imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
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| Das '''Äthergehirn''' ist ein [[äther]]isches [[Organ]], das dem [[physisch]]en [[Gehirn]] zu Grunde liegt und dieses gestaltet und beständig regeneriert. Es ist das eigentlich Organ des [[Denken]]s, das nicht vom physischen Gehirn hervorgebracht wird, sondern von diesem nur in Form der [[Gedanke]]n in das normale [[Tagesbewusstsein]] gespiegelt wird.
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| {{GZ|Alle Organe
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| werden in ihrer Form und Gestalt durch die Strömungen
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| und Bewegungen des Ätherleibes gehalten. Dem physischen
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| Herzen liegt ein «Ätherherz» zugrunde, dem physischen
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| Gehirn ein «Äthergehirn» usw. Es ist eben der Ätherleib in
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| sich gegliedert wie der physische, nur komplizierter, und es
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| ist in ihm alles in lebendigem Durcheinanderfließen, wo im
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| physischen Leibe abgesonderte Teile vorhanden sind.|13|57f}}
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| {{GZ|Das physische Gehirn ist gleichsam herauskristallisiert aus dem
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| Atherleib wie Eis aus Wasser. Man kann einen innigen Zusammenhang
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| verspüren zwischen diesen beiden «Gehirnen» und wie das
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| physische Gehirn eigentlich eine Art von Spiegelapparat ist für dasjenige,
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| was im ätherischen Gehirn vor sich geht. Das erlebt man besonders
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| dann, wenn man sich sehr anstrengt mit Dingen, die sich auf
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| den physischen Plan beziehen, oder wenn man Erinnerungsvorstellungen in sich hervorrufen will: es ist dann immer - ob man davon
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| weiß oder nicht - der Ätherleib in Mitleidenschaft gezogen, aber besonders
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| auch das physische Gehirn, das wie ein Klotz im Äthergehirn
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| liegt und verhindert, daß es der Beweglichkeit des Äthergehirns
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| folgen kann. Man fühlt dann sehr deutlich, daß es nicht das Äthergehirn
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| ist, das ermüdet; das könnte bis in alle Ewigkeit Gedanken und
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| Erinnerungen hervorrufen, aber das physische Gehirn kommt nicht
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| mit, wirkt wie ein Fremdkörper im Ätherleib. Dadurch spürt man
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| die Ermüdung des physischen Gehirns um so mehr. - Und wenn
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| man auch immer weiter denken könnte mit dem Äthergehirn, so
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| würde man doch sich krank machen; der normale Zusammenhang
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| würde durchbrochen werden, der physische Teil würde wie tot werden.
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| Es ist unmöglich, den Parallelismus zwischen physischem und
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| Äthergehirn in größerem Maße zu durchbrechen.|265|285f}}
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| {{GZ|Gehen wir nun zurück in die Zeit, in welcher die atlantische Menschheit
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| auf Erden weilte. Die Erde hat damals ein ganz anderes Aussehen
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| gehabt. Zwischen Europa und Amerika, da, wo jetzt ein großes Meer
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| flutet, war Land, ein Erdteil, der jetzt auf dem Boden des Ozeans liegt.
