Name und Himmelsrichtungen: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Name''' ({{HeS|שְׁמֽוֹ|schemô}}) stand in alten Zeiten, als die [[Mensch]]en noch die Stimme der [[Inspiration]] vernehmen konnten, nicht in einem bloß äußerlichen, [[Wikipedia:konventio|konventio]]nellen Verhältnis zu dem [[Wesen]], das er bezeichnete, sondern er war dessen unmittelbarer tönender Nachklang in menschlichen [[Laut]]en, durch den sich seine Wesenseigenschaften offenbarten. Noch die [[Ägypter]] empfanden den  Namen, [[Ren]], als Teil des Wesens selbst und war derart auch wichtiger Bestandteil des [[Wikipedia:Totenkult|Totenkult]]es, denn nur ''wessen Name ausgesprochen wird, der lebt auch nach dem Tode weiter''. Der Name wurde dabei in enger Beziehung zum [[Ka]], dem [[Ätherleib]] des Menschen, gesehen, der der Träger des [[Gedächtnis]]ses ist.
Die vier '''Himmelsrichtungen''', angeordnet in der Gestalt eines liegenden [[Kreuz]]es, sind zugleich [[geist]]ige '''Richtungskräfte der Erde'''. Als '''Windrichtungen''' bezeichnen sie zugleich die [[Richtung]], aus der der [[Wind]] kommt. Die vier '''Haupthimmelsrichtungen''' oder '''Kardinalpunkte''' sind '''Osten''', '''Süden''', '''Westen''' und '''Norden'''.  


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== Die geistige Bedeutung der vier Himmelsrichtungen ==
"Der Gebrauch der Namen war früher ein ganz anderer. Man hätte sich überhaupt
Im '''Osten''' ([[Latein|lat.]] ''oriens''; [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] Ἀνατολή, [[Wikipedia:Anatole|Anatole]],  "Aufgang") geht das [[Geisteslicht]], das [[Licht]] der [[Weisheit]], auf; von hier strömen die heiligen [[Verstand]]eskräfte, das [[göttlich]]e [[Denken]]. Hier steht der [[Goldener König|goldene König]] aus [[Goethes Märchen]] und im goldenen Glanz mit rosafarbiger Nuance der [[Erzengel]] [[Michael (Erzengel)|Michael]], der eng verbunden ist mit der ganzen [[Erdentwicklung]] und von hier aus in die Zukunft wirkt. Er leitet die Ausbildung des menschlichen [[Ich]] und des reinen, sinnlichkeitsfreien [[Denken]]s. In den [[Tempel]]szenen in [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] steht hier der [[Geisteslehrer]] [[Benedictus]]. Dem Osten entspricht das [[Luft]]element. In [[Tempel]]n und [[Kirche]]n steht der [[Wikipedia:Altar|Hauptaltar]] meist im Osten. Eine bedeutsame Ausnahme ist der ''gewestete'' [[Wikipedia:Petersdom|Petersdom]] in [[Wikipedia:Rom|Rom]].
nicht eine solche Vorstellung machen können, daß Namen mit Dingen oder Wesenheiten
 
so in äußerlicher Weise verknüpft werden können, wie es heute geschieht.
Vom '''Süden''' ([[Latein|lat.]] ''Meridies'', "Mitte des Tages", "Mittag") strahlen die heiligen [[Herz]]enskräfte, die göttliche [[Liebe]]. Hier steht die liebevolle silberweiße Gestalt [[Gabriel (Erzengel)|Gabriels]], der mit dem [[Alter Mond|alten Mond]], auf dem der [[Astralleib]] gebildet wurde, verbunden ist und auch der [[Silberner König|silberne König]] Goethes, der das [[Fühlen]] repräsentiert. In den Mysteriendramen Steiners steht hier der Tempelbruder [[Theodosius]], der sich als der ''Geist der Liebe'' erweist. Dem Süden entspricht das [[Feuer]]element.
Der Name war in alten Zeiten etwas, was wesenhaft war, was wesenhaft mit dem Wesen
 
oder Ding zusammenhing und ausdrücken sollte den inneren Charakter des Wesens
Im '''Westen''' ([[Latein|lat.]] ''occidens''; [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] Δύσις, [[Wikipedia:Dysis|Dysis]], "Untergang") taucht das Geisteslicht in die [[Finsternis]] der [[materie]]llen Welt unter und wird hier zum Impuls des Handelns, des [[Wille]]ns. Hier steht [[Goethe]]s [[eherner König]], der [[Romanus]] in Steiners Dramen, und die kraftvolle Gestalt [[Raphael (Erzengel)|Raphaels]] der mit den Kräften der [[Alte Sonne|alten Sonne]], auf der der [[Ätherleib]] des [[Mensch]]en geschaffen wurde, verbunden ist. Dem Westen entspricht das [[Wasser]]element.
im Ton. Ein Nachklang des Wesens im Ton sollte der Name damals sein." {{Lit|{{G|123|115}}}}
 
