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vom Devachan im Sinne der Rosenkreuzer-Theosophie, der darauf
vom Devachan im Sinne der Rosenkreuzer-Theosophie, der darauf
hindeuten kann, wo die toten Menschen wirklich zu finden sind." {{Lit|{{G|099|48f}}}}
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"Beim Einschlafen begibt sich der Mensch aus dem Felde der Schwere
heraus in das Feld des Lichtes. Indem er in dem Felde des Lichtes lebt,
bekommt er, wenn er lange genug ohne Schwere gelebt hat, wiederum
eine lebhafte Sehnsucht, von der Schwere sich umfangen zu lassen, und
er kehrt zu der Schwere wiederum zurück, er wacht auf. Es ist ein
fortwährendes Oszillieren zwischen Leben im Lichte und Leben in der
Schwere, Aufwachen und Einschlafen. Wenn jemand seine Empfindungsfähigkeiten
feiner entwickelt, so wird er unmittelbar als ein persönliches
Erlebnis dieses empfinden können, das gewissermaßen Aufsteigen
aus der Schwere in das Licht, und das wiederum In-Anspruchgenommen-
Werden von der Schwere beim Aufwachen.
Aber jetzt stellen Sie sich doch etwas anderes vor, jetzt stellen Sie
sich vor, der Mensch ist als Wesen zwischen Geburt und Tod an die
Erde gebunden. Er ist dadurch an die Erde gebunden, daß in diesem
Zustande zwischen Geburt und Tod seine Seele, wenn sie eine Zeitlang
im Lichte gelebt hat, immer wiederum den Hunger nach der
Schwere bekommt, zurückkehrt in den Zustand der Schwere. Wenn -
wir werden davon noch weiter sprechen - ein Zustand eingetreten ist,
durch den dieser Hunger nach Schwere nicht mehr da ist, dann wird
der Mensch immer mehr und mehr dem Lichte folgen. Das tut er bis
zu einer gewissen Grenze (siehe Zeichnung, rot). Er folgt bis zu einer
gewissen Grenze dem Lichte, und wenn er an der äußersten Peripherie
des Weltenalls angekommen ist, dann hat er verbraucht, was ihm die
Schwere gegeben hat zwischen Geburt und Tod, dann beginnt eine
neue Sehnsucht nach der Schwere, und er tritt seinen Weg wiederum
zurück an (siehe Zeichnung, weiß) zu einer neuen Verkörperung. So
daß also auch in jener Zwischenzeit zwischen dem Tod und einer
neuen Geburt, um die Mitternachtsstunde des Daseins, eine Art Hunger
nach der Schwere auftaucht. Das ist zunächst der allgemeinste Begriff
für das, was der Mensch erlebt als Sehnsucht, zu einem neuen
Erdenleben zurückzukehren." {{Lit|{{G|202|94f}}}}
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Version vom 12. Juli 2011, 13:51 Uhr

Licht (mhd. lieht, ahd. lioht; eng. light; lat. lux; vgl. auch griech. λευκός, leukós = "licht, weiß, glänzend"; abgeleitet von der idg. Wurzel *leuk- = "leuchten, strahlen, funkeln", von der auch das Wort Lohe mit der Bedeutung "lodern, flammen" abstammt; hebr. אוֹר, or, verwandt mit אוֹרָה, Aura) ist die notwendige reale Bedingung dafür, dass wir mittels unseres Sehsinns äußere Gegenstände zu sehen vermögen. Das reine Licht an sich ist ebensowenig sichtbar wie die absolute Finsternis, die dem Licht polar entgegengesetzt ist. Wir nehmen nur die Wirkungen des Lichtes an den Gegenständen wahr - und diese Wirkungen sind die Farben, in denen uns die äußere sinnliche Welt erglänzt.

Licht und Farben

Farben entstehen nach Goethes aus dem Wechselspiel von Licht und Finsternis, sie sind Taten und Leiden des Lichts. Wird das Licht verdunkelt, entstehen gelbe und rote Farbtöne; wird die Finsternis aufgehellt, zeigen sich blaue und violette Farben. Das sind die beiden Urphänomene der Chromatik.

