die Strafe unserer Ungnade erleiden, die wir nach Gottes Willen ihnen erweisen wollen." (Kirchengeschichte 1955)


Dieses Konzil verdeutlicht einmal mehr, welche immense Bedeutung der nachträglichen Rezeption durch andere Konzilien bzw. den allgemeinen Glaubenssinn der Kirche zukommt, wurde es doch in [[Wikipedia:Konzil von Chalcedon|Chalcedon]] rezipiert und somit offiziell in die Reihe ökumenischer Konzilien aufgenommen.
== Spätere Verhandlungen zum Konzil von Ephesos ==


Zuerst hatte [[Wikipedia:Meletius von Antiochien|Meletius von Antiochien]] den Vorsitz, nach seinem Tod [[Wikipedia:Gregor von Nazianz|Gregor von Nazianz]], damals [[Wikipedia:Patriarch|Patriarch]] von [[Wikipedia:Konstantinopel|Konstantinopel]].
Im Jahr 433 kam es nach umfangreichen Verhandlungen zwischen Vertretern der beiden theologischen Richtungen letztlich zu einer Einigung. Die Unionsformel von 433, ein vermittelndes Glaubensbekenntnis, bezeichnet Christus als „vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen“ (gleichen Wesens mit dem Vater und mit den Menschen), bekräftigt die „Einigung zweier Naturen“ und „unvermischte Einigung“ in Christus. Im Kontext dieser christologischen Aussagen anerkennt die Unionsformel Maria als „Theotokos“ (Gottesgebärerin). Für die Entstehung dieser dogmatischen Formulierung dürfte Bischof [[Wikipedia:Theodoret|Theodoret]] von Kyrrhos mitverantwortlich sein, auch wenn er sich längere Zeit der Union nicht anschloss.


Häresien, die in Kanon I ausdrücklich verurteilt wurden sind: [[Wikipedia:Eunomianer|Eunomianer]], [[Wikipedia:Arianer|Arianer]], [[Wikipedia:Macedonius I.|Macedonianer]] ([[Wikipedia:Pneumatomachen|Pneumatomachen]]), [[Wikipedia:Sabellius|Sabellianer]], [[Wikipedia:Marcellus von Ancyra|Marcellianer]], [[Wikipedia:Photinus von Sirmium|Photinianer]] und [[Wikipedia:Apollinarismus|Apollinarier]].
Das Konzil von Ephesos führte zur Abspaltung der [[Wikipedia:Assyrische Kirche des Ostens|Assyrischen Kirche des Ostens|]], die die Beschlüsse des Konzils nicht anerkannte, da antiochenische Bischöfe, die eher Anhänger des Nestorius waren, von bewaffneten monophysitischen Mönchen an der Teilnahme gehindert wurden. Im Unterschied zur „Räubersynode“ beeinflussten die Bewaffneten jedoch nicht die versammelten Konzilsteilnehmer (neben Monophysiten auch Dyophysiten der späteren [[Wikipedia:Konzil von Chalcedon|chalzedonensischen|]] Richtung) selbst.


Dem ersten Konzil von Konstantinopel wird auch das [[Wikipedia:Nicäno-Konstantinopolitanum|nicäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis]] zugeschrieben.
== Übertritt der persischen Kirche zum „Nestorianismus“ ==
 
