Urzelle des Wirtschaftslebens und Die vier Evangelisten: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' spricht sich nach [[Rudolf Steiner]] dadurch aus, dass jeder Mensch im [[Wirtschaftsleben]] in der Lage sein muss, für dasjenige, was er hervorbringt, so viel einzutauschen, dass er von dem Eingetauschten seine [[Bedürfnis]]se befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wie das hervorgebrachte wieder hervorbringen kann. Daraus ergibt sich der in einer [[Assoziation (Wirtschaftsleben)|assoziativen Wirtsschaft]] festzulegende [[Preis (Wirtschaft)|Preis]] für das Produkt. Eingerechnet muss dabei auch alles dasjenige werden, was abgegeben werden muss für jene, die nicht unmittelbar in der Gegenwart wirtschaftlich produktiv tätig sein können, z.B. für die Kinder und ihre Erziehung, für die Alten, Armen und Kranken usw.
[[Datei:Bild 317yz.jpg|thumb|320px|Die vier Evangeliste]]
Die '''vier Evangelisten''' den Neuen Testaments sind von je her mit dem vier Hauptsternbildern verlgichen worden, denen die vier apokalyptischen Tiere entsprechen. Es sind zugleich die vier Tiere, aus denen die [[Sphinx]] zusammengesetzt ist. Ihnen sind ganz bestimmte Elemente zugeordnet. Die Reihenfolge stimmt genau. Auf diese Weise würde die alten Myterienweisheit vom Christuslicht beleuchtet und durchchristet, um sie für die christlichen Mysterien nutzbar zu machen. Die alten Myterein waren somit überflüssig geworden und konnten durch die neuen Mysterien ersetzt werden.


== Die Urzelle der assoziativen Wirtschaft ==
{|align="center" width="600px"
<div style="margin-left:20px">
|-
" . . . In das Wirtschaftsleben hat sich hineingeschlichen dadurch gerade, daß der
! Evangelist........... || Apokalytisches Tier || Element
moderne Kapitalismus mit seiner Sehnsucht nach der Rente, der Konkurrenz des
|-
Kapitals, das Auf-den-Markt-werfen und Regeln nach Angehot und Nachfrage - es
| Matthäus || Mensch || Luft
hat sich in dieses Wirtschaftsleben hineingeschlichen eine Verwaltungsart eben durch
|-
den Kapitalismus, die durch die Natur des Wirtschaftslebens nicht notwendig in
| Markus || Löwe || Feuer
diesem Wirtschaftsleben stehen muß. Denn was braucht man in diesem Wirtschaftsleben?
|-
Man braucht den Boden mit seiner Möglichkeit, Produkte für den Menschen
| Lukas || Stier || Erde
hervorzubringen; man braucht im industriellen Wirtschaftsleben die Produktionsmittel;
|-
man braucht den Arbeiter an den Produktionsmitteln, den Handarbeiter auf
| Johannes || Adler || Wasser
der einen Seite, den geistigen Arbeiter auf der anderen Seite. Einzelne Menschen
|}
haben immer eingesehen, daß ein Wirtschaftsleben in sich vollendet ist, welches hat
den Boden, welches hat den physischen und den geistigen Arbeiter. Deshalb haben
stärkere Denker des Wirtschaftslebens, einer sogar, der in der Lage war, ein preußischer
Minister zu werden, das Wort ausgesprochen: «Das Kapital ist das fünfte Rad
am Wagen des Wirtschaftslebens.» Man kann sich nicht wegdenken aus dem Wirtschaftsleben
den geistigen Verwalter der Produktionsmittel und des Bodens, man
kann sich nicht wegdenken den physischen Arbeiter, man kann sich wegdenken,
ohne daß die Wirtschaft gestört wird, das Wirken des Kapitals.
Daß das eine volkswirtschaftliche Wahrheit ist, das empfindet der heutige Proletarier;
er empfindet es durch das, was ihm das Wirtschaftsleben an Leib und Seele
bringt. Was ist in einem Wirtschaftsleben drinnen, in dem wirklich nur dasjenige
herrscht, was ich eben angeführt habe? Arbeit, geistige und physische und dasjenige,
was die Produktionsmittel und der Boden liefern. Die Leistung entsteht, die notwendig
macht im menschlichen Leben Gegenleistung, und es entsteht das '''Urgebilde des Wirtschaftslebens'''. Dieses '''Urgebilde des Wirtschaftslebens''' heute reinlich herauszuarbeiten,
das ist vonnöten, damit soziale Erkenntnis möglich werde. Tritt der
Mensch ein in das Wirtschaftsleben - er muß produzieren für sich und für die
anderen Menschen. Das ist der Maßstab, daß er in seinen Leistungen sich und die
anderen Menschen wirtschaftlich halten kann. Das ist die große Frage, so einfach sie
klingt, für alles Wirtschaftsleben. Die große Frage für alles Wirtschaftsleben ist
diese: Ich muß imstande sein, innerhalb des Wirtschaftslebens, welcher Art der
Hervorbringung ich mich auch hingebe: - ich muß imstande sein, für dasjenige, was
ich hervorbringe, so viel einzutauschen aus der übrigen Wirtschaft heraus, daß ich
meine Bedürfnisse des Lebens aus dem Eingetauschten befriedigen kann, bis ich
imstande bin, eine gleiche Produktion wie das Hervorgebrachte wieder hervorzubringen.
Eingerechnet muß werden in dasjenige, was da in Betracht kommt, ich
möchte sagen, als das '''Atom des Wirtschaftslebens''', als das '''Urelement des Wirtschaftslebens''',
- eingerechnet muß werden alles dasjenige, was ich abgeben muß für die,
welche nicht unmittelbar in der Gegenwart produktiv tätig sein können; eingerechnet
muß werden alles dasjenige, was für die Kinder, für ihre Erziehung usw.
notwendig ist; eingerechnet muß werden die Quote, die ich für Arme, Kranke,
Witwen, als Altersunterstützung zu geben habe. Das alles ist einzurechnen in diese
'''Urzelle des Wirtschaftslebens''', die sich eben dadurch ausspricht, daß jeder Mensch im
Wirtschaftsleben in die Lage kommen muß, für dasjenige, was er hervorbringt, so
viel einzutauschen, daß er von dem Eingetauschten seine Bedürfnisse befriedigen
kann, bis er ein gleiches Produkt wie das hervorgebrachte wieder hervorbringt. Man
sieht es aber dieser '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' an, daß sie nur geregelt werden
kann, wenn sie in dem Kreislauf des Wirtschaftslebens nichts anderes drinnen hat,
als die Leistungen selber; wenn man nichts anderes im Kreislauf des Wirtschaftslebens
hat als dasjenige, was der einzelne arbeitet als seine Leistung, und was die
anderen mit ihm als ihre Leistungen eintauschen können. Innerhalb dieses Kreislaufes
des Wirtschaftslebens hat nicht Ort und Stelle all dasjenige, was man nennen
kann «Kapital»; das dringt nur ein, um dieses Wirtschaftsleben zu stören und diesen
Wirtschaftsprozeß zu verunreinigen. Der Wirtschaftsprozeß wird nur reinlich, wenn
in ihm der durch das Leben aus seiner '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' heraus gebotene
Wertausgleich der Güter stattfinden kann..." (Aus einem Vortrag von Rudolf Steiner, Tübingen, 2. Juni 1919, zitiert nach [[Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe]], {{BE|103|18f}})
</div>


Aus dem Prinzip dieser Urzelle, wie sie Rudolf Steiner hier charakterisiert, ergibt sich ''keine'' Einkommensdifferenzierung wegen unterschiedlicher Leistungen aufgrund von Befähigung. Eine bessere Bezahlung eines besonders fähigen Mitarbeiters würde zu privater Kapitalbildung in der Hand dieses Mitarbeiters führen, wenn er es nicht einfach nur verschwendet für Luxusreisen usw. Er erhielte mehr für seine Arbeit, als er benötigt. Diese Kapitalweggabe aufgrund der Überbezahlung bedeutete auf der anderen Seite aber eine Verteuerung der Ware. Solche Kapitalbildung ginge daher zu Lasten der Gemeinschaft, und hat im eigentlichen Wirtschaftsprozeß aus der Urzelle heraus nichts zu suchen. Man staunt daher, daß z.B. [[Wolfgang Latrille]] eine Einkommensdifferenzierung von bis zu 1:10 vorschlägt<ref>[[Christoph Strawe]]: ''Bedürfnislohn oder Leistungslohn?
== Die vier Evangelisten und das Geheimnis der Sphinx ==
Zur Auflösung einer falschen Fragestellung'', Rundbrief Dreigliederung des sozialen Organismus, Nr. 1, 1994, S. 9, [http://www.sozialimpulse.de/fileadmin/sozialimpulse/pdf/Beduerfnislohn_oder_Leistungslohn.pdf PDF]</ref>. Man kann solche Vorschläge nur als einen Rückfall in die Entgeltungsvorstellung bezeichnen, nach der ein Mitarbeiter danach bezahlt wird, was er dem Unternehmen wert ist, insofern seine Fähigkeiten knapp sind. Um einen fähigen Mitarbeiter nicht zu verlieren, zahlt man ihm mehr, als er für seinen Bedarf benötigt: Dadurch verteuern sich die Waren, die das Unternehmen anbietet, und auf der anderen Seite wird das Bankkonto des fähigen Mitarbeiters fetter: Das ist ein Vorgang, der zu falschen Preisen führt und das Wirtschaftsleben wenn nicht schädigt, so doch belastet.


{{GZ|Dasjenige, was man heute
Es besteht aber noch ein weiterer wichtiger Zusammenhang zwischen dem den [[Die vier Evangelisten|vier Evangelisten]] und den [[Das Geheimnis der Sphinx|vier apokalyptischen Tieren]], aus denen die [[Sphinx]] zusammengesetzt ist. Hier die Übersicht:
ein Existenzminimum nennt, das ist noch immer auf das Lohnverhältnis
hin gedacht. Diese Art des Denkens, die wird beim selbständigen
Wirtschaftsleben nicht in derselben Weise stattfinden
können. Da wird die Frage reinlich aus dem Wirtschaftsleben heraus
gestellt werden müssen. Diese Frage wird sich dann so stellen,
daß der Mensch, indem er irgendeine Leistung vollbringt, indem er
irgend etwas hervorbringt, für diese Leistung so viel an anderen
Menschheitsleistungen durch Austausch wird zu bekommen haben,
als er nötig hat, um seine Bedürfnisse und die Bedürfnisse
derjenigen, die zu ihm gehören, zu befriedigen, bis er ein neues,
gleichartiges Produkt hervorgebracht hat. Dabei muß nur in Anrechnung
kommen all das, was der Mensch für seine Familie an
Arbeit und dergleichen zu leisten hat. Dann wird man eine gewisse,
ich möchte sagen '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' finden. Und dasjenige,
was diese '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' zu dem machen wird,
was eben den Menschen seine Bedürfnisse wird befriedigen lassen,
bis er ein gleichartiges, neues Produkt hervorbringt, das gilt für alle
Zweige des geistigen und materiellen Lebens. Das wird so zu ordnen
sein, daß die Assoziationen, die Koalitionen, die Genossenschaften
von der Art, wie ich sie vorhin dargestellt habe, zu sorgen
haben werden, daß diese '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' bestehen
kann. Das heißt, daß ein jegliches Produkt im Vergleich mit anderen
Produkten denjenigen Wert hat, der gleichkommt den anderen
Produkten, die man braucht zu Befriedigung der Bedürfnisse bis
zur Herstellung eines neuen, gleichartigen Produkts. Daß diese
Urzelle des Wirtschaftslebens heute noch nicht besteht, das beruht
eben darauf, daß im Angebot und Nachfrage des heutigen Marktes
zusammenfließen Arbeit, Ware und Recht und daß diese drei
Gebiete in der Zukunft getrennt werden müssen im dreigeteilten,
gesunden sozialen Organismus.|337a|82f}}


{{GZ|Und gleichsam die '''Urzelle dieses Wirtschaftslebens''', das nur auf Sachkenntnis und Fachtüchtigkeit gegründet sein soll, die Preisbildung, wie wird sie sich vollziehen müssen?
{| class="wikitable"
Nicht durch den Zufall des sogenannten freien Marktes, wie es bisher
|- class="hintergrundfarbe5"
in der Volkswirtschaft und in der Weltwirtschaft der Fall war! So wird
! [[Evangelium]]
sie sich vollziehen müssen, daß auf dem Boden von Assoziationen, die
! [[Evangelist]]
sachgemäß zwischen den einzelnen Produktionszweigen und den Konsumgenossenschaften
! [[Jahreszeit]]
entstehen, durch Menschen, die sachkundig und
! [[Element]]
fachtüchtig aus diesen Genossenschaften hervorgehen, organisch das
! Hauptsternbild
erreicht werde, vernünftig erreicht werde, was heute krisenhaft der
! Apokalyptisches Tier
Zufall des Marktes hervorbringt. Es wird in der Zukunft, wenn die
! Körperteil der Sphinx
Feststellung von Art und Charakter der menschlichen Arbeitskraft in
! Sie empfehlen Dir
den Rechtsstaat fällt, ungefähr innerhalb des Wirtschaftslebens sich zutragen
|-
müssen, daß der Mensch für irgend etwas, was er arbeitend vollbringt,
| [[Matthäus]] || [[Matthäus]] || [[Winter]] || [[Luft]] || [[Wassermann (Tierkreiszeichen)|Wassermann]] || [[Mensch]] || Kopf || Wissen 
so viel an Austauschwerten erhält, daß er seine Bedürfnisse dadurch
|-
befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wieder hervorgebracht
| [[Markus]] || [[Markus]] || [[Sommer]] || [[Feuer]] || [[Löwe (Tierkreiszeichen)|Löwe]] || [[Löwe]] || Pranken || Wagen 
hat.|333|85f}}
|-
| [[Lukas]] || [[Lukas]] || [[Frühling]] || [[Erde]] || [[Stier (Tierkreiszeichen)|Stier]] || [[Stier]] || Flanke || Wollen 
|-
| [[Johannes]] || [[Johannes]] || [[Herbst]] || [[Wasser]] || [[Skorpion (Tierkreiszeichen)|Skorpion]] || [[Adler]] || Flügel || Schweigen
|}


{{GZ|Sehen Sie, bei der heutigen Struktur der Gesellschaft läßt sich
eigentlich gar nicht anders produzieren als im Hinblick auf den
Profit. Das Prinzip, zu produzieren, um zu konsumieren, das muß
erst geschaffen werden! Und von diesem Prinzip wird wiederum
abhängen, ob in einer entsprechenden Weise Wege für eine Güterverteilung
gefunden werden können. Es wird viel davon abhängen,
daß man über einen großen Bereich hin, ich möchte sagen, eine
'''wirtschaftliche Urzelle''' findet.
Diese '''wirtschaftliche Urzelle''' - ich möchte wenigstens mit ein
paar Worten kurz von ihr sprechen -, worin besteht sie denn?
Geht man nicht vom Produzieren, sondern vom Konsumieren,
von der Befriedigung der Bedürfnisse aus, so handelt es sich darum,
daß wir erst zu einem praktikablen Ergebnis dessen kommen
müssen, was im Sinne der Bedürfnisbefriedigung zu einer sachgemäßen
Preisbildung führt. Das geschieht nämlich heute in anarchisch-
chaotischer Weise durch Angebot und Nachfrage, und da
steckt viel drinnen von der Unmöglichkeit, heute überhaupt zu
etwas zu kommen. Mit der Formel von Angebot und Nachfrage
wird man nicht zu dem Ziel kommen, zu produzieren, um zu
konsumieren. Nicht wahr, um zu dem Ziel zu gelangen, ist es
notwendig, daß das, was ich produziere, im Vergleich zu anderen
Gütern so viel wert sein muß, daß ich dafür eintauschen kann,
ganz gleich, wie sich der Tausch gestaltet, alle diejenigen Güter, die
meine Bedürfnisse befriedigen bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich ein
gleiches Produkt wie jetzt hervorgebracht habe. Dabei muß dann
alles das mit eingerechnet werden, was man als Beitrag zu leisten
hat für diejenigen, die zur Zeit nicht unmittelbar selbst produzieren
können, also für Kinder, die erzogen werden müssen, für Arbeitsunfähige
und so weiter. Wovon man also ausgehen muß, das ist,
sich klar zu werden über diese '''wirtschaftliche Urzelle'''. Erst dadurch
wird es möglich, auf wirtschaftlichem Boden eine gerechte
Preisbildung zu erreichen, so daß man dann in der Zukunft nicht
wiederum, wenn man auf der einen Seite mehr verdient, auf der
anderen Seite mehr ausgeben muß, weil die Dinge selbstverständlich
unter dem Einfluß des Mehrverdienstes teurer werden.|331|128f}}
Die praktischen Erfahrungen mit den Urzellen und den Preisen, die sich bilden, würden dann auch eine Pauschalisierung ermöglichen, was ein Mensch generell durchschnittlich bei gegebenen Wirtschaftsverhältnissen an Einkommen benötigt, um seinen Bedarf zu decken:
{{GZ|Daß aber ein wirklich auf sich selbst gestelltes
Wirtschaftsleben erst recht sorgen kann für Witwen und Waisen
und so weiter, das habe ich in meinem Buche «Die Kernpunkte der
Sozialen Frage» des breiteren ausgeführt. Ich habe es sogar vorhin
schon angedeutet, daß eingerechnet werden muß in die '''wirtschaftliche Urzelle''' dasjenige, was ein jeder als Quote beizusteuern hat zu
dem, was Witwen und Waisen, überhaupt sonstige nicht arbeitsfähige
Menschen - wie in meinem Buche ausgeführt ist, auch für die
Kinder, für die ich das Erziehungsrecht in Anspruch nehme -, zu
bekommen haben. Der Maßstab dafür wird sich ergeben einfach
aus der Lebenshaltung der übrigen Personen. Da man mit der '''wirtschaftlichen Urzelle''' einen Maßstab hat für die Lebenshaltung einer
Person nach dem bestehenden wirtschaftlichen Gesamtwohlstande,
so ist damit zu gleicher Zeit auch die Möglichkeit gegeben, einen
Maßstab zu schaffen für das Leben derjenigen, die wirklich nicht
arbeiten können.|337a|91}}
Es ist nicht ganz klar, ob Steiner hier mit dem Maßstab der Lebenshaltung "einer" Person, den Bedarf der einen leistungerbringenden Person für sich allein, im Unterschied zum Famlienbedarf verstehen will, oder einen durchschnittlichen Familienbedarf. Sollen die Preise sich nicht aus [[Angebot und Nachfrage]] ergeben, sondern entsprechend den Bedarfen sich bilden, wird für die Regelung allerdings dann eine gewisse Pauschalierung notwendig werden, die von Steiner hier angedeutet ist. Es könnte da dann auch unterschiedliche Einkommensstufen oder -klassen geben. Eine unterschiedliche Entlohnung aufgrund unterschiedlicher Befähigung und daher anderem Leistungsausmaß läßt sich daraus jedoch nicht ableiten.
== Komponenten von Bedarf, Zeitbedarf, Leistung und Preis ==
Gemäß dem Konzept der Urzelle hat man zum Verständnis der Entstehung der Preise zunächst diese Urzelle selbst näher zu untersuchen, und nicht etwa z.B. Auswirkungen von Gesamtangebot einer Ware oder nachgefragtem Bedarf. Diese gehören zu den Faktoren, die auf die Urzelle einwirken, und erst über diese Einwirkung einen Einfluß auf den Preis einer Ware haben können.
Genauso hat die Bewertung einer Leistung in ihrer Inanspruchnahme zunächst keine Bedeutung für den Preis, da dieser sich aus Bedarf und Zeitbedarf für die Hervorbringung der Leistung ergibt. Wenn durch die Fähigkeit des Leistungserbringers die benötigte Zeit für die Produktion sich verringert, dann wird dadurch eine Ware nicht teurer, sondern billiger.
=== Bedarf ===
Der Bedarf besteht nicht nur in dem, was der Leistungserbringer für seinen Lebensunterhalt benötigt, sondern es gehört dazu auch der Unterhalt der Angehörigen, der abhängigen Familie. Man macht  sich die Dimension dieser Preiskomponente nicht richtig klar, wenn man unter Mißachtung des Prinzips der Urzelle z.B. Krankenversicherung auf den Preis fiktiv aufschlägt, gewissermaßen, nachdem er schon der Urzelle entsprungen ist, ihn im Nachherein manipuliert. Der Aufpreis für eine Krankenversicherung kann nur ein Äquivalent sein für dasjenige am Bedarf, was für den Leistungserbringer wegen Krankheitsmöglichkeit veranschlagt werden muß.
Desgleichen entsteht auch die Preiskomponente für die Alterssicherung in der Urzelle selbst, und wird nicht im nachherein aufgeschlagen. In einer unentwickelten Wirtschaft gehören zur Familie auch die Kranken und Alten. Der Leistungserbringer muß für seine Ware einen Preis erhalten, der nicht nur die Kinder, sondern auch die nicht mehr tätigen Großeltern, ''sowie auch den beschäftigten Auszubildenden'', und z.B. einen behinderten Onkel, der mit in der Familie lebt, ernähren kann.
Arbeiten im wirtschaftlichen Sinne (d.h. für familienfremden Bedarf) in solch einer Lebens- bzw. Hausgemeinschaft zwei Personen, dann erhöht sich dadurch selbstverständlich keineswegs der Bedarf für den Lebensunterhalt dieser Familie, abgesehen von den direkt produktionsbezogenen Bedarfen<ref>Wenn Kinder da sind, kann dazu auch die Beschäftigung einer Haushaltshilfe und/oder die Kosten für eine Kindertagestätte gehören.</ref>. Wenn die Partnerin eines Schusters Kleider herstellt, und die Familie daher nicht nur Schuhe produziert, sondern Schuhe ''und'' Kleider, sind dadurch die Preise für Schuhe und Kleider verbilligt.
Ein differenzierter Bedarf, wie [[Wolfgang Latrille]] ihn vorschlägt, macht allerdings dann Sinn, wenn man bedenkt, dass der gebildetere Angestellte andere kulturelle und bildungsmäßige Interessen hat, als der vergleichsweise ungebildete angelernte Arbeiter. Zudem benötigt der qualifizierte Angestellte, über seinen Beruf hinaus auch einen Mehr-Bedarf für die notwendige Fortbildung und die Erlangung beruflicher und allgemeiner Information (z.B. durch Zeitungen und Zeitschriften).
<ref><<Ein wesentlicher Reformvorschlag, den auch Katja
Kipping (MdB) kürzlich ins Gespräch brachte, enthält
eine Begrenzung der Ungleichheit bei Einkommen:
“Die Höchsteinkommen sollen für die gleiche volle
Arbeitszeit nicht mehr als das Zehnfache des
gesetzlichen Mindestlohns betragen dürfen –
oberhalb dieser Grenze würde ein
Einkommenssteuersatz von hundert Prozent greifen.
Derzeit liegt das Verhältnis zwischen Höchst- und
Mindesteinkommen in Österreich beim Faktor 800, in
Deutschland beim Faktor 5000 und in den USA beim
Faktor 350000.“>>. Zitiert nach [[Michael Heinen-Anders]], Dem Teufel auf der Spur..., BOD, Norderstedt 2012, S. 24</ref>
=== Zeitbedarf ===
Gemäß diesem Konzept der wirtschaftlichen Urzelle ist der Preis einer Ware umso höher, je mehr Zeit für ihre Produktion benötigt wird. Dafür ist es zunächst unerheblich, ob durch andere Produzenten die Ware billiger produziert werden kann, weil sie weniger Zeit dafür benötigen. Wenn der Schuster für ein paar Schuhe eine Woche benötigt, wird der Preis für ''diese'' paar Schuhe dem Bedarf für eine Woche Lebensunterhalt entsprechen müssen. Dabei ist es völlig egal, ob andere Schuster für das betreffende Wirtschaftsgebiet Schuhe gleicher Qualität an einem Tag schaffen können. Wenn man nun meint, ein Preis für die Schuhe, der 1 Woche Lebensunterhalt entspricht, sei zu hoch, worauf könnte sich so ein Urteil gründen?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, hat sich aber strikt am Prinzip der Urzelle zu orientieren, und nicht etwa an der Beobachtung, daß die Nachfrage nach preisgünstigen Schuhen höher ist als diejenige nach teuren.
Ein Grund dafür, daß der Schuster eine ganze Woche für ein paar Schuhe benötigt, könnte sein, daß der Schuster in Teilzeit arbeitet. Er arbeitet z.B. nicht wie die anderen Schuster "Vollzeit", angenommen 40 Stunde die Woche, sondern nur ein 1/7 davon, ca. 6 Stunden die Woche.
Fall 1.
Die übrigen 6/7 verwendet der Schuster auf ein anderes Produktionsgebiet, er ist nämlich auch Schneider. Als Schneider arbeitet er ca. 34 Stunden die Woche.
Fall 2.
Da der Schuster im fortgeschrittenen Alter ist, etwas altersschwach, kann er nicht mehr so schnell arbeiten wie in den besten Jahren. Er braucht die doppelte Zeit wie früher, arbeitet aber weiterhein "Vollzeit".
Fall 3.
Da der Schuster im fortgeschrittenen Alter ist, etwas altersschwach, kann er nicht mehr 8 Stunden pro Tag arbeiten, er arbeitet 5 Tage á 4 Stunden, "Teilzeit", aber so schnell wie früher. Das Paar Schuhe ist nach einer Woche fertig wie in Fall 2.
Fall 4.
Der Schuster ist jung und arbeitet auch am Wochenende sowie abends, insgesamt 100 Stunden die Woche. Das paar Schuhe ist gleichwohl erst in einer Woche fertig, da der Schuster das Produktionsverfahren ''während der Produktion der Schuhe'' optimiert.
Fall 5.
Der Schuster benötigt 3,5 Tage für die Produktion der Schuhe. In den übrigen 3,5 Tagen widmet er sich der Aufgabe, das Produktionsverfahren zu optimieren, produziert in dieser halben Woche also keine Schuhe.
Fall 6.
Der Schuster arbeitet nicht wie gewöhnlich 40 Stunden die Woche, sondern eine Zeitlang 80 Stunden die Woche, und lagert die zusätzlich produzierten Schuhe. Nach einem Jahr stehen 52 paar Schuhe im Lager. Im folgenden Jahr läßt er die 52 Paar von einem Händler abholen, und widmet sich ausschließlich der Kindererziehung, sowie Renovierung der Privatwohnung und dergleichen.
Fall 7.
Wie 6, jedoch ohne private Haushaltsproduktion, und statt dessen 1 Jahr "[[wikipedia:Sabbatical|Sabbatical]]".
Fall 8.
Wie 7, jedoch anstatt 80 Stunden, arbeitet der Schuster nur 40 Stunden, es gibt also keine zusätzlichen 52 Paar, die ein Händler abholen kann. Trotzdem gönnt sich der Schuster ein Jahr sabattical.
Fall 9.
Der Schuster hat einen Sohn, der im Betrieb mitarbeitet, der aber, obwohl fleißig, nicht sonderlich befähigt ist, sodaß ein Teil der Schuhe mit Fehlern behaftet sind, die in der Folge zum Schuster zwecks Reparatur zurückgebracht werden.
=== Leistung ===
Der oben angegebene Fall 9 ist von besonderem Interesse, weil an ihm deutlich wird, daß der Preis der Schuhe einmal vom Bedarf abhängt (denn durch die Zugehörigkeit des minderbefähigten Sohnes zur Familiengemeinschaft muß der Preis der Schuhe höher sein), als auch von der Leistung, die sich aus angewendeter Fähigkeit ergibt (die Minderleistung des Sohnes führt dazu, daß der Schuster generell seine Schuhe etwas teurer machen muß.)