„Denn eigentlich unternehmen wir umsonst, das Wesen eines Dinges auszudrücken. Wirkungen werden wir gewahr, und eine vollständige Geschichte dieser Wirkungen umfasste wohl allenfalls das Wesen jenes Dinges. Vergebens bemühen wir uns, den Charakter eines Menschen zu schildern; man stelle dagegen seine Handlungen, seine Taten zusammen, und ein Bild des Charakters wird uns entgegentreten.
Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden. In diesem Sinne können wir von denselben Aufschlüsse über das Licht erwarten. Farben und Licht stehen zwar untereinander in dem genausten Verhältnis, aber wir müssen uns beide als der ganzen Natur angehörig denken: denn sie ist es ganz, die sich dadurch dem Sinne des Auges besonders offenbaren will.“

Goethe: Zur Farbenlehre, Vorwort

Der Ursprung des Lichts auf der alten Sonne

Das Licht entstand auf der alten Sonne als ein Ergebnis dessen, was Rudolf Steiner die "schenkende Tugend" der Geister der Weisheit genannt hat. Damals gab es den Raum noch nicht, wohl aber die Zeit, die bereits auf der vorangegangenen planetarischen Entwicklungsstufe, dem alten Saturn, gemeinsam mit der Wärme entstanden war. Aus der schenkenden Tugend der Geister der Weisheit entstand zunächst das Luftelement durch Verdichtung eines Teils dieser Wärme. Die Luft trat so als ein Äußeres zu der fortwirkenden Saturnwärme hinzu. Nun ist Schenken immer ein Zweifaches, ein Geben und ein Nehmen. So traten die Erzengel hinzu als die Nehmenden - aber sie sind es auf ganz besondere Weise. Sie behalten das Angenommene nicht einfach für sich, sondern sie strahlen es den Geistern der Weisheit als Bild zurück, aber nicht sofort, sondern zeitversetzt zu einem späteren Zeitpunkt. Sie sind Boten dessen, was früher war, Boten des Anfangs sind sie - Archangeloi. Und darum schauen wir, indem wir die Wirkungen des Lichts erblicken, stets in die Vergangenheit.

"Dadurch wird etwas ganz Besonderes hervorgerufen, was Sie sich nur richtig vorstellen können, wenn Sie sich denken das Bild einer innerlich geschlossenen Kugel, wo vom Mittelpunkte etwas ausgestrahlt wird, was geschenkt wird; das strahlt bis zur Peripherie hin und strahlt von dort zurück zum Mittelpunkte. An der Oberfläche, innen an der Kugel lagern die Erzengel, die strahlen es zurück. Außen brauchen Sie sich nichts vorzustellen. - Wir haben uns also von einem Zentrum ausgehend zu denken das, was von den Geistern der Weisheit kommt: das wird ausgestrahlt nach allen Seiten, wird aufgefangen von den Erzengeln und zurückgestrahlt. Was ist das, was da zurückstrahlt in den Raum hinein, dieses zurückgestrahlte Geschenk der Geister der Weisheit? Was ist die ausgestrahlte Weisheit in sich selbst zurückgeleitet? - Das ist das Licht. Und damit sind die Erzengel zugleich die Schöpfer des Lichtes." (Lit.: GA 132, S. 34)

In dem so den Geistern der Weisheit ihr inneres Wesen im Licht zeitversetzt als ein Äußeres zurückgestrahlt wird, entsteht der Raum, allerdings zunächst noch nicht in den uns gewohnten drei Dimensionen, sondern zweidimensional als «Inneres» und «Äußeres». So wird aus der Zeit der Raum geboren; Raum und Zeit sind nicht unabhängig voneinander.

"Inneres und Äußeres sind die zwei Gegensätze, die uns jetzt entgegentreten. Das Frühere und Spätere verwandelt sich und wird so, daß es sich verwandelt in Inneres und Äußeres. Der «Raum» ist geboren! Durch die schenkende Tugend der Geister der Weisheit entsteht der Raum auf der alten Sonne. Vorher kann «Raum» nur eine bildliche Bedeutung haben. Jetzt haben wir den Raum, aber zunächst nur in zwei Dimensionen: noch nicht oben und unten, noch nicht rechts und links, sondern nur Äußeres und Inneres. - In Wirklichkeit treten diese beiden Gegensätze schon gegen Ende des alten Saturn auf, aber sie wiederholen sich in ihrer eigentlichen Bedeutung, als raumschaffend auf der alten Sonne." (Lit.: GA 132, S. 35)

Licht und Denken

Wenn wir denken, leben wir im Licht. Was wir innerlich als Gedanke erleben, schauen wir äußerlich als Licht. Der imaginativen Anschauung zeigt sich, dass Licht und Gedanke dasselbe sind, nur von verschiedenen Seiten gesehen.

