Johann Georg Hamann

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Johann Georg Hamann[1]

Johann Georg Hamann (* 27. August 1730 in Königsberg, Ostpreußen; † 21. Juni 1788 in Münster) war ein deutscher Philosoph und Schriftsteller. Er wurde durch ein christliches Erweckungserlebnis entscheidend geprägt. Hamann ging vom sokratischen Nichtwissen aus und deutete dieses als ein Plädoyer für den Glauben. Eine höhere Einheit könne nicht durch den trennenden Verstand erfasst werden. Er kritisierte die Aufklärung und betonte, dass es Vernunft vor Sprache und Geschichte nicht geben könne. Nach Hamann beruht die Denkfähigkeit auf Sprache. Er gilt als ein Wegbereiter des Sturm und Drang. Goethe nannte ihn einen der hellsten Köpfe seiner Zeit.[2]

Leben und Wirken

Johann Georg Hamann[3]

Herkunft und Studien

Der Vater Johann Christoph Hamann (1697–1766) stammte aus der Lausitz, die Mutter Maria Magdalene, geb. Nuppenau (1699–1756), aus Lübeck. Der gleichnamige spätbarocke Schriftsteller Johann Georg Hamann (der Ältere) (1697–1733) war ein Onkel. Der Vater arbeitete als Bader und Wundarzt. Hamann wurde zunächst von verschiedenen Privatlehrern unterrichtet. 1746 begann er an der Königlichen Albertus-Universität Königsberg Theologie zu studieren, später wechselte er zur Rechtswissenschaft. Er beschäftigte sich aber vor allem mit Sprachen, Literatur und Philosophie, außerdem mit den Naturwissenschaften, und erwarb eine enzyklopädische Gelehrsamkeit. Hamann stotterte und war hypochondrisch veranlagt. Er gehörte zu den Herausgebern der Wochenzeitschrift Daphne, die von 1749 bis 1750 bei Martin Eberhard Dorn in Königsberg erschien und als anonyme Gemeinschaftsarbeit herausgegeben wurde. Die Autoren und Herausgeber verstanden sich damals als lokale Aufklärer und waren überwiegend französischem Geist und Geschmack verpflichtet.[4] Hamann verließ 1752 ohne Abschluss die Universität und wurde in Livland Hofmeister. In dieser Zeit setzte er seine breitgefächerten privaten Studien fort. Er war von Giordano Bruno, Gottfried Wilhelm Leibniz, Baruch de Spinoza und dem Neuplatonismus beeinflusst. Mit Immanuel Kant war er befreundet.

Londoner Erfahrung

Hamanns erste größere Veröffentlichung war die Übersetzung einer handelspolitischen Schrift.[5] Er wurde daraufhin 1756 beim Handelshaus Berens in Riga eingestellt. Mit dem Kaufmann Johann Christoph Berens, einem der anderen Herausgeber der Wochenzeitschrift Daphne, war Hamann eng vertraut. Er warb erfolgreich um dessen Schwester Catharina, die Beziehung scheiterte aber später. 1757 reiste er aus kaufmännischen Gründen über Königsberg, Berlin, Lübeck, Hamburg und Amsterdam nach London, wo er bis zum Frühsommer 1758 blieb. Er scheiterte als wirtschaftsorientierter Weltmann, geriet in schlechte Gesellschaft und wurde von finanziellen Schwierigkeiten geplagt. In tiefer Krise studierte er eingehend die Bibel. Dabei kam es zu einem Erweckungserlebnis.

„Ein Freund, der mir einen Schlüssel zu meinem Herzen geben konnte, den Leitfaden von meinem Labyrinth, war öfters ein Wunsch, den ich that, ohne den Inhalt desselben recht zu verstehen und einzusehen. Gott Lob! ich fand diesen Freund in meinem Herzen, der sich in selbiges schlich, da ich die Leere und das Dunkle und das Wüste desselben am meisten fühlte. Ich hatte das alte Testament einmal zu Ende gelesen und das neue zweimal, wo ich nicht irre, in der Zeit. […] Je weiter ich kam, je neuer wurde es mir, je göttlicher erfuhr ich den Inhalt und die Wirkung desselben.“

Johann Georg Hamann[6]

Distanz zur Aufklärung

Immanuel Kant

Nach Hamanns christlichem Erweckungserlebnis kam es zu Spannungen mit dem Berensschen Kreis, der ihn nun für einen bürgerlich unbrauchbaren christlichen Schwärmer hielt. Berens versuchte, seinen alten Freund und Mitarbeiter für die Gedanken der Aufklärung zurückzugewinnen. Kant sollte dabei helfen und vermitteln, er war aber nicht erfolgreich.[7] Im Zusammenhang mit diesen Meinungsverschiedenheiten entstanden die Sokratischen Denkwürdigkeiten als Rechtfertigungsschrift gegen Berens und Kant.[8] In kritischer Haltung zu den Philosophen der Aufklärung verfocht Hamann von nun an eine Rückbesinnung auf Motive wie Gottesbestimmung, Schöpfung und göttliche Menschwerdung sowie auf die Einheit von Vernunft und Sinnlichkeit, Allgemeinem und Einzelnem bzw. Begriff und wahrnehmbarem Zeichen. Er erkannte im Denken den zufälligsten und abstraktesten Modus der menschlichen Existenz. Dem Erfassen der Wirklichkeit mit dem Verstand stellte er Empfinden und Glauben gegenüber, die den ganzen Menschen unausweichlich verpflichteten. Unser eigenes Dasein und die Existenz aller Dinge außer uns müsse geglaubt und könne auf „keine andere Art ausgemacht“ werden.[9] Dem Glauben komme so eine größere Gewissheit als der Vernunft zu. Berens und Kant warfen Hamann lebensfremde Schwärmerei vor, doch er zeigte sich davon unbeeindruckt. Er lehnte es ab, eine Reihe von Artikeln aus der Encyclopédie Denis Diderots zu übersetzen. Er meinte, keiner der betreffenden Artikel sei einer Übersetzung wert.[10]