Man könnte dies auf die Formel bringen, daß Bedarf und Leistung sich gegenseitig aufheben. Je höher die Leistung, desto geringer fällt der Bedarf aus. Nimmt man den Bedarf für den Lebensunterhalt für konstant an, ergibt sich ein Überschuß, wenn die Leistung höher ausfällt. Dies führt zur Bildung von [[Kapital]]. Die im Fall 6 aufgelagerten 52 paar Schuhe sind solches Kapital. Im Fall 4 kommt es durch die Verbesserung des Produktionsverfahrens zur Kapitalbildung. Im Fall 5 an sich genauso, jedoch wird es durch entsprechend höheren Bedarf wieder aufgebraucht, was in Fall 4 nicht der Fall ist.
Man kann bei solchen Überschüssen, die das Wort Leistung im eigentlichen Sinne erst verdienen (Überschuß-Leistung = Leistung - Bedarf) noch nicht von der Produktivkraft des Kapitals als solcher sprechen, denn dieses wird zunächst nur erst gebildet. Ist aber das bessere Produktionsverfahren für Schuhe erst einmal etabliert, generiert es dauerhaft (Überschuß-)Leistungen. Dies sind dann Leistungen des Kapitals, und nicht etwa die des Schusters, dessen Leistungen diesbezüglich mit Fertigstellung des Produktionsverfahrens abgeschlossen sind.
Problematisch wird es dann, wenn die Hauptleistung zur Erzeugung eines Wirtschaftsgutes auf Maschinen, Roboter und dergleichen übergeht. Die individuelle Leistung des Arbeiters ist so immer schwerer feststellbar, auch wird die Notwendigkeit zur Beschäftigung von Arbeitern mit gestiegener [[Produktivität]] immer weiter abnehmen. Daher wurde seitens von Gewerkschaften eine sogenannte [[Maschinensteuer]] angedacht. Doch der internationale Wettbewerb verhinderte bislang solche Ansätze. Dies ist einer der Hauptgründe weshalb heute vielfach ein [[Bedingungsloses Grundeinkommen]] angedacht wird.
=== Preis ===
==== Lohn und Preis im kapitalistischen System ====
[[Datei:Krupp Rheinhausen.jpg|mini|hochkant=1.5|rechts|Die [[wikipedia:Hütten- und Bergwerke Rheinhausen|kruppschen Hüttenwerke Rheinhausen]] um 1900]]
Die Eigentümer eines typischen kapitalistischen Wirtschaftsbetriebes betrachten das Kapital, das aus Überschuß-Leistungen von Mitarbeitern gebildet wird, als ihr Eigentum, und verwenden es mit privater Verfügungsgewalt, soweit keine rechtlichen Einschränkungen gegeben sind. Soweit die Gewinne nicht als Investition im Betrieb bleiben, können sie den Eigentümern als Einkommen zukommen, oder sonstwie verwendet werden (Gründen einer Stiftung, Parteispenden, Förderung der Kunst etc). Auch der Staat bezieht zwangsweise aus solchen Überschüssen Gelder.
Entgegengesteuert wird dem in der etablierten Wirtschaftsordnung durch das Spiel von Angebot und Nachfrage in Verbindung mit dem Konkurrenzkampf. Der Versuch, am Markt zu bestehen, führt (zumindest im Ideal-Modell des vollkommenenen Marktes) dazu, daß die eigenen Produkte möglichst billig abgegeben werden, um die Konkurrenz zu unterbieten.
Durch solche Verbilligung der Waren fließt Kapital an die Konsumenten ab. Auf der anderen Seite fließt Kapital ab durch bessere Bezahlung der Mitarbeiter. Würden diese entsprechend ihrer Leistung bezahlt, entstünde im Unternehmen deswegen keinerlei Kapital. Es wird also im Interesse der Eigentümer, oder gemäß anderen wirtschaftlichen Gesichtspunkten, dem Mitarbeiter nicht die volle Leistung entgolten. Dennoch gilt die Regel, daß je höher die (Überschuß-)Leistung, ein Mitarbeiter umso besser bezahlt wird. Man denkt sich die Arbeit auch als durch Angebot und Nachfrage geregelt, und ein Mitarbeiter hat einen "Preis", nämlich den, den ein anderes Unternehmen bereit wäre zu zahlen, um den Mitarbeiter für sich zu gewinnen.
Aus diesem Konglomerat von Fakten, Werten, Einstellungen und rechtlichen Regelungen ergibt sich die Vorstellung vom Lohn gemäß Leistung, bzw. die Idee der Beteiligung der Mitarbeiter am Überschuß der Leistungen je nach ihrem "Verdienst", und ihre erzwungene Umsetzung. Im Idealmodell der "freien Marktwirtschaft" führt dies zu optimaler [[wikipedia:Allokation (Wirtschaftswissenschaft)|Allokation]], gerechten, angemessenen Preisen für Waren, und gerechten, angemessenen Einkommen.
Man muß daher die Entlohnung nach Leistung als Bestandteil eines Wirtschaftens innerhalb eines solchen kapitalistischen Systems ansehen, in dem die Preisbildung durch das Spiel von Angebot und Nachfrage auf den Märkten geregelt wird. Im Interesse des eigenen Profits bzw. aus wirtschaftlicher Überlebensnotwendigkeit sucht man Preise und Löhne zu manipulieren, um über den Bedarf hinaus zu konsumieren, um besser dazustehen als die Konkurrenz, oder um für die Zukunft vorzusorgen.
==== Lohn und Preis gemäß der wirtschaftlichen Urzelle ====
===== Einkommen und Warenpreise =====
In einer assoziativen Wirtschaft gemäß der Dreigliederungsidee des sozialen Organismus gibt es Arbeitslohn im Sinne einer preismäßigen Bezahlung des Einkaufs von Arbeit als Produktionsfaktor nicht mehr. Gegen die Weiterverwendung der Bezeichnung "Lohn" für das Einkommen, das ein am Wirtschaftsleben teilnehmender Produzent, oder auch "Gehalt", erhält, spricht aber nichts, soweit man sich darüber klar ist, daß darunter keine bezahlten Preise zu verstehen sind.
Wenn man an einem "Leistungslohn" festhalten will, dann kann das nur dadurch möglich sein, daß man den über den eigentlichen Bedarf hinausgehenden Betrag als eine Zahlung ansieht, die aus anderen Gründen gezahlt wird, ''nicht'' für eine erbrachte Leistung. Man muß sich dann aber darüber im Klaren sein, daß solche Zahlungen dazu führen, daß andernorts weniger Geld da ist.
Genauer ist zu untersuchen, inwieweit solche monetären Rückübertragungen der Leistungsüberschüsse von Mitarbeitern sich auf die Preisbildung auswirken, bzw. wie Verfälschungen der Preise durch solche Kapitalübertragungen vermieden werden können.
Generell ist mit solchen Übertragungen natürlich eine Verteuerung der Waren verbunden. Das ist aber auch sonst der Fall, wenn ein gebildetes Kapital nicht in niedrigere Preise abfließt, und insofern eigentlich unproblematisch. Es besteht jedoch die Besonderheit, daß durch solche höheren Einkommen als der Bedarf die Überschußleistungen von produzierenden Mitarbeitern wieder (teilweise) rückgängig gemacht werden. Es wird dadurch dem jeweiligen Betrieb und allgemein dem Wirtschaftsleben genau dort Kapital entzogen, wo es gebildet wird. Die Produktionsleistung eines Mitarbeiters wird durch seine Bezahlung über den Bedarf des Lebensunterhalts hinaus aus dem Wirtschaftsleben wieder hinausgestoßen.
Auf der anderen Seite hat ein Mitarbeiter, dem ein solches über seinen Bedarf hinausgehendes Einkommen zukommt, einen monetären Kontozuwachs. Dieses Geld ist da dann zunächst einmal nicht wirtschaftendes Kapital, sondern aus dem Wirtschaftsleben herausgefallen. Es wurde dem Betrieb aus Gründen entzogen, die keine wirtschaftlichen sein können.
Man muß daher zunächst ganz allgemein einen gewissen Schaden konstatieren, den die Wirtschaft erleidet (inwieweit dieser Vorgang ein vertretbarer ist, durch einen später eintretenden kompensatorischen Prozeß, hängt dann von der Verwendung des Zahlbetrages durch den Mitarbeiter ab). Aber wie wirkt sich dieser wirtschaftsfremde Zahlvorgang auf die Preisbildung aus?
Man hat gewöhnlich bei solcher Praxis im Unternehmen eine Hierarchie vorliegen, die durchaus auch gewollt sein kann. Je höher die Befähigung eines Mitarbeiters, desto mehr Befugnisse, auch Weisungsbefugnisse, wird man ihm im Betrieb übertragen. Es ist damit ein gewisser Status, eine Reputation usw. verbunden, die sich auch im Gehalt spiegelt. Die Vorstandssekretärin wird besser bezahlt als der Lagerarbeiter an der Rampe. Die Überprüfung, welchen Anteil der einzelne Mitarbeiter am Unternehmenserfolg hat, wird dabei üblicherweise gar nicht erst versucht.
Will man die Preise aus der Urzelle hervorgehen lassen, wäre es aber dann doch genauer zu untersuchen, welchen Leistungsbeitrag der einzelne Mitarbeiter erbringt. Lagerarbeitern will man aber von vornherein gar nicht erst im erörterten Sinne besondere Extrazahlungen zukommen lassen. Diese werden umso mehr gewährt, je höher die Position im Unternehmen ist. Denn nur ''das'' kann sich ein Unternehmen leisten. Würden Extrazahlungen auf alle Mitarbeiter ausgedehnt, wie sie an den angeblich besonders befähigten und außerordentliche Leistungen erbringenden Vorstand gezahlt werden, könnte der Betrieb nicht weiter funktionieren.
Wie will man die richtige Höhe solcher wirtschaftsfremden Zahlungen, die man dem Vorstand, Abteilungsleitern usw. gewährt, bestimmen können? Dies ist in keiner Weise möglich, da es nur Zahlungen aus den Überschüssen des Unternehmens sein können, nicht jedoch Zahlungen, die sich aus der Urzelle heraus ergeben. Diese hat gar nicht die Möglichkeit, einen Leistungslohn zu fixieren, sondern kann sich nur danach richten, was ein Mitarbeiter an Bedarf für Lebensunterhalt hat.
In willkürlicher Weise wird einigen Mitarbeitern mehr gezahlt, als sie zum Unterhalt benötigen, und das Geld wird aus dem allgemeinen Gewinn des Unternehmens genommen. Durch solchen Vorgang ist der Betrieb nicht mehr in der Lage, aus seinem Wirtschaften heraus gerechte Preise für seine Waren zu bestimmen. Die Preise müssen nicht nur höher sein, sondern sie sind geradezu willkürlich erhöht, je nach dem, was sich der Vorstand usw. an Extrazahlungen zukommmen lassen zu können meint. Die Preisbildung durch die Urzelle ist auf Betriebsebene in dem gleichen Sinne ausgehebelt oder jedenfalls gestört, wie sie durch einen nicht leistungsbereiten, faulen Mitarbeiter in der Urzelle direkt gestört wird.
Ein Unternehmen, das die beschriebenen Extrazahlungen<ref>Zu den betriebs- und wirtschaftsfremden Extrazahlungen sind nicht Zahlungen zu rechnen, die wegen Sonderbedarfe z.B. wegen besonders anstrengender Arbeit gezahlt werden, wenn die Folgen von Überbeanspruchung der Mitarbeiter oder seine Familie selbst zu tragen hat. (Wie z.B. Kosten für eine Haushaltshilfe oder die Kosten für teure Kuraufenthalte wegen Erschöpfungszuständen, die aus eigener Tasche gezahlt werden müssen.)</ref> an Mitarbeiter tätigt, arbeitet nicht ordentlich, genauso wie ein fauler Mitarbeiter nicht ordentlich arbeitet. Solche faulen Wirtschaftsbetriebe müssen in ihrer Minderleistung, die aus den beschriebenen, wirtschaftlich nicht gerechtfertigten Rückübertragungen resultieren, durch die allgemeine Wirtschaft mitgetragen werden. Es sind Betriebe, die sich erlauben, willkürlich Kapital der Wirtschaft zu entziehen, und nach Gutdünken versuchen, diese Beträge auf die Preise aufzuschlagen.
Da solche Unternehmen, die nicht die Einkommen nach Bedarf herausgeben, ihre Preise willkürlich setzen müssen, können die entsprechenden Preissignale von den Assoziationen, die die Preisverhältnisse zwischen den Waren überwachen und regelnd eingreifen, nicht richtig eingeschätzt werden. Je mehr solcher faulen Unternehmen in einem Wirtschaftsgebiet tätig sind, desto schwieriger wird es für die assoziative Wirtschaft insgesamt, für gerechte Preise zu sorgen<ref>Näheres zur Rolle der Assoziationen im Hinblick auf Preisbildung und Preisbestimmung sowie generell zur Problematik solcher Wirtschaftssteuerung siehe [[Assoziation (Wirtschaft)]]. Ein fiktives Beispiel: Angenommen, ein Betrieb stellt Lederschuhe her und beschäftigt ausschließlich alleinstehende Menschen ohne Familienanhang. Ein anderer Betrieb stellt Gummistiefel her, und beschäftigt ausschließlich Mitarbeiter, die Familie haben, z.B. alle haben vier Kinder. Die Folge davon ist, daß die Gummistiefel im Verhältnis zu den Lederschuhen zu teuer sein werden, andere Preisfaktoren außenvor gelassen. Die Assoziationen haben in solchen Fällen die Aufgabe, darauf hinzuwirken, daß sich das Preisverhältnis zwischen Lederschuhen und Gummistiefeln verbessert, z.B. indem Mitarbeiter aus der Gummistiefelfabrik veranlaßt werden, zur Schuhfirma zu wechseln, und umgekehrt. Wenn das nicht in ausreichendem Maße möglich ist, müssen Transferzahlungen z.B. stattfinden, oder andere Maßnahmen, etwa Zusammenlegung der beiden Betriebe. Denn selbstverständlich haben die Mitarbeiter mit Familie einen erheblich größeren Bedarf und müssen entsprechend Einkommen beziehen, daran läßt sich direkt nichts ändern. Ähnliches ergibt sich bei zwei Firmen, die gleiche Produkte herstellen oder der Substitutionsgrad der Produkte hoch ist, und die Preise zu stark differieren. Weitere Beispiele siehe unter [[Assoziation (Wirtschaft)]].</ref>.
Nun hat allerdings Rudolf Steiner selbst Überlegungen angestellt, die auf eine Orientierung des Einkommens an der erbrachten Leistung (im Sinne des "Wertschöpfungsbeitrags", wie es Strawe formuliert) hinauslaufen könnten (vgl. dazu den genannten Aufsatz von Strawe).
<div style="margin-left:20px">
"Durch soziale Einrichtungen, die in der Richtung des hier
Dargestellten liegen, wird der Boden geschaffen für ein
wirklich freies Vertragsverhältnis zwischen Arbeitleiter und
Arbeitleister. Und dieses Verhältnis wird sich beziehen nicht
auf einen Tausch von Ware (beziehungsweise Geld) für
Arbeitskraft, sondern auf die Festsetzung des Anteiles, den
eine jede der beiden Personen hat, welche die Ware gemeinsam
zustande bringen." {{Lit|{{G|023|99}}}}
(Festsetzung des Anteiles kann sich hier sowohl auf die Bedarfsanteile gemäß Urzelle, als auch auf die Leistungsanteile am gemeinsamen Produkt (Gewinnanteil) beziehen. Auf das andere Zitat, das Strawe in seinem Aufsatz anführt (S. 8f.), wo in den Ausführungen Steiners anscheinend diese Zweideutigkeit verlassen wird und plädoyiert wird für eine, man muß schon sagen, zumindest teilweisen Bezahlung nach Leistungsanteilen, wird unten unter Punkt 3.3.2 (Varianten von Leistungslöhnen und ihre Folgen) noch ausführlich eingegangen werden.)
</div>
Dies setzt allerdings zunächst einmal voraus, daß die Leistungsanteile, die in einer gemeinsam erbrachten Produktion enthalten sind, auch zugerechnet werden könnten. Aber auch wenn das möglich sein sollte, widerspricht es dem Prinzip der Urzelle, nämlich eine Leistung entsprechend so zu bezahlen, daß sie vom Mitarbeiter erneut erbracht werden kann, d.h. gemäß Deckung seines Bedarfs. Das Einkommen gemäß einem Wertschöpfungsbeitrag zu geben, steht dazu im Widerspruch. Wenn es aber möglich wäre, gemäß Wertschöpfungsbeitrag zu zahlen, würde dies notwendig kompensatorisch zu den höheren Einkommen für Mehrleister, ein geringeres Einkommen für Minderleister bedingen. Die Preise, die das Unternehmen bei einer solchen internen Verteilung für seine Waren festsetzen muß, stimmen dann mit den Preisen, die sich aus der Einkommensgabe nach Bedarf ergeben, überein, worauf auch Strawes Argumentation und die anderer Vertreter einer Leistungskomponente des Einkommens hinausläuft.
Es ist jedoch schwer zu sehen, wie bei Zugrundelegung solcher Wertschöpfungsbeiträge die Preisbildung noch funktionieren soll, da ja die Bestimmung der Wertschöpfung und der jeweiligen Mitarbeiteranteile die Preise, die die richtigen für die Waren sind, schon voraussetzt.
Da kommt wieder die Vorstellung in die Überlegungen hinein, daß ein Unternehmen am Markt einen Gewinn erziele, und das Erträgnis dann an die Mitarbeiter verteilt würde. Das Unternehmen hätte sich also vom Markt die Preise bestimmen lassen (Rückfall in die Angebot/Nachfrage-Steuerung). Man kann dies nur als eine logische Inkonsequenz ansehen, wenn es nicht gar bei näherer Untersuchung dem Prinzip der Urzelle als Preisbildner fundamental widerspricht und damit auch der assoziativen Wirtschaft.
Abgesehen davon, daß gezahlte Leistungseinkommen nicht so recht zur Urzelle passen wollen, sich aus ihr nicht ableiten lassen, was darauf hindeutet, daß es sich um nicht wirtschaftsbedingte Zahlungen handelt, entsprechen sie bzw. der über den Bedarf hinaus wegen Leistung gezahlte Betrag dem von Rudolf Steiner kritisierten [[Selbstversorgerprinzip]], wie sich leicht zeigen ließe, und widersprechen darüber hinaus dem Gebot der Trennung von Arbeit und Einkommen ([[Soziales Hauptgesetz]]). Vgl. auch {{G|340|98}}: "Und wir dürfen nicht sagen, dass da unmittelbar im Arbeitsverhältnis ein Mehrwert entstünde." Woraus sich eindeutig ergibt, daß ein Leistungsüberschuß ''nicht'' bezahlt werden kann. Man kann da nur in die Richtung überlegen, ob nicht die angestellten Arbeiter in gewissen Hinsichten Mitunternehmer sind, sich selbst gewissermaßen im Betrieb angestellt haben. Ist man der Auffassung, der Unternehmer könne über den Betriebsgewinn als Eigentümer der durch den Betrieb realisierten Werte verfügen, indem er sich die entsprechenden Beträge auf sein privates Konto auszahlen läßt, würden dann Arbeitern als Mitunternehmern ebenso entprechende Gewinnbeträge auf ihr privates Konto transferiert werden können, entsprechend den zustehenden Anteilen am Betriebsgewinn. Man muß solche Zahlungen aus dem Gewinn dann aber strikt unterscheiden von allem, was in der Urzelle an Preisbildung vorgeht und in Bedarfseinkommen resultiert. Und es ist ''jeder'' der Wirtschaft entzogene Betriebsgewinn ein Störfaktor für die Preisbildung, was schon implizit angedeutet wurde, andernorts aber noch näher ausgeführt werden wird. Indem man die Mitarbeiter zu Mitunternehmern macht, wird eine schlechte Sache, nämlich Gewinnausschüttung, nicht besser. Noch nicht einmal den guten Aspekt der gerechteren Verteilung kann man darin sehen, da sich ein Maß der gerechten Zuteilung nicht finden lassen wird. Ist ein auszuschüttender Gewinn gegeben, scheint ein gleicher Anteil für jeden Mitarbeiter inkl. dem Unternehmer selbst das einzig moralisch vertretbare zu sein. Das Problem, daß der Gewinn der Wirtschaft entzogen wird und nicht für Investitionen zur Verfügung steht, ist damit nicht gelöst, und dieses läßt sich nur dadurch lösen, daß eben ''kein'' Gewinn ausgeschüttet wird, denn es ist nicht möglich, betriebswirtschaftlich eine richtige Höhe zu bestimmen, bzw. sie kann betriebswirtschaftlich nur Null sein<ref>Da in einer assoziativen Wirtschaft die Mitarbeiter von sich aus die ihnen mögliche optimale Leistung erbringen, wären monetäre Leistungsanreize aus betriebswirtschaftlicher Sicht Verschwendung.</ref>. Volkswirtschaftlich darf sie nur Null sein, weil sonst die Waren des Betriebes überteuert sind, es sei denn, sie würde von den Assoziationen gewährt. Den Betrieben nach gewissen Gesichtspunkten gewährte Quoten von ihrem Gewinn zur Auszahlung auf private Konten könnte ein gangbarer Weg sein, solche Ausschüttungen in die Preisbildung zu integrieren, wie ja auch sonst auf die Preise so einiges wird aufgeschlagen werden müssen. Solche wirtschaftsfremden Vorgänge müssen aber insbesondere in ihrer Höhe der Willkür von Betriebseigentümern entzogen bleiben, da Kapital ausschließlich im Interesse des Gemeinwohls zu verwenden ist.
Der Ansatz, die Angestellten zu Mitunternehmern und eventuell auch Miteigentümern zu machen, führt dann weiter in die Richtung, auf die Unterscheidung zwischen Unternehmer und Arbeiter ganz zu verzichten. Dies löste auch das Problem des Wertetausches im Betrieb und die im Grunde unplausible Lösung Steiners für diesen, der Arbeiter verkaufe zwar nicht seine Arbeitskraft, sondern das Produkt derselben an den Unternehmer. Will man die Kritik zurückweisen können, wo denn da praktisch der Unterschied sei, wird es wohl darauf hinaus laufen zuzugestehen, daß es da um eine reichlich fiktive Sache geht, weshalb es auch noch keinem Dreigliederer bisher gelungen ist, diesen fiktiven Wertetausch zu beziffern, ohne Arbeit dann implizit doch wieder zur Ware zu machen.
Die Ursachen dieser Schwierigkeiten liegen wohl in dem eigentumsrechtlichen Unternehmer-Arbeiter-Verhältnis, das Steiner nicht damit aus der Welt geschafft hat, daß er die Umbenennung in Arbeitsleiter und Arbeitsleister vorschlug. Aus diesem rechtlichen Verhältnis quillt der Warencharakter der Arbeit heraus, und das läßt sich nicht mit fiktiven Überlegungen aus der Welt schaffen. Das Unternehmer-Arbeiterverhältnis im eigentumsrechtlichen Sinne wäre abzuschaffen, und daraus ergäbe sich dann der Wegfall des Warencharakters der Arbeit von allein, könnte man als These aufstellen. (Vgl. auch <ref name="alpha" />).
Der Zusammenfall von Unternehmer und Arbeiter in eine Person ist bei den Solo-Unternehmern, d.h. Unternehmern ohne Angestellte, exemplarisch gegeben. Besonders aufschlußreich dürfte der Charakter von [[Dienstleistung]]en sein, die, je nachdem, besondere Aspekte des Warencharakters (bzw. des Nichtgegebenseins desselben) von Arbeit bzw. deren Produkten beleuchten. Vgl. auch [[wikipedia:Freier Mitarbeiter|Freier Mitarbeiter]], [[wikipedia:Subunternehmer|Subunternehmer]] und [[wikipedia:Scheinselbständigkeit|Scheinselbständigkeit]].
Da es hier lediglich darum geht, das Nichtzusammenpassen von Leistungseinkommen und Bedarfseinkommen gemäß Urzelle und die Folgen für die Preisbildung zu erörtern, kann das Thema [[Warencharakter der menschlichen Arbeit|Warencharakter der Arbeit]] hier nicht weiter verfolgt werden. Es ist aber z.B. wohl nicht allzu weit hergeholt, daß, wenn denn tatsächlich der Arbeiter dem Unternehmer sein Arbeitsprodukt verkauft, daß in diesem Arbeitsprodukt auch die Weisungsbefugnis und Befehlsgewalt, also ein Recht, enthalten sein müßte, denn der Arbeitgeber bezahlt den Arbeiter insbesondere auch dafür, ihn kommandieren zu dürfen. In diesem Sich-Kommandierenlassen liegt eine Leistung des Arbeiters. Arbeiter, die sich nicht darauf verstehen, werden entlassen bzw. gar nicht erst eingestellt. Aber wie kann diese Leistung eine Ware sein? Deshalb scheint der Versuch, das Arbeitsverhältnis im Betrieb so darzustellen, daß der Arbeiter sein Produkt verkaufe, nicht tragfähig zu sein, es sei denn, man wollte so etwas wie die Bereitschaft, sich kommandieren zu lassen, als Ware, bzw. Dienstleistung ansehen.
===== Einkommen und Bedarf =====
Die Preisbildung in der Urzelle geschieht gemäß der Bedarfe, für die Einkommen gegeben wird. Dadurch, daß für die Bedürfnisse ein Einkommen gegeben wird, können Leistungen erbracht werden. Bei den Überschußleistungen handelt es sich um die eigentliche Wertschöpfung, Kapitalbildung. Diese Leistungen liegen den Preisen zugrunde. Sie können daher nicht umgekehrt durch vorausgesetzte Preise bestimmt werden, wie sie Vertreter eines Leistungslohns annehmen müssen.
Dies gilt auch für die interne Verteilung innerhalb eines Unternehmens. Wenn der Gesamtleistungsbetrag eines Unternehmen nicht via erzielte Preise von außen bestimmt sein soll, dann ist auch die interne Verteilung in keiner Weise durch Leistungsbeiträge bestimmt, sondern ausschließlich durch den von den Mitarbeitern geltend gemachten Bedarf. Einen nicht vorhandenen Kuchen kann man nicht in berechtigte Anteile aufteilen<ref>Angenommen, man wolle den "berechtigten" Anteil eines Designers bestimmen, der einen Gebrauchsgegenstand äußerlich hinsichtlich Formschönheit usw. gestaltet hat: Es geht ohnehin nicht, aber ohne den Preis schon zu kennen, ist die Bewertung des Anteils des Designers erst recht nicht möglich. Wenn die Ware zum Flop wird, wird dann im nachherein möglicherweise auch die Designerleistung als mit verantwortlich dafür angesehen werden müssen. Es ist daher ausgeschlossen, die (Leistungs-)Anteile zu bestimmen, bevor überhaupt ein Preis gebildet ist. Man kann feststellen, wie lange der Designer für den Entwurf und die Umsetzung gebraucht hat, und ''danach'', d.h. Bedarfsanteil, den Anteil am Produkt bestimmen.</ref>. Eine Einkommensdifferenzierung innerhalb des Unternehmens, die sich nicht an den Bedarfen orientiert ist nur möglich, wenn die Warenpreise bereits gegeben sind. Die Warenpreise sollen sich ja aber gerade erst aus dem ergeben, was die Mitarbeiter an Einkommen benötigen, (um es zu wiederholen, was das Prinzip der wirtschaftlichen Urzelle ausmacht, das von Rudolf Steiner klar definiert ist und an dem es nichts rum zu interpretieren gibt).
Eine Einkommensdifferenzierung nach Leistung ist daher ein sekundäres Spätphänomen, das jedenfalls für die erste Einrichtung einer assozitiven Wirtschaft mit dem Ziel von gerechten Warenpreisen zunächst erstmal gar keine Rolle spielt<ref>Man findet denn auch solche betriebsinterne Einkommensdifferenzierung typischerweise in Neugründungen alternativer Betriebe kaum. Es ist mehr ein Phänomen älterer und gewachsener Betriebe, wohl vornehmlich aus organisations- und kontrollpolitischen Gründen. Man muß dabei im übrigen auch die unterschiedliche Lebenssituation derjenigen bedenken, die als Familienmitglieder von dem Einkommen eines Einkommensbeziehers mitleben. Die Kinder von einkommensschwachen Ernährern können schließlich nichts dafür, daß dieser nur eine Minderleistung in seiner Firma erbringt.</ref>.
