Sinn des Lebens und Frontallappen: Unterschied zwischen den Seiten

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Die Frage nach dem '''Sinn des Lebens''' beinhaltet die auf einen Zweck gerichtete ([[Teleologie|teleologische]]) Bedeutung des [[Leben]]s im [[Universum]] an sich. Im engeren Sinn erfragt sie die [[Evolution|biologische]] und [[w:Soziokulturelle Evolution|sozio-kulturelle Evolution]] und insbesondere die Bestimmung des [[Mensch|Homo sapiens]]. Im engsten Sinn forscht sie nach der „Deutung des Verhältnisses, in dem der Mensch zu seiner Welt steht“.<ref>Herbert Frohnhofen zitiert P. Tiedemann, S. 2, These 7 ([http://www.theologie-beitraege.de/sinn.pdf PDF]).</ref>
[[Datei:Gehirn, lateral - Lobi deu.svg|mini|Lage des Frontallappens im Großhirn (gelb), Seitenansicht.]]
Die '''Frontallappen''' oder '''Stirnlappen''' (''Lobus frontalis'') sind ein Bereich im [[Gehirn]] der [[Säugetiere]]. Es handelt sich dabei um jeweils die vorderen Lappen (''Lobi'') der beiden Hälften des [[Großhirn]]s (''Telencephalon''). Der Frontallappen bildet einen von vier Teilen des [[Neokortex]], die jeweils unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Beim Menschen macht er mehr als 30 % der Großhirnrinde aus.<ref>[https://www.cbs.mpg.de/institut/forschung/archiv/frontallappen ''Der kurze Pfad zur Tat - funktionelle Neuroanatomie des Frontallappens''] (Artikel des [[Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften|Max Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften]] in Leipzig)</ref>  


Sie ist eng verbunden mit den Fragestellungen „Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Warum sind wir hier auf Erden?“ und weiter: „Wie sollen wir leben, um unseren Daseinszweck zu erfüllen?“ Hierbei wird diskutiert, ob diese durch eine äußere [[Institution]] vorgegeben ist, etwa ein göttliches Gebot, ob ein bestimmtes Verhalten der [[Natur]] entspringt, dass z. B. der Mensch dem Zweck der Fortpflanzung oder der Arterhaltung folgt, oder ob er gefordert ist, autonom ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich einen Lebensweg zu wählen, den er als sinnvoll erachtet.<ref>Volker Gerhardt: Stichwort ''Sinn des Lebens''. In: ''HWPh'', Band 9, 1995.</ref> Sinnvoll erscheint ein Leben dann, wenn es einer idealen [[Wikipedia:Axiologie (Philosophie)|Wertvorstellung]] entspricht.<ref>Friedrich Schleiermacher: ''Über den Wert des Lebens.'' (1792/93, posthum), G. Meckenstock (Hrsg.): ''Kritische Gesamtausgabe.'' Band I/1, de Gruyter, Berlin/New York, S. 391 ff.; William James: ''Is life worth living?'' In: ''The will to believe, and other essays in popular philosophy.'' Longmans, Green & Co., New York 1897.</ref>
Der Frontallappen erfüllt motorische Funktionen, d.&nbsp;h. er steuert und kontrolliert also Bewegungen. Das Stirnhirn gilt allgemein als Sitz der individuellen [[Persönlichkeit]] und des [[Sozialverhalten]]s. Da es als menschlichster Teil des Gehirns betrachtet wird, bezeichnen manche Autoren den Frontallappen auch als das „Organ der Zivilisation“.