484 beschloss die Synode der persischen Christen ([[Wikipedia:Katholikat|Katholikat]] von [[Wikipedia:Seleukia-Ktesiphon|Seleukia-Ktesiphon]], heute [[Wikipedia:Assyrische Kirche des Ostens|Assyrische Kirche des Ostens]]) in [[Wikipedia:Gundishapur|Beth-Lapat|]] (bestätigt 498 in Seleukia-Ktesiphon), die 431 verdammte Lehre des Nestorius als für ihre Kirche verbindlich anzunehmen. Dies war u.&nbsp;a. wohl auch darin begründet, dass die persische Kirche sich als loyal zum persischen Staat zeigen wollte, der sich mit Ostrom oft im Kriegszustand befand. Das „nestorianische“ Katholikat des Ostens missionierte von Persien und Mesopotamien aus in den folgenden Jahrhunderten bis nach [[Wikipedia:Indien|Indien]] und in das [[Wikipedia:Kaiserreich China|Kaiserreich China]].
== Teilnehmer (Auszug) ==
[[Wikipedia:Datei:Council of Constantinople 381 BnF MS Gr510 fol355.jpg|links|miniatur|Szene: Erstes Konzil von Konstantinopel, Buchmalerei, Homilien des Gregor von Nazianz (879-882), BnF MS grec 510, folio 355.]]
*[[Wikipedia:Acacius von Beröa|Acacius von Beröa]]
*[[Wikipedia:Gregor von Nazianz|Gregor von Nazianz]]
*[[Wikipedia:Maruthas|Maruthas]] von [[Wikipedia:Sophene|Sophene]] und [[Wikipedia:Martyropolis|Tagrith]]
*[[Wikipedia:Meletius von Antiochien|Meletius von Antiochien]] (Vorsitz)
*[[Wikipedia:Peter von Sebaste|Peter von Sebaste]]
*[[Wikipedia:Wulfila|Wulfila]] (stirbt direkt nach seiner Ankunft)
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Erstes Konzil von Konstantinopel}}
* [[Zweites Konzil von Konstantinopel]] (553), fünftes Ökumenisches Konzil
* [[Drittes Konzil von Konstantinopel]] (680–681), sechstes Ökumenisches Konzil, Auseinandersetzung mit dem Monotheletismus
* [[Viertes Konzil von Konstantinopel]] (869–870) bzw. (879–880)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.documentacatholicaomnia.eu/01_10_0381-0381-_Concilium_Constantinopolitanum_I.html Akten des Konzils von Konstantinopel (lateinisch)]
* [http://www.documentacatholicaomnia.eu/01_10_0431-0431-_Concilium_Ephesenum.html Dokumente]
* [http://www.newadvent.org/fathers/3808.htm Akten des Konzils von Konstantinopel (englisch)]


{{Navigationsleiste ökumenische Konzilien}}
{{Navigationsleiste ökumenische Konzilien}}


{{Normdaten|TYP=v|GND=4032373-0}}
{{Normdaten|TYP=v|GND=4032371-7}}
[[Kategorie:Konzil|Konstantimopel 1]]
 
[[Kategorie:Ökumenisches Konzil|Konstantimopel 1]]
{{SORTIERUNG:Konzil Von Ephesos}}
[[Kategorie:Altkirchliches Konzil|Konstantimopel 1]]
[[Kategorie:Altkirchliches Konzil]]
[[Kategorie:Ephesos|Ephesos]]
[[Kategorie:Religion]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 3. Oktober 2013, 12:24 Uhr

Dieser Artikel behandelt das dritte Ökumenische Konzil von 431. Für die ebenfalls als Räubersynode bekannte Kirchenversammlung von 449 siehe Konzil von Ephesos
Konzil von Ephesos
Datum Pfingsten 431 (22. Juni - ?)
Akzeptiert von Römisch-Katholische Kirche, Orthodoxe Kirchen, Altorientalische Kirchen, Anglikanische Kirchen|, Altkatholische Kirche, Lutherische Kirchen|
Vorangehendes Konzil Erstes Konzil von Konstantinopel
Nächstes Konzil Konzil von Chalcedon
Einberufen von Kaiser Theodosius II.|
Präsidium Kyrill von Alexandria,
Papst Coelestin I.| (durch seine Legaten|)
Beteiligung 150 Bischöfe|
Diskussionsthemen Christologie (Nestorianismus, Gottesgebärerin), Pelagianismus
Konzilsdokumente Briefe des Kyrill| (darunter Anathematismen) und des Nestorius, Dekrete mit Bestätigung des Bekenntnis von Nicäa, Verurteilung des Nestorianismus und Pelagianismus und Erklärung zur Gottesgebärerin
Liste ökumenischer Konzilien

Das Konzil von Ephesos ist das dritte allgemeine Konzil der Kirche (Drittes Ökumenisches Konzil|). Es fand vom 22. Juni bis 31. Juli 431 n. Chr. in der kleinasiatischen| Stadt Ephesos in der dortigen Marienkirche| statt. Es wurde von dem oströmischen| Kaiser Theodosius II. einberufen. Anwesend waren rund 250 Geistliche|.

Thema des Konzils 431 n. Chr.

