Frankreich

Aus AnthroWiki
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Frankreich}} (amtlich Französische Republik, französisch République française Kurzform (la) France ist ein demokratischer, interkontinentaler Einheitsstaat in Westeuropa mit Überseeinseln und -gebieten auf mehreren Kontinenten. Metropolitan-Frankreich, d. h. der europäische Teil des Staatsgebietes, erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum Ärmelkanal und zur Nordsee sowie vom Rhein bis zum Atlantischen Ozean. Sein Festland wird wegen seiner Landesform als Hexagone (dt: Sechseck) bezeichnet. Frankreich ist flächenmäßig das größte Land der Europäischen Union und hat (nach Russland und der Ukraine) das drittgrößte Staatsgebiet in Europa. Paris ist die Hauptstadt und als Agglomeration mit dem Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und den umliegenden Gebieten der Region Île-de-France größter Ballungsraum des Landes vor Lyon, Marseille, Toulouse und Lille.

Im 17. und 18. Jahrhundert hatte Frankreich eine europäische Führungsrolle und Vormachtstellung inne. Bedeutend war die politische und kulturelle Ausstrahlung: Die Hofhaltung Ludwigs XIV. wurde zum Vorbild absolutistischer Staaten in ganz Europa und die Französische Revolution mit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte gab zusammen mit Okkupationen durch Napoleon Bonaparte in vielen Ländern den Auftakt zu der immer wieder von Rückschlägen unterbrochenen Entwicklung zur Demokratie. In Übersee baute Frankreich zweimal ein Kolonialreich auf. Das erste umfasste u. a. große Teile Nordamerikas und ging großenteils Mitte des 18. Jahrhunderts im Siebenjährigen Krieg verloren; das zweite mit Schwerpunkt in Afrika war im 19. und frühen 20. Jahrhundert das zweitgrößte der Welt. Im 21. Jahrhundert gilt Frankreich mit Deutschland als treibende Kraft der europäischen Integration.

Die Französische Republik wird in ihrer Verfassung als unteilbar, laizistisch, demokratisch und sozial erklärt.[1] Ihr Grundsatz lautet: „Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk“. Frankreich steht auf Rang 21 des Index der menschlichen Entwicklung (2015) der Vereinten Nationen.[2] Gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt ist es die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Kaufkraft pro Einwohner betrug 2016 19.254 Euro (zum Vergleich: Deutschland 21.879 Euro, Großbritannien 21.141 Euro).[3] Lebensstandard, Bildungsgrad und durchschnittliche Lebenserwartung[4] gelten als hoch. Als meistbesuchtes Land der Welt empfängt Frankreich rund 83 Millionen ausländische Touristen pro Jahr.[5][6]

Frankreich unterhält die drittstärksten Streitkräfte innerhalb der NATO und das größte Heer der Europäischen Union. Es ist eines der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und hatte 2010 als Atommacht die weltweit dritthöchste Anzahl an Kernwaffen.[7] Das Land ist Gründungsmitglied der Europäischen Union und der Vereinten Nationen, Mitglied der Frankophonie, der G7, der G20, der NATO, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Welthandelsorganisation (WTO) und der Lateinischen Union.

Seit den Terroranschlägen am 13. November 2015 in Paris gilt in der Französischen Republik – mit Ausnahme der Überseegebiete – der Ausnahmezustand.

Geographie

Geographie Frankreichs - Artikel in der deutschen Wikipedia

Allgemeines

Topografie Frankreichs

Das „französische Mutterland“ in Europa (auch Metropolitan-Frankreich genannt) hat eine Fläche von 543.965 Quadratkilometern. Es wird wegen seiner Form als Hexagone (Sechseck) bezeichnet.

Als eines der größten Länder Europas weist Frankreich zahlreiche, zum Teil sehr unterschiedlich geprägte Landschaftsformen auf. Das Landschaftsbild wird überwiegend von Ebenen oder Hügeln geprägt. Im Südosten und an der Grenze zur Iberischen Halbinsel ist das Land gebirgig. Hauptgebirge sind die Pyrenäen im Südwesten, das Zentralmassiv im Zentrum der Südhälfte des Landes sowie im Osten (aufgezählt von Norden nach Süden) die Vogesen, der Jura und die Alpen. Der höchste Berg Frankreichs ist der 4810 Meter hohe Mont Blanc in den Alpen; er ist auch der höchste Gipfel in ganz West- und Mitteleuropa.

Frankreich hat Meeresküsten im Süden zum Mittelmeer, im Westen und im Norden zum Atlantischen Ozean, zum Ärmelkanal und zur Nordsee. Es grenzt im Südwesten an Spanien und Andorra, im Norden und im Osten an Belgien, Luxemburg, Deutschland, die Schweiz und Italien sowie im Südosten an Monaco.

Regionen

Region (Frankreich) - Artikel in der deutschen Wikipedia

Frankreich ist in 18 Regionen unterteilt,[8] davon befinden sich 13 in Europa und fünf sind französische Überseegebiete (France d’outre-mer (FOM))Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Mayotte und Réunion. Bis zum 31. Dezember 2015 waren die europäischen Teile Frankreichs in 22 Regionen unterteilt (Frankreich hatte einschließlich der fünf FOM 27 Regionen).