== Problematik der Fragestellung ==
== Anatomie ==
Zumeist wird die Frage nach dem Sinn des Lebens so verstanden, dass nach einem bestimmten [[Zweck]] gefragt wird, dem das Leben dienen soll, oder nach einem bestimmten [[Ziel]], das angestrebt werden soll. Genauso kann nach dem [[Wert (Philosophie)|Wert]], dem [[Nutzen (Wirtschaft)|Nutzen]] oder der [[Bedeutung]] des Lebens gefragt werden. Viele Missverständnisse bei den Versuchen, einen solchen Zweck zu bestimmen, haben ihre Ursache darin, dass versäumt wird, die Begriffe ''Sinn'' und ''Leben'' eindeutig und klar zu [[Definition|definieren]]. Hinzu kommt, dass man bezweifeln kann, ob eine vernünftige Antwort überhaupt möglich ist. [[w:Günter Anders|Günther Anders]] hat dazu geschrieben: „Warum setzen Sie eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste oder auch nur könnte – eben das, was Sie Sinn nennen?“<ref>Günther Anders: ''Die Antiquiertheit des Menschen.'' Band II, C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-47645-7, Kapitel Die Antiquiertheit des Sinns, S. 369: ''Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution.''.</ref>
[[Datei:Frontal lobe animation.gif|150px|mini|Animation. Linker Frontallappen (rot).]]
Der Frontallappen füllt die [[Fossa cranii anterior|vordere Schädelgrube]].<ref>Herbert Lippert: ''Lehrbuch Anatomie''. 6. Auflage. Urban & Fischer Verlag, München 2003. (S. 540)</ref> Er erstreckt sich vom vorderen Hirnpol bis zum ''[[Sulcus centralis]]'', eine [[Fissur]] (Furche), die den Frontallappen vom [[Parietallappen]] trennt. Der ''[[Sulcus lateralis]]'' bildet die Grenze zum [[Temporallappen]] (Schläfenlappen). Verdeckt unter dem Frontallappen liegt die [[Inselrinde]].


Ein anderer Autor unterscheidet zuerst die Begriffswelt: ''„[[Sinn (Philosophie)|Sinn]] und Zweck“, das wird oft zusammen gebraucht. Ziel ist fern, Zweck ist nah. Sinn ist tief, Zweck ist flach. Ziel ist erreichbar, Sinn nicht. Sex im Alter ist zwecklos, aber nicht sinnlos. Sinn ist ein Füllstand in einem Gefäß – ein „erfülltes Leben“, sagt man.''<ref>Jürgen Beetz: ''Eine phantastische Reise durch Wissenschaft und Philosophie: Don Quijote und Sancho Pansa im Gespräch'', Kapitel 13: Diskurs über den Sinn des Lebens. Alibri, Aschaffenburg 2012, S. 234.</ref>
Man kann den Frontallappen in einen motorischen und prämotorischen Bereich (zusammen als [[Motorcortex]] bezeichnet) sowie einen präfrontalen Bereich ([[präfrontaler Cortex]]) unterteilen.


Eine Verständigung über das mit „Lebenssinn“ Gemeinte setzt zunächst eine sprachliche Klärung und Eingrenzung voraus.<ref>Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels: ''Vorab.'' In: dies. (Hrsg.): ''Der Sinn des Lebens.'' 5. Auflage. Dtv, München 2002, S. 14.</ref> „Sinn“ ist ein mehrdeutiger Begriff, er kann entweder als [[Teleologie|teleologischer Sinn]] oder als rein [[Sinn (Semantik)|sprachlicher Begriff]] („Sinn“ als [[Bedeutung (Sprachphilosophie)|Bedeutung]] einer Aussage) aufgefasst werden.<ref>Fredrik Agell: ''Die Frage nach dem Sinn des Lebens: Über Erkenntnis und Kunst im Denken Nietzsches.'' Wilhelm Fink, München 2006, S. 135.</ref> Auch der Begriff „Leben“ muss geklärt werden, denn es kann das „Leben“ als biologisches Phänomen – insbesondere eines Kollektivs höherer Lebewesen (vgl. hierzu [[Anthropisches Prinzip]]) – oder das „Leben“ eines einzelnen Individuums gemeint sein.
Zum Frontallappen gehören unter anderem der ''[[Gyrus praecentralis]]'', die ''[[Gyrus frontalis inferior|Gyri frontales inferior]]'', ''superior'' und ''medius'', das ''[[Operculum (Gehirn)|Operculum frontale]]'', der ''[[Gyrus rectus]]'' sowie die ''[[Gyrus|Gyri]] orbitales''.