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Im '''Norden''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] Άρκτος, ''Arktós'', "letztes Licht"); auch Βορέας, [[Wikipedia:Boreas|Boréas]], der "Nördliche", der "Nordwind") waltet [[Kälte]], Erstarrung und Finsternis; von hier wirken zurückhaltende, retardierende Kräfte. Hier steht auch in schwachem bläulichen Glanz der strenge [[Uriel (Erzengel)|Uriel]], der die Kräfte des [[Alter Saturn|alten Saturn]], auf dem der Keim des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] gelegt wurde, repräsentiert. In Goethes Märchen entspricht diesen Kräften der [[Gemischter König|gemischte König]], der [[Retardus]] aus [[Rudolf Steiner]]s erstem [[Mysteriendrama]] «[[Die Pforte der Einweihung]]», in dem die drei [[Seelenkräfte]] noch unorganisch ineinander verwoben sind und der den [[Mensch]]en in der [[Sinneswelt]] festhält, solange er noch unreif ist für die [[höhere Erkenntnis]]. Dem Norden entsprich das [[Erdelement]].


<div style="margin-left:20px">
== Das irdische Kreuz ==
"Im Physischen nehmen wir die Wirklichkeit durch die fünf
Sinne wahr. Denken wir uns aus dem physischen Körper gehoben,
ohne die fünf Sinne, den Weltenraum ganz dunkel, dann
leuchten unsere Seelen. Denken wir uns, die Gefühle (gingen)
von uns weg, dann haben wir auch die astrale Welt hinter uns
gelassen, und wir klingen in der geistigen Welt in einem Tone
voll und unbehindert nach allen Seiten aus. Im Physischen sind
wir durch unser Karma, unseren Charakter, unsere Verhältnisse
behindert. Im Geistigen können wir uns nicht anders geben, als
wir sind, wir klingen, wie wir sind. Die geistige Welt klingt in
Sphären[tönen]. Jeder von uns hat in der geistigen Welt einen
Namen, den wir im Laufe der Entwicklung erfahren werden, es
ist nicht unser irdischer Name. Durch Intuition offenbart sich
uns die geistige Welt." {{Lit|{{G|266c|336}}}}
</div>


Der Name ist Ausdruck der als [[irdisch]]e [[Persönlichkeit]] verkörperten [[Individualität]]:
Nach den vier Himmelsrichtungen sind auch die drei bzw. vier [[Altar|Altäre]] in [[freimaurer]]ischen und erkenntniskultischen Zusammenhängen ausgerichtet.


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"Mit dem Namen selbst verstand man
"Vom Osten strömen die Verstandeskräfte der Erde zu. Von dort aus
- man vergleiche das nur mit den alten Sanskritbedeutungen - die
wird die Erde mit den heiligen Verstandeskräften durchströmt. Diese sind etwa im Altar<ref>Die drei Altäre symbolisieren auch die drei möglichen Wege in die geistige Welt, vgl.
Wesenheit, wie sie sich ausdrückt, wie sie sich offenbart nach außen,
hierzu z.B. Köln, 30. November 1906, ebenso heißt es in der «Chymischen Hochzeit
so wie sich der Mensch in seinem Leibe offenbart." {{Lit|{{G|325|41}}}}
Christiani Rosenkreutz anno 1459», daß vier Wege offen stehen, jedoch sei es keinem
Sterblichen vergönnt, auf dem vierten zum Ziel zu gelangen. Wenn nach der Aufzeichnung
eines Teilnehmers im Ritual für die Erhebung in den dritten Grad ein vierter Altar im
Norden gestanden habe, so wohl in dem Sinne wie in Goethes «Märchen von der grünen
Schlange und der schönen Lilie» und in Rudolf Steiners erstem Mysteriendrama «Die
Pforte der Einweihung», wo im unterirdischen Tempel dieser vierte, im Norden stehende
König in sich zusammensinkt, als der Tempel in das Licht des Tages heraufsteigt.<br>Die drei grundlegenden Wege in die Geistige Welt sind der [[Yoga Schulungsweg]], der ganz besonders den [[Wille]]n anspricht, der [[Christlicher Schulungsweg|Christliche Schulungsweg]], der an das [[Gefühl]] appeliert, und der [[Rosenkreuzer Schulungsweg]], der sich auf das reine, sinnlichkeitsfreie [[Denken]] stützt.</ref> (des Ostens) wiedergegeben; dort ist der Kopf
der Erde. Wenden wir uns zum Süden: Von dort strahlen die heiligen
Herzenskräfte, die Kräfte der Liebe und Hingabe der Erde zu.
Von Westen ergießt sich der heilige Wille in die Erde, der die Glieder
durchströmt, woraus die Handlungen fließen.
 
