Diskussion:Gesichtete Versionen und Soziale Mobilität: Unterschied zwischen den Seiten

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Es gibt bei Wikipedia die Möglichkeit ungesichtete Versionen ([http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Gesichtete_Versionen Gesichtete Versionen]) zu erstellen. Wäre das auch eine Option für Anthrowiki, jedenfalls für die Benutzer die sich anmelden und noch keinen Editor-Status haben ? --[[Benutzer:Nimos|Nimos]] ([[Benutzer Diskussion:Nimos|Diskussion]]) 11:44, 20. Mai 2013 (CEST)
'''Soziale Mobilität''' (in Wirtschaft und Gesellschaft)
:Ich war bei wikipedia einige Zeit vor dieser Änderung "Gesichte Versionen" aktiv. Mir persönlich mißfällt es, daß in einem freien wiki man nichts schreiben kann, sondern es gibt für jeden Artikel einen Oberaufpasser, der dann das Geschriebene freigibt.
Über die Gründe für diese Zwischenstufen habe ich mich nie näher erkundigt, hätte als wiki-poster aber keine Lust drauf. Das ist wohl wegen Vandalismus etc. In sachlicher Hinsicht ist die Prüfungstufe zweifelhaft, weil der Oberaufpasser anscheinend besser bescheid weiß. Dann kann er oder sie ja selbst gleich die Artikel komplett machen. Aber lieber den Oberaufpasser geben, und die Kleinarbeit andere machen lassen ...
Andererseits, wenn keine speziellen Themen oder Artikel so von Kundigen bewacht werden, sondern hier im anthrowiki, es darauf hinauslaufen würde, daß Herr Peter oder Herr Heinen-Anders erst alles von anderen wikiautoren für Freigabe prüfen müßten ... das würde eine sehr hohe zusätzliche Belastung bedeuten. Es muß dann ja auch mit Widerspruch gerechnet werden.
Andererseits kann ich Ihren Vorschlag gut nachvollziehen, weil natürlich die Hürde, wegen früherer negativer Erfahrungen, beim anthrowiki was schreiben zu können, recht hoch gesetzt ist, und daher es sich damit nicht um ein "richtiges" wiki in dem jetzigen Stadium handelt. Schätze aber mal, daß die Ursachen woanders liegen, und daß diese Sichtungs-Variante nicht viel ändern würde, außer massig extra Arbeit. Aber probieren geht über studieren ... [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:48, 21. Mai 2013 (CEST)


:Ich sehe mir mal an, wie sich das implementieren lässt. Grundsätzlich wäre das schon eine Möglichkeit. Persönlich wäre es mir ohnehin lieber, die jetzigen Beschränkungen aufzuheben. Das Problem liegt tatsächlich ausschließlich am Vandalismus. Da wurden einerseits reihenweise Artikel mutwillig zerstört, andererseits wurden die Artikel ganz brutal für Werbemaßnahmen für die blödsinnigsten Dinge benutzt. Ich fürchte, dass das jederzeit wieder passieren könnte - die täglichen Neuanmeldungen von Benutzern kommen mir jedenfalls verdächtig vor. Es wäre ja schön, wenn sich so viele Menschen ernsthaft für Anthroposophie interessieren, aber - um es mit Goethes Faust zu sagen - "allein mir fehlt der Glaube!" Es lässt sich zwar alles wieder korrigieren, aber der Aufwand ist doch beträchtlich. Wolfgang Peter --[[Benutzer:Odyssee|odyssee]] ([[Benutzer Diskussion:Odyssee|Diskussion]]) 00:35, 22. Mai 2013 (CEST)
Von sozialer Mobilität wird dann gesprochen, wenn sich Menschen im sozialen Positionsgefüge bewegen und ihre Positionen wechseln – zum Beispiel ihren Beruf, ihren Betrieb, ihre Stellung innerhalb eines Betriebes oder ihre soziale Schicht.
::::::Ich persönlich befürchte, dass wir im Falle einer völligen Freigabe des Schreibens in Anthrowiki den befürchteten Vandalismus schnell wieder hätten. Die täglichen Neuanmeldungen bei Anthrowiki sind derart gehäuft, dass ich annehmen muß, dass dahinter der Wunsch steht Anthrowiki zum Systemabsturz zu bringen, was glücklicherweise bisher noch nicht gelungen ist.
Hier bei Anthrowiki mit der recht überschaubaren Zahl von Autoren nun auch noch "Gesichtete Versionen" einzuführen, halte ich nicht für sinnvoll, da es so zu einer willkürlichen Hierarchie unter den Autoren kommen müsste. Daher plädiere ich dafür auch in dieser Hinsicht - wenigstens für die nächste Zeit - alles beim alten zu belassen. Erst wenn die Zahl der Autoren in diesem Wiki so zunehmen sollte, dass eine Unübersichtlichkeit droht, wäre ich dafür, eine solche Änderung vorzunehmen.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 04:41, 22. Mai 2013 (CEST)


