Liberale Anthroposophie und Tensor: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Michael.heinen-anders
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
Unter dem wohlklingenden Namen '''Liberale Anthroposophie''' kommt neuerdings eine Denkrichtung aus dem Hause der [[Info 3]]-Redaktion daher, welche Aussagen [[Rudolf Steiner]]s immer mehr aufweicht, um auch intellektualistisch anschlußfähig an neuere akademische Denkrichtungen zu sein, wie die [[Rassismus]]- und [[Antisemitismus]]-Forschung, den [[Gender-Mainstream]]-Lifestyle, die religiöse Indifferenz eines "[[Weltethos]]", den [[Ken Wilber]]ismus, den [[Utilitarismus]] und [[Hedonismus]] sowie ähnliche Preziosen mehr.
[[Datei:Components stress tensor.svg|mini|hochkant=1.2|Der Spannungstensor von Cauchy in schematisch-räumlicher Darstellung]]
So wird [[Rudolf Steiner]]s Geistesforschung zurechtgestutzt und als im wesentlichen nicht neue Interpretation und Wiedergabe längst publizierter akademischer und historischer Texte dargestellt. Der ureigene Beitrag aus Steiners originärer Geistesforschung wird dabei auf eine Vermengung der Resultate des Deutschen [[Idealismus]] und europäischer [[Mystik]] verengt. "Helmut Zander geht zweifelsohne zutreffend davon aus, dass die Steiner-Interpretation individualisiert und pluralisiert werde – in rein selektiver Aneignung, vermischt mit anderen esoterischen Weltanschauungen oder durch die Sprachgrenzen einer sich globalisierenden anthroposophischen Gemeinde. Ich meine zusätzlich, dass man – für den deutschsprachigen Raum – aber durchaus ideologische Konturen sehen kann, in denen sich so manche „Individualisierung“ und „Pluralisierung“ einpendelt. Die Alternative lautet nicht: orthodoxe Anthroposophie oder irgendwie geartete Erosion. Die „liberale“ Anthroposophie, die sich als solche von den traditional-anthroposophischen Dogmen loslöst, ist nicht mit dem Unsichtbarwerden von Anthroposophie identisch. Sondern hier formen sich ganz eigene Dogmen: Betont wird ein verkitschtes Steinersches „Frühwerk“, das als einzige legitime Urteilsgrundlage für die gesamte Steinerdeutung gelten soll. Ferner werden die höheren Wesen und Welten Steiners als Bilder und Veranschaulichungen ins Subjekt hineingelegt. Schließlich werden so auch Steiners Selbstdeutungen relativiert: Aus dem „[[Mysterium von Golgatha]]“ werden biographisch-psychologische Phasen des Gurus gemacht." (https://waldorfblog.wordpress.com/2015/01/12/anthroposophische-reformation/ ) Diese Vorgehensweise kommt einer Einsargung der Anthroposophie gleich, wie [[Pietro Archiati]] in seinem Werk „Der Intellektualismus und die Anthroposophie. Eine Einführung in die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners“ (Rudolf Steiner Ausgaben, Bad Liebenzell, 4. erweiterte Auflage 2014), kritisch anmerkt. Eine Verintellektualisierung der Anthroposophie, ja mehr noch, auch die Loslösung des Wesens [[Anthroposophia]] von der Anthroposophischen Gesellschaft droht, indem von dieser solche Fehlentwicklungen unkritisch gefördert werden. Die neue [[SKA]] liegt genau in dieser Richtung.
[[Datei:Epsilontensor.svg|mini|hochkant=1.2|Das dreidimensionale [[Wikipedia:Levi-Civita-Symbol|Levi-Civita-Symbol]] (auch ''Epsilontensor'' oder ''Permutationssymbol'' genannt) als Beispiel für einen einfachen dreistufigen Tensor.]]