Wenn wir uns in der Meditation unseren Tempel vorstellen, so
sollen wir daran denken, daß der Altar des Ostens der Kopf, der Altar
des Südens das Herz, der Altar des Westens die Glieder der Erde
darstellt, und sollen empfinden, wie im Osten die Verstandeskräfte,
im Süden die Herzens- und Liebeskräfte, im Westen die Willenskräfte
fließen und in der Mitte des Tempels zusammenströmen. Dann
werden wir uns nach diesen Altären wenden und bitten, daß diese
Kräfte in uns einströmen und uns durchfluten und durchkraften
mögen." {{Lit|{{G|265|316f}}}}
</div>
</div>


[[Namarupa]], "Name und Form", bestimmen nach der Lehre des [[Buddha]] die irdische verkörperten [[Individualität]] des Menschen. Diese wird durch das bestimmt, was sich der Mensch als Extrakt des [[Ätherleib]]s, als [[Linga-Sharira]] nach östlicher Diktion, aus seinen früheren [[Inkarnation]]en mitgebracht hat.
== Das Kreuz und das Dreieck im Kosmos und im Menschen ==


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<div style="margin-left:20px">
"Nun konnte Buddha sagen: Seht einmal hin auf den Menschen, der geboren ist. Er bringt sich mit in seinem [[Linga sharira]] das, was sich aus den früheren Inkarnationen abgeladen hat; da ist es eingeschrieben. In diesem Linga sharira sitzt alles das, wovon der Mensch in dem gegenwärtigen Menschheitszyklus nichts weiß, worüber sich die Dunkelheit des Nichtwissens breitet, was sich aber geltend macht, indem der Mensch ins Dasein hereintritt, als der Durst nach Dasein, als die Begierde zum Leben. In dem, was man Begierde zum Leben nennt, sah der Buddha alles das, was aus früheren Inkarnationen stammt und was den Menschen treibt zu der Sucht, die Welt zu genießen, nicht nur als ein Wanderer durch die Farben- und Tonwelt und durch die Welt der anderen Eindrücke hinzuwandern, sondern diese Welt zu begehren.
"Vier gewaltige, erhabene Gestalten stehen im Weltenraume, ein
jeder nach einer der vier Richtungen. So formen sie das kosmische
Kreuz. Sie lenken und leiten die Weltenvorgänge und sind die Diener
des Einen, der das Leben der Sonne ist. Während eines jeden kosmischen
Tages werden sie abwechselnd von dem Sonnengeist inspiriert.
Sie sind die Urkräfte, welche sich spiegeln in den drei Kräften des
Denkens, Fühlens und Wollens im Kosmos und in der menschlichen
Seele. Der eine, der am mächtigsten ist, enthält in sich die Kräfte der
drei anderen, er ist der vollkommenste, durch ihn können die andern
erst geschaut und verstanden werden. Er ist der direkte Diener des
großen Sonnengeistes und leitet die Zukunft, auf daß sie zur Gegenwart
wird. Die Strahlen seines Lichtes bringen den menschlichen
Seelen Erkenntnis. Wie einen neuen Tag ankündigend, leuchtet sein
Licht aus dem Osten.