Ein anderes, fundamentaleres Problem ist die nähere, konkrete Bestimmung der Bedarfe der Mitarbeiter, da jedenfalls zunächst die Einkommen sich ausschließlich an diesen orientieren müssen, bis überhaupt erstmal Preise für die Waren da sind. Wenn die Preise, die gemäß gegebener Einkommen für Bedarfe genommen werden müssen, zu hoch sind, so ist das zwar eine unangenehme Sache, aber daraus ergibt sich doch nicht, daß sich die Bedarfe ändern, daß ein geringeres Einkommen für die Leistungserbringungen benötigt wird, oder etwa doch? Ändern sich die Bedürfnisse der Mitarbeiter, weil sich die Waren eines Betriebes wegen ihrer hohen Preise nicht oder schlecht verkaufen? Sind die Bedürfnisse variabel, je nach dem, was an Einkommen da ist? Der Lagerarbeiter von der Rampe fügt sich in eine bescheidene Lebenshaltung, während der Vorstandschef sich an einen großzügigen Lebenstil gewöhnt, euphemistisch als Repräsentationsaufwand bemäntelt, zu dem dann auch ein größerer Wagen gehört als derjenige, den der Lagerarbeiter fährt.
Das Problem der gerechten, richtigen Warenpreise wandelt sich in das Problem der Anerkennung geltend gemachter Bedürfnisse der Leistungserbringer. Hier tun sich Abgründe auf, die an dem Prinzip der Urzelle als Preisbildner zweifeln lassen, und es resultiert aus den Schwierigkeiten der Bedarfsbestimmung, bzw. der Schwierigkeit, geltend gemachte Bedarfe auch anzuerkennen (anerkennen zu können), auch die Tendenz, in die Auffassung, daß die Märkte mit dem Spiel von Angebot und Nachfrage letztlich doch die Preise diktieren, zurückzufallen, da sich daraus natürlich ein wohlfeiles Argument gegen scheinbar überzogene Gehaltsforderungen gewinnen läßt. Und was in keiner Weise etwas anderes ist, als an der Auffassung, Arbeit werde als Ware bezahlt, festzuhalten.
Ein nicht unüblicher Versuch, diesen Schwierigkeiten auszuweichen, anstatt sie zu lösen, besteht darin, die Behauptung aufzustellen (und dann entsprechend zu handeln), daß sich die Sachlage in der Tat so darstelle, allerdings weil die assoziative Wirtschaft noch nicht (vollständig) realisiert wäre. Man habe sich daher zunächst weiterhin mit dem Preisdiktat der Märkte abzufinden.
Wenn dies so wäre, würde dann aber eine evolutive Entwicklung des heutigen Kapitalismus hin zu einer assoziativen Wirtschaft ausgeschlossen sein, wenn diese sich aus den Urzellen des Wirtschaftslebens, wie dargestellt, aufbauen soll.
== Die Polarität von Haushalt und Markt und die Urzelle ==
An dem Konzept der Urzelle, wie zunächst dargestellt, fällt auf die Außenvorlassung des [[Markt]]es und die Einbeziehung des Einkommens für die Familie, für diejenigen, deren Lebensunterhalt von dem Einkommen des Leistungserbringers mit abhängt.
Die Dimension des Familienanhangs, die Veranschlagung des Bedarfes im Grunde für einen ganzen, mehr oder weniger beliebig großen privaten (nicht der eigentlichen Wirtschaft zugehörigen) Haushalt läßt sich nicht runterbrechen auf eine pauschale Gewährung etwa eines Kinderzuschlags oder dergleichen. Die Dimension des Haushalts ist wie die Dimension des Marktes als ein Faktor anzusehen, der auf die Preisbildung in der Urzelle einwirkt. Da sich letztlich ja aber sowohl Haushalt als auch Markt aus der "Ur"zelle erst entwickeln, kann man auch von den beiden Polen Haushalt und Markt der Urzelle sprechen.
Es wäre gemäß solcher Auffassung ganz falsch, einer Bedarfskomponente, wie sie sich in der Urzelle bildet, einen Marktpreis als Korrektiv entgegen zu setzen. Man hat es vielmehr mit einer Polarität zu tun. Sowohl die Haushaltskomponente eines Warenpreises als auch die Marktkomponente bilden sich aus der Urzelle heraus, Haushalt und Markt sind Entwicklungen der Urzelle und wirken auf diese zurück.
=== Die Dimension des Marktes ===
<div style="margin-left:20px">
"Man produziert
immer mehr und mehr darauf los, man gründet Fabriken, man fragt
nicht: Wieviel wird gebraucht? - wie es einmal der Fall war, als es
Schneider im Dorf gab, die nur dann einen Anzug machten, wenn er
bestellt wurde. Da war es der Konsument, der angab, wieviel erzeugt
werden soll, jetzt wird für den Markt produziert, die Waren werden
zusammengestapelt, soviel als nur möglich. Die Produktion arbeitet
ganz nach dem Prinzip, nach dem die Natur schafft. Die Natur wird
in die soziale Ordnung hinein fortgesetzt. Das wird zunächst immer
mehr überhandnehmen. Aber hier betreten wir das Feld des Materiellen.
Im äußeren Leben hat das geistige Gesetz, weil es eben für die
geistige Welt gilt, keine Anwendung, und es entsteht etwas sehr Merkwürdiges.
Da wir unter uns sind, können wir ja solche Dinge sagen.
Die Welt freilich wird uns heute darin kein Verständnis entgegenbringen.
Es wird also heute für den Markt ohne Rücksicht auf den Konsum
produziert, nicht im Sinne dessen, was in meinem Aufsatz «Geisteswissenschaft
und soziale Frage»<ref>1905/06, enthalten in [[GA 34]].</ref> ausgeführt worden ist, sondern man
stapelt in den Lagerhäusern und durch die Geldmärkte alles zusammen,
was produziert wird, und dann wartet man, wieviel gekauft wird.
Diese Tendenz wird immer größer werden, bis sie sich - wenn ich
jetzt das Folgende sagen werde, werden Sie finden, warum - in sich
selber vernichten wird. Es entsteht dadurch, daß diese Art von Produktion
im sozialen Leben eintritt, im sozialen Zusammenhang der
Menschen auf der Erde genau dasselbe, was im Organismus entsteht,
wenn so ein Karzinom entsteht."  {{G|153|174}} (1914)
</div>
Ein [[Handel]], der Austausch zweier Güter mit ihren [[Wert (Wirtschaft)|Werten]], ist noch kein Markt. Ein Minimalmarkt ist erst gegeben, wenn es mindestens zwei Güter auf der einen Seite gibt, gegenüber dem einen Gut auf der anderen Seite bzw. einem [[Geld]]betrag, der für einen bestimmten wirtschaftlichen Wert steht<ref>Das Alternativgut muß nur imaginiert sein, in einem anvisierten Austausch von zwei Gütern, bzw. Geld und Gut, der nicht zustande kommt, liegt das marktmäßige insofern schon, als das Geld für ein anderes Gut zurückbehalten wird.</ref>. Es wird gewählt, für welches Gut das Geld gegeben wird, darin besteht das marktmäßige. Weiterhin wird das eine Gut nicht gekauft, es bleibt liegen. Ein großer Markt hat notwendigerweise eine große Menge solcher liegenden Güter, die nicht unmittelbar getauscht werden, sondern darauf warten. Auf der anderen Seite gibt es Geld, das nicht unmittelbar sofort ausgegeben wird. Man hat es also mit einer Aufstauung von Waren zu tun, der Warenfluß vom Produzenten zum Konsumenten ist gestockt.
Gemäß den Prinzipien der assoziativen Wirtschaft werden auf den Märkten die Preise der Waren nicht verhandelt, sondern sie sind bereits mit ihren schon ermittelten Werten gegeben (vorbehaltlich einer von den Assoziationen zu veranlassenden Korrektur). Für einen Geldbetrag wird eine Ware ausgewählt, die andere bleibt liegen. In diesem Liegenbleiben der Waren (bzw. dem Liegenbleiben des Geldes bei gesuchten, fehlenden Waren) muß man den Einfluß der Märkte auf die Preisbildung suchen, nicht in dem Austausch zweier gehandelter Güter. Denn deren Wert ist bereits betragsmäßig gegeben, wird nur jetzt realisiert, und ändert sich keineswegs, z.B. falls der Händler den Käufer übervorteilt.
Gemäß dem gängigen Modell von der Preisbildung durch Angebot und Nachfrage würde die Übervorteilung des Kunden, durch den der Händler einen höheren Preis erzielt als gerechtfertigt ist, tendentiell zu einer generellen Preiserhöhung der entsprechenden Ware führen. Umgekehrt führt eine unangemessene Vergünstigung, um einen konkurrierenden Händler auszustechen, tendentiell zu einer generellen Preissenkung. Eine solche Betrachtungsweise der Preisbildung ist in einer assoziativen Wirtschaft nicht möglich.
<div style="margin-left:20px">
"In der primitiven Wirtschaft ist die Dorfwirtschaft die einzige Wirtschaftsform.
Dann geht es über zu den Märkten. Diese Benennungen
sind volkswirtschaftlich viel richtiger, als man denkt. Solange der
Markt da ist und Dörfer darum herum, so lange bedeutet der Markt,
auch wenn er unter dem Prinzip von Angebot und Nachfrage steht,
etwas wirtschaftlich viel weniger Schädliches - wenn nicht eben
Halunken da sind, was eine persönliche Sache ist -, als wenn die
Stadtwirtschaft dazukommt. Durch diese wird das gesamte Verhältnis
zwischen Produzenten und Konsumenten radikal geändert. Dann
haben wir nicht mehr Dörfer, die von selbst ihren Markt regulieren,
sondern dann haben wir allen Möglichkeiten Tür und Tor geöffnet,
welche bestehen, wenn das Verhältnis zwischen Konsumenten
und Produzenten kein klares mehr ist, wenn es sich vermischt." {{G|341|46}}
</div>
<div style="margin-left:20px">
"Sagen wir, irgendein Handwerker verfertigt irgend etwas in einem Dorf und er wird krank. Er wird, sagen wir, unter gewissen Verhältnissen, wenn er an einen ungeschickten Arzt kommt, drei Wochen im Bett liegen müssen und seine Dinge nicht verfertigen können. Da wird er den volkswirtschaftlichen Prozess sehr wesentlich stören; denn es werden durch drei Wochen hindurch, wenn der Betreffende, sagen wir, Schuhe verfertigt hat, die Schuhe nicht auf den Markt gebracht werden - Markt im weitesten Sinne verstanden. Nehmen wir aber an, er kommt an einen sehr geschickten Arzt, der ihn in acht Tagen gesund macht, so dass er nach acht Tagen wieder arbeiten kann, dann können Sie die Frage in ernsthaftem Sinn entscheiden: Wer hat denn dann durch diese vierzehn Tage hindurch die Schuhe fabriziert? Der Schuhmacher oder der Arzt? Eigentlich hat der Arzt die Schuhe fabriziert." {{G|340|85}}f.
</div>
<div style="margin-left:20px">
"Da gibt es eine Tatsache, die spielt sich ab unmittelbar auf dem Markt bei Verkauf und Kauf, wenn ich dasjenige, was ich bekomme, gleich bezahle. Es kommt nicht einmal darauf an, dass ich es gleich mit Geld bezahle, ich kann es auch noch, wenn es Tauschhandel ist, mit der entsprechenden Ware bezahlen, die der Betreffende annehmen will. Es kommt darauf an, dass ich zunächst gleich bezahle, das heißt überhaupt zahle. Und jetzt haben wir wieder nötig, an dieser Stelle (siehe Zeichnung 4) von der gewöhnlichen trivialen Betrachtung zur volkswirtschaftlichen Betrachtung überzugehen. Es spielen nämlich in der Volkswirtschaft die einzelnen Begriffe fortwährend ineinander, und die Gesamterscheinung, die Gesamttatsache, ergibt sich aus dem Zusammenspiel der verschiedensten Faktoren. Sie können sagen: Es wäre ja auch denkbar, dass durch irgendeine Maßregel überhaupt niemand gleich bezahlen würde - dann gäbe es das Gleichzahlen nicht. Man würde also immer erst, sagen wir, nach einem Monat zahlen oder nach irgendeiner Zeit. Ja, es handelt sich nur darum, dass man dann in einer ganz falschen Begriffsbildung drinnen ist, wenn man sagt: Heute übergibt mir jemand einen Anzug und ich bezahle ihn nach einem Monat. Ich bezahle eben nach einem Monat nicht mehr diesen Anzug allein, sondern ich bezahle dann in diesem Moment etwas anderes: ich bezahle dasjenige, was unter Umständen durch eine Steigerung oder Erniedrigung der Preise etwas anderes ist, ich bezahle ein Ideelles dazu. Also der Begriff des A-tempo-Zahlens, der muss durchaus da sein, und der ist beim einfachen Kauf da. Und etwas wird eine Ware des Marktes dadurch, dass ich es gleich bezahle."
</div>
<div style="margin-left:20px">
"Wert in der Volkswirtschaft kann ja nur entstehen - das haben wir schon ersehen können - im Austausch der Erzeugnisse, im Austausch der Waren oder überhaupt volkswirtschaftlicher Erzeugnisse. Auf eine andere Weise kann Wert nicht entstehen. Aber Sie können leicht einsehen : Wenn nur auf diese Weise Wert entstehen kann, und wenn der Preis des Wertes so zustande kommen will, wie ich das gestern auseinandergesetzt habe, dass berücksichtigt werden soll, wie für jemand, der ein Erzeugnis hervorgebracht hat, ein solcher Gegenwert für das Erzeugnis erhältlich sein soll, dass er die Bedürfnisse befriedigen kann, die er hat, um ein gleiches Erzeugnis wieder herzustellen - wenn das möglich sein soll, so müssen ja die Erzeugnisse sich gegenseitig bewerten. Und schließlich ist es ja nicht schwer, einzusehen, dass im volkswirtschaftlichen Prozess sich die Erzeugnisse gegenseitig bewerten. Es wird nur kaschiert dadurch, dass das Geld zwischen dasjenige tritt, was ausgetauscht wird. Aber das ist nicht das Bedeutsame an der Sache. An dem Geld hätten wir nicht das geringste Interesse, wenn es nicht das Austauschen der Erzeugnisse förderte, bequemer machte und auch verbilligte. Wir hätten Geld nicht nötig, wenn es nicht so wäre, dass derjenige, der ein Erzeugnis auf den Markt liefert - unter dem Einfluss der Arbeitsteilung -, zunächst sich nicht abmühen will, um dasjenige, was er braucht, da zu holen, wo es vorhanden ist, sondern eben Geld dafür nimmt, um dann sich wiederum in der entsprechenden Weise zu versorgen. Wir können also sagen: In Wirklichkeit ist es die gegenseitige Spannung, welche zwischen den Erzeugnissen eintritt im volkswirtschaftlichen Prozess, die mit der Preiserzeugung zu tun haben muss."
"Betrachten wir von diesem Gesichtspunkt aus einmal das sogenannte Lohnverhältnis, das Arbeitsverhältnis. Wir können nämlich gar nicht Arbeit gegen irgend etwas austauschen, weil es zwischen Arbeit und irgend etwas eigentlich keine gegenseitige Bewertungsmöglichkeit gibt. Wir können uns einbilden - und die Einbildung realisieren, indem wir eben das Lohnverhältnis eintreten lassen -, dass wir die Arbeit bezahlen; in Wirklichkeit tun wir es nicht. Was in Wirklichkeit geschieht, ist etwas ganz anderes. Was in Wirklichkeit geschieht, ist dieses: dass auch im Arbeits- oder Lohnverhältnis Werte ausgetauscht werden. Der Arbeiter erzeugt unmittelbar etwas, der Arbeiter liefert ein Erzeugnis; und dieses Erzeugnis kauft ihm in Wirklichkeit der Unternehmer ab. Der Unternehmer bezahlt tatsächlich bis zum letzten Heller die Erzeugnisse, die ihm die Arbeiter liefern - wir müssen schon die Dinge in der richtigen Weise anschauen -, er kauft die Erzeugnisse dem Arbeiter ab."
{{G|340|97}}f.
</div>
So problematisch solche Auffassung der Leistungserbringung im Betrieb auch sein mag (das ist in diesem Zusammenhang nicht weiter zu erörtern (vgl. das oben schon dazu gesagte))<ref name="alpha">Eine alternative Auffassung, die aber hier nicht näher geprüft werden soll, könnte darin bestehen, einen durchlaufenden Posten wie die heutige Mehrwertsteuer, in variabler Höhe, anzunehmen, der aber nicht an den Staat abgeführt wird, sondern individuell nach dem Bedarf auf die beteiligten Haushalte aufgeteilt wird. Monetär kommt es auf das gleiche hinaus, vermutlich auch dem tatsächlichen Vorgang nach. Einen Wertetausch welcher Art auch immer muß es dabei anscheinend geben, da die Warenpreise, die der Betrieb erzielt, nicht unmittelbar direkt auf die Haushaltseinkommen abgebildet werden können.<br><br>Man könnte vielleicht den Wertetausch innerhalb des Betriebes als einen inversen, nicht monetär bestimmbaren ansehen, der aber wertmäßig mit den bezifferbaren Außentauschen (Einkauf und Verkauf) übereinstimmt (dynamische Faktoren, sowie den Wert''bildungs''aspekt außenvor gelassen). Gleiches gilt für die Haushalte und marktinternen Wirtschafts''einheiten'': Der Innentausch ist nicht wirklich monetär bezifferbar, und wenn er vorgenommen wird, rein fiktiv, dogmatisch. In dem Fall, wo man als Betrieb Arbeit als Ware ansieht, zieht man die monetären Außengrenzen des Betriebes als Wirtschaftseinheit anders, als wenn man den Wertetausch zwischen Mitarbeitern und dem Betrieb als inverse, nicht bezifferbare Innentausche ansieht.<br><br>Die von Rudolf Steiner vorgeschlagene Sichtweise, der Arbeiter verkaufe nicht seine Arbeit, sondern das Produkt seiner Arbeit an den Unternehmer, zieht die Betriebsgrenzen zwar nicht so, als wenn die Arbeit selbst als Ware aufgefaßt würde, sondern macht den Schnitt betriebsextern zwischen Arbeit und Ware, innerhalb des Arbeiters selbst, in dem dann der inverse Tausch stattfindet. Das Resultat von solcher Grenze ist, daß die Arbeit für den Arbeiter Arbeit ist, also keine Ware, aber für den Betrieb in dem eingekauften Produkt Ware. Für Betriebe, für die es (noch) nicht möglich ist, daß die Arbeit als betriebsintern aufgefaßt werden kann (Mitarbeiter als Mitunternehmer, interne Personalunion statt externe), mag dies die bestmögliche Auffassung sein. Sie hat jedoch den Nachteil, daß sie suggeriert, daß der Betrieb die Arbeit dann doch monetär beziffern könne, in ihrem eingekauften Produkt nämlich. Dies ist jedoch wie schon erörtert, nicht wirklich möglich, da diese fiktiven Produkte unbekannte Grenzen zu den Produkten der anderen Mitarbeiter haben. Diese Unmöglichkeit, Produktanteile den Mitarbeitern zuzurechnen, ist ein Hinweis darauf, daß die Arbeit in Wirklichkeit ein betriebsinterner Vorgang ist, der insofern als inverser Tauschvorgang auch keine Waren produziert. Diese treten erst an der Betriebsaußengrenze als gemeinsam produzierte auf.</ref>: man hat bei diesem Werteaustausch zwischen betriebsinternem Produkt und entsprechendem Einkommenswert keinen Marktprozeß, denn gemäß obiger Definition des Marktes fehlt die Wahlmöglichkeit, die Aufstauung, sowie die von Steiner angeführte Unmittelbarkeit (Sofortzahlung), wie sie für den Markt gilt.
Unter Berücksichtigung auch des haushaltsinternen Werteaustausches, wie von Steiner in dem Beispiel des kranken Schusters erläutert, der von seiner Krankheit je nach Leistung des Arztes früher oder später kuriert wird, gibt es dann drei Orte eines volkswirtschaftlichen Werteaustausches: haushaltsintern, betriebsintern und marktintern.
Es ist leicht zu sehen, daß sollen die haushaltsinternen Vorgänge nicht zu den eigentlich wirtschaftlichen gerechnet werden, auch das Marktgeschehen aus dem Gebiet des Wirtschaftens im engeren Sinne herausfallen muß. Auf dem Markt wird nicht mehr gewirtschaftet, sondern nur noch getauscht.
==== Markt und Händlertum ====
[[Datei:Spices1.jpg|miniatur|[[Gewürz]]e auf dem Markt im marokkanischen [[wikipedia:Agadir|Agadir]]]]
Der Handel, das Händlertum, ist der Marktsphäre zuzurechnen und ist nicht als produktiver Beruf im wirtschaftlichen Sinne zu verstehen. Ob Handel eine Dienstleistung im üblichen Sinne ist, darüber sei hier nichts ausgemacht. Er ist jedenfalls dazu da, das Liegenbleiben der Waren zu bekämpfen. Er transportiert die Waren von Ort zu Ort, um die Übergaben zwischen Produzenten und Konsumenten zu ermöglichen. Lagerung kann als ein zeitlicher Übergabeprozeß angesehen werden. Ein Produkt kann nicht immer genau dann fertig sein, wenn es auch gebraucht werden kann. All diese händlerischen Tätigkeiten und weitere wie das Maklertum etc. verursachen eine Menge Kosten, die gewissermaßen den Bedarf des Marktes darstellen und auf die Preise aufgeschlagen werden müssen. Dies ist für die Wirtschaft insgesamt nötig. Die Waren würden sonst liegen bleiben und könnten nicht verkauft werden, die erwirtschafteten Werte würden sich nicht realisieren lassen. <!--Der Bedarf, den das Marktmanagement an Einkommen hat, muß dem entsprechen, was auf die Preise ab Werk noch aufgeschlagen wird, andernfalls würden Handelsgewinne aus der Wirtschaft abfließen.-->
Trotz des Aufschlags auf die Preise, der wegen des Bedarfs des Marktes gemacht werden muß, führt das Marktgeschehen zu einer Verbilligung der Waren. Der Aufschlag ist viel geringer als das, was die Wirtschaft durch den Markt spart. In dieser Verbilligung hat man den Einfluß des Marktes auf die Preisbildung zu sehen. Je besser der Markt funktioniert, desto geringere Warenpreise. Die Verbilligung ist jedoch nicht für alle Waren gleichmäßig. Für einzelne Waren kann es auch zu einer Verteuerung kommen. Wobei Verbilligung oder Verteuerung nicht immer auch in entsprechenden Preisänderungen und schließlich erzielten Preisen zum Ausdruck kommen.
Im schließlich erzielten Preis sollten eigentlich präzise die enthaltenen Bedarfe aller am Warenherstellungsprozeß mit ihren Arbeitern und Arbeiterinnen beteiligten Haushalte (die Unternehmer hier eingerechnet als Arbeiter, die Haushalte versorgen), zuzüglich Aufschläge wie Steuern etc. enthalten sein, und abzüglich der Verbilligung durch die Marktprozesse. In den wenigsten Fällen werden die von den Assoziationen vorgegebenen Warenpreise dem exakt entsprechen können, auch wenn sie noch so gut, informiert durch Produzenten, Händler und Konsumenten, ihre Entscheidungen fällen. Notwendig wird es Abweichungen der tatsächlich realisierten Marktpreise von den vorgegebenen Preisen geben müssen. Diese Preissignale werden beobachtet und das fließt in die weitere Preisfeststellung oder auch in Einwirkungsversuche auf die Preisbildungsprozesse ein.
Eine Schwierigkeit besteht jedoch darin, daß mit diesen Abweichungen sich auch die Bedarfe der Haushalte ändern. Denn wenn für eine Ware, z.B. Benzin, die Preise stark unter die Veranschlagung sinken, dann sinken auch die Bedarfe der Haushalte, es wurde also zuviel Einkommen gezahlt. Generell stimmt aber zumindest idealerweise die auf den Märkten erzielte Preissumme mit der Einkommenssumme der Haushalte überein. Die Marktpreise sind daher nur die Kehrseite der Bedarfseinkommen, die Gesamtsumme ist die der Einkommen, die nach dem, was die Haushalte auf den Märkten gemäß ihrem Bedarf einkaufen, bestimmt sind.
Die Betriebe, wie Raffenerien oder Tankstellen, die direkt an der Produktion von Benzin beteiligt sind, sind vom Fallen des Benzinpreises in besonderer Weise betroffen. Werden tatsächlich die kritisierten Gewinnausschüttungen getätigt, sind diese natürlich zuerst zu kürzen. Dann aber und wenn sonst keine Einsparungen möglich sind, kommt der Betrieb unter Druck, die Haushaltseinkommmen zu kürzen. Dies ist aber eigentlich nicht möglich, da diese sich am Bedarf orientieren, und auch müssen.
Solch ein Preisverfall einer Ware sollte eigentlich gar nicht eintreten, aber man mag sich Gründe vorstellen, die auch in einer gesunden Wirtschaft vorkommen. Die Assoziationen haben hier einzugreifen, und können, solange der Preis für Benzin selbst nicht wieder normalisiert werden kann, Ausgleichszahlungen an die betroffenen Betriebe zahlen, damit die Haushaltseinkommen weiterhin gedeckt sind. (Solche Ausgleichszahlungen werden aus einer allgemeinen Abgabe auf alle Preise finanziert.)
Eine dauerhafte Senkung des Benzinpreises sollte es eigentlich nicht geben, es sei denn, eine Verringerung und schließlich sogar tendentiell das ganze Wegfallen des Bedarfes liegt vor. Dies kann dann zu solchen Maßnahmen wie Betriebsschließungen und dergleichen führen, wodurch sich der Preis für Benzin dann wieder erhöht.
Funktioniert der Markt nicht richtig, können, abgesehen von den Maßnahmen der Assoziationen, die Betriebe selbst Marktmanagementfunktionen übernehmen oder unterstützend zuarbeiten. Das ist zwar weniger effizient, aber besser, als wenn der Absatz ins Stocken gerät oder gar ganz zum Erliegen kommt.
=== Die Dimension des Haushalts ===
Eine grundsätzliche Frage ist es, welchen Wert es hat, daß die Haushaltseinkommen von den Betrieben gezahlt werden, in denen die Arbeiter und Arbeiterinnen, die den Haushalten zugehören, tätig sind, wenn es sich bei den gezahlten Einkommen nicht um Lohn handelt, mit dem eingekaufte Arbeit entgolten wird. Die Zusammengehörigkeit von beruflicher Tätigkeit und einem Einkommen gemäß Haushaltsbedarf muß einen ökonomischen Sinn haben, auch wenn sich dieser nicht monetär ausdrücken läßt.
Man könnte ja sonst die Haushaltseinkommen nicht ''vor'' dem Wirtschaften geben, sondern ''im Nachherein'' auf die Warenpreise pauschal aufschlagen. In der Tat gibt es solche Aufschläge auf die Preise im nachherein auch, die in Haushaltseinkommen einfließen. Die Frage ist anscheinend nicht ganz einfach zu beantworten, oder wie könnte es sonst so viele Befürworter eines bedingungslosen [[Grundeinkommen]]s geben? Solch ein Einkommen würde aus Preisaufschlägen auf Waren gezahlt werden, wie auch natürlich die heutigen Sozialleistungen von Staats wegen, und sich von den Haushaltseinkommen, wie sie in einer assoziativen Wirtschaft ''vor'' dem Wirtschaften gezahlt werden sollen, fundamental unterscheiden. Welches ist der ''ökonomisch'' wesentliche Unterschied?
