Ordoliberalismus und Lebensbäume (Thuja): Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Ordoliberalismus''' ist ein Konzept für eine [[Wikipedia:Marktwirtschaft|marktwirtschaft]]liche [[Wikipedia:Wirtschaftsordnung|Wirtschaftsordnung]], in der ein durch den [[Staat]] geschaffener [[Wikipedia:Ordnungsrahmen|Ordnungsrahmen]] den ökonomischen [[Wikipedia:Wettbewerb (Wirtschaft)|Wettbewerb]] und die Freiheit der Bürger auf dem Markt gewährleisten soll.<ref>[[Hans-Rudolf Peters]]: ''Wirtschaftspolitik.'' Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 150.</ref>
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Lebensbäume
| Taxon_WissName  = Thuja
| Taxon_Rang      = Gattung
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_WissName  = Cupressoideae
| Taxon2_Rang      = Unterfamilie
| Taxon3_Name      = Zypressengewächse
| Taxon3_WissName  = Cupressaceae
| Taxon3_Rang      = Familie
| Taxon4_Name      = Koniferen
| Taxon4_WissName  = Coniferales
| Taxon4_Rang      = Ordnung
| Taxon5_WissName  = Coniferopsida
| Taxon5_Rang      = Klasse
| Taxon6_Name      = Samenpflanzen
| Taxon6_WissName  = Spermatophytina
| Taxon6_Rang      = Unterabteilung
| Bild            = Thuja occidentalis0.jpg
| Bildbeschreibung = Zweig mit schuppenförmigen Blättern und reife Zapfen des [[Abendländischer Lebensbaum|Abendländischen Lebensbaumes]] (''Thuja occidentalis'').
}}


Das Konzept des Ordoliberalismus wurde im Wesentlichen von der sog. '''Freiburger Schule der Nationalökonomie''' entwickelt, der [[Walter Eucken]], [[Franz Böhm]], [[Leonhard Miksch]] und [[Hans Großmann-Doerth]] angehörten. Erste Ansätze finden sich bereits in dem 1937 erschienenen Heft ''Ordnung der Wirtschaft''. Der Ausdruck Ordoliberalismus wurde jedoch erst 1950 von Hero Moeller<ref>{{Literatur |Autor=Hero Moeller |Jahr=1950 |Titel=Liberalismus |Sammelwerk=Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik |Band=Bd. 162 |Seiten=214–238}}</ref> in Anlehnung an die Zeitschrift ''[[ORDO – Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft]]'' geprägt.<ref>Ralf Ptak: ''Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft: Stationen des Neoliberalismus in Deutschland.'' VS Verlag, 2004, ISBN 3-8100-4111-4, S. 23.</ref> Die Bezeichnung geht auf den Ordo-Gedanken der [[Scholastik|scholastischen]] Hochschultheologie, in damaliger Abgrenzung von der abgeschlossenen [[Wikipedia:Monastisch|klösterlichen]] Theologie zurück (lat. ''ordo'' „Ordnung, [Ritter]Orden“).
'''Lebensbäume''' oder '''Thujen''' (''Thuja'') sind eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Zypressengewächse]] (Cupressaceae) innerhalb der [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] der [[Kiefernartige]]n (Pinales). Es gibt zwei Arten in [[Nordamerika]] und drei im östlichen [[Asien]].


== Prinzipien ==
Die Arten und ihre [[Sorte (Pflanze)|Sorten]], außer dem [[Sichuan-Lebensbaum]] (''Thuja sutchuenensis''), werden allgemein in Kultur genutzt; vor allem der [[Abendländischer Lebensbaum|Abendländische Lebensbaum]] (''Thuja occidentalis'') wird häufig als [[Hecke]]npflanze verwendet.
Der theoretische Ausgangspunkt des Ordoliberalismus waren die Lehren von [[Adam Smith]] und anderen Vertretern der [[Klassische Nationalökonomie|Klassischen Nationalökonomie]]. Der Ordoliberalismus fußt aber auch auf den negativen Erfahrungen sowohl mit dem [[Staatsinterventionismus]] der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts<ref>[[Ulrich van Suntum]]: ''Die Unsichtbare Hand: Okonomisches Denken Gestern Und Heute.'' Ausgabe 3. Springer Verlag 2005, ISBN 3-540-25235-5, S. 263.</ref> als auch mit dem [[laissez-faire]]-Liberalismus.<ref>Hans-Rudolf Peters, ''Wirtschaftspolitik'', Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 3. Auflage. 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 150.</ref> Eine zentrale Wirtschaftsplanung wie im Sowjet- und im NS-Regime lehnte Walter Eucken ab, insbesondere weil mit der Unterdrückung der wirtschaftlichen Freiheit die Unterdrückung auch der politischen Freiheit einhergehe. Zentrales Anliegen war für Eucken eine „menschenwürdige und funktionsfähige Ordnung“, die politische und wirtschaftliche Freiheit vereint.<ref>Klaus-Peter Kruber: ''Theoriegeschichte der Marktwirtschaft''. LIT Verlag Münster, 2002, ISBN 3-8258-6288-7, S. 43.</ref>