Das ist es, was aus den früheren Inkarnationen her als eine Tendenz, als eine Kraft in dem Menschen ist. Diese Kraft bezeichnen die Schüler des Buddha als Samskara. So also sagte der Buddha zu seinen intimen Schülern: Was für den gegenwärtigen Menschen charakteristisch ist, das ist das Nichtwissen über etwas Wichtiges, was in ihm selber vorhanden ist. Dieses Nichtwissen verwandelt das, was dem Menschen sonst entgegentreten würde als von den luziferischen und ahrimanischen Wesenheiten herrührend und zu dem er sich sonst in ein Verhältnis setzen könnte, in den Durst nach Dasein, in alle die in ihm schlummernden Kräfte, die dunkel im Menschen wühlen aus früheren Inkarnationen herüber. Das bezeichnete man unter dem Einfluß des großen Buddha als das Samskara. Und es bildet sich aus diesem Samskara heraus, was nun im Menschen sein gegenwärtiges Denken ist und was bewirkt, daß der Mensch in dem gegenwärtigen Menschheitszyklus nicht ohne weiteres objektiv denken kann.
Eine jede dieser vier Gestalten leitet insbesondere einen der planetarischen
Entwickelungszustände der Erde. Die drei, welche sind die
Urkräfte, die sich spiegeln in Wollen, Denken, Fühlen, leiteten die
vergangenen planetarischen Zustände der Erde, welche bezeichnet
werden als alter Saturn, alte Sonne und alter Mond. Der vierte leitet
insbesondere denjenigen Zustand, welcher der Erdenzustand selber
genannt wird. Daher enthält er in sich die Kräfte der drei anderen,
die ihre Wirkung auf Erden wiederholen, und bringt sie in Gleichgewicht
dadurch, daß er seine eigene Kraft hinzufügt. An seiner rechten
Seite, in der Richtung des Nordens, steht derjenige, welcher insbesondere
verknüpft ist mit der Saturn-Entwickelung. Sein Licht
leuchtet in bläulichem Glanze, schwächer wie das der anderen. Eine
erhabene, strenge Gestalt, wird er mit dem Namen des Uriel genannt.
In der Richtung des Westens steht derjenige, welcher zu der
Sonnen-Entwickelung in Beziehung steht. Im goldenen Glanze
strahlt sein Licht. Eine erhabene, kraftvolle Gestalt, wird er mit dem
Namen des Raphael bezeichnet. In der Richtung des Südens steht
der, welcher verbunden ist mit der Entwickelung des alten Mondes.
Im silbernen weißen Lichte erglänzt sein Wesen. Eine erhabene, liebevolle
Gestalt, wird er mit dem Namen des Gabriel genannt. Der
vierte, welcher die Kräfte der anderen in sich enthält und seine eigene
Kraft hinzufügt, strahlt sein Licht von dem Osten aus in rosafarbiger
Nuance und goldenem Glanze. Er leitet und lenkt die Entwickelung
der Erde und wirkt deshalb in die Zukunft hinein. Eine
erhabene, siegreiche Gestalt, welche die Eigenschaften der drei anderen
in sich trägt, wird er mit dem Namen des Michael genannt. So
stehen da die vier mächtigen Erzengel und leiten die Weltenvorgänge.
Ein jeder von ihnen ist verbunden mit einem der vier Glieder im
Menschen, denn in jedem der planetarischen Zustände wurde eines
dieser Glieder in der Anlage entwickelt. Der vierte leitet die Ausbildung
des menschlichen Ich. Er ist am innigsten mit der Menschheit
verbunden und ist der direkte Diener des mächtigen Sonnengeistes.
Gerade während der Erden-Entwickelung stieg dieses mächtige
Wesen herunter auf die Erde in einer irdischen Inkarnation und
verband sich mit der Erde und ihrer weiteren Entwickelung. Drei
planetarische Entwickelungszustände sind gewesen, der vierte ist,
und in der Zukunft werden noch drei andere folgen. Während diesen
wird auf höheren Stufen in vollkommener Weise dasjenige ausgebildet,
wozu in den drei ersten Zuständen die Veranlagung entwickelt
ist. Mit den Kräften seines Ich, welche sich der Mensch angeeignet
hat in der Erden-Entwickelung unter dem Einfluß des kraftvollen
Erzengels Michael und durch die Christus-Kraft, welche in ihn gelegt
worden ist, wird er imstande sein, während dieser drei folgenden
planetarischen Zustände höhere Glieder in sich auszubilden. Drei
höhere Glieder wird er entwickeln können, er wird sie aber in seinem
Innern ausbilden. Aus den vier Gliedern wird er drei hervorwachsen
lassen als eine höhere Dreiheit. Außerhalb des Menschen,
im Kosmos, ist diese höhere Dreiheit schon da, aber der Mensch
muß sie allmählich heranziehen, so daß sie sich in ihm verinnerlicht.
Wie die vier Glieder des Menschen in Beziehung stehen zu den
vier Erzengeln, unter deren Einfluß sie veranlagt wurden, so gibt es
kosmische Mächte, welche mit den drei höheren Gliedern der
menschlichen Natur verbunden sind. Die zukünftigen planetarischen
Entwickelungszustände werden ebenso geleitet und gelenkt
werden von erhabenen geistigen Wesenheiten. Sie stehen nicht in
den vier Richtungen des Raumes wie die vier Erzengel, die das kosmische
Kreuz formen, so als hätten sie sich von einem gemeinsamen
Mittelpunkte heraus voneinander entfernt, sondern sie sind so miteinander
verbunden, daß sie ein Dreieck formen, strahlend in goldenem
Glanze. In dem «Ich bin der da war, der da ist, der da sein wird»
verbinden sie die drei Punkte der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft und weben diese zur Einheit. In die Vier hinein werden
sie ihre Kraft ergießen, indem sie nicht neben den Vier, sondern
über den Vier stehen.