== Gründe für die Sinnfrage ==
== Blutversorgung ==
Die Fragestellung nach dem Sinn des Lebens ist offenbar nur dem Menschen zu eigen. Schon in der [[Philosophie der Antike|antiken Philosophie]] hat man festgestellt, dass er offenbar das einzig bekannte [[Sprache|sprachbegabte]] [[Vernunft]]- und [[Verstand]]eswesen (''[[w:zoon logon echon|zoon logon echon]]'') ist, das die Voraussetzungen für eine [[Selbstbezüglichkeit|selbstbezügliche]] Sinn[[Reflexion (Philosophie)|reflexion]] vorweisen kann.
[[Datei:Cerebral vascular territories.jpg|miniatur|Versorgungsgebiete der drei großen Hirnschlagadern.]]
Der Frontallappen wird über die vordere und die mittlere Hirnschlagader (''[[Arteria cerebri anterior]]'' und ''[[Arteria cerebri media]]'') mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Dabei versorgt die vordere Hirnschlagader den näher an der Körpermitte gelegenen ([[Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen|medialen]]) Teil des Frontallappens und die mittlere Hirnschlagader den seitlichen ([[Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen|lateralen]]) Teil.
Der [[Blutversorgung des Gehirns#Abflüsse|Blutabfluss]] erfolgt hauptsächlich über die aufsteigenden oberflächlichen Venen des Gehirns (''Venae superficiales ascendentes cerebri''), zum Teil auch über die mittlere oberflächliche Hirnvene (''Vena media superficialis cerebri''). Das Blut der aufsteigenden Venen fließt über den ''[[Sinus durae matris|Sinus]] sagittalis superior'' in den ''Sinus transversus''. Die Abflüsse der mittleren Vene gehen sowohl in den ''Sinus cavernosus'', als auch in den ''Sinus transversus''. Der ''Sinus transversus'' leitet das Blut schließlich in die innere Drosselvene (''[[Vena jugularis interna]]''), die aus dem Schädel führt.


Der Mensch als gesellschaftliches Wesen ist mit der Erziehung, Ausbildung, dem Berufsleben usw. stets in Beziehung zu anderen Menschen und wird von klein auf zur Nützlichkeit, zur [[Arbeit (Philosophie)|Arbeit]], zu sinnvollem [[Handeln]], zu einem sinnvollen Leben angehalten, oftmals ohne dieses ausdrücklich als Sinn seines Lebens benannt zu bekommen.
== Funktionen ==
Ein großer Teil des Frontallappens wird vom [[Motorcortex]] eingenommen, der Bewegungen steuert. Unterschieden wird dabei die [[Motorcortex#Primär-motorische Rinde (M1)|primär-motorische Rinde]], die [[Motorcortex#Prämotorische Rinde (PMA/PM/PMC)|prämotorische Rinde]] und die [[Motorcortex#Supplementär-motorische Rinde (SMA)|supplementär-motorische Rinde]] des Motorcortex. Im ''[[Gyrus praecentralis]]'', also der Hirnwindung an der Furche, die die Grenze zum [[Parietallappen]] markiert, ist die primär-motorische Rinde lokalisiert. Sie steuert die Ausführung von Bewegungen, während die [[Motorcortex#Prämotorische Rinde (PMA/PM/PMC)|prämotorische Rinde]] die notwendigen Bewegungen auswählt.