Für das Verständnis des Ordoliberalismus muss die Gestaltung der [[Ordnungspolitik|Ordnungsformen]] der Wirtschaft einerseits von der direkten [[Planwirtschaft|Lenkung]] der [[Wirtschaftsprozess]]e andererseits unterschieden werden. Der Ordoliberalismus sieht in einer politisch gesetzten Rahmenordnung, dem ''Ordo'', die Grundlage für funktionierenden [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Wettbewerb]]; aus dem Wirtschaftsprozess selbst könne und solle sich der Staat größtenteils heraushalten. Eucken brachte das Leitbild des Ordoliberalismus auf die Formel: ''Staatliche Planung der Formen – ja; staatliche Planung und Lenkung des Wirtschaftsprozesses – nein''.<ref>Hans-Rudolf Peters: ''Wirtschaftspolitik''. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, ISBN 3-486-25502-9, S.&nbsp;151.</ref> Ziel des Ordoliberalismus ist es, Sozialgedanken und Leistungsprinzip, Ordnungsauftrag und Dezentralismus miteinander auszusöhnen.
== Beschreibung ==


[[Datei:Walter Eucken2.jpg|miniatur|hochkant|''Walter Eucken'': Begründer der Freiburger Schule des Ordoliberalismus]]
''Thuja''-Arten und ihre Sorten wachsen als immergrüne [[Baum|Bäume]] oder [[Sträucher]]. Der mit 53&nbsp;m höchste Baum der Gattung ist die „Quinault Lake Cedar“ nördlich des Quinault Lake in den [[Olympic Mountains]] im Bundesstaat [[Washington (Bundesstaat)|Washington]]. Der Stamm mit einem Stammdurchmesser von 594&nbsp;cm ist hohl, dennoch weist der Baum insgesamt ein Volumen von 500&nbsp;m³ auf. Die schuppenförmigen [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] stehen [[gegenständig]] in vier Reihen an den Zweigen. Sie unterscheiden sich in Flächen- und Kantenblättern und besitzen gelegentlich Öldrüsen.
Eucken entwickelte die Grundprinzipien einer Wettbewerbsordnung, die Effizienz und Freiheit durch das ungehinderte Wirken des Wettbewerbsprozesses garantieren soll.<ref>Heiko Körner: ''Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft''. In: Michael von Hauff (Hrsg.): ''Die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft''. Metropolis-Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-89518-594-6, S. 23 f.</ref> Die konstituierenden Prinzipien der Wettbewerbsordnung sind für Eucken ein funktionsfähiges Preissystem, Freier Zugang zu den Märkten, [[Privateigentum]] an Produktionsmitteln, [[Vertragsfreiheit]], Haftungsprinzip und eine Konstanz der Wirtschaftspolitik. Da Eucken es für unmöglich hielt, eine Wettbewerbsordnung zu verwirklichen, ohne dass der [[Geldwert]] ausreichend stabil ist, ordnete er der Währungspolitik das [[Primat der Politik|Primat]] zu.<ref>Hans-Rudolf Peters: ''Wirtschaftspolitik''. 3., vollst. überarb. und erw. Auflage. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 151 f.</ref> Eine auf die Verwirklichung der Wettbewerbsordnung ausgerichtete Politik müsse die Zusammengehörigkeit der konstituierenden Prinzipien einer solchen Wettbewerbsordnung beachten, ebenso die [[Interdependenz der Ordnungen|Interdependenz der Wirtschaftsordnung]] mit den anderen Lebensbereichen. Die einzelnen Wirtschaftssubjekte sollen für ihr Handeln auch die volle Verantwortung tragen bzw. [[Haftung (Recht)|haften]] (Haftungsprinzip – nach Walter Eucken „Wer den Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen“<ref>[[Jens Weidmann]] Walter-Eucken-Vorlesung 11. Februar 2013 [http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2013/2013_02_11_weidmann.html „Krisenmanagement und Ordnungspolitik“]</ref>). Deshalb kritisieren Teile des Ordoliberalismus die [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|Gesellschaft mit beschränkter Haftung]].<ref>''Freiburger Schule.'' In: [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/freiburger-schule.html ''Gabler Wirtschaftslexikon.'']</ref>


Nach Eucken gibt es Bereiche, in denen die konstituierenden Prinzipien der Wettbewerbsordnung nicht ausreichen, um die Wettbewerbsordnung funktionsfähig zu halten. Er nennt Sozialpolitik, Effizienzbedingte Monopolstellungen, [[Einkommensverteilung]], Arbeitsmärkte und Umweltproblematik.<ref name="Lüder Gerken 2000">Lüder Gerken, Andreas Renner: ''Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens.'' In: Lüder Gerken (Hrsg.): ''Walter Eucken und sein Werk : Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.'' Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 20.</ref> Die vier letztgenannten Bereiche decken sich mit den von Eucken herausgearbeiteten regulierenden Prinzipien. Die zur Durchsetzung der regulierenden Prinzipien erforderlichen Maßnahmen dürfen jedoch nicht durch eine punktuelle Wirtschaftspolitik erfolgen, sondern müssen sich an den Grundsätzen der Wirtschaftsverfassung ausrichten.<ref>Werner Lachmann:  ''Volkswirtschaftslehre 2: Anwendungen.'' Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 1995, S. 45.</ref>
''Thuja''-Arten sind einhäusig ([[monözisch]]), es befinden sich also männliche und weibliche [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]] an einer Pflanze. Die männlichen Zapfen besitzen in der Regel sechs bis zehn (in seltenen Fällen mindestens 4 maximal 16) Mikro[[sporophyll]]e. Jedes Mikrosporophyll besitzt zwei bis vier [[Pollensack|Pollensäcke]]. Die weiblichen Zapfen stehen einzeln endständig an den Zweigen. Sie besitzen vier bis sechs Paare Samenschuppen, von denen nur die mittleren, größeren zwei bis drei Paare [[fertil]] sind. Die kleinen, eiförmigen, ledrigen Zapfen reifen und öffnen sich im gleichen Jahr der [[Bestäubung]]. Jede fertile Samenschuppe besitzt ein bis drei Samen. Die Samen besitzen zwei seitliche, schmale Flügel.