Welchen ''ökonomischen'' Unterschied macht es, um ein prominentes Beispiel zu nehmen, wenn ein Kindergeld nicht aus Preisaufschlägen ''nach'' dem Wirtschaften gezahlt wird (via Steuern oder Sozialkasse), sondern in den Haushaltsbedarf integriert ist und als Bedarfseinkommen von den Betrieben gezahlt wird?
Bei Zugrundelegung der heute noch herrschenden Auffassung, Arbeit werde als Ware eingekauft, ist die Frage leicht zu beantworten, da Elternteile mit Kindern für den Betrieb teurer wären, als alleinstehende Singles, und Betriebe daher Zurückhaltung übten, wenn ein Familienvater mit 16 Kindern um Anstellung nachsucht.
Nur wenn der Familienvater ein Gehalt fordert, das dem entspricht, was sich der Betrieb als Vorteil, monetär berechnet, von seiner Einstellung verspricht (nach Möglichkeit wird weniger als dieser Vorteil gezahlt), kann er den Job erhalten. Gleichwohl sollen von staatswegen die Kinder nicht verhungern, und es wird der Lebensunterhalt dann z.T. aus der Staatskasse gezahlt, d.h. aus Geldern, die den Betrieben ''nach'' dem Wirtschaften abgezogen werden. Zum Teil mag die Finanzierung eines solchen kinderreichen Haushalts auch durch Gewinnbeteiligungen möglich sein, nicht notwendigerweise durch solche am eigenen Unternehmen, es können auch Aktien anderer Unternehmen sein, oder durch private Armutsfürsorge.
Man geht also von einer monetär berechenbaren Arbeitsleistung aus, und nur die kann der Betrieb selbst auch zahlen. Das übrige, was zur Finanzierung besonderer dadurch nicht gedeckter Haushaltsbedarfe notwendig ist, muß von woanders her kommen, gleichwohl aber erwirtschaftet sein. Der Betrieb, der den Familienvater beschäftigt, beteiligt sich schon daran mit den ihm auferlegten allgemeinen Steuern und Sozialabgaben, aber andere, ertragreichere Unternehmen schießen einen größeren Teil zu (entsprechende Gewinnbesteuerung vorausgesetzt).
Man glaubt nach der herrschenden ökonomischen Theorie, auf solche Art Arbeitskraft optimal zu allokieren. Die optimale Allokation würde gestört, wenn der Familienvater nicht ausschließlich aufgrund seiner monetär kalkulierten Leistung an den richtigen Platz in einem Betrieb käme. Gleiche Arbeit kann nur gleich bezahlt werden, sonst käme die gesamte Betriebsrechnung durcheinander. Daher kann ein Familienvater mit 16 Kindern grundsätzlich nicht besser bezahlt werden, als eine alleinstehende Person, wenn die Arbeitsleistung die gleiche ist.
Auch wenn man diese Auffassung für falsch hält, so ist sie doch aus ihren Voraussetzungen logisch und entbehrt nicht ökonomischer Plausibilität.
Die assoziative Wirtschaft sieht Arbeit jedoch nicht als Ware an und macht darüber hinaus geltend, daß dies allgemein gelten solle, bzw. ein menschenrechtliches Faktum ist. Die Bedarfe für die Haushaltseinkommen werden entsprechend nicht als Lohn aufgefaßt, in monetärer Hinsicht ist die Arbeit im Betrieb von der Betriebsrechnung abgekoppelt und kann nicht als Kosten in den Betriebsbilanzen auftauchen. Was in den Bilanzen als Posten steht, sind die gezahlten Haushaltseinkommen, und die wirken sich auf die Warenpreise aus, die genommen werden müssen.
Würde der Unterhalt für die 16 Kinder nicht vom Betrieb bezahlt, sondern von staatswegen aus allgemeinen Aufschlägen, würde sich die Betriebsbilanz positiver darstellen, die Warenpreise niedriger ausfallen. Warum trotzdem die Haushalte nach Bedarf bezahlen, und dann sich z.B. im Nachherein von einer Ausgleichskasse der Assoziationen Zuschüsse zahlen lassen, wegen der vielen Familienväter im Betrieb? Worin besteht der ''ökonomische'' Sinn der ''vollen'' Haushaltsbedarfszahlungen ''vor'' dem Wirtschaften?
Ein volkswirtschaftlicher Grund wurde bereits genannt: Da gemäß dem Prinzip der Urzelle die gerechten Preise für Waren sich aus dem zusammensetzen, was die an ihrem Zustandekommen beteiligten Arbeiter (inkl. Unternehmer) mit ihren jeweiligen Haushalten an Lebensunterhalt benötigen, um die Waren erneut produzieren zu können, würde eine (Mit-)finanzierung im Nachherein über eine pauschale, wirtschaftsweite Abgabe notwendigerweise zu ungerechten, zu hohen oder zu niedrigen Preisen der Waren der jeweiligen Betriebe führen. Man muß dabei bedenken, daß es für die meisten Waren, bis sie zum Konsum kommen, eine lange Produktionskette gibt, an der unzählige Betriebe beteiligt sind. Werden jetzt Haushalte mit zu groß für die jeweiligen Betriebe erscheinenden Bedarfen betriebsextern bezuschußt, kommen aus all diesen Betrieben in der Produktionskette nicht mehr die richtigen Preise heraus. Auch wenn die Assoziationen im Interesse gleicher Preise für bestimmte Güter auf regional zu bestimmenden Gebieten im nachherein für Ausgleiche sorgen, damit für die gleiche Ware keine unterschiedlichen Preise bestehen, müssen dort für solchen Ausgleich die richtigen Preise, wie sie aus den Betrieben "herauskommen", erstmal da sein. Werden sie im vornherein manipuliert durch betriebsexterne Zahlungen in die Haushalte hinein, sodaß diese dann gegenüber den Betrieben einen geringeren Bedarf geltend machen müssen, ist das Prinzip der Urzelle ausgehebelt und es ist dann nicht absehbar, wie man auf künstliche Weise sich dann mit Manipulationen den gerechten Preisen dann noch soll annähern können, da man sie nicht kennt.<ref>Wie sich leicht zeigen ließe, führte dies mit notwendiger Konsequenz dazu, sich an Preisen zu orientieren zu müssen, wie sie sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ergeben, und die assoziative Wirtschaft bliebe wegen Mißachtung des Urzellenprinzips im Anfang stecken und käme nicht raus aus dem Kapitalismus.</ref>
Eine andere Frage als diese volkswirtschaftliche ist der betriebswirtschaftliche Aspekt an der Sache. Unter dem Thema Dimension des Haushalts soll jedoch nun erstmal untersucht werden, ob es für die ''Haushalte'' bzw. die Arbeiter und Arbeiterinnen einen Unterschied macht, woher das Geld für den Lebensunterhalt kommt.
Natürlich ist es jeweils eine individuelle Angelegenheit, über die nur durch Befragung etwas ausgemacht werden kann. Die Hauptsache für jeden Haushalt wird aber wohl meist sein, daß überhaupt genug Geld da ist, egal von woher. Es könnte also auch [[Schenkungsgeld]] sein. Die Haushalte in gewissen Hinsichten als Organe oder Zellen des [[Geistesleben]]s anzusehen, liegt ohnehin nahe.
Wenn man davon ausgeht, daß Zahlungen ''nach'' dem Wirtschaften in die Haushalte hinein eigentlich nur Schenkungsgeld sein können, die Zahlungen ''vor'' dem Wirtschaften jedoch immer [[Kaufgeld]] sind, gäbe es eine interessante Lösungsmöglichkeit für das Problem unterschiedlich großer Famlienhaushalte: Sie könnten zum Teil durch Schenkungsgeld finanziert werden.
Alternativ könnten es Zahlungen sein, die aus der Ersparnis durch das Marktmanagement kommen. Denn diese Ersparnis ist nicht dem Wirtschaften in den Betrieben zuzurechnen, wie oben dargestellt. Im Unterschied zu den Schenkungsgeldern, die von den Betrieben erwirtschaftet werden, hätte man einen Teil der Haushaltseinkommen aus einer anderen "Wertquelle" zu bewerkstelligen, die jedoch ziffernmäßig in der Buchrechnung so nicht auftaucht. Es ist in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung so, als hätten die Betriebe selbst das erwirtschaftet, was aus der Ersparnis des Marktmanagements kommt. Aus dieser Wertquelle könnten die Gelder geschöpft werden, um einen Teil der Haushaltseinkommen zu finanzieren. Denn da es ein Kreislauf ist, könnte man das Marktmanagement auch als eine Verlängerung der Haushalte ansehen. Man würde die Haushaltsdimension das komplette Marktgeschehen umfassen lassen, und die Wertaustauschgrenze direkt an die Betriebe (Waren ab Werk, wie man es nennt), heranschieben. (In solcher Sichtweise hätte man eine metamorphosierte [[Selbstversorgung]] der Haushalte, die aber durch ihre Integration in die Volkswirtschaft als Marktmanagement unschädlich gemacht wäre.)
Dann hätte man eine Art Anspruch für die Haushalte auf die Gelder begründet, und diese müßten nicht um Schenkungsgelder bitten.
Sowohl diese als auch die Lösung via Schenkungsgelder würde jedoch an der Grundformel der Urzelle, wie sie Steiner konzipiert hatte, eine Modifikation vornehmen müssen: Es müßte davon abgekommen werden, daß der richtige Preis, der aus der Urzelle entsteht, sich zwingend 1:1 mit dem Bedarf des im Grunde ''beliebig'' großen Haushaltes, der zu einem Leistungserbringer gehört, ändert. Der richtige Preis in der Urzelle würde sich nunmehr ergeben aus dem Bedarf der Haushalte abzüglich des Betrages, den die Haushalte nicht benötigen, da sie von woanders her auch Einkommen beziehen, betriebsfremdes Einkommen. Damit die Urzelle als Preisbildner weiter funktionieren kann, muß den Assoziationen sowohl die Größe dieses betriebsfremden Einkommens eines jeden Haushaltes bekannt sein, als auch die jeweiligen ''Verhältnisse'' dieser Beträge zu den Einkommen aus betrieblicher Tätigkeit. Eine einfache Angabe gegenüber dem Betrieb: Wir benötigen soundso viel, genügt nicht mehr, denn es muß den Assoziationen bekannt sein, weshalb. Es wird deshalb auch die Beliebigkeit des [[wikipedia:Warenkorb|Warenkorb]]es eingeschränkt werden müssen, sowohl hinsichtlich Volumen, als auch der Zusammensetzung nach, (wobei selbstverständlich ein genügendgroßer Betrag für völlig freie (Bedarfs-)Verwendung, sowie auch die Sparmöglichkeit für die Haushalte erhalten bleibt).
Wenn z.B. pauschal 500 Euro pro Kind an Einkommen gegeben würde für Erziehungskosten wie Schulgeld, Kindergarten, Tagesstätte oder Haushaltshilfe wg. Kinderbetreuung, so würden z.B. diese 500 an kinderlose Paare nicht gegeben werden können, aber auch nicht für das Finanzieren des Studiums von erwachsenen Kindern, die noch mit im Haushalt leben.
Falls so eine Studiums-Finanzierung von Erwachsenen vorgesehen werden soll, müßte es sich um einen besonderen Posten, verschieden von dem für die Erziehungskosten für kleine Kinder und Jugendliche handeln, da in vielen Fällen die erwachsenen Kinder eines Haushalts, statt einem Studium nachzugehen, bereits berufstätig sein werden und damit auch betriebliches Einkommen in den Haushalt hineinbringen. Es wäre also nicht möglich, bei den Studiengeldern eine pauschale Gleichbehandlung der Haushalte vorzunehmen. Daher muß so ein Posten im Warenkorb nach anderen, individuelleren und konkreteren Kriterien gewährt werden wie die Erziehungsgelder. Usw.
==== Hausarbeit und Erziehungsarbeit ====
Ist die Haus- und Erziehungsarbeit in ihrem Lebensunterhalt abhängig von dem Einkommen eines "Haushaltsvorstands", der auswärts in einem Betrieb arbeitet und ''deshalb'' ein Einkommen für sich und für "die Seinen", seine "abhängigen", seinem oder ihrem Familien"anhang" erhält, so kann diese Abhängigkeit der Haushaltsmitglieder von dem- oder derjenigen, dem oder der das Einkommen auf das Konto gezahlt wird, auch manche weniger schöne Züge aufweisen.
Patriachalistische Verhältnisse und Einstellungen als überwunden angenommen (der Haushaltsvorstand könnte auch eine Frau sein, was in diesem Zusammenhang auf das gleiche hinausliefe), kann es daher im allgemeinen aus Sicht des Haushalts nur zu begrüßen sein, wenn seine Einkommen nicht ausschließlich aus Betriebseinkommen bestehen, und sogar intern teilweise den Tätigkeiten der Hausarbeit, Erziehungsarbeit, und auch Beziehungsarbeit und dergleichen zugeordnet werden können. Volkswirtschaftlich ist diese Zuordnung sinnvoll, da in diesen Arbeiten, auch wenn es sich noch um keine volkswirtschaftlichen im eigentlichen Sinne handelte, die schließlich mögliche Entstehung von Wirtschaftswerten vorbereitet wird.
Mit einem Teil solcher Leistungen kann der Haushalt mit seinen Mitgliedern aber auch indirekt den Wertetausch seiner Mitglieder in externen Betrieben beeinflußen, wie Rudolf Steiner an dem oben angeführten Beispiel von dem kranken Schuster, der je nach Fähigkeit des Arztes früher oder später kuriert wird, erläutert hat.
Es ist oftmals so, daß die Leistung eines Arbeiters in einem Betrieb dadurch höher ist, daß ihm vom Haushalt her der Rücken frei gehalten oder auch gestärkt wird, um die unzähligen und kaum im einzelnen identifizierbaren Zuarbeitungen mit einer Redewendung zu benennen. Ein Teil der Produktionsleistung in den Betrieben oder auch bei negativer Bilanz Minderleistung hat ihre Ursache letztlich nicht in den Arbeitsleistern in den Betrieben selbst, sondern hat ihren Ursprung im Haushalt, in den im Haushalt lebenden Mitgliedern, bzw. entsteht aus dem gemeinschaftlichen Leben dort heraus, zu dem auch die Nachbarschaft usw. dazu gehören kann.
Aus solcher Sicht sind die Waren und Dienstleistungen, die die Haushaltsmitglieder haushaltsextern in Betriebszusammenhängen produzieren, eine ''Gemeinschaftsleistung'' des Haushalts, deren jeweile Anteile daran, die die Haushaltsmitglieder produzieren, ''genausowenig monetär bestimmbar sind, wie die "Leistungsanteile" der Mitarbeiter bei der betrieblichen Warenproduktion''.
Das Problem des richtigen Preises, wie er aus der Urzelle herauskommen soll, wandelt sich unter solchen Gesichtspunkten in die Frage des richtigen ''Verhältnisses'' zwischen den Bedarfseinkommen aus Betriebstätigkeit und den Bedarfseinkommen, die aus anderen Quellen, letztlich aber aus einer Umlage<ref>Die Umlage selbst ist ein Thema für sich. Neben einem Anteil, der in einer gleichen Höhe wirtschaftsweit erhoben wird, wird es, sogar in besonderem Maße, eine Differenzierung nach Wirtschaftskraft der Regionen, Branchen usw. geben müssen.</ref>, die von der Wirtschaft insgesamt getragen wird, stammen, (andere Quellen wie Erbschaft usw. außenvor gelassen).
Im folgenden wird zu zeigen sein, daß das Verhältnis in der Urzelle zwischen dem Bedarfseinkommen aus Betriebseinkommen und dem Bedarfseinkommen aus einer Umlage dem Verhältnis zwischen der Wertschöpfung durch die Betriebe und der Wertschöpfung durch die Marktprozesse (annähernd und in sich differenziert nach Regionen, Branchen usw.) entsprechen muß, soll die Wirtschaft eine gesunde sein. Dabei kann z.B. in einer Region die Wertschöpfungsleistung der Betriebe höher sein, in einer anderen die der Marktprozesse.
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Durch die Stadtwirtschaft "wird das gesamte Verhältnis
zwischen Produzenten und Konsumenten radikal geändert. Dann
haben wir nicht mehr Dörfer, die von selbst ihren Markt regulieren,
sondern dann haben wir allen Möglichkeiten Tür und Tor geöffnet,
welche bestehen, wenn das Verhältnis zwischen Konsumenten
und Produzenten kein klares mehr ist, wenn es sich vermischt.
Und das ist der Fall, wenn die Menschen in den Städten zusammenwohnen.
Das Verhältnis zwischen Produzenten und Konsumenten kann nicht
anders überschaut werden, als daß man sich assoziativ gliedert. Dann
ändern sich aber die Verhältnisse, die unter der Verwuselung entstanden sind. Denn das assoziative Wesen ist etwas, was nicht nur
organisieren soll, sondern etwas, das wirtschaftet. Es würde sich
unter dem assoziativen Wesen ergeben, daß aus jedem einzelnen
Glied - darauf beruht das Zusammenwirken der drei Glieder des
sozialen Organismus - die Gesundheit des anderen zu gleicher Zeit
hervorgeht.
Im Laufe längerer Zeiträume, aber dennoch nicht allzulanger Zeiträume,
würde sich ergeben, daß in den Städten im wesentlichen
die Verwaltungsbeamten und die zentralen Schulen und so weiter,
also im wesentlichen Geistesleben und Rechtsleben zusammen sein
würden, während Wirtschaftsleben und Rechtsleben zusammen dezentralisiert
sein würden. Also das Zusammenleben würde sich auch
räumlich teilen, aber nicht so, daß man nun drei ganz verschiedene
Glieder hätte, sondern so, daß die Städte im wesentlichen ein Durcheinanderverwobensein
des Geisteslebens mit einer zentraleren, einer
größeren horizontischen Verwaltung darstellen würden. Und kleinere
Verwaltungen im Kreise von Wirtschaftsbetrieben würden mehr dezentralisiert
daliegen. Das würde voraussetzen, daß die Verkehrsverhältnisse
noch viel wirksamer würden als bisher. Diese sind nur
nicht so weit vorgeschritten, weil man eben den Verkehr nicht nötig
hat für die Produktion, wenn die Produzenten sich in die Städte
zusammensetzen." ({{G|341|46}}f.)
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==== Preisbildung in der Urzelle und Grundeinkommen ====
Für die Frage, inwiefern ein bedingungsloses [[Grundeinkommen]] mit dem Prinzip der Urzelle kompatibel sein könnte, ergibt sich als ein Zwischenergebnis, daß dieses dann und ''nur'' dann der Fall wäre, wenn das Grundeinkommen, das an einen ''Haushalt'' gezahlt wird, die Höhe des Bedarfseinkommens hat, das aus einer Umlage zu zahlen ist, wie oben erläutert.
Das bedeutet, daß ein Grundeinkommen nicht personenbezogen, sondern nur haushaltsbezogen, und auch nicht unabhängig von den übrigen Einkommen, insbesondere aus Berufstätigkeit, die in einen Haushalt fließen, gezahlt werden kann. Grundeinkommen wäre den Haushalten in der Höhe zu gewähren, die den Bedarf, der nicht durch Betriebseinkommen von Mitgliedern des Haushaltes gedeckt ist, befriedigen kann.
Würde ein pauschales Grundeinkommen pro Haushalt gezahlt, differenziert nach Zahl und Alter der Mitglieder, müßte von dem Betrag des Haushaltsgrundeinkommens der Betrag, den Mitglieder des Haushalts via Berufstätigkeit erzielen, abgezogen werden, um das Prinzip der Urzelle und damit eine gesunde Preisbildung in der Volkswirtschaft nicht auszuhebeln, - abgezogen werden bis zu der Höhe, die durch den Gesamtbedarf an Einkommen (egal woher) des Haushalts definiert ist.
Die Vorstellung, daß alle Menschen einmal ein Bedarfseinkommen aus einer allgemeinen Kasse beziehen, und andererseits "für umsonst" arbeiten, wird noch auf sehr lange Zeit hin erstmal eine utopische bleiben müssen. Das Gebot der Trennung von Arbeit und Einkommen, das Rudolf Steiner mit seinem [[Soziales Hauptgesetz|Sozialen Hauptgesetz]] aufgestellt hat, erfordert für seine praktische Realisierung nicht solch ein utopisches Abstraktum, sondern wirtschaftspraktische Umsetzung, und die setzt voraus den gerechten Preis, wie er sich in der Urzelle bildet.
===== Argumente für ein bedingungsloses Grundeinkommen =====
Immer dann, wenn nicht mehr menschliche Arbeitskraft, sondern Geist auf Arbeit (z.B. in Form von Patenten, Maschinen, Robotern usw.) eingesetzt wird, ergibt sich neben einer Erhöhung des Kapitals auch eine Erhöhung der rechnerischen [[Produktivität]] der durchschnittlichen menschlichen Arbeitskraft. Immer dann, wenn diese erhöhte Produktivität nicht mehr dem einzelnen Arbeitsleister zuzurechnen ist, entsteht aufgestauter Bedarf, der nur auf dem Umwege über das Bedingungslose [[Grundeinkommen]] abzugelten ist, da eine direkte Maschinensteuer ins Leere laufen würde, denn die Erträge aus derselben, blieben entweder beim Staat oder bei der Assoziation hängen, zur weiteren Umverteilung, die aber auf gerechte und konsequente Weise im Rahmen des sozialen Hauptgesetzes nur in Form einer Umschichtung auf ein dann zu erhöhendes [[Grundeinkommen]] zu leisten ist.
=== Die Dimension des Betriebes ===
Da es für die Haushalte ''als'' Haushalten egal ist, woher das Geld fließt, Hauptsache, der Gesamtbedarf ist gedeckt, sind bei der näheren Bestimmung des Verhältnisses von betriebsexternem Einkommen der Haushalte und Einkommen, das über die Betriebe in die Haushalte fließt, und nur auf die Konten derjenigen Haushalte überwiesen wird, die in den Betrieben Arbeitsleistungen erbringen, in erster Linie nur betriebliche Belange zu berücksichtigen.
Das Gesamtvolumen der Geldströme, die durch die Betriebe in die Haushalte fließen, sowie die Verteilung des Volumens auf die einzelnen Betriebe, muß sicherstellen, daß die Betriebe ordentlich wirtschaften können, und dafür die Mitarbeiter haben in der richtigen Anzahl und Qualifikation.
Mittels der Einkommensgabe nur an ihre jeweiligen Mitarbeiter haben die Betriebe ein Druckmittel. Dieses Druckmittel dient weder dazu, Arbeitskräfte auszubeuten, noch dazu, Menschen zu nötigen, in den Betrieben tätig zu werden, sondern ist volkswirtschaftlich ein Steuerungsinstrument, das integraler Bestandteil der assoziativen Wirtschaftssteuerung ist. Denn neben den gerechten Waren- und Dienstleistungspreisen ist es außerdem nötig, daß die Arbeiter und Arbeiterinnen an den Arbeitsplätzen so tätig werden, wie es optimale volkswirtschaftliche Produktion, d.h die Deckung des Gesamtbedarfes der Haushalte in Waren und Dienstleistungen, insgesamt erforderlich macht.
Wäre es in das Belieben der Menschen gestellt, wo, wann, wielange und in welcher Funktion sie betrieblich tätig werden, könnten die Waren, die die Haushalte nachfragen, nicht produziert werden. Die Betriebe haben einen differenzierten, konkreten Bedarf an Mitarbeitern, und dieser muß so gedeckt werden, wie die Betriebe es brauchen, und kann z.B. nicht von den Freizeitvolumenwünschen der Bevölkerung abhängig gemacht werden. Wenn einzelne Menschen weniger arbeiten, dann müssen dafür andere mehr arbeiten, oder der ''Gesamt''bedarf der Haushalte muß sinken, und damit auch weniger Arbeitsbedarf der Betriebe.
Wenn der Bedarf eines Haushalts sich erhöht, führt das dazu, daß andere Menschen mehr arbeiten müssen, ''nicht'' die Arbeiter, die aus diesem Haushalt beruflich tätig sind. Nicht Ausmaß der beruflichen Tätigkeit eines Haushalts hat einen Einfluß darauf, wieviel andere arbeiten müssen, sondern die Höhe des Bedarfes. Je höher der Bedarf eines Haushaltes, desto mehr müssen andere Menschen für ihn arbeiten, ''nicht'' die Mitglieder des Haushaltes (Soziales Hauptgesetz).
Dadurch, daß jeder Haushalt, egal ob Mitglieder desselben arbeiten oder nicht, seinen Bedarf gedeckt bekommt (wenn kein betriebliches Einkommen, dann in voller Höhe über die Umlage), kann das genannte Druckmittel der Betriebe nicht dazu führen, daß einzelne Menschen sich genötigt fühlen müssen, zu arbeiten, sondern es führt dazu, daß insgesamt genug gearbeitet wird, und gemäß betrieblichen Notwendigkeiten.
==== Bestimmung eines durchschnittlichen Bedarfsgehalts ====
Nicht nur wegen unterschiedlicher Familiengröße, sondern auch wegen der unterschiedlichen Anzahl von Mitarbeitern je Haushalt, die in Betrieben tätig werden, und darüber hinaus wegen einer hohen Teilzeitarbeitsquote ist es schwierig, ein durchschnittliches Gehalt zu bestimmen, das ''einer'' Person, die im Betrieb tätig wird, zu zahlen wäre, als Referenzwert für die Kosten, die durch die Zahlung der Gehälter im allgemeinen entstehen.
Ausgehend davon, daß Familien bzw. Mütter mindestens zwei Kinder haben müssen (etwas mehr wegen frühzeitigen Todesfällen), um die Bevölkerungszahl zu halten, kann man aber davon ausgehen, daß eine einzelne Person die Kosten für ein Kind und eine alte Person aufbringen können muß. Dies entspricht dem, daß die Person selbst in Kindheit und Jugend sowie Alter nicht im Berufsleben tätig ist.
Von einer Lebensarbeitszeit für die Zukunft wie heute für die Rentenberechnung zugrundegelegt von 45 Jahren kann man wohl kaum ausgehen, man kommt auf weniger Arbeitsjahre. Es könnte aber in etwa die Hälte des Lebens sein. Das bedeutet, ein Berufstätiger benötigt an Einkommen das doppelte, als was er selbst zum Lebensunterhalt als einzelne Person braucht. Solche Gehälter würden dann im Durchschnitt Haushalte mit zwei Kindern und zwei Alten finanzieren können, wenn eine weitere Person des Haushalts arbeitet.
Dabei ist es aber wohl kaum so, daß beide Eltern die ganze Zeit über Vollzeit arbeiten, man kann durchschnittlich von 75% pro Person ausgehen. Für eine 30 Stunden-Woche eines Mitarbeiters wäre ihm also das Doppelte zu zahlen, als was er selbst braucht, also 2x [[Existenzminimum]]<ref>Das Existenzminimum entspricht lt. Rudolf Steiner der [[Grundrente]] ([[wikipedia:Grundrententheorie|Bodenrente)]] einer Region, dividiert durch die Einwohnerzahl. (Siehe [[Existenzminimum]]).</ref>.
Durch solche Überlegung kann man sich einem Referenzwert annähern, der natürlich laufend durch statistische Daten angepaßt und verbessert werden muß.
Das bedeutet nicht, daß einem einzelnen Mitarbeiter dieses Gehalt so zu zahlen wäre, sondern daraus ergeben sich in etwa die durchschnittlichen Gesamtgehaltskosten für einen Betrieb. (Die Summe entspricht einem durchlaufenden Posten wie in <ref name="alpha" /> vorgestellt.)
Bei Teilzeitarbeit, also weniger als 30 Stunden, wird entsprechend weniger gezahlt, bei Mehrarbeit wird auch die Mehrarbeit bezahlt. Das ist etwas näher zu begründen (s.u. Abschnitt "Urzelle und Teilzeit"), weil es dem Prinzip der Urzelle zu widersprechen scheint. Geht man von der simplen Formel als solcher aus, müßte ein Teilzeitmitarbeiter genauso viel für seinen Bedarf erhalten wie der Vollzeitarbeiter.