Merken Sie wohl, was für einen feinen Unterschied der Buddha seinen Schülern klarmachte: den Unterschied zwischen dem objektiven Denken, das nur die Sache im Auge hat, und demjenigen Denken, welches unter dem Einfluß der Kräfte steht, die aus dem Linga sharira stammen. Denken Sie darüber nach, wieviel Sie sich über die Dinge als Ihre Meinungen aneignen; fragen Sie sich aber, wieviel Sie sich von diesen Meinungen deshalb aneignen, weil sie Ihnen gefallen, und wieviel deshalb, weil Sie die Dinge objektiv betrachten! Alles, was man als Wahrheit sich aneignet, nicht weil man objektiv über eine Sache denkt, sondern weil man die alten Neigungen aus früheren Inkarnationen mitgebracht hat, das alles bildet für Buddha ein "inneres Denkorgan". Dieses Denkorgan ist die Gesamtheit dessen, was der Mensch denkt, weil er in früheren Inkarnationen diese oder jene Erlebnisse hatte, welche als Rückstände in seinem Linga sharira geblieben sind. Also eine Art von innerem Denkorgan, das durch die Gesamtheit des Samskara gebildet wird, sah der Buddha im Innern des Menschen. Und nun sagte er: Erst diese Denksubstanz bildet aus dem gegenwärtigen Menschen das, was man seine gegenwärtige Individualität nennt, – im Buddhismus "Name und Form" oder Namarupa. Es ist dasselbe, was von einer andern philosophischen Richtung [[Ahamkara]] genannt wird.
Während der Erden-Entwickelung tritt die Kraft des Vierten zu
den drei Vorangegangenen hinzu und durch diesen Vierten werden
die Drei mit höheren Kräften begabt. Und dieser Vierte wird der
Vermittler sein, durch welchen die höhere Dreiheit sich offenbaren
kann in ihren Tätigkeiten; durch ihn kann sie hineinleuchten in die
Vier das neue Geisteslicht, welches Leben ist, so wie auch beim
Menschen das vierte Glied, das Ich, die Kräfte in sich hat, welche die
drei höheren Glieder, Geistselbst, Lebensgeist, Geistesmensch, ausbilden
werden und sie in Tätigkeit versetzen." {{Lit|{{G|265|336ff}}}}
</div>


So etwa sagte der Buddha zu seinen Schülern: Als die Menschen in uralten Zeiten noch Hellsichtigkeit hatten und hineinschauten in die Welt, die hinter dem physischen Dasein liegt, da sahen sie in einer gewissen Weise alle dasselbe, denn die objektive Welt ist für alle gleich. Als aber das Nichtwissen sich über die Welt als Dunkelheit breitete, da brachte sich ein jeder individuelle Anlagen mit, die ihn von dem anderen unterschieden. Das machte ihn zu einem Wesen, das man am besten bezeichnet als ein Wesen mit dieser oder jener "Form" der Seele; jeder hatte einen bestimmten "Namen", der ihn von dem anderen unterschied, ein Ahamkara.
== Einzelnachweise ==
<references>


Dasjenige nun, was also erzeugt ist im Innern des Menschen unter der Wirkung dessen, was er sich aus den früheren Inkarnationen mitgebracht hat, was "Name und Form", was die Individualität gebildet hat, das bildet in ihm nun von innen heraus Manas und die fünf Sinnesorgane, die sogenannten sechs Organe. – Wohlgemerkt, der Buddha sagte nicht: Das Auge ist bloß von dem Innern heraus gebildet –, sondern er sagte: Dem Auge ist etwas eingegliedert, was im Linga sharira war und mitgebracht ist aus den früheren Daseinsstufen. Daher sieht das Auge nicht rein; es würde anders in die Welt des äußeren Daseins sehen, wenn es nicht innerlich durchdrungen wäre von dem, was aus den früheren Daseinsstufen geblieben ist. Daher hört das Ohr nicht rein, sondern getrübt, abgetönt durch das, was aus früheren Daseinsstufen geblieben ist. Und das bewirkt, daß sich hineinmischt in alles das Verlangen, dieses oder jenes zu sehen, dieses oder jenes zu hören, in dieser oder jener Weise zu schmecken oder wahrzunehmen. So schleicht sich in alles, was dem Menschen in dem gegenwärtigen Zyklus entgegentritt, dasjenige hinein, was von früheren Inkarnationen geblieben ist als das "Verlangen"." {{Lit|{{G|114|61ff}}}}
== Literatur ==
</div>