Breiten Raum widmet Eucken den Fragen ''sozialer Sicherheit'' und ''[[Soziale Gerechtigkeit|sozialer Gerechtigkeit]]''. Richtig verstandene Sozialpolitik ist für Eucken in einer Ordnungspolitik aufgehoben, die den Individuen [[Hilfe zur Selbsthilfe]] ermöglicht.<ref>Lüder Gerken, Andreas Renner: ''Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens.'' In: Lüder Gerken (Hrsg.): ''Walter Eucken und sein Werk : Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.'' Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 21 f.</ref><ref>Heiko Körner: ''Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft.'' In: Michael von Hauff (Hrsg.): ''Die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft.'' Metropolis-Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-89518-594-6, S. 18.</ref> ''Effizienzbedingte Monopolstellungen'' d.h. wirtschaftliche Machtkonzentrationen durch Monopole (auch staatliche Monopole), Kartelle und andere Formen der Marktbeherrschung sollen durch den Staat verhindert werden,<ref>Lüder Gerken, Andreas Renner: ''Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens.'' In: Lüder Gerken (Hrsg.): ''Walter Eucken und sein Werk : Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.'' Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 20 f.</ref> z.&nbsp;B. durch ein unabhängiges [[Kartellamt]].<ref name="Lüder Gerken 2000" /> Die sich aus dem Wettbewerb ergebende ''Einkommensverteilung'' bedarf einer ordnungspolitischen Korrektur für Haushalte mit geringem Einkommen, etwa durch eine Einkommensbesteuerung mit [[Steuerprogression|progressivem Tarifverlauf]].<ref name="Lüder Gerken 2000" /> Auf dem ''Arbeitsmarkt'' kann ordnungspolitischer Handlungsbedarf bei einem Absinken des Lohnes unterhalb des Existenzminimums und bei Arbeitslosigkeit entstehen. Diese Probleme seien zwar weitgehend durch optimalen Wettbewerb auf Angebots- und Nachfrageseite zu lösen, unter bestimmten Umständen werden aber [[Mindestlohn|Mindestlöhne]] befürwortet.<ref>Lüder Gerken, Andreas Renner: ''Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens.'' In: Lüder Gerken (Hrsg.): ''Walter Eucken und sein Werk : Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.'' Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 22, 23.</ref> Auch auf den Arbeitsmärkten sollten weder Anbieter noch Nachfrager über monopolistische Machtpositionen verfügen. Den Unterschied zwischen Sachgüter- und Arbeitsmärkten sieht Eucken darin begründet, dass Arbeit keine Ware sei. Um Ausbeutung zu verhindern, müsse der Vermachtung auf den Arbeitsmärkten durch monopolartige Organisationen entgegengewirkt werden. Diese Forderung richtete Eucken sowohl an die Arbeitgeberseite wie die Gewerkschaften. Gewerkschaften würden dann zu problematischen Machtkörpern, wenn sie die Löhne über den Wettbewerbslohn hinaus zu treiben suchen oder die Beweglichkeit der Arbeiter beeinträchtigen.<ref>Hans-Rudolf Peters: ''Wirtschaftspolitik.'' 3., vollst. überarb. und erw. Auflage. Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-25502-9, S. 156 f.</ref> Gewerkschaften erfüllten jedoch dort eine wichtige Funktion, wo sie die Ungleichheit der Marktpositionen der Arbeiter und Unternehmer ausgleichen.<ref>Lüder Gerken, Andreas Renner: ''Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens.'' In: Lüder Gerken (Hrsg.): ''Walter Eucken und sein Werk : Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.'' Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 22 f.</ref> In der ''Umweltpolitik'' wird staatliches Eingreifen als notwendig angesehen, um die [[Externe Effekte|externen Effekte]] zu begrenzen.<ref>Lüder Gerken, Andreas Renner: ''Die ordnungspolitische Konzeption Walter Euckens.'' In: Lüder Gerken (Hrsg.): ''Walter Eucken und sein Werk : Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.'' Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 23.</ref>
Die Keimlinge besitzen zwei Keimblätter ([[Kotyledonen]]).


Die maßgeblich von [[Ludwig Erhard]] im Nachkriegsdeutschland eingeführte Wirtschaftspolitik orientierte sich einerseits an Müller-Armacks Leitbild [[Soziale Marktwirtschaft]], andererseits an von Eucken aufgestellten ordoliberalen Leitlinien.<ref>Horst Friedrich Wünsche: ''Soziale Marktwirtschaft als Politik zur Einführung von Marktwirtschaft''. In Ludwig Erhard-Stiftung (Hrsg.): ''Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft, Band 3: Marktwirtschaft als Aufgabe''. Gustav Fischer, 1994, ISBN 3-437-40331-1, S. 25.</ref>
== Systematik und Namensgebung ==
[[Datei:Riesen-Lebensbaum.JPG|mini|[[Riesen-Lebensbaum]] (''Thuja plicata'') mit idealisiertem Wuchs in deutscher Parklandschaft (Saarbrücken)]]
[[Datei:Canada, Vancouver Island, East coast, north of Victoria - Tree.gif|mini|[[Riesen-Lebensbaum]] (''Thuja plicata'') in Kanada (Vancouver Island)]]
[[Datei:Thuja plicata 43569.JPG|mini|[[Riesen-Lebensbaum]] (''Thuja plicata'')]]
[[Datei:Thuja standishii.jpg|mini|[[Japanischer Lebensbaum]] (''Thuja standishii'')]]
Der Name „Lebensbaum“ ist im Deutschen wegen seiner weiteren Bedeutungen mehrdeutig (z.&nbsp;B. auch verwendet für [[Scheinzypressen]]<ref name="jagel-dörken 2013">Armin Jagel, Veit Dörken: ''Weihnachtsgrün und Friedhofskoniferen – Bestimmung immergrüner Nadelbäume ohne Zapfen.'' In: ''Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins.'' Band&nbsp;4, 2013, S.&nbsp;208-307 ([http://www.botanik-bochum.de/jahrbuch/Pflanzenportraet_Weihnachtsgruen.pdf botanik-bochum.de] PDF 8,6&nbsp;MB)</ref>) und in seiner Verwendung für die Bezeichnung der Gattung als reiner Buchname anzusehen. Im deutschen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung „Thuja“ weitaus üblicher.