Dies wäre dann in etwa die Höhe des Teils des Gesamtbedarfs der Haushalte, der durch die Betriebe an die Haushalte fließen sollte, indem Mitarbeiter aus den Haushalten in den Betrieben arbeiten. Der übrige Bedarf der Haushalte, der dadurch nicht gedeckt ist, wäre über die Umlage zu finanzieren.
===== Die Aufteilung der Bedarfsgehaltssumme auf die Haushalte =====
==== Varianten von Leistungslöhnen und ihre Folgen ====
Angenommen, die Gesamtgehaltssumme würde so auf die Haushalte aufgeteilt, und man würde, obwohl die Haushalte genau diese Gesamtgehaltssumme auch geltend gemacht haben, trotzdem etwas mehr zahlen wollen, da lediglich das Existenzminimum etwas mickrig erscheint. Man zahlt den Mitarbeitern 10% mehr, bemessen an der jeweiligen Haushaltsgröße, und entnimmt den Betrag aus dem Gewinn des Vorjahres. Geht das? Ist das kompatibel mit dem Prinzip der Urzelle?
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Es wird die Frage gestellt: "Wie regeln sich Arbeitszeit, Akkordarbeit, Entlöhnung und Minimallohn?". R.
Steiner: "Wenn die Art, das Maß und die Zeit der Arbeit im Rechtsorganismus festgesetzt werden, so kann es
sich nur um die minimale und maximale Arbeitszeit handeln, die noch genügend Spielraum für den freien Willen
des einzelnen läßt. Akkordarbeit dürfte sich überleben, weil diese den Menschen zur Maschine stempelt und die
Qualitätsarbeit vermindert. Die Mehrleistung einzelner gegenüber anderen wird besser entwickelten oder erhöhten Fähigkeiten entspringen, weil durch die volle Gegenleistung, die zum Beispiel der Leiter eines Fabrikbetriebes
den Arbeitern schuldig ist, der Ansporn zu einer Erhöhung der Leistung bedeutend größer ist als heute, wo
ganz ungerechte Lohnverteilung stattfindet. Es ist daran gedacht, die Arbeitsarten der Handarbeiter ebenso in
verschiedene Positionen einzuteilen wie heute die Leistungen der Angestellten, da daß der fähige oder fleißige
Arbeiter von einer Position in die andere aufzusteigen vermag. Innerhalb einer Position sollen jedoch alle
gleichmäßig bezahlt werden. Der Faule wird sich nie aus der niedersten Position erheben, doch muß ihm, wenn
er auch noch so faul ist, die festgesetzte Entschädigung gewährt werden, weil er die gesetzliche Minimalarbeitszeit
der menschlichen Gesellschaft zur Verfügung stellt. Zum Anspornen der Leistung dürften im künftigen
Wirtschaftsleben manche Mittel verwendbar sein, die heute nicht wirken, weil das sachliche Interesse an der
Produktion ein viel größeres sein wird als heute. [-] Die pekuniäre Gegenleistung für geleistete Arbeit soll nicht
als Lohn betrachtet werden, sondern aus dem Geschäftsgang resultieren und nach den Rücklagen des vergangenen
Jahres für das Künftige gerechnet werden. Im eigentlichen Sinne hat also der Arbeiter einen Besitztitel an
der Fabrik, in der er arbeitet, den er allerdings mit dem Austritt wieder verliert. Dieser Besitz ist aber nicht kapitalistisch
durch irgendwelche Aktien oder Papiere festgelegt, sondern einfach eine Selbstverständlichkleit durch
seinen Eintritt, weil danach sein Verdienst errechnet wird. Dem schlechtesten Arbeiter muß das Erträgnis aus
seinem Minimalbesitz so bemessen werden, daß er gerade davon leben kann und dies ist im eigentlichen Sinne
das Erträgnis seines Existenzbesitzes. [-] Demit die einzelnen Fabriken nicht an gleichen Orten verschiedene
Gegenleistungen auszahlen, dürfte der über den Fabriken stehende Wirtschaftsorganismus einen Ausgleich herbeiführen,
was zur Voraussetzung hat, daß die Fabriken einander tragen. Es werden ja die Preisverhältnisse
nicht wie bisher aus den Preisen der Rohmaterialien und Arbeitslöhne errechnet, sondern aus den Produktionsund
Konsumverhältnissen der Waren untereinander, wodurch es möglich wird, daß auch ein vorübergehend
nicht rentierender Betrieb aufrechterhalten werden kann, wenn aus irgendeinem Grunde dessen Waren nicht vom
Markte verschwinden sollen. [-] Wie im einzelnen die Wirtschaftserträgnisse verteilt, ausgeglichen und ausgegeben
werden, richtet sich nach den sich einst entwickelnden Wirtschaftsorganisationen. Alles Weitere dürfte
sich aus der lebendigen Entwicklung ergeben und braucht daher heute in den Einzelheiten keineswegs festgelegt
zu werden." (Nach Hans Kühn, Dreigliederungszeit. Rudolf Steiners Kampf für die Gesellschaftsordnung der
Zukunft. Dornach 1978, S. 304f., zitiert nach Lit.: Strawe, S. 8f.)
</div>
Die Leistungen der Arbeiter sollen eine ihr genau entsprechende, allerdings in pauschale Stufen eingeteilte, monetäre Gegenleistung durch den Unternehmer erhalten, und diese angemessene Bezahlung nach Leistung würde darüber hinaus ein Leistungsansporn für die Arbeiter sein. Andererseits sind die Leistungsanteile nur rechtlich, per Vertrag im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben festsetzbar. Steiner spricht zwar von "errechnen", gemeint kann aber nur eine gegenseitige Anerkennung der jeweiligen Leistungsanteile sein, die allseits als gerecht empfunden wird. Zugrundegelegt wird das Betriebsergebnis des Vorjahrs.
Man ist mit solchen Überlegungen schon sehr weit aus der Urzelle heraus. Auch die im Zitat enthaltenen Äußerungen zu den Preisverhältnissen erscheinen fast wie eine Art Gegenpol der Urzelle, da sich die Preisverhältnisse nicht aus Arbeiterlöhnen plus Rohmaterialkosten ergeben sollen (was der Urzelle unmittelbar entsprechen würde), sondern "aus den Produktions- und Konsumverhältnissen der Waren untereinander" (was natürlich nicht mit einer Preisbildung durch das Spiel von Angebot und Nachfrage verwechselt werden darf).
Es wird also tatsächlich die oben kritisierte logische Inkonsequenz begangen, daß man von bereits gegebenen Preisen ausgeht, und von denen aus die Urzelle bestimmt, oder genauer wohl, aus dieser Richtung den Preisprozeß der Urzelle gegenläufig mitbestimmt<ref>Auf die damit anscheinend verbundene Dynamisierung der Urzelle kann nicht näher eingegangen werden. Sie müßte jedenfalls von den Assoziationen kontrollierbar bleiben.</ref>, wo doch eigentlich die Preise aus der Urzelle direkt "fertig" herauskommen (wobei da dann aber angenommen ist, daß zwar nicht die Preise, sondern die Waren bzw. ihre Produktionsmöglichkeit schon da sind, die jemand wird brauchen müssen, um produzieren zu können<ref name="beta" />). Die Argumentation ist offensichtlich zirkulär, wobei das möglicherweise für volkswirtschaftliches Denken typisch ist und notwendig so sein muß. Denn im Kreislauf der Wirtschaft stellen sich die Verhältnisse je nach dem Standpunkt dar. Worauf es aber ankommen wird, ist, die Kompatibilität solcher Leistungslöhne mit der Urzelle zu zeigen, als Beleg, daß sie in eine assoziative Wirtschaft gut passen. Daß Steiner selbst solche Überlegungen anstellte, die auf Leistungslohn hinauslaufen, genügt nicht, sie als gerechtfertigt anzusehen, da er sich geirrt haben kann. Das Leistungslohnprinzip muß aus der Urzelle ableitbar sein.
Zunächst einmal ergibt sich aus der Urzelle gleich das radikale Gegenteil von Leistungslohn: Denn je höher die Leistung, desto weniger Zeitbedarf. Wenn ich an einem Tag 2 Paar Schuhe produziere, dann ist meine Leistung doppelt so groß, als wenn ich nur 1 Paar Schuhe produziere. Bei doppelter Leistung brauche ich nur die halbe Zeit, d.h. ich brauche nur die Hälfte von dem Bedarfslohn, den ich bräuchte, wenn ich die volle Zeit bräuchte bei einfacher Leistung.
Bei doppelter Leistung halbiert sich der Bedarfslohn bezogen auf die Leistungsgröße. Dies ist im Widerspruch zu dem Leistungslohn, der sich mit doppelter Leistung verdoppelt.
Daraus folgt, daß sich der gerechte Preis einer Mehrleistung sowohl erhöht als auch verringert, und umgekehrt bei einer Minderleistung, je nach dem, ob man das Bedürfnis- oder das Leistungsprinzip zugrundelegt. Eine Unmöglichkeit, es sei denn, die Beträge von Erhöhung und Verminderung wären umgekehrt proportional.
Bedürfnis- und Leistungslohn heben sich gegenseitig auf. Warum? Je mehr Leistungslohn ein Mitarbeiter erhält, desto weniger Bedarf hat er an Bedürfnislohn.
Wie schon oben die Urzelle dahingehend modifiziert werden mußte, daß von dem gerechten Bedarfseinkommen aus betrieblicher Tätigkeit dasjenige abzuziehen ist, was die Haushalte von woandersher (aus einer Umlage) erhalten, so ist jetzt, um das Prinzip der Urzelle aufrecht zuerhalten, folgende zwingende Feststellung zu machen: Das gerechte Bedarfseinkommen aus der Urzelle verringert sich exakt um die Summe, die der Haushalt aus Leistungseinkommen erzielt.
Gemäß dem Urzellenprinzip kann sich daher die Summe des Einkommens eines Haushaltes wegen höherer Leistung niemals erhöhen. Sie muß gleich bleiben. Es verschiebt sich lediglich im gerechten Einkommen das Verhältnis zwischen dem, was man darin jeweils den Bedürfnis- und Leistungsanteil nennen mag.
Eine weitere zwingende Folgerung ergibt sich aus der Urzelle: Wenn sich das Gesamteinkommen von Haushalten durch zusätzliche Leistungslöhne erhöht, dann muß gleichzeitig auch der Bedarf entsprechend steigen.
Im folgenden wird zu zeigen sein, daß nur diejenigen Arten von Leistungslöhnen bzw. Betragshöhen der Einkommensverbesserung durch Mehrleistung für die Volkswirtschaft unschädlich sind, insbesondere auch für die Bildung gerechter Preise, die glz. zu entsprechenden höheren Bedarfen der Haushalte führen, die von diesen Leistungslöhnen profitieren.
Darüber hinaus muß, um dem Sozialen Hauptgesetz, d.h. dem Prinzip der Trennung von Arbeit und Einkommen zu entsprechen, vermieden werden, daß mehr Leistung erbracht wird im Sinne des Selbstversorgungsinteresse.
Es muß sich also zwar der Bedarf der Haushalte erhöhen, die durch Mehrleistung mehr Einkommen beziehen, aber diese Bedarfserhöhung soll keine egoistische sein.
Also nicht nur soll idealerweise die Arbeit und das heißt auch Mehrleistung im Interesse der Gemeinschaft, und nicht im Interesse der Selbstversorgung erbracht werden, sondern auch der erhöhte Haushaltsbedarf soll nicht aus Eigeninteresse angezielt werden, wie z.B. um das Einkommen in Aktien anzulegen, um dann später nicht mehr zu arbeiten, sondern von den Gewinnausschüttungen zu leben.
Letzteres kann man volkswirtschaftlich schon nicht mehr, von Ausnahmen vielleicht abgesehen, akzeptieren. Es handelt sich bei der Geldanlage auch nicht um Bedarf in eigentlichen Sinne. Ein "guter" erhöhter Bedarf eines Haushalts, der durch Mehrleistung höheres Einkommen erzielt, wäre die Geburt eines dritten Kindes.
Bei betragsmäßig sehr großen höheren Mehreinkommen ist das entsprechende Bedarfswachstum nicht mehr wirklich möglich, der Bedarf fängt an, luxuriös zu wuchern.
Eine Besonderheit ist das Sparen der Haushalte. Sparen soll natürlich möglich sein, aber man kann den Sparbedarf nicht als einen Bedarf wie die übrigen Waren und Dienstleistungen ansehen. Je mehr ein Haushalt an Einkommen aus Mehrleistungen hat, desto höher wird tendentiell der Sparanteil ausfallen.
Bei den ganz großen, oder auch bei kleineren, "geizigen" Haushalten kommt es durch die Mehreinnahmen nicht mehr 1:1 zu höheren Bedarfen, sondern das Geld führt zu Kapitalbildung in privater Hand, und via Erbschaft zur Bereicherung einer Familie.
Aufs Ganze entstehen aus dem Vorgang der Mehrleistungsvergütung die wirtschaftlichen Klassen, damals Kapitalisten und Arbeiter, heute Kapitalisten und Kleinbürger. Die Kapitalklasse verfügt typischerweise auch über das Eigentum an den Produktionsmitteln, stellt also die Betriebe bereit, aus derem Wirtschaften sie sich via Leistungslöhne (zu denen auch die Gewinnentnahme des Unternehmers bzw. Unternehmenseigentümers gehört) wieder die größten Anteile herausholen.
Man muß daher das praktizierte Leistungslohnprinzip sowohl mit für die Ursache der Entstehung des Kapitalismus halten, als auch für ein Mittel, ihn aufrecht zu erhalten.<ref>In der assoziativen Wirtschaft wirkt das [[Altwerden des Geldes]] demotivierend auf übertriebenes Sparen. Das [[Erbrecht]] bedarf einer, mehr am Gemeinwohl orientierten Neugestaltung. Die Assoziationen wollen und dürfen jedoch in die Privatvermögen und ihre Verwendung (wozu allerdings nicht Finanzspekulationen und Handel mit Unternehmen oder Unternehmensanteilen gehören sollen) nicht unmittelbar reglementierend eingreifen, (soweit nicht von staatswegen vorgeschrieben). Die freie wirtschaftliche Initiative des Individuums, die sich immer auch auf verfügbares Kapital stützen muß, soll in keiner Weise ausgebremst, oder gar unterbunden werden, sondern soll sich unter der Aufsicht der Assoziationen und mit ihrer Unterstützung in gemeinwohlorientierten Bahnen bewegen.</ref>
Auf der anderen Seite stehen diese Gelder dem Betrieb nicht für Investitionen zur Verfügung, auch nicht für betriebliche Belange, wie z.B. einer Einrichtung einer Kinderbetreungsstätte oder eines Fahrdienstes, um die Mitarbeiter morgens aus den Dörfern abzuholen und abends zurückzufahren.
Die Gelder, die durch Mehrverdienste an die Haushalte gezahlt werden, schränken zudem die Möglichkeit der Betriebe proportional ein, Teilzeit, Sabatticals etc. bei vollem Lohnausgleich gewähren zu können. Das Geld, das für Mehrleistung an die Haushalte abgeflossen ist, steht für die Weiterbezahlung eines Mitarbeiters während einer "Babypause" nicht zur Verfügung usw.
Je höher die Abflüsse durch Mehrleistungsverdienste der Mitarbeiter eines Betriebes sind, desto weniger kann der Betrieb schließlich in die allgemeine Umlage zahlen.
Zusammengefaßt läßt sich sagen (bei einer statischen, nicht dynamischen Betrachtung), daß nur diejenigen Leistungslöhne wegen Mehrleistung unschädlich sind, die ''echten'' höheren Bedarfen in der exakt gleichen Höhe wie das Mehrgehalt in derjenigen Zeit entsprechen, in der der Gehaltsbezieher das Produkt erneut wird herstellen können.
Solche ''echten'' Bedarfe könnten aber auch ohne Mehrleistung geltend gemacht werden, und so muß es gemäß dem Urzellenprinzip auch sein. Soll sich dann die Bezahlung der Mehrleister im Betrieb trotzdem von der Bezahlung der Minderleister unterscheiden, ist dies gemäß Urzelle notwendig damit verbunden, daß die Minderleister für ihre Haushalte den Differenzbetrag, um den ''echten'' höheren Bedarf zu decken, aus der betriebsexternen Umlage erhalten müssen.
Das Gehalt der Haushalte kann immer nur ihrem tatsächlichen echten Bedarf entsprechen, egal wie man es wendet, und wenn die Betriebe nach Leistung bezahlen, so ändert sich dadurch gemäß der Urzelle ''niemals'' das Einkommen der Haushalte. Es ändert sich dadurch lediglich das Verhältnis zu dem, was den Haushalten aus der Umlage gezahlt wird. Bei den Mehrleistern fällt das, was ihren Haushalten aus der Umlage zu zahlen ist, entsprechend geringer aus.
Wozu dann überhaupt diese Unterscheidung von Bedürfnis- und Leistungslohn? Sie ist u.a. zu Zwecken der Buchhaltung nützlich, und sie gibt dem Mitarbeiter einen Zettel in die Hand, auf dem die Höhe seines Leistungsanteils steht, wie er sich aus der ''vertraglichen Vereinbarung'' wie oben erörtert (''nicht'' monetär errechnet), ergibt. Weitere Zwecke werden unten noch gesondert aufgeführt<ref>Mit ein Hauptgrund ist, daß die volkswirtschaftliche Buchhaltung nicht nur die von vornherein monetär bewerteten Außentausche von Wirtschaftseinheiten kennen muß, damit sich gerechte Preise bilden können, sondern auch das Leistungsgefüge innerhalb der Wirtschaftseinheiten zumindest in etwa kennen muß. Dieses beruht zwar "nur" auf der Selbsteinschätzung der Belegschaft. Trotzdem ergibt sich daraus ein differenziertes Bild, was in der Wirtschaft vorgeht. Man kann z.B. daran Betriebe mit einem hohen Anteil von geringqualifizierten Tätigkeiten, deren Leistungsanteil gering bewertet wurde, von Betrieben mit einem stärker ausgeprägten Managementmittelbau unterscheiden usw. Zudem zeigt solche Buchhaltung, wo Bedarf und Leistung auseinanderklaffen, bzw. wo eine Tendenz dazu besteht, und hilft die Ursachen zu finden.</ref>. Der von Rudolf Steiner im obigen Zitat angeführte Leistungsanreiz sollte sich in einer assoziativen Wirtschaft eigentlich erübrigen können. Es wird eher darum gehen, Demotivierung zu vermeiden.
Während das Einkommen der Haushalte zwar das gleiche bleibt, erhöht sich das Volumen der Gelder, die durch den Betrieb an die Haushalte fließen, durch eine höhere Gesamtarbeitsleistung der Mitarbeiter in diesen Betrieben, sofern nach Leistung bezahlt wird.
Was bedeutet dies für die Warenpreise des Betriebes, im Verhältnis zu den Warenpreisen eines anderen Betriebes, und welche Konsequenzen hat dies für die Bestimmung der gerechten Preise, also auch des Preisverhältnisses zwischen den Waren des einen und des anderen Betriebes? Und welche Schwierigkeiten für die Ermittlung der gerechten Preise ergeben sich, wenn den Vergütungen für Mehrleistungen in den beiden Betrieben bei den Haushalten zum Teil ''unechte'' Bedarfe gegenüberstehen, in unterschiedlicher sowie nicht bestimmter Größe?
===== Qualität des echten Bedarfs =====
Da die Formel für das Existenzminimum bei Bedarfen, die mit Mehrleistungen korrespondieren, nicht mehr brauchbar ist<ref>warum das so ist, gehört in eine gesonderte spezielle Untersuchung.</ref>, außer als unterster Minimalwert, muß genauer bestimmt werden, was einen echten Bedarf von einem unechten unterscheidet. Grundsätzlich sind zwei überflüssige Brotmesser in der Küche genauso unechter Bedarf wie zwei überflüssige zusätzliche Autos in der Garage.
Echter Bedarf hat die Qualität der Strenge. Die Strenge ist das Maß des echten Bedarfs. Der Übergang zum unechten Bedarf ist fließend. Der Strengheitsgrad reicht von 1 (echter Bedarf) bis 0 (unechter Bedarf).
Man wird nun im allgemeinen feststellen können, daß der echte Mehrbedarf, der Mehrverdiensten in den unteren Lohngruppen korrespondiert, strenger ist, als der echte Mehrbedarf, der bei den höheren Lohngruppen einem höheren Verdienst korrespondiert.
Aber das gilt nur im allgemeinen. Um den Strengheitsgrad eines echten Bedarfs beurteilen zu können, ist eine Einzelfalluntersuchung notwendig. Daraus ergibt sich die Fragestellung, wie ein gerechtes Urteil und von wem über den Strengheitsgrad eines Bedarfs möglich sein kann, und nach welchen Kriterien. Ohne das jetzt näher zu begründen, wird im folgenden davon ausgegangen, daß die Betriebe solch ein Urteil nicht fällen können. Man wird auf der Haushaltsseite die Kompetenzen für solch ein Urteil suchen müssen.
Da die Strengheit eine Sache des Einzelfalls ist, ist, je höher die Einkommensgruppe angesiedelt ist, eine umso genauere Prüfung nötig. Bei den unteren Lohngruppen ist der Strengheitsgrad generell höher, man muß also nicht so genau prüfen. Bei den hohen Einkommensgruppen ist Unechtheit des Bedarfs wahrscheinlicher, und es wird die Differenzierung der Haushalte eine größere sein. Das heißt, je höher ein Haushalt in der Einkommenshierarchie steht, desto strenger ist die Echtheit seines Bedarfs einer Überprüfung zu unterziehen.
So wird man sich bei der Prüfung der Bedarfsangaben in erster Linie die Haushalte der Unternehmensleitung und anderer Mitarbeiter ansehen müssen, die Anspruch auf einen großen Leistungsanteil im Betrieb machen, weniger die Haushalte der unteren Lohngruppen.
===== Urzelle und Teilzeitarbeit =====
(Bezahlung gemäß Wochenarbeitsteilzeit oder anderer Teilzeitmodelle ist eine Variante des Leistungslohnprinzips.)
Es ist logisch nicht möglich, einen Bedürfnislohn zu bestimmen, der einer Stunde Arbeit etwa dienstags von 11 bis 12, oder freitags von 14 bis 15 Uhr entspricht. Denn man kann den Lebensunterhaltsbedarf nicht zerteilen, er muß immer der ganze sein, weil zu jeder einzelnen Stunde mindestens die Zeit bis zur gleichen Stunde am nächsten Tag gehört, denn der Bedürfnislohn bezieht sich auch auf den Lebensunterhalt in der Freizeit oder wenigstens Schlafenszeit.
Auch wenn der Arbeiter messbar pro Stunde einen Schuh anfertigt, kann man nicht dahin kommen, den Bedürfnislohn derart zu bestimmen, daß er gleich dem benötigten Lebensunterhalt während der Stunde, zu welcher er jeweils einen Schuh produziert, wäre. Der Arbeiter könnte sonst in der Freizeit und Schlafenszeit nicht existieren. Eher würde er für die Zeit bezahlt, wo der Arbeiter ''nicht'' arbeitet. Denn in der Zeit, wo er nicht arbeitet, ißt und schläft er, Lebensnotwendigkeiten, die so für die eigentliche produktive Zeit nicht direkt bestehen. Zwar bestehen und entstehen während der Arbeitszeit auch Lebensunterhaltsbedarfe, der größte Teil dieser resultiert jedoch aus der Nichtarbeitszeit. Man überbrückt hinsichtlich des Lebensunterhaltsbedarfs gerade die Arbeitszeit in einem besonderen Maße, wenn auch in keiner Weise berechenbaren. Bedürfnislohn ist vornehmlich Erholungslohn, Reproduktionslohn. Von daher versteht sich auch die Berücksichtigung der Familie bzw. des ökonomischen Haushalts, denn die Familie ist die soziale [[wikipedia:Reproduktion (Soziologie)#Die Reproduktionssphäre|Reproduktionseinheit]].
{{LZ|Eine mechanistische Denkweise hat sich immer gedrängt gefühlt, eine sogenannte Arbeitswerttheorie zu vertreten, welche die Arbeitsleistungen in abstrakter Weise nach Zeitlängen im Verhältnis zu einem äußeren Leistungsquantum bemißt. Solche Feststellungen kann man durchaus treffen, wenn es sich um eine einzelne Ware handelt, man kann aber niemals zwei Waren in Bezug auf Arbeitszeit und Arbeitsquantum wirklich vergleichen. Die Leistung ist etwas so durchaus Innerliches, daß man sie an den Graden der äußeren Betätigung und den Mengen der materiellen Ergebnisse nicht genau messen kann. Die Größe einer Leistung ist materiell nicht auszudrücken durch die materiellen Mengen, in denen sie sich vergegenständlicht. Also, wenn zwei gleiche Warenmengen die gleiche Stundenzahl für ihre Herstellung benötigen, sind sie doch nicht wertgleich. Man kann 14 Stunden in der freien Natur arbeiten, aber nicht 14 Stunden an der Drehbank stehen und noch viel weniger 14 Stunden lang als Lehrer unterrichten.|Wilkens 1949, S. 90}}
{{LZ|Es ist für die gesamtwirtschaftliche Preisbildung nicht wirklichkeitsgemäß, daß man Leistungen in abstrakten Quantitäten vorstellt, sondern es müssen gewisse Gesamtgrößen des Bedarfes in ein Verhältnis zu den Leistungen gebracht werden. Daß ich als Hersteller eines Produkts von dem Erlös dieses Produktes leben und weiter arbeiten kann, das ist ein objektiver Gesichtspunkt. Unter diesem Gesichtspunkt können die Leistungen gegenseitig verglichen und bewertet werden.|Wilkens 1949, S. 90}}
Hier ist von Wilkens die Leistungsbestimmung über den Bedarf vorgenommen, also als originärer Urzellenwert, wie er fertig herauskommt, und mit der Leistung für andere gleichgesetzt. Eine Differenz zwischen Bedarfslohn und Leistungslohn kann es insofern nicht geben. Die Bewertung der Leistung im Verhältnis zu den Leistungen anderer kann sich jedoch nur im Vergleich ergeben.<ref name="beta">Wird die Leistung eines Arbeiters geringer gewertet im Vergleich zu den anderen Leistungen, führt das dazu, daß in der Urzelle von der anderen Seite her die Waren und Dienstleistungen, die der Arbeiter benötigt ''und auch erhält'', höher bewertet sind. Diese Höherbewertung ist jedoch in sich differenziert. Diese Höherbewertung bedeutet aber umgekehrt wiederum, daß auch die Leistung des Arbeiters höher bewertet ist. Dadurch ist die Leistung des Arbeiters dann doch wieder nicht geringer gewertet als die anderen Leistungen, aber sie hat eine innere Differenzierung erhalten, in der der Wertunterschied der Leistungen aufgehoben (erhalten) ist. Das kann nicht anders sein, da sich der Bedarf des Arbeiters ja nicht dadurch ändert, daß seine Leistung geringer bewertet wird im Vergleich zu anderen Leistungen. Man hat es anscheinend mit einer Differenzierung zu tun, die sich immer wieder von selbst aufhebt, aber diese Differenzierung dürfte genau dasselbe sein, wie die Preisbildung. (Zur mathematischen Darstellung vgl. Abschnitt 4.2 Das mathematische Modell der Urzelle.)</ref>
{{LZ|Für den Bedarf aber bildet die Maßeinheit nicht die Stunde, sondern der ''Tag''. Diese Tageseinheit muß aber auch zum Maßstab der wirtschaftlichen Arbeit genommen werden. Es ist ja letzten Endes eine soziale Frage, wie lange die Arbeitszeit angesetzt werden soll. Das kann natürlich nur unter dem Gesichtspunkte der Gerechtigkeit geregelt werden, so daß jeder, insofern er nicht freier Arbeiter ist, verhältnismäßig gleich lange bzw. gleich viel arbeitet, d.h. einen gleich langen Arbeitstag hat, was aber durchaus nicht bedeutet, daß die objektive Stundenzahl dieselbe sein müsse.|Wilkens 1949, S. 90f., Hervorh. i. Orig.}}
Tagesbedarf und Tagesteilzeit, also ein Zeitteil des Normalarbeitstages, wie er rechtlich bestimmt ist, dieser Normalarbeits''tag'' stundenzahlmäßig differenziert z.B. nach dem Maß, wie sehr die Arbeit erschöpft (unterschiedlicher Erholungsbedarf) - das ist etwas, das irgendwie nicht zusammenpaßt, egal wie man die Urzellenformel wendet. Es sei denn, man sucht eine Lösung in der Richtung, die mit der Herausnahme des "freien Arbeiters" durch Wilkens aus der Geltung dieser Relation angedeutet ist.