Viele Menschen stellen sich die Frage nach dem Sinn des Lebens im [[Alltag]] in der Regel nicht, solange die eigene Lebensführung nicht zweifelhaft oder fragwürdig wird. Häufig kommt es zu einer existenziellen Sinnkrise, wenn Ereignisse nicht mehr in das vorhandene Sinnkonzept integriert werden können: z.&nbsp;B. durch Enttäuschungen, [[Unglück]]e oder die Anforderungen eines neuen Lebensabschnitts. Die Folge ist oftmals der Beginn oder die Wiederaufnahme der Reflexion über den Lebenssinn, zu denen dann auch Fragen wie die nach dem [[Glück]] oder gar dem Sinn des [[Leid]]ens gehören. Wenn eine Person ein [[e:kritisches Lebensereignis|kritisches Ereignis]] bewältigt, das zu einem Sinnverlust geführt hatte, findet sie für es häufig auch einen Sinn (s. [[e:Sinnfindung|Sinnfindung]]).
Der präfrontale Cortex reguliert die [[Kognition|kognitiven]] Prozesse so, dass situationsgerechte Handlungen ausgeführt werden können. Der Motorcortex ist Ursprung der [[Pyramidales System|Pyramidenbahn]].


Der [[Tod]] macht das eigene Leben fraglich.
== Medizinische Behandlungen ==
* [[Lobotomie]]: Eine bis 1970 durchgeführte gezielte Zerstörung des Frontallappens und seiner [[Weiße Substanz|Nervenbahnen]], um psychische Erkrankungen zu heilen. Die Behandlung hatte jedoch nur sehr mäßigen Erfolg und oft katastrophale Konsequenzen (siehe Fall von [[Rosemary Kennedy]]).


Viele Menschen, die sich an die [[Psychotherapie]] wenden, betrachten den Sinnverlust als Krankheit und äußern die Hoffnung, ihrem Leben einen neuen Sinn geben zu können.<ref>Harry Stroeken: ''Psychotherapie und der Sinn des Lebens.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, S. 30.</ref> Die Empfindung völliger Sinnlosigkeit des eigenen Daseins, zusammen mit einem „Gefühl der Gefühllosigkeit“ und der inneren Leere, kann auch ein [[Symptom]] einer (schweren) [[Depression]] sein.<ref>[https://www.welt.de/gesundheit/article5562551/Depression-die-Krankheit-mit-dem-Mangel-an-Sinn.html ''Psychologie: Depression – die Krankheit mit dem Mangel an Sinn.''] In: ''Welt online'', abgerufen am 19. Februar 2012</ref>
== Folgen von Frontallappenschäden ==
 
Die Folgen einer Schädigung des Frontallappens werden als [[Frontalhirnsyndrom]] zusammengefasst. Dieses ist beim Menschen gekennzeichnet durch
== Die negative Antwort: Das Leben hat "keinen" Sinn oder nur den, den der Mensch selbst ihm gibt ==
* ungenügende Berücksichtigung von Handlungskonsequenzen,
 
* Schwierigkeiten bei der Handlungsplanung ([[exekutive Funktionen]]),
Von atheistischer Seite wird die Frage nach dem Sinn des Lebens zumeist verneint. Man versucht dann höchstesn noch, dem Menschen selbst die Aufgabe zuzuspielen, dem eigene Leben einen Sinn zu geben. Einen höheren Sinn gibt es dabei allerdings nicht...
* Haftenbleiben an (irrelevanten) Details ([[Perseveration]]),
 
* mangelnde Abstimmung auf aktuelle Erfordernisse,
== Die positive Antort: Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst ==
* ungenügende Regelbeachtung sowie Regelverstöße (auch im sozialen Verhalten),
 
* verminderte [[Selbstregulation (Psychologie)|Selbstkontrolle]] und erhöhte [[Impulsivität]]
Für den religiösen Menschen ist klar, dass das Leben einen höheren Sinn hat. Aber zunächst kennen wir den Sinn nicht. Befragt man sich aber einmal ehrlich, welchen Sinn Gott dem Leben beigemessen haben könnte, vor allem auch unter der Prämisse, dass Gott uns in jeder Hinsicht frei lässt, uns also keinerlei Vorschriften macht, dann kommt man eigentlich immer zu dem Ergebnis, dass der Sinn des Lebens das Leben selbst is, so der Philosoph [[Joachim Stiller]]. Diese Formel kann somit tatsächlich als Kompromissformel dienen, auch über die Grenzen wahrer Spirituelaität hinaus. Das der Sinn des Lebens das Leben selbst ist, wird inzwischen auch von [[Markus Gabriel]] und von [[Richard David Precht]] gesagt. Aber das hat Vorläufer. Bereits in fürherern Zeiten haben sich große spirituelle Lehrer - etwa in Indien - dahingehend ausgesprochen. Im Netz findenden sich zahlreiche Zeugnisse dazu.
* Antriebsstörungen,
 