Der Ordoliberalismus hält eine Rahmenordnung für nötig, da der vollständig [[Freier Markt|freie Markt]] dazu tendiere, sich selbst aufzulösen.<ref name="PP">[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ideengeschichte-die-liberalen-und-der-staat-11715508.html Philip Plickert: ''Die Liberalen und der Staat''], [[FAZ.NET]], 21. April 2012.</ref> Anbieter schließen sich zusammen, bilden [[Kartell]]e und sprechen Preise ab. Die Anbieter könnten so den Wettbewerb – und damit die Funktionsfähigkeit des Marktes – einschränken (Vermachtung des Marktes).<ref>Vgl. Walter Eucken: „Es sind also nicht die sogenannten Missbräuche wirtschaftlicher Macht zu bekämpfen, sondern wirtschaftliche Macht selbst.“ zitiert nach [[Walter-Eucken-Archiv]] (Hrsg.): ''Wirtschaftsmacht und Wirtschaftsordnung. Londoner Vorträge zur Wirtschaftspolitik u. zwei Beiträge zur Antimonopolpolitik.'' 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-8258-4804-0.</ref> Der ''Schädigungswettbewerb'' könne ein Übergewicht gegenüber dem ''Leistungswettbewerb'' erlangen. Aus dieser Analyse leitet der Ordoliberalismus Aufgaben des [[Staat]]es und Teile des  Ordnungsrahmens ab. So müsse der Ordnungsrahmen [[Kartell]]- und Wettbewerbs[[gesetz]]e enthalten, [[Markttransparenz]] und freien [[Marktzugang]] fördern.
In der Gattung Lebensbäume (''Thuja'') gibt es fünf Arten:
* [[Koreanischer Lebensbaum]] (''Thuja koraiensis'' {{Person|Nakai}}, [[Synonym (Taxonomie)|Syn.]]: ''Thuja odorata'' {{Person|Doi}})
* [[Abendländischer Lebensbaum]] (''Thuja occidentalis'' {{Person|L.}})
* [[Riesen-Lebensbaum]] (''Thuja plicata'' {{Person|Donn ex D. Don}}, Syn.: ''Thuja gigantea'' {{Person|Nutt.}})
* [[Japanischer Lebensbaum]] (''Thuja standishii'' {{Person|(Gordon) Carriére}})
* [[Sichuan-Lebensbaum]] (''Thuja sutchuenensis'' {{Person|Franch.}})


Da die Idealvorstellung des vollständigen Wettbewerbs (vollständige Konkurrenz) ist dem Ordoliberalismus zufolge in einzelnen Märkten bereits verwirklicht. Maßstab dafür bilden nicht etwa die Anzahl der Akteure auf dem Markt und auch nicht die Homogenität der Güter, sondern ob die Marktakteure machtlos gegenüber der Preisbildung sind (z.B. der Getreidemarkt). Der Ordogedanke bei Eucken richtet sich zuerst auf die bestehenden Ordnungen. Hier finden sich Ordnungsformen die „der Natur der Sache und des Menschen entsprechen“ ....oder eben nicht. Er stellt dies als Morphologie (in Anlehnung an Goethe) dar. Im Zustand vollständiger Konkurrenz befindet sich für ihn der Wirtschaftsprozess im Gleichgewicht. Daher ist diese „Marktform“ anzustreben. Im Gegensatz zum Oligopol oder zum Monopol ist hier niemand in der Lage einen anderen Marktakteur wirtschaftlich zu lenken.
Eine weitere Art, der [[Morgenländischer Lebensbaum|Morgenländische Lebensbaum]] oder auch „Chinesische Thuja“, der früher als ''Thuja orientalis'' hier zugeordnet wurde, wird inzwischen unter dem Namen ''[[Platycladus orientalis]]'' in eine eigene Gattung  ''Platycladus'' gestellt.<ref name="jagel">Armin Jagel, Thomas Stützel: ''Untersuchungen zur Morphologie und Morphogenese der Samenzapfen von Platycladus orientalis (L.) Franco (= Thuja orientalis L.) und Microbiota decussata Kom. (Cupressaceae).'' In: ''Bot. Jahrb. Syst.'' Band&nbsp;123, 2001, S.&nbsp;337–404.</ref><ref name="jagel, doerken">Armin Jagel, Veit Martin Doerken: ''Morphology and morphogenesis of the seed cones of the Cupressaceae – part II: Cupressoideae.'' In: ''Bull. CCP'' 4(2), 2015, S.&nbsp;51-78 ([http://www.cupressus.net/bulletin/09/BullCCP04_2.pdf cupressus.net] PDF 7&nbsp;MB)</ref>