===== Zur Unterscheidbarkeit von Leistungskapital und Mehrwertkapital =====
Kapital soll laut Rudolf Steiner sich dadurch bilden, daß Arbeit organisiert ist bzw. wird, wozu auch Maschineneinsatz gehört, wodurch eine Arbeitersparnis entsteht (im folgenden Mehrwertkapital genannt). Leistungskapital soll im folgenden dasjenige Kapital genannt werden, das dadurch entsteht, daß die Arbeiter nicht leistungsgerecht, sondern zu niedrig bezahlt werden.
Wenn diese Gelder erstmal zusammengeflossen und weiter verwendet worden sind, ist eine Unterscheidung nicht mehr möglich. Es muß daher die Unterscheidung bei der Entstehung dokumentiert werden.
Wenn ein Betrieb zuschußbedürftig ist, und die Mitarbeiter, soweit es ihnen möglich ist, ein geringeres Einkommen beziehen, als ihrer Leistung entspricht, dann muß das in der Buchhaltung dokumentiert werden, wenn nicht als Leihe, dann als Schenkung der Mitarbeiter. Die Assoziationen können dann an der Buchhaltung sehen, weswegen die Waren etwas günstiger aus dem Betrieb herauskommen können, oder, wenn die Preise denen leistungskräftigerer Betriebe entsprechen, an dem produzierten Überschuß des Betriebes die Kapitalanteile, die wegen zu schlechter Bezahlung resultiert sind, wieder herausrechnen, da sie nicht in die allgemeine Umlage gehören, sondern, wenn sie nicht an die Mitarbeiter ausgezahlt werden sollen, einer speziellen Verwendung zuzuführen sind.
{{LZ|In gleicher Weise fließen den Mitarbeitern bereits jetzt, über ihr vertraglich zugesichertes Einkommen hinaus, beträchtliche Anteile des Jahresertrages zu.
Der größte Teil dieser Gewinn-Anteile der Mitarbeiter wird jedoch für Investitionen benötigt und deshalb den Mitarbeitern nicht ausgezahlt, sondern als Darlehen gutgeschrieben. Künftig, sobald der Kapitalbedarf der Firma gedeckt ist und die Fremddarlehen getilgt sind, können diese Gewinn-Anteile an die Mitarbeiter ausgezahlt werden.
Die WALA-Gesellschafter haben, rein juristisch gesehen, vollen Anspruch auf diesen Anteil des Jahresgewinns. Aus ihrer inneren Einstellung heraus zum ''Kapital'' und zur ''Arbeit'' lehnen sie es jedoch ab, dieses Recht für sich in Anspruch zu nehmen. Sie begnügen sich mit einem auf Selbsteinschätzung beruhenden Leistungsentgelt.|Wala-Heilmittel, Mitarbeiter der, S. 251., Hervorh. i. Orig.}}
Ganz vorbildlich, was die Verbuchung als Leihe betrifft, abgesehen aber wohl von der "Selbsteinschätzung" der Unternehmensleitung, was ihren Anteil an der Leistung betrifft. Das bedeutet dann doch auch, daß allein die Unternehmensleitung beurteilt, was der Anteil der Mitarbeiter ist. Von gemeinsamer gegenseitiger Feststellung, was die jeweiligen Anteile der Mitarbeiter (einschließlich Arbeitsleiter) an der Gesamtleistung sind, ist das noch weit entfernt.
===== Sparen, Leihen, Zins und Schenken =====
====== Sparen und Bedarf ======
Das [[Sparen]] der Haushalte darf, um mit der Urzelle kompatibel zu sein, nie den Bezug zum Bedarf im Sinne von Waren und Dienstleistungen verlieren, und muß immer einem solchen genau entsprechen. Dies gilt auch, wenn Erspartes verliehen oder verschenkt wird. Die Empfänger müssen einen Bedarf an Waren und Dienstleistungen haben, für den das Ersparte gegeben wird. Es ist möglich, daß eine Gruppe von Haushalten gemeinsam spart, z.B. für ein gemeinsames Schwimmbad für die lieben Kleinen. Das Sparen für z.B. so ein Schwimmbad bereitet eine private [[Investition]]<ref>Eine Investition im eigentlichen Sinne wäre erst mit Eröffnung eines Geschäftsbetriebes mit Eintrittsgeldern gegeben, oder einer Vermietung des Schwimmbads an eine Schule für Schwimmunterricht etc.</ref> einer Gruppe von Haushalten vor. Es wird dabei bereits ein großes Faß aufgemacht, ein größeres, als wenn ein Haushalt nur für das eigene Haus im Grünen spart.
Ein besonderer Fall liegt vor, wenn das Ersparte an Betriebe gegeben wird. Es dient dann dazu, Investitionen zu ermöglichen. Das Ersparte kann auch an das Marktmanagement gegeben werden, um für die Haushalte etwas zu organisieren, etwa eine Einkaufsgemeinschaft, oder um einen Import von Waren aus fernen Ländern zu ermöglichen. Die Ersparnisse können aber auch gespendet werden, um z.B. die Gründung einer Waldorfschule mit zu finanzieren.
Das Problem bei all diesen privaten wirtschaftlichen Tätigkeiten mit den Mitteln von Erspartem ist nicht nur, das der Bedarf bei solcher Erweiterung schwierig als ein echter zu bestimmen ist. Dies ist auch schon ein Problem, das aber generell mit dem Bedarfsprinzip als solchem verbunden ist, und auch schon diskutiert wurde. Die Summen, die für den Bau eines Schwimmbads benötigt werden, können aber doch recht große sein. Solche riesigen Summen sollen die Haushalte sparen dürfen? Kann denn zu dem Bedarf der Haushalte wirklich mehr als der unmittelbare Kleinbedarf gehören? Und soll es zudem auch noch mit der Urzelle kompatibel sein, daß solche Sonderbedarfe gegenüber den Betrieben als Bedarf an Einkommen geltend gemacht werden können?
Eine besondere Schwierigkeit, die Urzelle nicht zu verlassen, liegt aber im Sparen als solchem begründet, in der Möglichkeit, das Ersparte ''nicht'' für Bedarfe zu verwenden. Das Ersparte ist ja in privatem Besitz und Verfügung. Die Haushalte können ihr nicht unmittelbar ausgegebenes Geld auch [[wikipedia:Hortung|horten]], als Sicherheit für eventuell, ''vielleicht'' in der Zukunft auftretende Bedarfe. Man kennt sie nicht, diese Bedarfe. Aber man weiß aus Erfahrung, daß solche Bedarfe entstehen können. Muß da nicht Vorsorge getroffen werden? Ein Haushalt, der dies tut, ist gut beraten. Wie groß soll denn die Summe sein, die für eventuell entstehende Bedarfe in der Zukunft zurückgelegt werden soll? Soll sie nicht ''so groß wie möglich'' sein, und wird nicht durch solches Horten die Urzelle gesprengt, bekommt Bedarf die Größe der Unendlichkeit?
An sich schon, aber gemäß der Urzellenformel muß ja Bedarf = Leistung sein. Ein Haushalt, der zwecks Vorsorge über den täglichen Bedarf hinaus eine Million zurücklegen will, muß entsprechend den Betrieben eine Mehrleistung erbringen, die solcher Million entspricht. Dann kann das Bedarfseinkommen so sein, daß diese Million angespart werden kann. Die Leistungsfähigkeit der Haushalte begrenzt also solche Hortungswünsche, und natürlich auch all die anderen, tendenziell unendlichen Bedarfe. Wem könnte man nicht alles was spenden wollen? Es sind dem dadurch Grenzen gesetzt, daß der Betrieb nicht mehr zahlen kann, als der Gegenleistung entspricht, die der Mitarbeiter in den Betrieb einbringt.
Trotzdem scheint das so nicht ok zu sein. Ist es nicht ungerecht, wenn die einen Haushalte sich ein Schwimmbad gönnen können, die anderen aber nicht? Und sieht es nicht auch sehr nach Selbstversorgung aus, wenn für expandierende Bedarfe Mehrleistung erbracht wird? Soll nicht gemäß dem Sozialen Hauptgesetz Mehrleistung um anderer Haushalte willen erbracht sein, nicht um des eigenen willen?
Um dieses Problem näher zu untersuchen, ist der Fall des Schwimmbadbaus gut geeignet, denn da scheint es doch so zu sein, daß das Einkommen eines Haushaltes wegen Mehrleistung nicht diesem allein zugute kommt, sondern auch den anderen Haushalten, die sich an dem Schwimmbadprojekt beteiligen. Der Fall kann sogar so liegen, daß der Großteil der Kosten nur von einem Haushalt getragen wird, weil dieser wegen besonders hoher Mehrleistung das Einkommen bezieht, aus dem die Investition hauptsächlich getätigt werden kann. Die anderen Haushalte mögen nur einen kleinen Teil beitragen können. Dann ist das also doch keine Selbstversorgung des leistungsstärkeren Haushalts, oder nur zu einem sehr kleinen Teil, dem, der dem direkten Bedarf an dem Schwimmbad für die zwei oder drei eigenen Kindern entspricht?
Man muß dazu zunächst einmal feststellen, daß die Definition des ökonomischen Haushalts im Grunde eine willkürliche ist. Warum sollte der Bedarfslohn, der den Lebensunterhalt des Arbeiters und der "Seinen", der abhängigen Familie decken soll, nicht auch über die eigentliche Familie hinaus auf den Bedarf von Menschen beziehbar sein, die von dem Einkommen des Arbeiters für ihren Lebensunterhalt abhängig sind?
Das beginnt schon mit dem Gast, der in einem Haushalt für eine Weile aufgenommen wird. Die Gäste müssen doch durch das Einkommen des Haushalts versorgt werden können? Auch zur Nachbarschaft hin scheint die Abgrenzung einigermaßen willkürlich, insbesondere, wenn Verwandtschaftsbeziehungen bestehen. Die Kinder sind erwachsen und haben ihren eigenen Haushalt, beziehen aber noch kein Einkommen aus Betriebsarbeit, sondern studieren z.B. noch. Ist es da nicht selbstverständlich, daß die Eltern sie finanziell unterstützen, und den Aufwand gegenüber den Betrieben, in denen sie arbeiten, als Bedarf geltend machen? Nun mag es in der Nachbarschaft einen alten Mann geben, der zwar ohne Einkommen ist, aber sich um die Pflege der Gärten kümmert, oder die Straße fegt. Müssen sich da nicht die anliegenden Haushalte in der Nachbarschaft um diesen Menschen kümmern, ihn mit versorgen, und müssen sie dann nicht gegenüber den Betrieben entsprechend höhere Bedarfseinkommen geltend machen?
Das müssen sie. Was aber ist, wenn die Haushalte, die diesen Mann aus der Nachbarschaft mit versorgen, zwar gegenüber den Betrieben einen Mehrbedarf geltend machen wollen, aber nicht zu entsprechenden Mehrleistungen in den Betrieben in der Lage sind (was durch die Urzellengleichung gefordert ist)? Dann wird der Mann aus der Umlage versorgt. Und so wird es auch mit dem Schwimmbadbau in einer ärmeren Gegend laufen, wo die Haushalte nicht selbst eins aus eigenem Betriebseinkommen finanzieren können: Der Schwimmbadbau wird aus der Umlage finanziert, oder auch durch Schenkungen aus reicheren Haushalten einer anderen Gegend, von ''denen'' aus die Mehrleistung in die Betriebe kommt.
Auf die letztlich beliebige Grenzziehung der Haushaltsgrößen, man spricht ja auch von Staatshaushalten usw., wird andernorts noch näher eingangen werden.
====== Sparen und Leistung ======
Soweit scheint das unter dem Gesichtspunkt der Urzelle noch in Ordnung zu sein, obwohl der Schwimmbadbau schon ein gewisses Geschmäckle hat. Man könnte das in einem reichen Gemeinwesen für normal halten, aber es sieht doch schon sehr nach Luxus aus.
Dieses Luxusproblem ergibt sich bei zunehmendem Reichtum immer mehr. Die Haushalte bekommen Probleme, das Geld, das sie aufgrund ihrer außerordentlichen Leistungen aus den Betrieben beziehen, in echten Bedarfen unterzubringen. Es entsteht über die Spartendenz wegen undefinierter Vorsorgenöte hinaus eine Hortung von Geldern, die nicht, oder nicht sinnvoll ausgegeben werden können.
Das ist natürlich Geld, das woanders nicht zur Verfügung steht. Zudem wird den Haushalten das Geld zum Besitz übergeben, sie können beliebig darüber verfügen. Die Verwendungsqualität dieser Gelder hat eine große Auswirkung auf die Lebensqualität der Allgemeinheit. Deswegen stellt sich die Frage, ob die sehr großen Einkommensvolumen einfach so in private Verfügbarkeit gegeben werden dürfen, auch wenn entsprechende Mehrleistungen in Betrieben erbracht werden (daß diese Mehrleistungen tatsächlich erbracht werden, hier als gegeben angenommen).
Man wird unter dem Aspekt sich nicht mit den Leistungen von Mitarbeitern in Betrieben beschäftigen müssen, sondern mit deren Leistungen auf Haushaltsseite, den Ausgabekompetenzen derjenigen, die viel Geld in die Hand bekommen. Können sie damit auch umgehen?
Ist es denn gerechtfertigt, anzunehmen, daß Menschen, die in Betrieben wegen ihrer großartigen Fähigkeiten außerordentliche Leistungen erbringen und daher entsprechende Einkommen beziehen, auch die Fähigkeiten haben, mit den ihnen anvertrauten Geldern zum Wohle ihres Haushalts, und dem erweiterten Haushalt wie oben erläutert, umzugehen?
Dies ist wohl nur in den seltensten Fällen der Fall. Oft sieht man mit den großen Kompetenzen in der Berufsarbeit eine Unfähigkeit verbunden, das hohe Leistungsgehalt sinnvoll, d.h. ohne Verschwendung nach einem objektiven, volkswirtschaftlichen Gesichtspunkt, zu verwenden.
Es werden nicht nur Gelder gehortet und der Allgemeinheit entzogen, sondern es werden auch Gelder in sinnloser Weise verschwendet, weil Personen mit Verfügungsrecht nicht mit Geld umgehen können, keine ausreichenden Kompetenzen für Haushaltswirtschaft, oder auch für Investitionen, sinnvolle Schenkungen usw. haben.
Sowohl das willkürliche Horten und Enthorten von Geld, als auch das Ausgeben für Waren und Dienstleistungen, die gar nicht wirklich gebraucht werden, haben einen verfälschenden Einfluß auf die Preise, der von den Assoziationen nicht kontrolliert werden kann, und widersprechen damit dem Urzellenprinzip. Es muß wirksame wirtschaftliche Steuerungsinstrumente geben, um solchen Fehlentwicklungen vorzubeugen. Ausgeschlossen ist natürlich, den Mehrleistern in Betrieben die Auszahlung von Mehrverdiensten zu verweigern, mit dem Argument, sie könnten nicht mit Geld umgehen.
Abgesehen davon, daß eine generelle Lösung für unvorhergesehene Bedarfe gefunden werden muß, also Versicherungen oder etwas dem Äquivalentes, könnte man meinen, das Geld würde ja auf eine Bank gebracht, und da liege dann die Kompetenz für seine Verwendung vor. Aber das ergibt sich so unmittelbar nicht, sondern zunächst einmal nur, daß das Geld auf die Haushaltsseite gehört. Banken würden ja möglicherweise das Geld für Investitionen verleihen, aber das Geld, das den Haushalten an Bedarfseinkommen gezahlt wurde, das ist für den Konsum gezahlt, nicht für Investitionen.
Es entsteht dadurch das Problem, was mit diesem Geld passieren soll, wenn die Haushalte über die Umlage bereits für alle Mehrbedarfe zusätzliches Einkommen bezögen. Gemäß der Urzellengleichung würde das Geld aber für eine Umlage in exakt der gleichen Höhe fehlen, wie die Betragshöhen solcher Leistungseinkommen, die zwar für Bedarf gezahlt werden, wobei der aber nicht unmittelbar besteht, die Gelder also brach liegen. Diese Gelder fehlen auf der anderen Seite für die Umlage.
Das von einem Haushalt nicht gebrauchte Geld gehört daher nicht auf eine Bank, sondern in eine Umverteilung unter den Haushalten. Weil die Umlagezahlungen wegen dieser nicht gebrauchten Mehrleistungszahlungen nicht ausreichen, entsteht in exakt gleicher Höhe bei anderen Haushalten ein durch zu knappes Umlageeinkommen nicht gedeckter Bedarf.
Würde man diese Sachlage nicht berücksichtigen, dann müßte die Umlage von irgendwo her um die Summen aufgestockt werden, die an einige Haushalte wegen großer Leistungen in Betrieben gezahlt werden, obwohl diese Haushalte das Geld nicht wirklich brauchen können. In solchen Vorgängen kann man mit einen Grund für die Staatsverschuldungen erkennen. Die Staaten verschulden sich bei den reichen Haushalten, um die ärmeren mit ausreichendem Einkommen auszustatten.
Es führt dies nun zu der schwierigen Frage: Leihen oder Schenken? Denn wenn die reichen Haushalte ihr überflüssiges Einkommen an die bedürftigen Haushalte verschenken würden, müßten sich die Staaten bzw. die Allgemeinheit nicht bei ihnen verschulden.
====== Leihen oder Schenken ======
Es ist nun im näheren klar zu stellen, daß gemäß dem Urzellenprinzip überschüssige Leistungseinkommen, denen kein Bedarf gegenüber steht, von den Haushalten nicht verliehen werden dürfen, sondern verschenkt werden müssen (wie vorstehend abgeleitet). Dies kann natürlich nur freiwillig geschehen. Es könnte aber ein indirektes Zwangsmittel geben, das darin bestünde, daß es den Haushalten, die überflüssiges Einkommen beziehen, unmöglich oder unattraktiv gemacht wird, das Geld zu verleihen. Außerdem muß natürlich verhindert werden, daß das Geld gehortet wird, und es muß eine Absicherung gegen zukünftige Bedarfe in unbekannter Höhe geben.
====== Absicherung unbekannter, eventuell zukünftig eintretender Bedarfe ======
===== Zur Unterscheidbarkeit von Leistungen im Geistesleben und Dienstleistungen =====
[[Dienstleistung]]en sollen im folgenden diejenigen Leistungen genannt werden, die Warencharakter haben, Geistesleistungen diejenigen, die nicht solchen Warencharakter haben.
=== Generierung und Verwendung der Umlage ===
== Konsequenzen für die Wirtschaftswissenschaft und die Einrichtung einer assoziativen Wirtschaft ==
Versteht man das Prinzip der Urzelle, eine, wie Rudolf Steiner sagt, erschöpfende Formel, in ihrem vollen Umfang und Inhaltlichkeit richtig, dann muß die komplette Wirtschaftswissenschaft aus ihr hervorgehen, und die Einrichtung einer assoziativen Wirtschaft durch sie angeleitet sein. Nun sagte Steiner (1919) allerdings selbst, daß es diese Urzelle bzw. ihre Entfaltung noch gar nicht gäbe:
{{GZ|Sehen Sie, bei der heutigen Struktur der Gesellschaft läßt sich
eigentlich gar nicht anders produzieren als im Hinblick auf den
Profit. Das Prinzip, zu produzieren, um zu konsumieren, das muß
erst geschaffen werden! Und von diesem Prinzip wird wiederum
abhängen, ob in einer entsprechenden Weise Wege für eine Güterverteilung
gefunden werden können. Es wird viel davon abhängen,
daß man über einen großen Bereich hin, ich möchte sagen, eine
'''wirtschaftliche Urzelle''' findet.|331|128}}
Mit der Formulierung "über einen großen Bereich hin" kann nur gemeint sein die Etablierung einer assoziativen Wirtschaft ''innerhalb'' der noch bestehenden Profitwirtschaft, nicht außerhalb von ihr in einem autarken Bereich, von dem nicht zu sehen ist, wo der herkommen könnte. Die assoziative Wirtschaft muß sich aus der Urzelle evolutiv entwickeln und sich innerhalb der Profitwirtschaft ausbreiten.
{{LZ|Die assoziative Wirtschaftsmethode, die zur Verwirklichung der richtigen Preisbildung führt, kann und muß in kleineren Wirtschaftsbezirken zunächst ausgebildet werden, und kann sich von hier aus zu weltwirtschaftlichem Umfange auswachsen|Wilkens 1949, S. 86}}
=== Die Schnittstellen zwischen assoziativer Wirtschaft und Profitwirtschaft ===
Wenn sich die assoziative Wirtschaft aus der Urzelle wie eine Pflanze entwickeln können soll, kann sie dies nur in der nunmal gegebenen "Natur"umgebung der Profitwirtschaft. Um die Lebens- und Entfaltungsbedingungen der assoziativen Wirtschaft zu kennen, ist eine umfassende und gründliche Untersuchung der Schnittstellen, der Tauschverhältnisse zwischen Profitwirtschaft und assoziativer Wirtschaft notwendig. Diese sind keineswegs nur monetär bewertete Aussentausche, sondern auch die schon in anderem Zusammenhang angesprochenen inversen Innentausche. Auch bei dieser Wirtschaftsbeziehung zwischen Profitwirtschaft und assoziativer Wirtschaft ist zu beachten, daß alles kapitalmäßige mit ihr nichts zu tun hat.
<div style="margin-left:20px">
"Man
sieht es aber dieser '''Urzelle des Wirtschaftslebens''' an, daß sie nur geregelt werden
kann, wenn sie in dem Kreislauf des Wirtschaftslebens nichts anderes drinnen hat,
als die Leistungen selber; wenn man nichts anderes im Kreislauf des Wirtschaftslebens
hat als dasjenige, was der einzelne arbeitet als seine Leistung, und was die
anderen mit ihm als ihre Leistungen eintauschen können. Innerhalb dieses Kreislaufes
des Wirtschaftslebens hat nicht Ort und Stelle all dasjenige, was man nennen
kann «Kapital»; das dringt nur ein, um dieses Wirtschaftsleben zu stören und diesen
Wirtschaftsprozeß zu verunreinigen." (Aus einem Vortrag von Rudolf Steiner, Tübingen, 2. Juni 1919, zitiert nach [[Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe]], {{BE|103|18f}})
</div>
Ein inverser Tausch ist z.B. gegeben, wenn aus einem Haushalt heraus der eine Arbeiter oder Arbeiterin in einem assoziativen Betrieb tätig ist, der andere in einem profitwirtschaftlichen Betrieb. Ein Marktgeschäft, das sowohl Waren aus profitwirtschaftlichen Betrieben führt, als auch aus assoziativen, hat damit auch einen Vorgang, der einem Leistungsaustausch zwischen assoziativer Wirtschaft und Profitwirtschaft gleich kommt. Komplizierter wird es, wenn in dem Marktgeschäft einmal Mitarbeiter beschäftigt sind, die durch die Art ihres Haushalt dem assoziativen Gebiet zuzurechnen sind, anderseits Mitarbeiter aus dem profitorientierten Gebiet. Dabei können diese Haushalte aber auch gemischte sein, z.B. kann ein Haushalt einen Mitarbeiter in solch einem Marktgeschäft haben, aus dem gleichen Haushalt könnte aber auch ein weiterer Mitarbeiter in einem Profitbetrieb arbeiten. Ähnlich komplexe Austauschverhältnisse ergeben sich in Betrieben, die Mitarbeiter aus den genannten drei Typen von Haushalten beschäftigen, und zudem Vorprodukte einmal aus dem assoziativen Gebiet, aber auch aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet ziehen usw.
Annähernd gerechte Preise in dem assoziativen Gebiet vorausgesetzt, denn sonst würde es kein solches sein, muß, soll die assoziative Wirtschaft als eine solche auf Dauer gelten können, auch die Leistungsbilanz zum profitwirtschaftlichen Gebiet ausgeglichen sein.
Wie würde sich die Situation darstellen, wenn es innerhalb des assoziativen Gebietes ein allgemeines Grundeinkommen gäbe, und alle Mitarbeiter würden "für umsonst" in ihrer Wirtschaft tätig sein, und um die jeweiligen Leistungsanteile dieser Mitarbeiter würde man sich nicht kümmern, sie wären also unbekannt und in der Buchhaltung nicht erfaßt?
Die Folge wäre, daß auch die Leistungsbilanz zum profitwirtschaftlichen Gebiet nicht aufgestellt werden könnte, und man könnte sich von der assoziativen Qualität kein Bild machen, weil es unmöglich wäre, die Tausche an den Schnittstellen hinsichtlich ihrer Preisgerechtheit zu bewerten. Man muß diese Schnittstellen kennen, und was dort an Tauschen vorgeht. Daher ist es aus volkswirtschaftlichen Gründen eine Existenznotwendigkeit für die assoziative Wirtschaft, ihre internen Leistungstausche zu bilanzieren, und dazu gehört auch die Bewertung der Leistungen der einzelnen Mitarbeiter in assoziativen Betrieben, sowie entsprechendes bei den haushalts- und marktinternen Vorgängen.
{{GZ|Deshalb ist es nicht sehr leicht, die
Frage zu beantworten: Warum ist der «Kommende Tag» keine Assoziation?
- Einfach weil er nicht mächtig genug ist, um auf den
wirtschaftlichen Gang einen gewissen Einfluß zu haben. Dazu gehört
erst eine bestimmte Größe der Assoziation. Was will der «Kommende
Tag» heute zwischen den Unternehmern und den Arbeitern
viel anderes machen, als was sonst auch geschieht? Das wäre nur in
einem Falle möglich - ich habe das auch einmal in einer Betriebsversammlung
gesagt -, nämlich wenn die Arbeiter des «Kommenden
Tages» sich sämtlich entschließen würden, aus den Gewerkschaften
auszutreten.|341|46f}}
Wie die Äußerung Steiners hinsichtlich der Gewerkschaften zu verstehen ist, kann man nur bei Kenntnis der damaligen Situation beurteilen. Wenn es aber ein Ziel von Gewerkschaften wäre, die Arbeiter am Absaugen der Wirtschaft zu beteiligen, stimmt das nicht mit den Intentionen der assoziativen Wirtschaft überein. Denn es soll gar nichts abgesaugt werden. Weder von Arbeitern, noch von Kapitalisten. Leistungsgerechte Bezahlung ist nicht das gleiche wie die Beteiligung an einem "Mehrwert"<ref>Mehrwert, gebildetes Kapital, Überschüsse gehören vollständig in die Umlage (soweit nicht für Investitionen gebraucht). Wenn die Mitarbeiter entsprechend ihren Leistungen ihr Einkommen beziehen, können sie nicht zusätzlich noch aus den Überschüssen Einkommen erhalten, es sei denn, dem stünde ein Bedarf gegenüber. Dieser kann gegeben sein, wenn im nächsten Jahr eine entsprechend höhere Leistung erbracht werden wird. (Jedem Einkommen, auch dem aus Gewinn, muß ein Bedarf gegenüber stehen. Es wird dann ein Teil des Gewinns in Leistungseinkommen umgewandelt.) Einen anderen Grund kann es gemäß der Urzellenformel nicht geben, außer vielleicht noch eine Rückübertragung aus der Umlage, worüber aber die Belegschaft nicht selbst bestimmen kann, sondern das fällt in die Zuständigkeit der Assoziation, die die Umlagengelder betreut. Es ist auch möglich, einem Mitarbeiter, dessen Leistung als zu gering eingeschätzt worden war, aus dem Gewinn das auszugleichen. Auch da muß dem ein Bedarf gegenüberstehen. Umgekehrt, wenn bei einigen Mitarbeitern ein besonderer Bedarf nachträglich entstanden war, kann ihnen das aus dem Gewinn gezahlt werden, weil das das gleiche ist, wie wenn das über die Umlage gezahlt werden würde.</ref>.