"Und gehen wir gar an das Licht heran, dann weben und leben wir auch im Lichte. Nur bemerken wir das nicht, weil wir im gewöhnlichen Bewußtsein keine Ahnung davon haben, daß das innere Weben des Lichtes in unserem eigenen Denken enthalten ist, daß jeder Gedanke aufgefangenes Licht ist: aufgefangenes Licht beim physisch Sehenden, aufgefangenes Licht beim physisch Blinden. Das Licht ist ein Objektives. Das Licht nimmt nicht nur der physisch Sehende auf, das Licht nimmt auch der physisch Blinde auf, wenn er denkt. Denn der Gedanke, den wir innerlich in uns festhalten, der Gedanke, den wir innerlich in uns einfangen, er ist in uns vorhandenes Licht." (Lit.: GA 270a, S. 88)

"Der Mensch hat am äußeren Lichte ein gewisses Erlebnis. Dasselbe Erlebnis, das der Mensch durch die sinnliche Anschauung des Lichtes in der äußeren Welt hat, hat er gegenüber dem Gedankenelemente des Hauptes für die Imagination. So daß man sagen kann: Das Gedankenelement, objektiv geschaut, wird als Licht geschaut, besser gesagt, als Licht erlebt. - Wir leben, indem wir denkende Menschen sind, im Lichte. Das äußere Licht sieht man mit physischen Sinnen; das Licht, das zum Gedanken wird, sieht man nicht, weil man darinnen lebt, weil man es selber ist als Gedankenmensch. Man kann dasjenige nicht sehen, was man zunächst selber ist. Wenn man heraustritt aus diesen Gedanken, wenn man in die Imagination, Inspiration eintritt, dann stellt man sich ihm gegenüber, und dann sieht man das Gedankenelement als Licht. So daß wir, wenn wir von der vollständigen Welt reden, sagen können: Wir haben das Licht in uns; nur erscheint es uns da nicht als Licht, weil wir darinnen leben, und weil, indem wir uns des Lichtes bedienen, indem wir das Licht haben, es in uns zum Gedanken wird. - Sie bemächtigen sich gewissermaßen des Lichtes; das Licht, das Ihnen sonst draußen erscheint, das nehmen Sie in sich auf. Sie differenzieren es in sich. Sie arbeiten in ihm. Das ist eben Ihr Denken, das ist ein Handeln im Lichte. Sie sind ein Lichtwesen. Sie wissen nicht, daß Sie ein Lichtwesen sind, weil Sie im Lichte drinnen leben. Aber Ihr Denken, das Sie entfalten, das ist das Leben im Lichte. Und wenn Sie das Denken von außen anschauen, dann sehen Sie durchaus Licht.

Denken Sie sich nun das Weltenall (linke Zeichnung). Sie sehen es - bei Tag natürlich - vom Lichte durchströmt, aber stellen Sie sich vor, Sie sähen dieses Weltenall von außen an. Und jetzt machen wir das Umgekehrte. Wir haben soeben das Menschenhaupt gehabt (rechte Zeichnung), das im Inneren den Gedanken in seiner Entwickelung hat, und äußerlich Licht schaut. Im Weltenall haben wir Licht, das sinnlich angeschaut wird. Kommen wir aus dem Weltenall heraus, betrachten wir das Weltenall von außen (Pfeile), als was erscheint es da? Als ein Gefüge von Gedanken! Das Weltenall - innerlich Licht, von außen angesehen Gedanken. Das Menschenhaupt - innerlich Gedanke, von außen gesehen Licht." (Lit.: GA 202, S. 74f)

Licht und Gedanke
Licht und Gedanke

Doch lebt im Gedanken nicht die Gegenwart, sondern er kommt uns aus der Vergangenheit zu. Und im gedankendurchdrungenen Licht blicken wir in eine ersterbende Welt. Darin aber erglänzt die Ordnung des Kosmos (griech. κόσμος, kósmos = Welt[-ordnung], auch Schmuck, Anstand, Zier) und dadurch erstrahlt die Welt in Schönheit.