Rückkehr nach Königsberg

Johann Gottfried Herder

Anfang 1759 kehrte Hamann wegen einer schweren Erkrankung seines Vaters nach Königsberg zurück und nahm dort einen bürgerlichen Beruf auf, der für ihn aber eher nebensächlich war. Wegen eines Sprachfehlers konnte er weder predigen noch Vorlesungen halten. Seine Belesenheit und die Kenntnis fremder Sprachen waren bei seiner umfangreichen schriftstellerischen Tätigkeit hilfreich. Er sorgte für den kranken Vater und seinen geistig behinderten Bruder. Anna Regina Schumacher, die Magd des Vaters, unterstützte ihn bei der Pflege. Eine Freundschaft verband ihn mit dem Verleger Johann Friedrich Hartknoch,[11] der seine „Essais à la Mosaique“ sowie eine Sammlung kleiner Schriften herausbrachte.[12] 1762 begann die Freundschaft mit Johann Gottfried Herder, den er in englischer Literatur und Sprache unterrichtete und stark beeinflusste. 1764 reiste er auf Einladung Friedrich Karl von Mosers nach Frankfurt, seine Hoffnung auf eine Anstellung als Erzieher zerschlug sich allerdings. 1765 arbeitete er in Mitau als Sekretär eines Rechtsanwalts. Nach dem Tod des Vaters kehrte er nach Königsberg zurück. Hamann erhielt 1767 durch Vermittlung Kants bei der preußischen Zollverwaltung eine Stelle als Übersetzer. Mit Anna Regina Schumacher begann er eine nie legalisierte Gewissensehe, aus der vier Kinder hervorgingen. 1777 wurde er zum Packhofverwalter ernannt. Die berufliche Tätigkeit ließ ihm genügend Zeit zum Schreiben und zu ausgedehnter Lektüre, die finanziellen Verhältnisse waren aber stets angespannt. Von 1764 bis 1779 war er Mitarbeiter der Königsbergschen Gelehrten und Politischen Zeitungen, für die er viele Rezensionen verfasste. Königsberger Jahrhundert - Artikel in der deutschen Wikipedia

Westfälische Gönner

Fürstin Gallitzin im Kreis ihrer Freunde, ganz links Bucholtz (Th. von Oer)

Um 1782 wurde der vermögende Franz Kaspar Bucholtz auf das Werk Hamanns aufmerksam. Bucholtz war Herr von Welbergen, einem Wasserschloss zwischen Burgsteinfurt und Ochtrup. Er entschloss sich, Hamann zu helfen, und bat diesen, ihn als Sohn aufzunehmen. Im November 1784 überwies er Hamann 4000 Reichstaler an ein Königsberger Bankhaus. Von den Zinsen konnte Hamann die Erziehung seiner Kinder bestreiten und seine wirtschaftliche Not hatte ein Ende. Durch Buchholz wurde auch Fürstin Amalie von Gallitzin (1748–1806) in Münster auf Hamann aufmerksam. Um seine Gönner besuchen zu können, stellte er mehrmals Urlaubsgesuche, die schließlich mit der Versetzung in den Ruhestand beantwortet wurden. Zusammen mit seinem Sohn Michael und einem Arzt reiste er 1787 nach Münster, wo er krank eintraf. Im Sommer besuchte er Friedrich Heinrich Jacobi in Pempelfort, den Winter verbrachte er krank auf der Wasserburg zu Welbergen. Im März 1788 kehrte er nach Münster zurück und wurde geistlicher Berater der Fürstin Gallitzin. Als er wieder zur Heimreise nach Königsberg aufbrechen wollte, starb Johann Georg Hamann am 21. Juni 1788 in Münster. Hamann wurde im Garten der Fürstin begraben. Sein Grab liegt heute auf dem historischen Überwasser-Friedhof in Münster.[13]

Die Sicht der Welt durch die Sprache

Grab Hamanns in Münster

Höllenfahrt der Selbsterkenntnis

Hamann trat durch seine Londoner Sinnkrise eine Höllenfahrt der Selbsterkenntnis an.[14] Angeregt durch die Geschichte des Brudermords im vierten Kapitel des ersten Buchs Mose löste sich dann bei ihm am Abend des 31. März 1758 der Knoten und er erfuhr das biblische Wort neu und unmittelbar. Diese Erfahrung machte er nicht in einem isolierten Augenblick, sondern in einem Zusammenhang weitgespannten Lesens und Schreibens.[15] Er wünschte sich von da an, dass man es bewusst höre und gerade in seiner Undurchschaubarkeit lebendig erfahre.[16] Er fürchtete aber, dass die aufgedeckte Tiefe seines Herzens missbraucht werden könnte, um einen „Thurm der Vernunft“ zu errichten, „dessen Spitze bis an den Himmel reicht und durch dessen Ziegel und Schleim wir uns einen Namen zu machen gedenken und dessen Fahne der irrenden Menge zum Wahrzeichen dienen soll.“[17] Deshalb wollte er „lieber gar nicht als unrecht verstanden werden.“[18]