Eventuell könnte ja dadurch die Mitarbeit erleichtert werden, ob hinter den Anmeldungen nur eine destruktive Absicht steckt, kann ich nicht beurteilen. An einem Beitrag kann man ja die Intention erkennen und dem nutzer dann entsprechende Rechte geben.
Soziale Mobilität wird beobachtet und statistisch gemessen, um den Grad der Offenheit oder Geschlossenheit, d. h. der für den Einzelnen bestehenden sozialen Entwicklungschancen oder sozialen Bindungen, in einer Gesellschaft zu erfassen. Grundlegend werden horizontale und vertikale Mobilität unterschieden.
Als dauerzustand für Nutzer die dann ständig unter Oberaufpassern Handeln müssen hätte ich das auch nicht gesehen.
 
Vielleicht ist es aber wirklich zu viel Aufwand oder noch zu früh, dass kann wahrscheinlich Herr Peter am besten einschätzen.--[[Benutzer:Nimos|Nimos]] ([[Benutzer Diskussion:Nimos|Diskussion]]) 16:54, 22. Mai 2013 (CEST)
 
Vertikale Mobilität bedeutet, dass mit dem Positionswechsel ein sozialer Auf- oder Abstieg verbunden ist – die neue Position ist besser oder schlechter als die alte, z. B.
 
ein Arbeiter legt eine Meisterprüfung ab und steigt danach in eine Vorgesetztenposition auf oder
ein Arbeiter verliert seinen qualifizierten Arbeitsplatz und muss nun Hilfsarbeiten verrichten.
Vertikale Mobilität wird oft noch genauer als Karriere- oder Generationenmobilität gekennzeichnet.
 
Karrieremobilität bezeichnet den sozialen Auf- oder Abstieg, der sich im Lebenslauf eines Menschen vollzieht (vgl. Beispiele unter vertikale Mobilität).
 
Generationenmobilität meint den Positionswechsel in der Generationenfolge. Es wird danach gefragt, ob Kinder einen ähnlichen sozialen Status einnehmen wie ihre Eltern oder ob sie im Vergleich zu ihren Herkunftsfamilien sozial auf- oder abgestiegen sind.
 
Horizontale Mobilität dagegen bedeutet, dass mit der Bewegung im Positionsgefüge keine Besser- oder Schlechterstellung verbunden ist, z. B. ein Arbeiter wechselt lediglich den Betrieb.
 
Tendenzen vertikaler Mobilität in Deutschland
Zunahme der Aufstiegsmobilität
Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft relativ offener Zugang für alle zu den Bildungsmöglichkeiten
Ausbau der Dienstleistungsberufe
höhere Qualifikationsanforderungen in der Berufswelt
Verlagerung des Schwergewichts von
der körperlichen zur geistigen Arbeit
Zwang zur Aufstiegsmobilität Erleichterung für die Aufstiegsmobilität
Schrumpfung der unteren Schichten, die vorwiegend körperlich arbeiten
(Bauern, un- und angelernte Arbeiter, teilweise Facharbeiter, ausführende Dienstleistungsschicht) Ausbau der Dienstleistungs-mittelschicht und der höheren Schichten (Arbeiterelite, Beamte, Angestellte)
Selbstreproduktion von geschlossenen Schichten bei teilweiser Schrumpfung
Geschlossene Schichten sind die Besitzschichten des alten Mittelstandes, insbesondere Bauern und andere Selbstständige. Da die Zugehörigkeit zu diesen Schichten an die Verfügung über Betriebsmittel, Kapital oder Grund und Boden gebunden ist, sind Zugänge „von außen“ in diese Schichten relativ schwer.
Die Bauernschaft, die innerhalb einer Generation auf ca. ein Viertel zusammenschrumpfte, rekrutierte sich zu 95% aus Bauernsöhnen.
Auch die Unternehmer (Unternehmen ab 10 Mitarbeiter) rekrutierten sich zu zwei Dritteln aus den Selbstständigen.
Hohe Selbstrekrutierungsraten zeichnen auch die Arbeiterschichten im unteren Bereich der Gesellschaft aus. Zwei Drittel der Arbeiter stammen aus Arbeiterfamilien.
 