== Der Ordo-Gedanke ==
Die einzelnen Arten der Gattung ''Thuja'' sind unter anderem am aromatischen Duft der zerriebenen schuppenförmigen Blätter unterscheidbar. So duftet ''Thuja koraiensis'' nach Mandelkuchen, ''Thuja plicata'' (sogar schon ohne Zerreiben) nach Ananas, ''Thuja occidentalis'' nach Apfelmus mit Gewürznelken und der Duft von ''Thuja standishii'' erinnert an Zitronenbonbons.
Der Ordo-Gedanke entstammt als „einer der höchsten Symbolwerte […] der scholastischen [[Metaphysik]]“, wie sie insbesondere von [[Thomas von Aquin]] entfaltet wurde.<ref>[[Lüder Gerken]], [[Joachim Starbatty]]: ''Schlesien auf dem Weg in die Europäische Union: Ordnungspolitik der sozialen Marktwirtschaft und christliche Gesellschaftslehre.'' Lucius & Lucius, 2001, ISBN 3-8282-0155-5, S. 23.</ref> In der Literatur ist umstritten, inwieweit die Ordo-Vorstellungen der Freiburger Schule auf diesen geistesgeschichtlichen Wurzeln beruhen. Nils Goldschmidt vom [[Walter Eucken Institut]] (2002), vertritt die Auffassung, dass Euckens Intention die einer „natürlichen, gottgewollten Ordnung“ war.<ref name="Grossekettler">Heinz Grossekettler: ''Walter Euckens Ordnungspolitik im Spiegel der Beiträge diese Bandes und seines Gesamtwerkes.'' In: Ingo Pies, Martin Leschke (Hrsg.): ''Walter Euckens Ordnungspolitik.'' Mohr Siebeck, 2002, ISBN 3-16-147919-X, S. 243 f. (Konzepte der Gesellschaftstheorie, Band 8)</ref><ref>Andreas Renner: ''Der ökonomische Ansatz Walter Euckens.'' In: Helmut Leipold, Ingo Pies, Dieter Cassel (Hrsg.): ''Ordnungstheorie und ordnungspolitik: konzeptionen und Entwicklungsperspektiven.'' Lucius & Lucius Verlag, 2000, ISBN 3-8282-0145-8, S. 13.</ref><ref>[[Lüder Gerken]]: ''Walter Eucken und sein Werk: Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft.'' Mohr Siebeck Verlag, 2000, ISBN 3-16-147503-8, S. 25.</ref> Laut [[Michael Schramm (Theologe)|Michael Schramm]] weise der Begriff des mittelalterlichen „ordo“ zwar auch eine religiöse Verwurzelung auf, Eucken verwende den Begriff jedoch nicht metaphysisch, sondern ökonomisch.<ref>[[Michael Schramm (Theologe)|Michael Schramm]]: ''Eröffnung der Kontingenz gesellschaftlicher Ordnungen.'' In: Ingo Pies (Hrsg.): ''Walter Euckens Ordnungspolitik.'' Mohr Siebeck Verlag, 2002, ISBN 3-16-147919-X, S. 145 f.</ref> [[Heinz Grossekettler]] schließt sich der Auffassung Schramms an, dass Eucken die Aufgabe, eine funktionsfähige und menschenwürdige Wirtschaftsordnung zu entwickeln, der ökonomischen Wissenschaft vorbehalten hätte. Grossekettler weist zudem darauf hin, dass Goldschmidt sich fast ausschließlich auf Zitate Euckens aus dem Zeitraum vor dessen erkenntnistheoretischen Durchbruch 1934 beziehe und er insofern einen Wandel durchgemacht hätte.<ref name="Grossekettler" />


Laut [[Lüder Gerken]] und [[Joachim Starbatty]] hat in der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte vor allem [[Adam Smith]] den Ordo-Gedanken aufgegriffen. Er sah eine natürliche Ordnung, in der Einzelinteressen und das Interesse der Gesellschaft miteinander harmonieren, als vorgegeben an. Diese Idee von einer natürlichen Ordnung hätten die Ordoliberalen aufgegriffen, verstünden diese im Unterschied zu den Klassikern jedoch nicht als eine Ordnung, die sich von selbst einstellt, sondern als eine Ordnung, die bewusst gestaltet werden müsse.<ref>[[Lüder Gerken]], [[Joachim Starbatty]]: ''Schlesien auf dem Weg in die Europäische Union: Ordnungspolitik der sozialen Marktwirtschaft und christliche Gesellschaftslehre.'' Lucius & Lucius, 2001, ISBN 3-8282-0155-5, S. 23–24.</ref>
== Fossile Belege ==
Die nicht häufigen fossilen Vertreter (oder nahen Verwandten) der Gattung Thuja werden zumeist als „''Thuites''“ bezeichnet.<ref name="Gothan-Weyland" /> ''Thuites''-Zweigreste sind bereits aus Ablagerungen der Trias bekannt.<ref>I. A. Dobruskina. ''Triassic Floras of Eurasia.'' In: ''Österreichische Akademie der Wissenschaften Schriftenreihe der Erdwissenschaftlichen Kommissionen'' Nr. 10. New York 1994.</ref> Im [[Tertiär (Geologie)|Tertiär]] waren Vertreter dieser Gattung zweifelsfrei auch in Europa heimisch. Aus dem [[eozän]]en/[[oligozän]]en [[Bernstein#Baltischer Bernstein|Baltischen Bernstein]] sind vier ''Thuites''-Arten beschrieben.<ref name="Weitschat-Wichard1998" /> Auch aus der Lagerstätte des vermutlich überwiegend [[miozän]]en [[Bernsteinvorkommen|Bitterfelder Bernsteins]] sind Einschlüsse von Pflanzenteilen dieser Gattung überliefert.<ref name="Krumbiegel2006" />


