Kallippischer Zyklus

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Der Kallippische Zyklus ist eine Verbesserung des Meton-Zyklus und wurde vom griechischen Astronomen Kallippos im 4. Jahrhundert v. Chr. entwickelt. Während der Meton-Zyklus eine 19-jährige Periode umfasst, in der 235 Mondmonate nahezu genau 19 Sonnenjahren entsprechen, erweitert der Kallippische Zyklus diese Periode auf 76 Jahre, in denen 940 Mondmonate nahezu genau 76 Sonnenjahren entsprechen.[1]

Der Kallippische Zyklus wurde entwickelt, um eine genauere Anpassung von Mond- und Sonnenzyklen in lunisolaren Kalendersystemen zu erreichen. Kallippos Ansatz beruht darauf, vier Meton-Zyklen aneinanderzureihen (4 × 19 = 76 Jahre) und einen Schaltmonat weniger einzufügen als in vier Meton-Zyklen.[1] Dadurch ergab sich eine geringere Abweichung zwischen der kumulierten Dauer der Mondmonate und der Sonnenjahre im Kallippischen Zyklus im Vergleich zum Meton-Zyklus.

Obwohl der Kallippische Zyklus eine genauere Angleichung von Mond- und Sonnenzyklen ermöglichte, war er in der Praxis nicht so weit verbreitet wie der Meton-Zyklus, der in verschiedenen lunisolaren Kalendersystemen wie dem jüdischen und dem chinesischen Kalender verwendet wurde. Der Kallippische Zyklus stellt dennoch einen wichtigen Beitrag zur antiken Astronomie und Kalenderberechnung dar.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Toomer, G. J. (1984). Ptolemy's Almagest. London: Duckworth.