"(Jens) Heisterkamp ist ein Vorreiter derer, die sich bewusst und kraftvoll von Steiner distanzieren. Man kann sagen: Sie stellen sich auf seine Schultern und treten ihn in den Schlamm. So sei zum Beispiel neben vielem anderen Steiners „sprachliche Diktion“ heute überholt. Aber natürlich darf auch der übliche Seitenhieb auf Steiners „Rassismus“ nicht fehlen: Es gelte, „den zeitlichen Abstand zu einer Gründerfigur aus der Spätkolonialzeit“ ins Bewusstsein zu rufen. Gleichzeitig beruft er sich aber auf den „Humanismus und Individualismus in Steiners Denken“." (http://www.holger-niederhausen.de/index.php?id=951 )
Ein '''Tensor''' (von [[lat.]] ''tendere'' „spannen“) ist eine [[Algebra|algebraische]] Verallgemeinerung der [[Mathematik|mathematischen]] Begriffe von [[Skalar]], [[Vektor]] und [[Matrix (Mathematik)|Matrix]]. Im heute gebräuchlichen, erstmals von dem deutschen Physiker [[Wikipedia:Woldemar Voigt|Woldemar Voigt]] geprägten Sinn<ref>Woldemar Voigt: ''Die fundamentalen physikalischen Eigenschaften der Krystalle in elementarer Darstellung'', Verlag von Veit & Comp., Leipzig 1898 [https://archive.org/details/bub_gb__Ps4AAAAMAAJ/page/n0 archive.org]</ref> versteht man darunter eine [[multilineare Abbildung]] von Skalaren, Vektoren und Tensoren auf einen resultierenden Tensor.  


"Eine konkrete geistige (Welt) mit realen Wesen wird ... einfach nicht mehr ertragen. Ebenso wenig aber eine konkrete Geschichte, die neben der Bewusstseinsgeschichte sehr wohl immer bestimmte Völker kannte, die jeweils spezifische Impulse in die Menschheitsentwicklung einfließen ließen. Aber all dies ist ja „diskriminierend“ – und die Existenz höherer geistiger Wesenheiten wäre ja ebenfalls „diskriminierend“. Bottom-up ist das Stichwort: Nichts außer dem Menschen und einem abstrakten „Geist“. Unter diesen Prämissen fühlt sich das „post-post-moderne“ Bewusstsein wieder wohl..."
Der '''Rang''' bzw. die '''Stufe''' eines Tensors gibt dessen [[Dimension]]alität an. So hat etwa ein Skalar den Rang 0, ist also ein Tensor 0-ter Stufe. Ein Vektor hat entsprechend den Rang 1, eine Matrix den Rang 2 usw. Ein klassisches Beispiel für einen Tensor zweiter Stufe ist der von [[Wikipedia:Augustin-Louis Cauchy|Augustin-Louis Cauchy]] eingeführte '''Spannungstensor''' <math>\boldsymbol{\sigma}</math>, der in Matrixschreibweise wie folgt angegeben werden kann:
"Letztlich dekonstruiert Heisterkamp in seinem Eifer für eine neue New-Age-Anthroposophie im Zeichen Ken Wilbers sogar die zentrale Idee der Reinkarnation..."
"Damit sind wir fast bei der völligen Leugnung des individuellen Geistes angekommen – dem eigentlichen Geheimnis des Christentums. Heisterkamp erweist sich wie die meisten New-Age-Anhänger als Vertreter derjenigen arabistischen Anschauung, die den individuellen Geist allenfalls zeitweise gelten ließen, ihn nach dem Tod aber wieder in den All-Geist zurückkehren wissen wollten. Die Individualität und ihre Ewigkeit wird ausgelöscht. An ihre Stelle tritt ein abstraktes „anthropisches Prinzip“ und ein abstraktes, seichtes Gerede von einem „schöpferischen Spiel entwickelter, reifer und immer umfassender werdender Individuen…“" (http://www.holger-niederhausen.de/index.php?id=951 )


<div style="margin-left:20px">
<math>
\boldsymbol{\sigma}
=
\begin{pmatrix}
\sigma_{x}&\tau_{xy}&\tau_{xz}\\
\tau_{yx}&\sigma_{y}&\tau_{yz}\\
\tau_{zx}&\tau_{zy}&\sigma_{z}
\end{pmatrix}
=
\begin{pmatrix}
\sigma_{11}&\sigma_{12}&\sigma_{13}\\
\sigma_{21}&\sigma_{22}&\sigma_{23}\\
\sigma_{31}&\sigma_{32}&\sigma_{33}
\end{pmatrix}
</math>
</div>