Was die Ägypter und andere Völker in der Namensgebung bewahrt haben, war nur mehr ein schwacher Nachklang dessen, was noch viel stärker in der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] gepflegt wurde. Damals wurde aber der Name, da die [[Individualität]] noch wenig ausgebildet war, noch nicht dem einzelnen Menschen verliehen, sondern bezog sich auf eine ganze Stammesgemeinschaft, die durch das [[Blut]] verbunden war.
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}


<div style="margin-left:20px">
"Der Name war durchaus in alten Zeiten nicht angewendet auf den einzelnen
Menschen in seinem persönlichen Leben, sondern auf das, was durch das Gedächtnis
zusammengehalten wurde, so daß sein Name so lange gebraucht wurde, als die
Erinnerung dauerte. So ist Noah zum Beispiel nicht ein einzelner Mensch, sondern
der Name Noah bedeutet, daß sich zunächst irgend ein einzelner Mensch erinnert
an sein eigenes Leben und dann durch die Geburt hindurch an das Leben seines Vaters,
seines Großvaters und so weiter, so lange, als das Gedächtnis anhielt. So weit als der Gedächtnisfaden reichte, wurde für eine solche Folge von Menschen derselbe Name gebraucht." {{Lit|{{G|123|115f}}}}
</div> 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Lukas-Evangelium'', [[GA 114]] (2001)
#Rudolf Steiner: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923'', [[GA 266/3]] (1998), ISBN 3-7274-2663-2 {{Schule|266c}}
#Rudolf Steiner: ''Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwickelung der Menschheit seit dem Altertum'', [[GA 325]] (1989), ISBN 3-7274-3250-0 {{Vorträge|325}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Sprache]]
[[Kategorie:Erde]]
[[Kategorie:Astronomie]]
[[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Symbol]]

Version vom 2. September 2017, 11:26 Uhr

Die vier Himmelsrichtungen, angeordnet in der Gestalt eines liegenden Kreuzes, sind zugleich geistige Richtungskräfte der Erde. Als Windrichtungen bezeichnen sie zugleich die Richtung, aus der der Wind kommt. Die vier Haupthimmelsrichtungen oder Kardinalpunkte sind Osten, Süden, Westen und Norden.

Die geistige Bedeutung der vier Himmelsrichtungen

Im Osten (lat. oriens; griech. Ἀνατολή, Anatole, "Aufgang") geht das Geisteslicht, das Licht der Weisheit, auf; von hier strömen die heiligen Verstandeskräfte, das göttliche Denken. Hier steht der goldene König aus Goethes Märchen und im goldenen Glanz mit rosafarbiger Nuance der Erzengel Michael, der eng verbunden ist mit der ganzen Erdentwicklung und von hier aus in die Zukunft wirkt. Er leitet die Ausbildung des menschlichen Ich und des reinen, sinnlichkeitsfreien Denkens. In den Tempelszenen in Rudolf Steiners Mysteriendramen steht hier der Geisteslehrer Benedictus. Dem Osten entspricht das Luftelement. In Tempeln und Kirchen steht der Hauptaltar meist im Osten. Eine bedeutsame Ausnahme ist der gewestete Petersdom in Rom.

Vom Süden (lat. Meridies, "Mitte des Tages", "Mittag") strahlen die heiligen Herzenskräfte, die göttliche Liebe. Hier steht die liebevolle silberweiße Gestalt Gabriels, der mit dem alten Mond, auf dem der Astralleib gebildet wurde, verbunden ist und auch der silberne König Goethes, der das Fühlen repräsentiert. In den Mysteriendramen Steiners steht hier der Tempelbruder Theodosius, der sich als der Geist der Liebe erweist. Dem Süden entspricht das Feuerelement.

Im Westen (lat. occidens; griech. Δύσις, Dysis, "Untergang") taucht das Geisteslicht in die Finsternis der materiellen Welt unter und wird hier zum Impuls des Handelns, des Willens. Hier steht Goethes eherner König, der Romanus in Steiners Dramen, und die kraftvolle Gestalt Raphaels der mit den Kräften der alten Sonne, auf der der Ätherleib des Menschen geschaffen wurde, verbunden ist. Dem Westen entspricht das Wasserelement.

Im Norden (griech. Άρκτος, Arktós, "letztes Licht"); auch Βορέας, Boréas, der "Nördliche", der "Nordwind") waltet Kälte, Erstarrung und Finsternis; von hier wirken zurückhaltende, retardierende Kräfte. Hier steht auch in schwachem bläulichen Glanz der strenge Uriel, der die Kräfte des alten Saturn, auf dem der Keim des physischen Leibes gelegt wurde, repräsentiert. In Goethes Märchen entspricht diesen Kräften der gemischte König, der Retardus aus Rudolf Steiners erstem Mysteriendrama «Die Pforte der Einweihung», in dem die drei Seelenkräfte noch unorganisch ineinander verwoben sind und der den Menschen in der Sinneswelt festhält, solange er noch unreif ist für die höhere Erkenntnis. Dem Norden entsprich das Erdelement.