Schreibart der Leidenschaft

Hamanns meist recht kurze Schriften sind durchzogen von Zitaten, Anspielungen und Metaphern. Hamann selbst bezeichnet seinen Stil als „Emphasiologie“ und „Schreibart der Leidenschaft“. Leidenschaft ist für ihn mit der Erfahrung von Transzendenz, mit der Heiligkeit der Gefühle verbunden.[19] Der Weg der Erkenntnis führt für ihn zunächst in das eigene Selbst, um in einem zweiten Schritt durch geschickte Anwendung die Dinge offenbar werden zu lassen. Es besteht für ihn eine enge Verbindung von Stil und individueller Erkenntnis.

„Das Leben des Styls hängt folglich von der Individualität unserer Begriffe und Leidenschaften ab, und von derselben geschickten Anwendung zur Erkenntniß und Offenbarung der Gegenstände durch gleichartige Mittel. Die einheimische Selbsterkenntnis scheint die Einheit zu seyn, welche das Maß und Gehalt aller äußerlichen Erkenntniß bestimmt.“

Johann Georg Hamann[20]

Hamann trägt seine Gedanken häufig in aphoristischer Kürze vor. „Wahrheiten, Grundsätzen, Systemen bin ich nicht gewachsen. Brocken, Fragmente, Grillen, Einfälle. Ein jeder nach seinem Grund und Boden.“[21] Mit seinem rabulistischen Stil nimmt Hamann die Eitelkeit des Rationalismus auf die Schippe, der sich ihm zufolge einbildet, mit einem System die ganze Welt zu erklären. Trotzdem weisen seine Texte einen inneren Zusammenhang auf. „In meinem mimischen Styl herrscht eine strengere Logic und eine geleimtere Verbindung als in den Begriffen lebhafter Köpfe“, schreibt er in einem Brief an Immanuel Kant vom 27. Juli 1759.[22] Sein assoziativer Stil steht im Gegensatz zur Klarheit des rationalistischen Wissenschaftsideals. Mit Intuition, Sinnen und Empfindungen trachtet er die Welt zu durchdringen und die grundlegenden schöpferischen Kräfte zu erkennen. Hamann versucht, den Leser zu engagierter und prüfender Lektüre zu bewegen. Deshalb bietet er kein fertiges Endprodukt, das einfach konsumiert werden kann. Hamann erwartet eine Lesehandlung, die „die fehlenden Noten zu ergänzen vermag und so im Suchen, Nachschlagen und Finden einen eigenen Erkenntnisprozeß durchläuft.“[23] Seine Schriften ziehen viele Register der gelehrten Kritik und der Philologie.[24] In seinem Briefwechsel pflegte er eine deutlichere und einfachere Art der Darstellung.

Sokratisches Nichtwissen

Hamann erhebt die Subjektivität des Genies über den kritisch denkenden Kopf. Die aufklärerische Vernunftautonomie lehnt Hamann ab. Während die Aufklärung der Erkenntnis optimistisch begegnet, betrachtet er die Wirklichkeit skeptischer und ist zugleich offener für das Geheimnis. Der Glaube entspricht ihm eher als das rationale Wissen. Überzeugt davon, dass sich unsere seelischen Regungen in einem Halbdunkel abspielen, bedient sich Hamann einer teilweise schwer verständlichen Sprache. Er verknüpft das Motto des Orakels von Delphi „Erkenne dich selbst!“ mit der Maxime des Sokrates „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ und verlangt vom schöpferischen Menschen die „Herzwärme der Willkür“. Hamann analysiert die Unwissenheit des Sokrates als radikale Selbsterkenntnis, Empfindung und Glaube. Das sokratische Nichtwissen sei kein Werk der Vernunft und so wenig wie Schmecken und Sehen auf Gründe gestützt. Die Kehrseite der Unwissenheit des Sokrates sei sein Daimonion. Sokrates könne sein Daimonion nicht beschreiben. Er sei begnadet, habe aber seine Schöpferkraft nicht unter Kontrolle. Er verführe seine Mitbürger zu einer verborgenen Wahrheit. Sokrates respektiere sein Daimonion als kritische Instanz und betrachte es mit Gottesfurcht. Wissensdünkel sei abzulegen und das neue Leben müsse der Gottesliebe folgen. In der gnädigen Hinwendung Gottes eröffne sich ein neuer schöpferischer Freiheitsraum für den Menschen. Wahre Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis seien nicht voneinander zu lösen.