* Störungen der (Kurzzeit-)Gedächtnisleistung und des [[Arbeitsgedächtnis]]ses,
== Die anthroposophische Antwort ==
* Störungen der [[Aufmerksamkeit]] und des [[Ausdauer (Psychologie)|geistigen Durchhaltevermögens]].
 
* Die [[Intelligenz]] bleibt erhalten, aber schlussfolgerndes [[Denken]] und Klassifikationsleistungen sind schlecht;
Einen Sinn des Lebens ergibt für den Anthroposophen nur dann einen Sinn, wenn er bereit ist sich durch stete Höherentwicklung geistig zu vervollkommnen. Zunächst gilt es den Astralleib umzugestalten zum [[Geistselbst]], alsdann erscheint als nächste Aufgabe die Höherentwicklung des Ätherleibes zum [[Lebensgeist]]. Schließlich bleibt noch die Höherentwicklung des physischen Leibes selbst zum [[Geistesmensch]]en. Der Sinn des Lebens liegt also in der eigenen (auch spirituellen) Entwicklung des Menschen.
* ebenfalls oft reduziert sind spontanes Verhalten, [[Kreativität]] („Divergentes Denken“) und Wortflüssigkeit.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Sinn des Lebens}}
* {{WikipediaDE|Frontallappen}}
* {{WikipediaDE|Frontotemporale Demenz}}
* {{WikipediaDE|Phineas Gage}} als Fallbeispiel für eine Frontallappenverletzung