Zu klein und nicht mächtig genug - das wird aber über diese Problematik hinausgegangen sein, und Der Kommende Tag scheiterte auch aus anderen Gründen, die eine Analyse verdienen, wofür die Materialien vorliegen.
Bilanzen der fraglichen Schnittstellen in der Art wie oben gefordert, wird es aber wohl nicht geben. Möglicherweise wäre aber eine sich annähernde Rekonstruktion möglich, und man kann diese auch bei anderen assoziativen Unternehmen, die gescheitert sind, versuchen.
Die Gründe für solch ein Scheitern sind meist sehr komplexe, aber ohne daß die Schnittstellenbilanzen zur Profitwirtschaft vorliegen, wird man nie klar sehen.
Auf der anderen Seite kann es erfolgreiche Unternehmen geben, erfolgreich im Sinne des Sichhaltenkönnens, die sich als assoziativ verstehen, in Wirklichkeit es aber gar nicht sind, sondern unter der Hand (teilweise) profitwirtschaftlich arbeiten, ''bzw. aus der umgebenden Profitwirtschaft gestützt sind, nicht aus eigener Leistung sich halten''. Auch darüber kann man sich nur durch die geforderten Bilanzen Klarheit verschaffen.
==== Bilanzen der Haushalte ====
Die Quote der Umlage, die das assoziative Gebiet zu tragen hat, ergibt sich aus ihrer Wirtschaftskraft im Verhältnis zu anderen Gebieten, wobei an sich unter dem Tatbestand der Weltwirtschaft das Weltwirtschaftsgebiet zugrundezulegen ist. Es genügt also nicht, die in Deutschland geltenden gesetzlichen Abgaben wie Steuern und Sozialversicherung zu verrechnen, und andererseits das Kindergeld usw. Man muß den Globus insgesamt nach den Regionen usw. bewerten, und kann dann einen angemessenen Anteil eines assoziativen Gebietes, regional oder spartenmäßig bestimmen. Das könnte z.B. auch bedeuten, daß ein Großteil des Überschusses des assoziativen Gebietes in ferne Länder fließen würde.
Was die Haushalte an Bedarfseinkommen geltend machen müssen, hängt davon ab, wieviel ihnen aus einer Umlage an Einkommen zukommt. Der Betrag dieser Umlage stammt z.T. aus dem assoziativen Gebiet, z.T. nicht aus diesem. Wenn nun der Haushalt eine zu hohe, nicht gerechtfertigte Umlage erhält, dann muß ermittelt werden, wie das im Verhältnis zu der an den Haushalt aus dem assoziativen Gebiet gezahlten Umlage ist.
Eventuell kann die Umlage aus dem assoziativen Gebiet etwas gekürzt werden, aber kaum in der Höhe, daß der Haushalt an Umlage die richtige Höhe bekäme. Sie bleibt also zu hoch.
Dadurch muß der Haushalt weniger Bedarfseinkommen einfordern, und es kann ein Mitglied des Haushalts in einem assoziativen Betrieb, der zuschußbedürftig ist, mit einem niedrigeren Bedarfseinkommen tätig werden, als in dem Falle, wo die Umlage für den Haushalt nicht zu hoch wäre.
Es resultiert daraus ein Zufluß aus der allgemeinen Weltumlage in das assoziative Gebiet hinein, der betragsmäßig zu bestimmen ist.
Angenommen, der Haushalt hätte eine weitere berufstätige Person, die in einem profitwirtschaftlichen Betrieb arbeitet, und bezieht aus diesem Betrieb ein hohes Einkommen, das durch die Leistung des Arbeiters nicht gerechtfertigt ist. Es kann darin auch eine Gewinnbeteiligung enthalten sein. Der Haushalt bezieht aus dem profitwirtschaftlichen Betrieb ein zu hohes Einkommen.
Auch in solchem Fall kann die Person, die in dem assoziativen Betrieb arbeitet, sich mit weniger Gehalt zufrieden geben.
Man kennt aber in diesem zu niedrigen Gehalt nicht ohne weiteres den Anteil, den der profitwirtschaftliche Betrieb hat, und denjenigen, den die zu hohe Umlage hat. Diese Anteile müssen ermittelt werden, (außerdem auch die Leistungsgerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit betragsmäßig des Einkommens aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet).
Dieser Haushalt kauft an Lebensmitteln nur zum Teil aus dem assoziativen Gebiet. Er nimmt z.B. auch gelegentlich statt des teuren Bergkäse aus dem assoziativen Gebiet für 3,50 Euro pro 100 gr. den Gouda aus dem Supermarkt für 0,50 Euro pro 100 gr.
Dieser Käsepreis des Gouda ist zu niedrig. Das hat aber zur Konsequenz, daß sich die Familie den Bergkäse aus dem assoziativen Gebiet öfter leisten kann. Es entsteht dadurch ein Zufluß in das assoziative Gebiet, der betragsmäßig zu bestimmen ist.
Natürlich ist es ausgeschlossen, die ganzen Leistungsketten bis zu ihren Anfängen zurück zu verfolgen, aber man wird in etwa in dem Beispiel schätzen müssen, um wieviel der Gouda aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet zu billig ist, sonst kann der Zufluß in das assoziative Gebiet nicht errechnet werden.
Solche Zuflüsse oder auch Abflüsse können noch vergleichsweise einfach berechnet oder wenigstens geschätzt werden, wenn entsprechende Daten dieser monetären Aussentausche vorliegen.
Es gibt in den Haushalten jedoch auch inverse Innentausche. Angenommen, es kommt ein drittes Kind, und dies belastet den Haushalt so, daß die Leistung in den beiden Betrieben etwas zurückgeht. Nun geht die Person, die in dem profitwirtschaftlichen Betrieb arbeitet, in Teilzeit. Das geht, weil sie zu hoch bezahlt wird, und jetzt reicht es trotzdem gerade noch. Diese Teilzeittätigkeit hat zur Folge, daß sich die Person mehr um Haushalt und Kinder kümmern kann. Dadurch steigt die Leistung der Person, die in dem assoziativen Betrieb tätig ist, wieder stark an, sogar über das alte Niveau hinaus, ohne daß sich dabei das Gehalt ändert.
Über solche inversen Tausche in den Haushalten gibt es Zuflüsse aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet in das assoziative Gebiet, oder auch Abflüsse. Diese müssen mit geschätzten Werten in die Schnittstellenbilanz aufgenommen werden.
So wird dann möglicherweise einem alternativen Betrieb, der sich für einen assoziativen hält, auf solche und ähnliche Art aus der Profitwirtschaft jahrelang zugebuttert, und solch ein Betrieb wird, wenn sich die Verhältnisse der beteiligten Haushalte ungünstig ändern, schließen müssen, oder dann von anderer Seite bezuschußt werden müssen. Darüber hinaus ist so ein Betrieb innerhalb der assoziativen Wirtschaft nicht richtig bewertet (wenn es die Schnittstellenbilanzen nicht gibt), er ist ein Störfaktor und bringt das Preisgefüge des assoziativen Gebietes durcheinander.
=== Das mathematische Modell der Urzelle ===
Auch wenn man einer [[Modell (Wissenschaft)|modelltheoretischen]] Wissenschaftsmethode kritisch gegenüber steht, liegt es nahe, ein mathematisches Modell der Urzelle aufzustellen, da sie von Rudolf Steiner ausdrücklich als Formel bezeichnet wurde.
Das mathematische Modell erleichtert das Verständnis, was in der Realität der Preisbildung tatsächlich vorgeht.
Man muß es verstehen können, wie die Waren und Leistungen sich gegenseitig bewerten und die Gesamtsumme des Wertes der Waren und Dienstleistungen dabei die Gleiche bleibt. Wenn z.B. innerhalb eines gegebenen Leistungsgefüges eine Leistung geringer gewertet wird, dann ist damit, und zwar mit einer mathematischen Exaktheit, die Summe der übrigen Leistungen entsprechend höher gewertet. Es sind dies zwar nicht die Wirklichkeiten der wirtschaftlichen Vorgänge selbst, aber Vorgänge der Buchhaltung, des Rechnungswesens, dessen Ergebnisse in den Bilanzen zusammengefaßt werden.
Das mathematische Modell kann hier über das hinaus, was in der deskriptiven Beschreibung der Urzelle ohnehin schon enthalten ist, nicht weiter ausgeführt werden, aber es wird wohl auf die Aufstellung von sog. [[wikipedia:Differenzengleichung|Differenzengleichungen]] hinauslaufen.
Diese Differenzengleichungen bilden Wertverhältnisse und Wertveränderungen komplexer ab als eine einfache Gleichung wie Bedarfslohn = Leistungslohn - Umlageeinkommen. Wenn sich ein Preis ändert, dann ändern sich die anderen Preise insgesamt in die umgekehrte Richtung, aber nicht alle in gleichem Maße, es gibt eine innere Differenzierung: Der eine Preis reagiert stärker auf die Preisänderung, der andere weniger. Es kann auch Preise geben, die zusammen mit der Preisänderung in die gleiche Richtung gehen, die anderen ändern sich umso stärker in die andere Richtung. Darüber hinaus ist es ein zeitlicher Prozeß. Nach einer Preisänderung dauert es, bis die anderen Preise sich angepaßt haben.
Außerdem kann sich das Leistungsniveau insgesamt heben oder senken, aber natürlich auch wieder in sich differenziert.
=== Urzelle und Profitwirtschaft ===
{{GZ|Für die Fortentwickelung des Wirtschaftslebens handelt es
sich darum, den Profit aus dem Grunde auszuschalten, weil
er die Gütererzeugung dem Zufall des Marktes ausliefert,
den zu beseitigen eine Forderung des Geistes der Zeit ist.
Man umnebelt sich aber das gesunde Urteil, wenn man in
die Bekämpfung des Profits den Hinweis auf seine egoistische
Natur einfließen läßt. Denn im Leben kommt es
darauf an, daß man in einem Wirklichkeitsgebiete diejenigen
Gründe geltend macht, die in diesem Gebiete sachlich
berechtigt sind. Gründe, die aus einem andern Gebiete
kommen, mögen noch so richtig an sich sein: das notwendige
Urteil können sie nicht in die sachlich bedingte Richtung
bringen.
Für das Wirtschaftsleben handelt es sich darum, daß das
Erkennungszeichen des Profits abgelöst werde durch das
Wirken von Personen, die in dem Wirtschaftskreislauf mit
der Aufgabe eingeschaltet werden, die Vermittlung zwischen
Konsum und Produktion in vernunftgemäßer Weise
zu besorgen, so daß der Zufall des Marktes wegfällt. Die
rechte Einsicht in diese Umwandlung von Profiterkennungszeichen
in vernunftgemäßes Handeln ergibt, daß diejenigen
Motive, die bisher in unklarer Weise das Urteil auf diesem
Felde getrübt haben, aus dem Wirtschaftsleben ausgeschieden
und auf die Gebiete des Rechts- und des Geisteslebens
übergeführt werden.|024|68f}}
Es ergibt sich zwar im ökonomischen Modell einer marktwirtschaftlichen Profitwirtschaft ein ideales Konkurrenzgleichgewicht, aus dem gerechte Preise im Sinne dieses Modells resultieren. Abgesehen von der Frage, ob die sich so im Idealmodell ergebenden Preise mit den gerechten Preisen einer assoziativen Wirtschaft übereinstimmen würden, ist das große Problem einer Profitwirtschaft, die sich an dem von Rudolf Steiner angeführten Profiterkennungszeichen orientiert, daß in der Realität weder das Konkurrenzgleichgewicht gegeben ist, noch sich die gerechten Preise bilden, aufs Ganze gesehen. Dies ist gelegentlich mal auf den verschiedenen Märkten eine Zeitlang der Fall, dann wieder nicht. Im Gegenteil kommt es sehr häufig zu absurden, offensichtlich ungerechten Preisbildungen, weil die Preisbildungen von den verschiedensten Seiten, auch wirtschaftsfremden Seiten, Manipulationsversuchen ausgesetzt sind.
Diese Manipulationsversuche sind nicht solche, die darauf zielen, die Preise gerechter zu machen, sondern sie ungerechter zu machen, nämlich zu eigenen Gunsten. Oder auch, als Gegenwehr, für sich die gerechten Preise zu erhalten, oder zurück zuerkämpfen.
In solchem Kampf kann man, auch wenn man grundsätzlich nur das eigene Auskommen sucht, wenn dieses einmal erreicht ist und auch eine Weile gehalten werden kann, dabei nicht stehen bleiben, sondern muß prospektiv zum Angriff übergehen, um sich auch für die Zukunft das nötige Auskommen zu sichern.
Profitwirtschaft ist Raubwirtschaft, bestenfalls eine von den Staaten domestizierte Raubwirtschaft. Es gilt, soviel wie möglich einzunehmen, um dann länger überleben zu können, wenn die Einnahmen wegfallen. Als Familie kann man nicht wissen, wie die Lage für die lieben Kinder und Enkel einst sein wird. Man rafft so viel wie möglich und sucht es abzusichern, damit die Nachfahren Zeiten ohne oder mit zu wenig Einnahmen überstehen können. Von daher versteht man auch das massive Auftreten der Staaten als Wirtschaftsakteure, denn die Nationen sind große Familien.
Obwohl es Raub ist, zumindest mit dem unberechtigten Teil der Aneignung, und wie will man den unter Bedingungen der Profitwirtschaft von dem berechtigten Teil unterscheiden können<ref>Genau dies will die assoziative Wirtschaft besser machen können, neben der Effizienzsteigerung durch die Reduzierung des am Bedarf vorbei Produzierens.</ref>, ist diese Art des Wirtschaftens nicht einfach nur egoistisch. Sie ist zur Innenseite, zur Haushaltsseite hin altruistisch.
Der Familienvater steht nicht an der Werkbank, um sich selbst zu versorgen, sondern um seine Familie zu versorgen, und dieses altruistische Motiv wird bei der Kritik des Selbstversorgungsprinzips und auch des Erwerbsstrebens mit seiner Suche nach Profitchancen gerne übersehen.
Will man dieses altruistische Motiv auf eine quantitative Formel bringen, so ergibt sich: Je größer der Profit, desto größer der Altruismus. Dies ist die Formel des Kapitalismus.
Welches ist das Verhältnis dieser Formel des Kapitalismus zur Formel der Urzelle der assoziativen Wirtschaft?
Der seinem Wesen nach altruistische Profit kommt zwar den Haushalten zugute, aber ohne Verteilungsgerechtigkeit. Die Verteilung geschieht weder nach Bedarf noch nach Leistung, sondern gemäß den Eigentumsrechten an diesem Profit, sowie anderen Machtverhältnissen. Hierin liegt der Egoismus des Kapitalismus. Es ist kein moralischer, sondern ein struktureller Egoismus.
Dem steht ein struktureller Altruismus gegenüber, wie er sich u.a. aus der [[Arbeitsteilung]] ergibt. Gemäß dem [[Soziales Hauptgesetz|Sozialen Hauptgesetz]] ist das "Heil", die Gesundheit, die Menschengemäßheit von sozialen Einrichtungen umso höher, je höher oder ausgeprägter der durch sie bedingte strukturelle Altruismus ist.
Dieser strukturelle Altruismus, wie ihn die assoziative Wirtschaft zu ihrem Prinzip machen will, konterkariert in gleicher Weise moralischen Egoismus, wie der strukturelle Egoismus des Kapitalismus moralischen Altruismus konterkariert<ref>Es würde eine spezielle Untersuchung erforderlich machen, zu überprüfen, ob sich Soziales Hauptgesetz/assoziative Wirtschaft und Urzelle zueinander so verhalten, wie Kapitalismus und Preisbildung durch Angebot und Nachfrage in Verbindung mit dem Profiterkennungszeichen. Das dürfte aber nicht der Fall sein, man wird in dem Spiel von Angebot und Nachfrage auch das Wirken des strukturellen Altruismus finden können, aber in der Form, daß der strukturelle Altruismus den moralischen Altruismus frustriert (Profit wird zunichte gemacht).</ref>.
Man hat es dabei nicht mit Polaritäten zu tun, sondern mit quantitativen Anteilen an der Gesamtwirtschaft im Sinne von Johannes 3,30: "Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen."
{{LZ|Die assoziative Wirtschaftsmethode, die zur Verwirklichung der richtigen Preisbildung führt, kann und muß in kleineren Wirtschaftsbezirken zunächst ausgebildet werden, und kann sich von hier aus zu weltwirtschaftlichem Umfange auswachsen|Wilkens 1949, S. 86}}
Will man die Formel des Kapitalismus in eine Vergleichbarkeit mit der Urzelle bringen, dann ist sie darin zu sehen, daß das Neue der Urzelle der assoziativen Wirtschaft darin besteht, daß aus ihr die Profitkomponente entfernt ist. Der Kapitalismus hat keine separate Urzelle, sondern es ist die gleiche Urzelle (diese soll ja universell sein), nur hat sie eine unbestimmte Profitkomponente enthalten. Die Preise sind dadurch zunächst unbestimmt, und man kann erstmal noch nicht wissen, was ein gerechter Preis ist. Es ergibt sich dann auf dem Markt ein erzielter Preis. Auch von diesem kann man nicht wissen, ob es ein gerechter Preis ist.
Die Kapitalkomponente soll aus dem Kreislauf der Leistungen und Gegenleistungen entfernt sein, und das ist nur möglich, wenn diese Komponente aus der Urzelle heraus ist, und als Mehrwert, Profit, Wertschöpfung einer separaten Verwendung zugeführt wird, letztlich aber doch wieder den Haushalten zugute kommt, aber gemäß ihren Bedarfen gerecht verteilt.
Dies führt zu der Frage, ob übergangsweise eine Mischwirtschaft, eine Verquickung von assoziativer Wirtschaft und Profitwirtschaft möglich sein könne, und ob man mit solcher Methode der assoziativen Wirtschaft einen Anschub geben könne, oder ob so etwas nicht geht, vielmehr solche Verquickung das Entstehen einer assoziativen Wirtschaft nicht nur behindert, sondern sogar unmöglich macht.
"Nachdem die Herkunft des Geldes nicht mehr feststellbar ist, wird das „gewaschene“ Geld wie ein Ergebnis rechtmäßiger Geschäftstätigkeit genutzt."
Ein Satz aus dem wikipedia-Artikel "Geldwäsche". Es ist viel die Rede davon, Gelder sozial und ökologisch nachhaltig anzulegen, aber wie sieht es mit der Herkunft aus? Kann man denn in dem Gebiet der assoziativen Wirtschaft Kapital zum Einsatz bringen, das mit durch die Ausbeutung von Arbeitskräften und Zerstörung der Umwelt gebildet wurde? Und geschieht nicht solch ein Einsatz ungehöriger Mittel bereits, wenn zum Beispiel Computergeräte aus Fernost, die dort von Arbeitern unter unmenschlichen Bedingungen wie damals bei uns während der industriellen Revolution hergestellt werden, in dem assoziativen Gebiet eingesetzt werden? Müßte nicht zumindest aus den Profiten, die durch den Einsatz solcher Computer im assoziativen Gebiet entstehen, den Arbeitern in Fernost der Leistungsanteil, der ihnen dort von den Fabrikherren vorenthalten wurde, zurückerstattet werden?
Darf denn ein assoziativer Betrieb in der Betriebsrechnung einen in der Profitwirtschaft hergestellten Computer mit dem Wert ansetzen, der im Einkauf gezahlt werden mußte? Muß nicht gleich beim Einkauf veranschlagt werden, um wieviel der Computer zu billig ist, und muß nicht der entsprechende Betrag zurückgeschickt werden?
Schon allein durch solche Verhältnisse mögen enorme Verfilztheiten mit der Profitwirtschaft bei einem Unternehmen, das sich als assoziativ versteht, gegeben sein. Aber wie stellt sich der Tatbestand dar, wenn das assoziative Unternehmen auch noch selbst unter der Hand aktiv profitwirtschaftlich tätig ist? Kann man denn gleichzeitig assoziativ ermittelte gerechte Preise für seine Waren haben, und dazu gerne auch noch einen profitwirtschaftlichen Aufschlag obendrauf nehmen, wenn der Markt das hergibt? Mit der Rechtfertigung, ja wir verwenden das dann ja sozial und nachhaltig?
=== Die assoziative Wirtschaft als Zuschußgebiet ===
Man könnte meinen, daraus den Schluß ziehen zu müssen, daß es dann eben mit der assoziativen Wirtschaft nicht funktionieren könne.
Das wäre aber zu kurz gedacht, eher ist es so, daß die assoziative Wirtschaft auf längere Zeit hin ein Zuschußgebiet wird sein ''müssen''. Sie ist gewissermaßen ein Kind des Kapitalismus und braucht, bis sie aus eigener Kraft existieren kann die Zuschüsse, wie ein Haushalt ein Einkommen aus einer Umlage beziehen muß, solange die Einkommen wegen Berufstätigkeit noch nicht reichen.
Aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet müssen Gelder aus einer Umlage und anderen Quellen solange fließen, bis die assoziative Wirtschaft selbstständig ist. Es wird dies aber zum Vorteil des profitwirtschaftlichen Gebietes sein.
Es ist nun diese These im einzelnen näher zu begründen, und es sind die diversen Konsequenzen daraus zu ziehen.
==== Existenz des assoziativen Gebietes durch Grenzziehung ====
Damit das assoziative Wirtschaftsgebiet, das es ja längst schon in größerem Maße gibt, wenn auch zerklüftet, oder nur sporadisch inselartig, in seinem ganzen schon gegebenen Ausmaß klar erkennbar wird, sind wie schon erörtert, die Schnittstellenbilanzen zum Profitgebiet aufzustellen.
Erst dadurch kommt die assoziative Wirtschaft zur deutlichen Wahrnehmbarkeit sowohl für sich selbst, als auch für die Profitwirtschaft. Die Überführung von Leistungskapital durch Mitarbeiter aus wie oben erläutert, gemischten Haushalten, die weniger Einkommen aus dem assoziativen Gebiet erhalten, als ihnen eigentlich entsprechend ihrer Leistung zusteht, sind in den Schnittstellen als Leih- oder Schenkungsposten aufzuführen.
Bei aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet zu günstig eingekauften Waren ist die Differenz zum ermittelten gerechten Preis in einem gesonderten Posten festzuhalten. Es gibt dabei zwei Möglichkeiten. Entweder man kann die Gründe für die Differenz zum gerechten Preis ermitteln, d.h. herausfinden, welche Leistungserbringer nicht die gerechte Gegenleistung erhalten hatten, woraus der falsche, zu niedrige Preis resultierte. Diesen Leistungserbringern kann man eine Leihe oder Schenkung ins assoziative Gebiet vorschlagen.  Wenn sie aber gerne den Anteil für sich zurück haben wollen, sind Maßnahmen zu ergreifen, die das ermöglichen können. Eine andere Möglichkeit kann sein, daß die Ursache für den zu günstigen Preis nicht mehr ermittelt werden kann. Dies ist auch als ein besonderer Posten zu führen.
Man kann diese Gelder dann als Schenkungen oder als langfristige Leihe aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet ansehen. Es ist wie bei allgemeinem zusammengeflossenen Kapital keine Zuordnung der Urheber mehr möglich.
Selbstverständlich kann es auch umgekehrt sein, ein Mitarbeiter aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet, oder gemischtem Haushalt wird besser bezahlt, als seiner Leistung entspricht, oder Waren aus dem profitwirtschaftlichen Gebiet werden zu teuer eingekauft. Auch diese Posten werden erfaßt, zugunsten des assoziativen Gebietes. Immer kommt es darauf an, annähernd die eigentlich gerechten Preise für die Grenzüberschreitung in beiden Richtungen zu ermitteln, und die Abweichungen postenmäßig zu erfassen. Entsprechendes ist für die "Warenausfuhr", (es ist gewissermaßen wie In- und Ausland vorzustellen, diese Wirtschaftsbeziehung zwischen Assoziation und Profitwirtschaft), und für die Dienstleistungen vorzunehmen, wenn aus Haushalten des assoziativen Gebietes Menschen im profitwirtschaftlichen Gebiet tätig sind, was ja keine Seltenheit darstellen dürfte. Auch [[ehrenamt]]liche Tätigkeiten sind Leistungen, die in die Schnittstellenbilanz aufzunehmen sind<ref>Wenn Bezieher von Grundeinkommen z.B. in dem assoziativen Gebiet "für umsonst" tätig sein wollen, ist das sicher grundsätzlich zu begrüßen, sofern dadurch keine regulären Mitarbeiter, die aus dem assoziativen Gebiet Einkommen beziehen, verdrängt werden. Das ist aber eine Problematik, die mit der Buchhaltung nichts zu tun hat. Für diese kommt es darauf an, die Leistung des Ehrenamtlichen oder Grundeinkommensbeziehers, oder auch Rentner etc. richtig zu buchen, nämlich als Leistungsschenkung mit dem richtigen, korrekten Betrag, der dem entspricht, was andere für die gleiche Leistung an Einkommen als Gegenleistung beziehen.</ref>.
In die Schnittstellenbilanz gehört auch die Einrechnung von Transferzahlungen der Staaten, Steuern, Sozialeistungen, Subventionen usw., um zu ermitteln, in welchem Maße das assoziative Gebiet staatlicherseits bezuschußt wird, im Unterschied zum profitwirtschaftlichen Gebiet.
Ebenso sind Spenden, Schenkungen zwischen dem assoziativen Gebiet und dem Profitgebiet einzurechnen, und schließlich die Darlehen ins assoziative Gebiet, oder heraus.
====== Aufnahme von Haushalten, Betrieben und Märkten aus dem Profitgebiet ======
Die Bedingung der Aufnahme eines Hofes z.B. in das assoziative Gebiet ist unter dem erörterten Gesichtspunkt nicht strenge Bioqualität oder dergleichen, sondern die Ermittelbarkeit und Pflegbarkeit der neuen Grenzbilanzen. Der Hof muß ein Rechnungswesen haben, das die Basis für die Integration in das assoziative Gebiet abgeben kann. Dieses Rechnungswesen wird um die erläuterten Posten ergänzt. Würde es jedoch zu kompliziert werden, oder könnten die Daten nicht mit genügender Genauigkeit ermittelt werden, muß die Aufnahme verweigert werden.
Umgekehrt müssen Haushalte oder Betriebe aus dem assoziativen Gebiet entlassen werden, falls sie die Voraussetzungen im genannten Sinne nicht mehr erfüllen. Sie würden sonst die Akkuratheit der Gesamtbilanz zwischen assoziativem Gebiet und Profitwirtschaft schwächen.
Darüber hinaus kann man mehr oder weniger strenge Vorschriften machen, wie groß der prozentuale Anteil eines Betriebes z.B. am eigentlichen assoziativen Wirtschaften sein muß, um als ein solcher gelten zu dürfen. Die Grenze zwischen dem assoziativen und dem profitwirtschaftlichen Gebiet wird bei den allermeisten Haushalten, Betrieben und Märkten mitten durch diese hindurchgehen. Man könnte für die Aufnahme von Betrieben z.B. festlegen, daß mindestens 50% des Geschäftsvolumens assoziative Qualität haben muß. Der richtige Mindestwert wird sich aus der Praxis ergeben. Wünschenswert sind natürlich auch besonders die Haushalte, Betriebe und Märkte, die zu 100% assoziativ wirtschaften, bzw. die Verbesserung in solche Richtung. Andererseits ist ein reger Austausch zwischen assoziativem Gebiet und Profitgebiet in beiderseitigem Interesse.
