Lügner-Paradoxon

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Ein Lügner-Paradoxon ist ein Paradoxon, das entsteht, wenn ein Aussagesatz seine eigene Falschheit behauptet. Im einfachsten Fall also der Satz: „Diese Aussage ist falsch“. Das Problem entsteht dadurch, dass der Satz selbstbezüglich ist und dadurch zu einer Antinomie führt: Wenn der Satz wahr ist, sagt er logisch folgerichtig aus, dass er falsch ist, und umgekehrt.

Auf objektsprachlicher Ebene ist diese Antinomie nicht aufzulösen, wohl aber, wenn eine metasprachliche Ebene eingeführt wird, die selbstbezügliche Aussagen grundsätzlich für sinnlos erklärt und damit ausschließt. Alfred Tarski hat in seinem wegweisenden Aufsatz «Der Wahrheitsbegriff in den formalen Sprachen» nachgewiesen, das in künstlichen, formalisierten Sprachen mit einer durchgehend konsequenten Trennung von Objektsprache und Metasprache derartige Paradoxien immer vermieden werden können.

Siehe auch

Literatur

  • Alfred Tarski: Der Wahrheitsbegriff in den formalisierten Sprachen, in: Studia Philosophica [Lemberg] 1 (1936), S. 261–405 pdf