„Hieraus sieht man, wie nothwendig unser Selbst in dem Schöpfer desselben gegründet ist, daß wir die Erkenntnis unserer Selbst nicht in uns[erer] Macht haben, daß um den Umfang desselben auszumäßen, wir biß in den Schoß der Gottheit dring[en] müssen, die allein d[as] ganze Geheimnis uns[eres] Wesens bestimmen und auflösen kann. […] Gott und mein Nächster gehören also zu meiner Selbsterkenntnis, zu meiner Selbstliebe.“

Johann Georg Hamann[25]

Gott als Schriftsteller

Für Hamann ist Gott ein Schriftsteller und es offenbart sich die Poesie Gottes in den Büchern der Natur und der Geschichte. Vernunft sei Sprache (λόγος). „Jede Erscheinung der Natur war ein Wort – das Zeichen, Sinnbild und Unterpfand einer neuen, geheimen, unaussprechlichen, aber desto innigeren Vereinigung, Mittheilung und Gemeinschaft göttlicher Energien und Ideen. Alles, was der Mensch am Anfange hörte, […] war ein lebendiges Wort; denn Gott war das Wort.“[26] Die Poesie Gottes sei die Muttersprache des menschlichen Geschlechts. Ihre Rede sei figürlich. Die Wahrheit und das Wesen der Dinge könnten von den endlichen Geschöpfen nur in Gleichnissen geschaut werden. Sinne und Leidenschaften verstünden nichts als Bilder. Die Bibel sei der Schlüssel zum Buch der Natur und zum Buch der Geschichte. Die Bücher der Natur und der Geschichte seien nichts als Chiffren, verborgene Zeichen, die den Schlüssel nötig haben. Ihre Deutungen seien, gleich wie die der heiligen Schriften, nur menschliche Lesarten eines göttlichen Textes und als solche nie endgültig.

„Rede, daß ich Dich sehe! – Dieser Wunsch wurde durch die Schöpfung erfüllt, die eine Rede an die Kreatur durch die Kreatur ist; denn ein Tag sagts dem andern, und eine Nacht thuts kund der andern. Ihre Losung läuft über jedes Klima bis an der Welt Ende und in jeder Mundart hört man ihre Stimme“

Johann Georg Hamann[27]

Einheit der Gegensätze

Für Hamann umfasst die Einheit der Schöpfung sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft. Die Wirklichkeit insgesamt betrachtet er als eine Einheit von Entgegengesetztem. Wahres Denken und Leben würden erst in dem Absoluten erfüllt, das die Gegensätze und Widersprüche zusammenfallen lässt und damit überwindet. Die coincidentia oppositorum, der Zusammenfall der Gegensätze, ist für Hamann ein faszinierender Gedanke. Er weist ihn in den christlichen Mysterien sowie in der rätselhaften Vereinigung von Körper und Geist, von Sinnlichkeit und Vernunft bzw. von Schicksal und Verantwortung im menschlichen Leben nach. Das Geheimnis der göttlichen Weisheit bestehe gerade darin, Dinge zu vereinigen, die sich einander widersprechen und sich zu vernichten scheinen. Gott offenbare sich gerade im Mysterium des „Widerspruchs am Schandpfahl des Kreuzes“.[28] Die coincidentia oppositorum steht in einem Bezug zur Ironie, die in seinen Schriften vielfach auflebt. Es zeigt sich eine geistige Verwandtschaft mit den Romanen Laurence Sternes, den Hamann schätzte.[29]

Kritik der Aufklärung

Hamann war, ähnlich wie sein Freund Herder, ein aufgeklärter Aufklärungskritiker, der selbst als christlicher Autor wirken wollte.[30] In seiner Kritik der Vernunftkritik Kants lehnte Hamann die strikte Trennung zwischen Sinnlichkeit, durch welche die Gegenstände gegeben werden, und Verstand, durch welche diese gedacht werden, ab. Hamann bezeichnet diese Kritik der Vernunftkritik als Metakritik. Es handelt sich um eine Wortschöpfung Hamanns, die 1784 im Titel seiner Schrift Metakritik über den Purismum der Vernunft erschien und dann von Herder in der Schrift Verstand und Erfahrung. Eine Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft 1799 aufgegriffen wurde.

In der Sprache erblickte Hamann die ursprüngliche Einheit von Sinnlichkeit und Verstand. Weil das ganze Denkvermögen auf Sprache beruhe, gebe uns „die schlechte Busenschlange der gemeinen Volkssprache das schönste Gleichnis für die hypostatische Vereinigung der sinnlichen und verständlichen Naturen“.[31] Vernunft vor Sprache und Geschichte könne es nicht geben. Philosophie ohne Geschichte sei „Grillen und Wortkram“.

„Die erste Reinigung der Philosophie bestand nehmlich in dem theils misverstandenen, theils mislungenen Versuch, die Vernunft von aller Ueberlieferung, Tradition und Glauben daran unabhängig zu machen.“

Johann Georg Hamann[32]

Hamann wirft Kant vor, die Reichweite der Vernunft immer schon im Voraus wissen zu wollen und dadurch die Vernunft auf sich selbst zu beschränken und sie gegenüber dem Neuen und insbesondere der Anrede Gottes unempfänglich zu machen.[33] Vernunft dürfe ihre Abhängigkeit und Endlichkeit nicht verleugnen. Vernunft sei durch Erziehung, Erfahrung und die Sinne vermittelt und damit letztlich geschichtlich. Deshalb werde sie auch von Neigungen und Abneigungen beeinflusst.