====== Funktionale Definition der assoziativen Qualität ======
Auf dem assoziativen Gebiet soll es gerechte Preise geben, und für die Grenze zum profitwirtschaftlichen Gebiet die Erfassung der Abweichung von gerechten Preisen beim Austausch mit dem Profitgebiet. Außerdem soll auf Bedarf produziert werden. "Produzieren, um zu Konsumieren". Diese Ziele und weitere sollen mittels der Einrichtung von Assoziationen erreicht werden. Solange es diese noch nicht, oder nicht ausreichend funktionierend gibt, kann alles akzeptiert werden, was ihnen funktional äquivalent ist, ob es sich Assoziation nennt oder nicht.
====== Die Assoziationen der Grenzverwaltung und Grenzkontrolle ======
Aus dem bisherigen ergibt sich, daß es eine ganz wesentliche Aufgabe der Assoziationen sein wird, die Schnittstellen zur Profitwirtschaft nicht nur in Bilanzen korrekt abzubilden, sondern auch die Voraussetzungen herzustellen, daß solche Bilanzen aufgestellt werden können, und daß sie die erforderliche akkurate Grenzziehung zum profitwirtschaftlichen Gebiet auch wirklich, genau und vollständig abbilden können.
Es müssen fortlaufend die nötigen Daten beschafft werden. Sie werden nicht, jedenfalls anfangs nicht, einfach schon vorliegen, sondern es bedarf der Recherche. Die Assoziationen erhalten zwar aus den Haushalten, Betrieben und Märkten deren Angaben, welche Produkte sie einkaufen, verkaufen usw. Aber das ist natürlich keineswegs ausreichend. Es muß für jede Ware aus dem Profitgebiet nachgeforscht werden, woher sie kommt, welches ihre Produktionsstufen waren, und wie in der Leistungskette die Preisbildung von statten ging, wo eine Leistung zu gering gewertet wurde, wo zu hoch. Allein das Endprodukt einzuschätzen nach der summarischen Preisgerechtigkeit genügt nicht. Denn wenn einmal einem Arbeiter zu wenig als Gegenleistung gezahlt wurde, dann hebt sich das unter Umständen auf mit der Überbezahlung eines anderen Arbeiters, was im Endpreis als solchem nicht mehr abgebildet wird<ref>Geprüfte Ware wird für den Import empfohlen, und ungeprüfte Ware wird nicht empfohlen. Überflüssige Variantenvielfalt gehört nicht zu dem strengen Bedarf, der aus dem Profitgebiet herbeigeschafft werden muß. Besteht über den strengen Bedarf hinaus, etwa von den reicheren Haushalten, Wunsch nach Luxuswaren z.B. aus dem Profitgebiet, dann müssen aus solchen Haushalten auch die Mittel für den zusätzlichen Aufwand kommen, die Preise der Waren hinsichtlich Preisgerechtheit zu prüfen. Zumindest anfangs wird man sich doch einschränken müssen, und die Formel "produzieren, umzu konsumieren", d.h. auch das und nur das zu produzieren, was wirklich benötigt wird, gilt auch für den Handel: Handeln, umzu konsumieren. Sollen doch die Unternehmen aus dem Profitgebiet auf ihrer sinnfreien Überflußproduktion sitzen bleiben, wen kümmerts?</ref>.
Ähnlich verhält es sich mit den Einkommen der Haushalte. Wenn ein Haushalt, das Beispiel wurde schon gegeben, einen Mitarbeiter in einem profitwirtschaftlichen Gebiet hat, und bezieht aus einem Betrieb ein zu hohes Einkommen, das seiner Leistung nicht entspricht, dann sagt die Differenz zu einem gerechtfertigten Einkommen als solche noch nicht genug. Es muß ermittelt werden, weshalb dieser profitwirtschaftliche Betrieb es sich leisten kann, seinen Mitarbeitern ein zu hohes Gehalt auszuzahlen. Dies kann daran liegen, daß der Betrieb Ware zu günstig einkauft, daß andere Mitarbeiter des Betriebes unterbezahlt sind usw.
Diese Rechercheaufgaben kann man nicht den Haushalten und Betrieben selbst zumuten. Sie können nur von, den Grenzassoziationen zugehörigen, Betriebs- und Volkswirten übernommen werden, die hauptberuflich für die Grenzverwaltung und die Aufstellung der Bilanzen zuständig sind.
Mit den Grenzassoziationen ''beginnt'' die [[Selbstverwaltung]] der assoziativen Wirtschaft als Wirtschaftseinheit. Ohne die Grenzassoziationen wird es die Selbstverwaltung des assoziativen Gebietes in seiner Gesamtheit nicht geben können. Ohne eine funktionierende Grenze zum profitwirtschaftlichen Gebiet braucht man über eine Selbstverwaltung der Wirtschaft im Sinne einer Unabhängigkeit vom Staat ([[Dreigliederung des sozialen Organismus]]) gar nicht erst nachdenken. Die gegenseitige Korrumpiertheit von Staat und kapitalistischer Wirtschaft würde ohne klare Abgrenzung des assoziativen Gebietes von dem profitwirtschaftlichen in die assoziative Wirtschaft hineinreichen, bzw. aus ihr nicht herauszuschaffen sein, - was gleichbedeutend mit der Nichtexistenz der assoziativen Wirtschaft wäre.
====Die Ursachen der Zuschußbedürftigkeit ====
Die bessere Qualität z.B. der biologisch-dynamischen Bioprodukte, die mit einem höheren Aufwand verbunden ist, ist nicht der einzige Grund für die höheren Preise dieser Produkte. Auch nicht allein, daß diese Produkte gerechte Preise haben. Mit eine Ursache für die höheren Preise ist, daß sie aus dem assoziativen Gebiet kommen, und nicht aus dem kapitalistischen. Das Produzieren im kapitalistischen Gebiet ist generell (noch) günstiger als das Produzieren im assoziativen Gebiet.
Der Grund dafür ist, daß der Kapitalismus über Jahrhunderte hinweg Leistungskapital (über Lohndumping), Handelskapital (Übervorteilung), usw. und durch die Arbeitsteilung, Organisation, Einsatz von Erfindungen und Maschinen Mehrwertkapital akkumulieren konnte. Der Kapitalismus kann daher die Waren generell günstiger herstellen, als es das assoziative Gebiet heute schon kann. Es dürfte sogar noch für Bioprodukte und ethisch korrekte Produkte mit gerechten Preisen, soweit die kapitalistische Wirtschaft es überhaupt schaffen kann, solche Waren hervorzubringen, gelten, daß sie günstiger sein könnten als diejenigen aus dem assoziativen Gebiet, auch bei Berücksichtigung einiger externer Kosten, die noch nicht im Preis eines kapitalistischen Produkts enthalten sind. Auf lange Sicht jedoch dürfte sich das Verhältnis umkehren, was aber gleichbedeutend ist mit der Wandlung der kapitalistischen Wirtschaft in die assoziative. Denn nur durch diese Wandlung können die langfristigen externen Kosten des kapitalistischen Wirtschaftens in die Preise mit hinein kommen.
Es ergibt sich daraus ein (Gerechtigkeits-)Anspruch des assoziativen Gebietes, sowohl als auch einen rein ökonomischen Grund, aus dem kapitalistischen Gebiet vorerst Zuschüsse zu beziehen. Der rein ökonomische Grund entspricht dem Vorteil, den die kapitalistische Wirtschaft erfährt durch das Aufkommen der assoziativen Wirtschaft. Diese Fragen bedürfen einer näheren Untersuchung, sind aber eher wirtschaftsphilosophischer Natur. Es lassen sich daraus aber Argumente ableiten, den Kunden die vorerst höheren Preise zu erklären. Es sind nun die verschiedenen Arten von Zuschüssen (und ihre Verwendung) mit ihren Vor- und Nachteilen zu erörtern.
==== Subventionen & Co. und ihre Folgen ====
===== Zuwendungen vom Staat und von Staats wegen =====
Es gibt eine ganze Reihe von Subventionen oder Steuervergünstigungen, die aus wirtschaftspolitischen, sozialen oder ökologischen (Förderung der Nachhaltigkeit) dem assoziativen Gebiet zukommen. Dazu gehören auch die Steuervergünstigen, wie sie gemeinnützigen Nonprofit-Unternehmen zukommen, sofern diese der assoziativen Wirtschaft zuzurechnen sind. Neben der Förderung des ökologischen Landbaus und Alternativ-Energie-Produktion usw. sind auch die EU-Subventionen für die Agrarwirtschaft insgesamt in Betracht zu ziehen. Zudem ist das assoziative Wirtschaftsgebiet weder ein geschlossener Wirtschaftsraum, noch nur in einem Staatsgebiet gelegen, sondern ein weltweites Assoziationsnetz mit verschiedenen, regional wirtschaftsräumlich (nicht nationalräumlich), ausgeprägten Schwerpunkten.
Abgesehen von der erforderlichen buchhalterischen Einrechnung, die einen je nach dem auch schon mal größeren Aufwand bedingt, ist mit solchen, pauschal Subventionen zu nennenden Zahlungen eine Abhängigkeit von den jeweiligen Staaten gegeben, die dazu führen kann, daß die Zahlungen an Bedingungen geknüpft werden, die den assoziativen Wirtschaftsprinzipien widersprechen.
===== Zuwendungen aus privatem Vermögen =====
Zu diesen Zuwendungen sind auch die Leistungskapitalbildungen zu zählen, die daraus resultieren, daß Mitarbeitern in assoziativen Betrieben ein geringeres Einkommen gezahlt wird, als ihrer Leistung entspricht. Grundeinkommensbezieher könnten völlig für umsonst arbeiten, und würden damit die Leistungen, die in dem assoziativen Gebiet von ihnen erbracht werden, als Schenkungen einbringen. Werden die Grundeinkommen dabei jedoch aus dem Staatshaushalt bezahlt, entsteht wiederum eine indirekte Abhängigkeit vom Staat.
Weiter gehören zu den Zuwendungen die Querfinanzierungen zwischen assoziativ produzierten Waren und kapitalistisch produzierten Waren, wie sie Haushalte und Marktunternehmen, sowie auch Betriebe, vornehmen, durchaus auch oft im eigenen Interesse, aber keineswegs immer. Im Gegenteil ist z.B. die Bereitschaft von Kunden, für Produkte aus dem assoziativen Gebiet höhere Preise zu zahlen, oftmals als Subvention, als Schenkung für eine gute Sache gemeint.
Zu diesen Zuwendungen aus privatem Vermögen gehören auch die Spenden (sofern steuerlich absetzbar auch wieder mit Staatskomponente), Schenkungen, Gründung von Stiftungen usw. aus Erbschaften, und aus manchem Raffkapital, das durch die Verschenkung in das assoziative Gebiet eine moralische, nachträgliche Rechtfertigung erhalten soll usw.
Eine besondere Erörterung verdienen die Vergünstigungen, die aus Runterdrücken des strengen Bedarfs resultieren. Der strenge Bedarf ist keine feste Größe. Noch nicht einmal das minimale Existenzminimum ist eine solche. Jedenfalls kürzerfristig nicht. Man kann also durchaus als Konsument den Bedarf in freiwilliger Anstrengung runter drücken. Jeder freie Unternehmensgründer oder Freelancer kann davon ein Lied singen. Damit das Unternehmen in der Startphase überleben kann, kann auch mal schon auf solche Art ein Zuschuß zustande kommen müssen.
Es ist damit jedoch eine schwerwiegende Problematik verbunden, weil wegen der Urzellengleichung Bedarfslohn = Leistungslohn auch die Leistung selbst entweder eine geringere Wertigkeit erhält, oder aber, sofern keine Personalunion vorliegt, der Vorgang als Ausnutzung, Ausbeutung erscheint. Das hat dann auch eine ungute Aussenwirkung in der öffentlichen Meinung, die dazu führen kann, daß Zuwendungen anderer Art sich verringern.
Es kann damit auch eine Tendenz verbunden sein, die erforderliche Gegenleistung an Einkommen geringer zu veranschlagen, wenn reguläre Mitarbeiter und ehrenamtliche Mitarbeiter Seite an Seite mit den gleichen Aufgaben beschäftigt sind. (Bei Nonprofit-Unternehmen, die in die kapitalistische Wirtschaft integriert sind, kommt es bei vermehrter Beschäftigung von Ehrenamtlichen zu Lohndumping, weil es einen Druck gibt, regulär Beschäftigte durch Ehrenamtliche zu ersetzen.) Diesen Fehler darf die assoziative Wirtschaft nicht machen, und auch aus solchem Grunde sind die tatsächlichen Leistungen von Mitarbeitern, wie sie in das assoziative Gebiet eingebracht werden, korrekt mit dem richtigen Betrag zu erfassen, wenn nicht als gezahltes Einkommen, dann als Schenkung oder Leihe.
===== Zuwendungen aus der kapitalistischen Wirtschaft aus ökonomischen Gründen =====
==== Einführung einer Parallelwährung ====
(Nachdem die Grenze zum kapitalistischen "Ausland" etabliert ist, sollte es möglich sein, eine andere Geldordnung einzuführen.)
=== Das Verhältnis der neuen assoziativen Wirtschaft zum Rechts- und Geistesleben ===
Da das assoziative Wirtschaftsgebiet ein weltweites und internationales ist, sind für die Untersuchung der Rechtsverhältnisse die staatsterritorialen oder staatsbürgerlichen Aspekte zunächst einmal außen vorzulassen bzw. als gegeben vorauszusetzen. Es mag aus den verschiedensten Gründen wünschenswert sein, die demokratische Qualität von Staaten zu verbessern, für die assoziative Wirtschaft interessieren jedoch vornehmlich die unmittelbar wirtschaftsrelevanten Aspekte, also alles, was mit Arbeit, Kapital und gerechtem Preis zu tun hat. Sieht man von den Staatsordnungen ab, besteht das Rechtsleben der Völker in den Sitten, Normen und ethischen Werten einerseits, und andererseits in den geschlossenen oder schließbaren Verträgen und Vereinbarungen.
{{LZ|Das eigentliche Rechtsleben als die Mitte des sozialen Organismus umfaßt wiederum ein dreifaches: Hier leben die als Sitten und Gepflogenheiten in Erscheinung tretenden, weder einer besonderen Vereinbarung noch einer gesetzlichen Regelung bedürftigen Normen des Sozialverhaltens. Hier entsteht ein System der alle Menschen umfassenden, gesetzlich geregelten und durch eine besondere Gewalt (Staat) durchsetzbaren Verbindlichkeiten in Gestalt der inneren Ordnung eines Gemeinwesens, des öffentlichen Rechts. Und hier leben und entstehen die individuellen oder kollektiven Vereinbarungen, dasjenige, was durch Verträge Verträglichkeit unter den Menschen schafft.|Strawe, in Leber u.a. 1992, S. 56, vgl. Leber 1978, S. 222ff.}}
Andererseits schlägt Rudolf Steiner vor, die Gestaltungsfragen des Rechtslebens bei der Einrichtung eines dreigegliederten sozialen Organismus zunächst außenvor zu lassen, da sich dafür so manches erst aus dem Wechselverhältnis von Wirtschaftsleben und Geistesleben ergeben kann. Diese beiden Glieder gälte es zunächst in der ihnen gemäßen Weise auszugestalten.
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"Das ist dasjenige, meine sehr verehrten
Anwesenden, was zunächst als erster Schritt im Wirtschaftleben
ins Auge gefaßt werden muß: daß man überhaupt zu Assoziationen
kommen muß - geradeso, wie auf dem geistigen Gebiet
es die Hauptsache ist, daß die Leute verstehen, was es überhaupt
heißt, selbständig zu werden innerhalb des geistigen Gebietes. Das
ist das, was zunächst über diese zwei Gebiete zu sagen ist. Und
wenn diese beiden Gebiete nun verstehen, sich auf den Boden zu
stellen, der durch ihre eigene Wesenheit als der ihrige anerkannt
werden muß, dann bleibt zuletzt das politisch-rechtliche Gebiet
übrig. Dann wird sich dieses schon finden, denn es handelt sich
zunächst darum, daß diese beiden Flügel ordentlich gebildet werden:
das Geistesleben und das Wirtschaftsleben. Das andere, das
bleibt übrig. Das wird sich erst dann finden, wenn man Ordnung
geschaffen hat auf diesen beiden Flügeln. Das ist dasjenige, was
über das politisch-rechtliche Leben aus dem Gedanken der
Dreigliederung gesagt werden muß." {{G|337b|169}}
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Das Vertrags- und Vereinbarungswesen des Rechtslebens liegt mehr zur Wirtschaftsseite des sozialen Organismus, die Werte, Normen und Sitten gehören dem kulturellen Aspekt des Rechtslebens an. Das Geistes- und Kulturleben hat mehr regional [[lebenswelt]]lichen Charakter, das Wirtschaftsleben internationalen und globusräumlichen Charakter. Aus dem Spannungsverhältnis von regionalen, lebensweltlich geprägten ethischen Werten und Verhaltensnormen und dem internationalen, nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gestalteten Vertragswesen wird sich einst ein neues, heute sich schon vorbereitendes, rein rechtstaatliches (also unpolitisches) internationales Staatswesen bilden, über dessen Art über das demokratiemäßige hinaus man sich noch keine Gedanken machen muß, das aber in friedlicher Koexistenz mit den Territorialstaaten, also neben und in ihnen, da sein wird.
Es wäre dabei ganz falsch, sich unter wirtschaftlichem Gesichtspunkt einfach an das Vertragsmäßige halten zu wollen, der Vertrag als das rechtliche Pendant zur wirtschaftlichen Urzelle etwa gedacht, denn man kann mit Verträgen die traditionellen ethischen Werte und Normen nicht einfach ändern, umkrempeln, zurechtstutzen, abschaffen etc. Es können nur neue, ergänzende Werte und Verhaltensweisen hinzukommen, die aber, wenn auch in Auseinandersetzung, im Einklang mit den regionalen Traditionen stehen müssen. Wie sehr dies auch für die Wirtschaft ein praktisches Problem darstellt, sieht man an den lebensweltlich unterschiedlichen Weisen, wie mit Vertragsbrüchen und Rückzügen aus Vereinbarungen umgegangen wird. Auch das neu zu schaffende Geistesleben des sozialen Organismus kann sich nur auf dem Boden der Traditionen bilden, wird sich regional unterschiedlich ausprägen. Was in solcher Hinsicht bei uns eine gute Sache ist, kann man nicht in China oder Südamerika genauso machen wollen, bzw. die Neugestaltung muß den regionalen Kulturen überlassen bleiben, was ja ein wesentlicher Aspekt der individualistischen Selbstständigkeit des Geisteslebens ist, (Individualismus nicht nur auf einzelne Personen bezogen, sondern auch auf Gruppen und regionale Kollektive als Individuen).
Nun hat zwar Rudolf Steiner auch die Auffassung vertreten, daß es für die Einrichtung des sozialen Organismus in Sinne der Dreigliederung zunächst vornehmlich auf die Befreiung des Geisteslebens ankäme, weil dadurch vermehrt die Kräfte freigesetzt werden, die das ganze Projekt ins Werk setzen können.
Die assoziative Wirtschaft kann jedoch nicht warten, bis sich das Geistesleben so ausbilden kann, daß es sich frei ohne staatliche Bevormundung und Gängelung entfalten kann. Die assoziative Wirtschaft muß ''aus sich selbst heraus'' das Nötige tun, um das Wirtschaftsleben gemäß den Anforderungen der sozialen Dreigliederung zu gestalten. Es ergibt sich daraus dann auch eine Rückunterstützung für das Geistesleben.
== Der Kapitalismus als entwickeltes Selbstversorgungsprinzip ==
== Kapitalübertragungen zwischen Profitwirtschaft und assoziativer Wirtschaft ==
== Weltwirtschaft ==
(Aufhebung der Selbstversorgung)
== Siehe auch ==
[[Preisbildung]]
[[Assoziation (Wirtschaft)]]
== Nachweise, Anmerkungen ==
<references/>
== Literatur ==
== Literatur ==
*Wala-Heilmittel GmbH, Mitarbeiter der: (Darstellung der Arbeitsplatz- und Einkommensgestaltung), in: Giese, Reinhard (Hrsg.): Sozial handeln - aus der Erkenntnis des sozial Ganzen. Soziale Dreigliederung heute, Verlag Reinhard Giese, 1980, S. 249 - 252
* [[Papus]]: ''Die Grundlagen der okkulten Wissenschaft'', Verlga Richard Schikowski, Berlin 1996, ISBN 978-3-9375-9229-9
*Koolmann, Steffen / Nörling, Joseph E.: ''Zukunftsgestaltung Waldorfschule. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu Kultur, Management und Entwicklung'', Kap. 5.7: ''Gehaltsordnungen und betriebliche Altersversorgung'', S. 126 - 140, Springer-VS Wiesbaden, 2015, , ISBN 978-3-658-08983-2
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik1.pdf Einfürhung in die Zahlenmystik I]] PDF
*[[Folkert Wilken|Wilken, Folkert]]: ''Selbstgestaltung der Wirtschaft'', Novalis Verlag Freiburg i. Br., 1949
*Weymann, Wolfgang: ''Das assoziative Spannungsgleichgewicht zwischen Bedürfen und Leisten. Assoziative Ansatzpunkte in der Gegenwart'', in: Die wirtschaftlichen Assoziationen, Sozialwissenschaftliches Forum Bd. 2, Hrsg. von Stefan Leber, Verlag Freies Geistesleben, 1987, [http://www.dreigliederung.de/bibliographie/2861.html Inhaltsangabe].
*[[Christoph Strawe]]: ''Bedürfnislohn oder Leistungslohn? Zur Auflösung einer falschen Fragestellung'', Rundbrief Dreigliederung des sozialen Organismus, Nr. 1, 1994, S. 9, [http://www.sozialimpulse.de/fileadmin/sozialimpulse/pdf/Beduerfnislohn_oder_Leistungslohn.pdf PDF].
*Christoph Strawe: ''Solidarische Ökonomie. Die Frage nach dem gerechten Preis. Fairer Handel und die Notwendigkeit einer solidarischen Ökonomie im Zeitalter der Globalisierung'', Sozialimpulse 04/06, 2006, S. 5 - 12, [http://www.sozialimpulse.de/fileadmin/sozialimpulse/pdf/Solidarische_Oekonomie.pdf PDF]
*Rudolf Steiner: ''Betriebsräte und Sozialisierung'', [[GA 331]] (1989), ISBN 3-7274-3310-8 {{Vorträge|331}}
*Rudolf Steiner: ''Gedankenfreiheit und soziale Kräfte'', [[GA 333]] (1985), ISBN 3-7274-3330-2 {{Vorträge|333}}
*Rudolf Steiner: ''Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis. Band I: Frage- und Studienabende des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus in Stuttgart'', [[GA 337a]] (1999), ISBN 3-7274-3371-X {{Vorträge|337a}}
*Walter Kugler u.a.: ''Alle Macht den Räten? Rudolf Steiner und die Betriebsrätebewegung 1919. Vorträge, Berichte, Dokumente'', Zusammengestellt und kommentiert von Walter Kugler, Rudolf-Steiner-Nachlaßverwaltung, [[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 103, 1989, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-103-1989.pdf pdf]
*Wolfgang Latrille: ''Assoziative Wirtschaft. Ein Weg zur sozialen Neugestaltung.'' Die pragmatischen Aspekte der sozialen Dreigliederung. Stuttgart 1985
*Rudolf Steiner: ''Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis. Band II: Diskussionsabende des Schweizer Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus'', [[GA 337b]] (1999), ISBN 3-7274-3372-8 {{Vorträge|337b}}
*[[Stefan Leber]] u.a.: ''Der Staat. Aufgaben und Grenzen. Beiträge zur Überwindung struktureller Vormundschaft im Rechtsleben'', Reihe Sozialwissenschaftliches Forum, Bd. 4, herausgegeben von der Sozialwissenschaftlichen Forschungsgesellschaft Stuttgart e.V. durch Stefan Leber, Verlag Freies Geistesleben, 1992, ISBN 377250924X
*Leber, Stefan: ''Selbstverwirklichung, Mündigkeit, Sozialität'', 1978, als Fischer TB 1982


== Weblinks ==
[[Kategorie:Sphinx]]
*[http://www.dreigliederung.de/essays/1960-08-001.html Hans Kühn: Ablösung des Lohnverhältnisses (Kommentiert den Inhalt einer auch im Aufsatz Strawes diskutierten Fragenbeantwortung Steiners im Rahmen der Betriebräte-Diskussionen 1919)]
[[Kategorie:Christentum]]
*[http://www.zeit.de/karriere/beruf/2016-01/arbeitszeit-reduzieren-weniger-arbeiten www.zeit.de/karriere/beruf/2016-01/arbeitszeit-reduzieren-weniger-arbeiten Ich will weniger arbeiten!]
[[Kategorie:Neues Testament]]
*[http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/bio-lebensmittel-bioland-praesident-erwartet-absatzboom-a-1072084.html Bioland-Präsident: "Wir können gar nicht so viel liefern, wie verkauft wird" (Interview Spiegle Online 2016) (''Die Kommentare geben aufschlußreichen Einblick in das Konsumentenverhalten und dessen Auswirkung auf die Schnittstellenbilanz zwischen einer assoziativen Wirtschaft und einer Profitwirtschaft'')]
[[Kategorie:Apokalypse des Johannes]]
*[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/roboter-in-der-wirtschaft-millionen-jobs-fallen-weg-14018180.html (faz.net 2016) Roboter in der Wirtschaft Millionen Jobs fallen weg]
[[Kategorie:Evangelium]]
*[http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/oxfam-62-superreiche-besitzen-so-viel-wie-die-halbe-welt-a-1072453.html (Spiegel-Online 2016) Oxfam-Studie: 62 Superreiche besitzen so viel wie die halbe Welt]
[[Kategorie:Bibel]]
*[http://www.zeit.de/kultur/film/2016-01/fashionweek-berlin-the-true-cost-der-preis-der-mode-nachhaltigkeit Parallel zur Fashion Week kommt der Dokumentarfilm "The True Cost" ins Kino. Er zeigt die Abgründe der globalen Textilindustrie. (Zeit online 2016)]
{{GA}}
[[Kategorie:Wirtschaft]][[Kategorie:Arbeit]][[Kategorie:Soziales Leben]][[Kategorie:Geld]]

Version vom 1. März 2019, 05:55 Uhr

Die vier Evangeliste

Die vier Evangelisten den Neuen Testaments sind von je her mit dem vier Hauptsternbildern verlgichen worden, denen die vier apokalyptischen Tiere entsprechen. Es sind zugleich die vier Tiere, aus denen die Sphinx zusammengesetzt ist. Ihnen sind ganz bestimmte Elemente zugeordnet. Die Reihenfolge stimmt genau. Auf diese Weise würde die alten Myterienweisheit vom Christuslicht beleuchtet und durchchristet, um sie für die christlichen Mysterien nutzbar zu machen. Die alten Myterein waren somit überflüssig geworden und konnten durch die neuen Mysterien ersetzt werden.

Evangelist........... Apokalytisches Tier Element
Matthäus Mensch Luft
Markus Löwe Feuer
Lukas Stier Erde
Johannes Adler Wasser

Die vier Evangelisten und das Geheimnis der Sphinx

Es besteht aber noch ein weiterer wichtiger Zusammenhang zwischen dem den vier Evangelisten und den vier apokalyptischen Tieren, aus denen die Sphinx zusammengesetzt ist. Hier die Übersicht:

Evangelium Evangelist Jahreszeit Element Hauptsternbild Apokalyptisches Tier Körperteil der Sphinx Sie empfehlen Dir
Matthäus Matthäus Winter Luft Wassermann Mensch Kopf Wissen
Markus Markus Sommer Feuer Löwe Löwe Pranken Wagen
Lukas Lukas Frühling Erde Stier Stier Flanke Wollen
Johannes Johannes Herbst Wasser Skorpion Adler Flügel Schweigen

Literatur