Nach Reinhard Blum haben sich die Ordoliberalen nicht nur auf die scholastischen Ordnungsvorstellungen, sondern auch auf ihre wirtschaftstheoretische Anwendung durch die [[Physiokraten]] bezogen.<ref>Reinhard Blum: ''Wirtschaftsordnung II: Wirtschaftsordnungspolitik.'' In: Willi Albers (Hrsg.): ''Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft.'' Band 9, Gustav Fischer, Stuttgart/ New York, 1982, ISBN 3-525-10260-7, S. 151 (vgl. zu den Vorstellungen der Physiokraten auch 149 f.).</ref> Dagegen war Eucken nach [[Ingo Pies]] nicht Anhänger, sondern erklärter Gegner der [[naturrecht]]lichen Konzeption der Physiokraten.
== Verwendung ==
=== Holz ===
Lebensbäume besitzen ein leichtes, rotbraunes [[Kernholz]]. Es ist sehr dauerhaft und wertvoll. Die nordamerikanischen Arten werden forstlich genutzt und unter dem Namen „Red Cedar“ (''Thuja plicata'') und „White Cedar“ (''Thuja occidentalis'') gehandelt. Die Inhaltsstoffe von Lebensbaumholz können Allergien auslösen.<br />
Seit der Nachkriegszeit werden [[Schindel#Hölzer und Haltbarkeit|Holzschindeln]] aus kanadischer Rot- und später auch aus Weißzeder nach Deutschland importiert, die eine bessere Witterungsbeständigkeit als die heimische Lärche aufweisen.
 
=== Naturheilkunde, Toxizität ===
In der [[Naturheilkunde]] wird Thuja zur Behandlung von [[Warze]]n verwendet. Die Lösung wird auf ein Kosmetikpad aufgetragen und dieses auf die Warze gelegt.
 
Insbesondere Zweigspitzen und Zapfen sind durch ein enthaltenes ätherisches Öl giftig und können bei empfindlichen Menschen Hautreizungen verursachen, weshalb das Tragen von Handschuhen beim Schneiden der Pflanze sinnvoll ist. Oral in ausreichender Menge aufgenommen kann das Gift tödlich sein.
 
Immer wieder kommt es zu tödlichen Vergiftungen von Weidetieren, wenn Heckenschnitt mit Thuja auf Weideplätzen entsorgt wird<ref>http://www.spiegel.de/panorama/justiz/pferde-in-thueringen-durch-gruenschnitt-vergiftet-a-968784.html</ref>.
 
=== Zierpflanze ===
Die Beliebtheit der Lebensbäume als [[Zierpflanze]] beruht auf der ausgezeichneten Schnittverträglichkeit. Nach der Anlage einer Hecke ist frühzeitig mit einem Schnitt zu beginnen, wobei die Hecke im Querschnitt an einem Trapez orientiert sein sollte. In der Höhe kann eine Hecke im älteren Zustand auch stark gekürzt werden. In der Breite ist dieses nur begrenzt möglich, da der Lebensbaum im Inneren verkahlt und aus verholzten Zweigen und Ästen nicht nachwächst.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Ordoliberalismus}}
* {{WikipediaDE|Lebensbäume (Gattung)}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Leonhard Miksch: ''Wettbewerb als Aufgabe: die Grundsätze einer Wettbewerbsordnung'', Kohlhammer, Stuttgart, 1937, (Habilitationsschrift bei Walter Eucken)
* Alan Mitchell: ''A Field Guide to the Trees of Britain and Northern Europe.'' Collins, London 1974, ISBN 0-00-212035-6 (englisch).
* Walter Eucken: ''Die Grundlagen der Nationalökonomie.'' Fischer, Jena 1940.
* Colin Tudge: ''The secret life of trees.'' Penguin, London 2006, ISBN 0-14-101293-5.
* Walter Eucken: ''Grundsätze der Wirtschaftspolitik.'' Francke, Bern [u.&nbsp;a.] 1952.
* {{Literatur
* Ernst-Wolfram Dürr: ''Wesen und Ziele des Ordo-Liberalismus.'' Keller, Winterthur 1954.
  |Autor=Christopher J. Earle
* Franz Böhm: ''Die Idee des ORDO im Denken Walter Euckens. Dem Freund und Mitherausgeber zum Gedächtnis.'' In: ''ORDO – Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft.'' Bd. 3, 1950, S. XV–LXIV; Wiederabdruck in: Franz Böhm: ''Freiheit und Ordnung in der Marktwirtschaft'' (=&nbsp;''Wirtschaftsrecht und Wirtschaftspolitik.'' Bd. 60). Herausgegeben von Ernst-Joachim Mestmäcker. Nomos-Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1980, ISBN 3-7890-0492-8, S. 11–52.
  |Titel=''Thuja''
* Joachim Starbatty: ''Ordoliberalismus.'' In: Otmar Issing (Hrsg.): ''Geschichte der Nationalökonomie.'' Vahlen, München 1984, ISBN 3-8006-1049-3, S. 239–254.
  |Sammelwerk=The Gymnosperm Database
* Heinz Grossekettler: ''Die Wirtschaftsordnung als Gestaltungsaufgabe. Entstehungsgeschichte und Entwicklungsperspektiven des Ordoliberalismus nach 50 Jahren sozialer Marktwirtschaft'' (=&nbsp;''Ökonomische Theorie der Institutionen.'' Bd. 1). Lit Verlag, Münster [u.&nbsp;a.] 1997, ISBN 3-89473-846-4.
  |Datum=2007
* Lüder Gerken (Hrsg.): ''Walter Eucken und sein Werk. Rückblick auf den Vordenker der sozialen Marktwirtschaft'' (=&nbsp;''Untersuchungen zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik.'' Bd. 41). Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147503-8.
  |Online=[http://www.conifers.org/cu/th/index.htm conifers.org]}}
* Milène Wegmann: ''Früher Neoliberalismus und europäische Integration. Interdependenz der nationalen, supranationalen und internationalen Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft (1932–1965).'' Nomos-Verlags-Gesellschaft, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-7829-8 (Zugleich: Bern, Universität, Dissertation, 2001).
* Philip Manow: ''Ordoliberalismus als ökonomische Ordnungstheologie.'' In: ''Leviathan.'' Bd. 29, Nr. 2, 2001, S. 179–198, {{DOI|10.1007/s11578-001-0012-z}}, [http://www.springerlink.com/content/2730527438430824/ (online)].
* Ralf Ptak: ''Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft. Stationen des Neoliberalismus in Deutschland.'' Leske und Budrich, Opladen 2004, ISBN 3-8100-4111-4 (Zugleich: Hamburg, Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, Dissertation, 2003).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.walter-eucken-institut.de/freiburger-tradition.html Freiburger Tradition] – Walter-Eucken-Institut
{{Commonscat|Thuja|Lebensbäume}}
* [http://www.eucken.org/ Walter-Eucken-Archiv]
* [http://www.pinetum.org/cones/THcones.htm ''Arboretum de Villardebelle'' – Fotos von Zapfen] (englisch).
* [http://www.ordnungspolitisches-portal.de/ Ordnungspolitisches Portal] der Ökonomen Bernhard Seliger und Ralph Michael Wrobel