Rudolf Steiner selbst wies auf die drohende Gefahr bereits 1919 hin:
Der Spannungstensor bildet einen Normalvektor <math>\hat n</math> auf den entsprechenden Spannungsvektor <math>\vec T^{\hat n}</math> ab:
{{Zitat|Text="Es könnte möglich sein, daß sich einmal die Anthroposophie von der Anthroposophischen Gesellschaft lösen müßte. Es dürfte nicht sein, aber die Möglichkeit dazu wird bestehen.
Wenn ich einmal nicht mehr da bin, wird eine Verintellektualisierung der anthroposophischen Geisteswissenschaft kommen. Das ist eine große Gefahr. Denn das bedeutet die Stagnation der ganzen Bewegung."| Quelle= Rudolf Steiner, zitiert nach Adelheid Petersen | ref=<ref>Rudolf Steiner über Vortragstätigkeit und Zweigarbeit. In: Erika Beltle/Kurt Vierl (Hg.): Erinnerungen an Rudolf Steiner, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2001, Seite 237</ref>}}.


== Quellen ==
:<math>\vec T^{(\hat n)}=\boldsymbol{\sigma} \cdot\hat n</math>
<references/>


[[Kategorie:Wissenschaft]][[Kategorie:Bildung]]
== Einsteinsche Summenkonvention ==
 
Die '''Summenkonvention''' wurde 1916 von [[Albert Einstein]] in seiner grundlegenden Arbeit über die [[Allgemeine Relativitätstheorie]] eingeführt, um die in der Tensorrechnung häufig vorkommende Summenbildung in vereinfachter übersichtlicherer Form anzuschreiben<ref>[[Albert Einstein]]: ''Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie.'' In: ''Annalen der Physik.'' 4. Folge, Bd. 49 = 354. Bd. der ganzen Reihe, Nummer&nbsp;7 (1916), S. 770–822, {{doi|10.1002/andp.19163540702}}</ref>. So lässt sich beispielsweise das [[Matrixprodukt]] zweier quadratischer <math>n \times n</math>-Matrizen <math>A</math> und <math>B</math>
 
:<math>(A \cdot B)_{ij} = \sum_{k=1}^n A_{ik} \cdot B_{kj}</math> vereinfacht wie folgt anschreiben: <math>(A \cdot B)_{ij} = A_{ik} \cdot B_{kj}</math>
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Tensor}}
* {{WikipediaDE|Spannungstensor}}
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
[[Kategorie:Algebra]]

Version vom 13. Oktober 2018, 14:42 Uhr

Der Spannungstensor von Cauchy in schematisch-räumlicher Darstellung
Das dreidimensionale Levi-Civita-Symbol (auch Epsilontensor oder Permutationssymbol genannt) als Beispiel für einen einfachen dreistufigen Tensor.

Ein Tensor (von lat. tendere „spannen“) ist eine algebraische Verallgemeinerung der mathematischen Begriffe von Skalar, Vektor und Matrix. Im heute gebräuchlichen, erstmals von dem deutschen Physiker Woldemar Voigt geprägten Sinn[1] versteht man darunter eine multilineare Abbildung von Skalaren, Vektoren und Tensoren auf einen resultierenden Tensor.

Der Rang bzw. die Stufe eines Tensors gibt dessen Dimensionalität an. So hat etwa ein Skalar den Rang 0, ist also ein Tensor 0-ter Stufe. Ein Vektor hat entsprechend den Rang 1, eine Matrix den Rang 2 usw. Ein klassisches Beispiel für einen Tensor zweiter Stufe ist der von Augustin-Louis Cauchy eingeführte Spannungstensor , der in Matrixschreibweise wie folgt angegeben werden kann:

Der Spannungstensor bildet einen Normalvektor auf den entsprechenden Spannungsvektor ab:

Einsteinsche Summenkonvention

Die Summenkonvention wurde 1916 von Albert Einstein in seiner grundlegenden Arbeit über die Allgemeine Relativitätstheorie eingeführt, um die in der Tensorrechnung häufig vorkommende Summenbildung in vereinfachter übersichtlicherer Form anzuschreiben[2]. So lässt sich beispielsweise das Matrixprodukt zweier quadratischer -Matrizen und

vereinfacht wie folgt anschreiben:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Woldemar Voigt: Die fundamentalen physikalischen Eigenschaften der Krystalle in elementarer Darstellung, Verlag von Veit & Comp., Leipzig 1898 archive.org
  2. Albert Einstein: Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie. In: Annalen der Physik. 4. Folge, Bd. 49 = 354. Bd. der ganzen Reihe, Nummer 7 (1916), S. 770–822, doi:10.1002/andp.19163540702