Das irdische Kreuz

Nach den vier Himmelsrichtungen sind auch die drei bzw. vier Altäre in freimaurerischen und erkenntniskultischen Zusammenhängen ausgerichtet.

"Vom Osten strömen die Verstandeskräfte der Erde zu. Von dort aus wird die Erde mit den heiligen Verstandeskräften durchströmt. Diese sind etwa im Altar[1] (des Ostens) wiedergegeben; dort ist der Kopf der Erde. Wenden wir uns zum Süden: Von dort strahlen die heiligen Herzenskräfte, die Kräfte der Liebe und Hingabe der Erde zu. Von Westen ergießt sich der heilige Wille in die Erde, der die Glieder durchströmt, woraus die Handlungen fließen.

Wenn wir uns in der Meditation unseren Tempel vorstellen, so sollen wir daran denken, daß der Altar des Ostens der Kopf, der Altar des Südens das Herz, der Altar des Westens die Glieder der Erde darstellt, und sollen empfinden, wie im Osten die Verstandeskräfte, im Süden die Herzens- und Liebeskräfte, im Westen die Willenskräfte fließen und in der Mitte des Tempels zusammenströmen. Dann werden wir uns nach diesen Altären wenden und bitten, daß diese Kräfte in uns einströmen und uns durchfluten und durchkraften mögen." (Lit.: GA 265, S. 316f)

Das Kreuz und das Dreieck im Kosmos und im Menschen

"Vier gewaltige, erhabene Gestalten stehen im Weltenraume, ein jeder nach einer der vier Richtungen. So formen sie das kosmische Kreuz. Sie lenken und leiten die Weltenvorgänge und sind die Diener des Einen, der das Leben der Sonne ist. Während eines jeden kosmischen Tages werden sie abwechselnd von dem Sonnengeist inspiriert. Sie sind die Urkräfte, welche sich spiegeln in den drei Kräften des Denkens, Fühlens und Wollens im Kosmos und in der menschlichen Seele. Der eine, der am mächtigsten ist, enthält in sich die Kräfte der drei anderen, er ist der vollkommenste, durch ihn können die andern erst geschaut und verstanden werden. Er ist der direkte Diener des großen Sonnengeistes und leitet die Zukunft, auf daß sie zur Gegenwart wird. Die Strahlen seines Lichtes bringen den menschlichen Seelen Erkenntnis. Wie einen neuen Tag ankündigend, leuchtet sein Licht aus dem Osten.