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references>
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Walther Gothan, Hermann Weyland: ''Lehrbuch der Paläobotanik.'' Akademie-Verlag, Berlin 1954, {{DNB|451621867}}.
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Wolfgang Weitschat, Wilfried Wichard: ''Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein.'' Pfeil, München 1998, ISBN 3-931516-45-8.
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<ref name="Krumbiegel2006">
Günter Krumbiegel, Brigitte Krumbiegel: ''The history, tendencies and the state of research on inclusions in Saxon (Bitterfeld) amber.'' In: ''Amber – views – opinions.'' Warschau 2006.
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Version vom 26. Januar 2018, 05:18 Uhr

Lebensbäume

Zweig mit schuppenförmigen Blättern und reife Zapfen des Abendländischen Lebensbaumes (Thuja occidentalis).

Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Unterfamilie: Cupressoideae
Gattung: Lebensbäume
Thuja
L.

Lebensbäume oder Thujen (Thuja) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) innerhalb der Ordnung der Kiefernartigen (Pinales). Es gibt zwei Arten in Nordamerika und drei im östlichen Asien.

Die Arten und ihre Sorten, außer dem Sichuan-Lebensbaum (Thuja sutchuenensis), werden allgemein in Kultur genutzt; vor allem der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis) wird häufig als Heckenpflanze verwendet.

Beschreibung

Thuja-Arten und ihre Sorten wachsen als immergrüne Bäume oder Sträucher. Der mit 53 m höchste Baum der Gattung ist die „Quinault Lake Cedar“ nördlich des Quinault Lake in den Olympic Mountains im Bundesstaat Washington. Der Stamm mit einem Stammdurchmesser von 594 cm ist hohl, dennoch weist der Baum insgesamt ein Volumen von 500 m³ auf. Die schuppenförmigen Blätter stehen gegenständig in vier Reihen an den Zweigen. Sie unterscheiden sich in Flächen- und Kantenblättern und besitzen gelegentlich Öldrüsen.

Thuja-Arten sind einhäusig (monözisch), es befinden sich also männliche und weibliche Zapfen an einer Pflanze. Die männlichen Zapfen besitzen in der Regel sechs bis zehn (in seltenen Fällen mindestens 4 maximal 16) Mikrosporophylle. Jedes Mikrosporophyll besitzt zwei bis vier Pollensäcke. Die weiblichen Zapfen stehen einzeln endständig an den Zweigen. Sie besitzen vier bis sechs Paare Samenschuppen, von denen nur die mittleren, größeren zwei bis drei Paare fertil sind. Die kleinen, eiförmigen, ledrigen Zapfen reifen und öffnen sich im gleichen Jahr der Bestäubung. Jede fertile Samenschuppe besitzt ein bis drei Samen. Die Samen besitzen zwei seitliche, schmale Flügel.

Die Keimlinge besitzen zwei Keimblätter (Kotyledonen).

Systematik und Namensgebung

Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata) mit idealisiertem Wuchs in deutscher Parklandschaft (Saarbrücken)
Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata) in Kanada (Vancouver Island)
Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata)
Japanischer Lebensbaum (Thuja standishii)

Der Name „Lebensbaum“ ist im Deutschen wegen seiner weiteren Bedeutungen mehrdeutig (z. B. auch verwendet für Scheinzypressen[1]) und in seiner Verwendung für die Bezeichnung der Gattung als reiner Buchname anzusehen. Im deutschen Sprachgebrauch ist die Bezeichnung „Thuja“ weitaus üblicher.