"Nun ist aber der Gedanke, der in uns lebt, eigentlich dasjenige, was aus der Vorzeit herüberkommt, was das Reifste in uns ist, das Ergebnis früherer Erdenleben. Was früher Wille war, ist Gedanke geworden, und es erscheint der Gedanke als Licht. Daraus werden Sie empfinden können: Wo Licht ist, ist Gedanke -, aber wie? Gedanke, in dem eine Welt fortwährend erstirbt. Eine Vorwelt, eine vorzeitige Welt erstirbt im Gedanken, oder anders ausgesprochen, im Lichte. Das ist eines der Weltengeheimnisse. Wir schauen hinaus in das Weltenall. Es ist durchströmt vom Lichte. Im Lichte lebt der Gedanke. Aber in diesem gedankendurchdrungenen Lichte lebt eine ersterbende Welt. Im Lichte erstirbt fortwährend die Welt.

Indem so ein Mensch wie Hegel die Welt betrachtet, betrachtet er eigentlich das fortwährende Ersterben der Welt. Diejenigen Menschen werden ganz besonders Gedankenmenschen, welche zum Sinkenden, Ersterbenden, Sich-Ablähmenden der Welt eine besondere Neigung haben. Und im Ersterben wird die Welt schön. Die Griechen, die innerlich eigentlich durch und durch von lebendiger Menschenwesenheit waren, nach außen hatten sie ihre Freude, wenn in dem Ersterben der Welt die Schönheit erglänzte. Denn in dem Lichte, in dem die Welt erstirbt, erglänzt die Schönheit der Welt. Die Welt wird nicht schön, wenn sie nicht sterben kann, und indem sie stirbt, leuchtet sie, die Welt. So daß es eigentlich die Schönheit ist, welche aus dem Lichtesglanze der fortwährend ersterbenden Welt erscheint. So betrachtet man das Weltenall qualitativ." (Lit.: GA 202, S. 76)

Weisheit lebt im Licht

"Die Weisheit lebt im Licht" oder auch "Im Lichte strahlet Weisheit" sind von Rudolf Steiner gegebene Sinnsprüche zur Meditation, die helfen, das Wesen des Lichts tiefer zu erfassen.

"Das hauptsächliche Charakteristikum des gewöhnlichen Denkens ist, daß jede einzelne Betätigung des Denkens das Nervensystem beeinträchtigt, besonders das Gehirn; es zerstört etwas im Gehirn. Jeder alltägliche Gedanke bedeutet einen Zerstörungsprozeß im kleinen, in den Zellen des Gehirns. Aus diesem Grunde ist der Schlaf nötig für uns, so daß dieser Zerstörungsprozeß wieder gutgemacht werden kann. Während des Schlafes ersetzen wir das, was in unserem Nervensystem während des Tages durch das Denken zerstört wurde. Das, was wir bewußt wahrnehmen in einem gewöhnlichen Gedanken, ist in Wirklichkeit der Zerstörungsprozeß, der in unserem Nervensystem stattfindet.

Nun bemühen wir uns, die Meditation dadurch zu entwickeln, daß wir uns zum Beispiel der Betrachtung des Folgenden hingeben:

Die Weisheit lebt im Licht.

Diese Idee kann nicht von Sinneseindrücken herrühren, weil es den äußeren Sinnen nach nicht der Fall ist, daß die Weisheit im Licht lebt. In einem solchen Fall halten wir durch die Meditation den Gedanken so weit zurück, daß er sich nicht mit dem Gehirn verbindet. Wenn wir auf diese Weise eine innere Denktätigkeit entwickeln, die nicht mit dem Gehirn verbunden ist, werden wir durch die Wirkungen einer solchen Meditation auf unsere Seele fühlen, daß wir auf dem rechten Wege sind. Da wir bei dem meditativen Denken keinen Zerstörungsprozeß in unserem Nervensystem hervorrufen, macht uns ein solches meditatives Denken nie schläfrig, wenn es auch noch so lange fortgesetzt wird, was unser gewöhnliches Denken leicht tun kann." (Lit.: GA 152, S. 25)

Materie als kondensiertes Licht

Licht selbst ist keine Materie, aber alle irdische Materie ist verdichtetes, kondensiertes, in der Finsternis gefangenes Licht.