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| Auch die heutige Wissenschaft kommt nach und nach zu der Erkenntnis,
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| daß ein Erdteil früher existierte, wo jetzt der Atlantische Ozean
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| sich ausdehnt. Menschen von ganz anderer als der heutigen Art bewohnten
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| [[Atlantis]]. Zwischen dem Äther- und physischen Leib bestand
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| damals ein ganz anderes Verhältnis als heute. Ein Hellseher sieht beim
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| heutigen Menschen im Kopf zwei Punkte, den einen im Äthergehirn,
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| den andern im physischen Gehirn, zwischen den Augen, etwa einen
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| Zentimeter tief. Diese beiden Punkte fallen beim jetzigen Menschen
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| zusammen. Beim Atlantier war dies anders. Das Äthergehirn ragte beträchtlich
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| über das physische Gehirn heraus, und die zwei Mittelpunkte
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| der Gehirne deckten sich nicht. In Ausnahmefällen kann es auch beim
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| Menschen der Gegenwart vorkommen, daß sich diese zwei Punkte nicht
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| decken; eine Folge davon ist die Idiotie. Erst im letzten Drittel der
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| atlantischen Zeit fand die Vereinigung der Mittelpunkte der beiden
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| Gehirne statt, und erst dann lernte der Mensch bewußt zu sich «Ich»
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| sagen. Auch rechnen, zählen, urteilen, logisch denken konnten die Atlantier vorher nicht. Dafür besaßen sie ein riesiges Gedächtnis, welches
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| über Generationen reichte, und ein dumpfes Hellsehen.|100|219f}}
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| [[Rudolf Steiner]] erwähnt das Äthergehirn auch im Zusammenhang mit den [[Zwölf Weltanschuungen]]:
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| {{GZ|Wenn der Mensch sich gewissermaßen
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| in bezug auf alle Weltanschauung ganz nur an das hält, was er an
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| oder um oder in sich selbst erfahren kann: das ist Anthropomorphismus.
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| [[Datei:GA165 063.gif|center|200px|Zeichnung aus GA 151, S. 63]]
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| Er entspricht der Erde, wenn man diese als solche betrachtet, abgesehen
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| davon, ob sie von der Sonne, vom Mond oder anderem umgeben
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| ist. Wie wir die Erde für sich allein betrachten können, so können
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| wir auch in bezug auf Weltanschauungen auf nichts Rücksicht
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| nehmen als auf das, was wir als Menschen in uns finden können.
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| Dann wird der in der Welt so verbreitete Anthropomorphismus entstehen.
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| Geht man hinaus über das, was der Mensch ist, so wie man zur
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| Erklärung der Erscheinung der Erde hinausgehen muß zu Sonne und
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| Mond - was die gegenwärtige Wissenschaft nicht tut -, so kommt
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| man dazu, dreierlei als nebeneinander berechtigt anerkennen zu
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| müssen: Theismus, Intuitismus und Naturalismus. Denn nicht, daß
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| man auf einem dieser Töne besteht, sondern daß man sie zusammenklingen
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| läßt, entspricht dem, was die Wahrheit ist. Und wie unsere
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| engere Körperlichkeit mit Sonne, Mond und Erde wieder hineingestellt
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| ist in die sieben Planeten, so ist hineingestellt Anthropomorphismus
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| als die trivialste Weltanschauung in das, was zusammenklingen
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| kann aus Theismus, Intuitismus und Naturalismus, und dieses
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| zusammen wieder in das, was zusammenklingen kann aus den
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| sieben Seelenstimmungen. Und diese sieben Seelenstimmungen
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| nuancieren sich nach den zwölf Zeichen des Tierkreises.
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| Sie sehen schon, dem Namen nach, und zwar nur dem Namen
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| nach, ist nicht eine Weltanschauung wahr, sondern es sind 12 + 7 <nowiki>=</nowiki> 19+ 3 <nowiki>=</nowiki> 22+ 1 <nowiki>=</nowiki> 23 Weltanschauungen berechtigt. Dreiundzwanzig
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| berechtigte Namen für Weltanschauungen haben wir. Aber alles
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| andere kann noch dadurch entstehen, daß die entsprechenden Planeten
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| in den zwölf Geistes-Tierkreisbildern herumlaufen.
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| Und nun versuchen Sie, aus dem, was jetzt auseinandergesetzt
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| worden ist, sich ein Empfinden anzueignen für die Aufgabe, welche
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| die Geisteswissenschaft für das Friedenstiften innerhalb der verschiedenen
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| Weltanschauungen hat, für das Friedenstiften aus der Erkenntnis
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| heraus, daß die Weltanschauungen miteinander, in ihrem
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| gegenseitigen Aufeinanderwirken, in gewisser Beziehung erklärlich
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| sind, daß sie aber alle nicht ins Innere der Wahrheit führen können,
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| wenn sie einseitig bleiben, sondern daß man gleichsam den Wahrheitswert
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| der verschiedenen Weltanschauungen innerlich in sich erfahren
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| muß, um wirklich - wir dürfen so sagen - mit der Wahrheit
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| zurechtzukommen. So wie Sie sich denken können den physischen
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| Kosmos: den Tierkreis, das Planetensystem, Sonne, Mond und Erde
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| zusammen, die Erde für sich, so können Sie sich ein geistiges Weltenall
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| denken: Anthropomorphismus; Theismus, Intuitismus, Naturalismus;
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| Gnosis, Logismus, Voluntarismus, Empirismus, Mystik,
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| Transzendentalismus, Okkultismus; und das alles verlaufend in den
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| zwölf Geistes-Tierkreisbildern. Das ist vorhanden; nur ist es geistig
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| vorhanden. So wahr als der physische Kosmos physisch vorhanden
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| ist, so wahr ist das geistig vorhanden.