„Die Gesundheit der Vernunft ist der wohlfeilste, eigenmächtigste und unverschämteste Selbstruhm, durch den alles zum voraus gesetzt wird, was eben zu beweisen war, und wodurch alle freye Untersuchung der Wahrheit gewaltthätiger als durch die Unfehlbarkeit der römisch-katholischen Kirche ausgeschlossen wird.“

Johann Georg Hamann[34]

Nach Hamann beruht jede Erkenntnis auf Überzeugungen, die selbst nicht mit der Vernunft begründet oder widerlegt werden können. Jeder, der über etwas nachdenkt und dabei etwas versteht, bringe dabei seine eigenen Voraussetzungen ein. Das präge dann auch seine Erkenntnisse.

Rezeption

Søren Kierkegaard

Friedrich Karl von Moser bezeichnete Hamann wegen seiner teilweise dunklen Sprache und in Anspielung auf Hamanns Schrift Die Magi aus dem Morgenlande (1760) als „Magus des Nordens“.[35] Hamann war ein Wegbereiter des Sturm und Drang, als dessen Prophet er bezeichnet worden ist, und der Romantik. Er beeinflusste Herder, Jacobi, Johann Wolfgang Goethe, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Ernst von Lasaulx. Søren Kierkegaard studierte Hamanns Schriften intensiv und entwickelte aus Motiven, die er bei Hamann fand, seine eigene Philosophie. Nachweisbar ist auch ein Einfluss auf Ernst Jünger.[36] Die Schriften Hamanns wurden außerdem in der Sprachphilosophie rezipiert.

In der evangelischen Theologie wirkt Hamanns Bibelverständnis beispielsweise in der Hallenser Tradition biblischer Theologie (Martin Kähler, Julius Schniewind, Otto Michel) und der Erlanger Schule (Johann Christian Konrad von Hofmann, Adolf von Harleß, Hermann Olshausen, Hermann Bezzel u. a.) fort. Hamann vertritt die Verbalinspiration der Bibel, fasst sie aber nicht als Irrtumslosigkeit oder stilistische Vollkommenheit auf. Er nimmt vielmehr die historische Bedingtheit der Bibel ernst, versteht sie aber als Werk des Heiligen Geistes, der „das, was töricht ist vor der Welt“ (1 Kor 1,27 EU), erwählt hat. So ist die Bibel ihm zufolge vom rationalistischen Standpunkt aus durchaus anfechtbar; mit den Augen „eines Freundes, eines Vertrauten, eines Liebhabers“[37] könne man in ihr aber die „Strahlen der himmlischen Herrlichkeit wahrnehmen“.

Friedmar Apel betrachtete die Poetologie Herta Müllers als stark von Hamann beeinflusst und entlieh darum aus Hamanns Aesthetica in nuce für die Zergliederung bzw. für das Zerreißen von Texten den Begriff „Turbatverse“.[38]

Umstritten ist, ob Hamann Irrationalismus nachgesagt werden kann. Diese Auffassung wurde von Isaiah Berlin vertreten.[39] Dagegen wird eingewandt, Berlin übersehe die aufklärerischen Elemente bei Hamann und überhöhe den Irrationalismus zu einer nationalen deutschen Eigenschaft.[40] Unstreitig dürfte sein, dass Hamann die menschliche Natur als wesentlich nicht rational verstand und das, was über die menschliche Vernunft hinausgeht, für bedeutend hielt.

Werke

  • Biblische Betrachtungen, 1758
  • Gedanken über meinen Lebenslauf, 1758/59
  • Sokratische Denkwürdigkeiten, 1759 (Digitalisat und Volltext)
  • Versuch über eine akademische Frage, 1760
  • Aesthetica in nuce, 1760 (siehe Weblinks!)
  • Die Magi aus dem Morgenlande, 1760
  • Vermischte Anmerkungen über die Wortfügung der frz. Sprache, 1761
  • Wolken. Ein Nachspiel Sokrat. Denkwürdigkeiten, 1761
  • Abaelardi Virbii Chimär. Einfälle über den zehnten Theil die Briefe die Neueste Litteratur betreffend, 1761
  • Kreuzzüge des Philologen, 1762 (Sammlung, u. a. Aesthetica in nuce)
  • Essais à la Mosaique, 1762
  • Schriftsteller und Kunstrichter, 1762
  • Leser und Kunstrichter, 1762
  • Des Ritters v. Rosencreuz letzte Willensmeynung über den göttl. u. menschl. Ursprung der Sprache, 1772
  • Neue Apologie des Buchstabens h, 1773
  • Christiani Zacchaei Teleonarchae Prolegomena über die neueste Auslegung der ältesten Urkunde, 1774
  • Versuch einer Sibylle über die Ehe, 1775
  • Konxompax. Fragmente einer apokryph. Sibylle über apokalypt. Mysterien, 1779
  • Golgatha und Scheblimini. Von einem Prediger in der Wüsten, 1784
  • Metakritik über den Purismus der Vernunft, 1784

Werkausgaben:

Briefausgabe

Literatur

  • A. Hagen: Johann Georg Hamann's Grabmal in Münster. In: Neue Preußische Provinzial-Blätter. Band 5, Königsberg 1848, S. 217–225.
  • Rudolf Unger: Hamann und die Aufklärung. Studien zur Vorgeschichte des romantischen Geistes im 18. Jahrhundert. 2 Bände. Niemeyer, Halle/S. 1925.
  • Josef Nadler: Johann Georg Hamann 1730-1788. Der Zeuge des Corpus mysticum. Otto Müller, Salzburg 1949.
  • Georg Baudler: Im Worte sehen. Das Sprachdenken Johann Georg Hamanns. Bouvier, Bonn 1970.
  • Gerhard Nebel: Hamann. Klett, Stuttgart 1973.
  • Wolfgang-Dieter Baur: Johann Georg Hamann als Publizist. De Gruyter, Berlin 1991.
  • Oswald Bayer (Hrsg.): Johann Georg Hamann – „Der hellste Kopf seiner Zeit“. Tübingen 1998.
  • Oswald Bayer: Vernunft ist Sprache. Hamanns Metakritik Kants. Frommann-Holzboog, Stuttgart 2002.
  • Oswald Bayer: Zeitgenosse im Widerspruch. Johann Georg Hamann als radikaler Aufklärer. München 1988.
  • Renate Knoll (Hrsg.): Johann Georg Hamann. 1730–1788. Quellen und Forschungen. Katalog zu den Ausstellungen von Universitätsbibliotheken anlässlich des 200. Todestages von Hamann und des 5. Internationalen Hamann-Colloquiums in Münster in Verbindung mit der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen. Bonn 1988, ISBN 978-3-88557-062-2.
  • Isaiah Berlin: Der Magus in Norden. Johann Georg Hamann und der Ursprung des modernen Irrationalismus. Berlin 1995.
  • John Betz: After Enlightenment: The Post-Secular Vision of J. G. Hamann. Wiley-Blackwell, Oxford 2009, ISBN 978-1-4051-6246-3.
  • Thomas Brose: Johann Georg Hamann und David Hume : Metaphysikkritik und Glaube im Spannungsfeld der Aufklärung. Frankfurt u. a. 2005, ISBN 978-3-631-54517-1.
  • Karl Carvacchi: Biographische Erinnerungen an Johann Georg Hamann, den Magus in Norden. Regensberg, Münster 1855.
  • Liselotte Folkerts: Ein Vorgeschmack des Himmels. Johann Georg Hamann in Münster und dem Münsterland. Münster 2012, ISBN 978-3-643-11337-5.
  • Bernhard Gajek (Hrsg.): Die Gegenwärtigkeit Johann Georg Hamanns. Acta des achten Internationalen Hamann-Kolloquiums an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2002. Lang, Frankfurt am Main 2005.
  • Bernhard Gajek: Ernst Jünger und Johann Georg Hamann. In: Etudes Germaniques. Nr. 51, 1996, S. 677–692.
  • Bernhard Gajek: Ernst Jüngers Hamann Erlebnis. In: Günter Figal, Georg Knapp (Hrsg.): Verwandtschaften. Jünger-Studien. Band 2. Attempo, Tübingen 2003, S. 53–73.
  • Bernhard Gajek (Hrsg.): Johann Georg Hamann und England. Hamann und die englischsprachige Aufklärung Acta des Siebten Internationalen Hamann-Kolloquiums zu Marburg/Lahn 1996. Lang, Frankfurt a. M. 1999.
  • Gwen Griffith Dickson: Johann Georg Hamann's Relational Metacriticism (contains English translations of Socratic Memorabilia, Aesthetica in Nuce, a selection of essays on language, Essay of a Sibyl on Marriage and Metacritique of the Purism of Reason); De Gruyter, Berlin u. a. 1995. ISBN 3-11-014437-9.
  • Heinzpeter Hempelmann: Gott – ein Schriftsteller. Johann Georg Hamann über die End-Äußerung Gottes ins Wort der Heiligen Schrift und ihre hermeneutischen Konsequenzen. Brockhaus, Wuppertal 1988. ISBN 3-417-29341-3.
  • Internationales Hamann-Colloquium (Hrsg.): Johann Georg Hamann. Acta des Internationalen Hamann-Colloquiums in Lüneburg 1976. Frankfurt 1979, ISBN 978-3-465-01319-8.
  • Anja Kalkbrenner: Anthropologie und Naturrecht bei Johann Georg Hamann. V&R Academic, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8471-0493-3.
  • Herbert Klauser: Hamann und die Kunst, Wien 1938, OCLC 18840122 (Dissertation Universität Wien 1938, 95 Seiten).
  • Elisabeth Leiss: Sprachphilosophie. De Gruyter, Berlin, New York 2009, S. 119–124.
  • Helgo Lindner: Hamann über Bibel und Offenbarung, in: ders., Biblisch…. Gesammelte Aufsätze. Gießen 2006, S. 75–84.
  • Helgo Lindner: J.G. Hamann. Aufbruch zum biblischen Denken in der Zeit der Aufklärung. Brunnen Verlag, Gießen 1988. ISBN 3-7655-9054-1.
  • Johannes von Lüpke: Menschlich und göttlich zugleich. Johann Georg Hamanns Beiträge zu einer theologischen Lehre vom Menschen im Gespräch mit Goethe und Nietzsche, Habilitationsschrift (masch.) Tübingen 1992.