Wollte man den Status erhalten, so gab es schon seit den 80er Jahren den Zwang zum Studium, bspw. im kaufmännischen Bereich, für Positionen, wo bis in die 70er Jahre noch eine einfache Berufsausbildung (Z.B. als Industriekaufmann, Großhandelskaufmann oder Bürokaufmann) ausgereicht hatte (Vgl. Schwietring, S. 197).
 
Langsame Zunahme der Abstiegsmobilität
Wirtschaftskrise in der Bundesrepublik (alte Bundesländer)
 
Strukturwandel in den neuen Bundesländern Strukturwandel in der Landwirtschaft
hohe Arbeitslosigkeit Abstieg in andere Schichten
nichtgewollter Ausstieg aus dem
Erwerbsleben
Abstieg in andere Schichten
 
Insbesondere in den neuen Bundesländern fand in den 1990er-Jahren eine deutliche Abstiegsmobilität statt.
 
Rechnet man
 
Arbeitslose,
Vorruheständler,
ABM-Beschäftigte und
Umschüler
zum sozialen „Unten“, dann waren 83 % der vertikal Mobilen bis 1994 soziale Absteiger. Auch bei den ostdeutschen Erwerbstätigen war vertikale Mobilität häufiger Mobilität nach unten: 26 % musste zwischen 1990 und 1994 absteigen, nur 18 % gelang ein sozialer Aufstieg.
 
In den alten Bundesländern vollziehen sich soziale Abstiege außer im Gefolge von Arbeitslosigkeit vor allem in der Landwirtschaft. Der dortige Strukturwandel führte dazu, dass nur knapp jeder vierte Bauernsohn den Hof der Eltern übernehmen kann. Zwei Fünftel derjenigen, die nicht in der Landwirtschaft bleiben, wechselten in die Arbeiterschichten, die gute Hälfte davon in die Gruppe der Un- und Angelernten.
 
 
== Literatur ==
 
* Bernhard Schäfers/Wolfgang Zapf (Hrsg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, Vlg. Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 574 - 583
* Thomas Schwietring: Was ist Gesellschaft? Einführung in soziologische Grundbefriffe, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz - München 2011, S. 195 - 197
 
== Weblinks ==
 
* [https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/soziale-mobilitaet Soziale Mobilität in Wirtschaft und Gesellschaft]
 
[[Kategorie:Gesellschaft]][[Kategorie:Soziologie]]

Version vom 11. September 2018, 06:44 Uhr

Soziale Mobilität (in Wirtschaft und Gesellschaft)

Von sozialer Mobilität wird dann gesprochen, wenn sich Menschen im sozialen Positionsgefüge bewegen und ihre Positionen wechseln – zum Beispiel ihren Beruf, ihren Betrieb, ihre Stellung innerhalb eines Betriebes oder ihre soziale Schicht.

Soziale Mobilität wird beobachtet und statistisch gemessen, um den Grad der Offenheit oder Geschlossenheit, d. h. der für den Einzelnen bestehenden sozialen Entwicklungschancen oder sozialen Bindungen, in einer Gesellschaft zu erfassen. Grundlegend werden horizontale und vertikale Mobilität unterschieden.


Vertikale Mobilität bedeutet, dass mit dem Positionswechsel ein sozialer Auf- oder Abstieg verbunden ist – die neue Position ist besser oder schlechter als die alte, z. B.

ein Arbeiter legt eine Meisterprüfung ab und steigt danach in eine Vorgesetztenposition auf oder ein Arbeiter verliert seinen qualifizierten Arbeitsplatz und muss nun Hilfsarbeiten verrichten. Vertikale Mobilität wird oft noch genauer als Karriere- oder Generationenmobilität gekennzeichnet.

Karrieremobilität bezeichnet den sozialen Auf- oder Abstieg, der sich im Lebenslauf eines Menschen vollzieht (vgl. Beispiele unter vertikale Mobilität).