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| In diejenige Hirnhälfte, die der Anatom findet, von der man ja
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| sagen kann, daß sie die halbkugelförmige ist, in sie wirken herein
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| vorzugsweise diejenigen Wirkungen des Geisteskosmos, die von den
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| oberen Nuancen ausgehen. Dagegen gibt es einen unsichtbaren Teil
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| des Gehirns, der nur, wenn man den Ätherleib betrachtet, sichtbar
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| ist; der ist vorzugsweise von dem unteren Teil des Geisteskosmos
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| beeinflußt (siehe Zeichnung.) Aber wie ist diese Beeinflussung?
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| Sagen wir, bei jemandem ist es so, daß er mit seinem Logismus
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| eingestellt ist in den Sensualismus, daß er eingestellt ist mit seinem
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| Empirismus in den Mathematizismus. Dann gibt das, was auf
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| diese Weise zustande kommt, Kräfte, die in sein Gehirn hereinwirken,
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| und jener obere Teil seines Gehirns ist dann besonders
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| regsam und übertönt die anderen. Unzählige Nuancen von
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| Gehirntätigkeiten kommen dadurch zustande, daß das Gehirn
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| gleichsam im geistigen Kosmos schwimmt und die Kräfte auf diese
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| Weise ins Gehirn hereinwirken, wie wir das jetzt haben darstellen
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| können. So mannigfaltig sind wirklich die menschlichen Gehirne, als
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| sie mannigfaltig sein können nach den Kombinationen, die sich aus
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| diesem geistigen Kosmos ergeben. Was in jenem unteren Teile des
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| geistigen Kosmos ist, das wirkt gar nicht einmal auf das physische
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| Gehirn, sondern auf das Äthergehirn.
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| [[Datei:GA165 065.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 151, S. 65]]
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| Wenn man von alledem spricht, dann ist wohl der beste Eindruck,
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| den man davon erhalten kann, der, daß man sagt: Es eröffnet
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| einem das die Empfindung für das Unendliche der Welt, für das
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| qualitativ Großartige der Welt, für die Möglichkeit, daß man als
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| Mensch in unendlicher Mannigfaltigkeit in dieser Welt existieren
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| kann. Wahrhaftig, wenn wir nur dieses betrachten können, dann
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| können wir uns schon sagen: Es fehlt wahrlich nicht an Möglichkeiten,
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| daß wir verschieden sein können in unseren verschiedenen Inkarnationen,
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| die wir auf der Erde durchzumachen haben. Und überzeugt
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| kann man auch sein, daß der, welcher die Welt so betrachtet,
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| gerade durch eine solche Weltbetrachtung dazu kommt, daß er sagen
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| muß: Ach, wie reich, wie grandios ist die Welt! Welches Glück, an
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| ihr immer weiter, immer mehr, immer mannigfaltiger teilzunehmen,
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| an ihrem Sein, ihren Wirkungen, ihrem Streben!|151|63ff}}
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3 {{Schriften|013}}
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| #Rudolf Steiner: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981), ISBN 3-7274-1000-0 {{Vorträge|100}}
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| #Rudolf Steiner: ''Der menschliche und der kosmische Gedanke'', [[GA 151]] (1990), ISBN 3-7274-1510-X {{Vorträge|151}}
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| #Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Vorträge|265}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Äther]] [[Kategorie:Ätherleib]] [[Kategorie:Organ]]
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