Das zentrale Thema des Konzils war der Streit zwischen der alexandrinischen und der antiochenischen Katechetenschule, wobei die erste platonisch denkend allegorische, die zweite aristotelisch| denkend rationalistische Bibelexegese| betrieb.

Verschärft wurden die Spannungen durch die Rivalitäten zwischen dem Patriarchen von Alexandria, Kyrill von Alexandria, und dem von Konstantinopel, Nestorius, um den Primat im Osten, wobei Nestorius sich auf den Kaisersitz Konstantinopel, Kyrill sich auf den Bischof von Rom berief. Nestorius kam aus der antiochenischen Schule und vertrat die These, dass das Menschsein Christi mit seiner Gottheit nur moralisch verbunden sei und dass daraus folge, dass Maria| nur Christusgebärerin, nicht aber Gottesgebärerin sei.

Verlauf und Beschlüsse

Vor der Eröffnung wurde Nestorius dreimal aufgefordert, vor dem Konzil zu erscheinen. Nestorius entgegnete, dass nicht alle Gesandten, u. a. die römischen Legaten und Johannes I.|, der Patriarch von Antiochien, eingetroffen seien. Trotzdem beeilte sich Kyrill| und eröffnete das Konzil. In der ersten Sitzung wurde Nestorius von seinem Amt abgesetzt und exkommuniziert. Die später eingetroffene römische Gesandtschaft von Coelestin I. wirkte an der Teilversammlung Kyrills mit.

Das Konzil verurteilte Nestorius und seine Anhänger, nicht aber die Antiochenische Schule insgesamt.

Nachdem Johannes I. von Antiochien in Ephesos angekommen war (wahrscheinlich vier Tage später), berief er ein Gegenkonzil ein. In dieser Versammlung exkommunizierte er Kyrill und den Bischof von Ephesos. Auch Kaiser Theodosius II. annullierte den Eröffnungsbeschluss, und aufgrund des ausweglos erscheinenden Streites ließ er Nestorius und Kyrill inhaftieren, wobei Kyrill noch im selben Jahr nach Alexandria zurückkehren konnte.

Spätere Verhandlungen zum Konzil von Ephesos

Im Jahr 433 kam es nach umfangreichen Verhandlungen zwischen Vertretern der beiden theologischen Richtungen letztlich zu einer Einigung. Die Unionsformel von 433, ein vermittelndes Glaubensbekenntnis, bezeichnet Christus als „vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen“ (gleichen Wesens mit dem Vater und mit den Menschen), bekräftigt die „Einigung zweier Naturen“ und „unvermischte Einigung“ in Christus. Im Kontext dieser christologischen Aussagen anerkennt die Unionsformel Maria als „Theotokos“ (Gottesgebärerin). Für die Entstehung dieser dogmatischen Formulierung dürfte Bischof Theodoret von Kyrrhos mitverantwortlich sein, auch wenn er sich längere Zeit der Union nicht anschloss.

Das Konzil von Ephesos führte zur Abspaltung der Assyrischen Kirche des Ostens|, die die Beschlüsse des Konzils nicht anerkannte, da antiochenische Bischöfe, die eher Anhänger des Nestorius waren, von bewaffneten monophysitischen Mönchen an der Teilnahme gehindert wurden. Im Unterschied zur „Räubersynode“ beeinflussten die Bewaffneten jedoch nicht die versammelten Konzilsteilnehmer (neben Monophysiten auch Dyophysiten der späteren chalzedonensischen| Richtung) selbst.

Übertritt der persischen Kirche zum „Nestorianismus“

484 beschloss die Synode der persischen Christen (Katholikat von Seleukia-Ktesiphon, heute Assyrische Kirche des Ostens) in Beth-Lapat| (bestätigt 498 in Seleukia-Ktesiphon), die 431 verdammte Lehre des Nestorius als für ihre Kirche verbindlich anzunehmen. Dies war u. a. wohl auch darin begründet, dass die persische Kirche sich als loyal zum persischen Staat zeigen wollte, der sich mit Ostrom oft im Kriegszustand befand. Das „nestorianische“ Katholikat des Ostens missionierte von Persien und Mesopotamien aus in den folgenden Jahrhunderten bis nach Indien und in das Kaiserreich China.

Weblinks



Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Konzil von Ephesos aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.