Generationenmobilität meint den Positionswechsel in der Generationenfolge. Es wird danach gefragt, ob Kinder einen ähnlichen sozialen Status einnehmen wie ihre Eltern oder ob sie im Vergleich zu ihren Herkunftsfamilien sozial auf- oder abgestiegen sind.

Horizontale Mobilität dagegen bedeutet, dass mit der Bewegung im Positionsgefüge keine Besser- oder Schlechterstellung verbunden ist, z. B. ein Arbeiter wechselt lediglich den Betrieb.

Tendenzen vertikaler Mobilität in Deutschland Zunahme der Aufstiegsmobilität Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft relativ offener Zugang für alle zu den Bildungsmöglichkeiten Ausbau der Dienstleistungsberufe höhere Qualifikationsanforderungen in der Berufswelt Verlagerung des Schwergewichts von der körperlichen zur geistigen Arbeit

Zwang zur Aufstiegsmobilität Erleichterung für die Aufstiegsmobilität Schrumpfung der unteren Schichten, die vorwiegend körperlich arbeiten (Bauern, un- und angelernte Arbeiter, teilweise Facharbeiter, ausführende Dienstleistungsschicht) Ausbau der Dienstleistungs-mittelschicht und der höheren Schichten (Arbeiterelite, Beamte, Angestellte) Selbstreproduktion von geschlossenen Schichten bei teilweiser Schrumpfung Geschlossene Schichten sind die Besitzschichten des alten Mittelstandes, insbesondere Bauern und andere Selbstständige. Da die Zugehörigkeit zu diesen Schichten an die Verfügung über Betriebsmittel, Kapital oder Grund und Boden gebunden ist, sind Zugänge „von außen“ in diese Schichten relativ schwer. Die Bauernschaft, die innerhalb einer Generation auf ca. ein Viertel zusammenschrumpfte, rekrutierte sich zu 95% aus Bauernsöhnen. Auch die Unternehmer (Unternehmen ab 10 Mitarbeiter) rekrutierten sich zu zwei Dritteln aus den Selbstständigen. Hohe Selbstrekrutierungsraten zeichnen auch die Arbeiterschichten im unteren Bereich der Gesellschaft aus. Zwei Drittel der Arbeiter stammen aus Arbeiterfamilien.

Wollte man den Status erhalten, so gab es schon seit den 80er Jahren den Zwang zum Studium, bspw. im kaufmännischen Bereich, für Positionen, wo bis in die 70er Jahre noch eine einfache Berufsausbildung (Z.B. als Industriekaufmann, Großhandelskaufmann oder Bürokaufmann) ausgereicht hatte (Vgl. Schwietring, S. 197).

Langsame Zunahme der Abstiegsmobilität Wirtschaftskrise in der Bundesrepublik (alte Bundesländer)

Strukturwandel in den neuen Bundesländern Strukturwandel in der Landwirtschaft hohe Arbeitslosigkeit Abstieg in andere Schichten nichtgewollter Ausstieg aus dem Erwerbsleben

	Abstieg in andere Schichten	 

Insbesondere in den neuen Bundesländern fand in den 1990er-Jahren eine deutliche Abstiegsmobilität statt.

Rechnet man

Arbeitslose, Vorruheständler, ABM-Beschäftigte und Umschüler zum sozialen „Unten“, dann waren 83 % der vertikal Mobilen bis 1994 soziale Absteiger. Auch bei den ostdeutschen Erwerbstätigen war vertikale Mobilität häufiger Mobilität nach unten: 26 % musste zwischen 1990 und 1994 absteigen, nur 18 % gelang ein sozialer Aufstieg.

In den alten Bundesländern vollziehen sich soziale Abstiege außer im Gefolge von Arbeitslosigkeit vor allem in der Landwirtschaft. Der dortige Strukturwandel führte dazu, dass nur knapp jeder vierte Bauernsohn den Hof der Eltern übernehmen kann. Zwei Fünftel derjenigen, die nicht in der Landwirtschaft bleiben, wechselten in die Arbeiterschichten, die gute Hälfte davon in die Gruppe der Un- und Angelernten.


Literatur

  • Bernhard Schäfers/Wolfgang Zapf (Hrsg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, Vlg. Leske + Budrich, Opladen 1998, S. 574 - 583
  • Thomas Schwietring: Was ist Gesellschaft? Einführung in soziologische Grundbefriffe, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz - München 2011, S. 195 - 197

Weblinks