"Es gibt wirklich einen für hellseherische Forschung erreichbaren Auflösungszustand aller Materie, wo sich alle Materie in einem dabei Gleichen zeigt; nur ist das, was da auftritt, nicht mehr Materie, sondern etwas, was jenseits aller spezialisierten Materien liegt, die uns umgeben. Und jede einzelne Materie stellt sich dann dar als ein aus dieser Grundmaterie - es ist ja keine Materie mehr - Kondensiertes, Verdichtetes, ob Sie Gold, Silber oder was immer für eine Materie haben. Es gibt ein Grundwesen unseres materiellen Erdenseins, von dem alles Materielle nur durch Verdichtung zustande gekommen ist. Und auf die Frage: Was ist das für eine Grundmaterie unseres Erdendaseins?- antwortet die Geisteswissenschaft: Jede Materie auf der Erde ist kondensiertes Licht! Es gibt nichts im materiellen Dasein, was etwas anderes wäre als in irgendeiner Form verdichtetes Licht. Daher sehen Sie, daß es für denjenigen, der die Tatsachen kennt, nicht eine Theorie zu begründen gibt wie etwa die Schwingungshypothese des 19. Jahrhunderts, in welcher man versuchte, Licht darzustellen mit Mitteln, die selber gröber sind als das Licht. Licht ist nicht auf etwas anderes in unserem materiellen Dasein zurückzuführen. Wo Sie hingreifen und eine Materie anfühlen, da haben Sie überall kondensiertes, zusammengepreßtes Licht. Materie ist ihrem Wesen nach Licht." (Lit.: GA 120, S. 192)

Das Licht als Körper der Toten

Wenn die Toten nach der Zeit des Kamalokas ins Devachan eintreten, dann bildet das Licht ihren Körper. Mit dem Sonnenlicht wirken sie auf die Erde nieder, umschweben die Pflanzen und arbeiten an ihrer Entwicklung mit.

"Also sind auch all die Seelen der Menschen, die entkörpert sind, um uns herum. Sie arbeiten um uns herum. Während wir Städte bauen, Maschinen konstruieren, arbeiten aus dem geistigen Gebiet heraus, um uns herum, die Menschen, die zwischen Tod und neuer Geburt stehen. Wenn wir als Seher sie aufsuchen, können wir finden, wenn wir das Licht nicht bloß sinnlich wahrnehmen, innerhalb des Lichtes die toten Menschen. Das Licht, das uns umgibt, bildet den Körper der Toten. Sie haben einen Körper aus Licht gewoben. Das Licht, das die Erde umspült, ist Stoff für die Wesen, die im Devachan leben. Sehen wir draußen eine Pflanze, die vom Sonnenlicht sich nährt: sie empfängt nicht nur das physische Licht, sondern in Wahrheit die Tätigkeit geistiger Wesen, und unter ihnen sind auch diese Menschenseelen. Sie selbst strahlen als Licht auf die Pflanzen nieder, sie umschweben die Pflanzen als geistige Wesenheiten. Wenn wir die Pflanzen mit geistigem Auge betrachten, so sagen wir: Es erfreut sich die Pflanze der Einwirkung der toten Menschen, die sie umschweben und die im Lichte um sie wirken und weben. — Und wenn wir jetzt verfolgen, wie die Pflanzendecke auf der Erde sich ändert, und fragen: Wer hat das gewirkt? — so sagen wir: In dem Lichte, das unsere Erde umspült, wirken die toten Menschen; da ist wirklich Devachan. — In dieses Lichtreich gehen wir ein nach der Kamaloka-Zeit. Das ist konkrete Wahrheit. Der erst weiß vom Devachan im Sinne der Rosenkreuzer-Theosophie, der darauf hindeuten kann, wo die toten Menschen wirklich zu finden sind." (Lit.: GA 099, S. 48f)

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Tafel 11: Das Leben des Toten zwischen Licht und Schwere

"Beim Einschlafen begibt sich der Mensch aus dem Felde der Schwere heraus in das Feld des Lichtes. Indem er in dem Felde des Lichtes lebt, bekommt er, wenn er lange genug ohne Schwere gelebt hat, wiederum eine lebhafte Sehnsucht, von der Schwere sich umfangen zu lassen, und er kehrt zu der Schwere wiederum zurück, er wacht auf. Es ist ein fortwährendes Oszillieren zwischen Leben im Lichte und Leben in der Schwere, Aufwachen und Einschlafen. Wenn jemand seine Empfindungsfähigkeiten feiner entwickelt, so wird er unmittelbar als ein persönliches Erlebnis dieses empfinden können, das gewissermaßen Aufsteigen aus der Schwere in das Licht, und das wiederum In-Anspruchgenommen- Werden von der Schwere beim Aufwachen.