  • Jürgen Manthey: Gegen den Absolutismus der Vernunft (Johann Georg Hamann), in ders.: Königsberg. Geschichte einer Weltbürgerrepublik. München 2005, ISBN 978-3-423-34318-3, S. 171–201.
  • Ulrich Moustakas: Urkunde und Experiment. Neuzeitliche Naturwissenschaft im Horizont einer hermeneutischen Theologie der Schöpfung bei Johann Georg Hamann. De Gruyter, Berlin 2003.
  • Gerhard Nebel: Hamann. Stuttgart 1973.
  • Angelo Pupi: Johann Georg Hamann. 6 Bde. Vita e Pensiero, Milano 1988–2004. ISBN 88-343-1760-2 ISBN 978-88-343-1760-0 ISBN 88-343-1773-4 ISBN 978-88-343-1773-0 ISBN 88-343-0082-3 ISBN 978-88-343-0082-4 ISBN 88-343-0581-7 ISBN 978-88-343-0581-2.
  • Christina Reuter: Autorschaft als Kondeszendenz. Johann Georg Hamanns erlesene Dialogizität (= Theologische Bibliothek Töpelmann. Band 132). De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 978-3-11-018380-1 (Dissertation Universität Zürich 2004, 311 Seiten).
  • Andre Rudolph: Figuren der Ähnlichkeit. Johann Georg Hamanns Analogiedenken im Kontext des 18. Jahrhunderts. Niemeyer, Tübingen 2006.
  • Hansjörg Alfred Salmony: Johann Georg Hamanns metakritische Philosophie. Zollikon 1958.
  • Susanne Schulte (Hrsg.): Ohne Wort keine Vernunft – keine Welt. Bestimmt Sprache Denken? Schriftsteller und Wissenschaftler im Wortwechsel mit Johann Georg Hamann. Waxmann, Münster 2011.
  • Eckhard Schumacher: Die Ironie der Unverständlichkeit. Johann Georg Hamann, Friedrich Schlegel, Jacques Derrida, Paul de Man. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000.
  • Martin Seils: Theologische Aspekte zur gegenwärtigen Hamann-Deutung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1957
  • Martin Seils: Wirklichkeit und Wort bei Johann Georg Hamann (= Arbeiten zur Theologie, Heft 6). Calwer Verlag, Stuttgart 1961 (Neudruck in: Johann Georg Hamann. Hrsg. v. Reiner Wild, Darmstadt 1978, S. 314–339 (= Wege der Forschung, Band 511))
  • Martin Seils: Schürze von Feigenblättern. Kritisch herausgegeben und erklärt. In: Johann Georg Hamann. Mysterienschriften (= Johann Georg Hamanns Hauptschriften erklärt, Bd. 5). Verlag Gerd Mohn, Gütersloh 1962. S. 263–372
  • Martin Seils: Zeugenschaft und Zeitkritik. Johann Georg Hamanns Beitrag zum Selbstverständnis des Jahrhunderts der Aufklärung (= Universitätsreden, Heft 1). Duncker & Humblot, Berlin 1983
  • Martin Seils: Johann Georg Hamann und die Königsberger Universität. In: Joseph Kohnen: Königsberg-Studien. Beiträge zu einem besonderen Kapitel der deutschen Geistesgeschichte des 18. und angehenden 19. Jahrhunderts. Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 1998, S. 15–35
  • Martin Seils: Luther und Hamann. In: Christian Danz, Rochus Leonhardt: Erinnerte Reformation. De Gruyter, Berlin, New York 2008, S. 41–73
  • Martin Seils: Johann Georg Hamann. In: Grundriß der Geschichte der Philosophie. Bd. 5/1. Schwabe Verlag, Basel 2014, S. 538–547, 621–623
  • Harry Sievers: Johann Georg Hamanns Bekehrung. Ein Versuch, sie zu verstehen (= Studien zur Dogmengeschichte und Systematischen Theologie. Band 24.) Zürich 1969.
  • Helmut Weiß: Johann Georg Hamanns Ansichten zur Sprache. Versuch einer Rekonstruktion aus dem Frühwerk. Münster 1990.
  • Reiner Wild (Hrsg.): Johann Georg Hamann. (= Wege der Forschung. Band 511) WBG, Darmstadt 1978.
  • Woth: Biographische Skizze Hamann's. In: Archiv für vaterländische Interessen. Neue Folge, Jahrgang 1845, Marienwerden 1845, S. 98–123.
  • Karlfried GründerHamann, Johann Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 573–577 (Digitalisat).
  • Hugo DelffHamann, Johann Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 10, Leipzig 1879, S. 456–468.
  • Friedrich Wilhelm BautzHamann, Johann Georg In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 496–500.
  • Hans Steinacker: „Ich fraß umsonst, ich soff umsonst“. In: LEBENSLAUF 02/2018 S. 36–39.
  • Till Kinzel: Johann Georg Hamann, Zu Leben und Werk. Karolinger Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-85418-191-0.