== Literatur ==
== Literatur ==
* Jürgen August Alt: ''Wenn Sinn knapp wird. Über das gelingende Leben in einer entzauberten Welt.'' Campus, Frankfurt am Main / Wien 1997, ISBN 3-593-35684-8. <small>(Diskussion verschiedener historischer und moderner Sinnangebote)</small>
* Hans Förstl (Hrsg.): ''Frontalhirn - Funktionen und Erkrankungen.'' Verlag Springer, Berlin, ISBN 3-540-20485-7.
* Johanna J. Danis: ''Sinnführung.'' Vorträge Dezember 1997 – Mai 1999, Edition Psychosymbolik, München 2000, ISBN 3-925350-74-8.
* Kapitel 14: ''Der Frontallappen'' In: Bryan Kolb, Ian Whishaw: ''Neuropsychologie''. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1996, ISBN 3-8274-0052-X.
* Viktor Frankl: ''Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk.'' 17. Auflage. Piper, München 2004, ISBN 3-492-20289-6 (Die Logotherapie beschäftigt sich besonders mit der Sinnfrage).
* Terry Eagleton: ''Der Sinn des Lebens.'' Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-550-08720-2.
* Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels (Hrsg.): ''Der Sinn des Lebens.'' 5. Auflage. dtv, München 2002, ISBN 3-423-30744-7. (Hervorragende Zusammenstellung wichtiger Quellentexte)
* Hartmut Gese: ''Die Frage nach dem Lebenssinn. Hiob und die Folgen.'' In: ''Alttestamentliche Studien.'' Mohr, Tübingen 1991, S. 170–188, ISBN 3-16-145699-8 (Pp) / ISBN 3-16-145739-0 (Gb).
* Bernulf Kanitscheider: ''Auf der Suche nach dem Sinn.'' Insel-Taschenbuch, Frankfurt am Main / Leipzig 1995, ISBN 3-458-33448-3.
* Peter Lauster: ''Der Sinn des Lebens.'' Econ, Düsseldorf, u.&nbsp;a. 1991, ISBN 3-430-15911-3.
* Horst-Joachim Rahn: ''Zum Sinn des Lebens. ''Windmühle, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86451-005-2
* Hans Reiner: ''Der Sinn unseres Daseins. Herausgegeben und bearbeitet von Norbert Huppertz. ''Pais, Oberried 2004, ISBN 978-3-931992-21-7.
* Manfred Spitzer: ''Vom Sinn des Lebens: Wege statt Werke.'' Schattauer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7945-2563-8.
* Pirmin Stekeler-Weithofer: ''Sinn (Grundthemen Philosophie).'' de Gruyter, Berlin / Boston 2011, ISBN 978-3-11-025415-0.
* Paul Tiedemann: ''Über den Sinn des Lebens. Die perspektivische Lebensform.'' WBG, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-12030-2 (Systematisierung verschiedener Typen von Sinnkonzepten).
* Reinhard Lauth: ''Der Sinn des Daseins'', Jerrentrup, München 2002, ISBN 3-935990-02-2 (Facsimile der Habilitationsschrift Universität München [1948], 381 Seiten).
* Tatjana Schnell: ''Psychologie des Lebenssinns''. Springer 2016, ISBN 978-3-662-48921-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikiquote|Sinn#Sinn des Lebens|Sinn des Lebens}}
{{Wiktionary}}
* [http://mitglied.lycos.de/sinndeslebens/Resultate/Konkretes/Konkretes.htm Zusammenfassungen (Epochen, Strömungen), die einen allerersten Überblick für Einsteiger bieten können (Schulprojekt)]
* [https://www.cbs.mpg.de/institut/forschung/archiv/frontallappen ''Der kurze Pfad zur Tat - funktionelle Neuroanatomie des Frontallappens''] (Artikel des [[Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften|Max Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften]] in Leipzig vom 12. Januar 2011, zuletzt gesichtet am 13. Juli 2017)
* [http://www.sinnforschung.org/ Ergebnisse aus der empirischen Forschung zur Sinnfrage.] Universität Innsbruck
* Christian Thies: [http://www.uni-rostock.de/fakult/philfak/fkw/iph/thies/Sinn.html ''Denn jeder sucht ein All. Vom Sinn des Lebens.''] Reclam-Verlag Leipzig 2003, ISBN 3-379-20048-4.
* Herbert Frohnhofen: [http://www.theologie-beitraege.de/sinn.pdf ''Der christliche Glaube und die Sinnfrage.''] In: ''theologie-beitraege.de'' (PDF-Datei; 124&nbsp;kB)
* [http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=4458526 ''Der Sinn des Lebens – Philosophie einer unendlichen Sehnsucht.''] Bayern 2-Beitrag in der ARD-Mediathek, 2. Dezember 2009
* Klaus-Peter Pfeiffer: [http://d-nb.info/96845738x/34 „Sinn des Lebens“.] Systematische Überlegungen im Ausgang von Robert Reininger, Diss. Bonn 2001


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Version vom 29. September 2018, 22:11 Uhr

Lage des Frontallappens im Großhirn (gelb), Seitenansicht.

Die Frontallappen oder Stirnlappen (Lobus frontalis) sind ein Bereich im Gehirn der Säugetiere. Es handelt sich dabei um jeweils die vorderen Lappen (Lobi) der beiden Hälften des Großhirns (Telencephalon). Der Frontallappen bildet einen von vier Teilen des Neokortex, die jeweils unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Beim Menschen macht er mehr als 30 % der Großhirnrinde aus.[1]

Der Frontallappen erfüllt motorische Funktionen, d. h. er steuert und kontrolliert also Bewegungen. Das Stirnhirn gilt allgemein als Sitz der individuellen Persönlichkeit und des Sozialverhaltens. Da es als menschlichster Teil des Gehirns betrachtet wird, bezeichnen manche Autoren den Frontallappen auch als das „Organ der Zivilisation“.