Aber jetzt stellen Sie sich doch etwas anderes vor, jetzt stellen Sie sich vor, der Mensch ist als Wesen zwischen Geburt und Tod an die Erde gebunden. Er ist dadurch an die Erde gebunden, daß in diesem Zustande zwischen Geburt und Tod seine Seele, wenn sie eine Zeitlang im Lichte gelebt hat, immer wiederum den Hunger nach der Schwere bekommt, zurückkehrt in den Zustand der Schwere. Wenn - wir werden davon noch weiter sprechen - ein Zustand eingetreten ist, durch den dieser Hunger nach Schwere nicht mehr da ist, dann wird der Mensch immer mehr und mehr dem Lichte folgen. Das tut er bis zu einer gewissen Grenze (siehe Zeichnung, rot). Er folgt bis zu einer gewissen Grenze dem Lichte, und wenn er an der äußersten Peripherie des Weltenalls angekommen ist, dann hat er verbraucht, was ihm die Schwere gegeben hat zwischen Geburt und Tod, dann beginnt eine neue Sehnsucht nach der Schwere, und er tritt seinen Weg wiederum zurück an (siehe Zeichnung, weiß) zu einer neuen Verkörperung. So daß also auch in jener Zwischenzeit zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, um die Mitternachtsstunde des Daseins, eine Art Hunger nach der Schwere auftaucht. Das ist zunächst der allgemeinste Begriff für das, was der Mensch erlebt als Sehnsucht, zu einem neuen Erdenleben zurückzukehren." (Lit.: GA 202, S. 94f)

Licht als physischer Leib des Logos

Das Licht ist der äußere physische Leib des Logos, des kosmischen Christus, aus dem die Kraft der Liebe strömt.

"Wo ist der physische Leib des Logos? Am reinsten erscheint dieser äußere physische Leib des Logos zunächst im äußeren Sonnenlicht. Das Sonnenlicht ist nicht bloß materielles Licht. Für die geistige Anschauung ist es ebenso das Kleid des Logos, wie Ihr äußerer physischer Leib das Kleid für Ihre Seele ist [...] Wie Ihr Leib sich zu Ihrer Seele verhält, so verhält sich das Sonnenlicht zu dem Logos. In dem Sonnenlichte strömt ein Geistiges der Erde zu. Dieses Geistige ist, wenn wir nicht nur den Sonnenleib, sondern auch den Sonnengeist zu fassen vermögen, dieser Geist ist die Liebe, die herunterströmt auf die Erde. Nicht allein weckt das physische Sonnenlicht die Pflanzen, so daß diese verkümmern müßten, wenn das physische Sonnenlicht nicht auf sie wirkte, sondern mit dem physischen Sonnenlichte strömt die warme Liebe der Gottheit auf die Erde; und die Menschen sind dazu da, die warme Liebe der.Gottheit in sich aufzunehmen, zu entwickeln und zu erwidern. Das können sie aber nur dadurch, daß sie selbstbewußte Ich-Wesen werden. Nur dann können sie die Liebe erwidern." (Lit.: GA 103, S. 51f)

Damit auch die Menschen in sich die Liebe bei vollem Tagesbewusstsein erwecken konnten, musste der Christus auf die Erde herabsteigen und sich in dem Jesus von Nazareth inkarnieren.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Theosophie des Rosenkreuzers, GA 99 (1985), ISBN 3-7274-0990-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Die Evolution vom Gesichtspunkte des Wahrhaftigen, GA 132 (1999), ISBN 3-7274-1320-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein, GA 150 (1980), ISBN 3-7274-1500-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Vorstufen zum Mysterium von Golgatha , GA 152 (1990), ISBN 3-7274-1520-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen, GA 202 (1993), ISBN 3-7274-2020-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924, GA 270/1 (1999), ISBN 3-7274-2700-0 html
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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