Weblinks

Commons: Johann Georg Hamann - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikisource: Johann Georg Hamann – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Aus Paul Ortwin Rave: Das Geistige Deutschland im Bildnis. Das Jahrhundert Goethes. Berlin 1949.
  2. Kanzler F. von Müller, Unterhaltung mit Goethe, 18 Dezember 1823, nachgewiesen in: Ernst Lautenbach, Lexikon Goethe-Zitate, 2004, S. 448
  3. Stich, in: Johann Caspar Lavater, Physiognomische Fragmente, 1775–1778
  4. Johann Georg Hamann, Johann Gotthelf Lindner u. a. (Hrsg.), Daphne. Nachdruck der von Johann Georg Hamann, Johann Gotthelf Lindner u. a. herausgegebenen Königsberger Zeitschrift (1749–1750). Mit einem Nachwort von Joseph Kohnen. Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, Bd. 5. Lange, Frankfurt am Main 1991
  5. Christoph Meineke: „Die Vortheile unserer Vereinigung“: Hamanns Dangeuil-Beylage im Lichte der Debatte um den handeltreibenden Adel In: Beetz, Manfred / Rudolph, Andre (Hrsg.). Johann Georg Hamann: Religion und Gesellschaft (2012), S. 46 ff.
  6. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. II, Nachdruck 1999, S. 39 f.
  7. Dies ergibt sich insbesondere aus einem Brief Hamanns an Kant vom 27. Juli 1759
  8. Johann Georg Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. II, Nachdruck 1999, S. 57 ff.
  9. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. II, Nachdruck 1999, S. 73
  10. Georg Baudler: Im Worte sehen. Das Sprachdenken Johann Georg Hamanns. Bouvier, Bonn 1970, S. 70 ff
  11. Friedrich von Roth, Hamann's Schriften, Bd. VII, Reimer, Berlin 1821, S. 131
  12. Rudolf Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker, 1979, S. 375
  13. Archivlink (Memento vom 19. August 2012 im Internet Archive)
  14. Rudolf Rocholl: Johann Georg Hamann. 1869, in: Reiner Wild (Hrsg.), Johann Georg Hamann, 1978, S. 91–118
  15. Oswald Bayer, Hamann, Artikel in: TRE Bd. 14, 1993, S. 395
  16. Georg Baudler: Im Worte sehen. Das Sprachdenken Johann Georg Hamanns, 1970, S. 72
  17. Vgl. Georg Baudler 1970, S. 75; Zitat nach Josef Nadler: Johann Georg Hamann. Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, Bd. I, Tagebuch eines Christen, 1949
  18. Vgl. Georg Baudler 1970, S. 75; Zitat nach Walther Ziesemer, Arthur Henkel (Hrsg.): Johann Georg Hamann. Briefwechsel. Bd. I, 1751–1759. Wiesbaden 1955, S. 335
  19. Gerhard Nebel, Hamann, 1973, S. 57
  20. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. IV, Nachdruck 1999, S. 424
  21. Friedrich von Roth, Hamann's Schriften, Bd. I, Reimer, Berlin 1821, S. 497
  22. Johann Georg Hamann Briefwechsel. Band I, hrsg. von Walther Ziesemer und Arthur Henkel, S. 378
  23. Wolfgang-Dieter Baur, Johann Georg Hamann als Publizist, 1991, S. 334
  24. Volker Hoffmann: Johann Georg Hamanns Philologie. Hamanns Philologie zwischen enzyklopädischer Mikrologie und Hermeneutik. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1972, ISBN 3-17-235021-5.
  25. Johann Georg Hamann, Brocken, 1758, in: Londoner Schriften, hrsg. von Oswald Bayer und Bernd Weißenborn, 1993, S. 409 f.
  26. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. III, Nachdruck 1999, S. 32
  27. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. II, Nachdruck 1999, S. 198
  28. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. III, Nachdruck 1999, S. 223
  29. Bernhard Gajek, Johann Georg Hamann und England, 1999, S. 81
  30. Vgl. zu dieser Selbsteinschätzung insbesondere seine unvollendete Schrift Entkleidung und Verklärung.
  31. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. III, Nachdruck 1999, S. 287
  32. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. III, Nachdruck 1999, S. 284
  33. Vgl. O. Bayer, Hamanns Metakritik Kants, 2002, S. 140 f.
  34. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. III, Nachdruck 1999, S. 189
  35. Lat. für Magier (persischer Priester), Weiser, Wahrsager. Friedrich Karl von Moser in seinem offenen Brief Treuherziges Schreiben eines Layen-Bruders im Reich an den Magum im Norden oder doch in Europa, 1762, in: ders., Gesammelte moralische und politische Schriften. Bd. 1, 1763, S. 503
  36. Vgl. Ernst Jünger, Das Abenteuerliche Herz, zweite Fassung von 1938.
  37. Vgl. J. G. Hamann, Sämtliche Werke, hrsg. von Josef Nadler, Bd. II, Nachdruck 1999, S. 171
  38. Friedmar Apel: Turbatverse. Ästhetik, Mystik und Politik bei Herta Müller. In: Akzente, Zeitschrift für Literatur. 44. Jahrgang, Heft 2 (April 1997). Hanser, München, S. 113–126
  39. Isaiah Berlin, Der Magus in Norden. Johann Georg Hamann und der Ursprung des modernen Irrationalismus. Berlin 1995
  40. Timo Günther, Mythos und Irrationalismus. Isaiah Berlins Blick auf Hamann, in: R. Görner u. a. (Hrsg.), In the Embrace of the Swan, Berlin 2010, S. 353; vgl. Wolfgang-Dieter Baur 1991, S. 296, bezeichnet Hamann als nicht irrational: „[…] ohne deshalb obskur, irrational oder esoterisch zu sein“. Reiner Wild meint, dass es ein Missverständnis sei, Hamanns Aufklärungskritik als Irrationalismus zu deuten, vgl. ders., Hamann, Artikel in: Walter Killy, Literaturlexikon, Bd. 4, 1989, S. 492