Siehe auch

Literatur

  • Alfred Pletsch, Hansjörg Dongus, Henrik Uterwedde: Frankreich. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik. 2. Auflage. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-11691-7.
  • Alfred Pletsch: Wirtschaftsräumliche Strukturen in Frankreich. In: Adolf Kimmel, Henrik Uterwedde (Hrsg.): Länderbericht Frankreich. BpB, Bonn 2012, ISBN 978-3-8389-0264-7, S. 16–32.[9]
  • Wilfried Loth: Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert. Fischer, Frankfurt 1995, ISBN 3-596-10860-8.
  • Wilfried Loth: Von der 4. zur 5. Republik. In: Adolf Kimmel, Henrik Uterwedde (Hrsg.): Länderbericht Frankreich. BpB, Bonn 2005, ISBN 3-89331-574-8, S. 63–85.[10]
  • Bernhard Schmidt, Jürgen Doll, Walther Fekl, Siegfried Loewe, Fritz Taubert: Frankreich-Lexikon. Schlüsselbegriffe zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Geschichte, Kultur, Presse- und Bildungswesen. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schmidt, Berlin 2006, ISBN 3-503-07991-2.
  • Frankreich. (= Informationen zur politischen Bildung. Heft 285). mit Karten,[11] Bonn 2004. (mit Literatur, Internet-Hinweisen)
  • Adolf Kimmel, Henrik Uterwedde (Hrsg.): Länderbericht Frankreich. Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Lehrbuch. 2., aktualisierte und neu bearbeitete Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14631-9.[12]
  • Andrea Kother: Alltag in Frankreich. Auswandern, leben und arbeiten Conbook Verlag, Meerbusch 2011, ISBN 978-3-934918-79-5.
  • Karl Stoppel (Hrsg.): La France. Regards sur un pays voisin. Eine Textsammlung zur Frankreichkunde. Quellen und Originaltexte, in frz. Sprache, Vokabular. Reclam, Ditzingen 2000. (2., durchgesehene Auflage, Stuttgart 2008. Reclams Universalbibliothek, RUB Nr. 8906, Reihe Fremdsprachentexte)
  • Ludwig Watzal (Verantw.): Frankreich. Themenheft von Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zu „Das Parlament“, 38, Bonn, 17. September 2007 ISSN 0479-611X
  • Robert Picht u. a. (Hrsg.): Fremde Freunde. Deutsche und Franzosen vor dem 21. Jahrhundert. Piper, München 2002, ISBN 3-492-03956-1. (57 Essays von 52 Autoren zu Begriffen der deutsch-französischen Geschichte, Politik, Kultur und Wirtschaft, u. a. Hans Manfred Bock, Freimut Duve, Étienne François)
  • Ernst Hinrichs, Heinz-Gerhard Haupt, Stefan Martens, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller, Charlotte Tacke: Kleine Geschichte Frankreichs. BpB, Bonn 2010, ISBN 978-3-89331-663-2. (Inhalt bis 2005. Erstmals 1994, dann fortlaufend aktualisiert als RUB im Jahr 2000 Nr. 9333, 2006 Nr. 10596 und 2008 Nr. 17057)
  • Günter Liehr: Frankreich – ein Länderporträt. 2., aktualisierte Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86153-728-1.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

<references>


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Frankreich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  1. Article 1. Französische Republik, abgerufen am 31. März 2015 (français).
  2. Human Development Report 2016, S. 198 (PDF; 3 MB).
  3. GfK Kaufkraft Europa 2016
  4. World Population Prospects – The 2006 Revision. (PDF; 3 MB) UN, abgerufen am 4. Oktober 2012 (english).
  5. Die französischen Regionen. Französische Republik, abgerufen am 31. März 2015.
  6. „UNWTO“, abgerufen am 8. Januar 2015.
  7. Federation of American Scientists : Status of World Nuclear Forces. Fas.org, 26. Mai 2010, abgerufen am 4. Oktober 2012 (english).
  8. Code officiel géographique. Documentation. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 2. August 2012 (français).
  9. Auch in der 2. Auflage 2005, siehe Loth.
  10. Nicht in der 3. Aufl. 2012. Außer Loths Essay sind in der 3. Aufl. 2012 (gegenüber 2005) vollständig fortgefallen: Marieluise Christadler zur politischen Kultur; Dietmar Hüser zur Geschichtspolitik und Erinnerungskultur; Patrick Cabanel zu Religion und Laizität; Laurence Barthelmess zum Rechtssystem, dieses taucht nicht einmal mehr als Stichwort Recht im Stichwortverzeichnis auf. Cabanels Beitrag zur Religion steht online in ergänzter Form, nämlich mit zahlreichen Abbildungen und Weblinks.
  11. Auch online bei BpB einsehbar, jedoch ohne die Karten und Bilder.
  12. Stark veränderte Neuauflage 2012 nur bei der Bundeszentrale für politische Bildung, siehe Anmerkung zu Loth zu den entfallenen Essays.