Anatomie

Animation. Linker Frontallappen (rot).

Der Frontallappen füllt die vordere Schädelgrube.[2] Er erstreckt sich vom vorderen Hirnpol bis zum Sulcus centralis, eine Fissur (Furche), die den Frontallappen vom Parietallappen trennt. Der Sulcus lateralis bildet die Grenze zum Temporallappen (Schläfenlappen). Verdeckt unter dem Frontallappen liegt die Inselrinde.

Man kann den Frontallappen in einen motorischen und prämotorischen Bereich (zusammen als Motorcortex bezeichnet) sowie einen präfrontalen Bereich (präfrontaler Cortex) unterteilen.

Zum Frontallappen gehören unter anderem der Gyrus praecentralis, die Gyri frontales inferior, superior und medius, das Operculum frontale, der Gyrus rectus sowie die Gyri orbitales.

Blutversorgung

Versorgungsgebiete der drei großen Hirnschlagadern.

Der Frontallappen wird über die vordere und die mittlere Hirnschlagader (Arteria cerebri anterior und Arteria cerebri media) mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Dabei versorgt die vordere Hirnschlagader den näher an der Körpermitte gelegenen (medialen) Teil des Frontallappens und die mittlere Hirnschlagader den seitlichen (lateralen) Teil. Der Blutabfluss erfolgt hauptsächlich über die aufsteigenden oberflächlichen Venen des Gehirns (Venae superficiales ascendentes cerebri), zum Teil auch über die mittlere oberflächliche Hirnvene (Vena media superficialis cerebri). Das Blut der aufsteigenden Venen fließt über den Sinus sagittalis superior in den Sinus transversus. Die Abflüsse der mittleren Vene gehen sowohl in den Sinus cavernosus, als auch in den Sinus transversus. Der Sinus transversus leitet das Blut schließlich in die innere Drosselvene (Vena jugularis interna), die aus dem Schädel führt.

Funktionen

Ein großer Teil des Frontallappens wird vom Motorcortex eingenommen, der Bewegungen steuert. Unterschieden wird dabei die primär-motorische Rinde, die prämotorische Rinde und die supplementär-motorische Rinde des Motorcortex. Im Gyrus praecentralis, also der Hirnwindung an der Furche, die die Grenze zum Parietallappen markiert, ist die primär-motorische Rinde lokalisiert. Sie steuert die Ausführung von Bewegungen, während die prämotorische Rinde die notwendigen Bewegungen auswählt.

Der präfrontale Cortex reguliert die kognitiven Prozesse so, dass situationsgerechte Handlungen ausgeführt werden können. Der Motorcortex ist Ursprung der Pyramidenbahn.

Medizinische Behandlungen

  • Lobotomie: Eine bis 1970 durchgeführte gezielte Zerstörung des Frontallappens und seiner Nervenbahnen, um psychische Erkrankungen zu heilen. Die Behandlung hatte jedoch nur sehr mäßigen Erfolg und oft katastrophale Konsequenzen (siehe Fall von Rosemary Kennedy).

Folgen von Frontallappenschäden

Die Folgen einer Schädigung des Frontallappens werden als Frontalhirnsyndrom zusammengefasst. Dieses ist beim Menschen gekennzeichnet durch

Siehe auch

Literatur

  • Hans Förstl (Hrsg.): Frontalhirn - Funktionen und Erkrankungen. Verlag Springer, Berlin, ISBN 3-540-20485-7.
  • Kapitel 14: Der Frontallappen In: Bryan Kolb, Ian Whishaw: Neuropsychologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1996, ISBN 3-8274-0052-X.

Weblinks

 Wiktionary: Frontallappen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Der kurze Pfad zur Tat - funktionelle Neuroanatomie des Frontallappens (Artikel des Max Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig)
  2. Herbert Lippert: Lehrbuch Anatomie. 6. Auflage. Urban & Fischer Verlag, München 2003. (S. 540)


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