In der Gattung Lebensbäume (Thuja) gibt es fünf Arten:

Eine weitere Art, der Morgenländische Lebensbaum oder auch „Chinesische Thuja“, der früher als Thuja orientalis hier zugeordnet wurde, wird inzwischen unter dem Namen Platycladus orientalis in eine eigene Gattung Platycladus gestellt.[2][3]

Die einzelnen Arten der Gattung Thuja sind unter anderem am aromatischen Duft der zerriebenen schuppenförmigen Blätter unterscheidbar. So duftet Thuja koraiensis nach Mandelkuchen, Thuja plicata (sogar schon ohne Zerreiben) nach Ananas, Thuja occidentalis nach Apfelmus mit Gewürznelken und der Duft von Thuja standishii erinnert an Zitronenbonbons.

Fossile Belege

Die nicht häufigen fossilen Vertreter (oder nahen Verwandten) der Gattung Thuja werden zumeist als „Thuites“ bezeichnet.[4] Thuites-Zweigreste sind bereits aus Ablagerungen der Trias bekannt.[5] Im Tertiär waren Vertreter dieser Gattung zweifelsfrei auch in Europa heimisch. Aus dem eozänen/oligozänen Baltischen Bernstein sind vier Thuites-Arten beschrieben.[6] Auch aus der Lagerstätte des vermutlich überwiegend miozänen Bitterfelder Bernsteins sind Einschlüsse von Pflanzenteilen dieser Gattung überliefert.[7]

Verwendung

Holz

Lebensbäume besitzen ein leichtes, rotbraunes Kernholz. Es ist sehr dauerhaft und wertvoll. Die nordamerikanischen Arten werden forstlich genutzt und unter dem Namen „Red Cedar“ (Thuja plicata) und „White Cedar“ (Thuja occidentalis) gehandelt. Die Inhaltsstoffe von Lebensbaumholz können Allergien auslösen.
Seit der Nachkriegszeit werden Holzschindeln aus kanadischer Rot- und später auch aus Weißzeder nach Deutschland importiert, die eine bessere Witterungsbeständigkeit als die heimische Lärche aufweisen.

Naturheilkunde, Toxizität

In der Naturheilkunde wird Thuja zur Behandlung von Warzen verwendet. Die Lösung wird auf ein Kosmetikpad aufgetragen und dieses auf die Warze gelegt.

Insbesondere Zweigspitzen und Zapfen sind durch ein enthaltenes ätherisches Öl giftig und können bei empfindlichen Menschen Hautreizungen verursachen, weshalb das Tragen von Handschuhen beim Schneiden der Pflanze sinnvoll ist. Oral in ausreichender Menge aufgenommen kann das Gift tödlich sein.

Immer wieder kommt es zu tödlichen Vergiftungen von Weidetieren, wenn Heckenschnitt mit Thuja auf Weideplätzen entsorgt wird[8].

Zierpflanze

Die Beliebtheit der Lebensbäume als Zierpflanze beruht auf der ausgezeichneten Schnittverträglichkeit. Nach der Anlage einer Hecke ist frühzeitig mit einem Schnitt zu beginnen, wobei die Hecke im Querschnitt an einem Trapez orientiert sein sollte. In der Höhe kann eine Hecke im älteren Zustand auch stark gekürzt werden. In der Breite ist dieses nur begrenzt möglich, da der Lebensbaum im Inneren verkahlt und aus verholzten Zweigen und Ästen nicht nachwächst.

Siehe auch

Literatur

  • Alan Mitchell: A Field Guide to the Trees of Britain and Northern Europe. Collins, London 1974, ISBN 0-00-212035-6 (englisch).
  • Colin Tudge: The secret life of trees. Penguin, London 2006, ISBN 0-14-101293-5.
  •  Christopher J. Earle: 'Thuja'. In: The Gymnosperm Database. 2007 (conifers.org).

Weblinks

Commons: Lebensbäume - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Armin Jagel, Veit Dörken: Weihnachtsgrün und Friedhofskoniferen – Bestimmung immergrüner Nadelbäume ohne Zapfen. In: Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins. Band 4, 2013, S. 208-307 (botanik-bochum.de PDF 8,6 MB)
  2. Armin Jagel, Thomas Stützel: Untersuchungen zur Morphologie und Morphogenese der Samenzapfen von Platycladus orientalis (L.) Franco (= Thuja orientalis L.) und Microbiota decussata Kom. (Cupressaceae). In: Bot. Jahrb. Syst. Band 123, 2001, S. 337–404.
  3. Armin Jagel, Veit Martin Doerken: Morphology and morphogenesis of the seed cones of the Cupressaceae – part II: Cupressoideae. In: Bull. CCP 4(2), 2015, S. 51-78 (cupressus.net PDF 7 MB)
  4. Walther Gothan, Hermann Weyland: Lehrbuch der Paläobotanik. Akademie-Verlag, Berlin 1954, DNB 451621867.
  5. I. A. Dobruskina. Triassic Floras of Eurasia. In: Österreichische Akademie der Wissenschaften Schriftenreihe der Erdwissenschaftlichen Kommissionen Nr. 10. New York 1994.
  6. Wolfgang Weitschat, Wilfried Wichard: Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein. Pfeil, München 1998, ISBN 3-931516-45-8.
  7. Günter Krumbiegel, Brigitte Krumbiegel: The history, tendencies and the state of research on inclusions in Saxon (Bitterfeld) amber. In: Amber – views – opinions. Warschau 2006.
  8. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/pferde-in-thueringen-durch-gruenschnitt-vergiftet-a-968784.html


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