Eine jede dieser vier Gestalten leitet insbesondere einen der planetarischen Entwickelungszustände der Erde. Die drei, welche sind die Urkräfte, die sich spiegeln in Wollen, Denken, Fühlen, leiteten die vergangenen planetarischen Zustände der Erde, welche bezeichnet werden als alter Saturn, alte Sonne und alter Mond. Der vierte leitet insbesondere denjenigen Zustand, welcher der Erdenzustand selber genannt wird. Daher enthält er in sich die Kräfte der drei anderen, die ihre Wirkung auf Erden wiederholen, und bringt sie in Gleichgewicht dadurch, daß er seine eigene Kraft hinzufügt. An seiner rechten Seite, in der Richtung des Nordens, steht derjenige, welcher insbesondere verknüpft ist mit der Saturn-Entwickelung. Sein Licht leuchtet in bläulichem Glanze, schwächer wie das der anderen. Eine erhabene, strenge Gestalt, wird er mit dem Namen des Uriel genannt. In der Richtung des Westens steht derjenige, welcher zu der Sonnen-Entwickelung in Beziehung steht. Im goldenen Glanze strahlt sein Licht. Eine erhabene, kraftvolle Gestalt, wird er mit dem Namen des Raphael bezeichnet. In der Richtung des Südens steht der, welcher verbunden ist mit der Entwickelung des alten Mondes. Im silbernen weißen Lichte erglänzt sein Wesen. Eine erhabene, liebevolle Gestalt, wird er mit dem Namen des Gabriel genannt. Der vierte, welcher die Kräfte der anderen in sich enthält und seine eigene Kraft hinzufügt, strahlt sein Licht von dem Osten aus in rosafarbiger Nuance und goldenem Glanze. Er leitet und lenkt die Entwickelung der Erde und wirkt deshalb in die Zukunft hinein. Eine erhabene, siegreiche Gestalt, welche die Eigenschaften der drei anderen in sich trägt, wird er mit dem Namen des Michael genannt. So stehen da die vier mächtigen Erzengel und leiten die Weltenvorgänge. Ein jeder von ihnen ist verbunden mit einem der vier Glieder im Menschen, denn in jedem der planetarischen Zustände wurde eines dieser Glieder in der Anlage entwickelt. Der vierte leitet die Ausbildung des menschlichen Ich. Er ist am innigsten mit der Menschheit verbunden und ist der direkte Diener des mächtigen Sonnengeistes. Gerade während der Erden-Entwickelung stieg dieses mächtige Wesen herunter auf die Erde in einer irdischen Inkarnation und verband sich mit der Erde und ihrer weiteren Entwickelung. Drei planetarische Entwickelungszustände sind gewesen, der vierte ist, und in der Zukunft werden noch drei andere folgen. Während diesen wird auf höheren Stufen in vollkommener Weise dasjenige ausgebildet, wozu in den drei ersten Zuständen die Veranlagung entwickelt ist. Mit den Kräften seines Ich, welche sich der Mensch angeeignet hat in der Erden-Entwickelung unter dem Einfluß des kraftvollen Erzengels Michael und durch die Christus-Kraft, welche in ihn gelegt worden ist, wird er imstande sein, während dieser drei folgenden planetarischen Zustände höhere Glieder in sich auszubilden. Drei höhere Glieder wird er entwickeln können, er wird sie aber in seinem Innern ausbilden. Aus den vier Gliedern wird er drei hervorwachsen lassen als eine höhere Dreiheit. Außerhalb des Menschen, im Kosmos, ist diese höhere Dreiheit schon da, aber der Mensch muß sie allmählich heranziehen, so daß sie sich in ihm verinnerlicht. Wie die vier Glieder des Menschen in Beziehung stehen zu den vier Erzengeln, unter deren Einfluß sie veranlagt wurden, so gibt es kosmische Mächte, welche mit den drei höheren Gliedern der menschlichen Natur verbunden sind. Die zukünftigen planetarischen Entwickelungszustände werden ebenso geleitet und gelenkt werden von erhabenen geistigen Wesenheiten. Sie stehen nicht in den vier Richtungen des Raumes wie die vier Erzengel, die das kosmische Kreuz formen, so als hätten sie sich von einem gemeinsamen Mittelpunkte heraus voneinander entfernt, sondern sie sind so miteinander verbunden, daß sie ein Dreieck formen, strahlend in goldenem Glanze. In dem «Ich bin der da war, der da ist, der da sein wird» verbinden sie die drei Punkte der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und weben diese zur Einheit. In die Vier hinein werden sie ihre Kraft ergießen, indem sie nicht neben den Vier, sondern über den Vier stehen.

Während der Erden-Entwickelung tritt die Kraft des Vierten zu den drei Vorangegangenen hinzu und durch diesen Vierten werden die Drei mit höheren Kräften begabt. Und dieser Vierte wird der Vermittler sein, durch welchen die höhere Dreiheit sich offenbaren kann in ihren Tätigkeiten; durch ihn kann sie hineinleuchten in die Vier das neue Geisteslicht, welches Leben ist, so wie auch beim Menschen das vierte Glied, das Ich, die Kräfte in sich hat, welche die drei höheren Glieder, Geistselbst, Lebensgeist, Geistesmensch, ausbilden werden und sie in Tätigkeit versetzen." (Lit.: GA 265, S. 336ff)

Einzelnachweise

<references>

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914, GA 265 (1987), ISBN 3-7274-2650-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
  1. Die drei Altäre symbolisieren auch die drei möglichen Wege in die geistige Welt, vgl. hierzu z.B. Köln, 30. November 1906, ebenso heißt es in der «Chymischen Hochzeit Christiani Rosenkreutz anno 1459», daß vier Wege offen stehen, jedoch sei es keinem Sterblichen vergönnt, auf dem vierten zum Ziel zu gelangen. Wenn nach der Aufzeichnung eines Teilnehmers im Ritual für die Erhebung in den dritten Grad ein vierter Altar im Norden gestanden habe, so wohl in dem Sinne wie in Goethes «Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie» und in Rudolf Steiners erstem Mysteriendrama «Die Pforte der Einweihung», wo im unterirdischen Tempel dieser vierte, im Norden stehende König in sich zusammensinkt, als der Tempel in das Licht des Tages heraufsteigt.
    Die drei grundlegenden Wege in die Geistige Welt sind der Yoga Schulungsweg, der ganz besonders den Willen anspricht, der Christliche Schulungsweg, der an das Gefühl appeliert, und der Rosenkreuzer Schulungsweg, der sich auf das reine, sinnlichkeitsfreie Denken stützt.